Dienstag, 18 September 2012 00:00

Leserbriefe

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Klarstellung  Neubau  Weißkugelhütte
Nachdem mich diesen Sommer immer wieder Einheimische und Gäste bezüglich des Neubaus der Weißkugelhütte angesprochen oder angestachelt haben und die verschiedensten Geschichten darüber entstanden sind, möchte ich hiermit ein letztes Mal in diesem Zusammenhang  aus meiner ganz persönlichen Sichtweite bestimmte Punkte für alle ganz klar darlegen.
Mittlerweile kann ich auf 30 Jahre Bergerfahrung und 20 Jahre als Berg- und Skiführer im gesamten Alpenbogen zurückblicken und habe mich speziell in den Jahren als Bergführer sehr intensiv mit der Natur, der Bergwelt und ihren Gegebenheiten  auseinandergesetzt und wenige sind vergleichbar viel das Jahr über dort  unterwegs. Habe einige Veränderungen in allen Bereichen miterlebt,  aber so einen Sommer, wie 2012 habe ich noch nie erlebt und er hat mich einiges mehr gelehrt und bestätigt. Noch nie in meinem Leben musste ich gezwungener Maßen ab Anfang August, um auf die Weißkugel zu steigen, aus Sicherheitsgründen wohlgemerkt, Steinschlag, Blankeis, Spalten usw. in ein anderes Tal fahren. Noch nie habe ich so viel Gletschereis den Bach hinunter fließen sehen, Steinschlaggefahr an allen Steilhängen, z.B. Richtersteig zur Weißseespitze und an eine Besteigung der Langtauferer Spitze gar nicht zu denken. So oder ähnlich könnten die Sommer  auch in Zukunft an der Weißkugelhütte aussehen. Die Nachbartäler haben das Glück, dass die verschiedensten Gipfelanstiege nicht so markant, steil und lang sind.
s10_9549s10_rifugioTrotz allem will die Mehrheit der verschiedensten Volksvertreter  in unserer Gemeinde Graun  felsenfest die neue Hütte für die nächsten 100 Jahre am selbigen Standort aufbauen, dort wo sie mittlerweile schon für die Sommertouren  sehr ungünstig , aber vor allem für den Wintertourismus völlig wertlos, fehl am Platz, unbedeutend und wegen Lawinengefahr kaum erreichbar ist. Zwei tote Fliegen also mit einem Streich?
Ich bin  der Meinung, dass eine Schutzhütte in erster Linie den Bergsteigern und  Skitourengehern ein optimaler  Ausgangspunkt  sein sollte. Die Skitourensaison ist mitunter doppelt so lang wie die Sommersaison! In zweiter Linie soll sie auch den Wanderern als „Tankstelle“ und Ausflugsziel dienen.
Wenn man all diese Argumente unter einen Hut bringen möchte, dann gibt es für mich persönlich keine bessere Lösung, als die neue Hütte auf die gegenüberliegende Talseite zu verlegen. Dort wären verschiedene Standorte zur Auswahl, die Wasser und Lawinensicherheit bieten. Diese Meinung teilen mit mir  alle Alpinisten, mit denen ich darüber gesprochen habe und der Südtiroler Berg- und Skiführer  Verband steht ebenfalls geschlossen dafür! Nur in der eigenen Gemeinde weht mir ein eisiger Wind ins Gesicht, angetrieben von bestimmten Personen, die ihre Fühler sehr weit ausstrecken, sehr engstirnig, eigennützig und kurzfristig agieren. Die wenigsten davon können mit dem Thema Bergsteigen überhaupt etwas anfangen. Der Bürgermeister konnte diese leider auch nicht überzeugen.
Weil mir das Heimattal und seine Zukunft sehr am Herzen liegen, bin ich bestrebt etwas Positives, sofern es auf  Augenhöhe ist,   beizutragen. Wenn man dann aber erleben muss, dass Personen, die nicht wissen, wie ein Steigeisen oder ein Tourenski aussieht, alles besser verstehen und mich eines anderen belehren wollen, dann stimmt das einen sehr traurig und bedenklich. Bei der Lawinenkommission hingegen sind selbige froh und dankbar für meine und unsere Ratschläge.
Der Verein „Oculus“ könnte sich um die Erhaltung der mittlerweile aus alpin historischer Sicht sehr  wertvollen „alten Weißkugelhütte“ kümmern. Schade, wenn ein solch geschichtsträchtiges und gut erhaltenes Objekt einfach abgerissen wird und für immer verschwindet, da es im Umkreis nichts Vergleichbares mehr gibt.
Es  ist sehr lobenswert, wenn uns die Landesregierung eine neue Hütte schenkt. Sie haben uns auch, auf mein Einwirken hin, die freie Wahl des Standortes überlassen. Wie die neue Hütte aussieht, kann ich akzeptieren,  wenn der Rest den Anforderungen entspricht. Davon habe ich bisher leider  noch zu wenig gesehen. Allein, die neu angepeilte südwestliche Terrasse kann sich als sehr windig bewahrheiten. Vielleicht mitunter einer der Gründe, warum bisher kein einziger Tisch dort aufgestellt wurde. Die Verlegung des Personalbereichs in das Tiefparterre ist mir auf keiner weiteren Hütte bekannt, auch nicht auf der Monte Rosa Hütte. Dort befinden sich meistens  Abstell-, Heiz- und Maschinenräume, sanitäre Anlagen, Schuh-, Ski-, Trocken-  und Winterräume. Aber vielleicht hat man hier ebenfalls einmal mehr die Nase vorn und setzt wiederum ganz neue Maßstäbe.
So wird es also kommen, dass sich die Bergsteiger  in Zukunft  andere Hütten, Sommer wie Winter, suchen werden. Wie  schon auf verschiedenen Internetplattformen hingewiesen wird, dass man den Aufstieg über die Weißkugelhütte meiden sollte, da die Hütte durch den enormen Gletscherrückgang viel zu abseits liegt.  Dabei hätten wir die einmalige Chance gehabt, südtirolweit und weit darüber hinaus ein Aushängeschild ähnlich der Zufallhütte im Martelltal  zu bekommen. Für die Wanderer hätte man  mit der Melager Alm, dem Atlantis der Berge in Maseben, zukünftig weitere 4 Almen ins Angebot aufnehmen können. Nur weil ein, aus meiner Sicht, relativ unglücklich angelegter  Gletscherle(h)erpfad zur Hütte führt, über den zu viele Wanderer die Hütte gar nie erreichen und bei dem nach jedem Gewitter Teilstücke nicht begehbar sind, muss man nicht unbedingt die Hütte wiederum dort bauen. Langtaufers hat somit  das reichlich vorhandene Potential nicht optimal genützt und in der gesamten Region bleibt eine große alpinistische Leere, denn sowohl bei der Oberettes-als auch bei der  Schöne Aussicht Hütte ist der Standpunkt  nicht mehr der idealste.
Ich bedanke mich bei allen, die mich in diesen bitteren Tagen moralisch unterstützt haben und dem Rest wünsche ich  mehr Sachlichkeit, weniger Überheblichkeit und viel Freude und Erholung bei den zukünftigen Wanderungen.
Josef Plangger Berg- und Skiführer Melag/Langtaufers

„..ganz vorn dabei!“
Ich fahre wieder einmal ins Oberland, dienstlich. Vorbei an dem gewohnten Bild der Windräder. Ein riesiger Grabhügel am Fuß des Langkreuzes, oberhalb der Eingangstür am  mächtigen Windradmasten ein schwarzer Trauerflor. Das  kalte windige Herbstwetter, am Tag vor Heilig Kreuz (Fest Kreuzerhöhung 14. Sept.) untermalt die Abschiedsstimmung, verbreitet Begräbnisstimmung. Vor zehn Jahren wurde das Windrad aufgestellt, Zeltfeststimmung, Anbruch einer neuen Ära am Himmel der regenerativen Energie in Südtirol. Und wir Vinschger  ganz vorn dabei!
Vor vielen Jahren las ich  in der Zeitschrift „Merian“in einem Beitrag über den Vinschgau den Satz: „Die Vinschger, stolz darauf, anders zu sein“. Die Vinschger sind anders, nur angesichts  des Windraddebakels haben sie keinen Grund, stolz darauf zu sein.
Wolfgang Kapeller, Taufers

Der Prediger...
Seit 7 Jahren predige ich speziell an die BM und Gemeinderäte von Mals. Meine diesbezüglichen Bemühungen blieben bis heute fruchtlos.
1. Der Matscher Weg, ausgehend von Mals, welcher etwa für 20 ha Felder dient und heute durch die definierte Biosfera  „Hoache“ führt und deshalb noch mehr als Wanderweg benützt wird, wurde vor 3 Monaten gegen den Willen der Umweltfreunde, zu denen jedermann gehören sollte, mit Umweltgeldern asphaltiert.
Wie kann dies das Umweltassessorat hinnehmen und abnehmen?
2. Nichts versteht dieser Gemeinderat z.B. auch von Bänken, welche unter freiem Himmel aufgestellt werden. Siehe Fußgängerzone. Dort wurden vereinzelt mitten auf dem kleinen Hauptplatz und in der engen Straße rund 10 massiv-hölzerne Stühle und Bänke fix montiert. Selbst den Fußgängern sind diese unzweckmäßigen Stühle im Weg. Es sieht danach aus, als ob Narren hier saßen und Stubenstühle zurückließen, weil sie zu Fasching wiederkehren, um eine Sitzungs-Show zu veranstalten. Diese komplette Narretei kostete 13.000 Euro.
3. Nichts hat der Gemeinderat – Verrat gegen die Invasion der Monokulturen, speziell der Apfelstauden getan. GR Josef Thurner, welcher zur Initiativgruppe der Apfelstaudengegner „Adam und Epfel“ gehört, stand breitbeinig, aber wortlos bei der Protestaktion gegen – für? den Apfelstaudenmarsch der Laimburg. Nun war er bekannt geworden genug und ließ sich als Obmann in die SVP-Parteihöhle wählen.
4. Die Gemeindevorsteher haben von A-Z alle Unannehmlichkeiten mit den Windrädern getrieben. Diesbezüglichen Gesinnungswandel, wie ich ihn vorgeschlagen habe – Leserbrief vom 31.05.2012 blieb anscheinend bis heute ungehört.
5. BM Ulrich Veith, nachdem er sich wählen ließ, - er hat sich von der größten Parteihöhle heraus dem Volk aufgedrängt, d.h. das Volk hatte ja keine Wahl – hat sich als Schuhmanager einstellen lassen, um in den Wartestand zu treten. Durch dieses Manöver erreichte er, dass aus der Gemeindekasse 65.000 Euro für ihn an die INPS bezahlt wurden. Ist das illegal, muss er sofort den Posten räumen. Allemal muss er sich bis in den Boden hinein schämen. Solche Leute wollen dem Volk vorstehen und es führen? Wussten die Gemeinderäte nichts davon, oder wussten sie davon? Ihr Interesse am Gemeinwohl liegt ihnen so oder anders nicht am Herzen. Sie alle sollen zurücktreten! Nun aber, was kommt Gutes aus Parteihöhlen nach? Ein neues gerechtes Wahlsystem muss geboren werden (sh. mein Leserbrief 17. Mai 2012).
Paul Gruber, Mals


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