Farbe in der Lyrik

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Thomas Pichler, der Hausherr (ganz rechts) und Roland Angerer vom Bildungsausschuss begrüßten die vielen Gäste zur Bilderausstellung von Christian Stecher (Dritter von links). Karin Dalla Tore führte in die Farbenwelt des Künstlers ein und Hannes Ortler sorgte für musikalische Leckerbissen. Thomas Pichler, der Hausherr (ganz rechts) und Roland Angerer vom Bildungsausschuss begrüßten die vielen Gäste zur Bilderausstellung von Christian Stecher (Dritter von links). Karin Dalla Tore führte in die Farbenwelt des Künstlers ein und Hannes Ortler sorgte für musikalische Leckerbissen.

Stilfs/Ausstellung - Am 7. September luden Karin Dalla Torre und Thomas Pichler, zusammen mit dem Bildungsausschuss, Kunstfreunde und Bekannte zur dritten Sommerausstellung nach Stilfs ein. Vor einem Jahr gab es im Haus Nr. 59 eine Ausstellung von Michael Niederegger aus Stilfs und vor zwei Jahren eine Werksschau von Anna Wielander Platzgummer aus Schlanders. In diesem Jahr schmückte Christian Stecher aus St. Valentin eine Woche lang, bis am 14. September die Hausgänge, Zimmer und Wohnräume im Haus Nr. 59 mit einem besonderen Bilderzyklus. Christian Stecher, der seit 20 Jahren in einem Atelier in St. Valentin und in Mexiko arbeitet, hat sich ganz intensiv mit Gedichten von Georg Trakl, Oswald Egger, Erich Fried und Jorge Borges beschäftigt. Ungewöhnlich für einen Maler, ist Stecher in Mexiko in die Welt der Wörter eingetaucht, um in den Gedichten nach Bildern und Farben zu suchen, die er dann in seine Farbenwelt übertragen hat. So sind Bilder und Bildgeschichten zu verschiedenen Gedichten entstanden. Es sind kleine Bilder von s22sp4 Einsamen30x30 Zentimetern mit besonderen Farbstimmungen und Farblandschaften, die auf visuelle Art die bunten Stimmungen der Gedichte zum Ausdruck bringen. Selten sind es einzelne Bilder, meistens bilden sie einen Bilderzyklus aus zwei, drei oder vier Bildern. Einige Bilder leuchten in hellen Farben, in einem erfrischenden Gelb, ausgeschmückt mit roten und grünen Pinselstrichen. Die meisten Bilder werden beherrscht von verschiedenen Blautönen. Es reicht vom hellen Blau schöner Sommertage, den blauen Augen der Liebenden bis zum schweren Blau des Abends, das übergeht in schwarze Gewitterwolken. Die melancholische Grundhaltung, die Einsamkeit und die Kälte am Vorabend des Ersten Weltkriegs, die Trakl in seinen Gedichten mit Worten ausdrückt, überträgt Stecher auf seine Bilder. Es sind ausdrucksstarke Bilder einer interessanten Ausstellung mit dem Titel „Des Abends blauer Flügel“, ein Zitat aus dem Gedicht „Der Herbst des Einsamen“ von Georg Trakl. (hzg)

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