Randale

geschrieben von

Kolping im Vinschgau - Ich möchte mich heute mit einem „neuen“ Phänomen beschäftigen: junge Männer setzen sich gewalttätig in Szene. Dieses pubertäre, verhaltensbiologisch angelegte Gehabe, mit dem der inwendige Macho seinen Aggressionen freien Lauf verschafft, etwa um Frauen zu imponieren, gab und gibt es in allen Kulturen. Einst wurden die Jungmänner in Kriege geschickt, wo sie sich „die Hörner abstoßen“ konnten. Danach waren die meisten bedient. Andernorts prügeln sich junge Männer auf Festen nach reichlich Alkoholgenuss um die Mädchen. Heute scheint sich ein solches Verhalten allerdings nachpubertär fortzusetzen, etwa bei Fußball-Hooligans.
Verschiedene Gewaltwellen erschüttern die Gesellschaften. Die Gemengelage der Motive ist diffus. Leicht entsteht aus Einzelanlässen eine Sogwirkung. Massen lassen sich anarchisch aufstacheln, wenn es gegen Ordnung und Ordnungshüter geht. Dabei können sich politische Empfindungen – von rechts wie von links- hinzuschleichen. Individuelle Ungerechtigkeitsgefühle, irgendwann, irgendwo mal zurückgesetzt worden zu sein, steigern sich zu einem kollektiven Rausch. Beispiele gibt es zu Hauf: in Afrika, Europa und in Amerika.
Psychologen erklären die Ausbrüche konventionell, oberflächlich als Reiz- Reaktionsmuster. Sie scheuen sich häufig, einen entscheidenden Faktor zu benennen: den Sinnverlust- und ebenso religiösen Verlust- bei jungen Leuten. Sinnlosigkeit macht aggressiv und depressiv, oft gewalttätig gegen andere und gegen sich selbst. Darüber sollte aufklärend diskutiert werden, öffentlich, statt nur auf strukturelle Ungerechtigkeitsgefühle auszuweichen, meint….
Otto von Dellemann

Gelesen 1822 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.