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Montag, 02 September 2019 13:01

„Wo ist das Problem?“

Naturns - Das Gesetz“, sagt BM Andreas, „spricht eine klare Sprache.“ Das sagt auch Margot Svaldi von der Liste Zukunft Naturns. Svaldi macht schon seit längerem auf den Umstand aufmerksam, dass die gesetzlichen Grundlagen einzuhalten seien.
Es geht um den „Saumoarhof“, um die alte Hofstelle unterhalb von Schloss Dornsberg. Der „Saumoarhof“ muss, so ist es gesetzlich vorgesehen, abgebrochen werden. Denn der Besitzer Florian Ruatti hat eine erste Baukonzession im Jahre 2010 für „Abbruch, Verlegung und Neubau der Hofstelle“ erhalten. Es war also beim ersten Ansuchen bereits klar, wohin die Reise gehen würde. Die alte Hofstelle steht weder unter Ensemble- noch unter Denkmalschutz. Die Familie Ruatti allerdings hat es immer wieder verstanden, den Abbruch der Hofstelle hinauszuschieben, mit Varianteprojekten etwa, welche die Baukonzession dauernd verlängert haben. Dabei hat einer tatkräftig mitgeholfen: der ehemalige Gemeindearzt Hans Pöll. Die „Liste Zukunft Naturns“ hat 2016 ein Anfrage zum „Saumoarhof“ gestellt. Es war ein erstes Pochen auf Recht und Gesetz. BM Andreas Heidegger hat mitgeteilt, dass die Familie einen Zahlungsbescheid über die widerrechtliche Benutzung erhalten habe (die neue Hofstelle kann erst eine Benutzungsgenehmigung erhalten, nachdem der alte Hof abgebrochen ist), dass die Familie Ruatti eine Bankgarantie über 10.000 Euro für den Abbruch der alten Hofstelle hinterlegen musste. Passiert ist seither allerdings nichts. BM Heidegger hatte bislang nicht die Courage, mittels einer Abbruchverfügung dem Theater ein Ende zu machen. Denn es war auch Hans Pöll, der auf die Tränendrüse gedrückt hat, der darauf hingewiesen hat, dass die Mutter, die noch im alten „Saumoarhof“ wohnt, krank sei und ihr ein Umzug in die neue Wohnung in der neuen Hofstelle nicht zuzumuten sei. Pöll ist aufgrund der Anfrage aus der „Liste Zukunft Naturns“ ausgetreten.
Am 15. September 2019 läuft die vorerst letzte Baukonzession aus. Handlungsbedarf ist angesagt. Bei der Ratssitzung am 15. Juli hat Pöll angeregt, dass der alte „Saumoarhof“ unter Ensembleschutz gestellt werden sollte. Margot Svaldi hat darauf hingewiesen, dass Pöll damals in der Baukommission dem „Abbruch, Verlegung und Neubau“ der Hofstelle zugestimmt habe, also mit allem Drum und Dran. Er sei in der Baukommission nur für die Hygiene zuständig gewesen, hat Pöll erwidert. Svaldi hat das arg geärgert, schließlich befinde man in der Baukommission über das gesamte Projekt.
Nun werden weitere Geschütze aufgefahren, um die gesetzlichen Bestimmung in Richtung Abbruch zu torpedieren.
Der Anwalt Rudi Benedikter hat für den Heimatpflegeverband ein Kurzgutachten zur „Fragestellung: Ensembleschutz für den „Saumoarhof“„ erstellt. Darin wird auch ein Schreiben des Landesdenkmalamtes zitiert, in welchem Karin Dalla Torre unmissverständlich klarstellt: „Eine Unterschutzstellung des Gebäudes kann laut geltenden Kriterien nicht beantragt werden.“ Der Weg übers Denkmalamt ist also versperrt. Benedikter legt der Gemeinde nahe, die Frage des Ensembleschutzes erst nach dem In-Kraft-Treten des neuen Landesgesetzes zu stellen.
Derweil rumort es auch in Naturnser Bauerskreisen. In unmittelbarer Nähe des „Saumoarhofes“ hat sich der „Steiler“ an die Gesetze gehalten: Abbruch, Verlegung, Neubau der Hofstelle. „Wo liegt das Problem“, hat VizeBM Helmut Müller dem Hans Pöll in der Ratssitzung im Juli zugerufen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 18/2019

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