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Dienstag, 28 Oktober 2014 00:00

Die Ersten werden die Letzten sein

s9 6395Graun - Der Ursprung der heutigen Raiffeisenkasse Obervinschgau liegt in Langtaufers. Dort wurde 1895 eine nach dem Selbsthilfeprinzip funktionierende Kassa gegründet, die 65. im südlichen Tirol. Zwei Jahre später folgte eine ähnliche Kassagründung in Graun. 120 Jahre nach der Gründung in Langtaufers wird nun der Raiffeisen-Schalter in Graun geschlossen - im ersten Trimester 2015. Dies hat der Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Obervinschgau vor 14 Tagen beschlossen. Die Ersten werden also die Letzten sein. Die Gründe für die Schließung haben vor gut einer Woche die Raika-Mitglieder in Graun bei einer Informationsversammlung erfahren. Raika-Direktor Markus Moriggl stellte in der derzeitigen Bankensituation drei Wege in Aussicht: Eigenständig bleiben, fusionieren oder kommisarische Verwaltung. „Wir können es uns nicht mehr leisten, Eigenkapital zu verbrennen“, sagte Moriggl. Die Bankenaufsicht der Banca d’Italia fordert seit 2001 einschneidende Maßnahmen für die Raika Obervinschgau. Bislang hat man im Verwaltungsrat und in der Direktion die Linie vorgezogen, alle Filialen im Sinne der Kunden beizubehalten. Dafür hat es dann Strafen gehagelt. Waren dies für die gewählten Verwalter und die Direktion im Jahr 2009 4.500 Euro pro Kopf, werden die Strafen für 2013 11.500 Euro  sein. Im Jahr 2011 haben die 29 Mitarbeiter aufgrund der Drohungen der Bankenaufsicht auf 20 Prozent ihres Gehaltes verzichtet. Alles zu wenig, sagen Bankenaufsicht und der Raiffeisenverband. Wenn die Raika Obervinschgau selbstständig bleiben will, muss mehr eingespart werden.
Die Schließung der Filiale Graun ist ein Schritt. Ein anderer ist der Verkauf von zwei Vesammlungssälen in Reschen, ein weiterer der Verkauf einer Wohnung in Burgeis. Unwidersprochen blieb auch die Frage oder die Feststellung, dass als nächste auch die Filiale in Reschen geschlossen würde. Denn die von Moriggl präsentierte Rechnung besagt, dass eine Filiale ein Volumen von mindestens 50 Millionen Euro abwickeln muss, um rentabel zu sein. Während die Filiale in Graun derzeit ein Volumen von etwas mehr als 36 Millionen Euro betreut, sind es in der Filiale in Reschen etwas mehr als 41 Millionen. Die Hoffnung: Wenn Graun schließt, verschiebt sich ein Teil des Volumens nach Reschen.
Die Langtauferer und die Grauner protes-tierten heftig gegen die Schließung. Mehrere, darunter BM Heinrich Noggler und die Referenten Karoline Gasser und  Peter Eller mahnten ein Überdenken des Beschlusses an. Und einige befürchten, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte: Ein Abwandern von Kunden in Richtung andere Banken. (eb)

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Publiziert in Ausgabe 22/2014

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