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Dienstag, 17 Dezember 2013 00:00

Socklorvn und hoache Lorvn

s45 SacklarvenMals - Der Nikolaus mit den Engeln auf einem Wagen führt den Umzug an. Es folgen Krampusse ... stinkende Felle, scheppernde Schellen, Brüllen, auf einem Wagen ein gegrilltes Skelett über dem Feuer … schaurige Eindrücke beim Krampusumzug in Mals am 5. Dezember. Zahlreiche ZuschauerInnen, die diesem Treiben beiwohnen und ab und an von einem zottligen Krampus geschüttelt werden oder den Rossschwanz um die Unterschenkel kriegen.
Das Besondere: Einige Malser wollen eine fast vergessene Tradition erhalten.  Ein Foto aus den 30 - Jahren motivierte Peppi Stecher zu recherchieren.
Er fand heraus, dass in Mals und Umgebung Krampuslarven aus rupfenen Säcken gebaut wurden. Eine Gruppe um ihn und Luis Weger versuchte, diese Formen nachzubauen und die Materialien der damaligen Zeit zu verwenden. Der Jutesack wird über eine Gesichtsform aus Holz gestülpt, mit „Mehlpopp“ oder Knochenleim bestrichen, um die Form zu  fixieren. Die Larve wird bemalt oder mit Ruß bestrichen, als Haare wird Katzen- oder Ziegenfell oder Hanf aufgeklebt. Die ersten Exemplare sind recht lustig geworden und nicht jeder Krampus wäre mit so einer Maske durch das Dorf gegangen. Doch inzwischen sind die Larven authentischer. Immer mehr Malser interessieren sich für diese Sacklarven, die typisch für das Obervinschger Dorf sind und es von anderen unterscheidet.
Mit einer Sacklarve ist ein Krampus sehr beweglich, was bei den früheren  Raufereien zwischen Buben und Krampussen das Wichtigste war. Der eine war stolz, einen Krampus abzuraufen. Der Krampus prahlte, wenn die Buben vor ihm kniend „Vater unser“ beten mussten.
Da Raufen und Rangeln einem mehr oder weniger festen Schlagen mit Ruten oder Rossschwänzen gewichen sind, gab es in Mals auch Krampusse mit den faszinierend hohen Larven. Diese sind  ebenso typisch für das Dorf und werden jährlich im Jugendzentrum Juma zusammen mit dem Krampusverein und mit Jugendlichen unter 16 Jahren hergestellt, berichtet Andrea Ceol. Krampusse mit den in den letzten Jahren aufgekommenen enterpriceanmutenden Masken trugen auch zum Spektakel bei. Es waren weniger Krampusse als andere Jahre, diese tanzten nach dem Umzug ausgelassen auf dem Dorfplatz und amüsierten sich mit Zuschauern etwa in der für den Anlass gebauten Krampushöhle in einem alten Keller des Gasthauses. Langer Abend, gute Stimmung. (ba)

Publiziert in Ausgabe 26/2013

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