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Dienstag, 06 September 2011 00:00

Spätgotisches Schmuckstück restauriert

Laatsch

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Die spätgotische Kirche zum hl. Bischof Cäsarius von Arles am Ortsende von Laatsch wurde vermutlich an der Stelle einer älteren, anfangs des 15. Jahrhunderts zum ersten Mal erwähnten und durch die Calvenschlacht zerstörten Kirche um 1519 erbaut. Lange Zeit war St. Cäsarius die Pfarrkirche des heutigen Ortsteils Flutsch und die Bewohner wurden von Mals aus seelsorglich betreut. Auch ein eigener Friedhof umgab die Kirche. Im Jahr 1616 wurde dieser Ortsteil mit der Pfarre Laatsch vereinigt. 1969 drangen unbekannte Täter in die Kirche ein und entwendeten die acht Relieffiguren der Seitenflügel des spätgotischen Schnitzaltares und die Gemälde der beiden Seitenaltäre, die bis heute verschollen geblieben sind. Daraufhin mussten die restlichen Statuen deponiert werden und die St. Cäsarius Kirche fristete zunehmend ein ärmliches Dasein. Lediglich zwei- bis dreimal im Jahr wurde eine hl. Messe im Schein der Kerzen gefeiert, da die Kirche auch über keinen Stromanschluss verfügte. Doch diese Zeit ist jetzt vorbei, denn nach gründlichen Sanierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Luzius, der St. Leonhards Kirche und der Kapelle St. Cosmas und Damian kam nun die St. Cäsarius-Kirche an die Reihe. Das Südtiroler Landesdenkmalamt erteilte an die Firma Mayr Hubert aus Percha den Auftrag, das Kircheninnere, das sich in einem sehr schlechten Zustand befand, gründlich zu sanieren. Restaurator Robert Engl und seine Mitarbeiterin Helena Ebner erhielten die Aufgabe, den spätgotischen Schnitzaltar samt den dazugehörigen Figuren zu restaurieren. Dabei musste zuerst alles gereinigt und anschließend die Farben gesichert werden. Außerdem wurden abgebrochene Teile wieder befestigt und neu verleimt. Die gesamten Kosten wurden zur Gänze vom Landesdenkmalamt getragen. Der Abschluss der Restaurierungsarbeiten wurde am Samstag, den 27. August, dem Fest des Kirchenpatrons Cäsarius, begangen. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte Pfarrseelsorger Dekan Stefan Hainz in Konzelebration mit Altpfarrer Norbert Wilhalm und Dekan Reiner Fries aus Schweinfurt, der seinen Urlaub in Mals verbrachte. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Bläsergruppe der Musikkapelle Laatsch. Viele Gläubige aus Laatsch, vor allem jene des Ortsteils Flutsch, aber auch Kunstinteressierte der näheren und weiteren Umgebung konnten sich ein Bild von den gelungenen Restaurierungsarbeiten machen, die Amtsdirektorin Waltraud Kofler Engl im Anschluss an die hl. Messe erläuterte. Nach dem Gottesdienst lud der Pfarrgemeinderat zu einem Umtrunk mit Laatscher Wein und Laatscher Almkäse ein. Die fehlenden Seitenaltarbilder, welche von der Laatscher Künstlerin Patrizia Gunsch neu geschaffen werden, sollen am Tag des Denkmals, nämlich am 18. September, in der Kirche ihren Platz finden. Durch die umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte ein weiteres kunsthistorisch wertvolles Kleinod für die Zukunft gesichert und erhalten werden.

Publiziert in Ausgabe 18/2011

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