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Nachhaltigkeit am Beispiel der VIP

VIP, der Verband der Vinschger Produzenten, erhebt bereits seit einigen Jahren die Auswirkungen der Apfelproduktion auf das Klima. Wie fällt der CO2-Fußabdruck des Vinschger Apfels aus?

 

Was haben Lebensmittel und Ernährung mit dem Klimaschutz zu tun? Sehr viel. Denn durch die Produktion, Lagerung, Verpackung und den Transport von Nahrungsmittel entstehen Treibhausgase, die sich auf das Klima auswirken.

Die Auswirkungen auf die Umwelt messen
VIP erhebt bereits seit mehreren Jahren gemeinsam mit Assomela, dem Verband der italienischen Apfelproduzenten, die Umwelteinflüsse aller Tätigkeit rund um den Vinschger Apfel: vom Anbau in den Obstwiesen bis hin zum Verzehr des Apfels und der Entsorgung der Verpackung. Die Ergebnisse dieser Analysen sind in der Umwelt-Produktdeklaration (EPD) dokumentiert, die den CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) des Vinschger Apfels abbildet. Dieser Fußabdruck gibt an, wie viele Kohlenstoffdioxid-Emissionen direkt oder indirekt über den gesamten Lebenszyklus des Apfels entstehen.

s45 vipDie Datenerhebung für die Erstellung der EPD wurde bei VIP über die Jahre hinweg kontinuierlich optimiert. Anhand der Resultate kann VIP erkennen, wo Umwelteinflüsse weiterhin reduziert und Strategien zur Einsparung von Ressourcen entwickelt werden können. Beispielsweise hat der vermehrte Ausbau der Photovoltaikanlagen in den Genossenschaften eine positive Auswirkung auf die Klimabilanz des Apfels, da während der Einlagerung und Verarbeitung dieser grüne Strom verwendet wird. Die EPD schafft aber auch Transparenz für die Kunden und zeigt auf, ob und wie klimafreundlich der Vinschger Apfel ist.

Klimabilanz für den Vinschger Apfel
Für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks des Vinschger Apfels werden zahlreiche Daten herangezogen. Beim Anbau spielen zum Beispiel der Verbrauch von Wasser, Dieselkraftstoff, Pflanzenschutzmitteln und Dünger eine Rolle. Bei der Lagerung und Verarbeitung in den Vinschger Genossenschaften werden hauptsächlich der Verbrauch von Strom und Wasser sowie die Abfallproduktion berücksichtig. Natürlich spielt auch die Art der Verpackung und dessen Entsorgung eine Rolle: Lose verkaufte Äpfel produzieren klarerweise weniger Emissionen als verpackte Äpfel. Einen weiteren Einfluss hat zudem die Länge des Transportwegs hin zum Kunden und ob der Transport per LKW, Schiff oder Flugzeug durchgeführt wird.

Der Vinschger Apfel hat einen niedrigen CO2-Fußabdruck
Die Klimabilanz von Lebensmitteln fällt sehr unterschiedlich aus. Es gibt dabei so manche Überraschung: Wussten Sie zum Beispiel, dass der Vinschger Apfel im Vergleich zu vielen anderen Lebensmittel einen kleineren CO2-Fußabdruck hat? Ein loser Apfel weist 125 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm auf. Zum Verständnis: Das CO2-Äquivalent ist die Maßeinheit, um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase wie Kohlendioxid oder Methan zu vereinheitlichen. Der Wert gibt an, wie viel ein Produkt zum Treibhauseffekt beiträgt. Butter, Rindfleisch und einige Tropenfrüchte kommen hingegen auf mehrere Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm.
Mit einem Vinschger Apfel greifen Sie auf alle Fälle zu einem klimafreundlichen Lebensmittel.

Nachhaltigkeit am Beispiel eines Fernheizwerkes

An der Geschichte und an der Entwicklung der LEEG lässt sich ablesen, dass das Bemühen um Nachhaltigkeit in allen Facetten ein andauernd zu pflegender Prozess ist. Stehenbleiben ist keine Option.

von Erwin Bernhart

Sicherheit, Vertrauen, Stabilität - die LEEG mit der Fernwärmezentrale am Laaser Sonnenberg ist in der Wärmeversorgung von Laas und von Eyrs nicht mehr wegzudenken. „Was wäre, wenn wir kein Fernheizwerk hätten?“, formuliert es der Heizwart der ersten Stunde Hugo Trenkwalder andersrum. Die Antworten müssten sich die Laaser und die Eyrser selber geben. 623 Mitglieder zählt die Energiegenossenschaft aktuell. Tatsache ist, dass die Wärmelieferung gerade in den vergangenen Monaten, als die Preise für Gas und Heizöl in extreme Höhen geschnellt sind, für die Genossenschaftsmitglieder überschaubar und stabil geblieben sind. Das ist die ökonomische Seite bei den Wärmeabnehmern.

Biomasse
s36 leeg2Die ökologische Seite ist nicht hoch genug einzuschätzen. Das Heizen mit Biomasse ist längst in die aktuelle Diskussion um Nachhaltigkeit und Klimawandel hineingewachsen. Laas als mikroklimatischer Sonderfall ist von der ehemaligen Smogdecke im Winter befreit.
Die LEEG feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Aus der ursprünglichen Idee, die Gemeindegebäude mit Biomasse heizen zu wollen, hat sich in den Diskussionen rasch die Erkenntnis herausgbildet, dass ein Fernheizwerk für Laas und in der Folge auch für Eyrs eine bessere, gerechtere und eine für alle günstigere Lösung sein könne. Andreas Tappeiner, damals für die Energie zuständiger Referent erinnert sich: „Der Aspekt des Preises für die Wärmelieferung spielte eine große Rolle. 10 % unter dem Heizölpreis wollten wir produzieren.“ Eine erste Bürgerversammlung im Josefshaus in Laas zeugte von großem Interesse, eine zweite in Eyrs gleichfalls und am 27. März 2002 wurde die Genossenschaft gegründet. 381 Interessensbekundungen für einen Wärmeanschluss lagen vor. Nach einem Jahr intensivster Sondierungen und Besichtigungen, Planungen und Diskussionen begann im März 2003 der Bau des Heizwerkes und im Laufe des Jahrs die Verlegung der Leitungen. Mit der Erstanfeuerung am 12. Februar 2004 begann in Laas und in Eyrs die erste Biomasse-Wärme zu fließen.
Dass laufend Holz auch aus den gemeindeinternen Fraktionswäldern zu fairen Preisen angekauft wird, macht sich gerade aktuell sehr bemerkbar. Denn einiges an Schadholz aufgrund des Borkenkäferbefalls wird von der LEEG angekauft. „Wiederum zu fairen Preisen“, betont Andreas Tappeiner.

Pufferspeicher
Intensiv wurde das Netz mit bis zu 20 Neuanschlüssen pro Jahr ausgebaut. 2007 wurde in der LEEG der erste Südtiroler Stammtisch der Heizwärter abgehalten und mit ihm die Suche nach Ausbauplänen. Denn die Mitgliederzahlen stiegen und stiegen an, so dass es 2009 die zwei Heizkessel zu Spitzenzeiten nicht mehr derpackten. Einen dritten Kessel? Einen Pufferspeicher? Die Suche nach möglichen Lösungen fand frühzeitig statt. 2009 wurde eine 180 kW Photovoltaikanlage installiert, um einen Teil des internen Strombedarfs selbst decken zu können. Um die Spitzen am Morgen abdecken zu können, hat sich dann der Verwaltungsrat für einen Pufferspeicher entschieden und 2011 installiert. „Etwas vom Besten, was wir in der Anlage gemacht haben“, sagt Hugo Tenkwalder.

Holzvergaser
Stehenbleiben war in der LEEG nie eine Option. Die 28 Cent pro Kilowattstunde staatliche Förderung für Strom aus Biomasse regte auch in der LEEG die Phantasie an. Eine ORC-Anlage, also eine Anlage, in der Öl aufgeheizt, von diesem Wasser verdampft und auf eine Turbine geschickt wird, kam nicht in Frage. Denn die Berechnungen haben ergeben, dass zwar einiges an Strom erzeugt aber viel Wärme im Sommer vernichtet werden musste. Auf Anraten von Siegfried Stocker, der bereits bei der Gründung begeisternd mitgewirkt hatte, solle man sich um eine Holzvergaseranlage umschauen. 15 Anlagen habe man besucht, Ausschau gehalten, gerechnet und im Dezember 2012 ist die erste Holzvergaseranlage in Betrieb gegangen. „Dann hat’s getratzt“, sagen Tappeiner und Trenkwalder. An die zwei Brände in der Anlage möchte man nicht erinnert werden. Die Anlage funktionierte nicht wirklich, man wurde regelrecht vom Pech verfolgt. Die Rückschläge rüttelten allerdings nicht an den Glauben an eine Holzvergaseranlage und an der Zuversicht. Mit einem gehörigen Maß an Mut für einen Schnitt und damit für harte Entscheidungen finanzieller Natur hat man 2018 ein besseres und heute funktionierendes System gefunden. Diese Investitionen haben insgesamt mit 7 Millionen Euro zu Buche geschlagen. „In zehn Jahren sollen die Invesitionen abbezahlt sein“, gibt Tappeiner die ambitionierte Marschrichtung vor.
Die neue Holzvergaseranlage produziert 6,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr, genug um damit 2.000 Haushalte mit Strom versorgen zu können. Für die Wirtschaftlichkeit ist das Holzvergasermodul von unschätzbarem Wert: Der Holzvergaser kann das ganze Jahr über laufen und Strom und Wärme produzieren. Im Sommer wird damit so viel Wärme produziert, wie benötigt wird.

Energiegemeinschaften
Die Förderungen von 28 Cent/kWh läuft noch bis 2028. Schon heute laufen die Überlegungen in der LEEG, was danach passieren könnte. „Wenn der produzierte Strom durch Energiegemeinschaften vor Ort verbraucht werden könnte, dann wäre das im Sinne der Nachhaltigkeit“, sagt Andreas Tappeiner. Laas s36 leeg1hat eine Primärkabine und damit wären die Voraussetzungen für diesen Traum vorhanden. Sicher ist man sich in der LEEG, dass die Energiegenossenschaft mit ihrem Know-How auch künftig eine große Rolle in der Weiterentwicklung der lokalen Energiefragen spielen wird.

CO2 in den Big Bags
Während man in einem Biomasse-Heizkessel eine möglichst vollständige Verbrennung des Hackgutes wünscht und anstrebt, ist das bei der Holzvergasung anders. Dort wird eine unvollständige Verbrennung angestrebt. Während man beim Heizkessel bestenfalls reine Asche als Abfallprodukt erhält, ist es beim Holzvergaser hochwertige Holzkohle. In dieser Holzkohle bleibt ein Teil des von den Bäumen aufgenommenen CO2 gespeichert. Die großen weißen Säcke, die an der Außenfassade des Fernheizwerkes in Laas weitum sichtbaren Big-Bags, enthalten feinste Holzkohle. Ein Teil davon, sagt Hugo Trenkwalder, wird zu Grillkohle gepresst. Aber die Diskussionen und die Ideen gehen in Richtung Bauindustrie. Als wertvoller Zuschlagstoff im Beton oder im Asphalt könnte das gebundene CO2 in einem wiederverwertbaren Kreislauf gespeichert bleiben.

Wertschöpfung
Dass Aufträge für Bau- und Wartungsarbeiten an lokale Betriebe vergeben werden, liegt in der Natur des Genossenschaftsgedankens. Dies generiert und erhält Arbeitsplätze vor Ort.
Die mittlerweile mehr als 20-jährige Geschichte der LEEG lässt sich so ablesen, dass das Bemühen um Versorgungssicherheit, das Einbringen neuer Techniken und die Veränderungen in der Nutzung von erneuerbaren Energieträgern ein permanenter und nicht abgeschlossener Prozess ist, der mit Bedacht beschritten werden muss.

Nachhaltigkeit am Beispiel eines Hotels

Im DAS GERSTL Alpine Retreat in der Gemeinde Mals hat man sich schon vor Jahren auf den Weg gemacht, regionale, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen. Für diesen Weg findet die Hoteliersfamilie Gerstl bei Gästen, Mitarbeiter:innen und Bauern großen Anklang.

von Erwin Bernhart

Zum Frühstück gibt es Freilandeier aus der Umgebung. Klingt banal, ist es aber nicht. Denn im Hotel DAS GERSTL Alpine Retreat werden um die 55.000 Eier im Jahr verarbeitet. Natürlich nicht alle für das Frühstück. „Es gab noch vor einigen Jahren in unserer Umgebung nicht genügend Hühnerzüchter, die uns diese Menge hätten liefern können“, sagen Marion und Lukas Gerstl. Jetzt bezieht DAS GERSTL Alpine Retreat Eier von 2 Produzenten aus der Region. Insgesamt sind es über 60 r30 Produzenten, die das Hotel beliefern. Das Frühstücksei steht beispielhaft für eine Haltung, die sich die Hoteleigner vor rund 8 Jahren verschrieben haben. Das Motto „r30“, intern „Dahoam-Garantie“ (Daheim Garantie) genannt, ging damals durch alle Munde, wurde belächelt, wenig Ernst genommen. „r30“ heißt, dass Produkte und Materialien, soweit als möglich, in einem regionalen Umkreis von 30 Kilometer in Anspruch genommen werden.

Radius von 30 Kilometer
Und das funktioniert. Mittlerweile werden rund 60 % des Bedarfs in der Hotelküche durch regionale Produkte gedeckt. An die 15 Tonnen frischem Gemüse wie Kohl und Karotten, Blattsalate und viel diversifiziertes Kleingemüse, auch erlesenes Obst wie Erdbeeren und Marillen, Kirschen und Himbeeren werden verarbeitet. Auch Fleisch, Speck und Käse wird zum Großteil aus der Umgebung bezogen, etwa kostbares Wagyu-Fleisch aus der hoteleigenen Zucht in Langtaufers, in Zusammenarbeit mit einem Bauer vor Ort.
Zudem haben Lukas und Marion Gerstl eine Kooperation mit Bäuerinnen initiiert. In den Sommermonaten ist in der Hotelküche deshalb einiges los. Bäuerinnen kochen frisches Obst nach Hausrezepten ein - Marmeladen und Kompotte für die Wintersaison. Das Einlegen von frischem Gemüse erfolgt in liebevoller Handarbeit. Insgesamt sind das rund 5000 Kilogramm, die so für den Winter gespeichert werden können. „Eine großartige Lösung“, freut man sich im DAS GERSTL.
Diese Verankerung im Territorium wird als „Regionale Verantwortung“ gelebt. Den Gästen werden die Produkte, die Veredelungen und die Bauern in Erzählungen vorgestellt. Das übernehmen neben der Hoteliersfamilie vor allem auch die Mitarbeiter:innen an der Rezeption, im Service, an der Bar, am Frühstücksbuffet, wie auch das engagierte Wander- und Spa-Team.

Achtsamkeit
„Achtsamkeit ist klar in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass unsere Natur enkeltauglich bleibt - ein Lebensraum zum Wohlfühlen, in dem ein Gleichgewicht gegeben ist.“ So steht es im „Gerstl Generationen Kodex“, in dem die Philosophie vom DAS GERSTL Alpine Retreat verschriftlicht worden ist. Mit „r30“ setzt man seit Jahren ganz konkret Regionalität um, bezieht dabei auch bei Um- und Anbauten ganz bewusst Handwerker der Region mit ein. Andere Dinge sind hinzugekommen und mit dem Eintreten des jungen Hoteldirektors Jan Bernhart wird das bisherige Tun in einem selbstverpflichtenden Kodex zusammengefasst.

s40 Family Gerstl Einzeln 092022 27Wasser
Nicht erst seit der kurzfristigen Wasserknappheit zu Beginn des heurigen Jahres steht das Wassermanagement im Hotel im Fokus. Bereits seit Längerem sind Durchflussbegrenzer in Duschen und Waschbecken, mit der Begrenzung der Toilettenspülung auf 6 Liter Wassersparvorrichtungen aktiviert. Mit hochmodernen Filtersystemen für die Whirlpools und Infinity-Pools wird viel Wasser nach der Aufbereitung im Kreislauf gehalten. Die heuer mit einem neuen Speicher ausgestattete hauseigene Quelle kann rund ein Drittel des Wasserbedarfes decken.
Um die Gäste für die Bedeutung des kostbaren Wassers zusätzlich zu sensibilisieren, wird pro bestellte Wasserflasche ein Euro für das Umweltprojekt für die Bekämpfung des Borkenkäfers in Vinschgaus Wäldern gespendet. „Rund 40.000 Euro kommen da in einem Jahr zusammen“, sagt Lukas Gerstl.

Digital
Im Hotel läuft sehr viel über digitale Kanäle. Über die hauseigene Hotelapp laufen die Buchungskanäle für Extras, die Morgenpost, die Barkarte und die Zimmermappe digital - das geht schnell, das spart Papier, bis zu 10.000 Blätter im Jahr sowie viele umweltschädliche Druckerpatronen. Wenn Gäste auf eine Zimmerreinigung an einem Tag verzichten, bedeutet das Einsparungen fürs Hotel und Schonung für die Umwelt. Für diese Einsparung legt DAS GERSTL ein Spendenkonto an, aus dem in Kooperation mit der Forstbehörde im kommenden Frühjahr zwei vom Borkenkäfer zerstörte Waldteile in der Gemeinde wieder aufgeforstet werden sollen.

Ökologische Verantwortung
Das Wassermanagement, die lokalen Kooperationen sind Teil des „Gerstl Generationen Kodex“. Hinzu kommen das Vermeiden von Verpackungen beim Frühstücksbuffet, das Verwerten von Speiseöl in der Biogasanlage in Schlinig, das Verwenden von abbaubaren Frischhaltefolien in der Küche und von abbaubaren Strohhalmen und Glashalmen für die Cocktails. Auch hat man sich kürzlich entschieden, bei der Reinigung chemiefrei zu arbeiten. Zum Einsatz kommen Geräte, die mit Mikrotrockendampf chemiefrei und hygienisch reinigen. Die Summe aller vermeintlichen Kleinigkeiten ergeben letztlich ein großes Resultat zu nachhaltigem Handeln.

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Die Heizung für DAS GERSTL Alpine Retreat wird durch eine Hackschnitzelanlage und einen Pelletofen bereitgestellt. Mit Biomasse wird der ökologische Fußabdruck verkleinert. Hinzu kommt eine 100 kW Photovoltaikanlage. Eine weitere Anlage ist in Planung. Mit 11 E-Bikes und einem hoteleigenen Elektro-Auto, ein Fiat Cabrio, stellt das Hotel seinen Gästen eine umweltfreundliche E-Mobilität zur Verfügung und mit 9 Ladestationen für E-Autos ist das Aufladen gewährleistet. Hotelintern überwacht ein modernstes Strommanagementsystem die Stromverteilung und so werden teure Stromspitzen vermieden. „Das ist unsere hausinterne Künstliche Intelligenz“, sagt Lukas Gerstl.

Soziale Verantwortung
Kleinigkeiten schärfen auch die Achtsamkeit und die Mitarbeiter:innen helfen tatkräftig mit, nicht nur im Ausführen von Vorgegebenen sondern auch mit dem Einbringen von Ideen. Die Mitarbeiter:innen werden in regelmäßigen Meetings in die Entscheidungsprozesse und vor allem in Optimierungsprozessen miteinbezogen. Das schafft Identität mit dem Betrieb und vor allem auch mit dem ökologischen Handeln. Mehr als zwei Drittel der Mitarbeiter:innen sind Frauen. DAS GERSTL Alpine Retreat bietet für Ganzjahresangestellte eine 5-Tagewoche mit 10 Wochen bezahltem Urlaub. Das ist nicht selbstverständlich. Für ihre Mitarbeiter:innen haben die Hoteleigner neben den „Gerstl Credits“, den monetären Benefits und den Ermäßigungen in Form von Voucher für Familienmitglieder und Freunden auch gesundheitliche Vorsorge bereitgestellt.

Aufmerksamkeit
Für ihre Wege in Richtung Nachhaltigkeit, für ihre regionale Verankerung und für ihre Beziehungen mit den Mitarbeiter:innen erhalten Lukas und Marion Gerstl Schritt für Schritt Aufmerksamkeit. Eine hotelinterne Schätzung geht davon aus, dass 30 % der Buchungen aufgrund dieser Form der Kommunikation und des Wirtschaftens getätigt werden. Das ist die Seite der Gäste. Auf der anderen Seite werden die Hoteleigner zu Vorträgen eingeladen. Jüngst haben sie ihr Konzept auf Einladung des österreichischen Bankenvereins vorstellen dürfen.

Nach einer kurzen Zeit der qualitaiven Erweiterung samt Straßengalerie vor dem Hotel öffnet DAS GERSTL Alpine Retreat am 3. Juni 2023 wieder.

Nachhaltigkeit am Beispiel des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau

Wenn genügend Niederschläge kommen, ist es ruhig. Wenn’s trocken wird, stehen Wasserableitungen und Bonifizierung in der Kritik. In zwei, drei Jahren wird die Talsohle auf Tropfberegung umgestellt sein.

von Erwin Bernhart

Ohne Wasser geht nix im Vinschgau. Unsere Vorfahren haben Wasser in Waalen entlang der Bergflanken zu den Anbauflächen geleitet, haben der Etsch Wasser entnommen und ebenfalls in Waalen auf die Wiesen gebracht. Im niederschlagsarmen Vinschgau ist die Wasserproblematik s44 beregwahrscheinlich so alt wie das Sesshaftwerden der Menschen im Tal. Um die Wassernutzung hat es immer wieder Streitigkeiten gegeben, die aktenkundig sind. Die Wassernutzung hat auf der anderen Seite überlebenswichtige Kooperationen erzwungen und mit Road und Los ortsgebundene Kulturen ausgebildet.
Reste dieser Kulturen finden sich heute noch bis hinein in das Bonifizierungskonsortium Vinschgau. Weit hergeholt? Mitnichten. Bereits nachhaltig? Absolut.

Soziale Nachhaltigkeit
Die Verantwortlichen im Bonifizierungskonsortium sind, wenn man so will, Befehlsempfänger. „Unsere Stärken liegen in unserem Organigramm“, sagen der Präsident Paul Wellenzohn und der Direktor Gottfried Niedermair. Tatsächlich werden die Wasser-Wünsche vor Ort von den einzelnen Mitgliedern, also von den Bauern, artikuliert und in den gewählten 5 bis 7 köpfigen Gebietsausschüssen gebündelt und erst dann landen Überlegungen und Vorschläge beim Bonifizierungskonsortium. Dessen Aufgabe ist es dann, rechtliche, technische und finanzielle Fragestellungen rund um Wasserkonzessionen, Landeszuständigkeiten, Ämterdiskussionen, Leitungsbau, Beregnungs- und Filtertechniken zu bearbeiten und an die Basis zurückzumelden. Dieser heute technisch ausgefeilte Austausch beruht letztlich auf ganz ursprüngliche Interessentschaften, Agrargemeinschaften und Gruppierungen, die sich ihrerseits von den losen Kooperationen der Urahnen ableiten lassen. Das ist ein vinschgau-typisches Phänomen, welches landesweit keinen Vergleich hat. Aus diesen gewachsenen Strukturen, heute ein einem „Organigramm“ zusammengefasst, lassen sich die erfolgreichen Ergebnisse erklären, die in modernen Bergnungsanlagen ihren Niederschalg gefunden haben. Die Anlagen selbst werden von den Bauern vor Ort bzw. von einem von ihnen betrauten Beregnungswart betreut. Dieses austarierte System kann man mit dem heute modernen Begriff der „sozialen Nachhaltigkeit“ ummanteln.
In einer jährlichen Versammlung für das gesamte Einzugsgebiet werden den Mitgliedern aktuellste Informationen und Entwicklungen weitergegeben, Kritik und Anregungen entgegengenommen. „Dies födert auch den Austausch der Mitglieder und der Gebietsusschüsse untereinander“, sagt BonifizierungsPräsident Paul Wellenzohn.

Wasser sparen
s44 tab„Die ökologische Nachhaltigkeit wird in der Gesellschaft vermehrt gefühlt. Es ist die Zeit, in der sich unterschiedliche Bevölkeungsgruppen zu jedem Bach zu Wort melden“, sagt Wellenzohn. „Wenn ausreichend Niederschläge vorhanden sind“, ergänzt Gottfried Niedermair, „ist es ruhiger. Aber der Druck aus der Gesellschaft und auch von Seiten der Mitglieder steigt.“ Außenstehende sehen die Oberkronenberegnung und beklagen Wasserverschwendung. Mitglieder, also die Bauern, klagen natürlich an, wenn nicht mehr gewährleistet ist, dass das Wasser gleichmäßig verteilt wird.
Wenn heuer die Beregnungsanlage in der Ebnet von Schluderns in Betrieb gegangen sein wird, sind sämtliche Beregnungsflächen im Einzugsgebiet des Bonifizierungskonsortiums vorerst bedient: die Talsohle, Sonnen- und Nördersberg, von Matsch bis Stilfs bis Martell.
Aktueller wird die Umstellung von Oberkronen- auf Tropfberegnung. 2.100 Hektar sind bereits umgestellt, 400 Hektar sind in der Umstellungsfase. „In zwei bis drei Jahren wird in der Talsohle alles auf Tropfberegnung umgestellt sein“, sagen Wellenzohn und Niedermair. Natürlich erfordert diese Umstellung große Investitionen. Denn vor allem die Filtrationstechnik ist teuer
Was bedeutet diese Umstellung für die Einsparung von Wasser? Konzessionsrechtlich bleibt alles wie bisher. Bei den einzlenen Wasserkonzessionen sind für die Beregnung 0,5 Liter pro Sekunde pro Hektar vorgesehen. Durch die Tropfberegnung wird eine Wasserersparnis von 30 bis 35 % errechnet. Dafür ist die Gewährleistung größer, dass das Wasser auf die gesamte Einzugsfläche der jeweiligen Konzession gerechter verteilt werden kann. Die Verdunstung ist zudem gegenüber der Oberkronenberegnung weit geringer und Wind und Wetter können den Tropfern nichts anhaben. Die Bauern können während des Bewässerungsturnusses die Anlagen jederzeit betreten. Und für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, von vorbeugenden Fungiziden, kann sich der Bauer nur noch auf die Wettervorhersagen stützen und den Beregnungsturnus ignorieren. Es ist oft vorgekommen, dass die Oberkronenberegnung das Fungizid frühzeitig abgewaschen hat und somit ein zweites Anbringen notwendig war.
Mit der Tropfberegnung wird durch die Filtration gutes Wasser gezielt zum Wurzelbereich gebracht. Der Bienenflug wird nicht mehr gestört, dem Feuerbrand eher vorgebeugt.
Die Vorteile der Tropfberegnung sind also vielfältiger Natur im ökologischen, im ökonomischen und im arbeitstechnischen Bereich. Bei nachbarschaftlichen Mischkulturen, etwa im Bereich der Malser Haide, wo Grünlandwirtschaft und intensive Obstkulturen nachbarschaftlich angelegt sind, wird es durch die Tropfberegnung vermieden, dass ungewollt Wasser auf Heu oder Grummet gelangen.
Die Wasserverluste über Leitungslecks spilen, so Wellenzohn und Niedermair, kaum eine Rolle. Die Leitungen sind gut beinander. Um eine optimalere Nutzung der konzessionierten Wassermengen gewährleisten zu können, sind kleine Speicherbecken als Puffer- oder Ausgleichsbecken bei den Fassungen notwendig. Sind solche Becken errichtet können durch Automatisierungsprogramme Bewässerungsturnusse exakt zugeteilt werden.

Zusammenarbeit
Von elementarer Bedetung für eine bedarfsgerechte Wassernutzung ist die Zusammenarbeit vor allem mit der Energiegesellschaft Alperia. „Bi der Zusammenareit gibt es nichts auszusetzen“, sagt Präsident Wellenzohn. Die Vereinbarungen sehen vor, dass die Landwirtschaft vor allem bei Frostberegnung bestimmte Wassermengen aus dem Stollen zwischen Laas und Kastelbell entnehmen kann. Das für die Malser Haide konzessionierte Wasser wird am haidersee entnommen. Vereinbarungen gibt es auch für Trockenperioden. Die 60 Sekundenliter, die im Laaser Tal aus dem dortigen Alperiastollen für die Beregnungsanlagen in Laas und in Allitz entnommen werden können, ist auf Konzessionswege von der Alperia auf das Bonifizierungskonsortium übertragen worden. „Im Vinschgau gibt es kein freies Wasser mehr. Jeder Bach ist konzessioniert“, stellt Niedermair fest.

Künftige Stromnutzung?
Bisher ist es gelungen, auf drei Beregnungsleitungen E-Werke zu errichten. Das Potenzial für diese hydroelektrische Nutzung wäre noch auf mehreren Anlagen, überall dort, wo mindstens 25 Sekundenliter in der Vegetationszeit abgeleitet werden können. Durch die physikalisch notwendigen Druckunterbrecher wird derzeit Energie regelrecht vernichtet. Ein Unding, sagt man im Bonifizierngskonsortium. Gespräche und Ansuchen für hydroelektrische Nutzungen versanden derzeit n den Landesämtern. Und dies obwohl im Landesgesetz 5 von 2009 ausdrücklich im Kapitel 7 in den Aufgaben von Bonifizierungskonsortien vorgesehen ist, dass „Planung, Verwirklichung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Energie in Konsortialkanälen und –leitungen sowie Belieferung von Produktionsunternehmen und zivilen Tätigkeiten mit Fließwasser für Verwendungen, die die Rückgabe des Wassers vorssehen und mit den darauf folgenden Nutzungen vereinbar sind“.
Der Wunsch für hydroelektrische Nutzungen, sofern von den jeweiligen Mitgliedern gewünscht, ist jedenfalls vorhanden. Mit dem Ziel, Betreibskosten senken, Investitionen besser planen und querfinanzieren zu können. Im Sinne einer lokalen Nachhaltigkeit.

Nach monatelangen Berechnungen hat RISAN® in Zusammenarbeit mit dem Umwelttechni-ker Philipp Nagel eine ökologische Bewertung des RISAN®-Systems präsentiert. Dabei wird die Rohrsanierung von innen mit dem konventionellen Totalaustausch der innerhäuslichen Trinkwasserleitungen verglichen. Bewertet werden neben dem CO2-Ausstoß auch der Mate-rialverbrauch, die Abfallproduktion, sowie der virtuelle Wasserverbrauch (Water Food Print). Obwohl zahlreiche Vorteile des RISAN®-Systems gegenüber dem Komplettaustausch bereits bekannt sind, kann RISAN® darüber hinaus mit enormen Vorteilen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit überzeugen. Die RISAN® Rohrsanierung von innen verursacht im Vergleich zum konventionellen Totalaustausch der Rohrleitungen mindestens:

85,2 % weniger CO2-Emissionen
99,3 % weniger Abfälle

Ganz im Sinne der Europäischen Klimaziele „European Green Deal“ steht das RISAN®-System somit für nachhaltiges Bauen, Erhalt von wertvoller Bausubstanz, Ressourceneinsparung und Klimaschutz.
Das RISAN®-System überzeugt die Kunden somit seit 30 Jahren nicht nur mit deutlichen Kosten- und Zeiteinsparungen durch die Rohrsanierung von innen, sondern gibt ihnen darüber hinaus auch das gute Gefühl, sich für eine nachhaltige und enkeltaugliche Lösung entschieden zu haben.

Dienstag, 30 Mai 2023 15:04

Spezial Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit geht uns alle an. Soviel steht fest. Denn Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur viel diskutiert wird, sondern gefühlt und nicht mehr wegzudenken ist. Immer mehr Kundinnen und Kunden interessierten sich für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen und entscheiden sich bewusst für nachhaltig agierende Unternehmen. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit genau? Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, zu existieren und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. So lautet eine Definition. Anders gesagt: Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne jene künftiger Generationen zu gefährden.

 

Was sind die drei Prinzipien der Nachhaltigkeit?
Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt sich aus drei Säulen zusammen: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Der Umweltschutz ist natürlich das am häufigsten diskutierte Thema. Es geht um die Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks, des Wasserverbrauchs, verrottungsfreier Verpackungen und verschwenderischer Prozesse. Bei der sozialen Entwicklung geht es darum, Mitarbeiter fair zu behandeln und einen verantwortungsvollen, ethischen und nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern, Interessengruppen und der Gemeinschaft, in der ein Unternehmen tätig ist, zu gewährleisten. Dies kann durch verschiedene Leistungen wie flexible Arbeitszeiten oder fairer Bezahlung erreicht werden. Die wirtschaftliche Entwicklung ist wahrscheinlich die einfachste Form der Nachhaltigkeit. Um wirtschaftlich tragfähig zu sein, muss ein Unternehmen rentabel sein und genügend Einnahmen erwirtschaften, damit es auch in Zukunft weitergeführt werden kann. Die Herausforderung bei dieser Form der Nachhaltigkeit besteht darin, ein Gleichgewicht zu erreichen. Anstatt um jeden Preis Geld zu verdienen, sollten Unternehmen versuchen, im Einklang mit anderen Elementen der Nachhaltigkeit Gewinne zu erwirtschaften.

Nachhaltigkeit der Vinschger Wirtschaft
Wir haben in diesem Sonderthema Unternehmen aus der Vinschger Wirtschaft herausgegriffen, die stellvertretend für viele andere, Nachhaltigkeit leben. Da ist zum einen der Vinschger Vorzeigebetrieb und Nachhaltigkeits-Pionier holzius, zum anderen die LEEG, das Fernheizwerk Laas-Eyrs, das stellvertretend für die Fernheizwerke im Vinschgau steht. Da ist die VIP mit dem Fußabdruck des Vinschger Apfels und die Obstgenossenschaft JUVAL. Für die Hotelerie steht repräsentativ Das Gerstl. In die Reihe nachhaltigkeitsbewusster Unternehmen stellen sich weiters Moriggl RISAN, Anco Leuchten, Thermosol oder Tappeiner Reinigung. Sie alle verbindet der Gedanke um eine nachhaltige Zukunft.

Dienstag, 30 Mai 2023 09:00

Jeder Tag hat sein Geheimnis

Schlanders/Grundschule/Musical - Wer möchte nicht in der ersten Reihe sitzen und von allen bewundert werden? Was ist im Leben wirklich wichtig? Um diese Fragen geht es im Musical „Der kleine Tag“, sehr erfolgreich am 16., 18. und 20. Mai von den beiden Grundschulklassen 4A und 5A aus Schlanders in der Aula Magna aufgeführt. Unter der Regie von Fabian Fleischmann und in enger Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und der Band, bestehend aus acht Musiker:innen, haben die 42 Schüler:innen auf der Bühne gesungen, getanzt und gespielt, während über Lautsprecher Daniel Götsch die wunderbare Geschichte vom kleinen Tag erzählte. Die Tage leben im Lichtreich hinter den Sternen. Jeder Tag kann nur einmal auf einem Lichtstrahl zur Erde und muss am gleichen Tag am Abend wieder zurück ins Lichtreich. Dort berichten die Tage, was sie alles erlebt haben. Sie erzählen von wichtigen Erfindungen, Katastrophen, Kriegen, Pandemien und Hungersnöten. Es gibt Tage, die in Erinnerung bleiben und andere, an die sich niemand erinnert. Die wichtigen Tage, an denen etwas Besonderes passiert ist, sitzen in der ersten Reihe. Der kleine Tag muss lange warten, bis er endlich am 23. April auf die Erde geschickt wird. Es ist ein regnerischer Tag. Eine Familie zieht in eine größere Wohnung um, einige Menschen machen ein Picknick, ein Junge erhält zum Geburtstag einen Roller und Bauarbeiter verrichten Straßenarbeiten. Zwei Menschen küssen sich, andere beobachten den Vogelzug, warten auf den Bus, hören den Wellen des Meeres zu oder steigen auf einen Berg. Plötzlich kommt die Sonne hervor und alle freuen sich. Als der kleine Tag von seinen Erlebnissen erzählt, sind alle enttäuscht. Ist denn nichts Bemerkenswertes passiert? Erst ein Jahr später darf der kleine Tag unverhofft in die „erste Reihe“ aufrücken, denn auf der ganzen Welt feiern die Menschen ihm zu Ehren ein Freudenfest, weil sein Tag der friedlichste Tag auf Erden war. So wird klar: jeder Tag hat sein Geheimnis, jeder Mensch ist wichtig und jeder Augenblick ist wertvoll.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:59

Präsentabler Marmorspitz

Laas - Im Rahmen eines schönen Festes, mit Ansprachen, mit dem Einpflanzen von drei Marillenbäumen (mit den Projektpartnern aus Tarrenz und St. Anton), mit Musik und mit Speis und Trank wurde in Laas mit dem Dreispitz ein Areal eröffnet, welches als Marmorerlebniswelt den Laaser Marmor ein weiteres Stück zugänglicher macht. Das Interreg-Projekt mit Tarrenz, so blickte Thomas Tappeiner zurück und nach vorn, habe nach der Gründung von MarmorPlus 2011, das Schaufenster am Bremsberg, die Erschließung der Brüchlerstiege, den Raum im Bahnhof und die 5 marmornen Meilensteine bis nach Tarrenz ermöglicht. Ein zweites Interreg-Projekt sei nun mit dem Marmormuseum im Dreispitz und mit dem Eintrittssystem verwirklicht worden. Mit alten Werksgegenständen, mit Erklärungstafeln, mit Marmorskulpturen, mit dem neuen Museum stehe ab sofort der Marmorpark Besuchern auch ohne Führung zur Verfügung.
Der Laaser Ex-BM Andreas Tappeiner wies darauf hin, dass mit dem Erlebbarmachen des Marmors etwas initiiert worden sei, das von den Laasern mit Herzblut getragen werde.
Falankiert wurde das Fest von Laaser Produzenten mit Evelin Lechner (Lechner Kraut), Karl Luggin, Christine Tappeiner (Ausserloretzhof) und mit Schokolade von Venustis. (eb)

Prad/Stilfs - Bereits am vergangenen Freitag, den 12. Mai wurde im großen Saal des Aquaprad die Fertigstellung des Projektes „Archaikweg“ vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad, welcher das Projekt nebst anderer Partner wie dem Nationalpark Stilfserjoch und dem „Leader“ mit unterstützte, präsentierten der Archäologe und Projektleiter Thomas Koch-Waldner gemeinsam mit dem Historiker David Fliri, wissenschaftliche Erkenntnisse die den einst stark genutzten Pfad sowie den prähistorischen und neuzeitlichen Bergbau im Vinschgau betreffen. Der Archaikweg ist ein geschichtsträchtiger Saumpfad, welcher von Prad nach Stilfs führt und früher als Pfaffensteig bekannt war. Bereits im Jahre 1984 wurden dort Karrenspuren entdeckt, welche zum größten Teil aus dem 15. Jhdt. stammen. Nachdem bei Planierarbeiten im Jahr 2008 Schlackenspuren auf dem Prader Berg gefunden wurden, begann der Archäologe Koch-Waldner das Gebiet wissenschaftlich zu erforschen und kam nach jahrelanger archäologischer Forschungsarbeit zur Erkenntnis, dass der Vinschgau und eben auch das Gebiet um Stilfs bergbautechnisch bereits in der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.) erschlossen war. Koch-Waldner zeigte anschaulich anhand diverser Funde, dass vor allem in der Zeit der Laugen-Melaun Kultur der Vinschgau gemeinsam mit dem Unterengadin einen Kulturraum bildete, in welchem bereits Kupfererz verhüttet und weiterverarbeitet wurde. In Kaschlin bei Stilfs befindet sich eine prähsitorische Siedlung und bei Stilfs wurde Kupferkies abgebaut und dann am Prader Berg verhüttet, andere Vorkommen gab es aber beispielsweise auch in Prad und Eyrs. Vor dem Beginn des Projektes waren überhaupt lediglich drei Schmelzplätze der Laugen-Melaun Kultur bekannt, nun aber neun – davon allein sechs im Vinschgau. Nun wird angenommen, dass die alpenländische s34 Bild2Technologie der Kupferverarbeitung in unserer Gegend bereits früher entwickelt war als im östlichen Mittelmeerraum. Koch-Waldner sprach davon, dass die Kupferverarbeitung im Alpenraum „erfunden“ hätte sein können. Historiker Fliri führte in seinem Vortrag die weitere Entwicklung des Bergbaus im Vinschgau aus, welcher im Mittelalter noch einmal kurz auflebte, dann aber spätestens ab dem 18. Jhdt. aufgegeben wurde. Zeitweilig waren die Äbte von Marienberg am Bergbau interessiert und förderten diesen urkundlich erwähnt in Eyrs und Martell gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Am Tag nach der Präsentation der Forschungsergebnisse fand eine geführte Wanderung mit Koch-Waldner und Fliri entlang des mit Informationstafeln beschilderten Archaikweges statt, wo noch einmal anschaulich vor Ort die gesammelten Erkenntnisse präsentiert wurden und nun für jedermann zugänglich sind. (uno)

Dienstag, 30 Mai 2023 08:57

Kleine und Große gegen den Müll

Matsch - Im Bergsteigerdorf Matsch fand am 20. Juni 2023 ein Müllsammeltag mit anschließender Spielestraße statt.
Am Vormittag sammelten viele Kinder, die Eltern, die Jungschar, die Ortstelle AVS Matsch, die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf und die Feuerwehr des Tales den Müll im Dorf und um das Dorf. Auch einige Jugendliche haben fleißig mitgeholfen Zusammen gekommen ist wieder eine ganze Wagenladung voll und von allem war etwas dabei. Allerdings merkte man, dass mit den zweijährlichen Müllsammeltagen der Müll vor allem im Dorf weniger geworden war. Im Anschluss gab es ein regionales Mittagessen für alle und dann wurde für vier Stunden die Straße durch das Dorf gesperrt. Die Kinder nutzen die autofreie Zone sofort zum Fußballspielen, zum Rad fahren, zum mit den Stelzen üben, zum „Laschti hupfn“ und vieles mehr.
Auch die Imker des Dorfes brachten die Bienen und ihre Arbeit als Imker den Kindern nahe. Das ganze „Fest“ stand im Rahmen der OEW Aktion: „Move the date“- Aktionswochen zum Erdüberlastungstag. Dafür gab es einige Aktionen und Lernstationen für Kinder und Erwachsene zu Ressourcenschonung und Klima. Ein schöner Nachmittag, an dem die Kinder und Erwachsenen „wie früher“ mitten auf der Straße spielen und toben konnten, ohne die dauernde Angst vor dem Verkehr. Vielleicht nutzen dadurch auch immer mehr Dorfbewohner, Gäste und Wanderer das gute Angebot der Öffis in Matsch oder den aufgewerteten Auffangparkplatz vor dem Dorf.
Die Firma Windegger aus Glurns nahm uns auch diese Jahr wieder dankenswerterweise den gesammelten Müll gratis ab.


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