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Ein Auerhahn, ein röhrender Hirsch im verschneiten Tailaiwald - es sind Tierattrappen für Bogenschießen. Ein Abenteuer für Groß und Klein

Text & Fotos: Anna Alber

 

Fernab der Straße gibt es am Ortseingang von St. Valentin auf der Haide für Winterwanderer, Bogensportbegeisterte und kleine Abenteurer allerhand zu entdecken. Unter den tiefhängenden Zweigen des schneebedeckten Lärchenbaums versteckt sich ein Auerhahn. Ein wenig später kommt es zur Begegnung mit einem imposanten, röhrenden Rothirsch. Der Fuchs lugt hinter einem Felsvorsprung hervor, die Ohren spitz aufgerichtet, als ob Gefahr drohen würde. Noch viele weitere Tiere aus der heimischen Fauna verstecken sich in der winterlichen Waldkulisse, dem Talaiwald oberhalb von St. Valentin. Durch den Lärchenwald pirschen und auf die dreidimensionalen Tierattrappen zu zielen ist ein aufregendes Natur- und Sporterlebnis für Groß und Klein. Während früher Pfeil und Bogen ausschließlich für die Jagd verwendet wurden, ist das Bogenschießen heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die auch im verschneiten Winter ausgeführt werden kann. „Der Bogenparcours im Talaiwald ist der einzige Bogenparcours im Vinschgau, der ganzjährig geöffnet ist“, betont Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass. Der zwei Kilometer lange Parcours ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet und führt durchs ebene, abwechslungsreiche Gelände und die märchenhafte s54 WinterwanderungNaturlandschaft. Mit ruhiger Hand, etwas Kraft und Konzentration können die 28 Stationen von der ganzen Familie gemeistert werden. Die detailgetreuen Füchse, Murmeltiere, Bären, Hirsche und Steinböcke fügen sich in verschiedenen Größen und Ausführungen harmonisch in den Lärchenwald ein und durch diverse Schusswinkel kann die Herausforderung für ambitionierte Bogenschützen gesteigert werden. Der Ausrüstungsverleih befindet sich im Tourismusbüro St. Valentin, der ideale Parkplatz ist direkt beim Fernheizwerk BEST. Interessierte Besucher erhalten eine kurze Einführung, bei der die sachgemäße Benutzung der Ausrüstung erklärt wird. Auf Wunsch der Gäste und Besucher organisiert das Tourismusbüro auch gerne Führungen bzw. Schnupperkurse, damit sich auch Unerfahrene diesem vielseitigen Sport nähern können. Sarah Debiasi vom Informationsbüro rät zu festem Schuhwerk: „Je nach Schneelage kann der Parcours mit Winterwanderschuhen oder Schneeschuhen bewältigt werden“. Damit die sportliche Aktivität in freier Natur auch für Kinder ein Erfolgserlebnis darstellt, ist es wichtig, dass sie bereits genügend Kraft besitzen, um den Bogen zu spannen. Erfahrungsgemäß ist dies ab ungefähr neun bis zehn Jahren der Fall. Für professionelle Bogenschützen interessant: bereits im nächsten Jahr sind nach mehrjähriger Pause wieder internationale Turniere im Bogenschießen geplant. Der spannende Bogenparcours ist im wahrsten Sinne ein Volltreffer für jeden, der Herausforderung, Spaß und ein unvergessliches Naturerlebnis sucht.

 

IT: Archi e freccie

Seguire il bosco di larici e mirare ai manichini tridimensionali degli animali è un'esperienza emozionante di natura e sport per grandi e piccini. Se in passato archi e frecce erano utilizzati esclusivamente per la caccia, oggi il tiro con l'arco è un'attività ricreativa molto diffusa, che può essere praticata anche nel nevoso inverno.
A San Valentino c'è un meraviglioso campo di tiro con l'arco pronto per l'avventura.

Am Fuße des Ortlers erwarten jeden Wintersportbegeisterten rund 44 km bestens präparierte Pisten und ein atemberaubendes Panorama.

Das Skigebiet in Sulden ist kein Geheimtipp, Sulden ist höchstes Niveau, Sulden ist „First Class“: Eine der weltweit größten Luftseilbahnen, die in normalen Zeiten pro Fahrt mit ihren 4 Kabinen bis zu 440 Personen transportieren kann, steht für einen unbeschwerten Aufstieg zur Verfügung. Hinzu kommt die neue 10-er Umlaufbahn Kanzel. Die neue Umlaufbahn ist in Design und Funktionalität die neueste Generation von Seilbahnen des Spezialisten Doppelmayr. Der Personentransport hinauf auf die Pisten ist in Sulden also kein Problem - keine Wartezeiten - auch bei regem Ansturm Seilbahnen Sulden Bodini 12von Wintersportlern. Denn mit der großen Luftseilbahn, mit der 10-er Umlaufbahn Kanzel und mit der 10-er Umlaufbahn Rosim stehen drei Aufstiegsmöglichkeiten in der Talsohle zur Verfügung - „first class“ eben.
Die Seilbahnen in Sulden sind ist seit 12. November in Betrieb. Das Skigebiet, das sich in einer Höhenlage von 1.900 bis 3.250 Metern befindet, ist aufgrund seiner bemerkenswerten Geografie schneesicher. Die 44 km Pisten sind aufgeteilt auf drei Hänge – Langenstein, Kanzel und Madritsch. Die Hänge Kanzel und Langenstein sind über einen Skiweg miteinander verbunden. Die Auswahl der Pisten ist fundamental: Es gibt Pisten, die sind sanft für Anfänger, cool für Fortgeschrittene und herausfordernd für Edeltechniker.
Das Panorama ist in Sulden naturgegeben, aber auch „first class“ und königlich: Ortler, Königsspitze, Zebrú - atemberaubend.
Nach dem Skifahren und mit Hunger im Bauch ist der Genuss auf der Madritschhütte (2.820 m), auf der feinen K-2-Hütte doppelt: mit Panoramablick schmecken herzhafte Gerichte und Getränke hervorragend.

Langlauf
8 Kilometer bestens präparierte Loipen, quer durch die landschaftlich wunderschöne Talsohle am Fuße des Ortlers, sind ein Muss für jeden Langlaufbegeisterten. Auf der abwechslungsreichen Höhenloipe auf 1.900 Metern macht Langlaufen Spaß. Die Höhenloipe ist von November bis Anfang April geöffnet.

Winterwandern
Die Landschaft und die Ruhe genießen, den Stress hinter sich lassen und Energie tanken. Die Natur auf sich wirken lassen, auch das ist in Sulden möglich. Rund um den Talboden hat man die Möglichkeit, einen 12 Kilometer langen und gut ausgeschilderten Rundweg zu bewältigen.

Tourenski
Ob leichte oder etwas schwierigere Touren, entlang der Pisten oder im Hochgebirge, für jeden begeisterten Tourenskigeher hat Sulden die perfekte Möglichkeit, seine Vorstellungen zu verwirklichen. Zudem gibt es für jeden die Möglichkeit, bei der Alpinschule Ortler eine geführte Tour zu buchen.
www.alpinschule-ortler.com

 

 

Pistentipps

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Gran Zebru
Die schwierigste Abfahrt im Skigebiet mit einer Länge von 1.800 m ist die Gran Zebru. Links von der Sesselbahn Schöntauf zweigt die schwarze Panoramaabfahrt von der gleichnamigen roten Abfahrt ab.

Rosim
Die Rosimpiste ist eine anspruchsvolle Panoramapiste und ein Erlebnis für jeden passionierten Skifahrer. Sie führt entlang der Rosimbahn von der Kanzel direkt zur Talstation der Seilbahn Sulden, dabei hat man immer den Anblick der Königsspitze vor Augen.

Schöntaufspitze
Zwischen den beiden Schöntaufliften I und II liegt die rote Abfahrt Schöntauf. Sie schlängelt sich zwischen großen Felsen hindurch über weite Hänge zurück zu den Liftstationen. Eine tolle Abfahrt und die perfekte Möglichkeit, auch einmal die Aussicht zu genießen.

Des Alpes
Eine 1.400 m lange und abwechslungsreiche blaue Abfahrt, die als einfach eingestuft wird. Von der gleichnamigen Sesselbahn am Langenstein aus führt die Abfahrt vorbei an der Bergstation, wo sie in die Talabfahrt übergeht. Diese Abfahrt sollte kein Wintersportbegeisterter verpassen.

IT: Solda
Solda è circondata da numerose cime di tremila metri, tra cui la Königsspitze, lo Zebru e naturalmente l‘Ortles, una vista indimenticabile.

Dienstag, 06 Dezember 2022 11:05

Paradies für Familien und Kinder

Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie …

Text: Stephan Gander
Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip

In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man eine Schneelandschaft wie im Bilderbuch – hier ist es möglich, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor allem für Familien mit Kindern ist Trafoi perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.

Neues im Kinderland Trafoi
Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort, wo Gustav Thöni als kleiner Knirps das Skifahren gelernt hat, da üben heute am Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-Zwerge. Die Seilbahnen Sulden haben im Kinderland einen neuen und längeren Zauberteppich aufgestellt: So haben Anfänger und Ski-Einsteiger Übungsmöglichkeiten, um ihr unterschiedliches Fahrkönnen zu verbessern. Die Skischule Trafoi „Gustav Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert, die erfahrenen Skilehrer, wissen, was Kinder motiviert und mit kleinen Tricks kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf Erfolgskurs.

 

Genuss-Skifahrer
trafoiOben … im Skigebiet Trafoi genießen die Genuss-Skifahrer die herrliche Aussicht und freuen sich über die Abfahrten auf leicht bis anspruchsvollen Panorama-Pisten. Nach ein paar intensiven Abfahrten finden Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau das Richtige, um Einkehr zu machen: Bei strahlendem Sonnenschein lockt die große Terrasse mit grandioser Aussicht auf das Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit und stürmisch ist, finden Wintersportler in der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen zum Pausieren.

Tourenskifahrer
Hoch hinaus … auch abseits der Piste kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher voll auf ihre Kosten: Mit Fellen unter den Skiern verläuft der Aufstieg durch perfektes Terrain. Zuerst durch den verschneiten Wald, vorbei an knorrigen alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die würzige und reine Bergluft in die Lungen gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten, dann geht’s weiter zum Schafsegg. Noch ist das Ziel nicht erreicht, es sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg (2.935 m). Mit jedem Schritt wächst das Panorama, mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt durch unberührten Pulverschnee. Oben angekommen, belohnt uns ein grandioser 360 ° PanoramaBlick über verschneite Bergspitzen.

 

NEU:
Nachdem die Stilserjochstraße ab Trafoi geschlossen bleibt, wird die Strecke zu einem wunderschönen Winterwanderweg. Einkehrmöglichkeit am Ende der Wanderung: im Berg-Gasthof „Zum Weissen Knott“. Vormerkungen bei Gaby: +39 371 309 0717

 

IT: Trafoi - con tutti i sensi
A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato come in un libro illustrato - qui si può godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto per le famiglie con bambini Trafoi è perfetto, perché ognuno ha il suo valore.

 

trafoi logo

Dienstag, 06 Dezember 2022 11:02

Trafoi Il paese delle leggende…

Nel libro “Sagen aus dem Vinschgau”, purtroppo ancora solo in versione tedesca, molte pagine sono dedicate alle leggende che coinvolgono Trafoi.

Testo e Foto: Gianni Bodini

 

Questo, però, è anche un luogo reale e ricco di fascino e di storia: frazione del comune di Stelvio, posta a 1543 metri di altitudine, ai piedi dell’Ortles che con i suoi 3.905 metri era la più alta montagna dell’impero austro-ungarico. Proprio da Trafoi, nel 1804, venne intrapresa la prima ascensione di questa cima che secondo una leggenda era un gigante poi pietrificato. D’estate il paesino è forse disturbato dal traffico che scorre sulla strada dello Stelvio, ormai diventata una pista per le competizioni, non autorizzate, di motociclisti e automobilisti. D’inverno, invece, la strada è chiusa e regna la tranquillità.
trafoi2Proprio grazie a questa strada, in esercizio dal 1825, i primi turisti incominciarono a frequentare Trafoi, attratti dallo scenario di cime ricoperte dai ghiacciai che allora si dicevano eterni. Fu un tragico evento però che contribuì ad accrescere più velocemente la fama di questo paesino: nel 1876 Henry de Tourville uccise, proprio lungo la strada dello Stelvio, la moglie Madeleine per appropriarsi della sua eredità. Il delitto e il conseguente processo ebbero molta risonanza nella stampa internazionale e non furono pochi i “curiosi” che raggiunsero Trafoi per vedere la scena del delitto. Già nel 1896 venne aperto il Grand Hotel Trafoi, che allora veniva considerato uno dei più lussuosi dell’intero arco alpino, frequentato dai nomi più illustri della società europea (distrutto da un incendio nel 1917). Nel 1907 gli alberghi erano già 10 ed offrivano 800 posti letto! Poi le due guerre e la lenta ripresa…
Ma a Trafoi non venivano solo alpinisti o amanti della natura, già molto tempo prima la località era frequentata dai fedeli che, anche a piedi, venivano in questo villaggio sperduto tra i monti per recarsi in pellegrinaggio alle Tre Fontane, probabilmente un antico sito di culto pagano poi cristianizzato. Secondo alcune leggende l’acqua delle tre piccole sorgenti aveva proprietà miracolose e proprio in quel luogo, ancora oggi così affascinante, venne costruita una chiesetta nella quale d’estate trova ricovero la venerata statua della Madonna che altrimenti trascorre l’inverno nella chiesa parrocchiale di Trafoi. Il “trasferimento” dà luogo a una processione che ancora oggi è molto frequentata dai venostani. Un'altra leggenda racconta che se la Madonna non dovesse passare l’estate ai piedi dell’Ortles, i ghiacciai che scendono dalle sue pendici avanzerebbero seppellendo anche Trafoi (evidentemente il tema cambiamento climatico non era allora all’ordine del giorno)! Un altro luogo ameno, facilmente raggiungibile anche d’inverno, è la Rocca Bianca, un punto panoramico lungo la strada dello Stelvio. Qui, sulla terrazza dell’albergo, svetta l’obelisco in marmo di Lasa trafoi3eretto nel 1884 per ricordare la prima ascensione dell’Ortles. Dal paese, a piedi o con la seggiovia, si può raggiungere il rifugio La Forcola, un luogo panoramico insuperabile, posto al centro di un carosello sciistico. Non lontano dalla chiesa parrocchiale sorge il centro visitatori del Parco Nazionale dello Stelvio, nel cui territorio è compreso l’abitato di Trafoi. E per finire perché non concedersi una pausa nell’hotel Bellavista, e un nome non è mai stato più appropriato, dove è molto probabile incontrare l’ultima leggenda di Trafoi: Gustav Thöni!

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:58

Sulden am Ortler

Vor mehr als 180 Jahren war Sulden noch ein unbekannter, einsamer Ort, eingeschlossen von hohen Bergen und Gletschern und nur durch einen rauen Saumpfad mit der Außenwelt verbunden.

Text und Fotos: Cornelia Knoll

 

Die Bewohner des Tales, eine kleine Gemeinde von 10 Familien, die auf Einzelhöfen lebten, führten ein kümmerliches Leben als Bauern und konnten ihre Familie nur mit großer Müh und Not ernähren.
Touristen gab es damals noch keine und selbst in den größeren Städten Tirols, hatte man über das Suldental nur dunkle Vorstellungen von Menschen die auf Wölfen reiten und mit Bären aus einer Schüssel essen. Im historischen Innsbrucker Wochenblatt von 1802 wurde Sulden als „Sibiren Tirols" bezeichnet.
s40 IMG 20221125 110526Im Jahre 1860 zogen sich die bis ins Tal reichenden Gletscherzungen zurück und die ersten Bergsteiger machten sich auf den 4 stündigen Weg nach Sulden um diese herrliche, von weitem erkennbare Berglandschaft zu erkunden.
Doch gab es für diese Besucher damals noch keine Unterkunftsmöglichkeiten und so musste der Stadel des Pfarrers Eller als erste Herberge herhalten, später gab es die ersten 6 Gästebetten im Pfarrhaus.
Schon bald reichten auch diese nicht mehr aus und so entstanden ab dem Jahre 1870 die ersten größeren Gasthöfe (Eller, Post, Tembl, Gampen, Pinggera) sowie kleinere Pensionen. Endlich konnten sich nun die ehemals bettelarmen Suldner etwas Geld als Bergführer und Wirtshausbetreiber verdienen.
1892 wurde die lang ersehnte Straße nach Sulden eingeweiht. Das damalige Luxushotel „Grand Hotel Sulden“, erbaut von Schmidt und Christomannos, eröffnete seine Tore und beherbergte bekannte Gästen aus aller Welt: Madame Rothschild, Winston Churchill, den Komponisten Richard Strauss, sowie den Nobelpreisträger Professor Planck.
Sobald aber im Herbst der erste Schnee fiel und die Nächte eisig kalt wurden, verwandelte sich Sulden wieder in das einst so einsame Hirtendorf. Es gab damals ja kaum Strom und schon gar keine Zentralheizungen und somit auch keine Gäste. Der lange, eiskalte Winter gehörte den Suldnern ganz alleine.
s40 IMG 20220206 135953Erst in den 1930 er Jahren entwickelte sich langsam der Wintersport in Sulden. Erste Neugierige schulterten ihre Holzbrettln, zogen ihre filzernen Pumphosen an, buchten ihren Bergführer und machten sich auf die mühseligen, langen Anstiege hinauf zum Cevedale, zur Suldenspitze, um dann im tiefen Neuschnee ihre Ski-Spuren hinunter ins Tal zu ziehen.
Nach dem völligen Stillstand der Wintersaison während des 2. Weltkrieges kamen 1950 wieder einzelne Wintergäste nach Sulden. Aufgrund der absoluten Schneesicherheit und unzähliger Skitourenmöglichkeiten wurde das Suldental rasch in weiten Kreisen bekannt und zog Jahr für Jahr immer mehr Skibegeisterte ins Tal.
Mit Hilfe des Skipioniers Oskar Külken sowie Hans Marini, wurde die erste Skischule gegründet und die Suldner zu Skilehrern ausgebildet. Das Rosimtal, das Zaytal, der Cevedale-, der Suldengletscher boten sich als erste Übungshänge an. Die Skier wurden von eigens engagierten Skiträgern hinaufgeschleppt.

Der erste Dorf-Skilift 1951 war der Soldanellahang. Es war ein Skilift mit einem Hanfseil an dem sich der Skifahrer festhalten konnte und per Antriebsmotor 100 m nach oben gezogen wurden.
Bald darauf wollte jeder Gastwirt so einen Skilift sein Eigen nennen und somit sprossen an mehreren Ecken kleine Dorflifte hervor. Der Rosimlift, der Ortlerlift welcher mit VW Käfer-Motor angetrieben wurde, der Quellenlift, Zaylift und Cevedalelift.
An diesen Übungshängen konnten die Skihasen nun den Hügel hinabrauschen ohne zuerst stundenlang den Berg erklimmen zu müssen. Lustige Skirennen wurden abgehalten, Skikurse für Groß und Klein organisiert und so manche neue Technik ausprobiert.
Ab 17.00 Uhr machten sich braungebrannte Skilehrer mit ihren Skijüngern auf zum „Fünf Uhr Tee“ in den verschiedenen Hotelbars. Dort wurde in fröhlicher Runde zu Klavier und Volksmusik getanzt, gesungen und so mancher Glühwein genossen.
1959 erfolgte der Bau des Sesselliftes Langenstein hinauf zum Fuße des Ortlers. Zusammen mit dem Skilift Marlt und dem Skilift K2 bot er den Wintergästen eine Vielfalt an verschiedenen Pisten an. Der Bau des Sesselliftes „Kanzel“ auf der gegenüberliegenden Seite des Tales mit seiner traumhaften Aussicht auf das Ortler Dreigestirn folgte im Jahre 1965.
s42 20190212 115730Beide Sessellifte brachten die Gäste in kurzer Zeit auf über 2300 Meter und garantierten Schneesicherheit pur. Die Idee der Schneesicherheit für 12 Monate existierte schon länger in den Köpfen der Suldner Gastwirte. Man wollte daher eine Seilbahn hinauf zum Eisseegrat, zum Cevedale bauen.
1965 begann man mit dem Bau dieses Projektes, doch kam es durch wirtschaftliche Schwierigkeiten zur Einstellung der Bauarbeiten und nichts rührte sich mehr bis 1975. Mit der Übernahme durch die „neue deutsche Heimat“ konnte das Projekt des 1. Teilstückes zum Madritsch dann doch fertig gestellt werden.
1984 gab es einen neuen Besitzer der Seilbahnen Sulden. Walter Klaus aus Augsburg zeigte Interesse an diesem wunderschönen Fleckchen Erde, erwarb die Seilbahn und machte bis auf 3250 m Höhe ein wahres Prunkstück für Skifahrer und Wanderer daraus.
Heute ist in Sulden der Wintertourismus vorherrschend. Die Saison beginnt Ende Oktober, zieht sich bis Anfang Mai hin und bietet Skivergnügen für jedes Niveau auf vielen miteinander verflochtenen Pisten. Auch Tourengeher und Schneeschuhwanderer kommen auf ihre Kosten und können z.B. auf der Düsseldorfer Hütte ab März einkehren.
s42 original 86265a9c a036 4076 ba50 afb62803e579 IMG 20211205 164926Trotz des Aufstiegs zum bekannten Wintersportort ist Sulden immer noch dieses kleine gemütliche Tal geblieben wo sich jeder wohl fühlen darf. Wo man sich seit Jahrzehnten immer wieder auf denselben Pisten, in denselben Hotels, in denselben Apresski-Hütten trifft und wo der Gast sich wie Zuhause fühlt.
Ganz so wie damals, als die ersten Gäste im Heulager der Suldner geschlafen haben, ohne Heizung und Strom auskamen und als Freunde der Berge willkommen geheißen wurden.

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:51

Val Müstair der etwas andere Winter

Dem Winter im Naturpark der Biosfera Val Müstair kann man auf viele Arten frönen. Auch abseits der Skipisten hat der Winter seinen Reiz und man kann seine Tage abwechslungs- und genussreich gestalten.

von Annelise Albertin

 

Ein heisser Punch am prasselnden Kaminfeuer gehört ebenso zum Winter wie der stahlblaue Himmel über den schneeweissen Bergkuppen oder die Spuren im Schnee, welche der kleine Schneehase beim Vorbeihuschen hinterlassen hat. Dem Winter im Naturpark der Biosfera Val Müstair kann man auf viele Arten frönen. Auch abseits der Skipisten hat der Winter seinen Reiz und man kann seine Tage abwechslungs- und genussreich gestalten.

 

Wildspuren entdecken
s26 Spuren im Schnee c Andrea BadruttBleiben wir vorerst beim Schneehasen und anderen Wildtieren, die im Winter nicht leicht zu erspähen sind. Auch Tiere, die keinen Winterschlaf halten, ziehen sich in ihre Verstecke zurück. Das Futterangebot im Winter ist knapp. Um zu Überleben, müssen sie ihre Körpertemperatur anpassen und die Energiereserven schonen. Wenn sie sich auf Futtersuche aus ihrem Unterschlupf herauswagen, hinterlassen sie Spuren im tiefen Schnee. Fährten, Fressspuren, hie und da Federn verraten ihre Anwesenheit. Wie spannend ist es, diese zu entdecken und zuzuordnen. Man kann sich alleine auf Spurensuche machen, oder auch an einer geführten Erkundungstour oder gar einer Wildbeobachtung teilnehmen.

Tierisches Vergnügen beim Lamatrekking
s36 LamasLamas sind lustige und genügsame Gesellen. Von Natur aus gewohnt, Menschen auf langen Strecken über Stock und Stein zu begleiten, machen sie eine Winterwanderung zu einem unterhaltsamen tierischen Vergnügen. Der Bio-Landwirt und Hausherr von mehreren Lamas, Isidor Sepp, kennt seine Hausgenossen in und auswendig, und sie ihn. Isidor erzählt gerne von seinen Lamas, ihren Eigenschaften und Vorlieben. Die Lamas sind gesellig und freuen sich, wenn sie Menschen auf ihren Märschen oder Spaziergängen begleiten dürfen. Oft führt Isidor seine Gäste auf den Touren durch die winterliche Landschaft rund um Müstair. Mit dem UNESCO Welterbe Kloster St. Johann im Hintergrund geben die Lamas tolle Fotosujets, denn sie posieren gerne und gucken mit stolz erhobenen Köpfen in die Kamera.

 

Eiskalt erwischt
Schlittschuhlaufen auf Natureisplätzen ist ein eiskaltes Wintersportvergnügen. Der Eismeister hat es nicht leicht. Natureisfelder sind stets den Temperaturen unterworfen und rasch kann das Eis zu weich werden. Sinken die Temperaturen aber unter den Gefrierpunkt, so steht diesem fröhlichen Winterspass nichts mehr im Wege. Im Val Müstair stehen zwei Eisplätze zur Verfügung, einer beim Schulhaus in Müstair und einer in Tschierv, wo auch ein Curlingfeld extra präpariert wird. Ob Kunsteislauf, Hockey- oder Fangenspiel, auf den schmalen Kufen können sich Gross und Klein herrlich austoben.

 

Schlitteln ist angesagt
s36 Schlitteln c Andrea BadruttLü liegt auf der Sonnenterrasse auf 1920 M.ü.M. hoch über dem Val Müstair. Es ist nicht nur Ausgangspunkt für die Wanderung zur Alp Champatsch sondern auch Anziehungspunkt vieler Familien, denn von Lü führt ein Schlittelweg nach Tschierv hinunter. Auf der dreikilometerlangen Abfahrt saust man über Schneehänge und durch verschneite Wälder talwärts. Der Schwierigkeitsgrad ist leicht, so dass auch Kinder ihren Spass finden. Romantik pur erlebt man hier beim Nachtrodeln. Der Schlittelweg wird nachts beleuchtet. Der Ausgangspunkt befindet sich nach dem Dörfchen Lü auf dem Weg nach Lü d’aint. Das Postauto fährt von Fuldera hinauf nach Lü. Wer mit dem Auto nach Lü fährt, findet am Dorfeingang genügend Parkplätze. Allerdings benötigt man dann ein Transportmittel wieder zurück nach Lü, da der Schlittelweg in Tschierv endet, oder man wandert wieder zurück.
Kluge Köpfe schützen sich! Deshalb empfiehlt es sich, beim Rodelspass an den Helm zu denken.

Tipp: An manchen Tagen fährt abends der
Schlittelexpress von Tschierv nach Lü.

Ebenfalls ins Skigebiet Minschuns kann der Schlitten mitgenommen werden. Fussgänger spazieren von der Talstation auf dem 1 km langen Winterwanderweg hinauf zur Alp da Munt. Der Ausblick hier ist einzigartig und nach dem Sonnenbad auf der Terrasse beim Bergrestaurant braust man fröhlich mit dem Rodel wieder hinunter zur Talstation.

 

Natur pur auf der Schneeschuhtour
s32 sendaEine Schneeschuhwanderung ist ein Naturerlebnis der Extraklasse. Man muss kein Skitourenmeister oder Tiefschneeprofi sein, um die tiefverschneite Winterlandschaft auf Schneeschuhen zu erkunden. Eine, der geplanten Tour angepasste Kondition, eine gute Ausrüstung und schon kann es losgehen. Abseits von gepfadeten Wegen geniesst man die Ruhe und Einsamkeit der abgelegenen Seitentäler inmitten imposanter Bergwelt. Schneeschuhtouren werden auf eigene Verantwortung unternommen. Im Val Müstair gibt es unzählige nicht markierte Schneeschuhwanderrouten und eine markierte Tour, die „Senda da l’uors“, welche sich für Anfänger besonders gut eignet.
Dringend empfohlen ist der Blick auf die Wetter- und Lawinensituation auf slf.ch vor der Tour und unumgänglich zudem das Beachten der Wildruhezonen.

Tipp: Buchen Sie eine geführte
Schneeschuhwanderung, damit Sie
das Erlebnis unbeschwert geniessen können
und nebenbei vom Guide so manch Neues
über das Tal und die romanische
Kultur erfahren.

 

Winterwandern
s36 Winterwandern c Andrea BadruttDer Anblick der funkelnden Schneefelder im Sonnenlicht lässt selbst eingefleischte Stubenhocker frohlocken. Wer möchte nicht an einem der vielen sonnigen Wintertage seine Energiereserven auftanken, frische Luft einatmen und das Panorama geniessen? Eine Winterwanderung auf den vielen gepfadeten Winterwanderwegen im Val Müstair ist Erholung für Körper und Geist. Von leichten bis hin zu anspruchsvolleren Touren kann jedermann im Naturpark Biosfera Val Müstair abwechslungsreiche Winterwanderungen unternehmen, höher gelegen oder unten im Tal. Beliebte Ziele sind der Winterwanderweg Alp da Munt – Alp Champatsch – Lü oder die Ebene von Plaun da l’aua bei Fuldera.

 

Tipp: Die Winterkarte Val Müstair
mit Ferientipps und Gästeprogramm enthält
viele Tourenvorschläge.

 

Langlaufen, wo Olympiasieger geboren wurden
s36 Langlaufen c Andrea BadruttDas Val Müstair ist nicht erst seit Dario Cologna eine Hochburg des Langlaufsports. Dass der Olympiasieger aber auf diesen Loipen seine ersten Trainings absolviert hat, ist eine Tatsache und hat diesen Wintersport im Val Müstair zusätzliche gefördert. Das Langlaufzentrum des Tales befindet sich in Furom bei Fuldera. In der weiten Ebene entlang des Rombachs von Furom bis Tschierv wechseln sich flaches Gelände mit sanften bis anspruchsvolleren Anstiegen ab, so dass Anfänger und geübte Langläufer auf ihre Kosten kommen. In Furom befindet sich auch eine Nachtloipe, wobei hier eine Stirnlampe Voraussetzung ist.
Die berühmte Sprintstrecke der Tour de Ski auf einer Länge von 0.7 km in Tschierv ist eine Herausforderung für Langlaufprofis.
Weitere Möglichkeiten für den Langlaufsport sind die aussichtsreiche Panoramaloipe in Lü, die Höhenloipe in Minschuns sowie die Loipe Buffalora auf dem Ofenpass.
Die Loipeninfrastruktur ist geöffnet von 9.00 bis 16.00 Uhr, ausgenommen die Nachtloipe in Furom. Diese Öffnungszeiten sind zu beachten, um die Loipenpräparation zu gewährleisten. Sperrungen von Loipen aufgrund der Wetter- und Schneelage können vorkommen und sind ebenfalls zwingend zu befolgen.
Loipentickets können im Langlaufzentrum in Furom, in der Gäste-Information in Tschierv, mit der langlauf.ch App oder online unter val-muestair.ch/langlaufen bezogen werden. Der Loipenpass gilt nur für die Langlaufloipen und nicht für den öffentlichen Verkehr.

 

 

Wo nachschauen
Auskünfte zu allen Winterangeboten erteilt die
Gäste-Information Val Müstair, Tel. +41 81 861 88 40
oder die Website
https://www.val-muestair.ch/en/erleben/winter und https://www.val-muestair.ch/de/ferientipps-
gaesteprogramm

Die Winterkarte Biosfera Val Müstair 2022/23 kann in den Gäste-Informationen in Tschierv und im Klosterladen bezogen werden.

COOP FIS Tour de Ski performance by Le Gruyère AOP

Das Langlauf-Feuerwerk im Val Müstair

Wie ein Feuerwerk eröffnet ein Sprint in der freien Technik am Samstag, 31. Dezember 2022 die COOP FIS Tour de Ski performance by Le Gruyère AOP der Saison 2022/2023. Nicht weniger Spannung verspricht das Verfolgungsrennen über 10 Kilometer in der klassischen Technik vom Sonntag, 1. Januar 2023.

Bereits zum sechsten Mal ist das Val Müstair Etappenort der Tour de Ski. Oberstdorf und Val di Fiemme sind die weiteren Etappenorte der Tour de Ski, welche insgesamt sieben Wettkämpfe zwischen 31. Dezember und 8. Januar umfasst und mit dem legendären Schlussanstieg in Val di Fiemme auf die Alpe del Cermis endet.

Im Val Müstair garantieren die attraktive Strecke mit spektakulären Steilwandkurven und herausfordernden Bodenwellen sowie die beiden Wettkampf-Formate Sprint und Verfolgungsrennen für Spannung. Das Organisationskomitee und die Ferienregion Val Müstair freuen sich auf ein Langlauffest mit vielen begeisterten Zuschauer*innen, auf die Athlet*innen aus über 20 Nationen und packende Duelle auf höchstem Niveau.

IT: I fuochi d'artificio di fondo in Val Müstair
Per la sesta volta, la Val Müstair è la sede di tappa del Tour de Ski. Oberstdorf e la Val di Fiemme sono le altre sedi di tappa del Tour de Ski, che comprende un totale di sette gare tra il 31 dicembre e l'8 gennaio e si conclude con la leggendaria salita finale in Val di Fiemme sull'Alpe del Cermis.

 

s30 tour logoProgramm Tour de Ski

Samstag, 31. Dezember 2022
Sprint in freier Technik

11.30 – ca. 13.15 Uhr
Qualifikation Damen und Herren
14.00 – ca. 15.30 Uhr
Finale Sprint Damen und Herren
im Anschluss Siegerehrung
im Start- und Zielgelände
11.00 – 18.00 Uhr Festbetrieb
im Start- und Zielgelände

 

Sonntag, 1. Januar 2023
Verfolgungsrennen 10km
in klassischer Technik

12.00 Uhr
Start Damen, Verfolgungsrennen
13.15 Uhr
Start Herren, Verfolgungsrennen
im Anschluss Siegerehrung
im Start- und Zielgelände
11.30 – 18.00 Uhr
Festbetrieb im Start- und Zielgelände
Lokale Vereine sorgen an beiden Tagen mit
Verpflegungsständen für das leibliche Wohl.

 

 

Tickets und VIP-Tickets
Der Tageseintritt kostet CHF 10.00.
Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre (Jahrgang 2007 und jünger) ist der Eintritt frei. Es gibt keinen Vorverkauf für die
Tagestickets. Die Bezahlung ist bar oder mit Twint möglich.
Möchten Sie die Tour de Ski besonders komfortabel im VIP-Bereich mit Getränken, Snacks und einem feinen Mittagessen erleben? Das VIP-Ticket kostet für einen Tag CHF 200.00/Person und für zwei Tage CHF 350.00/Person. Melden Sie sich via info@mittner-ag.ch oder +41 81 858 50 19, um Tickets zu kaufen. Der Ticketversand erfolgt nach Eingang der Bezahlung.
Eventgelände
Das Eventgelände befindet sich in Tschierv, Plaun Grond, direkt an der
Hauptstrasse.
Anreise/Parkplätze
Für die Anreise mit dem öffentlichen
Verkehr benutzen Sie die
Haltestelle Tschierv, Biosfera
(Postauto Linie B 811 zwischen Zernez
und Mals). Es stehen in Gehdistanz zum Eventgelände kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

 

Weitere Informationen
tour-de-ski.ch

Gäste-Information Tschierv
Plaun Grond 24J | 7532 Tschierv
Tel. +41 81 861 88 40 | info@val-muestair.ch

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:46

Was macht ein Vinschger Apfelbauer im Winter?

Auch in der Winterzeit haben die Obstbauern im Apfelparadies Vinschgau alle Hände voll zu tun. Sie bereiten die Apfelbäume und Apfelwiesen behutsam auf das Frühjahr und die neue Ernte vor. An Arbeit mangelt es ihnen nicht.

Das Laub ist von den Bäumen gefallen, alle Äpfel sind gepflückt. In den Apfelwiesen des Vinschgaus sieht es ganz nach Winterruhe aus. Doch der Schein trügt. Die Vinschger Apfelbauern pflegen ihre Bäume auch während der kalten Wintermonate.

 

Frischekur für die Apfelbäume
Die Vinschger Obstbauern nehmen nun die Astschere in die Hand. Es ist Zeit für den Rückschnitt der Apfelbäume: Dürre Zweige und Äste werden sorgsam entfernt, um die Vitalität und Gesundheit der Bäume zu erhalten. Die Vinschger Bauern bringen viel Erfahrung mit. Vom richtigen Baumschnitt hängen nämlich die Qualität und die Menge der Äpfel ab. Das trockene Geäst sammelt sich am Boden. Die Obstbauern zerkleinern es mit dem Mulchgerät. So kann sich das Kleinholz mit der Erde vermischen und gelangt wieder zurück in den natürlichen Kreislauf. Ältere Bäume ersetzen die Obstbauern durch neue Apfelsorten, um ein vielfältiges Sortiment für jeden Geschmack anbieten zu können.

 

Das Apfelparadies Vinschgau
Im Vinschgau schenkt die Natur selbst die besten Voraussetzungen für den Apfelanbau. In den Apfelwiesen auf 500 bis 1000 Metern Meereshöhe reifen die Äpfel unter viel Sonne, wenig Regen und großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht langsam heran. Die Äpfel erhalten reichlich Zeit, um ihre Aromen intensiv auszubilden.

 

Apfelbauern mit Erfahrung und Leidenschaft
Seit Generationen widmen sich ganze Familien im Vinschgau dem Apfelanbau. Mit Erfahrung und Passion pflegen rund 1.600 Obstbauern ihre Apfelbäume. Tradition und Innovation reichen sich im Obstanbau die Hand: Modernste Methoden und Maschinen garantieren einen umweltbewussten Anbau sowie die optimale Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung der Äpfel in den Vinschger Genossenschaften.

 

Nachhaltigkeit liegt in unserer Natur
Die Vinschger Obstbauern wissen seit jeher: Landwirtschaft gelingt nur im Einklang mit der Natur. Sie widmen sich dem naturnahen Anbau, nutzen verantwortungsvoll die natürlichen Ressourcen und fördern die biologische Vielfalt. Über die Hälfte der Vinschger Obstwiesen wird mit der wassersparenden Tropfberegnung bewässert. Jede dritte Obstwiese wird ohne Herbizide bewirtschaftet. Insektenhotels und Nistplätze in den Obstwiesen schaffen zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen und Kleintiere.

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:45

Ferienregion Latsch-Martell: RAUS.ABER RICHTIG

Herzlich willkommen in Ihrem Feriengebiet der Gegensätze. Zwischen kristallklaren Bergseen, dem ursprünglichen Martelltal, dem kargen Sonnenberg und dem sattgrünen Nörderberg liegt das Feriengebiet Latsch-Martell. Unterschiedlicher könnte es nicht sein.

Als wahres Skitouren Eldorado ist das Martelltal bei Skitourengehern bekannt. Hier finden Sie unzählige Möglichkeiten für ansprechende Touren auf die umliegenden 3000er inmitten der verschneiten Naturkulisse - wie wäre es mit einer Tour auf die Köllkuppe oder den Cevedale?
Klein und Groß kommen im Feriengebiet auf ihre Kosten sei es bei einer unbekümmerten Schlittenfahrt bei der Rodelbahn Hölderle, beim Snowtuben neben dem Biathlonzentrum oder beim Tanz auf dem Eis. Wer wollte nicht schon immer wie eine Eisprinzessin die Pirouetten drehen oder wie ein Profi-Hockeyspieler über das Eis flitzen? Im IceForum in Latsch werden all diese Wünsche erfüllt. Die 60 mal 30 Meter große Eisfläche ist überdacht und somit auch bei schlechtem Wetter ein beliebter Ort. Zudem verfügt die Eishalle über rund 400 Sitzplätze. Das IceForum ist nicht nur das Heimstadion der Hockeyspieler des AHC Vinschgau, sondern auch bei Eiskunstläufern und bekannten internationalen Hockeymannschaften beliebt. Auch Wasserratten kommen auf ihre Kosten. Das AquaForum bietet mit seinen verschiedenen Bädern Ruhesuchenden, Sportlern und Familien jede Menge an Abwechslung. Der Sauna- und Ruhebereich gibt Ihnen beim Relaxen einen einmaligen Blick über den Vinschgau und die verschneiten Täler.
Beliebt und im In- und Ausland bekannt ist das Biathlonzentrum inmitten des Stilfserjoch Nationalparks im Martelltal. Das nordische Skizentrum im Hintermartell mit dem Skiförderband biete jede Menge Spaß und Action für die ganze Familie. Neben dem hochmodernen Schießstand, welcher mit 30 vollautomatischen Schießständen ausgestattet ist, bietet das Biathlonzentrum auf einer Meereshöhe von 1.700 m ein gut bestehendes 12 Kilometer langes Loipennetz, auf dem auch schon der ein oder andere Profi sein Können bewiesen hat. Bestens präparierte und schneereiche Loipen inmitten einer atemberaubenden Winterlandschaft bieten für jeden Langlauftyp genau das Richtige. Jährlich finden über die Wintermonate Langlaufkurse statt, wo sich Anfänger aber auch Fortgeschrittene Tipps und Tricks rund ums Langlaufen holen können.
Der Frühling bei uns ist einzigartig abwechslungsreich, unten im Tal beginnt die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen, in den Höhen verzaubern die verschneiten Berggipfel und im Martelltal können Winterliebhaber die verschiedensten Aktivitäten voll und ganz genießen und ausnutzen. Während Sie im Martelltal die umliegende Bergwelt bei einer Skitour erkunden, die ersten Spuren im frischen Schnee machen oder auf den Langlaufskiern die Loipen ausforschen, treffen Sie in Latsch bereits die ersten Wanderer und Biker, welche die Wege und Trails am Sonnenberg genießen.
Am besten Sie erleben das Feriengebiet Latsch-Martelltal selbst und können sich davon überzeugen, wir freuen uns auf Sie!

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:38

Väterchen Frost und sein Gemüse

Im Winter rastet der Boden und die Ernte ruht. Von wegen. Ein ganzheitlicher Anbauplan bringt dauerhaft Frischgemüse hervor. Im Winter? Doch nicht bei uns im Vinschgau! Doch.

von Maria Raffeiner
Zeichnungen: Alexander Januth

 

Vielleicht lassen wir uns zu sehr vom optischen Erscheinungsbild leiten. Ein üppiger Garten in Mischkultur, womöglich noch umgeben von bunten Blumen und duftenden Kräutern, wirkt ansprechender als ein Acker im tristen Winterkleid. Dabei tut manchen Pflanzen die Kälte richtig gut, sie verleiht ihnen unverkennbare Geschmacksnoten. Sie sind hart, winterhart. Kurze Tage und dünn gesäte Sonnenstunden stören sie nicht. Und sollten die Temperaturen zu tief sinken, gibt es verschiedene Gewächshäuser, um sie zu schützen. Was sie verbindet? Sie sind nachweislich sehr gesund.

Ich bin’s, der Lauch. Auch Allium porrum oder Porree genannt. Mein zwiebeliger Geschmack macht mich zum würzigen Alleskönner. Schlank rage ich ganzjährig aus der Erde, wenn die Bauersleute verschiedene Sorten anpflanzen. In der Küche kann ich roh und gekocht verarbeitet werden, manchmal lande ich auch im Suppentopf. Je mehr an mir weiß ist, desto besser bin ich, aber essbar bin ich durch und durch. Meine inneren Werte, auch Inhaltsstoffe genannt, sind nicht zu verachten. Als Wintersorte stehe ich wacker auch bei Kälte im Freien, ein bisschen Schnee um mich herum macht mir richtig gute Laune.

Habe die Ehre, Schwarzkohl. Du kennst mich noch nicht so gut, gell? Dabei bin ich doch der cavolo nero, ein Star der italienischen Küche. Wegen meiner Form trage ich auch die Bezeichnung Palmkohl. Nie gehört? Macht nichts. Damit wir uns auch erkennen, halte nicht nach einem schwarzen, palmwedelartigen Gewächs Ausschau! Meine Blätter sind eher dunkelgrün, meinetwegen bläulich. Neuerdings werde ich oft als „Superfood“ bezeichnet. Meine feinen Blätter schmecken im Vergleich zum Grünkohl etwas milder, aber auch ich bin ein aromatischer Kerl. Für meine Geschmacksnuancen gibt es viele Beschreibungen: süßlich, nussig, fein.

Kohl mein Name, Grünkohl.
Ich gedeihe, wie mein Vetter, der Schwarzkohl, auch im Winter. Der Frost gibt mir den letzten Kick, bevor ich als krause, grüne Blätter auf eurem Tisch lande. Dass ich unfassbar gesund und wertvoll bin, steht außer Frage, ich strotze nur so vor Nähr- und Vitalstoffen. Was die Zubereitungsform betrifft, bin ich flexibel. Wer’s deftig mag, kann mich gebrauchen, auch roh liege ich voll im Trend. Besonders beliebt bin ich als knackige Chips. Schon die alten Griechen wussten mein Aroma zu schätzen und erkannten meine heilsamen Qualitäten. Mich gibt es auch in Rot, dann sorge ich für Farbtupfer im Winterfeld und strecke meine gekräuselten Kohlblätter stolz in den Himmel.

Als Mangold bin ich zwar ein klein wenig zimperlicher als die oben genannten Kollegen, aber ich beiße lange die Zähne zusammen und sprieße in langen, farbigen Stielen auch in milden Wintermonaten aus der Erde. Oft werde ich mit dem Spinat verwechselt, dabei schmecke ich doch kräftiger und verfüge über einen stärkeren Charakter. Meine Blätter und Stiele eignen sich als Hauptgericht oder halten sich als Beilage dezent im Hintergrund. Mit mir ist Farbe garantiert.

 

Wo gibt es Wintergemüse? Eine Auswahl an kälteresistenten Vinschger Direktvermarkter:innen
s26 karhein1. Mit frischem Gemüse versorgt Elisabeth Tappeiner nicht nur ihre Familie, sondern auch die vielen Kund:innen, die die naturbelassenen Produkte vom Kartheingut schätzen. 2017 hat sie den elterlichen Hof in Tschars übernommen und die Äpfel auf Bio-Anbau umgestellt. Seit heuer setzt sie gemeinsam mit ihrem Mann Peter auch auf Gemüseanbau, der Vielfalt zuliebe. Nach dem Konzept von Market Gardening pflegen sie permanente Beete. Regenerativer Gemüseanbau stärkt und schützt den Boden und die Umwelt. Zur Freude ihrer Kundschaft, die sie im Sommer mit einem wöchentlichen Gemüsegruß und vielen Vitaminen verwöhnt. Für 2023 sind noch einige Plätze frei.

Rezepttipp:
Gebratener Reis mit Wintergemüse Grünkohl von den Stielen trennen, die Blätter klein schneiden. Rosenkohl und Chinakohl zerkleinern. Den Gemüsemix mit ein wenig Wasser bei geschlossenem Deckel andünsten. Währenddessen den Reis kochen. Wenn der Reis gar und das Gemüse bissfest ist, alles zusammen in einer Wokpfanne anbraten. Würzen und genießen!
www.kartheingut.it

Auch in kalten Zeiten könnt ihr für eine ausgewogene Ernährung auf uns Salate zählen. Nicht alle mögen’s kühl, doch einige von uns (winterharte Kopfsalate, Asiasalate, Zuckerhut, Winterradicchio, Endivie …) trotzen der Kälte und grünen noch, wenn‘s eisig ist. Ein bisschen Reif macht uns nichts aus. Leicht bitter, aber voll frisch schmeckt mit uns die Wintersalatschüssel!

Wo gibt es Wintergemüse? Eine Auswahl an kälteresistenten Vinschger Direktvermarkter:innen

s30 Anna Folie2. Der Sockerocker und noch einige Güter mehr sind die Spielwiesen von Anna Folie. In Wien hat sie sich in die Theorie der Pflanzenwissenschaften eingearbeitet, um sich nach ihrer Rückkehr in den Vinschgau in die Praxis zu vertiefen. Und einiges umzukrempeln. Seit 2015 gibt es am Sockerhof BIO-zertifiziertes, unbehandeltes Gemüse zu kaufen. Die Palette ist so groß wie Annas Einsatz, die Leidenschaft für gesunde, regionale Produkte ist sichtbar. Und man schmeckt sie auch. Neben Gemüse erhält man am Sockerhof Getreide, Infos über Wachstum und Verarbeitung und Tipps zur Lagerung. Einzelne Gastronom:innen haben Annas grünen Daumen schon entdeckt und holen sich die Küchenschätze direkt in Mals ab. Lokal, gschmackig, gut! Für eine stimmige Kreislaufwirstchaft grunzen am Sockerhof Schweine und meckern Ziegen.

s28 Rezept Anna FolieRezepttipp:
Anna empfiehlt als Wintergericht Ribollita, eine traditionelle Bauernsuppe aus der Toscana. Sie ist vegan und enthält ganz viel Wintergemüse. Knoblauch, Zwiebel, Sellerie, Lauch und Karotte fein hacken und kurz andünsten, die Bohnen separat kochen. Mangold, Tomaten und Wirsing schneiden und zusammen mit den Kartoffelwürfeln dazugeben. Schwarzkohl, Bohnen und etwas Rosmarin kommen zum Schluss dazu. Mit Wasser aufgießen, langsam 1-2 Stunden köcheln lassen und wenn man‘s ganz traditionell haben will: Mindestens einmal aufwärmen und mit altem Brot servieren.

www.sockerhof.it mit online Shop! Bestellungen anklicken und bei Anna abholen.

 

 

s27 sunnfolt3. Schmackhaftes liefert der Sunnfolthof in Kortsch nicht nur im Sommer. Kurt und Renate Gruber haben gemeinsam mit ihrem Sohn Andreas Platz geschaffen für ein abwechslungsreiches BIO-Gemüseangebot. Nach der Methode von Market Gardening produzierten sie heuer in Direktvermarktung erstmals kunterbuntes Gemüse. Und sie haben Lust auf mehr. Fürs kommende Jahr planen sie Getreide- und Kräuteranbau in Hanglage und verzichten dafür auf eine ihrer Apfelanlagen. Vermarktet wird direkt an die Endkonsument:innen – lebendiger Boden, kurze Wege, große Vielfalt am Sonnenberg, das ist Sunnfolt!

 

Rezepttipp:
Grünkohllasagne! Dafür schneide man die Grünkohlblätter und röste sie mit Zwiebeln an. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen und mit etwas Brühe aufgießen. Ca. 5-10 Minuten köcheln lassen, dann eine Hand voll gehackte Walnüsse dazugeben. In der Zwischenzeit Béchamelsoße zubereiten. Anschließend abwechselnd Lasagneblätter, Grünkohl und Béchamel in eine Form schichten. Zum Schluss die oberste Schicht (Béchamel) mit Parmensankäse bestreuen. Bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten im Backofen backen.
www.facebook.com/sunnfolt


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