Dienstag, 11 Dezember 2018 12:00

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Leserbrief zum Leserbrief im „VW“ vom 29. 2018 „Steuergerechtigkeit“
Bauern zahlen sehr wohl Steuern wie beispielsweise die hohe MwSt: z.B. beim Ankauf eines Traktors mit 50.000 € sind 11.000 € nur an MwSt abzuführen, also 22 % und dies gilt bei sämtlichen Ankäufen von Maschinen, Geräten, Stützgerüsten, Hagelnetzen usw. Dazu sind beim Umtausch bzw. Verkauf einer gebrauchten Maschine wiederum die 22 % an MwSt abzugeben, also muss mindestens 2 Mal eine MwSt an den Staat entrichtet werden! Zur erwähnten MwSt. gibt es noch z.B. die Lohnsteuer für die Arbeitnehmer (Erntehelfer) usw., die Sozialabgaben für die mitarbeitenden Familienmitglieder und Erntehelfer, auch für die anderen lohnabhängigen Arbeiter. Dazu würden alle Arbeitskosten, die hohen Investitionskosten z.B. bei Neuanpflanzungen von Anlagen mit dem Ankauf von Jungbäumen (Pflanzgut), der Erstellung des gesamten Gerüstes wie Pfähle, Drähte usw., Hagelnetze bzw. zuvor Rodung der alten Anlage, Ankauf der teuren Maschinen und Schlepper und deren gesamte Wartungskosten, die jährlichen Arbeitskosten und Spesen wie Baumschnitt, Düngung, Beregnungskosten – sehr hoch bei einer Neuerstellung einer Junganlage! – Handausdünnen, Sommerschnitt, sowie die hohen Erntekosten – diese allein betragen rund 10 Cent/kg Äpfel im Durchschnitt! – dazu kommt noch der hohe finanzielle Aufwand für die vielfach kritisierten Pflanzenschutzmittel, ohne die der heutige moderne, verwöhnte und sehr anspruchsvolle Konsument leider nicht mehr kaufen würde (keine Qualität, kein makelloses äußeres Erscheinungsbild!). Ohne Kauf kommt die Frucht zum Industrieobst und, sofern dieses überhaupt einmal das Lagerhaus gesehen hat, dann kommen noch die sehr hohen Lagerungs- und Arbeitskosten hinzu, was auch richtig ist. Dadurch werden die betroffenen Bauern statt zu Lohnempfänger für den gesamten Arbeitsaufwand eines Jahres zu Zahlern wegen der fehlenden Beträge zwischen Produktionskosten und Aufwandsentschädigung!
Wenn einige wenige Bauern im ganzen Land aus dem Verkauf von Baugrund oder Baukubatur etwas Geld haben, so sind dies nicht Einnahmen aus der regulären Tätigkeit in der Produktion bzw. dem Anbau von Nahrungsmitteln! Dazu kommt noch, dass gerade bei den Bauern die zahlreichen Familienmitglieder hilfreich mitarbeiten. Wenn all diese Personen so wie im normalen Leben und vom Staat in der Verfassung rechtlich begründet und damit vorgesehen - also der Bauer, die Bäuerin, und die ganzen arbeitsfähigen Kinder einen normalen, würdigen Lohn erhalten würden, welcher jedem Arbeitnehmer vom Gesetz her zusteht, vom jeweiligen Hof verrechnen würden, dann sähe die Lage noch weit schlechter aus. In manchen Jahren (bedingt durch die schlechten Marktpreise usw.) kämen dann für all diese Personen nicht einmal die reinen Produktionskosten heraus, denn mit dem schwachen Erlös könnten diese nicht gedeckt werden. Warum sind so viele Bauern gezwungen einem festen Nebenerwerb nachzugehen, wenn die Höfe anscheinend so gut gehen würden?
Mein Rat bzw. Appell an die vereehrte Leserbriefschreiberin Frau von Marsoner: versuchen Sie doch selbst einmal die von Ihnen so gepriesene, erfolgreiche Bauersarbeit, indem Sie einen Hof für wenig Geld pachten. In Naturns gibt es einen mit Hof mit 4 ha Obst- und etwas Weinbau! Der bisherige Pächter hat ihn freiwillig zurückgelassen vor lauter „vieler Einnahmen!“ Noch besser, Sie schreiben einen Brief an die Regierung nach Rom, damit diese aktiv wird und endlich die Einkommenssteuer für alle (auch die Bauern!) einführt. Dann werden Sie sehen, dass die Bauern noch bei weitem mehr an Aufwänden und Abzügen gegenüber dem Staat geltend machen, diesem noch viel weniger an Steuerertrag durch die Bauern bleibt. Dann vielleicht werden auch Sie begreifen, dass mit einer reinen Neiddebatte niemandem geholfen ist, schon gar nicht in sozial schwachen bzw. gefährlichen Zeiten wie diesen! Zudem ist es genau Ihre Partei, geschätzte Frau von Marsoner, welche Dank LH a.D. Luis Durnwalder den landwirtschaftlichen Grund zerstückelt und Villen in die besten landwirtschaftlichen Gründe für die Geldklientel baut, Dank maßgeschneidertem Landesgesetz (Höfegesetz) für die einflussreichen Kollegen des ex LH…
Franz Gritsch, Naturns

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