Dienstag, 13 November 2012 00:00

Eine Ära geht zu Ende

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Schlanders/Mals

s4_1690Seit vergangenem Freitag ist im Vinschgau eine Ära zu Ende gegangen. Und zwar in zweifacher Hinsicht. Zum einen ist das Magazin des „Monopolio di Stato“ in Schlanders aufgelassen worden und zum Zweiten hat Antonio „Toni“ Scisci seine Arbeit des Zigarettenvertriebs aufgelassen.


Scisci, der zwischen Meran und Reschen 62 Tabaktrafiken beliefert hat, ist bereits seit 2005 in Pension, hat aber die Betreuung des Zigarettenvertriebes gemeinsam mit seiner Frau Irene Heinisch weiterhin betrieben. Rund 47 Jahre lang war der charismatische „Toni“ in Sachen Staatsmonopol im Vinschgau unterwegs. „Die Arbeit wird mir fehlen“, sagt Scisci. Denn mit den Besitzern der Trafiken hat er immer ein gutes Verhältnis gepflegt. Dem gebürtigen Malser wurde der Zigarettenverkauf quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater hat das Monopolgeschäft in Mals betrieben. Dann wurde das Magazin nach Schlanders verlegt, zuerst in die Kapuzinergasse, dann ins Magazin beim Sailer Peppi und seit 1977 befand es sich in den Räumlichkeiten der Guflers. Mit allen Vermietern pflegte Scisci gute Verhältnisse. Scisci erinnert sich, dass bis vor 20 Jahren auch das Salz über die Magazine des Monopolio vertrieben worden ist.
Vor rund 5 Jahren kamen dann größere Änderungen. Das Monopolio di Stato privatisierte den Zigarettenverkauf. Den Zuschlag bekam die spanische Gesellschaft „Logista“. Die Spanier brachten Erfahrung mit, denn in Spanien betreibt „Logista“ ebenfalls den Zigarettenvertrieb. Die Lizenzvergabe behält sich das Monopolio weiterhin vor.
Die Spanier gehen hemdsärmelig an die Sache und schließen sofort mehrere Magazine in Italien. Die Verkaufspunkte wurden durch Rationalisierungsmaßnahmen reduziert. Von ehemals 650 Depots in ganz Italien sind im Zuge dieser Maßnahmen 210 übrig geblieben. „Logista will die Magazine bis zu einer Anzahl von 120 schrumpfen und von diesen aus das gesamte Staatsgebiet beliefern“, sagt Scisci. Seit vergangenem Freitag ist auch das Depot in Schlanders zu. „Logista“ hat das Depot geräumt und nach Bozen verfrachtet. In Südtirol gibt es ab sofort drei Depots, eines in Bozen, eines in Klausen und eines in Bruneck.
Für die Tabaktrafiken ändert sich nicht wirklich viel, außer dass der „Toni“ nicht mehr mit den Zigaretten vorbeikommen wird. „Seit 6 Jahren konnten die Trafikanten wählen: entweder die bestellte Ware direkt bei mir im Depot abholen oder von mir beliefert werden“, sagt Scisci. Ab sofort werden die Trafikanten ihre Bestellung nach Bozen faxen und, wie bisher, mit Fixkosten von 18 Euro pro Lieferung und mit Kosten von 46 Cent pro Kilogramm Tabakwaren die Lieferung zu bezahlen haben.
Für Schlanders ist die Auflassung des Depots durchaus ein Verlust: Die Zigarettenhändler werden für das Abholen der Tabakwaren nicht mehr auf einen Kaffee in den Hauptort kommen. (eb)


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