Montag, 20 Juni 2016 12:00

Uns geht die Post ab

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s4 titel407Die Leute kommen zu uns und beklagen sich über die Postzustellungen. Einige Dörfer, einige Zonen sind teilweise komplett von den termingerechten Postzustellungen ausgenommen. Zeitungen kommen spät. Dabei sind die Briefträger fleißig und sie können nichts für die Misere. Die Misere ist postintern und die Politik schaut tatenlos zu.

von Erwin Bernhart

Weil die Poste italiane beim Personal spart, Überstunden bestreikt werden, Urlaubsvertretungen völlig überfordert sind, kommt es bei den Postzustellungen zu auffälligen Verzögerungen.

Diesen Umstand prangern nicht nur viele Betroffene an, sondern er wird verstärkt von Oppositionsparteien wie den Freiheitlichen und der Süd-Tiroler Freiheit zum Gegenstand von Anfragen, von Beschlussanträgen und von Presseaussendungen. Der Südtiroler Volkspartei, deren Mandatare sich höchstens in Bekundungen und Versprechungen zu Besserung äußert, droht die Lufthoheit über Postangelegenheiten zu entgleiten.
„Privatpersonen können sich für den Sommer auf verspätete Zusendungen einstellen und Betriebe werden wieder über den Imageschaden klagen müssen, der ihnen durch verspätete Postzustellungen zugefügt wird. Solche Vorfälle gibt es in unserem Land sehr häufig und sie mehren sich. Die derzeitigen Zustände bei der Post sind untragbar“, beanstandet der Freiheitliche Landtagssprecher Pius Leitner jüngst in einer Presseaussendung. „„Anfang des Jahres 2015 forderten wir Freiheitlichen in einem Beschlussantrag, umgehend alle Vorkehrungen zu treffen, damit das Personal der Post wieder in Südtirol selbst verwaltet und die Leitung der Postdienste von einer Stelle mit Sitz in Bozen wahrgenommen wird. Der Südtiroler Landtag stimmte unseren Forderungen mit großer Mehrheit zu und verpflichtete die Landesregierung zur Umsetzung des Beschlusses. Auf diese warten wir aber immer noch. Es wäre höchste Zeit, die Qualität und Effizienz der Post in Südtirol zu steigern und an jene in Österreich anzugleichen sowie auf eine strikte Einhaltung von Proporz und Zweisprachigkeit zu achten“, fordert Leitner. Und Bernhard Zimmerhofer von der Süd-Tiroler Freiheit: „Nach diversen Hiobsbotschaften rund um die Poste Italiane (teuerste Posttarife Europas; Halbierung der Postzustellungen in ländlichen Gebieten, Teilprivatisierungen usw.) erreichen die Süd-Tiroler Freiheit immer mehr ‚Hilfeschreie‘ auch von betroffenem Personal, das sich über die inzwischen untragbaren Zustände beschwert: Stellen werden nicht nachbesetzt; Ersatzpersonen bei Urlaub, Krankenstand oder Mutterschaft sind nicht mehr vorgesehen; Dienstautos entsprechen nicht mehr den Sicherheitsvorschriften (defekte Bremsen, Sommerreifen bis Weihnachten, Schneeketten, die nicht zu den Reifen passen, Scheinwerfer, Scheibenwischer, Stoßdämpfer werden gar nicht mehr repariert). Eine interne Beschwerdestelle gibt es nicht mehr. Niemand fühlt sich zuständig!“
„Die Verhandlungen zwischen dem Land SOdtirol und der italienischen Postgesellschaft finden statt. Es geht derzeit um die Festlegung der Bedingungen für die Übernahme des allgemeinen Postdienstes und dessen Finanzierung im Rahmen des Mailänder Abkommens sowie um eventuelle weitere, mit der Tätigkeit der Postämter in Südtirol zusammenhangende Aspekte“, hat kürzlich LH Arno Kompatscher auf eine Anfrage von Pius Leitner geantwortet.
Anscheinend sind die Verhandlungen ähnlich unterwegs wie derzeit die Post: schleppend, verzögert, ohne Schwung.

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