Leserbriefe Ausgabe 17-19

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„Vinschgerwind“ vom 08.08.2019
Sexismus-Vorwürfe: Plakat für
„Holz vor der Hütte“
A short short man and his boobs
Der Plakatbesitzer Rüdisühli ist rüd(e)i und hat stur viel „Holz vor der Hütte“. Das traut er sich nur, weil das Dorf Martina hinter ihm steht. Martina! Pack Deine Brüste weg!! – wir Frauen sind mehr, als unsere Brüste. Frauen sind Kapitäninnen, Atomphysikerinnen, Nobelpreisträgerinnen, Kampfpilotinnen, Partisaninnen, Computerspezialistinnen, Technikerinnen …!!! Frauen machen Geschichte, das ist eine zentrale Botschaft und nicht ihre „Möppse“. Die Frauenbewegung ist die stärkste und umwälzendste soziale Bewegung der 2.Hälfte des 20.Jahrhunderts. Wir Frauen sind Bundeskanzlerin, yeah! Wir Frauen haben alleine unsere Familien durch 2 Weltkriege geführt, mit Frauenpower. Wir Frauen schaffen das.
Alle „Rüdisühlis“im Patriarchat Martinas haben nicht das letzte Wort- das lehrt uns die Frauengeschichte-. Hier kommt jetzt solidarische Hilfe und Rat für uns Frauen und Väter von Töchtern, die ihren Töchtern helfen wollen , starke Frauen zu werden: Die Mädchen und Frauen, die der Belohnung dafür, dass sie sich zum Objekt machen lassen, widerstehen, müssen sich eine Identität schaffen, die im Gegensatz zur Mainstream-Kultur steht. Bei diesen jungen Frauen und Mädchen finde ich oft eine Person in ihrem Leben – sei es eine Mutter, eine ältere weibliche Mentorin oder ein Vater – die sie mit einer Art Immunisierung gegen die sexistischen kulturellen Botschaften ausstattet. Oftmals ist diese Immunisierung aber nur von kurzer Dauer. Der Ansturm der anderen Bilder ist zu heftig. Wir Frauen sind übrigens keine Mädels- wir sind echte Frauen mit Menschenrechten.
Susanne Clemens-Wurzer, Latsch

Prad: SVP schießt sich selbst ins Knie
In der Gemeinde Prad läuft es zur Zeit sehr unrund für die SVP, nicht nur dass heuer einer ihrer Gemeindereferenten wegen internen Querelen entnervt das Handtuch geschmissen hat, es gärt an mehreren Baustellen. Ein schweres Trauma hat die Volkspartei zudem seit der verlorenen Bürgermeisterwahl von 2015 zu verarbeiten, denn anstelle einer seriösen Aufarbeitung wurde einfach weitergewurschtelt. Mit der notwendigen Zusammenarbeit mit der ökosozialen Bürgerliste Liste G.f.Prad, die nun den Bürgermeister stellt, rückte die Partei aber zunehmend nach links. Als bestes Beispiel für diesen Linksruck kann die Streichung der Karton-Sammlung für die Prader Betriebe gewertet werden. Obwohl die Volkspartei selbst die Sammlung der Kartone vor vielen Jahren eingeführt hat und es ein Null-Summen Spiel für die Prader Gemeinde war, wurde diese heuer kurzerhand vom Gemeindeausschuss wieder abgeschaffen. Begründung: Bei der Kartonsammlung kommt es immer wieder zu illegaler Müllablagerung. Obwohl die Süd-Tiroler Freiheit den Kompromissvorschlag machte einzelne Sammelpunkte zu schließen, so z. B. beim Hauptplatz, wo es zur wiederholten illegalen Müllablagerungen gekommen ist, wurde der Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Beibehaltung der Kartonsammlung einfach niedergestimmt, auch mit allen Stimmen der anwesenden Wirtschaftsvertreter. Die Folgen sind, dass die Prader Betriebe nun selbst die Spesen für die wöchentlichen Kartonsammlungen tragen müssen, immerhin je nach Anbieter bis zu 20 Euro pro Woche. Ein weiteres Beispiel, dass die Wirtschaft stiefmütterlich behandelt wird, ist die Prader Biogasanlage. In die Prader Biogasanlage bringen die Prader und Lichtenberger Viehbauern ihre Gülle. In der Anlage wird die Gülle vergoren und dabei Strom und Wärme erzeugt. Obwohl die Gemeinde Prad eine Auszeichnung erhalten hat für 100% erneuerbare Energie fällt die Unterstützung für die Biogasanlage, die Sanierung kostet knapp 500.000 €, seitens der Gemeindeverwaltung mit 50.000 € sehr bescheiden aus. Die Viehbauern müssen nun den Großteil der Kosten selber stemmen. Ein kurzes Rechenbeispiel: ein Geschäftsanteil kostet 400 Euro, ein Bauer der 25 Stück Vieh hat muss dann 10.000 Euro bezahlen, ein gewaltiger Happen für den Einzelnen. Manche Bauern überlegen bereits die Geschäftsanteile zu reduzieren oder ganz auszusteigen.
Aber von der Biogasanlage profitiert eigentlich die ganze Prader Bevölkerung. Die Geruchsbelästigung durch die herkömmliche Gülle entfällt und die Biogülle hat den Vorteil, dass der Stickstoff gebunden ist und dadurch nicht so einfach ins Grundwasser gelangen kann. Auch dies ist für Prad ein großes Vorteil, da wir zur Zeit noch immer auf die beiden Tiefbrunnen angewiesen sind. Obwohl die Liste G.f.Prad vor den Wahlen vehement versprochen hat, das Trinkwasserproblem in Prad umgehend zu lösen, müssen wir Prader bis heute noch immer Zickelwasser trinken. Aus unserer Sicht besteht ein großes öffentliches Interesse an einer gut funktionierender Biogasanlage in Prad. Es müsssen auch keine großen Gewinne gemacht werden, es genügt, wenn spesendeckend wie bisher gearbeitet wird. Es bleibt für die Süd-Tiroler Freiheit unerklärlich, warum sich die SVP in Prad immer wieder gegen die Wirtschaft stellt und sich damit letztendlich ins eigene Knie schießt!?
Für die Ratsfraktion Süd-Tiroler Freiheit, Alfred Theiner und Ronald Veith

www.apfelwelt.it
Das Südtiroler Apfelkonsortium hat einen Folder herausgebracht, welcher in „7 Fakten“ die Arbeitsweise der Obstbauern aufzeigt: „Der Info-Folder ... ist in Zusammenarbeit mit dem HGV als Hilfestellung für die Südtiroler Tourismustreibenden erschienen: für ihre eigene Information, aber auch zum Verteilen an Urlaubsgäste, die Zweifel oder Kritik äußern“, heißt es unter anderem darin. Zitiert sei hier Fakt Nr. 4:
4. Pflanzenschutz und Richtlinien: „Eines vorweg: Im Obstbau werden ausschließlich Pflanzenschutzmittel verwendet, welche behördlich zugelassen und damit auch absolut sicher sind. Das heißt, dass sie die strengen und oft jahrelangen Prüfungen und Tests bestanden haben, die für eine behördliche Zulassung nötig sind. Geprüft werden im Zulassungsverfahren nicht nur die Wirkungsweise, sondern ganz zentral auch mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit von Anwendern und zufällig Betroffenen sowie die Auswirkungen auf Tier- und Umwelt. Die strengen Vorschriften gelten für alle Pflanzenschutzmittel, welche zugelassen sind. Übrigens gibt es eine ganze Reihe von gesetzlich zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, welche aber im Südtiroler Obstbau bewusst nicht eingesetzt werden und von den AGRIOS- und Bio-Programmen verboten sind. Der Südtiroler Obstbau verwendet laut AGRIOS-Richtlinien möglichst nur Pflanzenschutzmittel, die den Anwender und die in der Obstanlage arbeitenden Personen nicht gefährden; welche Schädlinge bekämpfen, Nützlinge und andere Tierarten aber schonen; welche die Umwelt wenig belasten und wenig Rückstände hinterlassen. Um mit Pflanzenschutzmitteln arbeiten zu dürfen, benötigen die Bauern eine spezielle Ausbildung samt Befähigungsausweis. Dazu braucht es genaue Kenntnis der Gesetze und Vorschriften: Die Richtlinien für Bauern, die gute Agrarpraxis und der menschliche Anstand gebieten es, dass die Rücksichtnahme auf das Umfeld vom Traktor aus noch größer sein muss als bei anderen Tätigkeiten. Darüber hinaus gelten in Südtirol zusätzliche gesetzliche Vorschriften, die das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in der Nähe von öffentlichen Flächen und bewohnten Gebieten regeln.
Eines der wohl meistdiskutierten Pflanzenschutzmittel weltweit ist Glyphosat. Es wird seit über 40 Jahren weltweit in Landwirtschaft, Gartenbau, Industrie, aber auch in Privathaushalten verwendet. Als handelsübliches Produkt heißt es etwa RoundUp und wird auch von privaten Hobbygärtnern verwendet, um z.B. Wege von Gras frei zu halten. Im Obstbau spielt Glyphosat eine untergeordnete Rolle. Immer mehr Bauern setzen auf alternative Methoden – darunter die mechanische Bearbeitung des Unterbewuchses am Baumstreifen. In jedem Fall aber wird der Unkrautvertilger, so er überhaupt zum Einsatz kommt, nur in Bodennähe am Baumstreifen ausgebracht. Mit den Früchten selbst kommt der Wirkstoff niemals in Kontakt. Südtiroler Obst ist besonders sicher und es wird regelmäßig durch Anbauverbände, Behörden, Verbraucherschutzorganisationen und von Kundenseite kontrolliert.“
www.apfelwelt.it

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