Barrierefreiheit wird geschätzt
Stefan Mair, Veronika Wellenzohn Kiebacher
Besuch vom Gehörlosenverband Bozen erhielt kürzlich das Schreibmaschinenmuseum in Partschins. Stefan Mair, Vorstandsmitglied des Verbandes, hat sich die barrierefreien Zugänge des Museums für gehörlose und schwerhörige Personen angesehen.
Begleitet wurde er von Veronika Wellenzohn Kiebacher, langjährige Gebärdensprach-Trainerin aus Meran, die bereits vor 2 Jahren mit einer kleinen Gruppe Gehörloser das Museum besichtigte und die neuen – von der Vereinigung Independet L aus Meran realisierten - Museumsführungen in Gebärdensprache testete.
Neben den Audioguides, die in italienischer und deutscher Gebärdensprache verfügbar sind und somit eine komplette Führung durch das Museum ermöglichen, wurde auch der neue 8-minütige Film in virtueller Realität eigens mit Untertiteln ausgestattet, um für Gehörlose auch als Gesamterlebnis verfügbar zu sein.
Museumsleiterin Maria Mayr und die beiden Gäste vereinbarten abschließend, in Kontakt zu bleiben, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten. Mit der Anmic Südtirol, der Vereinigung der Zivilinvaliden, hat das Museum bereits seit Jahren eine Vereinbarung, die Anmic-Mitgliedern freien Eintritt im Museum gewährt.
Barrierefreiheit hängt seit jeher mit der Geschichte der Schreibmaschine zusammen, mit Erfindern und Tüftlern, die mit ihren Schreibvorrichtungen und Geräten körperlich eingeschränkten Personen das Leben erleichtern wollten: nicht zuletzt hat auch Peter Mitterhofer aus Partschins, als er im Jahre 1866 bei Kaiser Franz Josef in Wien um eine Subvention für seine Erfindung ansuchte, in seinem handschriftlich verfassten Gesuch darauf hingewiesen, dass die von ihm konstruierte Schreibmaschine auch Blinden und anderen körperlich beeinträchtigten Personen eine große Hilfe wäre.