Uraufführung „St. Sigmund“
Es begann mit einem Spaziergang zum Völlaner Badl und einem Lesestop bei einem „Marterle“. Das war die Geburtsstunde des Stückes „St. Sigmund“ von Walter Tribus. Das Stück hat 2021 beim Autorenwettbewerb der Südtiroler Theaterzeitung den zweiten Platz gemacht. Kathrin Hirber, Theaterspielerin und Regisseurin, hat das Stück gelesen und war sofort begeistert. Nach vier Jahren in ihrer Nachtischschublade war klar, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dieses Bühnenstück zu inszenieren. Die komplizierte Kunstsprache war eine Herausforderung. Sprechcoach Günther Götsch hat intensiv mit den neun Spieler*innen gearbeitet. Im Oktober war „St. Sigmund“ dann bühnenreif.
In 17 Bildern, die zwischen 1912 und 1919 hin- und hersprangen, wurde das Publikum durch die Erzählung geführt. Die Kostüme waren in schwarz-rot gehalten. Das Bühnenbild, ein überdimensionales Geweih, das Manfred Höllrigl und Theo Mair gebaut haben, war ein Blickfang und Grundlage für alle Bilder. Fotografien von Maria Gapp boten den Zuschauer*innen im Hintergrund Orientierungshilfe. Die zum Stück komponierte Musik von Daniel Pupp machte die Stimmungen des Geschehens spürbar. Julian Gudauner war Regieassistent.
Eine gelungene Inszenierung, die das Publikum mitnahm auf die Suche nach der Schuldigen oder dem Schuldigen. Das Ende ließ Fragen offen. Kathrin Hirber ist eine Netzwerkerin, die Kreative zusammenführt. „St. Sigmund“ war eine Co-Produktion zwischen der Volksbühne Naturns und der Volksbühne Lana und wurde in Naturns und in Lana aufgeführt.
Astrid Fleischmann