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Watles/Vinschgau

Warum öffnet der Watles zu Nikolaus?

veröfftl. am 11. November 2025

Ronald Patscheider ist Präsident der Malser Touristik und Freizeit AG, die den Watles betreibt

Vinschgerwind: Der Watles öffnet heuer zu Nikolaus, also am 6. Dezember 2025. Warum denn so früh?
Ronald Patscheider: Ja, wir öffnen zu Nikolaus. Wir haben unsere Öffnung bereits im vergangenen Jahr an den Glurnser Advent ausgerichtet. Und auch die Oberländer Kollegen und Nauders öffnen alle am gleichen Datum. Wir hatten im vorigen Jahr mit der frühen Öffnung durchaus Erfolg, weil wir Sportgruppen zu Gast hatten, weil die Skikurse früher gestartet sind. Damit ist auch für die Weihnachtszeit etwas Druck genommen worden. Was uns noch etwas fehlt, ist, dass die Hotels mitziehen.

Vinschgerwind: Sie haben kürzlich die Hotels aufgefordert, früher zu öffnen.
Ronald Patscheider: Ich verstehe schon, dass die frühere Öffnung bei den Hotels nicht ganz ohne ist. Personal, frühzeitige Gästewerbung usw. Natürlich braucht es auch bestimmte Voraussetzungen. Wir müssen imstande sein, die Pisten einzuschneien. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass sich Ende November eine Kälteperiode einstellt, in der die Beschneiung optimal verläuft. Im Dezember kommt dann erfahrungsgemäß eine Warmperiode. Also: Wir schneien die Pisten ohnehin Ende November ein, dann kann man eben auch früher öffnen.

Vinschgerwind: Der Zubringerlift von Prämajur zur Höferalm fährt 2025/2026 seine letzte Saison. Wird es heuer so etwas wie eine Nostalgiesaison geben?
Ronald Patscheider: Uns erwartet jedenfalls viel Arbeit und eine spannende Saison. Die Sesselbahn wird 2026 ausgetauscht. Aber ja, bei geöffnetem Schild wird heuer noch bei den Fahrten mit dem Sessellift der Wind um die Ohren pfeifen. Bei der Talfahrt mit dem Sessellift ist die Fernsicht unbeschreiblich.

Vinschgerwind: Interessant ist am Watles, dass die Gastronomie rund 42 % der Einnahmen generiert. Isst man am Watles so gut?
Ronald Patscheider: Ja, eindeutig. Wir bemühen uns sehr um eine einheimische regionale Küche. Wir haben keine riesengroße Speisekarte, wir bieten Speisen, die auf Hütten hingehören. Es ist uns bisher gelungen, Köche zu finden, die für diese Philosophie stehen, etwa mit dem Hermann Sagmeister, der in Pension geht. Wir haben eine junge motivierte Nachfolgerin. Auf der Höferalm bietet der Benni Moser auch spezielle Sachen an, bei den Skitourenabenden etwa. Es gibt Leute, die kommen allein wegen des Essenes.

Vinschgerwind: Wie würden Sie den einheimischen Watlesgast beschreiben?
Ronald Patscheider: Als Genießer, eindeutig. Die Leute fahren ihre Skirunden und genießen dann auf der Terrasse der Plantapatschhütte Aussicht, Getränke und gutes Essen. Die Aussicht, die Sonne, die breiten Pisten und die gute Küche, das mögen die Leute.

Vinschgerwind: Der Watles hatte viele Sportvereine aus dem Vinschgau zu Gast. Ist das immer noch so?
Ronald Patscheider: Viele schon. Es finden große Skikurse statt. Die Volksschulkinder bekommen Gratis-Skikarten und für Anfänger sind die Watlespisten optimal. Wir haben viele Vereinsrennen und Winterausflüge von Vereinen zu Gast.

Vinschgerwind: Heuer bleiben die Preise gleich?
Ronald Patscheider: Die Watleskarte wird heuer nicht erhöht. Wir haben ein Preisniveau erreicht, das dem Angebot angemessen ist. Tageskarten bleiben gleich, die Watles-Plus-Karte, eine Gästekarte, bleibt gleich. Die Zwei-Länder-Karte steigt etwas.

Vinschgerwind: Stehen die Betriebe vor Ort zum Watles?
Ronald Patscheider: Absolut. Als Beispiel: innerhalb kürzester Zeit haben wir die erforderliche Eigenkapitalquote für den Liftbau auftreiben können. Wir erfüllen also alle geforderten Voraussetzungen und ich gehe davon aus, dass die Finanzierung für den Neubau steht.

Interview: Erwin Bernhart