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Gefahren durch nichteinheimische Pflanzen

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Andreas Platzer (links), Helga Salchegger und Alois Fundneider (rechts im Bild) informierten am 9. März über Neophyten in Südtirol. Andreas Platzer (links), Helga Salchegger und Alois Fundneider (rechts im Bild) informierten am 9. März über Neophyten in Südtirol.

Schlanders/Umweltschutzgruppe - Alle Pflanzen, welche nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 nach Europa gekommen sind, absichtlich oder unabsichtlich, werden als Neophyten, als nichteinheimische Pflanzen bezeichnet. Die übergroße Mehrheit dieser eingewanderten Pflanzen macht keine Probleme, doch rund 30 von insgesamt 600 Neophyten machen Probleme. Diese werden als invasive Neophyten bezeichnet. Durch die Globalisierung breiten sich die Pflanzen immer stärker aus und die Anzahl der Problempflanzen nimmt zu. Gefährdet sind die Gesundheit von Menschen und Tieren, die Artenvielfalt der heimischen Pflanzen wird bedroht und es kommt zu wirtschaftlichen Schäden durch beschädigte Bauten, Ertragseinbußen oder Mehraufwände in der Land- und Forstwirtschaft. Um auf dieses aktuelle Thema aufmerksam zu machen, organisierte die Umweltschutzgruppe Vinschgau in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schlanders und dem Imkerbund Obervinschgau am 9. März einen Informationsabend im Kulturhaus von Schlanders. Vom Versuchszentrum Laimburg referierten der Botaniker Alois Fundneider und Helga Salchegger, die Fachbereichsleiterin Gartenbau, sowie Andreas Platzer, der Fachberater für Imkerei an der Fachschule Laimburg. Fundneider bezeichnete den Götterbaum, das Drüsen-Springkraut, den Riesen-Bärenklau, die Syrische Seidenpflanze, die Schmalblättrige Wasserpest und den Himalaya-Knöterich als die schlimmsten invasiven Pflanzen, deren Verbreitung durch eine EU-Verordnung seit 2015 verboten sind. Der Botaniker sprach von Roten Listen der gefährdeten Pflanzenarten und von Schwarzen (die invasiven Pflanzen) und Grauen Listen (Liste der potenziell invasiven Pflanzenarten). Viele Pflanzen wurden absichtlich als Zierpflanzen für den Gartenbau eingeführt, meinte Helga Salchegger. Was besonders schnell und groß wächst, kann zum Problem werden. Sie gedeihen fast überall und breiten sich schnell aus, so die Fachfrau. Sie plädierte dafür einheimische Pflanzen zu verwenden. Es gibt genügend schöne, einheimische Pflanzen, so Salchegger. Andreas Platzer meinte, dass mehrere Neophyten wie das Schmalblättrige Greiskraut einen schlechten Einfluss auf die Bienengesundheit haben. (hzg)

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