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Seniorinnen und Senioren, die mit Gewalt konfrontiert sind, finden telefonisch unter 0471/1626266 sozialen Beistand – Landesrätin Pamer ruft Betroffene dazu auf, das Angebot zu nutzen

BOZEN (LPA). Der Landesseniorenbeirat hat sich zu einer weiteren Sitzung getroffen. Dabei wurden die im April vom Südtiroler Landtag verabschiedeten Änderungen im Landesgesetz Nr. 12/2022 "Förderung und Unterstützung des aktiven Alterns in Südtirol" besprochen. "Mit diesem Landesgesetz haben wir bekanntlich die Seniorenbeiräte in den Gemeinden eingeführt, allerdings gibt es in einigen Gemeinden sehr gut arbeitende Seniorengemeinderäte“, führte Rosmarie Pamer, Seniorenlandesrätin und Vorsitzende des Landesseniorenbeirates, aus. "Deshalb haben wir die Seniorengemeinderäte nun den -beiräten gleichgestellt." Ebenfalls im Landesgesetz zum aktiven Altern vorgesehen ist, die Einrichtung einer Ombudsstelle, an die sich ältere Menschen wenden können, wenn sie ihre Rechte verletzt sehen. Über den Stand der Umsetzung diesbezüglich wurde ebenfalls informiert. "Derzeit ist ein umfassendes Landesgesetz zu den Ombudsstellen in Ausarbeitung", so Landesrätin Pamer. "In diesem soll dann auch die Ombudsperson für die Seniorinnen und Senioren geregelt werden." Aufgegriffen wurde im Rahmen der Sitzung auch die Gewalt im Alter, ein Bereich, wo derzeit an einer breit angelegten, landesweiten Kampagne gearbeitet wird. "Es ist unbedingt notwendig, die gesamte Bevölkerung immer wieder für das Thema zu sensibilisieren und Betroffene wissen zu lassen, dass es Unterstützung und Hilfe gibt, unterstreicht Landesrätin Pamer.

Bereits seit einigen Jahren gibt es ein sogenanntes Silbertelefon, an das sich alle Südtiroler Seniorinnen und Senioren wenden können, die selbst Opfer von Gewalt sind, aber auch andere Personen, die davon erfahren. Es ist in den Dienst "Notfall Senioren" des Betriebs für Sozialdienste Bozen (BSB/ASSB) integriert, der es im Auftrag des Landes führt. Der Dienst ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie am Donnerstagnachmittag von 14.30 bis 17.30 Uhr unter der Telefonnummer 0471 1626266 erreichbar. "Dies ist keine Notrufnummer, sondern kann bei Zweifeln und Fragen zum Thema Gewalt im Alter kontaktiert werden, erklärt Brigitte Waldner, Direktorin des Amts für Senioren und Sozialsprengel. Und Landesrätin Pamer ergänzt: "Ich rufe alle Seniorinnen und Senioren, die mit psychischer oder körperlicher Gewalt konfrontiert sind, dazu auf, dieses Angebot zu nutzen – auch wenn der Schritt, Hilfe zu suchen, für manchen sehr schwer ist. Aber alle Betroffenen müssen wissen, dass sie nicht allein gelassen werden und sie auf diese Weise professionelle Unterstützung erfahren."

red

Bozen, 16. Mai 2025 – Heute fand die Sitzung des Landessozialausschusses statt, bei der Magdalena Amhof offiziell ihren Rücktritt als Vorsitzende der Sozialen Mitte bekannt gab. Der im letzten Jahr stattgefundene Reorganisationsprozess und das gute Ergebnis der Gemeinderatswahlen sind ein guter Moment die Führung in neue Hände zu legen. 

Magdalena Amhof betont, dass sie in den vergangenen Jahren stets mit großem Engagement und nach bestem Wissen und Gewissen für die soziale Bewegung innerhalb der SVP gearbeitet habe. „Es war stets eine Bereicherung für mich, und ich gehe in Dankbarkeit. Auch künftig werde ich mich weiterhin für die Soziale Mitte einsetzen – nunmehr vor allem in meiner Funktion als Landesrätin“, so Amhof.

Als interimistische Nachfolgerin übernimmt Judith Kofler Peinther den Vorsitz. Der Landessozialausschuss hat sie beauftragt, die Neuwahlen zu organisieren, die noch vor der Sommerpause stattfinden sollen.

Mit diesem Wechsel setzt die Soziale Mitte ihren Weg der Erneuerung fort und blickt mit Zuversicht auf die kommenden Herausforderungen und Wahlen.

Bozen, 16.05.2025

Die ersten 25 Jahre des Reschenseelaufs werden mit einer Sonderausgabe gefeiert

Samstag, den 12. Juli, findet der Lauf bei Nacht rund um den berühmten Vinschger See statt

Bereits über 2000 Anmeldungen: Das Startpaket enthält eine Stirnlampe sowie eine Trinkflasche mit Event-Logo 

Achmüller verrät seine Erfolgsgeheimnisse als Topathlet: In Reschen ein ganz besonderes Event“

         

Läuferinnen und Läufer jeden Alters und Leistungsniveaus, die an der nächsten Ausgabe des Reschenseelaufs teilnehmen, bereiten sich darauf vor, zu echten Nachttieren zu werden – wie Eulen, Käuze oder Uhus. Denn bei der besonderen 25. Jubiläumsausgabe wird in der Nacht gelaufen: Die Night Run-Edition des Reschenseelaufs findet am Samstag, den 12. Juli statt, um dieses bedeutende Ereignis im Vinschgau gebührend zu feiern. Bereits über 2000 Läuferinnen und Läufer aus dem In- und Ausland haben sich angemeldet.

Im Laufe seiner langen Geschichte hat sich der Reschenseelauf zu einem der beliebtesten Laufevents etabliert und begeistert Jahr für Jahr mit hohen Teilnehmerzahlen. Auch die Jubiläumsausgabe macht da keine Ausnahme: Wie gewohnt zieht das Event nicht nur Läufer*innen und Laufbegeisterte an, sondern auch zahlreiche Begleitpersonen, Fans und Schaulustige, die vor, während und nach dem Rennen die besondere Atmosphäre rund um den Reschensee und das Rahmenprogramm des Organisationsteams genießen können. Zum feierlichen Anlass des 25-jährigen Jubiläums hat das Team rund um Gerald Burger ein besonders nützliches und bei Sportler/innen beliebtes Startpaket zusammengestellt: Neben köstlichen regionalen Spezialitäten enthält es eine praktische Stirnlampe – ideal für den Lauf unter dem Sternenhimmel – sowie eine hochwertige, Aluminiumtrinkflasche im Event-Design.

Wenn man einen Blick in das gut gefüllte Ehrenverzeichnis des Reschenseelaufs wirft, fällt ein Name sofort ins Auge: Hermann Achmüller. Der Südtiroler Läufer des Jahrgangs 1971 hat das Event ganze sechs Mal gewonnen (2001, 2002, 2003, 2004, 2007 und 2008) und belegte vier Mal den zweiten Platz (2000, 2005, 2006 und 2010). Einmal rund um den See zu laufen, mit dem Ortler im Blick, ist für Achmüller jedes Mal aufs Neue ein besonderes Erlebnis. Der vielfache Sieger erzählt: „Ich habe an fast allen Ausgaben dieses Laufs teilgenommen, für mich ist es einer der schönsten, wenn nicht der schönste Lauf in ganz Südtirol. Die Organisation leistet großartige Arbeit und schafft für alle optimale Bedingungen.“

Achmüller hat im Laufe der Jahre viele Erinnerungen an seine Rennen gesammelt, doch besonders lebendig ist ihm die Premiere im Jahr 2000 in Erinnerung geblieben, bei der er hinter Christian Leuprecht Zweiter wurde: „Das war ein unglaubliches Rennen. Schon bei der allerersten Ausgabe war das Niveau sehr hoch, alle Topläufer aus der Region waren am Start. Nach dem zweiten Platz war mein Ehrgeiz geweckt und ich wollte unbedingt gewinnen. Ich bin stolz auf meine sechs Siege beim Reschenseelauf.“

Auch 2006 erreichte er erneut den zweiten Platz, diesmal hinter Reinhard Harrasser: „Wir haben uns während des gesamten Rennens belauert, sowohl im flachen Anfangsstück als auch im anspruchsvolleren Abschnitt auf der gegenüberliegenden Seeseite. Es war ein spannendes Duell, und es macht immer Freude, das Podium mit starken Konkurrenten zu teilen.“           

Die personalisierte Startnummer mit dem Namen Hermann Achmüller für den 25. Reschenseelauf ist bereits vorbereitet. Und wie der erfahrene Läufer abschließend sagt: „In der Nacht zu laufen wird etwas ganz Besonderes und ich hoffe, auch bei den nächsten 25 Ausgaben wieder mit dabei zu sein!” 

Die Ferienregion Reschensee bereitet sich auf den Sommer vor und darauf, tausende Läuferinnen und Läufer zur neuen Ausgabe des Reschenseelaufs willkommen zu heißen. Wie Gerald Burger, Leiter des Organisationskomitees, betont: „Hier zu laufen ist etwas Besonderes und im Juli herrschen ideale Bedingungen für den Sport. Es gibt viele sonnige Tage, aber ohne die drückende Hitze der Stadt, und man kann sich in einer dynamischen und gleichzeitig entspannenden Naturlandschaft bewegen.“ Das Team rund um Burger arbeitet weiterhin mit zahlreichen langjährigen und verlässlichen Partnern und Sponsoren daran, den Reschenseelauf auch im 25. Jahr zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Die Marke von 2000 Anmeldungen wurde bereits überschritten und die Zahl der Teilnehmenden für den Lauf am 12. Juli wird weiter steigen.

Durch gezielte Prävention sollen die Menschen in Südtirol möglichst gleiche Chancen haben, gesund zu sein und zu bleiben, sagt Landesrat Messner - Derzeit laufen für Benachteiligte elf Initiativen

BOZEN (LPA). Gesundheitliche Chancengleichheit steht als ein zentrales Anliegen im Landespräventionsplan. Menschen sind aufgrund unterschiedlicher Lebensbedingungen – wie etwa Herkunft, Bildung und Einkommen – unterschiedlich stark von Krankheiten und deren Auswirkungen betroffen. Vor allem benachteiligte Gruppen sind auch in Südtirol häufiger gesundheitlich belastet und leben weniger lange.

Gesundheitslandesrat Hubert Messner betont, wie wichtig und notwendig es sei, gesundheitliche Chancen möglichst gleich zu verteilen. Im Rahmen des Landespräventionsplans arbeiten das Landesamt für Prävention, Gesundheitsförderung und öffentliche Gesundheit und der Südtiroler Sanitätsbetrieb gemeinsam an Maßnahmen, die gesundheitliche Chancengleichheit fördern. Ziel ist es, möglichst vielen Menschen – unabhängig von ihren Lebensverhältnissen – gleiche Chancen zu bieten, gesund zu sein und zu bleiben. Vor allem gezielte Präventionsmaßnahmen sollen helfen, unterstreicht Messner.

„Gesundheitliche Chancengleichheit ist wesentlicher Bestandteil einer Präventionsstrategie, die auf die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen abzielt – nicht nur auf deren Erkrankungen“, sagt Messner. Dabei spielen der Lebensstil und die Umgebung, in der jemand geboren wird, aufwächst, lebt, arbeitet und alt wird, eine entscheidende Rolle. Für mehr gesundheitliche Chancengleichheit braucht es laut Messner eine bewusste und gesundheitsorientierte Gestaltung aller Lebensbereiche.

Auf Basis epidemiologischer Daten hat der Sanitätsbetrieb Maßnahmen speziell für benachteiligte Bevölkerungsgruppen gestartet. Derzeit laufen elf konkrete Initiativen:

Eine Maßnahme fördert zum Beispiel die körperliche Bewegung der gesundheitlich besonders anfälligen Gruppe von Menschen über 65 Jahre. Wie die Daten zeigen, sind Personen mit einem anfälligen Gesundheitszustand in den Städten gefährdeter und Paare haben oft weniger soziale Kontakte als Alleinstehende. Daraus entstand die Initiative, gemeinsam mit Vereinen und Gemeinden vor allem in den Städten Bewegungsangebote vorrangig für Paare zu schaffen.

Eine weitere Initiative befasst sich mit Suchtverhalten zu Hause. Erhebungen zeigen, dass in Südtirol auch im Beisein von Minderjährigen geraucht wird – mit erheblichen Risiken für Kinder und Jugendliche (Passivrauchen). Daher wurde die Beratung bei ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft intensiviert, um werdende Eltern zu sensibilisieren und so die Gesundheit ihrer Kinder nachhaltig zu schützen.

red/san

Startschuss für die Nutzung der Künstlichen Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung ist gefallen - IT-Stakeholder-Forum beschäftigt sich mit KI und dem "Building Information Modeling" (BIM)

BOZEN (LPA). Zwei wichtige Themen standen auf der Tagesordnung des IT-Stakeholder-Forums der Abteilung Informatik in der Eurac: Die Künstliche Intelligenz, die schrittweise in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung zum Tragen kommen wird und die Gebäudedatenmodellierung (Building Information Modeling), die zu wesentlichen Einsparungen bei Bau und Instandhaltung von Immobilien beitragen wird. 

Das Treffen in der Eurac begann mit einer wichtigen Information für die Stakeholder: Nämlich, dass die Landesregierung am 13. Mai formell den Startschuss für die neue KI-Governance und die Zusammenarbeit mit Microsoft und Eurac Resarch gegeben hat (siehe die dazu veröffentliche Pressemitteilung). "Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits wertvolle Erfahrungen mit KI sammeln konnten, legen wir nun den Grundstein für die Ausrollung dieser bahnbrechenden Technologie auf die gesamte öffentliche Verwaltung", betonte Alexander Steiner, der Generaldirektor des Landes Südtirol einführend. 

"Wir sind stolz auf den von der Landesregierung gefassten Beschluss", betonte Josef T. Hofer, der Leiter der Abteilung Informatik. "Die Künstliche Intelligenz ist eine 'disruptive technology', also eine Technologie, die unsere Art und Weise zu Arbeiten grundlegend verändern und verbessern wird", ergänzt Hofer. Anschließend führte er aus, wie nun die Governance aufgebaut werden soll, mit der die Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung eingeführt wird. Dabei sei es nicht nur wichtig, die vorrangigen Bereiche auszumachen, wo die KI zum Einsatz kommen soll, sondern auch die Beachtung der ethischen Komponente sei grundlegend. 

Stefan Gasslitter, der Direktor der Südtiroler Informatik AG (SIAG) ging darauf ein, wie die SIAG im neuen SIAG lab.ai innovative Ideen zur Lösung von Problemen entwickeln wird und wie wichtig es sei, dass die Implementierung der KI schrittweise und frühzeitig erfolge. Alessio Trazzi veranschaulichte, welche Aufgaben das lab.ai konkret haben wird (auch die Zusammenarbeit mit Universitäten und die Fortbildung werden maßgeblich sein), Peter Decarli von Eurac Research hingegen schilderte, wie die Produktivitätssteigerung, die durch KI erreicht werden soll, konkret messbar gemacht wird. 

Durch BIM Bauprojekte effizienter und günstiger machen

Der zweite Teil der Tagung war dem Thema Gebäudedatenmodellierung gewidmet. Dabei handelt es sich um einen intelligenten und modellbasierten Prozess, mit dem sich Bauvorhaben nachhaltiger, günstiger, umweltfreundlicher und effizienter umsetzen lassen. "Diese Methode ist mit großen Vorteilen verbunden, zum Beispiel können die Planungszeit im Schnitt um 30 Prozent, die Baukosten um 20 Prozent und der Energieverbrauch von Gebäuden um 30 Prozent reduziert werden", erklärte Josef T. Hofer. 

Wie diese Technologie in der lokalen öffentlichen Verwaltung und im internationalen Umfeld bereits jetzt erfolgreich angewandt wird, war Inhalt der Referate mehrere Fachleute aus der Landesverwaltung, zum Beispiel des Teams der Abteilung Informatik mit Ulrich Tirler, Graziana Gironimo und Mario Caputi. Auch die Vertreter externer Beratungsunternehmen kamen zu Wort. Eigene Beiträge waren schließlich noch dem Projekt Digital Twin (Stefan Putzer, SIAG) und dem EFRE-Projekt zur optimalen Verwaltung von Schulgebäuden (Donatella Batelli, Gemeinde Bozen) gewidmet.

pir/an

"Eine effiziente und bürgernahe Verwaltung ist oberstes Ziel", so Landeshauptmann Kompatscher bei der Vorstellung des Jahresberichts – Bis 31. Juli können die Bürger Vorschläge einbringen

BOZEN (LPA). Das Land arbeitet weiter daran, die Verwaltung einfach, bürgernah und digital zu gestalten. Am Dienstag hat die Landesregierung den Jahresbericht 2025 für die bürgernahe Verwaltung unter die Lupe genommen und heute (15. Mai) haben Landeshauptmann Arno Kompatscher, Generaldirektor Alexander Steiner und die Direktorin des Ökonomats und Vize-Abteilungsleiterin der Bereichsübergreifenden Dienste Janah Andreis den Bericht in Bozen der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bericht wurde auch dem Landtag übermittelt. Neben der Vorgangsweise sind darin schon erste Zwischenergebnisse enthalten.

Vereinfachen nach innen und außen

Mit der Verwaltungsvereinfachung habe die Landesverwaltung schon in der vergangenen Legislaturperiode begonnen. "Bürgernahe Verwaltung ist ein wichtiger Punkt im aktuellen Regierungsprogramm und das gesamte Handeln der Landesverwaltung ist darauf ausgerichtet", betonte Kompatscher. Dabei sollen Abläufe und Arbeiten intern in der Verwaltung verbessert werden, aber vor allem auch die Dienste für Menschen und Unternehmen einfacher nutzbar werden, so der Landeshauptmann. Für das Vereinfachen von Verfahren brauche es Spielraum in der Gesetzgebung. "Vor allem auch die geplante Reform des Autonomiestatuts kann der Verwaltung in einigen Bereichen mehr Freiheit geben, Verfahren an die Bedürfnisse Südtirols anzupassen", sagte Kompatscher.

Gemeinsam vereinfachen

"Damit sich die Verwaltung verbessert, vereinfachen wir gemeinsam", betonte Generaldirektor Steiner. „Wir haben bewusst keine externen Berater beauftragt. Stattdessen basiert die Reform auf vier Säulen: Zuerst konnten die Mitarbeitenden Verbesserungsvorschläge abgeben und dann die Ressorts bzw. Führungskräfte. Zudem hat sich eine Fokusgruppe mit der Vereinfachung befasst und jetzt laden wir auch direkt die Nutzenden ein, konkrete Vorschläge zu machen“, erklärt Steiner. Alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Unternehmen können bis zum 31. Juli konkrete Vorschläge einreichen, und zwar im Web unter https://home.provinz.bz.it/de/vereinfachung und so zu einer bürgernäheren Landesverwaltung beitragen.

Kontinuierlich vereinfachen

Von den 1309 Vorschlägen der Mitarbeitenden wurden 689 positiv bewertet. 59 sind bereits umgesetzt und 228 sind in Umsetzung, berichtete Amtsdirektorin Andreis. Von den 98 Vereinfachungsvorschlägen auf Ressortebene sind laut Andreis hingegen 13 bereits umgesetzt und 53 in Umsetzung.

Vereinfacht wurde in den verschiedensten Bereichen:

"Von der Einschreibung bis zum Prüfungsergebnis kein Blatt Papier gebraucht wurde beispielsweise beim Wettbewerb für die Personalaufnahme für 127 Landesstellen, der gerade abgeschlossen wurde", berichtete Andreis. Die schriftliche Prüfung wurde dabei als Multiple-Choice-Test über eine digitale Plattform abgewickelt, was nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für eine erhebliche Zeitersparnis sorgte.

Um einheitliche Daten zu Sorten und Flächen der Obstbaubetriebe für die Beitragsvergabe parat zu haben, wurde das IT-System LAFIS_FRUIT, eine Art Obstbau-Kataster, eingeführt. Es ist bereits für rund 5500 Betriebe nutzbar und soll nun auf andere Bereiche ausgedehnt werden.

Die Einstellung von Menschen mit Behinderungen wird beispielsweise über das neue Prämiensystem ProAbility gefördert. Dabei wurde das bisherige Beitragssystem an die Betriebe, die Menschen mit Behinderung beschäftigen, durch ein Prämiensystem ersetzt und das Verfahren vollständig digitalisiert.

Auch im Bereich Brandschutz wurden weitreichende Vereinfachungen eingeführt. So wurde das bisherige Genehmigungsverfahren mit dem neuen Landesgesetz „Allgemeine Brandschutzverfahren“ durch die zertifizierte Meldung des Tätigkeitsbeginns ZeMeT ersetzt.

Als ressortübergreifende Maßnahme ist außerdem das neue Serviceportal My Civis 4.0. in Umsetzung: "Die zentrale Webplattform My Civis 4.0. bündelt Dienste und Infos und macht sie von überall leicht zugänglich", sagte Steiner. Nutzende müssen persönliche Informationen nur mehr einmal eingeben und bekommen personalisierte Empfehlungen angezeigt, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Durch KI-gestützte Prozesse können Anfragen schneller bearbeitet werden.

Die Vereinfachung passiere Schritt für Schritt und unter ständiger Überprüfung des Umsetzungsstandes, wodurch die Landesverwaltung moderner, effizienter und bürgernäher gestaltet werden könne, unterstrich Generaldirektor Steiner.

sa

Donnerstag, 15 Mai 2025 07:28

Schnellste Gemeinde Südtirols

Latsch hat als erste Gemeinde Südtirols seine Gemeineräte bestätigt, den Ausschuss bestellt und den BM seine Eidesleistung machen lassen. Am vergangenen Dienstag hat mit Gerda Gunsch die Ratsälteste die Ratssitzung geleitet, bei der Gratulationen für die Wahl ausgetauscht, die neuen und die wiedergewählten Ratsmitglieder willkommen geheißen und bestätigt worden sind. BM Mauro Dalla Barba, der seine bisherige Frau- und Mannschaft bereits am vergangenen Freitag im SVP-Kooridinierungsausschuss vorgestellt und in geheimer Abstimmung einstimmig genehmigen hat lassen, hat mit Gerda Gunsch, Manuel Platzgummer, Christian Stricker, Irmgard Gamper und Maria Kuppelwieser seinen bisherigen und damit „alten“ Ausschuss samt Arbeitszuteilung im Rat vorgestellt. Die geheime Abstimmung im Rat ergab bei 18 Anwesenden eine Enthaltung und 17 Zustimmungen. Auf die Frage, wer den VizeBM werden soll, verwies BM Mauro Dalla Barba auf den nächsten Gemeinderat hin, in dem er den Namen des VizeBM bekannt geben wird. Vermutlich mit Manuel Platzgummer wird es in dieser Position einen neuen Namen geben und der langgediente Christian Stricker scheidet als VizeBM aus. Mit Dalla Barba (Athesia-Angestellter in Wartestand) und Platzgummer (Angestellter bei der mehrheitlich der Atheisa gehörenden Bezirksmedien GmbH) wird es in Latsch erstmals auch eine athesianische Doppelspitze geben. (eb)

Rekordsumme für die Radmobilität: Land investiert fast 68 Millionen Euro - Alfreider: "Wir verbessern die Alltagsmobilität Menschen in Südtirol und sorgen für sichere und nachhaltige Verbindungen"

BOZEN (LPA). Das Land setzt weiter auf nachhaltige Mobilität und investiert so stark wie nie zuvor in den Ausbau der Radinfrastruktur. Bis 2024 wurden insgesamt 67,8 Millionen Euro bereitgestellt – eine Summe, die das Dreifache der ursprünglich im Landesradmobilitätsplan vorgesehenen Mittel beträgt.

Durch diese Investition werden in Südtirol derzeit fast 60 Kilometer an neuen oder verbesserten Radwegen umgesetzt, was über zehn Prozent des gesamten Radwegenetzes entspricht.

Mix an Finanzierungen für die Radinfrastruktur

Der größte Teil der Gelder für die verbesserte Radinfrastruktur stammt mit 32,3 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Hinzu kommen 22,1 Millionen Euro aus EU-Mitteln (EFRE) sowie 13,4 Millionen Euro aus Fonds des Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplans PNRR . "Dank dieses klugen Finanzierungsmixes können wir deutlich mehr Projekte realisieren und den Menschen konkrete Alternativen zum Auto bieten", sagt Mobilitäts- und Infrastrukturenlandesrat Daniel Alfreider.

Fokus auf das gesamte Landesgebiet

Die Gelder fließen in Projekte in allen Landesteilen. So wird beispielsweise der Radweg entlang der Mozartallee in Brixen, der eine wichtige Verbindung zum Mobilitätszentrum ist, mit 415.000 Euro erweitert. Ebenso wird der Radweg von Bozen in Richtung Penser Joch im Sarntal neu gebaut (1,1 Millionen Euro) und der Abschnitt zwischen Göflan und Laas im Vinschgau verbessert (680.000 Euro). Einige Vorhaben sind bereits abgeschlossen, darunter der neue Radweg entlang des rechten Eisackufers in Bozen und der Ausbau des Radwegs in St. Jakob in Leifers. Beide Strecken sind wichtige Achsen für den Alltagsradverkehr.

Mehr Menschen aufs Rad bringen

Mit dem Landesmobilitätsplan verfolgt Südtirol das Ziel, die Zahl jener Menschen, die nachhaltige Verkehrsmittel nutzen, bis 2035 zu verdoppeln. Immerhin sind 30 Prozent aller Autofahrten in Südtirol kürzer als zehn Kilometer – eine Distanz, für die Fahrrad und E-Bike laut Landesrat Alfreider attraktive Alternativen darstellen. Das übergemeindliche Radwegenetz umfasst heute über 500 Kilometer – das Fünffache der Strecke vom Brenner bis Salurn. Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs in Südtirol innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 20 Prozent zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Land neben dem Ausbau der Infrastruktur besonders auf schnelle und sichere Verbindungen für Schülerinnen und Schüler sowie Pendlerinnen und Pendler.

gm/san

Der Präsident der Autonomen Region, Arno Kompatscher, zeigt sich sehr zufrieden über die positive Stellungnahme des Regionalrats zum Verfassungsgesetzesentwurf zur Änderung des Autonomiestatuts.

„Die Zustimmung des Regionalrates – betont Kompatscher – stellt einen weiteren bedeutsamen Schritt in einem gemeinsamen und verantwortungsvollen Prozess dar. Mit dieser Abstimmung sind nun alle Gutachten auf regionaler Ebene eingeholt, welche im Rahmen der Reform des Autonomiestatuts vorgesehen sind“. 

Nach den Stellungnahmen der beiden Länder Südtirol und Trentino sowie des Regionalrates wird das Verfahren nun auf Staatsebene fortgesetzt. Die drei Stellungnahmen werden dem Präsidium des Ministerrates sowie dem Minister für regionale Angelegenheiten und Autonomien übermittelt.

Der Regionenminister wird umgehend die gemäß „Paket“-Maßnahme 137 zuständige Kommission einberufen, um deren Gutachten einzuholen. Parallel dazu wird auch die Kommission für institutionelle Angelegenheiten der Konferenz der Regionen und Autonomen Provinzen miteinbezogen, die ebenfalls eine Stellungnahme abgeben wird.

Sobald alle vorgesehenen Gutachten eingeholt sind, wird der Ministerrat den Verfassungsgesetzentwurf endgültig genehmigen und ihn gemäß den geltenden internationalen Abkommen offiziell an die Republik Österreich übermitteln. Nach der Antwort aus Wien an die italienische Regierung wird der Gesetzestext – samt erläuterndem Bericht und allen erforderlichen Unterlagen – dem italienischen Parlament zur parlamentarischen Genehmigung übermittelt.

„Die Reform zielt darauf ab, autonome Gesetzgebungs- und Verwaltungsbefugnisse wiederherzustellen und auszubauen,“ hob Kompatscher hervor. „Die Wichtigkeit und Tragweite dieses Themas erfordern einen komplexen und langwierigen Prozess, welcher gesetzlich – und auch unter Wahrung internationaler Garantieren - genau geregelt ist. Mit der Abgabe der drei positiven Gutachten auf regionaler Ebene sind wir nun einen entscheidenden Schritt weiter.“

 

KOMPATSCHER: “UN PASSAGGIO CRUCIALE, ORA AVANTI VERSO L’APPROVAZIONE DEFINITIVA DELLO STATUTO” 

Il presidente della Regione Autonoma Arno Kompatscher esprime piena soddisfazione per il parere favorevole espresso oggi dal Consiglio regionale del Trentino-Alto Adige/Südtirol in merito al disegno di legge costituzionale per la modifica dello Statuto di autonomia.

“Il via libera del Consiglio regionale – sottolinea Kompatscher – rappresenta un ulteriore passo significativo in un processo condiviso e responsabile, che ha già ottenuto l'assenso delle due Province autonome. Con questo voto si chiude il ciclo dei pareri richiesti a livello regionale, confermando l’ampia convergenza istituzionale su una riforma mirata a rafforzare e attualizzare l’autonomia speciale.”

A seguito dei pareri espressi dalla Provincia autonoma di Bolzano, dalla Provincia autonoma di Trento e dal Consiglio regionale, il procedimento proseguirà ora a livello statale. I tre pareri saranno trasmessi alla Presidenza del Consiglio dei ministri e al Ministro per gli Affari Regionali e le Autonomie.

Il Ministro convocherà tempestivamente la Commissione paritetica competente ai sensi della misura “Pacchetto” 137 per acquisirne il parere. In parallelo, sarà coinvolta anche la Commissione per gli Affari Istituzionali della Conferenza delle Regioni e delle Province autonome, che esprimerà la propria presa di posizione.

Una volta acquisiti tutti i pareri previsti, il Consiglio dei ministri approverà il disegno di legge costituzionale in via definitiva e lo trasmetterà ufficialmente alla Repubblica d’Austria, in base agli accordi internazionali vigenti. Dopo che Vienna avrà dato la propria risposta a Palazzo Chigi, il testo sarà inviato al Parlamento italiano, corredato dalla relazione illustrativa e dalla documentazione necessaria, per l’iter di approvazione parlamentare.

“Si tratta di un processo articolato – conclude Kompatscher – che dimostra l’importanza e la delicatezza del tema, ma anche la volontà condivisa di portare avanti un’evoluzione ordinata e coerente del nostro Statuto, nel pieno rispetto delle garanzie internazionali.”

 

 

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Donnerstag, 15 Mai 2025 07:22

BNF: seit 35 Jahren den Menschen zur Seite

Unverschuldet in Not geratenen Südtirolerinnen und Südtirolern schnell und unbürokratisch

zu helfen, hat sich der „Bäuerliche Notstandsfonds – Menschen helfen“ bei der Gründung 1990 zur Aufgabe gemacht. Heute wurde in der Kellerei Marling das 35-jährige Jubiläum der Hilfsorganisation gefeiert und auf eine bewegte Zeit zurückgeschaut.  

Als einziges Kind hat Annemarie den elterlichen Hof schon früh übernommen. Obwohl die Schuldenlast schwer drückte, führte sie den kleinen Bergbauernhof mit viel Freude und großem Einsatz. Ihre Eltern halfen ihr, solange es ging.  Nebenbei arbeitete Annemarie noch auswärts. Später heiratete sie, brachte zwei Kinder zur Welt und pflegte ihre Eltern bis ins hohe Alter.

Plötzlich, aus heiterem Himmel, erhielt Annemarie die Diagnose Krebs in fortgeschrittenem Stadium. Nach einer Operation und Chemotherapien schöpfte die Familie neue Hoffnung. Doch der Krebs kam zurück, Annemarie starb wenig später. 

Für die junge Familie ein herber Verlust, die Mutter und Ehefrau fehlt einfach überall. Der Witwer muss seine bisherige Arbeit aufgeben, damit er sich um die schulpflichtigen Kinder kümmern und den Hof bewirtschaften kann. Vielleicht wird ihn eines Tages eines der beiden übernehmen und weiterführen.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Zur Trauer kommen finanzielle Nöte, die Lage scheint ausweglos. Doch es gibt Hoffnung: Denn die Solidarität vieler Menschen angesichts schwerer Schicksale ist groß. Ihre Spenden zu sammeln, zu bündeln und Bedürftigen in Notfällen rasch und unbürokratisch unter die Arme zu greifen, hat sich der Bäuerliche Notstandsfonds zur Aufgabe gemacht.

So hat er auch im Fall der Hinterbliebenen von Annemarie schnell reagiert und Spenden für die Familie gesammelt: Durch die finanzielle Unterstützung des Bäuerlichen Notstandsfonds kann der Hof weitergeführt werden, die Ausbildung der beiden Kinder ist gesichert. Ihr Vater ist finanziell entlastet. Das gibt Hoffnung, die Familie kann neuen Mut schöpfen und Schritt für Schritt zurück ins Leben finden.

Am 15. März gegründet

Fälle wie diesen gibt es viele. Darum wurde der Bäuerliche Notstandsfonds gegründet: am 15. März 1990 als „Notstandsvereinigung der Südtiroler Bauern“ mit Sitz beim Südtiroler Bauernbund, damals noch in der Brennerstraße 7/A in Bozen. Denn die Initiative war vom Südtiroler Bauernbund und den bäuerlichen Organisationen ausgegangen. Ursprünglich war die Hilfsorganisation nur für bäuerliche Familien angedacht, im Laufe der Jahre hat man die Leistungen auch auf nicht-bäuerliche Familien ausgedehnt.

Ziel und Zweck der Organisation ist es nach wie vor, unverschuldet in Not geratenen Familien und Einzelpersonen in Südtirol zur Seite zu stehen, z. B. bei Todesfällen, schweren Krankheiten, Unfällen, die nicht nur Leid über die Familie, sondern sie auch in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen. Auch bei Brandkatastrophen, Unwetterschäden und Tierausfällen werden Unterstützungsanträge angenommen, sofern keine Versicherung für den Schaden aufkommt.

3381 Notstandsgesuche begutachtet

In den letzten 35 Jahren wurden vom Vorstand des Bäuerlichen Notstandsfonds insgesamt 3381 Gesuche (2555 von bäuerlichen Bewerbern und 826 von nicht-bäuerlichen) bearbeitet, davon konnten 2962 positiv bewertet und den entsprechenden Antragstellern unter die Arme gegriffen werden. Die ausbezahlte Spendensumme für direkte Unterstützungsauszahlungen, Finanzierungen über „Ethical Banking“ sowie Ankäufe bzw. Kosten für den Ab- und Wiederaufbau der Holzhäuser belief sich insgesamt auf 33,4 Millionen Euro. Ermöglicht wurde dies dank der Spenden­einnahmen in Höhe von 32,3 Millionen Euro und Mitteln aus Verlassenschaften.

Zertifizierung „Sicher spenden“

Der erste Vorstand des Vereins bestand aus Rosa Viehweider, Anna Haller, Franz Hochrainer, Leopold Kager, Rupert Mayr und Josef (Sepp) Dariz, der zum ersten Obmann gewählt wurde. Er ist es bis heute. Am 23. Mai 1990 kam man zur ersten Vollversammlung zusammen, am 14. November desselben Jahres zur ersten Vorstandssitzung. Vier Jahre später, am 19. Oktober 1994, wurde der Verein mit Dekret des Landeshauptmannes ins Landesverzeichnis der ehrenamtlich tätigen Organisationen eingetragen, im Jahr 2000 schließlich wurde mit Statutenänderung die neue Bezeichnung „Bäuerlicher Notstandsfonds (BNF)“ eingeführt.

„In den Anfangsjahren ging es vor allem darum, den Verein und seine Aufgabe in der Südtiroler Bevölkerung bekannt zu machen und Spenden zu sammeln“, erzählt Obmann Sepp Dariz. Dafür wurden Events organisiert und Aktionen gestartet. Dabei spielte Gerda Furlan eine maßgebliche Rolle. Die damalige Frau des ehemaligen Landeshauptmanns Luis Durnwalder ist seit 1995 Mitglied des Bäuerlichen Notstandsfonds und verstand es, ihre vielen Kontakte für den guten Zweck zu nutzen. Das trug Früchte: Inzwischen ist der Bäuerliche Notstandsfonds als Hilfsorganisation landesweit bekannt und geschätzt.

Zum guten Ruf trug auch die Zertifizierung „Sicher spenden“ bei, ein Qualitätssiegel, das der Bäuerliche Notstandsfonds seit 2009 tragen darf. Diese Zertifizierung ist eine Garantie für die Glaub- und Spendenwürdigkeit einer Hilfsorganisation. Jedes Jahr müssen alle Unterlagen zur Überprüfung bei der entsprechenden Kommission eingereicht werden. Die Zertifizierung hat eine Gültigkeit von jeweils drei Jahren, die Verlängerung muss immer neu beantragt werden.

Gut vernetzt und stark getragen

Nach wie vor sind großzügige Privatpersonen, Vereine, Firmen, Pfarreien und andere Partner die Grundlage des Vereins, um Menschen schnell und diskret helfen zu können. Eine wichtige Rolle spielen die bäuerlichen Organisationen, insbesondere die Bäuerinnen, Bauernjugend und auch die Gärtner, die bei verschiedenen Anlässen Spenden für die Hilfsorganisation sammeln.

Ein ehrenamtlicher Vorstand leitet den Bäuerlichen Notstandsfonds, er wird aus den Reihen der Mitglieder in der Vollversammlung gewählt. Die Vorstandsmitglieder sind hauptsächlich in ihrem Bezirk tätig. Sie betreuen einzelne Familien und Personen in Notsituationen, oft auch über einen längeren Zeitraum, und sind in erster Linie emotionale Stütze, aber auch wichtige Ratgeber für die Betroffenen.

Darüber hinaus arbeitet der Bäuerliche Notstandsfonds mit spezialisierten Beraterinnen und Beratern zusammen: So unterstützen die Bezirksleiterinnen und -leiter des Südtiroler Bauernbundes und einige Fachabteilungen die Mitarbeiter und den Vorstand des Bäuerlichen Notstandsfonds und bei Bedarf auch die bäuerlichen Gesuchsteller bei steuerlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen oder in Versicherungsangelegenheiten.

Für die Betreuung von Bergbauernfamilien, die unter schwierigen und teilweise extremen Bedingungen ihre Höfe bewirtschaften und weiterführen, arbeitet man eng mit dem Verein freiwillige Arbeitseinsätze (VFA) zusammen.

Über den Südtiroler Bauernbund werden auch Finanzierungsberatungen für bäuerliche Familien abgewickelt. Für die Krisen- und Trauerbegleitung sind zwei eigens dafür ausgebildete Expertinnen für den Bäuerlichen Notstandsfonds unterwegs. Ihr Schwerpunkt liegt in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen, die den Verlust eines Elternteils zu verarbeiten haben. Mit dem Projekt „Lebendig trauern“ wurde 2024 diesem wichtigen Thema noch mehr Bedeutung geschenkt.

Spenden gehen zu 100 Prozent an Bedürftige

Um seinen Auftrag erfüllen zu können, stützt sich der Bäuerliche Notstandsfonds auf hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind erste Ansprechpartner für alle Antragstellerinnen und Antragsteller, für Spenderinnen und Spender, für Partner und öffentliche Körperschaften und stehen in ständigem Kontakt und Austausch mit den Vorstandsmitgliedern.

Die Steuerzahlerinnen und -zahler haben die Möglichkeit, dem Bäuerlichen Notstandsfonds fünf Promille ihrer Einkommensteuer zuzuführen. Mit diesen Mitteln werden in erster Linie die Verwaltungsspesen des Vereins bezahlt, vor allem die Gehälter. „So ist es möglich, dass der Bäuerliche Notstandsfonds alle Spenden zu 100 Prozent an die Bedürftigen weitergeben kann“, erklärt Obmann Sepp Dariz nicht ohne Stolz. Mit den fünf Promille werden teils aber auch Projekte finanziert.

Verleih von Holzblockhäusern

Der Verein hat sich über die Jahre weiterentwickelt und bietet neben konkreter finanzieller Hilfe auch noch weitere Hilfsprojekte an. Beispielsweise durch den Verleih von Holzblockhäusern: Denn die Folgen von Bränden oder Naturkatastrophen sind oft dramatisch. Wenn auch das Wohnhaus betroffen ist, hat der Bäuerliche Notstandsfonds seit 1995 Holzhäuser angekauft, um sie an Familien in solchen Notsituationen verleihen zu können. Auch bei dringend notwendigen Sanierungen kommen die Gebäude zum Einsatz, denn so kann die betroffene Familie am Hof bleiben, die Bauarbeiten begleiten und nicht zuletzt die Tiere versorgen. Insgesamt konnten damit im Laufe der Jahre 28 Familien unterstützt werden. In diesem Jahr wurden zusätzlich mobile Wohncontainer angeschafft.

Förderkredite Ethical Banking

Ethical Banking ist seit dem Jahre 2000 ein Geschäftsfeld der Raiffeisenkasse Bozen und der beteiligten Raiffeisenkassen Südtirols. Über eine eigene Spar- und Finanzierungslinie des Bäuerlichen Notstandsfonds können Anleger damit Projekte der bäuerlichen Solidarität finanzieren und unterstützen. Unverschuldet in Not geratene Familien erhalten so finanzielle Unterstützung durch zinsgünstige Kredite.

Insgesamt konnten über dieses Projekt bisher Kredite im Umfang von zehn Millionen Euro an insgesamt 59 landwirtschaftliche Betriebe gewährt werden. Aktuell gibt es 36 Kreditnehmer, verteilt auf die beteiligten Raiffeisenkassen im ganzen Land.

„Zukunft schenken“ – Ausbildung als Zukunftschance

Auch in Südtirol ist es nicht allen Familien möglich, ihren Kindern die Ausbildung zu ermöglichen, die sie sich vielleicht wünschen. Aus diesem Grunde wurde 2007 das Projekt „Zukunft schenken“ ins Leben gerufen. Es bietet Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien Ausbildungschancen und damit eine Perspektive. Auch dank der jahrelangen Unterstützung des „Kiwanis Club Bozen“ konnten über dieses Projekt 263 Jugendliche unterstützt werden, die meisten über einen längeren Zeitraum. Dafür wurden Mittel in Höhe von 800.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Wohnraum für Frauen in Not

In Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und der b*coop Bürger*innen-Genossenschaft Brixen ist es dem Bäuerlichen Notstandsfonds im Jahr 2024 gelungen, eine Wohnung für Frauen mit Kindern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Sie wird nach einem Aufenthalt im Frauenhaus als Übergangswohnung überlassen. Die Zuweisung der Wohnung erfolgt über die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft, die Führung obliegt der Bürger:innengenossenschaft.

Lebensmittel und Wertgutscheine

Essen ist ein Grundbedürfnis und gesunde Lebensmittel ein wichtiger Teil davon. Deshalb unterstützt der Bäuerliche Notstandsfonds in Zusammenarbeit mit der Landestafel Südtirol (Banco Alimentare) seit drei Jahren Lebensmitteltafeln am Land mit saisonalen Lebensmitteln aus Südtirol.

Kinder und Jugendliche aus Familien, die im Laufe eines Jahres vom Bäuerlichen Notstandsfonds betreut werden, erhalten an Weihnachten ein kleines, aber besonderes ­Geschenk: einen Wertgutschein („Monni Card“). Damit können sie sich einen persönlichen Wunsch erfüllen, was ihren Eltern in deren Situation vielleicht nicht möglich wäre.

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35 Jahre in Zahlen:

  • vorgelegte Gesuche (555 bäuerliche / 826 nicht-bäuerliche) // 3.381 insgesamt
  • 962 positiv begutachtete Gesuche
  • 419 negativ begutachtete Gesuche
  • Spendeneinnahmen: 32,6 Mio. Euro (inkl. Weihnachtskarten-Aktion, andere Sammlungen, andere Hilfsorganisationen, Verlassenschaften)
  • Unterstützungsauszahlungen: 33,4 Mio. Euro (darin enthalten sind auch Mittel aus Verlassenschaften, die Förderkredite über „Ethical Banking“, die Ankäufe der Holzhäuser bzw. Kosten für deren Auf- und Abbau, andere Hilfsprojekte)
  • Seit 2021 überwiegen die Notstandsgesuche nicht-bäuerlicher Antragsteller/innen
  • Vorstandssitzungen: 371

Kontakt & Informationen

Bäuerlicher Notstandsfonds EO

Leegtorweg 8/A, 39100 Bozen

Tel. 0471 999330

WhatsApp: 334 6819987

E-Mail: notstandsfonds@sbb.it

http://www.menschen-helfen.it/

Facebook: https://www.facebook.com/BaeuerlicherNotstandsfonds

BNF-Spendenkonten

Raiffeisenkasse Bozen IBAN IT14 I 08081 11600 000300039101

Südtiroler Volksbank IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004

Südtiroler Sparkasse IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500

Raiffeisen Landesbank IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231

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Eine Betroffene berichtet

„Die Situation, in die meine Familie und ich plötzlich geraten sind, war eine der größten Herausforderungen unseres Lebens. Unerwartet fanden wir uns in einer finanziellen und emotionalen Notlage wieder, die uns zunächst hilflos und verängstigt zurückließ. Wir mussten mit Ängsten und Sorgen über unsere Zukunft kämpfen und wussten nicht, wie wir die alltäglichen Bedürfnisse unserer Familie weiterhin erfüllen sollten. Es war eine sehr schwierige Zeit, in der wir uns oft von Sorgen erdrückt, allein und verzweifelt fühlten.

Der erste Kontakt mit dem Bäuerlichen Notstandsfonds war ein entscheidender Moment für uns. Sowohl über einen guten Kollegen meines verstorbenen Mannes, der den Kontakt mit einem Vorstandsmitglied herstellte, als auch über das Bauernbund-Bezirksbüro in Meran wurden wir auf die Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht, und wir haben uns schnell entschieden, Hilfe zu suchen. Es war ein seltsames und gleichzeitig erleichterndes Gefühl, plötzlich nicht mehr allein mit unseren Sorgen zu sein. Die Möglichkeit, Hilfe anzufragen, war nicht einfach, da es uns Überwindung kostete. Doch der erste Kontakt mit den Mitarbeitern des Bäuerlichen Notstandsfonds war sehr einfühlsam und verständnisvoll, was uns sehr geholfen hat, den Schritt zu wagen.

Die Unterstützung, die wir vom Bäuerlichen Notstandsfonds erhalten haben, war für uns von unschätzbarem Wert. Besonders wichtig war für uns die schnelle, unbürokratische Hilfe, die es uns ermöglichte, finanzielle Hindernisse zu überwinden und wieder eine Perspektive zu sehen.

Die Mitarbeiter waren stets freundlich, geduldig und gaben uns das Gefühl, dass wir nicht nur als Fallnummer, sondern als Menschen behandelt wurden. Das Vertrauen, das wir aufbauen konnten, und die kontinuierliche Betreuung machten es uns leichter, wieder Hoffnung zu schöpfen und nach Lösungen zu suchen.

Heute sind meine Kinder und ich in einer besseren Situation. Wir haben es geschafft, wieder auf eigenen Füßen zu stehen, und können unseren Alltag bewältigen. Dabei war die Unterstützung des Bäuerlichen Notstandsfonds ein entscheidender Baustein auf diesem Weg.“


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