Ausgabe 14/2025

Ausgabe 14/2025 (61)

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Am vergangenen Wochenende erreichten die Feierlichkeiten rund um die Stilfserjochstraße ihren Höhepunkt. Am Freitag wurde der neue Film „Faszination Stilfserjochstraße“ vom bekannten Prader Regisseur Hans Hofer vorgestellt, am Samstag wurde mit Oldtimern der Pass erklommen und am Sonntag schließlich am Joch gefeiert, wo der Regen den Feiernden einen Strich durch die Rechnung machte. Der Vinschgerwind war bei den Feierlichkeiten dabei und hat Eindrücke und Aussagen gesammelt.

von Bruno Telser

Die Prader haben es bereits am 25. Mai 2025 mit einem grandiosen Umzug historischer Figuren, Fahrzeuge und Szenendarstellungen ordentlich krachen lassen. Die 200 Jahre Stilfserjochtraße wollen gebührend gefeiert werden. Der Vinschgerwind hat das Jahr 2025 mit der Titelgeschichte Nr. 1 mit dem Jubiläum „200 Jahre Stilfserjochstraße“ eröffnet, im „Sommerwind 2025“ mit „Die Königin feiert Jubiläum“ nachgelegt und am Wochenende vom Freitag, den 4. bis Sonntag, den 6. Juli war die Bühne frei für gekonnt inszenierte Feierlichkeiten, die vom OK-Team rund um den s6 1BildausschnittPräsidenten der Stilfserjoch GmbH Roland Brenner organisiert worden sind.
Der Prader Regisseur Hans Hofer dreht zurzeit in Bozen den „Südtirolkrimi“, am Freitag wurde sein neuer Film im Aquaprad vorgestellt. Hans Hofer dazu:
„Im Film „Faszination Stilfserjochstraße“ wollten wir auf die Entstehungsgeschichte der Jochstraße blicken und auch die Dörfer Stilfs und Prad am Stilfserjoch unter die Lupe nehmen. Als Prader bin ich ja quasi mit der Jochstraße vor der Tür aufgewachsen - als mir mein Vater dann erzählt hat, dass heuer 200 Jahre Jubiläum ansteht - musste ich mir eingestehen, dass ich so richtig viel über das Stilfserjoch gar nicht weiß. Mit diesem Film wollen wir die Leute mitnehmen auf eine Reise durch unsere Geschichte. Unzählige Protagonistinnen erzählen über die Straße oder das Leben an der Straße - 48 Kehren Joch.“
Stefan Gander, Schwiegersohn der Skilegende Gustav Thöni, der freilich bei den Feierlichkeiten am Sonntag nicht fehlen durfte, hat im Rahmen der Feierlichkeiten das Oldtimertreffen am Freitag gemeinsam mit Rennfahrerlegende Hans Stuck organisiert und die Festschrift „Die Himmelstürmerin“ verfasst. Die Grafik der Festschrift soll die verschiedenen Facetten des Stilfser Jochs durch variable Farbreflexionen zum Ausdruck bringen. Am Samstag wurde ein historisches Rennen auf den höchsten Alpenpass inszeniert. Am Samstagabend fand auf der Fassade des Hotel Bella Vista Trafoi eine einmalige Lichtprojektion zur 200- jährigen, zum 150- jährigen Jubiläum des Hotels und zur Automobilgeschichte am Stilfser Joch statt. Bedrückt ist Gander, weil die Feier am s6 2Licht ShowJoch mehr oder weniger ins Wasser gefallen ist und weil im Rahmen des Oldtimertreffens Protestmanifeste entlang der Straße angebracht wurden. An einem gewöhnlichen Sommermontag können locker ein bis zweitausend motorisierte Fahrzeuge das Joch passieren, bei der Veranstaltung am Freitag wurde die Straße jedoch gesperrt und es fuhren lediglich 150 Fahrzeuge an diesem Tag übers Joch, so Gander.

Am Sonntag war der Vinschgerwind am Stilfserjoch präsent und fing die Stimmen der Politprominenz in Wort und Bild ein. Die Statements haben wir in einem Video kurz und bündig zusammengefasst . Das Video ist abrufbar unter:  https://youtu.be/Oy-_o91cd5Y

 

 

s6 Alle2Der „Bündner Chor“ stimmte zum Auftakt der Feierlichkeiten am Sonntag unter anderem die Europahymne (Ode an die Freude) an. Bezeichnend für das Joch, das genau im Dreiländer- und Dreispracheneck liegt. Einst Österreich, Italien und die Schweiz. Heute die Regionen Trentino-Südtirol, Graubünden und die Lombardei. Der Vinschgerwind bringt die wesentlichen Aussagen der Politprominenz:

LH Arno Kompatscher (3. v.r.) – „Low Emission Zone“, Verkehr regulieren, Straßenverkehrsordnung anpassen, Passstraße nachhaltiger gestalten – „Wir, Trentino-Südtirol, die Lombardei und Graubünden, wollen die Passstraße selbst verwalten”: Der Landeshauptmann gratulierte und forderte von Rom Kompetenzen für die Verwaltung und Regulierung der Passstraßen.

Markus Caduff (1. v.r.) Regierungspräsident Graubünden: Deutsch, Italienisch und rätoromanisch - verschieden und doch vereint - und das soll auch in Zukunft so bleiben. Das Joch als Verbindung unserer Kulturen und Regionen. „Wir könnten Forderungen an Bern stellen, das werden wir aber nicht machen“.

Massimo Sertori (5. v.r.), Regionalassessor Lombardei „Man sieht den Stolz der teilnehmenden Personen in ihren Augen.“ Der „Stelvio“ ist ein Teil der gemeinsamen Geschichte. Es gibt noch viel zu erzählen über das Joch. Ich teile die Forderungen des Landeshauptmannes nach Rom. Und: „dieses Unding will ich abgerissen sehen“ sagte er auf den großen Strommasten der Terna hinter dem Festgelände zeigend. „Mit Ehrgeiz lassen sich ambitionierte Ziele erreichen“.
Davide Menegola (7. v.l.), Präsident Region Lombardei „Unsere Gemeinsamkeit ist das antike Rätien, das schon bestand, bevor die heutigen Kulturen entstanden, lange bevor die heute bestehenden Grenzen gezogen wurden. „Unsere drei Sprachen valorisieren, den Tourismus vereint in Maßen vorantreiben und gemeinsam ein Stück Zukunft gestalten.“

Senator Luigi Spagnolli (2. v.r.) Einst als Heerstraße konzipiert, und trotz eines verheerenden Krieges waren die Soldaten doch die, die sie in den vergangenen 200 Jahren am wenigsten nutzten. Das zeigt uns: „auch militärisch gedachte Konstruktionen können Orte der Begegnung werden für Völker aus der ganzen Welt“, so Senator Spagnolli.

LR Daniel Alfreider (6. v.l.) grüßte und gratulierte auf ladinisch; „für uns ist es ganz wichtig, dass wir Maßnahmen setzen können. Dass wir auf den Pässen eingreifen können, was heute noch nicht möglich ist wegen der Straßenverkehrsordnung.“ Das Joch könnte Pilotprojekt für eigenständige Straßenverwaltung der Passstraßen werden. Er bedankte sich bei den Ordnungskräften, die für die Sicherheit sorgen und der Raserei Einhalt gebieten.

LR Christian Bianchi (5. v.l.) „Das ist ein Ort der Emotionen, man braucht nur an die sportlichen Ereignisse wie den Giro denken”, aber wir Bürgermeister „müssen uns vor allem um das Naturerbe dieser Region kümmern und es erhalten. Wir haben das Joch von unseren Vorfahren geerbt und die Aufgabe dieses Erbe weiterzubringen. Dieser Ort ist mit großen Emotionen verbunden, für uns alle.“

Silvia Cavazzi (3. v.l.) BMin Bormio: „Die Berge stellen uns oft auf eine harte Probe, so wie heute, wir hatten im Veltlin in der vergangenen zwei Wochen einige Probleme“ und meinte damit die Folgen der Starken Niederschläge der letzten Tage. Sie gedachte den Menschen des Val di Sotto. „Lo Stelvio è nato per unire e la parola Zusammen caratterizza il nostro spirito e la nostra gioia oggi. Danke an alle!”

Franz Heinisch (4. v.l.) BM Stilfs wünscht sich, dass das Stilfserjoch erneuert wird: „dass wir ein bisschen etwas bauen“, denn in den letzten Jahren hat sich hier oben nicht viel getan und er meint damit, die sich nicht mehr im allzu schönen Zustand befindlichen diversen Gebäude am Joch, von welchen die meisten renovierungsbedürftig sind.

Gabriella Binkert Becchetti (2.v.l.), Gemeindepräsidentin Müstair, welche von Moderatorin Karin Gschnitzer auf rätoromanisch begrüßt wurde und die Einheit in Vielfalt ansprach, bedankte sich bei der Moderatorin und verwies ebenso auf die Gemeinsamkeiten der Sprachen und Kulturen die das Joch miteinander teilen.

Rafael Alber (1.v.l.) BM Prad: „Ein besonderes Fest auch für die Gemeinde Prad, wir sind das einzige Dorf wo das Joch auch im Namen ist und es hat nicht nur deshalb große Bedeutung für uns. Schön heute hier zu sein, auch wenn das Wetter nicht mitspielt, wir feiern trotzdem!“ Eine Kritik bzw. einen Apell wollte er trotz aller Feierlichkeit anbringen. „Bei uns geht die Straße mitten durch das Dorf: Bitte respektiert die Anwohner und die Natur, wenn das gemacht wird, ist bei uns jeder herzlich Willkommen.“

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Laas - Mit Manuela Schöpf, die bei der vergangenen Ratssitzung am 2. Juli als neue Gemeindesekretärin von Laas als solche offiziell willkommen geheißen worden ist, kommt neuer Schwung in die Ratsstube, in die Bücher und in die Personalführung der Gemeinde Laas. Sichtbar nach außen wurde dies vor allem mit dem Einbau in diverse Kapitel von mehr als 8 Millionen Euro, die laut Abschlussrechnung frei zur Verfügung gestanden haben. Es hat also einen regelrechten Geldstau gegeben in der Gemeinde Laas, das Geld konnte nicht ausgegeben werden. Mit der 4. Haushaltsänderung waren letzthin 742.000 auf die einzelnen Kapitel aufzuteilen und von den ursprünglichen 8 Millionen blieben wenige 100.000 Euro übrig, die zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden können. „Mit der neuen Sekretärin läuft’s“, sagte denn auch die BMin Verena Tröger vor den großteils neuen Ausschussmitgliedern und Gemeinderät:innen. Die Sachen würden so im Hause abgearbeitet.
In der Tagesordnung vorgezogen wurde der Beschluss für den Neubau der Etschbrücke am Badlplatz. Der Ingenieur Michael Hofer von Pohl&Partner erläuterte detailliert das Vorhaben, das, so die Planung und der Wunsch von Oktober 2025 bis März 2026 verwirklicht werden soll. Die Absprachen mit dem zuständigen Landesrat und den Ämtern in Bozen und auch mit der für den Vinschgerzug zuständigen STA hätten grünes Licht ergeben. Die Kosten werden mit insgesamt 2,8 Millionen Euro angegeben. Davon könne man mit einem Beitrag von rund 150.000 Euro von Seiten der Wildbach für die Hebevorrichtung rechnen. Die Brücke kommt nämlich ohne Hebevorrichtung nicht aus. Die Vorschriften besagen, dass die Unterkante der Brücke von einem 200-Jahr-Wasser 1,5 Meter entfernt sein muss, ob Sanierung oder Neubau. Das gelingt bei der Etschbrücke am Badlplatz nur mit einer Hebung von 1,35 Meter. Eine vergleichbare Hebebrücke befindet sich in Schluderns neben dem Vintschger Museum. Mit zwei Enthaltungen und 145 Ja-Stimmen wurde der Neubau der Brücke mit dem vorgeschlagenen Kosten befürwortet.
Mit einer Bauleitplanänderung wurde unter anderem auch ein 5-Meter-Streifen, der von der Gemeinde von Heinz Fuchs vom Pronto abgekauft wurde, so eingetragen, dass Zufahrt und Parkplätze bei der kommenden Feuerwehrhalle in Eyrs besser gestaltet werden können. Einen großen Teil der Tagesordnung machten dann die Bestückungen diverser Kommissionen aus. (eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Prad - Vom Glockentürmchen beim alten Gasthof Goldener Adler, in der so genannten Schmelz, am Ortsausgang von Prad in Richtung Stilfs, wurde offenbar die Antoniusglocke entwendet. Die Glocke, Baujahr 1824 und gefertigt vom damaligen Glockengießer Pruneri in Grosio (Veltlin), wurde früher an Pfingsten geläutet, wenn die von Prad kommenden Pilger in Richtung Trafoi aufbrachen. Auf der Glocke mit der Inschrift “OPUS GEORGII PRUNERI” ist der heilige Antonius mit Kind abgebildet. Nichts Näheres weiß man und bittet deshalb um Hinweise, sollte jemand den Diebstahl bemerkt haben. (uno)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Vom Wind gefunden - Der Ausdruck „Scheißtag“ ist heute eine vulgäre und umgangssprachliche Bezeichnung für einen schlechten und unerfreulichen Tag. An einem Scheißtag gibt es Stress mit dem Chef, der Freundin oder Freunden. Es passieren schlechte Dinge, wie z.B. Verletzungen, ein Blechschaden, ein platter Reifen oder man wird von der Polizei angehalten. Wer einen Scheißtag erlebt, will einfach nur dass dieser vorbei geht. Früher, vor der Zeit von Maschinen und Motorisierung, arbeiteten auf den Bauernhöfen neben der Familie des Bauern häufig Knechte und Mägde. Da ein jeder Mensch mal müssen muss, verdrückten sich auch diese Angestellten regelmäßig hinter die Büsche. Dies wurde als Privatvergnügen angesehen und die entgangene Arbeitszeit musste nachgeholt werden. Während es heute Kaffee- und Zigarettenpausen gibt, gab es früher nicht einmal Toilettenpausen. Ein Scheißtag war demnach ein Arbeitstag, den ein Knecht oder eine Magd ableisten mussten, für den der Dienstherr aber keinen Lohn zahlte. Ein bis drei unbezahlte Arbeitstage mussten für die Verrichtung des Stuhlgangs während der vereinbarten Anstellung ausgeglichen werden. Die Scheißtage wurden nach Ablauf des Dienstvertrages, meist um Lichtmess am 2. Februar, oder am Ende eines jeden Jahres am 29. oder 30. Dezember geleistet. Diese Praxis wurde zwischen dem 18. und frühen 20. Jahrhundert in Österreich und Süddeutschland durchgeführt. Vielleicht sollte so mancher Raucher daran denken, wenn er heute eine Zigarettenpause macht. hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Spondinig - Der Staatsrat hat kürzlich den Rekurs der ZION KG des Günther Theiner in letzter Instanz abgewiesen. Die ZION KG, die das Hotel Post-Hirschen in Spondinig sanieren möchte, rekurriert gegen die Baueinstellung durch die Gemeinde Schluderns seit Jahren.

von Erwin Bernhart

Beim denkmalgeschützten Hotel Post-Hirsch in Spondinig zu fotografieren, ist nicht erwünscht. Gleich dreimal musste sich der Schreiber dieser Zeilen vor Ort rechtfertigen, alles mögliche fotografiert zu haben. Man wolle mit der Presse nichts zu tun haben, sagt Günther Theiner unmissverständlich, der wie zufällig beim Fototermin aufgekreuzt ist. Theiner repräsentiert die ZION KG, die das Hotel Post-Hirsch mit einer Baukonzession von 2019 seit Mai 2021 renoviert. Der Name Zion, sagt Theiner auf Nachfrage zum Vinschgerwind, habe nichts mit den Marienerscheinungen auf der Prader Sand und mit den Pilgerreisen zu tun.
Jedenfalls steht der Bau seit März 2022 still. Das Einstellen der Bauarbeiten hat das Landesdenkmalamt über die Gemeinde Schluderns erwirkt, nachdem von außerhalb Bauten festgestellt worden waren, die vom Denkmalamt nicht genehmigt waren. Eine gemeinsame Besichtigung hatte der Bauherr, so steht es in den Akten, strikt abgelehnt. Anstoß war unter anderem und vor allem der Biergarten, der mit Steinverkleidung ausgeführt und von Schluderns kommend vor dem Hotel gelegen, so vom Landesdenkmlamt keinesfalls genehmigt war. Seither liegt der Fall Post-Hirsch vor Gericht. Denn die ZION KG hat Rekurs gegen die Baueinstellung eingereicht.
Das Verwaltungsgericht in Bozen hat diesen Rekurs Ende 2023 mit genauen Begründungen abgewiesen. Auch mit dem Hinweis, dass der Rekurs ziemlich verschwurbelt formuliert sei. Die Zion KG wollte dann die Aufhebung dieser Abweisung im Dringlichkeitsweg beim Staatsrat erwirken. Dies wurde ebenfalls abgewiesen.
Am 27. Juni 2025 hat der Staatsrat nun letztinstanzlich den Rekurs der ZION KG für unzulässig erklärt.
Damit hat der Weg über das Verwaltungsgericht ein Ende und die Verhandlungen mit bzw. die Bestimmungen des Denkmalamt greifen wieder. Jedenfalls scheint das weithin sichtbare und an der Spondiniger Kreuzung als historisches Landmark herausragende Bauwerk zum Lackmustest des Denkmalschutzes zwischen Bauherren und Landesdenkmalamt zu werden.
Bis es am Bau tatsächlich weitergehen wird, wird Günther Theiner peinlichst genau darauf achten, dass die Baustelle vor Eindringlingen und Dieben sicher sein wird und auch, dass die Baustelle nicht zur Massentoilette für mit Bussen einfallende Gästehorden verkommt. Auch von daher ist ein baldiger Weiterbau und eine baldige Fertigstellung höchst wünschenswert.

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Stilfs - Stilfs ist im Aufbruch und im Aufschwung. Die 20 Millionen Euro, die durch das Projekt „Stilfs - Resilienz erzählen“ über den Nationalen Aufbauplan PNRR nach Stilfs transferiert werden, lösten rege Planungs- und nun gewaltige Bautätigkeiten aus. Denn das Projekt bzw. sämtliche finanzierte Bauten und Tätigkeiten sollen bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Der Gemeindeausschuss von Stilfs hatte bei seiner Sitzung am 26. Juni 9 weitreichende Beschlüsse zu den PNRR-Geldern gefasst. Kräne, Bagger und Maurer werden Stilfs für die nächsten Monate beherrschen. Neben diesen großen und finanzierten Vorhaben hat der Gemeinderat von Stilfs kürzlich einen Grundsatzbeschluss gefasst und zwar über ein Fernheizwerk, welches Stilfs mit erneuerbarer Energie versorgen soll. Das Elektrizitätswerk Stilfs hatte am 3. April der Gemeinde den Antrag gestellt, knapp 600 m2 Grundfläche am Eingang des Dorfes und direkt am zu bauenden Mobilitätszentrum angrenzend für eine Fernheizwerkzentrale ankaufen zu wollen. Der Rat hat einer Veräußerung des Grundstückes grundsätzlich zugestimmt, auch mit der Begründung, dass der Bau eines Fernheizwerkes „ein Beitrag für den grünen Wandel in der Gemeinde Stilfs“ unterstütze. (eb)

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Ab kommenden Samstag heißt es wieder Bewegung, Spaß und gegenseitiges Kennenlernen für 60 junge Buben und Mädchen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino: Zum zehnten Mal findet das EuregioSportCamp statt, für das heuer die Euregio das Land Südtirol delegiert hat. Sportbegeisterte der Jahrgänge 2011, 2012 und 2013 nehmen vom 12. bis 19. Juli an der Sommerwoche im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ im Vinschgau teil.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Stilfserjochstraße und das Stilfserjoch sind ein prächtiger Inszenierungsort mit unglaublicher Tradition. Die Verbindungsstraße nach Bormio, ins Veltlin, in die Lombardei und nach Mailand, vor 200 Jahren vor allem aus militärischen Überlegungen erbaut, ist ein technisches Wunderwerk, sichtbar auch an den in die Landschaft gesetzten Straßenkehren. Die Bauzeit war mit 5 Jahren kurz, die Befahrbarkeit lange auch im Winter gegeben. Die Faszination von Straße, Joch und Landschaft zu Füßen der Gletscher hatten über die 200 Jahre Bestand und sie hat im Laufe der Jahrzehnte zugenommen. Als höchster Gebirgspass Italiens wurde das Joch spätestens als „Cima Coppi“ für den Giro d’Italia bei den sportvernarrten Italienern legendär, „Stelvio“ ziert seit einigen Jahren als Autoname einen Alfa Romeo-Autotyp. Die Stilfserjochstraße und das Stilfserjoch sind mit inspirierenden Geschichten angereichert und dieser mythenverhangene Pass verleitet dazu, schwärmerisch zu werden. Dieser Hang zu Schwärmereien, zu Versprechen aller Art ist am Joch seit Jahrzehnten zu beobachten. Wenn Politiker am „Dreisprachenjoch“ zusammenkommen, dann wird - in der Theorie - das Joch ausgebaut, gesäubert, die Straße hergerichtet, eine Eintrittsmaut verlangt, Gelder zur Verfügung gestellt und allerhand Investitionen versprochen ... kurzum, Joch und Straße vergoldet, den Anrainern Aufschwung und Wohlstand versprochen. Geschehen ist bislang so gut wie nichts. Leider. 

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Terra Raetica Trails Tour Festival (TRT) - Die dritte Auflage des Terra Raetica Trails Tour Festivals – kurz TRT – ging von 1. bis 5. Juli 2025 erfolgreich über die Bühne. Mehr als 280 Trailrunner*innen aus 13 Nationen erkundeten auf fünf Etappen die spektakulärsten Trails der Erlebnisräume der Terra Raetica (Kaunertal, Tiroler Oberland, Samnaun, Nauders und Reschen) – und das bei nahezu optimalen Bedingungen. Das Konzept der Kombination aus sportlichem Etappenrennen und alpinem Trail-Festival hat sich erneut voll bewährt.
Alle Ergebnisse im Detail: https://my.raceresult.com/305597/results
Ein besonderes Highlight des Events: die Verbindung von ursprünglicher Naturkulisse im 3-Länder-Eck mit sportlicher Herausforderung. Die Teilnehmer:innen schwärmten von „einzigartigen, fast unberührten Trails“ und einer Atmosphäre, die den Festivalcharakter spürbar machte – etwa beim stimmungsvollen Lake Sunset mit Livemusik am Badesee Ried oder beim gemütlichen Ausklang unter Gleichgesinnten.
Wie bereits in den Vorjahren wurde das Event mit dem „Green Event Tirol“-Label ausgezeichnet. Die Streckenwahl mit kurzen Transfers zwischen den Etappenorten, die leichte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und das Angebot einer Mitfahrbörse, die bewusste Reduktion von Müll sowie regionale Finisherpreise – handgefertigt von Schüler:innen der HTL Imst – zeigen: Nachhaltigkeit ist kein Zusatz, sondern integraler Bestandteil des Formats. Die Veranstalter ziehen ein äußerst positives Resümee: „Die Teilnehmerzahlen und das positive Feedback bestätigen, dass wir mit dem TRT auf dem richtigen Weg sind – landschaftlich, sportlich und organisatorisch.“
Die 4. Auflage wird von 30. Juni - 4. Juli 2026 stattfinden. Das Potenzial für Trailrunning im Dreiländereck ist enorm, die Nachfrage wächst stetig. In enger Abstimmung mit den Veranstaltern der Terra Raetica Trails werden die Trailrunning-Strecken weiterentwickelt. Aktuell stehen im 3-Länder-Eck bereits mehrere hundert Kilometer an speziell aufbereiteten Strecken zur Verfügung.

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Reschen - Brenner - Salurn - Eine Mannschaft vom Reschenseelauf Team bestehend aus 9 Läufer:innen Telser Martin, Stocker Stefan, Höller Josef, Burger Gerald, Frank David und Bardoff Carina, Angerer Dolores, die älteste Teilnehmerin Staudacher Liselotte und die jüngste Folie Leila, liefen gemeinsam die 136 Kilometer vom Brenner bis nach Salurn. Jeder musste eine oder mehrere Etappen laufen. Am Benefiz-Staffellauf „Run for Life“ lief auch der Landeshauptmann Arno Kompatscher, welcher sich nach dem Lauf mit den Vinschger Läufer unterhalten hatte. Er sicherte seine Teilnahme am 25. Reschenseelauf am 12. Juli zu. Der Lauf war zugunsten der Alzheimer Vereinigung ASAA und Parkinson Aktiv Südtirol organisiert. Am Ende stand ein großartiger Erfolg fest: Das Reschenseelauf-Team war das schnellste aller 14 teilnehmenden Teams und wurde in Salurn auf dem Dorfplatz festlich erwartet.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Leichtathletik - Bei der diesjährigen Landesmeisterschaft der Schulen in der Leichtathletik zeigten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler beeindruckende Leistungen. Besonders hervor stachen die Brüder Jakob und Gabriel Niederfriniger, die sich jeweils den Landesmeistertitel im Hürdenlauf sicherten. Jakob triumphierte am Mittwoch in der Kategorie der Oberschüler über die 100 Meter Hürden in starken 15,52 Sekunden, während sein Bruder Gabriel am Donnerstag die 80 Meter Hürden der Mittelschüler in schnellen 12,71 Sekunden gewann. Die Mittelschule Naturns unterstrich ebenfalls ihre Stärke und sicherte sich mit der Bubenmannschaft nicht nur den Sieg in der Schulwertung, sondern auch den Gesamtsieg im Ausscheidungswettkampf gegen die Mittelschule Trient. Damit qualifizierten sich die jungen Athleten für die Italienmeisterschaft in Rom – ein besonderer Höhepunkt im Schuljahr. In Rom lieferten die Naturnser Top-Leistungen ab: Markus Mogens holte Gold im Kugelstoßen mit ausgezeichneten 11,66 Metern. In der 4x100-Meter-Staffel erkämpften sich Angerer Erik, Markus Esmond, Markus Mogens und Raffeiner Laurin mit 51,97 Sekunden den hervorragenden zweiten Platz. Alle Jungs erzielten zudem Top-10-Platzierungen und sicherten sich so auch den verdienten Sieg gegen die Mittelschule Brixen.
Das beste Einzelergebnis des Tages gelang Carolina Walder aus Plaus: Sie dominierte den Weitsprung der 1. Klassen mit 4,57 Metern – einem halben Meter Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Zudem entschied sie auch den Hochsprung mit 1,40 Metern souverän für sich.Auch andere Athletinnen überzeugten mit starken Leistungen: Pichler Lina aus Tartsch wurde Zweite im Kugelstoßen mit 8,39 Metern und belegte im Vortexwurf mit 39,36 Metern Rang vier. Platzgummer Magdalena aus Naturns sicherte sich Bronze über 60 Meter Hürden in 11,07 Sekunden, Schwarz Andreas aus Latsch ebenfalls Bronze im 60-Meter-Lauf (8,70 Sekunden) sowie Hannah Platzer im 80-Meter-Lauf mit 11,12 Sekunden.Insgesamt war die Landesmeisterschaft ein voller Erfolg und ein beeindruckender Beweis für das Talent und die sportliche Begeisterung der jungen Athletinnen und Athleten im Land.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Latsch/Südtirol - Sonnenschein, herausragende Spiele, viel Spannung und strahlende Gesichter gab es am Sonntag, den 8. Juni 2025 bei den 46. VSS/Raiffeisen Jugendfußball-Landesmeisterschaften in Latsch zu sehen. Über 400 Kinder traten in den Kategorien U9, U10, U11, U12, U13 und U15 an und bewiesen großen Teamgeist.
Mit den Titelkämpfen ging die erneut übertroffene Rekordsaison der VSS/Raiffeisen Jugendfußball-Meisterschaft in die letzte Runde. Die Saison hinweg haben insgesamt 604 Jugendmannschaften in rund 4.500 Spielen gezeigt was sie können. Bei den Finalspielen haben die vier besten Mannschaften pro Kategorie nochmal alles aus ihrem Können herausgeholt und zwölf höchstspannende Spiele geliefert. Die VSS/Raiffeisen Landesmeistertitel wurden in den Kategorien U9, U10, U11, U12, U13 und U15 vergeben.
Eingelaufen sind die Jugendmannschaften sowie die Schiedsrichter mit den VSS-Jahresmotto-Leibchen, welche in diesem Jahr wieder unter dem Motto „Fair Play“ stehen. „Im Vordergrund steht bei den VSS-Veranstaltungen nicht das Gewinnen, sondern das sportliche Miteinander und der faire Umgang. Das betrifft sowohl die Spieler, als auch die Trainer, Betreuer und Zuschauer“, betonten VSS-Obmann Paul Romen und VSS-Fußballreferent Andreas Unterkircher bei der Preisverleihung.
Zu den sportlichen Ergebnissen: In der U9 setzte sich ASC Neugries gegen ASV Dieten-heim/Aufhofen mit 3:1 durch und holte damit den VSS/Raiffeisen Landesmeistertitel. Nicht weniger spannend war das U10 Finale in welchem SPG Obervinschgau mit 4:2 gegen Team Buga gewann und sich damit ebenfalls VSS/Raiffeisen Landesmeister nennen darf. Auch in der U11 sahen die Zuschauer ein spannendes Finale zwischen SG Latzons/Verdings und SPG Schlanders. Nachdem es am Ende der regulären Spielzeit 1:1-Unentschieden stand, musste das Siebenmeterschießen entscheiden. Gesiegt hat am Ende SG Latzfons/Verdings mit 5:3.
Den Sieg der U12 konnte sich ASV Feldthurs holen. Auch die Eisacktaler mussten nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit gegen den ASV Tramin ins Siebenmeterschießen. Dort hatte Feldthurns mit 7:5 dann das bessere Ende für sich. Mit einem Endstand von 1:0 krönte sich Herons Natz/Schabs gegen Barbian/Villanders zum VSS/Raiffeisen Landesmeister der Kategorie U13. Im U15-Endspiel zwischen dem SSV Brixen und SG Klausen/Lajen behielten die Brixner die Oberhand und holten sich mit 4:1 den VSS/Raiffeisen Landesmeistertitel.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schlanders - Zehn Jahre Partnerschaft, zehn Jahre Freundschaft und zehn Jahre Fußballtradition verbinden die Spielgemeinschaft Unterhaching und Schlanders. Zum Jubiläum wurde heuer im Rathaus am 1. Juli 2025 ein Festakt organisiert und betont, „dass Bayern und Südtirol gut zusammen passen.“
„Wir haben hier super Bedingungen für eine erfolgreiche Vorbereitung. Wir haben uns in diesen zehn Jahren immer wohl gefühlt und wissen die Partnerschaft zu schätzen. Wir haben in der Regionalliga angefangen und sind hier wieder angekommen. Möge der Geist von Schlanders wirken“, sagte Manfred Schwabl, ehemaliger Nationalspieler und Präsident der SpVgg Unterhaching schmunzelnd. Markus Schwabl, Spieler der SpVgg Unterhaching, erklärte im Namen des Teams: „Wir erleben hier eine super Gastfreundschaft vor allem von Moni und Markus vom Schupferwirt (i.Bild), wir spüren die Herzlichkeit im Dorf und trainieren auf einem super Rasen.“ Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas, meinte nicht ohne Stolz: „Zehn Jahre Freundschaft und Partnerschaft, das ist nicht selbstverständlich. Beim Fußball ist es wie in einer Ehe mit Höhen und Tiefen. Unterhaching ist abgestiegen. Aber mit dem neuen Trainer Sven Bänder werden wir das schaffen.“ Bürgermeisterin Christine Kaaserer erklärte in ihren Grußworten: „Was vor zehn Jahren begonnen hat, hat sich zu einer gelebten Freundschaft entwickelt. Ich bedanke mich bei allen, die diese Freundschaft mit Inhalt füllen und wünsche einen Fortbestand für die nächsten zehn Jahre.“
Michael Schuster, Vizepräsident des Amateursportvereins Schlanders überbrachte die besten Wünsche von Seiten des Sportvereins, Manuel Trojer, der jahrelang die Fußballfreundschaft pflegte und begleitete, sagte: „Wir sind Fans, die Unterstützung sportlich wie freundschaftlich bekommt ihr von uns. Ich wünsche ein verletzungsfreies Training.“
Die SpVgg Unterhaching schlug heuer zum zehnten Mal das Sommertrainingslager in Schlanders auf und bereitete sich vom 30. Juni bis zum 6. Juli 2025 in Schlanders auf die kommende Saison vor. Am Samstag, den 5. Juli fand im Rahmen dieser Vorbereitung ein Freundschaftsspiel SpVgg Unterhaching – Europeada statt. (ap)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schlanders - Mister X ist kein wohl gehütetes Geheimnis, aber sicher eine Überraschung. Seine definitive Zusage hängt von mehreren Faktoren ab, die sich erst ergeben müssen. Heuer handelt es sich um Sam Kandricks aus den USA. Er stand insgesamt achtmal bei Olympia und Weltmeisterschaften auf dem Siegerpodest. Zweimal wurde er Weltmeister, London und Doha, Vize Olympiasieger 2024 Paris. Mit seiner persönlichen Bestleistung von 6,06m ist der 32-jährige aus Oxford an fünfter Stelle der ewigen Bestenliste der Stabhochspringer. Sam ist ein großer Sympathieträger. Nun hängt seine Teilnahme in Schlanders von der Einladung am diamond league Meeting in Monaco ab. Kann er dort springen, bleibt er in Europa und kommt anschließend nach Schlanders. Ansonsten fliegt er in die USA und bereitet sich auf die US Trails vor, die über eine Teilnahme an den Leichtathletik WM in Tokio vom 13. bis 21. September entscheiden. Die Organisatoren in Monaco sind leider sehr launisch und halten sich nicht an die Weltranglisten. Dadurch hängt seine Teilnahme für Schlanders noch in der Luft. Sein ausgeloster Sponsor Vion kommt dennoch nicht zu kurz. Athleten in der Warteliste gibt’s auch hier.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Innsbruck/Ulten - Daniel Moriggl springt vor dem Goldenen Dachl – ein einmaliges Erlebnis in Innsbruck; Bronze bei der Euregio Weitsprung Meisterschaft für den jungen Athleten aus Ulten
Ein ganz besonderes Sporterlebnis wurde dem jungen Leichtathleten Daniel Moriggl aus Ulten (Mals) zuteil: Nach einem starken dritten Platz bei der Landesmeisterschaft der Schulen in Bozen wurde er für die Landesauswahl Südtirols nominiert – und durfte bei der renommierten Golden Roof Challenge in Innsbruck an den Start gehen.
Mitten im Herzen der Tiroler Landeshauptstadt, direkt vor dem weltberühmten Goldenen Dachl, verwandelte sich die Altstadt in eine atemberaubende Freiluft-Arena. In diesem spektakulären Rahmen traf Moriggl auf starke Gegner aus Nordtirol und dem Trentino, denn der Weitsprungbewerb war zugleich die Austragung der Euregio Weitsprung Meisterschaft.
Neben der sportlichen Herausforderung war es für Moriggl auch ein Erlebnis der besonderen Art: Gemeinsam mit den anderen Athletinnen und Athleten war er im offiziellen Athletenhotel untergebracht – ein professionelles Umfeld, das bleibenden Eindruck hinterließ.
Doch nicht nur das Erlebnis war außergewöhnlich, auch sportlich setzte der junge Vinschger ein Ausrufezeichen: Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 4,89 Metern landete Daniel Moriggl auf einem starken dritten Platz und sicherte sich somit eine weitere Medaille auf internationalem Boden.
Ein eindrucksvolles Wochenende für einen jungen Athleten, der nicht nur durch Leistung, sondern auch durch Begeisterung und Einsatzwillen überzeugt – und der ganz sicher noch von sich hören lassen wird.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Vinschgau/Gröden - Starke Leistungen der Athletinnen und Athleten aus Mals, Ulten und Latsch
Am vergangenen Wochenende fand in Gröden der 4. Grand Prix der Leichtathletik statt – ein Wettkampf, der nicht nur spannende Duelle bot, sondern auch mit zahlreichen persönlichen Bestleistungen und Qualifikationen glänzte. Besonders hervor stachen dabei die jungen Talente aus Mals, Ulten und Latsch. Allen voran zeigte sich Daniel Moriggl aus Ulten (Mals) in Bestform. Er dominierte das Kugelstoßen mit einer beeindruckenden Weite von 11,51 Metern, gewann damit souverän und setzte ein klares Ausrufezeichen. Auch in den anderen Disziplinen überzeugte Moriggl mit starken Platzierungen: Platz zwei im Hürdenlauf (9,88 Sekunden) und Platz zwei im 600-Meter-Lauf (1:44,25 Minuten). Im Weitsprung holte er sich mit 4,57 Metern den dritten Rang. Mit dieser vielseitigen Top-Leistung sicherte sich Moriggl überlegen die Qualifikation für die Italienmeisterschaft im Vierkampf. Auch Hannah Platzer aus Latsch präsentierte sich in starker Verfassung. Sie sprintete die 60 Meter in 8,61 Sekunden zum Sieg. Im Hochsprung stellte sie mit 1,34 Metern eine neue persönliche Bestleistung auf und belegte damit den sechsten Platz. Für Felix Salutt aus Mals war es ein ganz besonderer Tag: Er sammelte beim Kugelstoßen seine erste Wettkampferfahrung und belegte mit 7,91 Metern einen respektablen achten Platz. Gabriel Niederfriniger (ebenfalls Mals) zeigte sich vor allem über die Hürden stark. Mit 16,67 Sekunden erreichte er den dritten Rang, im Weitsprung kam er mit 4,81 Metern auf den neunten Platz. Knapp an der 4-Meter-Marke im Weitsprung vorbei schrammte Lisa Moriggl (Mals), die mit 3,93 Metern eine solide Leistung ablieferte. Über 300 Meter zeigte sie ebenfalls Einsatz und erreichte das Ziel nach 50,11 Sekunden.
Der Grand Prix in Gröden zeigte erneut, welches Talent im Vinschgau schlummert. Die jungen Leichtathlet:innen lieferten sich spannende Wettkämpfe, sammelten wertvolle Erfahrungen und durften sich über zahlreiche Erfolge und Bestleistungen freuen – ein rundum gelungenes Wochenende für den regionalen Nachwuchs.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ulrich, 4. Juli 2025 

Ameisen bewohnen die Welt seit ca. 150 Millionen Jahren. In dieser Zeit entwickelten sie eine komplexe Lebensweise, die es ihnen ermöglichte, fast alle Lebensräume der Welt zu besiedeln. Menschen hingegen, startend mit dem Homo errectus, existieren erst seit ca. 1,8 Millionen Jahren. In dieser Zeitspanne hat sich viel verändert. Die Evolutionskraft brachte den modernen Menschen Homo sapiens vor etwa 300.000 Jahren hervor. Wir leben in Gruppen, sind sesshaft, bauen komplexe Behausungen und weisen eine Form von Intelligenz auf. Bei Ameisen ist es im Grunde genauso. Nur machen Ameisen das schon etwas länger als wir. Im Zeitalter der Dinoasaurier, als sich der Urkontinent Pangaea aufteilte, erschien die erste Vorfahrin der „modernen“ Ameise auf der Bildfläche.

Der nächste Evolutionsschritt fand für die Ameisen 50 Millionen Jahre später statt, als die blühenden oder bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermen) sich ausbreiteten und sich in die vielen Pflanzenarten aufspalteten, die es heute gibt. Die Ameisen zogen mit. Das war kein Zufall und zeugt von den vielfältigen Interaktionen zwischen Ameisen und Pflanzen. Lebensräume wurden komplexer und viele neue ökologische Nischen bildeten sich. Und diese Lebensräume besiedelten die Ameisen und entwickelten sich auf dieser Basis für die nächsten 100 Millionen Jahre weiter. Die Anpassungen, die notwendig waren, mündeten in die rund 15.000 Arten, die wir heute kennen. Experten glauben, dass es noch mehrere Tausend Arten von Ameisen gibt, die wir noch nicht kennen, die noch nicht beschreiben sind und noch keinen Namen haben. Aber immerhin sind die Ameisen mit 15.000 verschiedenen und derzeit beschriebenen und benannten Arten dreimal so viele Arten wie alle 5.500 Säugetierarten zusammen. Ameisen leben in sozial organisierten Dauerstaaten mit Königin, Arbeiterinnen und Männchen.

In Europa kommen etwa 200 Ameisenarten vor. In Südtirol wurden bisher 60 Arten festgestellt. In unserem Land macht sich der Einfluss des mediterranen Klimas in der höheren Anzahl der Ameisenarten bemerkbar. Für Bayern wurden vergleichsweise nur 50 Arten beschrieben. Ameisen sind wechselwarm und daher auf Wärme angewiesen. Auf Island und Grönland gibt es keine Ameisen.
Die erste grundlegende Forschung über Ameisen in Südtirol betrieb der Franziskaner-Pater Vinzenz Maria Gredler (geb. 1823 in Telfs, gestorben 1912 im Franziskaner-Kloster Bozen). In seiner Arbeit „Die Ameisen von Tirol“ (1858) führte er für Südtirol 51 Arten auf, denen er 1863 in einem Nachtrag noch 3 weitere Taxa hinzufügte.

Körperbau
Ameisen gehören, wie Bienen, Heuschrecken und Käfer, zu den Insekten. Ihr Körper ist somit in die drei Abschnitte Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert. Insekten haben 6 Beine und unterscheiden sich dadurch von den Spinnen. Spinnen haben 8 Beine. Ameisen haben geknickte Fühler. Die Fühler sind das wichtigste Sinnesorgan der Ameisen. Gerüche sind das Hauptkommunikationsmittel der Ameisen. Man könnte also sagen, die Fühler sind die Nase der Ameise. Die Fühler erlauben eine ganze Reihe von Sinneswahrnehmungen. Sie nehmen chemische, mechanische und thermische Reize wahr, ja bei manchen Ameisenarten sogar Magnetfelder.
Ihr Skelett tragen die Ameisen so wie alle Gliederfüßer außen. Es besteht aus Chitin, einer harten Hülle. Diese Chitin-Hülle hat Öffnungen nur als Drüsenausgang und zur Atmung. Ameisen besitzen nämlich keine Lungen, der Sauerstoff wird durch ein dichtes Netz von Tracheen im Körper verteilt. Merkmale zur Unterscheidung der einzelnen Arten sind die Färbung, die Behaarung und die Körperform, dann auch die Augen und die Beißwerkzeuge. Am Kopf der Ameise befinden sich neben den Fühlern auch die seitlich liegenden Facettenaugen. Diese Facetten- oder Komplexaugen bestehen aus vielen Einzelaugen, aus denen sich zusammensetzt, was die Ameise sieht. Ameisen besitzen darüber hinaus mit den Punktaugen noch einen zweiten Augentyp. Diese besonders lichtempfindlichen Organe dienen vermutlich der Licht- und Kompassorientierung. Bei den Beißwerkzeugen oder Mandibeln gibt es eine große Bandbreite an Ausformungen: Von kurz und gezackt, lang und schlank, gebogen und scharf ist alles vertreten. Die Mandibeln bei den Ameisen erfüllen den Zweck, den unsere Zähne in der Kombination mit unseren Händen erfüllen: Sie beißen damit, um Dinge zu zerkleinern und um sich zu verteidigen. Sie können damit aber auch graben und Dinge tragen.

Die zwei Arten von Entwicklungszyklen
Wir kennen bei den Insekten zwei grundlegend unterschiedliche Arten von Entwicklungszyklen. Einer davon ist die unvollständige Metamorphose: Bei dieser Gruppe, zu der etwa die Heuschrecken, Schaben und Wanzen zählen, sehen die Jungen, wenn sie aus dem Ei schlüpfen, in den Grundzügen bereits so aus wie die Erwachsenen. Sie durchlaufen vier bis acht Wachstumsphasen, wobei nach jeder Phase eine Häutung zur nächsten führt. Der andere Ameise melkt Blattläuse auf Honigtau; Fabio GalliEntwicklungszyklus ist die vollständige Metamorphose. Er ist den meisten von uns aus der Entwicklung der Schmetterlinge bekannt. Aus dem Ei schlüpft eine kleine Raupe, die viel frisst und wächst, sich schlussendlich mit Seide verpuppt. Im Kokon vollzieht sich eine komplette Umwandlung und heraus schlüpft der Schmetterling. Dieser gleicht der Raupe gar nicht und wächst auch fortan nicht mehr. Zu den Insekten mit diesem Entwicklungszyklus gehören zum Beispiel die Käfer, die Fliegen, die Netzflügler und eben auch die Ameisen.

Kastenwesen
In der Ameisenkolonie gibt es drei verschiedene Kasten: die Arbeiterin, die Königin und das Männchen. Im Tierreich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Geschlechterbestimmung. Diese kann zum Beispiel bei einigen Kriechtieren durch Temperatur oder bei den Säugetieren durch Chromosomen stattfinden. Ameisen haben eine besondere Art entwickelt, um das Geschlecht des Nachwuchses zu entscheiden: Aus einem unbefruchteten Ei entwickelt sich eine männliche Ameise, aus einem befruchteten Ei entwickelt sich eine weibliche Ameise, also eine Arbeiterin oder eine Jungkönigin, die auch als Gyne bezeichnet wird. Ob aus einem befruchteten Ei eine Arbeiterin oder eine Gyne entwickelt, entscheidet sich durch die Behandlung der Brut, zum Beispiel unter welchen exakten Bedingungen sie gelagert und womit sie gefüttert wird. Arbeiterinnen können üblicherweise auch Eier legen. Da diese nicht befruchtet sind, schlüpfen daraus nur Männchen, was dem Fortbestand der Kolonie nicht dienlich ist. Mit den sogenannten trophischen Eiern können Arbeiterinnen aber besondere Eier legen. Diese sind eigens dafür ausgelegt, als Nahrung zu dienen. Sie bestehen aus besonders nahrhaften Inhaltsstoffen: höhere Mengen an Proteinen, Fetten und anderen Nährstoffen. Diese Eier kommen zur Anwendung, wenn Nahrungsknappheit in der Kolonie besteht.

Matriarchat
Der Ameisenstaat ist ein Matriarchat. Männchen übernehmen nach dem Befruchtungsflug mit den Königinnen keine aktive Rolle im Arbeitsalltag der Kolonie. Sie kehren vom Befruchtungsflug auch nicht mehr in die Kolonie zurück. Eine erfolgreich begattete Jungkönigin kehrt in die Kolonie zurück oder gründet eine eigene neue Kolonie, wirft die Flügel ab und beginnt mit der Eiablage. Ihr Körper ist mit der Spermathek für die Spermalagerung und den lebenslangen Spermaausschank ausgestattet. Eine Ameisenkolonie kann von einer einzigen Königin als sogenannte monogyne Kolonie geführt werden, es gibt aber auch Kolonien mit vielen Königinnen (polygyn).

Die Ameise als Landwirtin
Menschen jagen, sammeln und betreiben zu ihrer Ernährung Landwirtschaft einschließlich Nutztierhaltung. Ameisen tun dies auch. Arbeiterinnen im Außendienst machen Jagd auf lebende Tiere und sammeln sowohl tierische Überreste als auch Pflanzenteile und -produkte. Auch das Konzept der Landwirtschaft kannten Ameisen schon lange vor uns. Statt Kühe, Ziege, Schafe halten Ameisen Pflanzenläuse und andere Pflanzensaft saugenden Tiere, die statt Milch süßen Honigtau abgeben, das Hauptnahrungsmittel der erwachsenen Ameisen. Eine weitere und äußerst komplexe Form der Landwirtschaft haben die pilzanbauenden Ameisen entwickelt, dabei vor allem die Blattschneiderameisen, die im großen Stil einen Speisepilz züchten, der ihre Hauptnahrungsquelle darstellt. Ihre Völker mit bis zu zehn Millionen Individuen gehören zu den größten unter allen Ameisenarten.

Der Ameisenhügel
Ein Ameisenhügel mag vielleicht auf den ersten Blick wie ein zufällig aufeinander geworfener Haufen aus Erde und Nadeln wirken. Dieser Schein trügt. Jeder einzelne Erdklumpen und jede einzelne Nadel wurde von einer Ameise dorthin transportiert und bewusst platziert. Eine Architektin schlummert in jeder Ameise, und daher weiß diese genau, worauf es ankommt: Stabilität, genug Platz und ein optimales Raumklima der verschiedenen Nestbereiche müssen gewährleistet sein. Der Ameisenhügel bietet dem Ameisenvolk nicht nur Schutz vor den Elementen, sondern ist ein architektonisch komplexes Bauwerk, klima-optimiert und mit einem gedeckten Dach. Der sichtbare Teil des Ameisenhügels ist nur einer von drei Nestteilen: Boden, Baumstrunk und Hügel. Das Nest reicht in das darunterliegende Erdreich und zwar bis zu einer Breite und Tiefe von zwei Metern.

Schwarmintelligenz
Sind Ameisen intelligente Wesen? Die Frage nach der Intelligenz von nicht-menschlichen Wesen ist eine durchaus interessante, denn unser Konzept von Intelligenz richtet sich – wenig überraschend – nach menschlichen Kommunikationsmethoden. Eine einzelne Ameise ist mit einer Intelligenz ausgestattet, die ihr einfache Entscheidungen erlaubt. Jedoch ist es die Schwarmintelligenz, die Ameisen zu den erfolgreichsten Tieren macht, die sie sind: die kollektive Intelligenz der Kolonie, Entscheidungen zu treffen, um gemeinsam komplexe Probleme zu lösen. Diese Schwarmintelligenz gibt es etwa auch bei Fischarten wie Heringen und Thunfischen, aber auch bei Vögeln wie den Staren. Ameisen sind in der Fähigkeit, Situationen als Kollektiv zu meistern, kaum zu überbieten. Jede einzelne Ameise trifft nur eine simple Entscheidung, die erst in Summe zu einem hoch komplexen Ergebnis führt. Dabei ist ein Ameisengehirn keineswegs klein. Es umfasst rund 250.000 Gehirnzellen. Damit hat die Ameise das größte Gehirn unter allen Insekten. Es macht ungefähr ein Siebtel seiner Körpermasse aus. Im Vergleich dazu macht unser menschliches Gehirn nur etwa ein Vierzigstel unserer Körpermasse aus, allerdings verfügen wir über ca.100 Milliarden Gehirnzellen. Haben wir es mit einer größeren Ameisenkolonie zu tun (ab 400.000 Individuen), könnte man argumentieren, dass diese einem einzelnen Menschen als kollektive Schwarmintelligenz womöglich sogar intellektuell überlegen sein könnte.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Das Grenzdorf Taufers i. M. zählt 958 Einwohner. Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort auf 1.250 Metern, den Weilern Rifair und Puntweil sowie den Höfen Tella. Im Hauptort befinden sich Gemeindeamt, Kindergarten, Schule, Arztambulatorium, ein Geschäft, Gast- und Handwerksbetriebe sowie eine Speditition- und Zollstation.

Text & Fotos: Magdalena Dietl Sapelza

Während die Menschen in Taufers i. M. einst fast ausschließlich von der Landwirtschaft und dem Ertrag ihrer klein strukturierten Fächen gelebt haben, finden sie heute vielfältige Arbeitsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst, in den Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben. Zu den renommiertesten Handwerksbetrieben in Taufers i. M. zählen zum Beispiel die Traditionsbetriebe Tischlerei Fliri Dielen, die Tischlerei Schgör, Elektro Malloth, die Spedition Mayr an der Grenze. Taufers i. M. ist ein lebendiger Ort mit einem regen Vereinsleben. Und die Gemeindeverwalter sind stets bemüht ideale Rahmenbedingungen zu schaffen, dass junge s42 taufers2Menschen den Schritt in die Selbständigkeit wagen und Unternehmen im Ort gründen können. Ein Hindernis für neue Initiativen stellt die Nähe zur Schweiz dar, die Arbeitskräfte mit höheren Löhnen anlockt. Auch der gegenüber dem Euro starke Schweizer Franken lässt die Lohntüten anschwellen. Die wiedergewählte Bürgermeisterin von Taufers i. M. Roselinde Gunsch Koch sieht das Ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einerseits profitieren die Menschen von ihrem Arbeitsplatz in der Schweiz. Andererseits wird es vor Ort immer schwieriger Arbeitskräfte zu finden. In diesem Zusammenhang spielt auch der demographische Wandel durch den Geburtenrückgang eine Rolle. Es stehen immer weniger junge Menschen bereit, die pensionierten Arbeitskräfte ersetzen. Das gilt nicht nur für die grenznahen Gemeinden im Vinschgau sondern ist ein allgemeines Problem. Landauf landein macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar.

Schritte über die Grenze
Taufers hat durch die Nähe zur Schweiz viele Grenzpendler. Derzeit pendeln an die 130 Bewohner in die nahe Schweiz. Ein lukrativerer Arbeitgeber - und das nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Taufers i. M. - ist beispielsweise die Firma LICO in Müstair, gegründet und geführt von den Brüdern Lingg aus Schluderns beziehungsweise Mals. Fast die gesamte Belegschaft besteht aus Grenzpendlerinnen und Grenzpendlern aus dem Vinschgau.
Die Schweiz zieht zwar Kräfte ab, bietet im Gegenzug Tauferer Betrieben auch gute Aufträge und gute Absatzmärkte. Dazu kommt, dass Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Schweizer Münstertal gerne Einkaufsmöglichkeiten in Taufers und dem nahen Vinschgau nutzen. Sie sind auch regelmäßig in Restaurants und Pizzerias zu Gast. Taufers erhält, wie auch die anderen Grenzpendler Gemeinden, jährlich einen Steuerausgleich zugesprochen, das vom Staat Italien an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau überwiesen und an die Grenzpendler Gemeinden weitergegeben wird. Das Geld fließt in Investitionen. Im Jahr 2022 konnten insgesamt 1.831.000 Euro an die Grenzpendlergemeinden verteilt werden. Das Geld wird für Infrastruktur- und Bauprojekte verwendet. Einem neuen Abkommen zwischen Italien und der Schweiz zufolge, könnte sich künftig allerdings einiges ändern.
An der Grenze befinden sich neben dem Speditionsgebäude der Fima Mayr Verwaltungsgebäude für die Grenz- und Finanzpolizei und für das Zollamt. Diese Einrichtungen dienen dem Grenz-und Warenverkehr zwischen Italien und der Schweiz, die gesetzlichen Bestimmungen unterliegen. Die Personenkontrollen werden recht rigoros gehandhabt. Doch es ist nicht zu übersehen, dass die Schweiz ein Nicht-EU-Land ist und Kontrollen jederzeit möglich sind.

Die Bewohnerinnen und Bewohner in Taufers i. M. und jene im gesamten Münstertal auf Schweizer Seite können die grenzüberschreitende und gut funktionierende Busverbindung über die Grenze nutzen. Die Linienbusse fahren im Stundentakt vom Bahnhof Mals aus bis nach Zernez und IMG 1348umgekehrt.
In die Schlagzeilen kommt die Gemeinde Taufers regelmäßig bei Wahlen als Schlusslicht bei der Wahlbeteiligung, obwohl die in Taufers wohnhaften Wählerinnen und Wähler fleißig an die Urne gehen. Das ist der Bürgermeisterin ein Dorn im Auge, und sie ist immer wieder bemüht, den Grund für die niedrige Wahlbeteiligung zu erklären: Taufers i. M. führt im Vergleich zu anderen Gemeinden eine lange A.I.R.E Liste. Das heißt, die Liste der im Ausland (größtenteils in der Schweiz) lebenden Wahlberechtigten ist sehr lang. Viele von denen haben den Bezug zum Ort verloren und verzichten auf eine Wahl.
Im A.I.R.E Register der Gemeinde Taufers i. M. scheinen 404 Personen auf. Das ist knapp die Hälfte der in Taufers ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner, davon befinden sich 164 Frauen in Nicht-EU-Staaten und 39 in EU-Staaten. Bei den Männern sind es 159 Personen in Nicht-EU Staaten und 42 in EU-Staaten.

Geschichte des Ortes
Die Spuren des Ortes führen zum Anfang des 9. Jahrhunderts zurück. Im Reichenauer Verbrüderungsbuch findet sich der Vermerk „Nomina Fratrum de Monasterio qui vocatur Tuberis“. Tuberis“ nennt sich auch das ****S Hotel, einst „Gasthof Lamm“, in der Mitte des Ortes - wohl eine Hommage an die geschichtsträchtige Vergangenheit des Ortes. Auch die St. Johannkirche am Dorfeingang hat ihre Ursprünge im 9. Jahrhundert. Der Weiler Rifair (rätoromanisch Ravera) ist unterteilt in zwei Teile: Unterrifair (Rifair) und Oberrifair (Schlossoir). Der Weiler Puntweil liegt nahe der Staatsgrenze zur Schweiz. Tella ist eine Höfegruppe, die auf der Sonnenseite über dem Talboden liegt. Dazu zählen der Baustadelhof (1370 m), der Schlosshof (1509 m), der Bachhof (1558 m), der Gandhof (1671 m) und der Egghof (1723 m). Der Sommhof, (1802 m) und der Kasparethof (1534 m) sind durch Brände zerstört worden. Die Bevölkerung von Taufers i. M. stand jahrhundertelang unter dem Einfluss des Bistums Chur und war katholisch geprägt. Acht Kirchen/Kapellen unterstreichen das: St. Johann (9. Jh.), St Blasius Pfarrkirche des Ortes (12. Jh), St. Valentin Rifair (13. Jh), St. Rochus Puntweil (13. Jh. gestiftet nach der Pest Pandemie, St. Nikolaus (13. Jh. - oben rechts im Bild), St Martin (14. Jh.), St. Michael (14. Jh.), St. Antonius (18. Jh.). Einst gab es Geistliche genug, die in den Kirchen und Kapellen ihre Messen zelebrierten. Heute muss sich Taufers den Pfarrer mit Schluderns, Glurns und Matsch teilen. So ändern sich die Zeiten.
IMG 1341Am Hang an der Sonnenseite stehen die aus dem Mittelalter stammenden Burgruinen „Rotund“ und „Reichenberg“. Vom Turm „Helfmirgott“, der einstigen Ruine „Reichenstein“, sind nach dem Einsturz im 19. Jahrhundert nur noch Steine übriggeblieben. Derzeit treibt der Zustand der Ruine Rotund so manchem Betrachter Sorgenfalten ins Gesicht. Turm und Mauerreste scheinen recht unstabil.
Vor dem Verfall gerettet ist die Ruine Reichenberg, die den Architekten Werner Tscholl als Gönner gefunden hat. Er hat den Turm aufwändig restauriert.
Die St. Johann-Kirche in Taufers i. M. aus dem 9. Jahrhundert mit der zweigeschossigen Vorhalle zählt zu den ältesten Gebäuden des Münstertales. Die Kirche steht in enger Verbindung mit dem Kloster St. Johann in Müstair - heute UNESCO Weltkulturerbe. Der Grundriss der Kirche folgt der Form eines griechischen Kreuzes. Später wurde die Kirche Teil eines Johanniterhospizes, in dem Wanderer und Pilger übernachten und sich stärken konnten. Denn Taufers stellte einst einen wichtigen Wegknotenpunkt dar. Handelswege führten über das Scarl Joch, über den Umbrailpass und über den Ofenpass. Bekannt ist die St. Johann Kirche für ihre romanischen Fresken im Presbyterium. Die gut erhaltene Gewölbedecke zeigt in Streifen und Feldern heilige Äbte, Ritter und Fürsten. Im Mittelpunkt trohnt Christus zwischen Maria und Johannes. In den vier Zwickeln sind Kirchenlehrer abgebildet.
Eine weitere Besonderheit der Kirche St. Johann in Taufers i. M. ist das gut erhaltene Fresco des heiligen Christophorus an der nördlichen Außenseite. Diese Darstellung stammt aus der Zeit anfangs des 13. Jahrhunders. Es handelt sich um die älteste Christopherus Darstellung Tirols. Der Weg führte einst an diesem Bildnis vorbei.

Turnauna Natur- und Kulturdenkmal in Gefahr
Der Turnauna-Schuttkegel - vom Vinschgau kommend unmittelbar nach dem Calvenwald an der Sonnenseite - ist der letzte bisher noch fast unberührte Schuttkegel des Vinschgaus. Es ist eine jahrhundertelang gepflegte Kulturlandschaft. Mit seinen durch Trockenmauern, Steinhaufen, Hecken und unterschiedlichen Feldgehölzen eingehausten Feldern gibt Turnauna dem Tal eine ganz IMG 1377besondere Note. Die kleingegliederten Felder lassen erahnen, wie hart die Bäuerinnen und Bauern von einst ihr Brot erwirtschaftet haben. Viele Tierarten wie Käfer, Falter, Hummeln, Eidechsen, Neuntöter und Kleinsäuger finden dort einen idealen Lebensraum. Es wäre ein großer Verlust, wenn die Felder auf dem Turnauna Schuttkegel durch die moderne Landwirtschaft einförmig gemacht würden.Die Gesamtfläche des Gemeindegebietes auf italienischem Staatsgebiet beträgt 4.603 Hektar. Davon werden zurzeit zirka 350 Hektar intensiv als Äcker und Wiesen genutzt. Die Gemeinde Taufers besitzt rund 42,5  Hektar Wald und Weideland jenseits der Staatsgrenze in der angrenzenden Gemeinde Müstair in der Schweiz.

 

 

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Publiziert in Ausgabe 14/2025

Mals - In den letzten Jahren hat sich die Umweltschutzgruppe Vinschgau intensiv mit dem Thema Biodiversität befasst. Gemeinsam mit der Naturgartenplanerin aus Bayern, Ingrid Völker und den LehrerInnen Gabriele Markart und Emanuel Gemassmer arbeiteten die SchülerInnen der Klasse 2B der WFO Schlanders einen ganzen Tag an der Gestaltung und Umsetzung eines Schaugartens zur Förderung der Biodiversität am Malser Dorfrand.
Ingrid Völker erklärte den SchülerInnen anschaulich und mit vielen Beispielen was ein Naturgarten ist und wie er sich von einem normalen Garten unterscheidet, warum Naturgärten für unsere Zukunft wichtig sind und was es an Maßnahmen und an heimischen Pflanzen braucht, damit wieder Biodiversität - Insekten, Schmetterlinge, Wildbienen, Echsen, Igel und verschwundene Vogelarten - in unsere Gärten und unsere Landschaft zurückkehrt und diese Tiere auch bleiben. Dann ging es ans Werk. Die SchülerInnen schleppten Steine für die Trockenmauer, füllten mit ihnen eine große Grube als optimales Winterversteck für Eidechsen, bauten aus Stangen einen Zaun für die Kletterrose, bohrten Löcher in das Totholz als zukünftiges Insektenhotel und legten Beete für heimische Küchenkräuter an: Bergbohnenkraut Olivenkraut, Salbei und Lavendel, griechischer Bergtee etc. Einige Arten wie Heidenelke, Färberkamille, Kartäusernelken, Thymian und Natternkopf werden später auf die kiesigen Wege auswandern, weil sie sich auf Bodenstörung spezialisiert haben. Spät nachmittags kehrten die SchülerInnen müde aber zufrieden nachhause. Ingrid Völker verfeinerte die Fläche noch mit einer Aussaat und schrieb abends, sie hätte schon eine Menge Eidechsen gesehen, die sich über die vielen Steintunnel freuten, die die SchülerInnen heute geschaffen hatten.
Bei entsprechender Pflege wird sich über Jahre ein ganz besonderes Kleinod entwickeln. Wenn eine Klasse einen Garten anlegen oder eine andere Idee hat, kann sie sich an die USGV wenden. Wir begleiten und betreuen gerne die SchülerInnen und stellen auch unser Wissen zur Verfügung: https//:umweltvinschgau.wpcomstaging.com

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archeoParc Schnalstal - Seit Sonntag, 29. Juni ist der archeoParc Schnalstal zum zweiten Mal Gastgeber einer besonderen Veranstaltung: Bogenbauer und Bogenbauerinnen aus drei europäischen Ländern treffen sich zur siebten Ausgabe des Internationalen Bogenbau-Symposiums im archeoParc. Gemeinsam arbeiten die Teilnehmenden in einer speziell dafür eingerichteten Werkstatt im Freilichtbereich des Museums an ihren Werkstücken. Dabei werden sie Erfahrungen austauschen, Techniken vergleichen und voneinander lernen. Es entstehen Bögen und Pfeile aus Holz und aus anderen Naturmaterialien, die bereits Ötzi zur Verfügung standen.
Das diesjährige Symposium steht unter dem Titel „Die Hickory Challenge“. Hickory ist eine Holzart, die zu den Walnussgewächsen zählt und die im modernen Bogenbau gerne verwendet wird. „Die Teilnehmer der Bogenbau-Symposien sind zumeist erfahrene Bogenbauer, welche ihr Wissen gerne mit anderen teilen und auch gerne mal etwas Neues dazulernen möchten.“, erzählt Gerhard Stark aus Hessen, einer der Initiatoren des Symposiums. Während die Teilnehmer zum Auftakt ihrer Konferenz am Sonntag, 29. Juni den Bogenparcours des ehemaligen archeoParc-Mitarbeiters Valentin Müller am Moarhof in Katharinaberg besucht haben, fand am heutigen Montag der Eröffnungsaperitif mit Vertretern der Gemeinde Schnals und des archeoParc-Trägervereins statt. „Schön, dass die Organisatoren bereits zum zweiten Mal unseren archeoParc als Ort für ihre Konferenz ausgewählt haben. Ich freue mich über das Engagement des Symposiums, traditionelle Techniken wie jene des Bogenbaus lebendig zu halten und Wissen darüber weiterzugeben.“, dankte Kulturreferent Otto Rainer den Organisatoren und den Teilnehmenden. Dem Dank schloss sich der archeoParc-Vereinsvorsitzende Karl Josef Rainer an, und ergänzte seine Glückwünsche für den Arbeitsaufenthalt im Schnalstal. Auch die archeoParc-Leiterin
Johanna Niederkofler freut sich auf die kommenden Konferenztage: „Die Veranstaltung passt gut in den archeoParc.“ sagt sie und fügt an, dass es an den Konferenztagen auch Publikumsveranstaltungen geben wird.

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Innernördersberg - Gemeinschaftlich wurde das morsche Wegkreuz, das auf halbem Weg neben der Straße zum Innernördersberg stand, erneuert. Gurschler Konrad fertigte das Schindeldach, das hölzerne Kreuz und dessen Rückwand neu. Das Kruzifix brachte er zur Restauration nach Martell. Voriges Jahr wurde es an einem neuen Standort, der eine Parkmöglichkeit bietet, aufgestellt. Ebenfalls wurde eine kleine Steinmauer errichtet. Dafür wurden Steine der alten Steinmauern des „Pfarrers“ (Almviehstall) der „Klein Alm“, die oberhalb der Innernördersberger Höfe liegt, verwendet. Viele Hände von Jung und Alt, einiges an Material, der ein und andere maschinelle Einsatz haben das Drumherum gestaltet. Eine Holzbank, des Nationalpark Stilfserjoch lädt zum Verweilen ein. Die entstandenen Spesen wurden auf die Höfe des Innernördersberg aufgeteilt. Allen Mitwirkenden ein großer Dank, in besonderer Weise Gurschler Konrad. Der Dank gilt auch dem Schlanderser Dekan Hochwürden Pater Mathew Kozhuppakalam, der das Wegkreuz am Herz Jesu Sonntag, dem 29 Juni, am Vormittag feierlich einweihte. Er freute sich über die zahlreich gekommenen „Berger“. Er sagte: „Das Kreuz ist ein Zeichen dafür, dass Jesus Christus durch sein Kreuz uns alle erlöst hat.“ Danach waren alle zu einem Frühschoppen bei der „Mutt“ eingeladen. Am Nachmittag wurde dort zum Herz-Jesu-Feuern hergerichtet. Am Abend wurde das Feuer unter Aufsicht der FF Göflan entzündet und der Abend klang gemütlich aus. Dieser Tag ist jedes Jahr eine bedeutsame Zusammenkunft der Generationen am Innernördersberg. Allen ein großes „Vergelts Gott“. (chw)

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Karthaus/Die letzten Kartäuser - Vom 3. bis 12. Juli dieses Jahres wird im Rahmen der Festlichkeiten „Karthaus 700“ auf dem Dorfplatz von Karthaus ein außergewöhnliches musikalisches Schauspiel aufgeführt: die letzten Kartäuser. Rudi Mair, der erfahrene Theaterautor und Regisseur, hat die Klostergeschichte von Allerengelsberg von der Gründung im Jahre 1325, der Auflassung durch Kaiser Josef II im Jahre 1782 bis zum großen Dorfbrand von 1924 in eine spannende Dorf- und Talgeschichte verwandelt und zur Aufführung gebracht. Unter der Gesamtleitung von Dietmar Rainer, dem Präsidenten des Kulturvereins Schnals und in Zusammenarbeit mit der Heimatbühne und dem Kirchenchor Schnals, standen rund 60 Personen auf der Bühne und 60 Personen hinter der Bühne, um ihre eigene Dorfgeschichte und das Schicksal der Mönche, des Grafen, der Bauern, Knechte und Dirnen zu spielen. Auf dem Dorfplatz vor dem großen Kastanienbaum und der aufgebauten Eingangspforte zum Kloster wird gespielt, getanzt, gesungen und gerauft. Simon Gamper hat eine feine, aber markante Musik komponiert, die unter der Leitung von Dietmar Rainer von verschiedenen Musikern gespielt wird. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Findelkindes Anna, die von den Mönchen aufgezogen wird und als junges Mädchen sich in den Tagelöhner Hans verliebt. Es geht um das Leben im Kloster und im Dorf und als Rahmenhandlung um ein Filmteam, das im Schnalstal eine spannende Geschichte einfangen will. Es kommt zu Intrigen, Machtspielen, das Schweigen der Mönche, die Spielsucht des ehrgeizigen Priors, die Raffgier des skrupellosen Grafen und die Einflussnahme des Wiener Hofes. Es geht um Liebe, Intrigen, Doppelmoral und Verrat. Es gibt spannende Dialoge, viel Sprachwitz, ein buntes Markttreiben und große Volksauftritte mit spielenden Kindern und singenden Erwachsenen. Es ist ein generationenübergreifendes Projekt mit vielen historischen Bezügen, ein zweistündiges Schauspiel voller Spannung und tollen Licht- und Klangeffekten. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

OSZ Schlanders - Mit einem Summerfeschtl in der Matscher Au beendete das OSZ Schlanders am Donnerstag, 12.06. die Unterrichtssaison, bevor am Freitag der offizielle Abschluss des Schuljahres erfolgte.
Unter dem Motto Safari fanden sich die über 500 Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen in der Matscher Au zusammen. Da spazierte dann schon der eine oder andere Löwe daher, zeigten Leoparden ihre Tupfen oder Zebras ihre Streifen. Besonders viele Safari -Teilnehmer beobachteten das Geschehen durch ihre Ferngläser und tummelten sich bei den verschiedenen Spielen und Verköstigungsständen.
Das von der Zukunfts-AG organisierte Fest fand als „No waste“-Veranstaltung statt, es sollte also so wenig Müll wie möglich produziert werden – Messer und Gabel und einen Trinkbecher brachte deshalb jeder selbst mit. Unterhaltsam und auch lustig lief der Vormittag ab – egal ob man sich am Pub-Quiz beteiligte, eine Reise nach Jerusalem unternahm oder seine Kräfte beim Seilziehen maß. Auch die mobile Jugendarbeit Vinschgau war mit einem Stand vertreten.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Eine von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss

Brigitta Kuenz

Bildungsausschuss Martell

Den Bildungsausschuss Martell gibt es bereits seit über 50 Jahren und ist damit der älteste im Lande. Brigitta ist seit 1985/86 von Amtswegen (Schule) im Bildungsausschuss als Ausschussmitglied und als Vorsitzende seit 2019 tätig.

 

 

BILDUNGSARBEIT

Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Wenn ich den Begriff „Bildungsausschuss“ höre, fällt mir spontan ein: Lebenslanges Lernen, nette Menschen, neue Erfahrungen und Weiterbildung. Es ist in jeder Lebenslage wichtig, den Weit- und Weltblick zu schärfen, kritisch zu sein und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen, Gremien und Referenten zu fördern

Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Bildung war in meinem Leben schon immer sehr wichtig: Als Schülerin war ich sehr wissbegierig, als Lehrerin war mir das Lehren und das Lernen mit den Schülern und Schülerinnen ein großes Anliegen. In der Erwachsenenbildung versuche ich, einen wertvollen Beitrag für die Bevölkerung zu leisten. In Martell suchte man außerdem dringend eine Vorsitzende für den Bildungsausschuss im Jahre 2019

Was ist für dich lebenslanges Lernen?
In unserer schnelllebigen Zeit ist lebenslanges Lernen für jeden wichtig, damit man den Anschluss nicht verliert und sich nicht abgehängt fühlt. Es ist auch wichtig das Geschehen in der Welt mit kritischen Augen zu betrachten

Welches Bildungsangebot kam gut an?
Die Workshops zur Kräuterkunde und deren Verarbeitung mit Martha Stieger, verschiedene Buchvorstellungen, Vorträge zu Gesundheitsthemen, Internationale Kreistänze mit Heike Schönthaler, Frühlingsfahrten der Senioren und Seniorinnen, Martell, meine 2. Heimat sowie der Fotowettbewerb „Sehenswürdigkeiten in Martell“

 

GESELLSCHAFT

Was kann man von jüngeren Menschen lernen?
Aktiv sein und bleiben, offen für Neues sein, die neuen Medien nutzen, das Leben genießen

Was kann man von älteren Menschen lernen?
Ausdauer und Zähigkeit, Ziele konsequent verfolgen, auf Erfahrungen der älteren Generation aufbauen, Zufriedenheit

Welche Fake-News möchtest du nie mehr hören?
Fake News gibt es zuhauf in der heutigen Welt. Die Medien recherchieren öfters zu oberflächlich, um ja nicht zu kurz zu kommen. Zu vielen Themen werden in den sozialen Medien Unwahrheiten jeglichen Couleurs verbreitet. Eine unabhängige Meinungsbildung wird sehr erschwert. Generell ist es aber wichtig, Fake News zu erkennen und kritisch zu hinterfragen, um die Wahrheit zu bewahren und informierte Entscheidungen zu treffen

Was ist schlimmer – nicht schaffen oder nicht probieren?
„Probieren ist besser als nicht schaffen!

Welche Familientradition würdest du an deine Kinder weitergeben?
Gemeinsam Feste feiern

 

PRIVATES

Letzter Kinobesuch?
Oh, das ist schon lange her!

Lieblingsort in der Freizeit?
Die Südtiroler Bergwelt bei Wanderungen erkunden

Auswandern – wohin?
Nirgends! Welches Land ist schöner als unseres? Jedoch gefällt mir das Reisen, weil man immer wieder Neues erlebt, sieht und erfährt und mit interessanten Menschen in Kontakt kommt

Welche Themen regen dich auf?
Behauptungen, die nicht wahr sind, hausgemachte Theorien, Ignoranz gegenüber Problematiken, das Nicht-Hinterfragen der Dinge, Schuldzuweisungen

Letztes Mal herzhaft gelacht?
Ich lache oft, gerne und herzhaft

Wieviel Zeit am Tag gehört dir?
Ich nehme mir eine Auszeit, wenn ich sie brauche, seit ich in Pension bin

Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Heumahd in Soymais (Bergwiese), Völkerballspielen im heimischen Garten mit den Nachbarskindern, mit meiner Großmutter Preiselbeeren pflücken

Titel deiner Autobiografie?
Ich schreibe keine Autobiografie, obwohl mir manchmal in den Sinn kommt, dass man ein Buch über die positiven und interessanten Erlebnisse und Anekdoten im Berufsleben und darüber hinaus schreiben könnte

 

 

Bezirksservice Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Die Idee dazu entstand im Bildungsausschuss, um die Schönheit des Heimattales zu erkunden und zu präsentieren. Von der Flora und Fauna über die Landwirtschaft, die Gewässer, die Landschaft bis hin zu den Kirchen, Kapellen und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, alles was das Martelltal auszeichnet wurde im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Oktober 2024 von zahlreichen Hobbyfotografinnen und Hobbyfotografen fotografiert und eingereicht. Eine fachkundige Jury, bestehend aus dem Fotografen Oliver Wieser, der Fotografin Julia Lesina Debiasi sowie dem Amateurfilmer und Hobbyfotografen Leo Lanthaler, hat die drei Siegerfotos gekürt. Der 1. und 3. Preis ging an Herrn Heinz Keil aus Boetzingen (D) mit dem Siegerbild: „Zufall/Talschluss“ und „Herbstliches Farbenspiel“, der 2. Preis ging an Herrn Josef Tinkhauser aus Bozen mit dem Foto: „Solotour / Staumauer“.Die Siegerfotos sowie weitere gelungene Aufnahmen werden in culturamartell in einer kleinen Dauerausstellung den ganzen Sommer über präsentiert. (lu)

 

Bildungsausschuss Martell

Publiziert in Ausgabe 14/2025

11.07.2025

19.30 Uhr

St. Veitskirche Tartsch

 

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Freitag, 18. Juli 2025

19.00 Uhr

 

 

Bildungsausschuss Laas

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Kloster St. Johann Müstair - Zahlreiche Interessierte kamen zur Vernissage der Ausstellung „Pia Willi - Kunst und Kloster“ am 26. Juni 2025 nach Müstair. Das UNESCO-Welterbe Kloster St. Johann feiert 2025 sein 1250-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass widmet das Museum seiner ältesten Klosterfrau, Künstlerin, Textilgestalterin und ehemaligen Priorin Pia Willi diese Ausstellung. Sr. Pia Willi wurde 1931 in Zürich mit bürgerlichen Namen, Hanna, geboren, absolvierte die Kunstausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich und der Kunstakademie André Lhote in Paris. Nach einem Besuch im Kloster St. Johann trat sie 1958 dort ein. Sie war von 1986 bis 2013 Priorin, von 2013 bis 2019 Subpriorin und feierte 2020 ihre diamantene Profess. Die Ausstellung zeigt einen Teil ihrer über 150 künstlerischen Zeichnungen, Aquarelle und Grafiken, eine Tracht zur Leihgabe der über 90 Stickentwürfe für Engadinertrachten bis hin zu verschiedensten Kartenmotiven mit Szenen aus dem Klosterleben, die ihr Markenzeichen wurden. Museumdirektorin Dr. Romina Ebenhöch und Präsident der Stiftung Pro Kloster St. Johann Walter Anderau erzählten über Schwester Pia Willi und von den Anfängen bis hin zur Fertigstellung der jetzigen Ausstellung. Dankessworte gingen an allen Mitwirkenden, Unterstützer und in besonderer Weise an Schwester Pia Willi. Zum Abschluss der Vernissage wurden alle zur Besichtigung der Ausstellung und zum gegenseitigen Austausch bei einem Apero eingeladen. Die Ausstellung geht bis 6. April 2026. (chw)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schluderns - Der Andrang der großen und kleinen Gäste war groß. Bereits im Vorfeld waren zahlreiche Reservierungen eingegangen. Die Betreiberinnen der Burgschänke am Fuße der Churburg Irina Garber und ihre Tochter Emily Lechner hatten zum Abend unter dem Motto „Bau Dir Deinen Burger“ zugunsten des Tierschutzvereins Vinschgau geladen, der heuer sein 10-jähriges Bestehen feiert (siehe Titelgeschichte). Die Gäste konnten sich die Zutaten für ihren Burger selbst zusammenstellen. Emilys Freund Manuel Matzohl und sein Bruder Moritz schichteten die gewählten Zutaten auf und erhitzten das Ganze auf der Herdplatte im Freien unter einer Kochhaube aus Aluminium. Die Beiden arbeiteten mit viel Geschick und mauserten sich als Spitzenköche. Sie erhielten viele Komplimente . Warum war der Tierschutzverein Vinschgau als Begünstigten gewählt worden? Irina und Emily waren bei einem Besuch in der Katzenpflegestation des Tierschutzvereins in Schluderns auf die aufwändige Arbeit aufmerksam geworden. Lara und Inge Donner kümmern sich ehrenamtlich um verwaiste und kranke Kätzchen, päppeln sie auf, pflegen sie gesund und lassen sie kastrieren, um die unkontrollierte Vermehrung und damit Katzenelend zu verhindern. Dann vermitteln sie die Tiere an Tierliebhaberinnen und Tierliebhaber. Die Mitglieder im Tierschutzverein helfen nach Möglichkeit immer, wenn Tiere in Not sind.
„Ich finde es wichtig Menschen zu unterstützen, die sich für etwas engagieren. Wir haben bei unserem Besuch erfahren, wieviel Zeit, Mühe und auch Geld es braucht“, schreibt Irina. Deshalb habe sich das Team der Burgschänke heuer entschieden, den Reinerlös eines Abends an den Tierschutzverein zu spenden. Das Geld wird demnächst übergeben. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit einen kleinen Beitrag zu leisten“ so Irina weiter. Bereits im vergangenen Jahr hat das Team den Erlös eines Abends an Petra Theiner aus Prad für ihr Indien Projekt gespendet. (mds)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Die Apotheke Solaris in Schlanders ist in die Göflanerstraße - vis a vis vom Kulturhaus Karl Schönherr - umgezogen. Offen ist das Raumangebot, übersichtlich die Produktauswahl gestaltet: Die neue Apotheke hat einen Quantensprung in vielerlei Hinsicht gemacht.

Text und Fotos: Angelika Ploner

 

Alles steht an seinem Platz, die Produkte sind übersichtlich angeordnet: Die Apotheke Solaris steht den Kundinnen und Kunden nun in der Göflanerstraße offen. Intensive Tage und Wochen liegen hinter dem Team der Apotheke Solaris mit den beiden Apothekern und Inhabern Marlene Dal Santo und Harald Tappeiner. Bis zur Eröffnung wurde gearbeitet, die letzten Details fertig gestellt und zeitgleich die Regale gefüllt.
Der Platz am alten Standort war begrenzt. Mit den Räumlichkeiten in der Göflanerstraße hat man nun ein angenehmes Platzangebot im Inneren und fünf Stellplätze zum Parken vor der Apotheke dazugewonnen.
Genau das stand auch im Vordergrund des Umbaus: ein großzügiges Raumprogramm und eine einladende und vor allem vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Mit dem Konzept der Innengestaltung entstand ein stimmiges Erscheinungsbild – mit einem perfekten Überblick der Produkte. Denn vieles in den Bereichen Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit hat hier seinen s32 9076Auftritt – darunter auch zahlreiche Präparate aus eigener Herstellung und nach individuellen Rezepturen.
Der Kunde hat mit dem ersten Blick eine schnelle Orientierung. Hereinkommende werden an Regalen und Angeboten vorbei zum Verkaufstresen geführt. Betont freundlich ist die Atmosphäre hier – der Schwerpunkt liegt auf dem Farbton Gelb, jenem, den die Apotheke Solaris naturgemäß in ihrem Logo führt. Offen zeigt sich die Apotheke. Die Regale, schlicht und transparent, lassen den Produkten ihren Auftritt und halten sich zurück. Dafür erfolgt die Produktpräsentation über visuelle Eindrücke, Bergmotive auf den Hinterwänden wurden wohl gewählt und begleiten die Produkte. Die neuen Beratungsplätze wurden – wie gesagt - im hinteren Teil der Apotheke positioniert. Über die klassische Versorgung hinaus, ergänzen weitere Angebote das Tätigkeitsfeld der Apotheke Solaris. Deshalb werden verschiedene Tests oder Messungen angeboten wie beispielsweise Blutzucker, Vitamin D oder Ferritin. Die Arbeitsabläufe in der neuen Apotheke sind kürzer, der Fluss ist optimiert worden, das Medikamentenlager etwa steht direkt neben dem Verkaufstresen bereit.
Für die Projektbegleitung zeichnet Architekt Georg Fliri aus Prad verantwortlich. Der Zeitplan konnte eingehalten werden – vor allem aufgrund der vorbildlichen Zusammenarbeit der beteiligten Firmen. Entstanden ist ein Ort der Gesundheit, wo Kundinnen und Kunden sich auf Anhieb wohlfühlen. 

 

Stellungnahme Architekt Georg Fliri

s32 9083Eine neue Apotheke für die Zukunft – lichtdurchflutet, funktional und mit Weitblick.
In Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Francesco Iuretig durfte ich die architektonische Planung und Umsetzung der neuen Solaris-Apotheke begleiten – ein Projekt, das nicht nur funktionale Anforderungen erfüllte, sondern auch einen gestalterischen Anspruch mit persönlicher Tiefe verfolgte.
Ausgangspunkt unserer Planung war ein sehr persönliches Zitat von Francesco, das die konzeptionelle Leitidee auf poetische Weise beschreibt:
„Die Erzählung einer Identität erfolgt oft über die Fotografie. Das hat mich dazu bewegt, eine meiner großen Leidenschaften in ein Einrichtungsprojekt einzubringen, das für mich eine sehr wichtige Herausforderung war.
Das Profil der Berge des Tales nachzubilden und es auf eine Höhe zu setzen, die es dem Besucher ermöglicht, über dem Profil zu stehen und sich neben den Wolken zu befinden, bedeutete für mich, ein wenig Spiel und Leichtigkeit in den Moment des Arzneimittelkaufs zu bringen.
Leichtigkeit, das Gefühl, zuhause zu sein und sich wohlzufühlen – das ist das, was ich mit der Gestaltung der ersten Solaris-Apotheke und der zweiten, größeren und aktuellen Apotheke vermitteln wollte.“
Diese Idee von Leichtigkeit und Heimatgefühl spiegelt sich in der gesamten architektonischen Umsetzung wider. Ziel war es, eine helle, offene und einladende Raumstruktur zu schaffen, die sowohl Kund:innen als auch Mitarbeiter:innen ein positives Erlebnis bietet. Der Verkaufsraum ist großzügig und übersichtlich gestaltet und wird durch ein Untersuchungszimmer, ein Büro, ein Labor, ein Magazin, ein Badezimmer sowie einen Umkleideraum ergänzt. Alle Bereiche folgen einem durchgängigen gestalterischen Konzept und bieten funktionale Effizienz bei gleichzeitig angenehmer Atmosphäre.
Die neue Lage – nur wenige Schritte vom früheren Standort entfernt – punktet durch ihre gute Erreichbarkeit und fünf eigene Parkplätze direkt vor der Tür. Trotz der zahlreichen baurechtlichen Vorgaben ist es gelungen, eine moderne, architektonisch anspruchsvolle Apotheke zu realisieren, die Identität, Funktion und Wohlgefühl vereint.
Ein besonderer Dank gilt Frau Dr. Marlene Dal Santo und Herrn Dr. Harald Tappeiner für die vertrauensvolle und engagierte Zusammenarbeit während der gesamten Planungs- und Bauphase. Ebenso möchte ich allen beteiligten Handwerksbetrieben meinen herzlichen Dank aussprechen – ihre präzise und zuverlässige Arbeit sowie das reibungslose Miteinander auf der Baustelle haben maßgeblich dazu beigetragen, dieses Projekt erfolgreich umzusetzen.

 

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Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schlanders/Vinschgau - Im Rahmen der Veranstaltung „A gmahnte Wies“ wurde auch eine Podiumsdiskussion zum Thema Vermeidung von Lebensmittelverschwendung abgehalten. Zuvor fanden ein Markt, Workshops und Impulsreferate statt, musikalisch begleitet von Robin Diana & Band. Im Anschluss an die Diskussion stellten die „Farmfluencers of South Tyrol“ ihren neuen Film TIAN vor.
In der Diskussion wurden Problematiken rund um Lebensmittelverschwendung aufgezeigt, Zahlen genannt und Lösungsansätze vorgestellt. Silke Raffeiner verwies darauf, dass laut dem neuen IPCC-(Weltklimarat-)Bericht 8–10 % der globalen Emissionen der Lebensmittelverschwendung zugerechnet werden können. Für Südtirol wird geschätzt, dass ähnlich wie im restlichen Europa ca. 35 % der Lebensmittel verschwendet werden. Hauptverursacher sind der Einzelhandel und die privaten Haushalte, die anscheinend 60 % dieses Drittels verursachen. Ein Lösungsansatz: Kindern in Mensen nicht immer dieselben, mitunter ungeliebten Gerichte vorzusetzen, sodass weniger Essen verschmäht und damit nicht weggeworfen wird. Günther Wallnöfer berichtete, wie er inzwischen Gemüsereste oder nicht-vermarktbare Ware an Schweine verfüttert. Im Obervinschgau bestehe das Problem, dass durch den regen Gemüseanbau nur ein Teil der produzierten Ware vermarktet werden kann. Hier arbeite man verstärkt mit Gastronomie- und Hotelbetrieben zusammen, die regionale Produkte zunehmend wertschätzen. Tjorven Bertolatus baut derzeit einen Ableger des in Deutschland bekannten Foodwatch in Bozen auf. Sie „rettet“ Lebensmittel und stellt diese der Allgemeinheit zur Verfügung. Ulrich Gamper erzählte vom Werdegang des Biokistl und von seinen Erfahrungen als Burggräfler Bezirkspräsident. Das Bewusstsein für das Thema wachse stetig. In Tisens werden jährlich 30.000 Tonnen Bioabfälle aus Haushalten und Gastronomie zu Biogas verwertet. Rizzi-Erbe Florian Rizzi berichtete, dass man heute nachhaltigerweise ganze Felder aufkaufe, zum Beispiel in Sizilien, und somit nicht nur die „gute“ Ware verwertet und verwendet. In seinem Sektor gebe es wenig Verschwendung. Rizzi schilderte den Fall einer verfallenen Olivenöl-Charge, die er anstatt sie zu vernichten in Innsbruck zu Seife verarbeiten ließ.
Bei der anschließenden Publikumsdiskussion gab es nur wenige Wortmeldungen. Fazit: Wie derzeit im Trend, wird die Problematik größtenteils auf die Konsumenten abgewälzt. Diese sollen notfalls - trotz bereits erfolgter Teuerung von bis zu 40 % bei Lebensmitteln allein in den letzten fünf Jahren - mittels Preissteigerungen zur Vermeidung von Verschwendung gedrängt werden. Von einer Vernichtung von Lebensmitteln im Rahmen von Preisspekulationen war hingegen nichts zu hören. (uno)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Tschengls - Wir machen eine Reise um die Welt und bleiben da, wo es uns gut gefällt“ – mit diesem schwungvollen Lied stimmten die 35 Grundschüler:innen aus Tschengls ihre Gäste auf eine farbenfrohe Abschlussfeier ein, die zugleich einen Rückblick auf ein ereignisreiches Schuljahr und den Schulalltag bot. Am letzten Schultag verwandelte sich der Kultursaal für Eltern und Verwandte in ein Schaufenster der Welt.
Im Mittelpunkt der Präsentation stand das Projekt „Run around the world“, das Sport, Umweltbewusstsein und Geografie auf originelle Weise miteinander verband. Die Kinder hatten ihre Schulwege vermessen und summiert. Stolze 6.400 Kilometer waren sie gemeinsam zu Fuß unterwegs. Die Strecken der anderen teilnehmenden Schulen dazugenommen, traten sie dann eine virtuelle Reise auf Google Maps an und befassten sich fächerübergreifend mit den Etappen. Diese Entdeckungsreise inszenierte die Schulgemeinschaft kreativ. Die Schüler:innen nahmen das Publikum mit auf eine musikalische Weltreise, indem sie Länder aus allen Kontinenten vorstellten – mehrsprachig, informativ und unterhaltsam. Ob Dialektlieder, rhythmische Percussioneinlagen, Instrumentalstücke oder der„Sockensong“ – jede Darbietung bekam großen Applaus. Die Freude am gemeinsamen Musizieren war spürbar, nicht zuletzt dank der Teilnahme am landesweiten Projekt „Singende Schule“, bei dem das tägliche Singen fest im Schulalltag verankert ist. Schulstellenleiterin Ilse Tschenett und ihre Kolleginnen überreichten den Kindern abschließend die Zeugnisse, begleitet von Gedichtzeilen zur Verabschiedung der fünf Fünftklässler:innen. In die Sommerferien gingen die Kinder nicht nur mit Ohrwürmern, sondern auch mit einheitlichen T-Shirts. Für das Sponsoring dankte das Lehrerinnenteam der Raiffeisenkasse Laas, vetreten durch den Direktor Philipp Ladurner.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Glurns - Wir haben uns die Aufgabe gestellt, sehr einfache und alltägliche meist übersehene Situationen und Momente aus unserer Umgebung so darzustellen, dass sie durch ungewöhnliche Blickwinkel und bewussteren Bildausschnitten unsere Beachtung, vielleicht sogar Neugierde und Staunen hervorrufen.“ So wird das interessante Pilotprojekt beschrieben, an dem die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4A/B/C des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums SOGYM im Oberschulzentrum Claudia von Medici in Mals in den Monaten März/April 2025 in Kooperation mit der „Internationalen Akademie für Photographie“ Berlin gearbeitet haben.
Das Projekt stand unter dem Motto: „Mit Licht zeichnen - eine Sehschule“. Unter dem jeweiligen Licht entstanden außergewöhnliche und berührende fotografische Wunderwerke, die Momente in der umgebenden Natur zeigen, beziehungsweise das Dargestellte oft auch nur erahnen lassen, entsprechend den griechischen Bezeichnungen „Phos“ (Licht) und graphen (zeichnen). Betreut wurde das Kunstprojekt vom Lehrer für Kunstgeschichte Klaus Funker. Die Fotografien sind bis Anfang August 2025 im Kulturcafe Salina in den Glurnser Lauben zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung waren neben Schülerinnen und Schülern dem Kunstlehrer auch der Direktor des Oberschulzentrums Werner Oberthaler gekommen und andere Gäste. Das Cafe Salina wird von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau geführt und fühlt sich Kunst- und Kulturprojekten verpflichtet, die regelmäßig gefördert werden indem Räume für Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und einiges mehr zur Verfügung stehen. Am 11. Juli wird es beispielsweise eine Performance in Bodypainting geben und am 13. Juli ein Konzert mit „Robin“. (mds)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Prad - Derzeit läuft in der Bar Alpen in Prad eine besondere Ausstellung. Die Gäste können beim Kaffee die Kunstwerke des Trafoier Multitalents und Künstlerin Tanja Maria Wallnöfer bestaunen. Landschaftsmotive der Trafoier- und Ortlerbergwelt, aber auch Kohlezeichnungen mit Tiermotiven - das Spektrum an Stilrichtungen, das Tanja abdeckt und kombiniert ist vielseitig. Die dreifache Mutter ist eigentlich gelernte Glaskünstlerin. Ende der 90er Jahre besuchte sie eine Glasfachschule in Deutschland. Dann war sie in Japan Bauschreinerin, wo sie einige Jahre arbeitete und lebte. Später, wieder zurück in Trafoi, führte sie lange das Garni Interski - ihr Heimathaus. Die Malerei hat sie sich selbst erlernt, so wie auch das Gittarrespielen und auch das nie aufgeben. Die teilweise Autodidaktin spricht zudem acht Sprachen und veranstaltet derzeit Exkursionen hoch zu Ross und gibt Reitstunden für die Gäste des Bellavista in Trafoi. Letzthin bewirtschaftet sie dort den Kuntnerhof. Mit zum Teil selbst geschriebenen Liedern und Texten, mitunter äußerst gesellschaftskritisch, eröffnete Tanja die Ausstellung in der Bar Alpen, wo man einige Kunstwerke noch den Sommer über sehen kann und eventuell auch erwerben. Die vielseitige Künstlerin arbeitet zurzeit auch an einem Buch. Es soll ein spirituell – poetisches Werk werden, mit wissenschaftlichen Nuancen, so die angehende Autorin. Vielleicht auch mit anekdotischen Inhalten. Man darf gespannt sein. (uno)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schluderns/Musik - Es gibt viele Menschen, die gerne Musik machen, in ihrer Jugend auch angefangen haben ein Instrument zu spielen, recht bald aber damit aufgehört haben. Für diese Menschen hat Sibille Tschenett vor einigen Jahren das Projekt Promusicante Vinschgau gestartet. Unter der Leitung von Gernot Niederfriniger, dem Obmann des Südtiroler Volksmusikvereins, machen Hobbymusiker:innen gemeinsam Musik. Nun hat Promusicante ein neues Projekt gestartet, damit Musikbegeisterte und auch solche Menschen, die es in ihrer Jugend versäumt haben, ein Instrument spielen zu lernen, schnell und unkompliziert in einer Gruppe musizieren können. Das Zauberinstrument heißt Tischharfe. Unter der Leitung von Angelika Jekic, Lehrkraft an der Sing- und Musikschule Mozartstadt Augsburg im Fachbereich Akkordeon, Seniorenmusik und Inklusion, organisierte Promusicante einen zweitägigen Kurs im Gemeindesaal von Schluderns. 11 Teilnehmer:innen aus dem Vinschgau nahmen daran teil und erlernten dabei insgesamt 20 Musikstücke. Die Tischharfe ist ein Saitenzupfinstrument, das ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann. Die bekannteste Form der Tischharfe trägt den Namen Veeh-Harfe und wurde von Hermann Veeh erfunden. Veeh hatte einen Sohn, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde und deshalb Schwierigkeiten hatte, ein Instrument zu erlernen. Eigens für dieses Instrument wurde eine einfache symbolhafte Notenschrift entwickelt, die auf das Wesentliche reduziert ist. Die Notenblätter werden unter die Saiten auf den Resonanzkörper des Instrumentes aufgelegt und ermöglichen ein Spielen „vom Blatt“. Wegen ihrer einfachen Spielweise ist sie das ideale Instrument für alle Menschen, die Lust zum Musizieren haben, aber kein Instrument spielen. Auch Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung können ohne langes Üben in der Gruppe mitspielen. Begeistert vom ersten Versuch mit den Tischharfen, wurde beschlossen, einen Nachfolgekurs zusammen mit der Musikpädagogin Angelika Jekic im August zu veranstalten. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

von Peter Tscholl

Im Eingangsbereich der Gemeinde Latsch befindet sich eine Reliefkomposition mit tiefer Bedeutung. Es ist eine Gedenktafel in Bronze und Marmor, geschaffen vom Bildhauer Walter Kuenz. „Ein Zeichen der Wertschätzung für verdiente Persönlichkeiten, Bürgermeister und Ehrenbürger von Latsch, die wesentlich zum Gelingen der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten beigetragen haben“, so der Bürgermeister der Gemeinde Latsch, Mauro Dalla Barba, bei der Einweihung der Gedenktafel am 28. April 2025.

Der Bildhauer Walter Kuenz

Geboren wurde Walter Kuenz 1957 in Martell. 1972-1975 Besuch der Fachschule für Holzbildhauer in St. Ulrich/Gröden. 1976 Aufnahmeprüfung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1976-1982 Akademiestudium, Fachrichtung Bildhauerei bei Prof. Joannis Avramidis und Prof. Bruno Gironcoli. 1983 Rückkehr nach Martell. Von 1984-2010 Lehrtätigkeit an der Fachschule für Steinmetz,- und Steinbildhauerei in Laas. Seit 1984 eigene freischaffende bildnerische Tätigkeit.
Der Bildhauer Walter Kuenz hatte bereits 1991 einen Wettbewerb gewonnen und von der Raika Latsch den Auftrag erhalten, einen Brunnen in den neu konzipierten Platz vor dem Gemeindehaus zu integrieren. Jetzt hat er von der Gemeindeverwaltung Latsch den Auftrag bekommen, eine Gedenktafel im Eingangsbereich der Gemeinde zu schaffen, eine Ehrentafel mit den Namen sämtlicher Ehrenbürger:innen der Gemeinde Latsch sowie Bürgermeister der Nachkriegszeit.

Zur Symbolik der Gedenktafel

Auf der Suche nach Bezugspunkten und geeigneten Symbolen ist Walter Kuenz auf das Gemeindewappen von Latsch gestoßen. Latsch wurde 1906 zur Marktgemeinde erhoben. Seither führt die Gemeinde das Wappen des 1694 ausgestorbenen Adelsgeschlechts der Annenberger als offizielles Wappen. Die Grundzüge des Annenberger Wappens sind ein dürrer Ast und drei Rosen. Dieses aussagekräftige Bild war für den Bildhauer Inspirationsquelle und Ausgangspunkt für seine Arbeit und bald kam er ganz intuitiv auf die eigenen Themen und die eigene Formsprache zurück. Seine persönliche Formsprache und Stil hat sich der Bildhauer über Jahrzehnte hart erarbeitet, wobei gewisse Neigungen zu Themenbereichen immer wieder hervorbrechen und sich manifestieren.
Das Thema Schöpfung, Mensch, Natur spielt im Kunstschaffen von Walter Kuenz grundsätzlich eine große Rolle. Inspiration für die Gedenktafel waren die 4 Elemente – ERDE – WASSER – FEUER – LUFT. Sie sind die Basis für das vielfältige Leben auf unserer Erde, Symbol für alles Entstehende, s27 gedenkWerdende, Lebende und Vergehende, für den Bildhauer ein passendes Thema für eine Gedenktafel und das Wappen von Latsch eine treffende Symbolik für Mutter Erde.
Die künstlerische Herausforderung war es, wie die Elemente Wasser, Luft und Feuer, die ja im Grunde nicht greifbar sind, in Formen umgesetzt werden können, damit sie greifbar werden. Der Bildhauer geht bei seiner Arbeit zwar von der Natur aus, ist dann aber aber doch nicht so naturnah, sondern geht hin zur Abstraktion. Die Elemente stellt er in Form von Piktogrammen dar, welche ihre Urkraft spürbar machen: Wasser stellt er in Form von Wellen dar, Luft in Form einer Spirale, einer Luftspirale und Feuer in Form einer Flamme. Um Plastizität zu schaffen ist er in die Tiefe gegangen, hat Lufträume, Hohlräume geschaffen, weil die Elemente im Grunde ja nicht greifbar sind.
Angeordnet sind die 4 Elemente mittig kreisförmig. Das Symbol des Kreises versinnbildlicht das Kosmische, die Unendlichkeit des ewigen Göttlichen. Der mittig eingekerbte Stern soll diese Strahlkraft zum Ausdruck bringen. Die vertikalen Linien und Formen sind Ausdruck des Transzendentalen.
Der Bildhauer Walter Kuenz selbst sagt zur Symbolik folgendes: „Alles Leben auf unserer Erde ist der Vergänglichkeit geweiht. Das Wappen, wo aus einem abgestorbenen Ast Leben, drei Rosen erblühen, macht Hoffnung. Das Feuer entflieht dem Sog der Schwerkraft, Wasser umklammert die Erde wie ein Kleinkind seine Mutter. Damit diese Umklammerung nicht zur Erstarrung wird, braucht es die Wärme des Feuers, das Leben spendende Licht, das interaktive Zusammenspiel der Elemente. Der Raubbau, die Hybris der Menschen an der Natur bedarf eines Umdenkens“.

Was soll die Gedenktafel mit der Darstellung der 4 Elemente zum Ausdruck bringen?
Die Elementenlehre stammt vom griechischen Philosophen Empedokles. Sie prägte die Wissenschaftsgeschichte zwei Jahrtausende. Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Erde nicht mehr als lebensspendend verstanden sondern vielfach nur mehr als Sache, die man gebraucht und verbraucht. Der Mensch entfernte sich immer mehr von der Natur und gleichzeitig zerstörte er sie. Die Folgen sind Klimawandel, Dürre, Feuer, Unwetter, Überschwemmungen. Sie gefährden heute unsere Lebensgrundlage, nicht nur ein bisschen, sondern dramatisch. Es gilt mehr denn je, eine Form der dauernden Rückbesinnung zu finden. Nur wenn der Mensch sich wieder als Teil der Natur versteht, der nur mit ihr und nicht gegen sie leben kann, nur dann ist die Beständigkeit seiner eigenen Kultur gewährleistet.

Der Bildhauer Walter Kuenz drückt es so aus:

„Die allegorische Bilddarstellung der Grundelemente des Lebens, soll die Natur als Ganze,
in sich verflochtene,  vielfältige Schöpfung zum Ausdruck bringen. Der Mensch, als vernunftbegabtes Wesen, dessen Schutz und Bewahrung,  als Auftrag zu sehen“.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Es ist wieder so weit! Der Jugendtreff Laas und das Jugendzentrum Freiraum Schlanders laden auch dieses Jahr zur spannenden Schwimmbad-Challenge im Freibad Laas ein.
Am 20. Juli verwandelt sich das Freibad in ein echtes Action-Paradies für die ganze Familie.
Am Nachmittag erwarten euch lustige und abwechslungsreiche Aufgaben, die in 2er-Teams gemeistert werden können – mit der Chance, tolle Preise zu gewinnen!
Kommt vorbei und macht mit – wir freuen uns auf euch!

Publiziert in Ausgabe 14/2025

JUBU & JULO rocken das Denkmalfestival

Beim Denkmalfestival in der BASIS Schlanders wurde gehämmert und gelacht: Die Jugendtreffs JUBU (Burgeis) und JULO (Laatsch) luden Kinder zum gemeinsamen Basteln von Futterhäuschen ein – und das Ergebnis konnte sich sehen lassen!
Mit viel Kreativität und Teamwork entstanden kleine Villen, die nicht nur den Tieren zugutekommen, sondern auch richtig gute Laune verbreiteten. Die Jugendlichen waren voll im Einsatz und zeigten, wie cool Engagement für die Natur sein kann.
Ganz nebenbei landete durch freiwillige Spenden auch etwas in der Treffkasse – danke dafür! Und ein fettes Danke an die BASIS Schlanders für die super Location und die entspannte Festival-Atmosphäre. Es war einfach ein genialer Tag!

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Marienberg/Vinschgau - Aus dem fotografischen Fundus von Marienberg, der rund 3.000 Glasplattennegative aus der Jahrhundertwende des 19. zum 20. enthält, hat der Historiker, Stifts- und österreichische Staatsachivar David Fliri einige ausgewählt und unter dem Titel „Der Vinschgau vor der Linse - Marienberg und die frühe Geschichte der Fotografie im westlichen Südtirol“ als Buch im Eigenverlag Marienberg herausgegeben. Die Sammlung gim Buch nimmt Bezug auf eine Fotoausstellung, die vor zwei Jahren in Marienberg gezeigt worden ist und Fotografien von Nauders bis Meran zum Inhalt hatte. Vorgestellt wurde der 130 Seiten schmale Band am 4. Juli im Klostermuseum von Marienberg. Die rührige Geschäftsführerin Sara Fliri hieß die illustre Schar auch im Namen des Abtes Philipp willkommen und musikalisch rahmte Gernot Niederfriniger die Vorstellung auf der harfe ein. David Fliri stellte bei der Buchvorstellung einige Pioniere der Fotografie im und aus dem Vinschgau in den Mittelpunkt, etwa den Johann Josef Schgör aus Taufers, den Anton Zoderer aus Prad und den Marienberger Pater Augustin Gutweniger. (eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schlanders/Bürgerheim - Im Sommer gibt es seit mehreren Jahren das traditionelle Grillfest im Bürgerheim „Nikolaus von der Flüe“ in Schlanders. Wie Dieter Pinggera, seit Anfang Mai des letzten Jahres Direktor des Bürgerheimes, am Rande des Grillfestes erklärte, ist es eine gute Gelegenheit, dass Heimbewohner, Betreuer, Angehörige, Freiwillige und Verwaltungsräte zu einem geselligen Treffen zusammenkommen, um gemeinsam zu essen, zu feiern und zu plaudern. Neben dem Grillfest gibt es auch unterhaltsame Treffen zu Fasching, beim Oktoberfest, zum Patrozinium und zu anderen Feiern. Das Bürgerheim ist eine wichtige Infrastruktur vor allem für die Senioren aus der Gemeinde Schlanders und Martell. Derzeit leben 85 Bewohner im Heim und werden von 110 Angestellten betreut. 10 Angestellte befinden sich in Mutterschaft, 75% der Angestellten arbeiten in Teilzeit. Die Anzahl der Demenzkranken nimmt zu. Derzeit sind 13 Personen auf der Demenzstation. Nach Pinggera entwickelt sich das Bürgerheim langfristig von einem Seniorenheim in ein Pflegeheim. Sehr wichtig sind die 45 Freiwilligen, die verschiedene Dienste übernehmen. Wie Pinggera erklärte, gibt es neben den Heimbewohnern auch die Tagespflegestätte für Senioren, die während des Tages ihre Zeit im Bürgerheim verbringen können und abends in ihr Zuhause zurückkehren. Früher war die Tagesstätte nur von Montag bis Freitag geöffnet, nun ist diese auch am letzten Samstag im Monat offen. Es gibt auch die Seniorenmensa für Senioren, die nur zu den Essenszeiten kommen, in der Mensa essen oder ihr Essen dort abholen. Sehr begehrt sind auch die fünf Betten für eine Kurzzeitpflege. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Lichtenberg - Im Rahmen der diesjährigen Herz-Jesu Feierlichkeiten und den alljährlich stattfindenden Bergfeuern begleitete der Vinschgerwind die Familien- und Kindergruppe in Lichtenberg am vergangenen Herz-Jesu Sonntag. Vom Aufstieg bis zum gemeinsamen, wohlverdienten Schnitzel nach erledigter Arbeit. Vorbereitet und begleitet vom Lichtenberger Förster Peter Pfitscher in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Lichtenberg, traf sich die Gruppe im glühend heißen Lichtenberg um 15 Uhr im Dorfzentrum. Bis zur Lichtenberger Alm wurde die Gruppe von begleitenden Eltern gefahren und dann ging es, nachdem die Körbe und Rucksäcke beladen wurden, seitwärts den Berg entlang hinauf bis zur Almhütte bei “Tschiggoun”. Dort wurde eine kurze Rast eingelegt und die Wasserflaschen befüllt, denn es war heiß am Herz-Jesu Sonntag. Tapfer meisterten die Kleinen auch noch den letzten Anstieg bis unter den “Unterlockboudn” wo die s22 lichtMänner in die Steingand aufstiegen, um die mitgebrachten Kerzen, bestehend aus einer Wachsfackel und recycelten Kirchenwachsresten, festzuschrauben.
Peter Pfitscher war bereits am Vortag vor Ort und hatte in einer felsigen Steingand das Kreuz abgesteckt. Dann hieß es warten, nicht bis die Nacht einbricht, denn dann wäre der Abstieg für die Kleinen zu gefährlich, aber immerhin bis zum Sonnenuntergang. Nachdem die Kerzen, welche für eine Brenndauer von ca. 4 Stunden ausgelegt sind, gemeinsam entzündet wurden, ging es schnellen Schrittes in der Dämmerung wieder bergab, diesmal ohne Pause wieder hinunter zur Lichtenberger Alm. Danach begaben sich alle gemeinsam zur Verköstigung auf der vom Freizeitverein bereitgestellten “Nachtmarend” wo die Anstrengungen mit Bratwurst und Schnitzel belohnt wurden und die Bergfeuer von unten, gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft, noch bis in die Nacht bestaunt werden konnten. (uno)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Amira Ben Saoud:
Schweben.
Zsolnay Verlag, 2025.

Auch wenn das bunte Buchcover und der vielversprechende Buchtitel es anders vermuten lassen – Amira Ben Saouds Debüt „Schweben“ ist kein Wohlfühlroman. Die Protagonistin des Buches lebt in einer abgeschotteten Siedlung, die lediglich durch einen kontaktlosen Warenaustausch mit der Außenwelt in Berührung kommt. Es gelten die strikten Regeln einer undurchsichtigen Regierung, die Frauen unterdrückt und Siedlungsgrenzen bewachen lässt. Niemand darf die Siedlung verlassen und Eindringlinge werden mit dem Tod bestraft. In diesem bedrohlichen Umfeld geht die Protagonistin einer sonderbaren Arbeitstätigkeit nach, die sie selbst „Begegnungen“ nennt: Sie schlüpft in die Rolle anderer Frauen und imitiert sie im Auftrag von meist männlichen Auftraggebern, die noch etwas aufzuarbeiten haben. Dabei geht es nicht rein um Äußerlichkeiten, sondern darum, die schonungslose Realität einer kaputten Beziehung so authentisch wie möglich wiederzugeben. Für ihren aktuellen Kunden Gil spielt sie dessen Ehefrau Emma, deren Rolle sie so verinnerlicht, dass sie ihren wahren Namen vergisst. Sie entgleitet immer mehr der Realität und bemerkt, sich selbst zu verlieren. Auch die physische Welt gerät durch seltsame Phänomene und Naturkatastrophen ins Wanken. Wird sie dem drohenden Untergang entkommen und es schaffen ihre eigene Identität zu finden? Den Lesern erwartet ein skurriles und zugleich magisch anmutendes Ende, das nicht vorhersehbar ist.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

von Heinrich Zoderer

Rund 100 Freiwillige sorgen in den verschiedenen Gemeinden des Vinschgaus dafür, dass Senioren, Menschen mit Behinderung und anderen Menschen in schwierigen Lebenslagen, zumindest einmal am Tag eine warme Mahlzeit ins Haus zugestellt bekommen. „Essen auf Rädern“ nennt sich dieser wertvolle Dienst, wie Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste und Silvia Punter von den Sozialdiensten erklärten. Anita Tscholl, die Koordinatorin der Caritas Hospitzbewegung im Vinschgau berichtete, dass es 34 Freiwillige gibt, welche ihre Zeit zur Verfügung stellen, bei der Hospizbewegung mit Bewohnern von Altersheimen Gesellschaftsspiele machen, singen oder einfach alte Menschen besuchen, zuhören und sich für ein Gespräch Zeit nehmen bzw. Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten und ihnen ein menschenwürdiges Sterben ermöglichen. Die Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Beitrag, den viele Außenstehende gar nicht wahrnehmen, so Josef Thurner, BM von Mals und Vizepräsident der Bezirksgemeinschaft beim Dankesfest für die Freiwilligen am 20. Juni im Bistro Vinterra in Mals. Um die Arbeit der vielen Freiwilligen sichtbar zu machen und ihnen zu danken, wird jedes Jahr ein grenzüberschreitendes Dankesfest von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau organisiert. Seit 2021 gibt es das Interreg-Projekt „Freiwillige in der Sozialen Arbeit“, ein Kooperationsprogrammes VI-A Italien-Österreich. Deshalb waren beim Dankesfest auch 12 Freiwillige und die Koordinatorin Stefanie Rieztler vom Freiwilligenzentrum Landeck anwesend. Rieztler berichtete, dass es in Tirol ein flächendeckendes Netz von 11 Freiwilligenzentren gibt. Diese dienen als Service- und Anlaufstellen für Menschen, die sich freiwillig in den Bereichen Soziales, Klima und Nachhaltigkeit, Natur, Kultur oder Bildung engagieren wollen. Anwesend beim Fest waren auch Mitarbeiter:innen der Sozialdienste und Gemeindereferent:innen. Musikalisch umrahmt wurde das Fest von drei jungen Musikern: Noah Thanei, Nico Platter und Kevin Prantl.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Vor 40 Jahren wurde der Meraner Höhenweg eröffnet. Dies wurde beim Gasthaus Hochmuth hoch über Meran gefeiert. Denn der Meraner Höhenweg ist wohl einer der schönsten Rundwanderwege Südtirols und berührt mit den Gemeinden Partschins (im Bild: Robert Schönweger schneidet die Geburtstagstorte an), Naturns und Schnals auch den Vinschgau. Zahlreiche Gäste, Ehrengäste und Weggefährten kamen zusammen, um den runden Geburtstag dieses einzigartigen alpinen Weges zu feiern.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schlanders - Vom 6. bis 9. Mai 2025 begaben sich die Schüler*innen des naturwissenschaftlichen Leistungskurses des Real- und Sprachengymnasiums Schlanders, auf eine Lehrfahrt nach Triest und Slowenien. Die Reise begann mit einer Stadtbesichtigung in Triest. Abends kamen die 15 Schüler*innen der 3. und 5. Klassen gemeinsam mit den Lehrpersonen (Claudia Ebner und Johann Rechenmacher) in ihrer Unterkunft nahe dem slowenischen Küstenort Izola an. Am folgenden Tag standen die Besichtigung der beeindruckenden Grotten von Postojna, mit ihren jahrtausendealten Tropfsteinen, sowie das Gestüt Lipica, auf dem die besondere Pferderasse der Lipizzaner, seit vielen Generationen gezüchtet wird, auf dem Programm. Außerdem besuchte die Gruppe am dritten Tag die Salinen von Sečovlje mit ihrem artenreichen Naturschutzgebiet sowie die Altstadt von Piran. Bevor es am Freitagmorgen wieder zurück nach Schlanders ging, wurde noch das Schloss Miramare bei Triest besichtigt. Die Fahrt war ein voller Erfolg und wird den Schüler*innen sicher noch lange in Erinnerung bleiben, denn diese vier Tage waren voll mit Erlebnissen, neuem Wissen und Spaß!
An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei der Raiffeisenkasse Schlanders für die finanzielle Unterstützung dieses Projekts bedanken. 

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Ihr Weg führte Antonia Alber von einer Bergbauernfamilie in das Kloster und von dort aus in die Welt. Ihre Geschichte ist eine Reise, getragen von Vertrauen, Fleiß und tiefem Glauben an die göttliche Fügung. „Im Kreuz ist Heil“ – dieser Satz wurde zum Leitmotiv von Sr. Elfriede.

von Brigitte Alber

Antonia Alber wuchs als ältestes von 11 Geschwistern auf. Ihre Erinnerungen an die Kindheit sind geprägt von Entbehrung, aber auch von tiefer Dankbarkeit für göttliche Fügung und familiären Zusammenhalt. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte sie Not, Angst und tiefe Sehnsucht nach dem Vater, der im Krieg war. Noch heute weiß sie, wie die Mutter eines Abends besorgt weinte – es war nichts mehr zum Kochen im Haus. Am nächsten Morgen lagen Lebensmittel vor der Tür. „Das war Gottes Vorsehung“, ist sich Sr. Elfriede gewiss.
1949 zog die Familie auf den Bergbauernhof „Mühlhöfl“. Die zwölfjährige Antonia schrieb in einem Schulaufsatz: „Ich möchte Lehrerin werden.“ Ihre Lehrerin, Frau Schöpf, setzte sich beim Vater ein, sodass Antonia zunächst die Mittelschule und später die Lehrerbildungsanstalt in Meran besuchen durfte. Ihre erste Stelle als Lehrerin brachte sie 1958/59 nach Martell, danach unterrichtete sie in Allitz und in Schluderns.
Die Suche nach einem tieferen Sinn führte sie schließlich zu den Kreuzschwestern, wo sie Spiritualität, Internationalität und Gemeinschaft fand. Für die Familie bedeutete ihre Entscheidung eine wirtschaftliche Herausforderung, zumal sie mit ihrem Gehalt die 13-köpfige Familie unterstützt hatte. 1964 trat Antonia in Meran bei den Kreuzschwestern ein. Ihre weitere Ausbildung erhielt sie in der internationalen Gemeinschaft in Besozzo*, VA. „Das Miteinander-auf-dem-Weg-sein habe ich in jeder Hinsicht wertvoll erlebt. Man kann von allen lernen, jede ist von Gott gerufen und ein Geschenk.“
Die Kandidatinnen aßen damals nicht im Speisesaal mit den Ordensschwestern. Bei einem neugierigen Blick in den leeren Speisesaal wurde die Kandidatin Antonia von einer Tafel zum Gedenken an die Wohltäter des Ordens angezogen. Erstaunt entdeckte sie den Namen und das Foto des ihr bekannten Pfarrers von Tanas: Hochw. Anton Pichler. Diese Fügung berührt sie noch heute.
Bei der Aufnahme ins Noviziat 1966 in Meran erhielt Antonia das Ordenskleid und den Ordensnamen „Sr. Elfriede“. Ein Jahr später legte sie dort ihre erste Profess ab.
1969 wurde sie zum Studium der modernen Sprachen nach Rom gesandt. Sie kehrte als Lehrerin ins Institut „Rosetum“ in Besozzo zurück, übernahm Aufgaben in der Ausbildung junger Ordensfrauen, wurde in die Provinzleitung berufen und 1987 schließlich zur Provinzoberin ernannt. „Mir war es wichtig, den Schwestern zu vertrauen und ihre Fähigkeiten zu fördern.“ Besonders bereichernd empfand sie die internationalen Treffen der Provinzoberinnen und des Generalkapitels im Mutterhaus Ingenbohl (CH).
Nach ihrer Amtszeit als Provinzoberin, neun anstrengenden Jahren, reiste Sr. Elfriede für drei Monate nach Indien und lernte das Land und die Mentalität ihrer indischen Mitschwestern kennen.
Danach leitete sie sechs Jahre die Ordensgemeinschaft in Besozzo und war anschließend vier Jahre in der Pfarrarbeit in Pescara tätig. In dieser Zeit verstarb Papst Johannes Paul II. Wie durch ein Wunder fand sie in einem Bus Platz und konnte an der Beerdigung in Rom teilnehmen.
Später wirkte Sr. Elfriede in einem Altersheim in Bozen und in der Schwestern¬gemeinschaft der Marienherberge Meran mit. Heute lebt sie wieder in Bozen und begleitet Menschen im Seniorenheim vor allem in spiritueller Hinsicht.
Trotz vieler Aufgaben in der Ordensgemeinschaft blieb die Verbindung zu ihrer Familie. Jedes Jahr kam sie in den Heimaturlaub und besuchte ihre Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen. Ihre Familie reiste auch zu ihr. Mit großer Freude empfing sie ihre Eltern und Geschwister in Besozzo, wo sie lebte und wirkte. Einige ihrer Nichten verbrachten einige Tage der Sommerferien bei ihrer „Tante Tona“, lernten italienisch und warfen neugierige Blicke ins klösterliche Leben.
Sr. Elfriede hat sich immer bemüht zu tun, was ihre Aufgaben und die Verantwortung von ihr verlangt haben. „Rückblickend erkenne ich: alles war Vorsehung Gottes. Ich habe den Ruf angenommen, obwohl ich manchmal andere Vorstellungen hatte.“ Ihr Lebensweg zeigt ihr, wie die Hand Gottes leitet und Hilfe gibt. „Im Plan Gottes hängt alles zusammen und da ist „Jemand“, der Begegnungen organisiert. Das ist ein wunderbares Abenteuer, das man nicht planen kann“.
*Die „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz“ errichteten 1924 eine Zweigstelle in Besozzo, wo sie Sprachkurse und Handarbeiten, beides für Mädchen, anboten. Die Schwestern nahmen diese Aufgaben im Sinne ihres Gründers P. Theodosius Florentini (geb. 1808 in Müstair) an: Das Bedürfnis der Zeit ist Gottes Wille.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Prad - Der 25-jährige Prader Naturfotograph Philipp Egger (Porträt siehe Sommerwind) zählt zu den wenigen Finalisten des renommierten internationalen Wettbewerbs BigPicture: Natural World Photography – ausgewählt aus tausenden von Einsendungen aus über 70 Ländern. Damit nimmt er auch teil am People’s Choice Award, für welchen derzeit im Internet abgestimmt werden kann. Das Bild wurde bereits ausgestellt im American Museum of Natural History in New York sowie in der California Academy of Sciences. Der People’s Choice Award ist eine weltweite Auszeichnung über die kraftvollsten visuellen Erzählungen unserer Erde. Mit abgestimmt werden kann unter der Website:
www.bigpicturecompetition.org/peoples-choice-award 

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Latsch - Am Peter und Paulstag wurde in Latsch das Patrozinium gefeiert. Gleichzeitig feierte Pfarrer Johann Lanbacher sein 50-jähriges Priesterjubiläum. Denn genau vor 50 Jahren, am 29. Juni 1975 wurde er zum Priester gewählt.
Johann Lanbacher wurde am 2. Juli 1950 in Kastelbell geboren. „Er hat schon als Kind gerne Pfarrer gespielt, so wie der heutige Papst Leo XIV“, erzählt sein Bruder Friedl. Nach der Volksschule kam Hans mit 11 Jahren ins Johanneum von Dorf Tirol. Dort reifte in ihm die Überzeugung, den Weg des Priesters einzuschlagen. Wesentlich zu dieser Entscheidung beigetragen haben Hw. Josef Oberhofer, damals Spiritual am Johanneum in Dorf Tirol, und Hw. Alois Stofner, Pfarrer in Latsch. Die Predigten von Pfarrer Alois Stoffner haben Johann Lanbacher überzeugt. 1970 begann Johann Lanbacher das Theologiestudium im Priesterseminar Brixen. Nach abgeschlossenem Studium wurde er von Bischof Josef Gargitter im Brixner Dom zum Priester geweiht. Die Primiz fand in seiner Heimatpfarrei Kastelbell statt, die Nachprimiz in Latsch.

Seit 2006 wirkt „Pfarrer Hans“ in Latsch und betreut heute die Seelsorgeeinheit Latsch Martell mit den Pfarreien Martell, Morter, Goldrain, Tarsch und Latsch. Er ist Priester mit Leib und Seele, macht seine Arbeit gewissenhaft und ist überall willkommen, wo er hinkommt. Auf die Frage, welche Erinnerung er an seine ersten Jahre in Latsch habe, antwortete er: „Ich war schon ein bisschen überrascht, für Latsch ernannt geworden zu sein und habe eigentlich gar nicht so gern zugesagt. Ich habe mir gedacht: Ich probier es. Mit der Zeit bin ich immer mehr in die Arbeit hineingewachsen und heute denke ich gar nicht mehr daran, von hier weg zu gehen“.
„Pfarrer Hans“ hat in den 19 Jahren, die er jetzt in Latsch ist, viel Schönes erlebt. Es freut ihn, dass es ihm gelungen ist, wichtige und notwendige Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten zu verwirklichen. Es ist auch sein Verdienst, dass die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Latsch neue Glocken bekommen hat. Angesprochen auf seine Wünsche für die Zukunft, meint er: „Es gibt in unserem Dorf viele Verbände und Vereine. Es ist schön zu sehen, wie sich alle für die Dorfgemeinschaft und die Kirche einsetzen, wie alle ihre eigenen Feste und die kirchlichen Feste gemeinsam feiern. Ich finde das schön für ein Dorf, auch für die Kirche, und ich hoffe und wünsche mir, dass dies weiterhin so bleibt“. (pt)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Maseben/Langtaufers - Zu den 18. Vinschger Musiziertagen vom 19. bis 22. Juni 2025 auf Maseben (heuer dort zum vierten Mal) auf Einladung des Südtiroler Volksmusikvereins waren 47 Musikantinnen und Musikanten nach Langtaufers gekommen. „Heuer waren sehr viele Kinder und Jugendliche dabei“, freut sich Gernot Niederfriniger, Obmann des Volksmusikvereins.
Bei Melag wurde das Gepäck auf einen Transporter geladen. Die Teilnehmer:innen mussten bis Maseben (2267m) wandern und hatten Aufgaben zu lösen. Es galt Äste für die Feuerschale und Bastelmaterial für Masken zu sammeln, genauso wie geeignete dünne Äste, um Stockbrote zu backen. Oben erhielt jede/jeder eine Wäscheklammer mit der Aufschrift „Willkommen im Klub“, die dann vielseitig verwendbar war. In den folgenden Tagen erwartete die Musizierenden ein abwechslungsreiches Programm das aus Instrumenten-Unterricht, Volkstanz, Wanderungen, Bastelstunden und geselligem Beisammensein bestand. An der Feuerschale wurde die Sonnwendnacht gefeiert, mit Masken und Stockbroten über der Glut. Vier Tage lang erklangen steirische Harmonikas, Flöten, Trompeten, Harfen und sogar eine Zither. Christoph Amenitsch und seine Frau Elisabeth Mengin betreuten die Gruppe als Referent bzw. Referentin und in der Freizeit. Für die musikalische Leitung zeichnete Niederfriniger verantwortlich. Handys bleiben bei den Musiziertagen meist unberührt. Den Abschluss bildete ein Musikanten Hoangort in luftiger Höhe, bei dem die Eltern, Geschwister, Freunde und Bekannte der Teilnehmenden und andere Gäste zu Besuch waren. Zu den Überraschungsgästen zählte der Bezirksvertreter Martin Moriggl und Franz Hermeter von RAI Südtirol. Ein großes Dankeschön ging an die Hüttenwirte Albert Hutter und speziell an Alessandro Secci, der für das leibliche Wohl aller bestens gesorgt hatte. (mds)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Prad/Gomagoi - Nach dem Borkenkäfer-Befall und dem Absterben der Bäume braucht der Wald Hilfe. Diese kam vom Team der Raika Prad-Taufers.

Ende Mai beteiligten sich 18 Mitarbeiter/innen der Raiffeisenkasse Prad-Taufers unter der Führung der Forststationsleiterin Barbara Folie und des Försters Lukas Hauser an einer Aufforstungsaktion im vom Borkenkäfer in Mitleidenschaft gezogenen Schutzwald oberhalb von Gomagoi. Es handelte sich bereits um die zweite Zusammenarbeit der Raiffeisenkasse Prad-Taufers mit der Forststation Prad am Stilfserjoch. Die Bankbeamten stellten sich wieder gerne in diesen besonderen Dienst, der in erster Linie ein Zeichen für die ökologische Nachhaltigkeit symbolisieren soll. Zudem möchte man eine tatkräftige Unterstützung für diese äußerst wichtige Maßnahme zum Schutz des Waldes erbringen. Die allgemeine Unterstützung und Wertschätzung für dieses Thema werden immer notwendiger, wenn man sieht, welchen Problemen und Gefahren heutzutage unser Wald ausgesetzt ist. Mit Pickel und Schaufel wurden insgesamt 300 verschiedene Laub- und Nadelbäumchen aus den 5 Forstgärten des Landes auf den brachen Waldflächen auf Übergrimm in Gomagoi in die Erde gepflanzt. Die betreffende Fläche wurde bereits vorher von den Forstarbeitern eingezäunt, um Wildverbiss zu verhindern. Die Förster erklärten den Teilnehmern die ökologischen Zusammenhänge des Waldes, die aktuellen Herausforderungen für die Erhaltung eines gesunden Waldbestandes und die Bedeutung des Schutzwaldes für die Menschen und deren Infrastrukturen. Als besonderes Thema wurde die Bedeutung der Nachhaltigkeit hervorgehoben. Dabei soll immer nur jene Menge genutzt werden, welche nachwächst. In der Banksprache würde das bedeuten, dass man von den Zinsen lebt und das Kapital nicht anrührt. Der Stilfser Bürgermeister, auch in Funktion als Vertreter des Waldbesitzers von Übergrimm -der Fraktion Stilfs, Franz Heinisch, lobte persönlich die Angestellten der Raiffeisenkasse Prad-Taufers und bedankte sich bei allen für den wichtigen Einsatz zur Erhaltung des Waldes. Der Tag war allemal eine bedeutende Investition in unseren Schutzwald, um so in Zukunft die Bewohner und deren Häuser ökologisch, kostengünstig und nachhaltig vor den Gefahren wie Steinschlag, Muren oder Lawinen zu schützen.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Freuen Sie sich auf Comedy, Kabarett, Musik und Magie bei Naturns lacht! im August. Zum wiederholten Male erwartet die Zuschauer*innen ein abwechslungsreiches Programm. Diesjähriges Highlight ist das 20-jährige Jubiläum des Kinderlachens. Wie immer finden die Aufführungen für Erwachsene auf der Freilichtbühne von Naturns statt, und zwar jeweils dienstags und freitags um 21:00 Uhr. Das Kinderprogramm wird mittwochs um 17:30 Uhr gezeigt. Bei Regen werden die Aufführungen ins Bürger- und Rathaus verlegt. www.naturnslacht.com

Publiziert in Ausgabe 14/2025

„+/- FOLK“ - Ausstellung - In jeder Bauernstube hingen die zwei rechtwinklig vernagelten Balken mit einem fast nackten, gepeinigten und sterbenden Menschen. Vor diesem senkte sich “ehr-fürchtig”der Blick der meisten Betrachter auf den darunterliegenden Bretterboden und mit Schuldgefühl und Angst vor Bestrafung senkten sich dann oft auch die Knie. An Hausmauern, auf Wegen, Bergspitzen und Unfallsorten… Manchmal erblasst und tot, manchmal fromm, manchmal jung, erotisch, attraktiv und muskulös, mit Sixpack und freizügigem Lendenschurz, der das Glied nur knapp verdeckt. Manchmal sehr männlich, aber manchmal auch weich, sinnlich und fraulich. Oft sehr präzise und anatomisch korrekt ausgeformt, geschliffen und kunstvoll bemalt, oft aber auch abstrakt, reduziert, nur grob umrissen und mit einfachsten Mitteln aus dem Holz geschabt.
Seit dem 4. Jahrhundert verwenden Christen das Symbol des Kreuzes und seither gestalten Künstler dieses Objekt immer wieder neu und auf ganz eigene und sehr persönliche Art. Die Ausstellung +/-FOLK im Bunker 23 zeigt in einem gewölbten kapellenartigen Raum verschiedene Kreuze und richtet den Blick von der Leidensgeschichte Jesu hin zu den Geschichten der Künstlermenschen die diese formten.
Daniel Costa

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Jägerhütte oder Almhütte?
Alle möglichen und unmöglichen Schauergeschichten werden über die Köpfl Alminteressentschaft erzählt. Es grenzt an Rufmord. Anscheinend ist es eine besondere Eigenschaft von einigen s12 huetteGlurnsern übereinander und nicht miteinander zu reden.
Diesen Rufmord möchten wir beenden und versuchen unsere Mitbürger aufzuklären.
Bisher war man der Meinung, dass die sogenannte Jägerschaft über die Alm verfügen kann und sie angeblich allen offensteht.
Seltsam dabei war dass fast immer nur die selben Leute einen Teil der Almhütte besetzten.
Genau das möchte die Alminteressentschaft ändern indem jeder Glurnser Bürger die Möglichkeit haben soll die Hütte zu nutzen wenn er sich an die entsprechende Regelung hält.
Bei Anmeldung und Verfügbarkeit kann er bzw.sie den Schlüssel bekommen und die Einkehrmöglichkeit nutzen.
Die Interessenschaft will niemand ausschließen und hofft dass endlich Ruhe einkehrt und nicht pauschal die Bauern als asozial abgestempelt werden.
Wir stempeln auch die Jägerschaft nicht pauschal ab sondern schätzen die Leistungen die einige von ihnen erbracht haben.
Wir hoffen dass alle Besucher den Aufenthalt auf unserem schönen Berg genießen können und stoßen auf eine friedliche Zukunft an.
Die Köpfl-Alm-Interessentschaft

 

Oldtimer-Traktor-Spektakel zum Jubiläum „200 Jahre Stilfserjoch“ – ein Rückschritt aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes.
Was als nostalgisches Spektakel inszeniert wurde, offenbarte bei genauerer Betrachtung einen deutlichen Zielkonflikt: Die Oldtimer-Traktor-Tour vom 21. Juni stand im krassen Widerspruch zu den Grundprinzipien des Umwelt- und Naturschutzes – besonders in einem sensiblen Schutzgebiet wie dem Nationalpark Stilfser Joch. Oldtimer-Traktoren sind technisch überholt und verfügen in der Regel weder über effektive Abgasreinigung noch über umweltfreundliche Antriebstechnologien. Ein Nationalpark ist kein Abenteuerspielplatz für Motorenromantik, sondern ein Schutzraum für Natur und Stille – und das aus gutem Grund. Die Traktorparade stand nicht nur im Widerspruch zum Geist eines Nationalparks, sie entwertete ihn zur bloßen Kulisse für Lärm, Emissionen und Show. Wer ernsthaft glaubt, ein solches Event sei ein geeigneter Beitrag zur Feier des Stilfserjochs, hat offenbar weder dessen ökologische Bedeutung verstanden noch die Zeichen der Zeit erkannt. Klimakrise, Artensterben und alpine Übernutzung schreien nach entschlossenem Umdenken – nicht nach Traktoren-Nostalgie im Hochgebirge.
Mit besten Grüßen
Helmut Schönthaler, Bahnhofstraße 21, Eyrs

 

Wiesenbrüter
Nauders/Pfunds/Graun/Mals – Anfang Juni trafen sich Vogelkundler:innen aus Nordtirol, Graubünden, Vorarlberg und dem Vinschgau in Nauders zu einer grenzüberschreitenden Exkursion mit fachlichem Austausch über den Schutz von Wiesenvögeln. Nachdem das Treffen im Vorjahr in Tschlin (Unterengadin) stattgefunden hatte, richtete sich der Fokus heuer auf die Wiesenlandschaften am Reschenpass auf Nordtiroler Seite.

 

HAIKU - GEDICHT

Tautropfenglanz
auf sommergrünem Farn –
noch schweigt der Wald.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Der Mond - ein stetiger Begleiter. Am 20. Juli 1969 landeten die ersten zwei Menschen auf dem Mond. Es war eine unvorstellbare technische Leistung. Eine Leistung haben auch die zwei Alpinisten vollbracht, die vielleicht bei Mondschein den Gipfel erreicht haben. Es liegt in der menschlichen Natur immer neue Ziele anzustreben.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Gesundheit

Wasser ist für die Wirbelsäule und insbesondere für die Bandscheiben ebenso essentiell wie einige Aminosäuren für den Stoffwechsel: Essentiell bedeutet, dass wir das Wasser dem Körper zuführen müssen, am besten natürliches Quellwasser mit einem pH-Wert von rund 7,0, also neutral. Ideal für das Bindegewebe ist ein leicht basisches Milieu. Eine unausgewogene Ernährung mit zu viel saurem Anteil (zum Beispiel durch Weißmehlprodukte, tierische Fette und Eiweiße, Zucker, Alkohol) übersäuert das Bindegewebe und schränkt die Durchlässigkeit der Zellwände ein. Dadurch wird das Milieu für Entzündungen aller Art, besonders von Gelenken, ihre schmerzende Belastungsanfälligkeit, sowie der Knorpelabbau erhöht und die Elastizität der Faszien eingebüßt. Achtung: Auch kohlensäurehaltiges Mineralwasser wirkt übersäuernd!
Natürliches, stilles Wasser hilft den Bandscheiben zu ihrer natürlichen Form und Funktion. Trink Wasser auch in diesem Bewusstsein!

Wasser ist das Lebenselixier schlechthin.
Man könnte Wasser als ein Naturwunder bezeichnen, denn diese Flüssigkeit entsteht aus der Verbindung von zwei flüchtigen Gasen. Wasser kann vier verschiedene Aggregatzustände haben (flüssig, fest, gasförmig, flüssigkristallin) und gibt uns viele Rätsel auf.
Höchst interessante Experimente haben bewiesen, dass Wasser Information aufnehmen kann. Ob Sonnenlicht, Infrarotlicht, Ereignisse, Gefühle, Gedanken, Musik, Schwingung, Gebete, Giftstoffe, Strahlung – Wasser nimmt alles aus seiner Umgebung auf; es ist Sender und Empfänger von elektromagnetischer Strahlung. Trinke daher dein nächstes Glas Wasser mit einem guten, nährenden Gedanken.

Petra Gamper
GesundSein
Seminare - Coaching - Training
www.petra-gamper.com

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Prad - Stilfserjoch - In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 2025 fand die zweite Stelvio Night statt, ein einmaliges Erlebnis auf der Stilfserjochstraße.
Die historische Panoramastraße wurde von 20.00 – 02.00 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt und in ein beeindruckendes, indirektes Lichtermeer verwandelt, das sich von der Franzenshöhe bis hinauf zum Stilfserjoch erstreckte. Rund 350 Teilnehmende aus insgesamt sieben Nationen nutzten die Gelegenheit, dieses außergewöhnliche Erlebnis zu genießen.
Der Abend begann mit einem geselligen Aperitif im Hotel Schöne Aussicht/Bella Vista und anschließendem gemeinsamen Aufbruch in das nächtliche Abenteuer.
Für das leibliche Wohl sorgten kulinarische Spezialitäten, darunter Kaiserschmarrn und vegetarische Gerstsuppe an der Franzenshöhe sowie Gulaschsuppe und Pizzoccheri beim abschließenden gemütlichen Beisammensein mit Musik im Gasthof Tibet auf der Stilfserjoch Passhöhe.
Auch konnten die Teilnehmenden unterwegs ihr Startpaket genießen, welches eine Marende mit lokalen Produkten beinhaltete.
Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme des jüngsten Teilnehmers, der mit nur fünf Jahren zu Fuß unterwegs war – ein eindrucksvoller Beweis für die generationsübergreifende Begeisterung für das Stilfserjoch.
Viele nutzten den Shuttledienst, welcher die Teilnehmenden bei Wunsch wieder von der Passhöhe ins Tal brachte.
Die Firma Lux & Ton sorgte für die eindrucksvolle Beleuchtung
Die Stelvio Night 2025 stand auch im Zeichen der Feier des 200-jährigen Bestehens der Stilfserjochstraße, einer der bedeutendsten Panoramastraßen Europas.
Die Veranstaltung wurde vom Tourismusverein Prad rum um Direktor Peter Pfeifer organisiert und bot den Besucherinnen und Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, die historische Straße in einem besonderen Licht zu erleben.
Der Organisator bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie allen Mitwirkenden für die gelungene Veranstaltung und freut sich bereits auf die nächste Ausgabe, die am 26. Juni 2026 stattfinden wird. 

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Kastelbell - Winzer und Weinkenner und -liebhaber wusste auch die 3. Vinschgauer Weinpräsentation auf Schloss Kastelbell am vergangenen 6. Juli 2025 zusammenzubringen. Hinter mittelalterlichen Mauern präsentierten Vinschger Winzer flankiert von einigen italienschen und südtiroler Gastkellereien ihre edlen Tropfen, denen es an „landschaftsbezogener Identität“ - wie BM Gustav Tappeiner in seinen Grußworten betonte - nicht fehlte. Viel Applaus und große Anerkennung s10 wein2gab es für die Donna del vino Sonya Egger- Trafoier, die einmal mehr, alle, die Rang und Namen haben, nach Kastelbell zu holen wusste und zusammen mit dem Tourismusverein die Vinschgauer Weinpräsentation zu dem macht, was sie ist: Eine Kostbarkeit. (ap)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Schlanders/Vinschgau - Insgesamt 96 AbsolventInnen des Oberschulzentrums Schlanders nahmen am vergangenen 5. Juli bei einem Festakt im Kulturhaus Schlanders ihre Diplome entgegen. Alle, die zur Matura angetreten waren, haben diese heuer geschafft. Lena Theiner (5b SG), Anna Hofer (5b SG) und Anna Rinner (5a SG) (u. i. Bild) haben die Matura mit der Höchstpunktezahl 100 mit Auszeichnung absolviert. Nathalie Spechtenhauser (RG), Sara Sprenger (5a SG), Hannes Auer (5a TFO), Manuel Mahlknecht (5a TFO) und Johannes Gamper (WFO) haben hingegen die Höchstpunktezahl 100 erreicht.
Die Festrede, lieb gewordene Tradition bei der Diplomfeier, hielt heuer Martin Trafoier, Englischlehrer am SG/RG und eine Institution am OSZ, der mit Herbst in den wohlverdienten Ruhestand geht. Für ihn war es heuer die letzte Matura, „ich verlasse mit euch das OSZ.“ Trafoier gab den AbsolventInnen eine Reihe von Erkenntnissen mit auf den Weg: „Ihr habt nun den Gipfel des Wissens erklommen. Die Gescheidheit misst sich aber nicht in Maturapunkten. Alles, was im Leben wichtig ist, habt ihr schon beim Sandburg bauen gelernt: Teilen, sich entschuldigen, sich versöhnen, nicht nach unten treten oder neugierig bleiben.“ Und der wichtigste Tipp: „Schaut. Schaut euch um und schaut auf euch.“
Mit einer Schweigeminute besonders gedacht wurde an Raphael Patscheider, der kurz vor seiner Matura an der TFO bei einem schweren Verkehrsunfall sein Leben verlor. (ap)

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Martell - Am letzten Sonntag im Juni findet im Martelltal das traditionelle Erdbeerfest statt. Es beginnt die Erntezeit, es ist der Auftakt für die Erdbeertage. Beim Fest am 29. Juni wurde Elisa Abart aus Mals zur Südtiroler Erdbeerkönigin gekrönt. Außerdem gab es die Prämierung eines Fotowettbewerbes.

von Heinrich Zoderer

Was 1999 als kleines Fest begann, hat sich in der Zwischenzeit zu einem großen Event mit verschiedenen Veranstaltungen entwickelt. In den Erdbeertagen vom 28. Juni bis 13. Juli dreht sich dieses Jahr im Martelltal, dem Vinschger Beerental, wieder alles um die süße, rote Frucht. Angeboten werden geführte Wanderungen auf dem Erdbeerweg, Führungen durch die Versuchsfelder, um Wissenswertes über den Anbau und die Vermarktung zu erfahren, E-Bike-Touren, vorbei an Erdbeerfeldern, am Zufrittsee bis zum Talschluss und zur Lyfi-Alm. Es gibt Erdbeersortenverkostungen, Kochkurse mit Monika vom Niederwieshof und kulinarische Spezialitäten in den verschiedenen Gastronomiebetrieben. Der Höhepunkt der Erdbeertage ist das große Erdbeerfest auf dem Freizeitgelände Trattla. Neben verschiedenen Marktständen mit regionalen Produkten, dem traditionellen Fassanstich mit der Spezialbier-Brauerei Forst, gab es in diesem Jahr erstmals auch die Prämierung eines Fotowettbewerbes, organisiert vom Bildungsausschuss Martell. Wie die Vorsitzende Brigitta Kuenz Fleischmann erklärte, konnten Einheimische und Gäste vom 1. Juli bis 31. Oktober 2024 Fotos über verschiedene Sehenswürdigkeiten in Martell präsentieren. Rund 200 Bilder über die Fauna, Flora, Landschaften und Gebäude wurden eingereicht. Eine Jury, bestehend aus dem Fotografen Oliver Wieser, der Fotografin Julia Lesina Debiasi, sowie dem Amateurfilmer und Hobbyfotografen Leo Lanthaler, kürte drei Siegerfotos. Der 1. Preis und 3. Preis gingen an Heinz Keil aus Deutschland, der 2. Preis an Josef Tinkhauser aus Bozen. Die Siegerfotos sowie weitere gelungene Fotoaufnahmen können den ganzen Sommer über im Ausstellungsraum von Culturamartell besichtigt werden. Der Höhepunkt des Erdbeerfestes war die Krönung der neuen Südtiroler Erdbeerkönigin Elisa Abart aus Mals und der Anschnitt der großen Erdbeertorte durch die Erdbeerkönigin. Neben vielen Einheimischen und Gästen waren auch drei weitere Südtiroler Produktköniginnen beim Erdbeerfest präsent: die Honigkönigin Doris Höller aus Mölten, die Spargelkönigin Susanne Geier aus Terlan und die Törggelekönigin Miriam Kainzwalder aus Brixen. Musikalisch umrahmt wurde das Fest von der Musikkapelle Martell und dem Bläserensemble Oberwind mit den acht Vollblutmusikern aus dem Vinschgau.

Publiziert in Ausgabe 14/2025

Bozen/Laas - Seit die Gemeinde und die Fraktion Laas Ende 2023 den Gottfried Tappeiner und den Othmar Thaler als Mediatoren in der Causa Marmor installiert haben, ist es um den Laaser Marmor in der Öffentlichkeit still geworden. Durch eine Anfrage an die Landesregierung, eingereicht vom Landtagsabgeordneten und ehemaligen Freiheitlichen Andreas Leiter Reber (Bild) („Freie Fraktion“) wird diese Stille durchbrochen. Denn mit 22 Fragen will Leiter Reber von der Landesregierung viele Details rund um den Abbau des Laaser Marmors, um Abbaumengen, um Verträge, um Gebühren und Abgaben, Fragen rund um die Schrägbahn und Fragen um künftige Pläne für den Abbau und für den Abtransport. Leiter Reber schickt seinen Anfrgen voraus: „Während man viele Informationen über die Veredelung des Laaser Marmors in Form von Skulpturen und Bauwerken findet und auch die Preise für dieselben, gestaltet sich die Suche nach den Abbaumengen, den vom Land Südtirol erteilten Abbaugenehmigungen oder den Erlösen und Rahmenbedingungen rund um den Abbau dieses Bodenschatzes im Südtiroler Vinschgau weitaus schwieriger. Die Grundparzellen, auf welchen derzeit auf dem Gemeindegebiet von Laas Marmor abgebaut wird, scheinen grundbücherlich als Eigentum der Eigenverwaltung Laas (BNG Laas) und der Autonomen Provinz Bozen auf. Der Marmorabbau wird nach einem entsprechenden Ermächtigungsantrag und der Erfüllung der Voraussetzungen von der Südtiroler Landesregierung genehmigt. Die jährliche Abbaumenge, die Abbaugebühr sowie Umweltausgleichsmaßnahmen und andere Auflagen sind gesetzlich vorgegeben.“ Und: „Das aktuelle Landesgesetz Nr.19 2023 „Bestimmungen über den Abbau von mineralischen Rohstoffen“ schreibt überhaupt keine Frist der Laufzeit mehr vor, sondern besagt „die Laufzeit einer Ermächtigung zum Abbau wird unter Berücksichtigung des nachgewiesenen Abbaubedarfs, des geschätzten nutzbaren Rohstoffvorkommens sowie der angegebenen jährlichen Abbaumenge festgelegt.“ Gespannt auf die Antworten der Landesregierung ist man jedenfalls nicht nur in Laas. (eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2025