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Dienstag, 19 Juli 2016 12:00

Nachgedacht Sommer 2016

s10sp1 098von Don Mario Pinggera

Das ging nun doch gewaltig schief! Grossbritanien katapultiert sich via Volksabstimmung aus der Europäischen Union. Die unbeschreibliche Naivität des britischen Premiers David Cameron hat fatale Folgen, deren Auswirkungen in den nächsten Jahren nichts Gutes ahnen lassen. Sein Rücktritt ob seines totalen Versagens ist folgerichtig. Natürlich werden die EU und ihre Führung nun grundsätzlich zu prüfen haben, welche Schritte nötig sind, damit die Union nicht vollends zerbricht. Die Verweigerung von dringenden Reformen ist eben auch ein Grund, weswegen die Briten so votiert haben und weswegen andere Länder wahrscheinlich ähnlich abstimmen könnten. Tatsächlich hat sich die EU mittlerweile zu einem 28 Staaten umfassenden Komplex entwickelt, ohne jedoch die Strukturen dieser immensen Grösse sukzessive anzupassen. Viel zu schnell ist die Union gewachsen. Davor haben altgediente Mitgründer von damals, wie z.B. Altbundeskanzler Helmut Schmidt schon vor Jahren auf das Eindringlichste gewarnt. Trotzdem ist das Gebot der Stunde, die Europäische Einheit zu wahren und weiter zu entwickeln. Was erstaunlich im Zusammenhang mit dem Brexit ist, dass die Kirchen sich offiziell kaum oder gar nicht zu Wort melden. Geht es beispielsweise um das Thema ‚Gleichgeschlechtliche Partnerschaft‘, wo es um nichts anderes geht, als dass sich Liebende auch rechtlich anerkannt werden, dann ist das Lamentieren und das Geschrei so mancher kirchlicher Moralisten riesig. Der Brexit jedoch, der einen scharfen Einschnitt in die Friedensgeschichte Europas bedeutet, ist den Kirchen kein Wort wert. Haben sich die Kirchen völlig aus der Realität verabschiedet? 70 Jahre Friedensgeschichte in einer Welt, die an allen Ecken brennt und kein Wort dazu? „Der Friede sei mit Euch“, so der Zuspruch in jeder Heiligen Messe. Im Zusammenhang mit dem Brexit wäre jetzt die Möglichkeit, genau für diese Verheissung Jesu einzustehen! Denn eines ist sonnenklar: Die Tendenzen auch in anderen Ländern, Europa den Rücken zu kehren, haben starken Auftrieb erhalten. Schon wetzt der FPÖler Norbert Hofer in Österreich das Messer, die Drohkulisse des Referendums ist längst ausgesprochen. Dass bei einem Austritt Österreichs aus der Union auch alle (!) Grenzen zu Südtirol dicht gemacht werden ist ein Szenario, dass sich niemand bei uns wünscht. Nun hat diese Partei auch noch einen Bundesgerichtsentscheid erwirkt, nachdem die Präsidentenwahl wiederholt werden muss. Eine ziemliche Dummheit! Für die FPÖ! Denn nun werden auch die wählen gehen, die es das letzte Mal verpasst und danach bereut haben. Und das werden Wählerinnen und Wähler der Vernunft sein, welche das Wahlergebnis in die richtige Richtung noch eindeutiger beeinflussen werden. Denn das braune Potenzial wurde bereits bei der letzten Wahl voll ausgeschöpft.

Es lebe Europa und es lebe der Friede!

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Publiziert in Ausgabe 15/2016

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