Florianifeier mit Fahrzeugweihe in St.Valentin: - Am vorvergangenen Sonntag feierte die Freiwillige Feuerwehr St.Valentin ihre alljährliche Florianifeier, ein Ereignis, das nicht nur die Tradition der Feuerwehr ehrt, sondern auch die ganze Dorfgemeinschaft zusammenbringt. Der diesjährige Höhepunkt des Festes war die feierliche Weihe eines neuen Einsatzfahrzeuges, das die Bereitschaft der Feuerwehr weiter stärken wird.
Bereits am Morgen begannen die Feierlichkeiten mit einem Einzug der Feuerwehr und Ehrengäste, begleitet von der Musikkapelle, zu einem festlichen Gottesdienst in die Pfarrkirche.
Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die Mitglieder der Feuerwehr, der Musikkapelle und zahlreiche Bürger auf dem Feuerwehrgelände. Der Kommandant, Waldner Michael, begrüßte die Anwesenden herzlich und bedankte sich unter anderem beim Bürgermeister Prieth Franz, beim Fraktionspräsidenten Waldner Franz, beim Direktor der Raiffeisenkasse Moriggl Markus und beim Bezirksverband Obervinschgau für die großzügige finanzielle Unterstützung beim Ankauf. Als Patin für das neue Fahrzeug stellte sich Stecher Simone zur Verfügung. Hochwürden, Pfarrer Anton Pfeifer, segnete den neuen Mannschaftsbus, der auf dem Stand der neuesten Technik ist.
Nach der Zeremonie und den verschiedenen Ansprachen durch die zahlreichen Ehrengäste, bestand die Möglichkeit, das Fahrzeug aus nächster Nähe zu betrachten und sich über die technischen Details zu informieren. Die Feuerwehrleute standen bereit, um Fragen zu beantworten und Einblicke in ihre Arbeit zu geben.
Nach einem ausgiebigen Umtrunk und anschließendem Mittagessen wurde in geselliger Runde noch bis in den späten Abend der Neuerwerb des Mannschaftsfahrzeuges gefeiert.
Die Florianifeier von St. Valentin war ein voller Erfolg und ein Zeichen für den Zusammenhalt in der Gemeinde. Die Feuerwehr blickt optimistisch in die Zukunft und ist bereit, auch weiterhin für die Sicherheit der Bürger Sorge zu tragen.
Mals - Am vergangenen 16. Mai 2025 wurden der Gabriel-Grüner-Schülerpreis und das Stipendium in Mals vergeben. Lena Unterpertinger und Liam Fichter gewannen den Schülerpreis mit ihrer Reportage über Sternenkinder, das Stipendium erhielten Eyad Abou Kasem und Eliana Berg, die ihre „zweite Reise“ nach Damaskus antreten.
von Angelika Ploner
Raphael, Laura, Marie: Sie stehen in der Siegerreportage des heurigen Gabriel-Grüner-Schülerpreises stellvertretend für die Sternenkinder in Südtirol. Liam Fiechter und Lena Unterpertinger von der Fachschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation in Brixen haben die Sternenkinder-Fotografin Manuela Schöpf portraitiert, Eltern von Sternenkindern besucht, mit ihrer berührenden Reportage ein Tabuthema aufgegriffen und die Jury überzeugt. „Neun Sternenkinder-Fotografen gibt es in Südtirol“, sagte Lena Unterpertinger bei der Verleihung vergangenen 16. Mai 2025 in Mals. Manuela Schöpf, selbst Mutter zweier Sternenkinder, hat in Südtirol mit der Sternenkind-Fotografie begonnen.
Unterpertinger: „Früher war es gängige Praxis ein still geborenes Kind den Eltern nicht zu zeigen und es an einem unbekannten Ort zu beerdigen.“ Heute werden alle Sternenkinder ab der 28. Woche auf dem Friedhof bestattet. Für Eltern von Sternenkindern sind die Fotos Andenken, Trauerbewältigung, Abschied, Erinnerung und Hoffnung zugleich. „Die Jury hat den Sternenkindern mit diesem Preis Sichtbarkeit gegeben“, sagte Liam Fichter sichtlich erfreut.
Das Gabriel-Grüner Stipendium international 2025 hingegen ging an Eliana Berg und Eyad Abou Kasem. Sie werden eine Reportage mit 6000 Euro verwirklichen, die sich „Zweite Reise“ nennt. Eyad Abou Kasem flüchtete vor zehn Jahren aus Syrien und kam mit einem Schlauchboot nach Europa. „Eyad“, so Eliana, „wäre zum Militärdienst eingezogen worden.“ Die beiden wollen nun den Weg zurück von Würzburg nach Damaskus gehen: „Diese Reise ist nur möglich, weil Assad gestürzt wurde.“ Andreas Feichter, Vizechefredakteur der Rai und Freund von Gabriel Grüner hielt den diesjährigen Festvortrag: „Der Journalismus steckt in seiner größten Krise. Bei allen Tageszeitungen geht es abwärts. Nur mehr die schnelle Kurzinfo ist gefragt. Ein weiteres Problem ist: Jeder ist plötzlich Journalist. Jeder stellt alles ins Netz, auch total erfundenen Schwachsinn. Wir kämpfen gegen Millionen von vermeintlichen Journalisten im Netz und die Marketingmaschinerie. Traditionelle Medien bauen auf Journalisten, die vor Ort sind. Um gute Geschichten zu bekommen, muss man vor Ort sein. Damit können wir auch die Menschen erreichen.“
Landesrat Philip Achammer, selbst Vater eines Sternenkindes, drückte Fichter und Unterpertinger seine Anerkennung aus: „Ich ziehe meinen Hut vor euch. Ihr habt mit Feingefühl und Respekt dieses Thema aufgegriffen.“
BM Josef Thurner zur Verleihung: „Es ist immer wieder ein großer Moment wenn sich junge Menschen mit Themen beschäftigen, die bewegen.“ Michael Pinggera: „Für uns als Bildungsausschuss ist es eine Ehre die Leistungen würdigen zu dürfen.“ Pinggera und Roman Drescher von der Rai moderierten die Preisverleihung. Originelle Musik kam von Alpenflair mit Noah Frischmann und Nadine Theis.
Der Schülerpreis (FF, Bildungsausschuss Mals, Gemeinde Mals, Zeitenspiegel) wurde zum 11. Mal, das Stipendium zum 26. Mal vergeben. Beide Preise halten das Andenken an Gabriel Grüner hoch. Der Stern-Reporter wurde 1999 erschossen.
Der Wähler hat immer recht ... magari!
Aber in Schlanders ticken die Uhren in der Politik anders: vom Einhalten des Wählerwillens weit und breit keine Spur.
Der starke Wahlgewinner (1084 Vorzugsstimmen), ein über die Talgrenzen hinaus bekannter, unbestritten integrer, versierter und kompetenter ehemaliger Gemeindesekretär war schon als möglicher BM-Kandidat von den lokalen SVP-Gremien und im Hintergrund Agierenden ausgebremst worden.
Nun wurden im Zuge der Erstellung des Gemeindeausschusses er und weitere zwei der 4 Meistgewählten abgestraft und außen vorgelassen. Die Fraktionen waren zwar bei der Beschaffung der Stimmen stark eingebunden, sind aber in der Vertretung im Gemeindeausschuss arg im Stich gelassen worden.
So erfolgte dessen Zusammensetzung nicht nach objektiven Kriterien, sondern nach den Vorgaben der „Wahlhelfervereine“ wie Bauernbund, soziale Mitte und Wirtschaft.
Wir Schlanderser haben aber dezidiert für eine Änderung dieser Politik in ihren Ausfärbungen gestimmt; die Parteibonzen wollen hingegen in den alten Gleisen fortfahren.
Wen wundert es dann noch, wenn die Politikversrossenheit zunimmt. Dergestalt steuert die Schlanderser SVP auf eine Zeit zu, in der sie die absolute Mehrheit verliert. Das mag für die Demokratie wohl gut sein. Nur weiter so!
PS: bitte verschont uns Wähler in Hinkunft von euren Floskeln der Wahlwerbung.
Elmar Dietl, Göflan
Bildet Fahrgemeinschaften!Laut einer Recherche der Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) hat sich in den letzten 10 Jahren das Verkehrsaufkommen auf der Vinschgauer Staatsstraße nicht vermindert. Durch die Zugsperren im Vinschgau und die Renovierungen der Brücken auf der Brennerautobahn ist mit einer weiteren Zunahme des Verkehrs zu rechnen. Dies kann zu einer größeren Belastung für Mensch und Umwelt, zu Staus und Überlastungen der SS 38 führen. Um dem vorzubeugen, startet die USGV eine Initiative, mit der die Pendler angesprochen werden. Laut einer Erhebung des Astat pendeln an einem Stichtag im Jahr 2021 ca. 8000 unselbständig Beschäftigte in den Vinschgauer Gemeinden aus und ca. 7000 pendeln ein. Einer Umfrage der USGV zufolge fährt der Großteil der befragten Pendlerinnen alleine mit dem PKW zur Arbeit. Mit der Reduzierung des täglichen Pendlerverkehrs könnte eine Entschärfung der Verkehrssituation erreicht werden. In Fahrgemeinschaften zur Arbeit zu fahren, bedeutet nicht nur Staus in Stoßzeiten zu vermindern, sondern für die Pendlerinnen selbst bringt es erhebliche Vorteile: So lassen sich die Kosten für die Fahrt zum Arbeitsplatz im Idealfall auf ein Fünftel reduzieren. Auch der soziale Aspekt, das Bilden neuer Bekanntschaften, der Austausch und die Hilfestellung untereinander sollten nicht unterschätzt werden. Die USGV bietet allen Pendlern, die sich zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen, eine Unterstützung an: Um den Kontakt zwischen den Pendlerinnen zu erleichtern, wurde nach einem geeigneten Pendlerportal gesucht und dieses gefunden. Es wird allen Pendlern empfohlen die freie Version von pendlerportal.de zu verwenden, damit sich die Suchenden auf einer Plattform finden können. Außerdem wurde eine Karte mit den in den Vinschgauer Gemeinden zur Verfügung stehenden Parkplätzen erstellt. Auf allen diesen Parkplätzen können die Mitfahrenden ihr Fahrzeug unentgeltlich abstellen. Die Aktion wird von den Gemeinden des Vinschgaus mitgetragen und durch eine Plakataktion bekannt gemacht.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Mit CO2-neutralem Diesel
Stilfserjoch Oldtimer Traktortour 2025: Erste Veranstaltung in Italien mit CO₂-neutralem Diesel/HVO aus 100 % erneuerbaren Roh- und Abfallstoffen
Prad am Stilfserjoch, 09. Mai 2025 – Die Stilfserjoch Oldtimer Traktortour 2025 setzt ein klares Zeichen für nachhaltige Mobilität. Erstmals in Italien wird eine Oldtimer-Veranstaltung vollständig mit CO₂-neutralem Diesel/HVO abgehalten, der aus 100 % erneuerbaren Roh- und Abfallstoffen hergestellt wird. Damit zeigen die Veranstalter ihr konsequentes Engagement für Umweltschutz und moderne Lösungen im historischen Fahrzeugbereich.
Seit Jahren zieht die Tour Oldtimer-Enthusiasten aus ganz Europa an und bietet eine einzigartige Bühne, um historische Traktoren inmitten der beeindruckenden Südtiroler Berglandschaft zu präsentieren. 2025 wird die Veranstaltung mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit neu ausgerichtet.
Der eingesetzte CO₂-neutrale Diesel/HVO stellt eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen fossilen Kraftstoffen dar. Die Veranstalter gewährleisten durch strenge Kontrollen, dass ausschließlich dieser Kraftstoff bei allen teilnehmenden Traktoren verwendet wird. Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck der Veranstaltung deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die Begeisterung für Oldtimer mit verantwortungsvollem Handeln zu verbinden.
Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Reduktion der Teilnehmerzahl: Statt der bisherigen 500 Traktoren sind in diesem Jahr maximal 350 Fahrzeuge zugelassen. Diese Maßnahme trägt zur weiteren Entlastung der Umwelt bei und sorgt gleichzeitig für ein hochwertigeres und sichereres Veranstaltungserlebnis für alle Beteiligten.
Im Anschluss an die Tour findet auf dem Country-Gelände in Prad am Stilfserjoch das traditionelle Fest für Teilnehmer und Zuschauer statt. Dort wird die Veranstaltung in geselliger Atmosphäre ausklingen – mit regionaler Verpflegung, Musik und Begegnungen zwischen Fans und Fahrern. Die Veranstalter freuen sich auf eine rege Teilnahme und ein gelungenes Fest.
Die Stilfserjoch Oldtimer Traktortour 2025 findet am 21. Juni 2025 statt. Oldtimer-Fans sind eingeladen, Teil dieser innovativen und nachhaltigen Veranstaltung zu werden und gemeinsam einen Beitrag für die Zukunft zu leisten.
Weitere Informationen und das detaillierte Programm: www.oldtimer.bz.it
OLDTIMER CLUB VINSCHGAU
Oskar WegmannVinschgau
Neuer Gemeindeausschuss Partschins – Gerechte Ungerechtigkeit
Zum zweiten Mal hat die Bürgerliste bei den Gemeinderatswahlen in Partschins gut abgeschlossen. Drei Frauen und drei Männer von der Bürgerliste haben es in den Gemeinderat geschafft. Dieses Ergebnis erhöht die Frauenquote und es werden zwei Frauen im Gemeindeausschuss mitwirken. Die Freude bei der Bürgerliste war groß, ebenso wie die Hoffnung auf einen Sitz im Gemeindeausschuss. Diese Hoffnung ist bei der Gemeinderatssitzung am 20.05.2025 gestorben. Alois Forcher holt sich erneut Jasmin Ramoser von der SVP ins Boot. Als zweite Frau entscheidet er sich für Sabine Zoderer von den Freien Wählern. Ich bin irritiert über diese Ernennung, da die Bürgerliste 32,7 % der Wählersstimmen erhalten und in den letzten fünf Jahren aktiv mitgestaltet hat. Die sechs Gemeinderäte der Bürgerliste bringen bei der Sitzung offen und ehrlich ihren Wunsch zum Ausdruck, im Gemeindeausschuss mitzuwirken und betonen, dass der Wählerwunsch damit berücksichtigt würde. Enttäuschend für mich, dass keiner der 12 anderen Gemeinderäte dazu Stellung nimmt. Schweigen im Saal.
Alois Forcher bat um weitere faire Zusammenarbeit. Aber was bedeutet fair? Für mich wäre es fair und logisch gewesen, Jutta Pedri von der Bürgerliste in den Ausschuss zu nehmen. Das Wahlergebnis spräche dafür. Rechtens entscheiden bedeutet nicht immer gerecht zu entscheiden. Für mich sieht Demokratie anders aus und es wäre an der Zeit, dieses Gesetz zu überdenken. Denn die Zusammenstellung des Gemeindeausschusses sollte den Wählerstimmen angepasst sein, finde ich.
Ich wünsche unserem Bürgermeister, allen Gemeinderäten und dem neuen Gemeindeausschuss eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle unserer Gemeinde. Der Bürgerliste wünsche ich, dass sie ihre Motivation und ihr Engagement nicht verlieren und dass die Wähler dranbleiben. Denn alle guten Dinge sind bekanntlich drei.
Astrid Fleischmann, Rabland
Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Staunen
„Das Erwachen der Natur im Frühling – da kann ich nur ehrfürchtig staunen.“
Mit dem Beispiel wird deutlich, dass es beim Staunen um Bewunderung, Wertschätzung und Achtung geht. Empfinden wir Ehrfurcht, so erleben wir etwas von unvergleichlicher Größe. Sie erfasst uns in der Natur, der Begegnung mit Menschen, in der Kunst und Musik oder in einem rituellen Moment in der Kirche. Beinahe unmittelbar erfahren wir die Ganzheit und Verbundenheit aller Dinge auf Erden. Angerührt von der Erfahrung des Besonderen halten wir inne und sind ergriffen. Einen Moment bin ich gegenwärtig und ganz von dem eingenommen, was unmittelbar geschieht oder sich mir eröffnet. Tränen der Rührung oder Sprachlosigkeit können damit einhergehen, weil etwas die eigenen Erwartungen übersteigt. Staunen ist wie ein Funke, der überspringt, der uns die Welt immer wieder mit neuen Augen sehen lässt und unser bisheriges Tun bestätigt und gleichzeitig hinterfragt. So bleiben wir geistig rege und wendig und dürfen uns selbst im Alter eine kindliche Neugierde bewahren. Größere Zusammenhänge im Leben erschließen sich immer wieder aufs Neue. Staunen kann als treibende Kraft für Wachstum und Erkenntnis betrachtet werden. Ehrfurcht hingegen macht demütig und erinnert uns daran, dass es Dinge gibt, die weit über unser Verständnis hinausreichen.
Die Welt in seiner Fülle erschließt sich mir nur, wenn ich vorbehaltlos mit offenen Augen und Ohren durchs Leben gehe. Bin ich fähig, ihnen stauend und ehrfürchtig zu begegnen, steigert dies meine Zufriedenheit und mein Wohlbefinden und ich bin ein Segen für die anderen.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it
Schlinig - Die „Braunen“ aus Schliniger und Amberger Ställen standen am 18. Mai 2025 im Mittelpunkt der Jubiläumsausstellung zum 85. Bestehen der Braunviehzuchtgenossenschaft Schlinig. Auf dem perfekt hergerichteten Gelände am Schliniger Langlaufzentrum wurden insgesamt 105 Tiere aufgetrieben und im holzgezäunten Ring das Braunvieh aller Altersklassen vor staunendem und durchaus interessiertem Publikum und vor den kritischen Augen des erfahrenen Ausstellungsrichters Gerold Riedl vorgeführt. Mit sicherem, begründeten und nachvollziehbarem Urteil klassifizierte Riedl, der im vorigen Jahr die Europaausstellung in Imst als Richter begleitete, die prächtigen Tiere in den verschiedenen Altersklassen. Als Beispiel: Bei den „Champion Kühe“ (Foto) siegte „Duplago Orchidee“, von Michael Moriggl, Zangerle, vor „Phil Omega“ von Christian Peer, Klaprasira und „MN Gian Snuti“ von Daniel Habicher, Unterlutaschg.
Aus Nah und Fern sind viele Besucher, vor allem Bauerskollegen und Züchter nach Schlinig gekommen, um sich über die Zuchterfolge der Schliniger Bauern zu informieren und zu diskutieren. Für Speis und Trank war gesorgt, auch wenn man von der Besuchermenge wohl etwas überrascht und überrollt worden ist. Dafür war in den Gesichtern vieler Schliniger Altbauern Stolz und Rührung zu erkennen, sei es über die Zuchterfolge der Jungbauern sei es auch über die sehr gelungene Jubiläumsschau und auch das enorme Interesse daran. Im Vorfeld hat es einiges an Organisationstalent erfordert, um ein dermaßen umfangreiches Programm aufstellen zu können. Viele Sponsoren haben das Bemühen und die Arbeit der Schliniger Bauern wertschätzend honoriert.
Dem OK-Team, bestehend aus den Ausschussmitgliedern der Braunviehzuchtgenossenschaft Schlinig unter Obmann Christian Peer, Obmannstellvertreter Fabian Bernhart, Schriftführer Gabriel Bernhart, Daniel Habicher und Thomas Rauner ist es gelungen, die Schliniger Bauern und auch die Jugend für die Jubiläumsausstellung zu begeistern. Die Moderation während der Ausstellung hat der Geschäftsführer des Südtiroler Braunviehzuchtverbandes Peter Zischg übernommen. Pater Peter Perkmann hat Vieh und Veranstaltung gesegnet.
Die Schliniger Bauerskinder nutzten, auch zur Freude der Eltern, die gebotene Möglichkeit, ihre Kälber im Ring gekonnt und mit Stolz vorführen zu können.
Schlinig, so ein vorläufiges Resümee, bleibt in der Braunviehzucht erfolgreich und führt so das jahrzehntelange Bemühen der Großväter und der Väter weiter.
Schluderns/Vinschgau - Werner Atz, Vorsitzender „Südtiroler in der Welt“, und der stellvertretende Vorsitzende des KVW Bezirkes Vinschgau Josef Bernhart eröffneten die 52. Grenzpendlertagung am 24. Mai 2025 im Kulturhaus von Schluderns mit Begrüßungen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Einleitend wurde mehreren Ehrengästen das Wort erteilt. BM Heiko Hauser zeigte sich erfreut Gastgeber zu sein, LA Josef Noggler überbrachte die Grüße der Landesregierung und Raika Obmann Günther Platter übermittelte den Gruß der Raiffeisenkasse Prad Taufers. Gerlinde Warger, die seit einem Jahr Sprecherin der Grenzpendler ist, versicherte den Anwesenden ihre volle Unterstützung und lud sie ein, sich im Büro in Mals zu melden, wenn Unklarheiten herrschen. Im Vorfeld hatte Warger in einem RAI Interview bewusst gemacht, dass die Grenzpendler in der Schweiz immer Ausländer sind. Arbeiten in der Schweiz heißt nicht nur mehr Geld, sondern heißt auch viel mehr Arbeit und teilweise Einschränkungen wie beispielsweise beim Mutterschutz. Die Abgeordnete im römischen Parlament Renate Gebhard informierte über die grenzüberschreitenden Abkommen zur Telearbeit. 25 Prozent der jährlichen Arbeitszeit in der Schweiz können als Telearbeit getätigt werden. Was die 2024 eingeführter Gesundheitssteuer betrifft, gebe es Schwierigkeiten mit der Umsetzung. Geplant ist 3 bis 6% des Nettolohnes (mindestens 30 Euro/ maximal 200 Euro) abzuführen. Man warte jedoch noch immer auf das entsprechende Dekret, so Gebhard. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Christoph Platzer erläuterte das neue Steuerabkommen zwischen Italien und der Schweiz. Dieses betrifft vor allem die „neuen Grenzgänger“, und zwar jene, die ab dem 17.07. 2023 als Arbeitnehmer erstmalig in der Schweiz erwerbstätig sind. Und es betrifft auch jene, die vor dem 31. 12. 2028 in der Schweiz beschäftigt waren, diese verlassen und wiederum eine Arbeit angenommen haben. Folgendes gilt es für die „neuen Grenzgänger“ zu beachten: Italien verlangt eine Steuervorauszahlung für das Folgejahr (acconto). Daher ist im Jahr 2025 mit dem doppelten Betrag zu rechnen. Diese Vorauszahlung wird dann 2026 vollständig angerechnet. Kritisch beleuchtete der ehemalige Sprecher der Grenzpendler Josef Trafoier die Eintragung ins AIRE Register. Diese bewirke, dass deren Steuergeld in der Schweiz bleibe und Italien möglicherweise leer ausgehe. Auch für die Eingetragenen könne es auch von Nachteil sein, wenn sie beispielsweise in Italien/sprich Südtirol um irgendeinen Beitrag ansuchen wollen.
Für die „alten Grenzgänger“ wurden für das Jahr 2022 ein Steuerausgleich von 1.831.000 Euro Steuerausgleich an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau überwiesen. Das berichtete die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Roselinde Gunsch. Das Geld wurde an die Heimatgemeinden der Grenzpendler verteilt und unter andern zur Realisierung von Bau- und Infrastrukturprojekten verwendet. Abschließend informierte Livio Erni mittels Videoschaltung über die SUVA-Unfallversicherung.
Infos:
Grenzpendlerbüro, Marktgasse 4, 39024 Mals Telefon +39 0471 941705, grenzpendler@suedtirolerinderwelt.org
Bozen/Schluderns - Nathalie Schwienbacher vom Oberschlummhof von den Schludernser Berghöfen erhält den heurigen Förderpreis in memoriam Agitu Ideo Gudeta. Der Förderpreis richtet sich an Frauen, welche in Südtirol und im Trentino als Pionierinnen einer zukunftsfähigen bäuerlichen Landwirtschaft multifunktional tätig sind. Aus insgesamt 20 Bewerbungen erhielt Schwienbacher den Hauptpreis, Elisa Travaglia aus Altavalle (TN) mit ihrem Partner für das Projekt La Campirlota einen Spezialpreis, Meike Hollnaicher aus Gufidaun für ihr Projekt „Farmfluencers of South Tyrol“ und Irene Piazza aus Pieve Tesino (TN) gemeinsam mit weiteren Frauen für eine konsequente landwirtschaftliche Kreislaufwirtschaft einen Sonderpreis. Die Preisgelder in Höhe von 2.500,00 und 1.000,00 Euro werden von der Raiffeisenkasse Bozen, Ethical Banking sowie von der Cassa Rurale Alta Valsugana und dem Verein Donne in Cooperazione Trentino zur Verfügung gestellt. Nathalie Schwienbacher übernahm vor 6 Jahren den Bergbauernhof von ihrem Onkel. Seitdem hat sich einiges in dem Betrieb verändert. Sie sagt: „auch wenn es mich sehr viel Mut, Durchhaltevermögen, Tränen und Schweiß gekostet hat, bin ich nun sehr froh und stolz, was ich bis jetzt erreicht habe. Sie hat den Betrieb zu einem Biobetrieb gemacht und lebt mit ihrem Partner, zwei Kindern und dem Onkel am Hof, hat 100 Hühner, 2 Pferde, 6 Ziegen, 2 Schweine und 15 Galloway Kühe. Sie hat noch viele Pläne und sagt: „Ich möchte, dass mein Bauernhof nicht nur mir und meiner Familie „dient“ und uns glücklich macht, sondern, dass auch die Tiere, die Natur, die Umwelt, die mit uns im Einklang leben, davon profitieren.“ Dem Team Förderpreis Agitu Ideo Gudeta gehören Martina Schullian, Susanne Elsen, Monika Gross, Alessandra Piccoli und Marion Maier an und es ist ihnen ein Anliegen, das mit dem Förderpreis vor vier Jahren begonnene Netzwerk zwischen landwirtschaftlichen Innovatorinnen weiterhin auszubauen und nachhaltige Landwirtschaft in den Mittelpunkt zu stellen. (lu)
Schlanders/Vinschgau - In einer feierlichen Zeremonie legten die Ortspolizisten/innen der Ortspolizei Vinschgau ihren Amtseid ab. Die Veranstaltung fand im festlichen Rahmen im Sitzungssaal der Bezirksgemeinschaft statt und wurde von der Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch eröffnet. In ihrer Rede betonte Gunsch die Bedeutung der Ortspolizei für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger. Sicher ist die Tätigkeit der Ortspolizei immer noch mit dem Image des „Bestrafens“ verbunden und es ist Aufgabe für die Zukunft, dieses Erscheinungsbild zu ändern in Richtung „die Polizei, dein Freund und Helfer“. Inzwischen ist die Ortspolizei Vinschgau personell gut aufgestellt und die Politik wünscht sich ein weiteres Zusammenwachsen. „Der Amtseid ist nicht nur ein feierlicher Akt, sondern auch ein Versprechen, das Vertrauen der Gemeinschaft zu wahren und für Recht und Ordnung zu sorgen“, erklärte sie.
Der Kommandant Carli Christian richtete einige Worte an die Anwesenden und nutzte die Gelegenheit, um seinen Dank für die geleistete Arbeit und die Unterstützung von Seiten der Politik auszusprechen. „Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die sich für die Sicherheit und das Wohl unserer Gemeinschaft einsetzen“, begann Carli seine Ansprache. Er hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Ortspolizei und der politischen Führung ist, um ein sicheres Umfeld für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Mit einem klaren Fokus auf Prävention und Bürgernähe wird die Ortspolizei auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Sicherheitskonzept des Tales spielen.
Der Kommandant appellierte an alle Mitglieder der Ortspolizei, aktiv an der Förderung des Gemeinschaftsgefühls zu arbeiten. „Lasst uns weiterhin ein Umfeld schaffen, in dem jeder Einzelne geschätzt wird und sich einbringen kann. Nur so können wir weiterwachsen und viel erreichen.“
Anschließend legten die Mitglieder der Ortspolizei ihren Eid ab, in dem sie sich verpflichteten, ihre Aufgaben gewissenhaft und im Dienste der Gemeinschaft zu erfüllen.
Bewegende Reden und hochrangige Teilnahme bei der Gedenkveranstaltung zum 15. Todestag von Silvius Magnago im Waltherhaus in Bozen
BOZEN (LPA). 15 Jahre nach dem Tod von Silvius Magnago ist sein Vermächtnis lebendig wie eh und je – das hat die Gedenkveranstaltung am 25. Mai 2025 im Waltherhaus in Bozen eindrucksvoll gezeigt.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Stiftung Silvius Magnago hatten dazu eingeladen. Am Vormittag hatte Bischof Ivo Muser im Dom einen Gedenkgottesdienst zelebriert. Dort erinnerten Martha Stocker, Giovanni Salghetti-Drioli und Florian Mussner an das Wirken und Vermächtnis von Magnago.
Anschließend versammelten sich zahlreiche Gäste im Waltherhaus, um der Persönlichkeit Magnagos zu gedenken – darunter viele junge Menschen. "Silvius Magnago hat Südtirol mit Weitblick, Beharrlichkeit und Integrität geprägt. Die heutige Autonomie ist ohne ihn nicht denkbar – und sein Erbe verpflichtet uns alle, es mit Leben zu füllen", eröffnete Kompatscher die Veranstaltung.
Besondere Aufmerksamkeit richtete sich bei der Feier auf die Beiträge junger Südtirolerinnen und Südtiroler. "Was machen wir mit der Freiheit, die uns erkämpft wurde? Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen, die Brücken bauen. Magnago hat uns gezeigt, dass Politik Prinzipien braucht – und den Mut zum Kompromiss. Sein Vermächtnis gehört nicht ins Archiv, sondern in unser tägliches Tun", sagte der 28-jährige Thomas Marth.
Die 29-jährige Veronika Mattarei zog eine Verbindung zwischen der Geschichte ihrer mehrsprachigen Familie und der gesellschaftspolitischen Entwicklung Südtirols: "Silvius Magnago hat sich der friedlichen Koexistenz unseres Landes gewidmet. Sein Vermächtnis ist der Mut: der Glaube an den Dialog, den Schutz der Minderheiten und den Frieden. Es ist unsere Aufgabe als junge Menschen, diese Vision auch über die Grenzen Südtirols hinaus zu tragen."
Stiftungspräsidentin Martha Stocker betonte, dass mit der Veranstaltung nicht nur das politische Lebenswerk eines außergewöhnlichen Menschen gewürdigt worden sei, sondern auch ein wichtiger Impuls für die Gegenwart gesetzt wurde. "Silvius Magnago, der Vater der Südtirol-Autonomie, hat für Gerechtigkeit gekämpft und die Volksgruppenrechte mit einem festen Ziel vor Augen verteidigt", sagte sie.
Zum 15. Todestag war auch der Dokumentarfilm "Silvius Magnago. Das Erbe", produziert von Klaus Romen von Südtirol Film, entstanden. Laut Filmemacherin Adina Guarnieri gibt der Film durch historisches Bildmaterial, Zeitzeugenberichten und aktuelle Stimmen einen Überblick über die Zeitgeschehnisse und zeigt das geistige Erbe Magnagos auf. "Dabei war mir wichtig, die Persönlichkeit Magnagos in ihrem erweiterten historischen Kontext zu betrachten. Er und seine Mitstreiter, ich denke da vor allem auch an Alcide Berloffa, haben in einem delikaten Moment agiert und zu einer Zeit, als beispielsweise in Nordirland oder im Baskenland bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten. Eine friedliche Lösung für Südtirol war und ist angesichts heutiger Entwicklungen keine Selbstverständlichkeit."
Der Dokumentarfilm wird am Montag, 26. Mai, um 20.20 Uhr erstmals auf Rai Südtirol im Fernsehen ausgestrahlt.
pio