Ausgabe 13/2025

Ausgabe 13/2025 (52)

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Vom Südtiroler Landtag wurde die Wohnreform 2025 am 6. Juni genehmigt. Das Reformpaket, das von Wohnbau-Landesrätin Ulli Mair, dem Landesrat für Raumentwicklung, Peter Brunner, sowie dem Landesrat für Landwirtschaft, Luis Walcher, ausgearbeitet wurde, stellt eine umfassende Neuregelung sämtlicher Bereiche des Wohnens dar. Wir haben mit Georg Lechner, langjähriger Gemeindesekretär von Prad und Laas und seit 2023 Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Recht auf Wohnen“ im KVW-Bezirk Vinschgau, gesprochen.

 

Vinschgerwind: Ist das Recht auf Wohnen ein Grundrecht, so wie das Recht auf Bildung und Gesundheit?
Georg Lechner: „Jeder Mensch hat ein Anrecht auf angemessenen Wohnraum“ steht im Art. 25 der Menschenrechtserklärung zu lesen. Das Recht auf Wohnen ist in der italienischen Verfassung nicht ausdrücklich als persönliches Recht verankert, wird aber als Teil der sozialen Rechte anerkannt, etwa im Zusammenhang mit Menschenwürde und Gesundheit. (Art 2 und 32 der Verfassung). Das Recht auf Wohnen ist somit in Italien ein grundlegend anerkanntes soziales Recht, das sich vom verfassungsmäßig gesicherten Sozialstaatsprinzip ableitet und welches auf verschiedenen Ebenen gesetzlich geregelt ist. Neben diesen verfassungsrechtlichen Grundlagen sind die nationalen Gesetze zum sozialen Wohnungsbau, die nationalen mietrechtlichen Regelungen und, bezogen auf Südtirol, die geltende Gesetzgebung des Landes zur Wohnbauförderung, konkret das Landesgesetz vom 17.12.1998, Nr. 13 mit den betreffenden Durchführungsbestimmungen, zu nennen.

Vinschgerwind: Die Mietpreise und die Baukosten sind in den letzten Jahrzehnten gewaltig gestiegen. Was sind die Gründe?
Georg Lechner: „Was ist denn in den letzten Jahrzehnten schon günstiger geworden? Die Gründe s6 foerderungfür die sehr hohen Miet- und Baukosten sind vielschichtig, möglichst alle zu nennen wäre Auftrag für eine wissenschaftliche Studie. In Südtirol sind die wesentlichen Gründe das knappe Bauland, die intensive Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen, welche den Baugrundpreis mit beeinflussen, der übertrieben hohe Baustandard, einerseits mit gesetzlichen Vorgaben verordnet, deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen wäre, andererseits auch die Wunschvorstellungen und Anforderungen sehr vieler Bauherrn an ihr Traumhaus. Aber auch Baustoffe sind knapp und deren Preise werden direkt und indirekt von der nationalen und internationalen Wirtschaftslage gesteuert. Oft sind es aber die unvollständigen Baupläne, die in der Bauphase dann beachtliche Mehrkosten verursachen. Vor allem private Bauträger sparen bei der Planung zu viel und treten zu voreilig in die Bauphase. Das, was eine gut durchdachte Planung mehr kostet, wird in der Bauphase mehrfach eingespart. Dann ist auch das (zu) viele Geld, in Händen von (zu) Wenigen mit Grund für die überhitzte Situation am Immobilienmarkt. Angebot und Nachfrage vor allem auf dem Miet-, aber auch auf dem Wohnungsmarkt sind in den letzten Jahrzehnten immer stärker in Schieflage geraten. Mit verantwortlich ist sicherlich auch die Wohnbaupolitik der letzten Jahre, denn sie hat es verabsäumt rechtzeitig überlegt fruchtende Maßnahmen für eine Marktkorrektur zu setzen. Nehmen wir beispielsweise die Mietbeiträge des Landes her. Wo sind denn diese Gelder letztendlich angekommen? Wohl kaum beim Mieter! Hätte das Land mit den zig Millionen an ausgegebenen Mietbeiträgen eigenständig Wohnraum geschaffen und zu einem vernünftigen Mietpreis auf den Markt gesetzt, so wäre in Richtung bezahlbare Miete Konkretes erfolgt.
Der Wohnungsmarkt in Südtirol wird seit Jahren vorrangig von Immobilienunternehmen bedient, die verständlicherweise rein marktorientiert operieren, was Letzteren nicht zu verübeln ist. Es wäre also schon lange Aufgabe der öffentlichen Hand gewesen, marktkorrigierend einzugreifen. Die öffentliche Hand hat grundsätzlich kein Recht, auf dem Wirtschaftsmarkt als Unternehmerin aufzutreten, sie hat aber die Pflicht, dort wo Grundrechte ihrer Bürger am Markt monopolistisch bedient werden, korrigierend einzuschreiten und für die Befriedigung der Grundrechte ihrer Bürger durch gezielte Maßnahmen zu sorgen.

Vinschgerwind: Müssen wir umdenken, vom Haus- oder Wohnungseigentum zur Mietwohnung?
Georg Lechner: Nicht vollends, aber ja, für unsere jungen Leute auf alle Fälle. Die Gesellschaft hat sich stark geändert. Der Grundsatz, den wir noch von unseren Eltern für unsere Zukunftsplanung mitgekommen haben: „Sorge für ein eigenes Dach über deinem Kopf und du bist versorgt“, hat für junge Menschen einen untergeordneten Stellenwert. Wohnungseigentum sehen sie eher als Hemmschuh in ihrer Lebensplanung. Einmal schrecken die sehr hohen Baukosten ab, zudem bindet und verpflichtet Eigentum aus ihrer Sicht. Junge Menschen stehen heute in der Regel länger in Ausbildung, sie wollen und müssen flexibel sein, brauchen Berufs- und Lebensorientierung. Dies verlangt auch der Arbeitsmarkt heute von jungen Mitarbeiter:innen.

Vinschgerwind: Wurden in der beschlossenen Wohnreform 2025 die Vorschläge und Anregungen der Arbeitsgruppe „Recht auf Wohnen“ im KVW Bezirk Vinschgau berücksichtigt?
Georg Lechner: Die Arbeitsgruppe „Recht auf Wohnen“ wurde mit dem Ziel eingesetzt, das Anliegen „leistbares Wohnen“ zu thematisieren, die Situation auf dem Wohnungsmarkt im Vinschgau zu untersuchen, Vorschläge für eine Verbesserung zu erarbeiten, pressemäßig kund zu s7 verfahrentun und bei den zuständigen Verantwortungsträgern auf politischer und Verwaltungsebene vorzubringen. Die Arbeitsgruppe hat sich wiederholt mit dem Themenbereich beschäftigt, ist in Kontakt und Austausch mit der Arche im KVW getreten, hat an Fachvorträgen an der UNI Bozen teilgenommen, sowie an einer Exkursion nach Vorarlberg, um das dort gut laufende Konzept zum „leistbaren Wohnen in Holzmodulbauweise“ kennen zu lernen. Die Erkenntnisse und Sichtweisen der Arbeitsgruppe wurden über verschiedene Printmedien publik gemacht.
Im Sommer 2024 traf sich die Arbeitsgruppe auch mit der Frau Landesrätin Ulli Mair. In der sehr sachlichen Aussprache wurden die Erkenntnisse und Vorschläge der Arbeitsgruppe u.a. zu den Themenbereichen: Schaffung von preiswertem Mietwohnraum und Neuausrichtung der Wohnbauförderung, ausführlich erörtert. Die Landesrätin hat unser Positionspapier mit Interesse angenommen und wir können sagen, dass die im Landtag genehmigte „Wohnreform 2025“ in allen Kernpunkten den Vorschlägen der Arbeitsgruppe „Recht auf Wohnen“ im KVW – Bezirk Vinschgau Rechnung trägt.

Vinschgerwind: Es war in den letzten Tagen in der Presse mehrfach zu lesen, mit der Wohnreform 2025 wird die Sicherung des Wohnraumes für Ansässige bezweckt. Wie sieht dies der Vorsitzende der Arbeitsgruppe?
Georg Lechner: Der Südtiroler Landtag hat mit der Wohnreform 2025 ein bedeutendes Gesetz verabschiedet. Die geltende Wohnbauförderung wird, soweit sie sich in Vergangenheit bewährt hat, mit Verbesserungen und Ergänzungen fortgeschrieben, aber es werden mehr oder weniger in allen Bereichen des Wohnens neue und überfällige Akzente gesetzt, um Wohnraum für unsere Bürger:innen zu schaffen und zu sichern. Zu nennen sind die 100-prozentige Reservierung neuer Wohnkubatur für Ansässige auf neu ausgewiesenem Bauland, das neu aufgesetzte Bausparmodell und die Einführung des zinsbegünstigten Darlehens in Kombination mit dem Verlustbeitrag, wie bisher. Das Modell „Gemeinnütziger Wohnbau“ in dieser Form ist in Südtirol neu. Der Art. 74 regelt die Förderung für die Wiedergewinnung von Gebäuden durch öffentliche Körperschaften, zivilrechtlich anerkannte kirchliche Körperschaften, Stiftungen und Organisationen ohne Gewinnabsicht, die sich verpflichten, Mietwohnungen zu errichten, und zu einem im Voraus vereinbarten Mietzins, der den Landesmietzins von ca. € 7,50/m² jedenfalls nicht überschreiten darf, für mindestens 30 Jahre an Einheimische zu vermieten. In Art. 74 ter werden im Wesentlichen dieselben Regelungen und Verpflichtungen bei Neubau von Gebäuden für Wohnzwecke durch vorgenannte Bauträger definiert. Schließlich muss noch auf den neuen Art. 74 – quater mit der Überschrift „Kommunaler geförderter Wohnbau – Finanzierung des Neubaus und der Wiedergewinnung von Gebäuden“ verwiesen werden. Die Gemeinden können Wohnraum für Einheimische eigenständig schaffen. Sie verpflichten sich diesen zu einem mit dem Land vereinbarten günstigen Mietzins an berechtigte Personen für 30 Jahre zu vermieten und erhalten dafür vom Land die Finanzierung von bis zu 50% der anerkannten Baukosten. Unter Beachtung bestimmter Auflagen können die Gemeinden diese Wohnungen auch an Personen mit den Voraussetzungen für den geförderten Wohnbau als Eigentumswohnung abtreten. Damit hat das Land den Gemeinden alle Werkzeuge in die Hand gelegt, aktiv und konkret ihren Bürgern „bezahlbaren Wohnraum“ bereit zu stellen.

Interview: Heinrich Zoderer

 

Grafiken und nähere Informationen: Wohnreform 2025 Wohnraum für Südtirol
https://wohnen.provinz.bz.it/de/home
https://arche.kvw.org/de/kvw-arche-75.html

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schlinig - Die 45 Jahre alte Sesvennahütte auf 2262 Metern Meereshöhe im Schlinigtal ist derzeit geschlossen. Sie wird im Laufe des Sommers von Grund auf saniert. Mit den Planungsarbeiten war der Glurnser Architekt Jürgen Wallnöfer betraut worden. 2026 soll die Hütte wieder eröffnet werden.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Sanierung der Sesvennahütte ist vom Bauausschuss der AVS Sektionen Obervinschgau, Untervinschgau und Lana in die Wege geleitet worden. Die Sanierung der Hütte, die Bergsteigern und Wanderern über vier Jahrzehnte Unterkunft und Verpflegung geboten hatte, war höchst notwendig geworden. Wasserrohre, Elektro- und Heizanlagen, der Brandschutz und einiges mehr entsprachen nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben, Es fehlten auch die Personalräume, die wichtig sind, damit Hüttenwirte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden. „Es wird kein Hotel am Berg“, schreibt Elmar Knoll, der Vizepräsident des Alpenvereins AVS und Projektsteuerer in einer Presseaussendung. „Wir gehen sogar in die umgekehrte Richtung“. Die Zimmer werden weniger, dafür etwas geräumiger. Mit der Planung der Neugestaltung war der Architekt Jürgen Wallnöfer beauftragt worden. Die Hütte wird aufgehöht. Das Dachgeschoss wird als Matrazenlager nutzbar. Die Dachkonstruktion entsteht in Holzbauweise. Die Ummantelung zur Wärmedämmumg erfolgt mit Lärchenschindeln. Im Erdgeschoss wird die Küche erweitert, Sanitäranlagen erneuert und die Terrasse vergrößert. Im Untergeschoss werden ein Trockenraum, ein Skiraum und Lagerräume, sowie Räume für die Pächter und Personalräume errichtet. Im Obergeschoss entstehen Zimmer mit vier bis sechs Betten, zentral gelegene Gemeinschaftsduschen und Sanitäranlagen. Energetisch wird die Sesvennahütte von einem Kleinwasserkraftwerk versorgt. Ein Stromagregator steht für Notfälle bereit. Geheizt wird mit einem Holzkessel. Dieser wird auch mit jenen Holzstücken befeuert, die nach dem Bau übrig bleiben. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass die Baumaterialien mit Sonderfahrzeugen über den Weg transportiert werden konnten und so wenig wie möglich ein Hubschrauber benötigt wird. Im November 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen und ein neuer Pächter gefunden sein.
Die Sesvennahütte war Ende der 1970er Jahre im Auftrag der AVS Sektionen Obervinschgau (Sektion Mals), Vinschgau, Untervinschgau, Martell und Lana 200 Meter neben der Ruine der Pforzheimer Hütte errichtet und im Jahre 1981 eröffnet worden. Die Pforzheimer Hütte ist mittlerweile durch den Föderverein Cunfin restauriert worden und wird seit 2015 als Museum genutzt.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Was für ein Jahr für Marco Paulmichl und den FC Obermais! Zuerst der Titel in der Oberliga und dann noch der Pokalsieg. Für den 30-jährigen Laatscher, der einen ungewöhnlichen Alltag zwischen Alm und Fußballplatz souverän meistert, hätte die Saison nicht besser laufen können. Jetzt wartet das nächste Kapitel in seiner Fußballkarriere: die Serie D!

Von Sarah Mitterer

Für viele Fußballer ist es eine große Herausforderung, Arbeit und Training unter einen Hut zu bringen. Bei Marco Paulmichl ist dieser Balanceakt wohl noch etwas außergewöhnlicher als bei so manch anderem. Denn während andere morgens ausschlafen, beginnt sein Tag oft mitten in der Nacht - genauer gesagt um 03.30 Uhr - auf der Alm beim Kühe melken und Stall ausmisten. Anschließend setzt er sich ins Auto und macht sich auf den Weg ins 77 km entfernte Obermais, wo er sich die Fußballschuhe anzieht und Vollgas auf dem Platz gibt. Wenige Stunden später kehrt er wieder in den Obervinschgau zurück. Das macht er fast jeden Tag so und das 10 Monate im Jahr. Für Freunde oder Privates bleibt dabei kaum Zeit: „Ich lebe für den Fußball. Zwar muss ich auf vieles verzichten, doch ich erfahre großen Rückhalt von meiner Familie!“, erklärt er. Sein Verzicht wurde in diesem Jahr gleich doppelt belohnt: Mit dem FC Obermais gewann er nicht nur die Marco Paulmichl LatschOberliga und sicherte sich den Aufstieg in die Serie D, sondern er durfte auch die Trophäe im Landespokalfinale in die Höhe stemmen. Dies war ein großer Meilenstein in seiner Karriere, die im zarten Alter von 4 Jahren bei seinem Heimatverein dem SC Laatsch begann. Dort durchlief er verschiedene Jugendsektoren und wurde unter anderem U10 Vinschgaumeister. Im Anschluss stand er für die Spielgemeinschaft Obervinschgau mehrere Jahre auf dem Platz. Mit gerade einmal 16 Jahren landete er in der ersten Mannschaft von Laatsch/Taufers und lief dort fünf Jahre lang in der 2. Amateurliga auf. Drei Jahre davon band er sich sogar die Kapitänsbinde um. Mit 21 Jahren ging seine Fußballreise in Latsch weiter, wo er mit der Mannschaft auf Anhieb den Meistertitel in der 1. Amateurliga gewann und in die Landesliga aufstieg. Insgesamt streifte sich der Verteidiger 8 Jahre lang das Trikot der Latscher über. Mit 29 Jahren machte er schließlich einen weiteren großen Schritt: Paulmichl wechselte zum FC Obermais in die Oberliga, wo er von Beginn an zu den Leistungsträgern gehörte. Dass nun mit der Serie D noch mehr Arbeit auf Paulmichl wartet, weiß er ganz genau: „Nun wird alles noch professioneller, es gibt mehr Trainingseinheiten und der Aufwand ist noch größer. Aber ich freue mich schon wahnsinnig auf die neuen Gegner und neuen Erfahrungen. Ich möchte das Abenteuer Serie D genießen!“
Marco Paulmichl lebt vor, was es heißt, für seinen Traum alles zu geben - und genau deshalb ist er dort, wo er heute steht.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Juval - Seit 20 Jahren gibt es den Vinschger Bauernladen am Fuße von Juval an der Einfahrt zum Schnalstal. Das Jubiläum wurde mit viel Prominenz und mit viel Zuspruch am 7. Juni gefeiert.

von Erwin Bernhart

Dem Bauernladen geht es gut, sagte der Obmann Klaus Oberhofer. Nach 20 Jahren werden rund 1000 Produkte von 129 Genossenschaftsmitgliedern angeboten bei einem Jahresumsatz von 1,5 Millionen Euro. Der Bauernladen, so Oberhofer, biete Erlebnisshopping mit bäuerlichen Produkten. Der Bauer bestimme den Preis. Der Verkauf gehe aber auch in Richtung Event-gastronomie. Der Bauernladen sei das Tor zum Abnehmer, zum Endkunden, anstelle von vielen kleinen Hofläden. Im Bauernladen sei die Vielfalt, die Biodiversität, die dem Vinschgau grundsätzlich gut tue, vertreten. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach seit 2012 und mit einer Wärmepunmpe seit 2017 sei man auch in Sachen Energieversorgung völlig autark. Rund 60 Prozent der Produkte, die im Bauernladen verkauft werden, seien biozertifiziert. „Wir wollen authentisch, glaubwürdig und ökologisch bleiben und auch Preis-wert“, betonte Oberhofer.
Dass sich der Bauernladen am Fuße von Juval befindet, ist dem Gründungsmitglied Martin Aurich und Reinhold Messner zu verdanken. Darauf wurde mehrfach hingewiesen, nicht zuletzt von Alt-LH Luis Durnwalder. Die ehemalige Obfrau Christina Hanni Bernhart drückte ihre Freude über das 20-jährige Bestehen aus und sprach von Glück, dass man seit der Gründung starke Partner gehabt habe. Regionalität sei der neue Luxus, sagte der Landtagspräsidetn Arnold Schuler und der Vizepräsident des SBB Michael Kaufmann konstatierte, dass die Direktvermarktung stetig wachse. Reinhold Messner sagte, er habe die Möglichkeit gehabt, Leben am Juvaler Hügel entstehen zu lassen. Heute blühe der Bergrücken. „Ich bin froh und stolz, dass der Bauernladen durchgehalten hat und inzwischen als Vorbild für Südtirol dient“, sagte Messner. Messner wies darauf hin, dass die bäuerliche Landschaftspflege Südtirol ausmache. „Deshalb war ich von Anfang an dabei.“ Und: „Ohne Bauern sind wir nicht in der Lage, Südtirol erfolgreich zu halten.“ Er werde diese Message auch weiterhin nach außen tragen und ab und zu am Juvaler Hügel vorbeischauen.
Für die Musik sorgte im Anschluss die Gruppe Oberwind.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Trafoi/Hl. Drei Brunnen - Bereits zum 5. Mal gab es am 14. und 15. Juni auf einer Waldlichtung im ehemaligen Sommerheim der Polizeikräfte in der Nähe der Heiligen Drei Brunnen in Trafoi das Südtiroler Kräuterfest mit Erlebniswanderungen, Kräutervorträgen, Workshops, Musik, verschiedenen regionalen Speisen und einem bunten Markt.

von Heinrich Zoderer

Gestartet wurde 2021 mit einem zweiwöchigen Kräuterfest, um inmitten einer atemberaubenden Bergkulisse das alte Wissen über Kräuter und Volksmedizin neu zu entdecken. Organisiert wird das nunmehr zweitägige Fest von den beiden Kräuterexperten Georg Gapp aus Prad und Juliane Stricker Alber aus Göflan und der Bürgergenossenschaft Obervinschgau in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Stilfser Joch, der Ferienregion Ortlergebiet, dem Tourismusverein Prad, der IDM Südtirol, den FNL Kräuterexperten, den Südtiroler Kräuterpädagogen und dem Verein „Freunde naturgemäßer Lebensweise“. Recht umfangreich und vielfältig war das Programm auch beim diesjährigen Kräuterfest. Am Samstag wurde eine naturkundliche Exkursion mit Wolfgang Platter und eine Erlebniswanderung mit der Kräuterpädagogin Andrea Kofler angeboten. Am Sonntag stand eine botanische Wanderung mit Joachim Winkler und ein Wildkräuterspaziergang mit Angelika Gschnell auf dem Programm. Bei den verschiedenen Vorträgen und Workshops ging es um vielfältiges Kräuterwissen, die Heilkraft der Olive, die Bedeutung der Pflanzen in Märchen, um Gewürze und Baumpilze, um Wickel und Auflagen und verschiedene Giftpflanzen. Neben verschiedenen regionalen Speisen, Kuchen und Säften, gab es auch einen Markt mit verschiedenen Produkten. Präsent auf dem Markt bzw. als Produzenten für den Kräutertopf waren: Leander Regensburger und Lorenz Borghi, die Kräuterrebellen und Kräuteranbauer, Martha Stieger vom Kräutergarten Martell, die Hofbrennerei Ausserloretzhof mit hochwertigen Destillaten und Likören, Elisabeth Prugger und Simon Platter vom Greiterhaus, Elisabeth Kössler vom Biobetrieb PflanzGutes, Paria Osanlou vom Kräuterschlössl in Goldrain, Sandra Elisabeth Neumann mit Seifen aus Baumharz, Amalia Wallnöfer mit ihren Hanf- und Bioprodukten, Sarah Eberhöfer von der Beerenschmiede, Lorenz Kainz, der leidenschaftliche Imker, das Stilzer Webnetz, Pfitscher Benjamin aus Nals, Andrea Mazagg aus Trafoi, Sara und Michele aus dem Cembratal, Elisabeth Unterhofer mit Produkten aus Lärchenharz, Waltraud Holzner Winkler aus Kortsch mit Handgewebtem und Geflochtenem aus Pflanzenfasern, Thea Tappeiner mit Keramikarbeiten und Jutta Tappeiner aus Nals mit Naturkosmetik, Tinkturen und Lebenselixieren. Bekannte Lieder der großen italienischen Liedermacher, gesungen von Maurizio Floridia und musikalische Klänge von Maurizio und Roman Untersteiner der Gruppe Cosanostra, gaben dem ganzen Fest eine besondere musikalische Note.

www.herbatio.com

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Töll/Partschins - Seit 11. Juni 2025 ist der Kreisverkehr auf der Töll in Richtung Partschins in Funktion. Eine kleine Feier mit LR Daniel Alfreider, den anliegenden Bürgermeistern, den beteiligten Baufirmen und mit vielen Straßenbeamten des Landes.

von Erwin Bernhart

Viel Aufhebens hat man nicht gemacht: Ein symbolischer Bandschnitt, ein kleiner Umtrunk. Allerdings waren Stolz und Genugtuung zu spüren: Am 11. Juni hat sich am Kreisverkehr auf der Töll ein kleine aber illustre Schar eingefunden: Rund um das Generalunternehmen Marx AG mit Franz und Alex Marx haben sich LR Daniel Alfreider, die Bürgermeister Luis Forcher von Partschins und Jürgen Klotz von Plaus und Alexandra Ganner aus Algund eingefunden. Dann noch viele Landesbeamte, die für Straßenbau zuständig sind, darunter Amtsdirektor Johannes Strimmer und Augustin Hueber vom Amt für Straßenbau West und Stephan Bauer vom Straßendienst West.
Um 10.34 Uhr sind die ersten Fahrzeuge über den Kreisverkehr auf der Töll gerollt - in geordneten Bahnen, ohne Verzögerungen, reibungslos. Nach einer Bauzeit von nur 6 Monaten ist der Kreisverkehr geöffnet. Glänzend gelöst wurde die Baustelle durch eine zweispurige Umfahrungsstraße, die Anrainer zeitweilig zur Verfügung gestellt haben, und die nun sukzessive zurückgebaut wird. Diesen Umstand des störungsfreien Verkehrsflusses während der Bauarbeiten hat der Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider lobend als „regionale Zusammenarbeit“ hervorgehoben. Zudem seien mit dem Kreisverkehr ab sofort der Verkehrsfluss flüssiger und die Sicherheit angehoben.
Rund 2 Millionen Euro hat der Kreisverkehr an reinen Bauarbeiten gekostet, hinzu kommen die Gelder zur Verfügung der Verwaltung und die Mehrwertsteuer.
Neben der Umfahrung waren vor allem die Verlegung sämtlicher Infrastrukturen genau an der Baustelle. Trinkwasserleitungen, Gasnetz, Glasfaser, Telefonleitungen und Mittelspannungsleitungen mussten komplett neu geordnet werden. Dies hatte ein komplexes Ineinandergreifen sämtlicher Akteure zur Folge, deren Interventionen technisch und zeitlich gestaffelt werden mussten. Mit dem Kreisverkehr und mit der Entfernung der Ampel bei der Zufahrt nach Partschins auf der Töll ist nun ein neuralgischer Verkehrspunkt entschäft und als möglicher Staueffekt verräumt.
Bereits beauftragt ist die Grün-Gestaltung des Kreises im Kreisverkehr. Dies sagte der Partschinser Vize-BM Walter Laimer.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schlanders ist anders. Sagt man. In Schlanders weiß man diesen Slogan ganz unterschiedlich mit Inhalten zu füllen. Politisch wie auch wirtschaftlich. Fakt ist: Schlanders ist als Hauptort der Mittelpunkt des Vinschaus. In keiner anderen Gemeinde spielt der öffentliche Sektor eine so große Rolle wie hier.

Text & Fotos: Angelika Ploner

Schlanders ist der Hauptort des Vinschaus. Schlanders ist Mittelpunktgemeinde, ist Verwaltungs- und Schulzentrum im Vinschgau. In Schlanders steht das Krankenhaus und die Bezirksgemeinschaft. Und: Schlanders hat den höchsten Kirchturm weitum. Die Fraktionen Vetzan, s38 schlanders2Göflan und Kortsch haben ihre eigenen Vorzüge wie etwa den Marmor.
In Schlanders dominiert - wirtschaftlich gesehen - zweifelsohne der öffentliche Sektor. Das Krankenhaus Schlanders ist eine maßgebende Einrichtung für den ganzen Vinschgau. 1958 wurde es gebaut und garantiert seitdem die Gesundheitsversorgung im ganzen Tal. Evelyn Reinstadler vom Gesundheitsbezirk Meran erklärt auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Ich teile Ihnen mit, dass zum heutigen Stand 430 Personen mit einem anhängigen Arbeitsverhältnis im Kranken haus Schlanders tätig sind.“

Eine stolze Zahl, die belegt: Das Krankenhaus ist auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung – auch wegen der Bandbreite der Arbeitsplätze, die von hochqualifiziert bis niederschwellig reicht.
Daneben ist auch in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ein beachtliches Stellenangebot zu finden. „Der Stellenplan der Bezirksgemeinschaft Vinschgau wurde im Jahr 2024 angepasst, u.a. wegen der Übernahme des Ortspolizeidienstes. Er sieht nun genau 203,16 Stellen (Vollzeitäquivalente) vor“, sagt Rupert Pfeifer, der Zuständige für das Personal in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau.

Schlanders ist auch Schul- und Verwaltungszentrum. Vor diesem Hintergrund sind hier eine ganze Reihe von Landes-ämtern Zuhause. Vertreten sind in Schlanders auch sämtliche Landesverbände – als verlängerter Arm der Hauptsitze in Bozen. Dass der öffentlichen Sektor in Schlanders mit 1.470 Arbeitsplätzen den Arbeitsmarkt bestimmt, hat aber auch mit dem Hauptort als Schulzentrum zu tun. Der Schulsprengel Schlanders, das Oberschulzentrum, das Berufsbildungszentrum und die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch decken zusammen ein buntes Aus- und Weiterbildungsangebot ab. Zum SSP Schlanders zählen die GS Schlanders, Kortsch, Göflan, Vetzan, Martell und die MS Schlanders. Insgesamt 650 SchülerInnen verteilten sich im Schuljahr 2024/2025 auf die Schulstellen. Um den Schulbetrieb kümmerten sich insgesamt 124 Mitarbeiter.
Zum Oberschulzentrum Schlanders zählen das Real- und Sprachengymnasium, die TFO und die WFO. Ihre Ausbildung am OSZ Schlanders absolvierten im abgelaufenen Schuljahr 559 SchülerInnen, die von 90 Lehrpersonen und Mitarbeiterinnen für Integration unterrichtet und begleitet wurden.

 

Haus Slaranusa
lebenshilfeDas Haus Slaranusa in Schlanders wird von der Lebenshilfe geführt. Die Lebenshilfe ist ein sozialer und nicht-gewinnorientierter Verband, der Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen unterstützt. Im Wohnbereich leben derzeit 23 Personen. Der große Teil der BewohnerInnen arbeitet untertags im Arbeitsverbund - betreut von 46 InklusionsmitarbeiterInnen in verschiedenen Werkstätten und in zwei Außengruppen. Im Dorfladen in der Göflanerstraße 5 und im Haus Slaranusa werden die Produkte, die in den Werkstätten hergestellt werden, zum Verkauf angeboten. Das Team der Lebenshilfe in Schlanders setzt sich aus 59 Personen zusammen, die in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Service tätig sind.

 

25 Personen arbeiteten zudem in der Verwaltung und anderen Bereichen, um den Schulbetrieb am Laufen zu halten.
Im Berufsbildungszentrum Schlanders waren hingegen 503 Schüler eingeschrieben und 88 Lehrpersonen und MitarbeiterInnen beschäftigt“, sagt Direktorin Virginia Tanzer zum Vinschgerwind. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch hatte im abgelaufenen Schuljahr 106 eingeschriebene SchülerInnen. Um den Schulbetrieb kümmerten sich 24 Lehrkräfte und Mitarbeiterinnen für Integration in Voll- und Teilzeit. Dazu kommen 15 Mitarbeiterinnen, die das Heim und den Schulbetrieb am Laufen hielten.
s40 schlanders3Abseits davon hat Schlanders als einzige Gemeinde im Vinschgau einen italienischen Kindergarten und einen italienischen Schulsprengel. Zu den öffentlichen Arbeitgebern zählt auch die Gemeinde Schlanders. Diese sichert 68 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz.
Die größten privaten Arbeitgeber. Schlanders hat mit der Recla AG einen Leitbetrieb mit weltweiter Bedeutung. Das Unternehmen wächst sichtbar – im Gewerbegebiet in Vetzan (s. Bericht rechts). Der Bau In dritter Generation wird die Recla AG nun geführt. Eine kleine Rückblende zeigt die enorme Entwicklung: Als Exportbetrieb mit 12 Mitarbeitern hat Recla angefangen. „Derzeit sind 330 Mitarbeiter in der Recla AG beschäftigt“, sagt Heidi Hafele, die Marketingleiterin, auf Nachfrage vom Vinscherwind. Die wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Österreich, die Schweiz, die USA, Kanada, die Niederlande, Belgien und England. An die zweite Stelle der größten privaten Arbeitgeber in Schlanders reiht sich die Mair Josef & Co. KG. „Aktuell haben wir 150 Mitarbeiter, ca. 130 Arbeiter plus 20 Angestellte“, erklärt Jasmin Mair, die Juniorchefin. Der dritte im Bunde der Top-Arbeitgeber ist mittlerweile Tappeiner.

 

Das Bürgerheim Schlanders in Zahlen
Dienstleistungen, welche angeboten werden: Seniorenmensa, Kurzzeitpflege, WB 1 Personen mit Demenz wieder geöffnet
Budget 2025: 5.780.591,94 €
Mitarbeiter am 17.06.2025:
Insg. 108: 93 Frauen und 15 Männer
93 Frauen davon 23 in Teilzeit 50 %, 23 Teilzeit 60 %, 25 Teilzeit 75 % und 22 Vollzeit
15 Männer davon 12 Vollzeit, 1 Teilzeit 50 % und 2 Teilzeit 75 %
55 Mitarbeiter aus Schlanders, 20 aus Latsch, 13 aus Laas, 6 aus Prad, 3 aus Mals, 3 aus Kastelbell-Tschars. Die restlichen überwiegend aus dem Vinschgau
Rund 3,1 Mio. € brutto werden jährlich an die Mitarbeiter ausgezahlt
Mutterschutz aktuell unter 10

 

Das Umwelt- und Reinigungsunternehmen Tappeiner hat ein enormes Wachstum in den vergangenen Jahren hingelegt und beschäftigt „momentan 91 Mitarbeiter“, sagt Martin Tappeiner zum Vinschgerwind.
Knapp dahinter liegt das Hoch- und Tiefbauunternehmen Marx AG. „Zur Zeit beschäftigen wir ca. 90 Mitarbeiter“, sagt Franz Marx auf Nachfrage dem Vinschgerwind. Vor mittlerweile fast 70 Jahren hat Albrecht Marx das Unternehmen gegründet und damit den Grundstein für die Erfolgsgeschichte gelegt.
s42 schlanders4Auf eine solche kann auch das Fenster-, Türen- und Lichtschutzunternehmen BSV verweisen. „Wir beschäftigen aktuell 50 Mitarbeiter“, sagt Stefan Rechenmacher zum Vinschgerwind. BSV hat mit dem neuen Firmengebäude am Eingang von Schlanders ein architektonisches Wahrzeichen geschaffen. Stephan Marx hat den Bau als liegenden Kirchturm konzipiert und einen Bau geschaffen, der einen skulpturalen, starken Charakter hat, ein markantes Gebäude mit einer spektakulären Architektur.
Bei der Zwick GmbH im Gewerbegebiet Vetzan arbeiten momentan 37 Mitarbeiter, dicht gefolgt von Eurospar Rungg, das allein in der Filiale Schlanders 35 Mitarbeiter beschäftigt. Die Fliesen Fuchs AG unterhält zwei Standorte: einmal im Gewerbegebiet in Vetzan und zum anderen in Sinich. „Wir sind zwischen Schlanders und Meran 31 Mitarbeiter und 3 Personen in der Geschäftsleitung“, sagt Martin Fuchs.

 

Recla: Die Betriebserweiterung läuft auf Hochtouren
Recla baut den Standort in Schlanders weiter aus: Seit 2024 entsteht ein neuer Gebäudekomplex mit circa 130.000 m3. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant. Ziel ist es, Produktionskapazitäten zu erweitern, neue Technologien zu integrieren und die wachsende Nachfrage effizient und nachhaltig zu bedienen.
Im Fokus des Projekts stehen Automatisierung, Energieeffizienz und höchste Produktqualität. Kernstück ist ein Hochgeschwindigkeits-Kistenlager und die Erweiterung des Hochregallagers. Dieses transportiert die Produkte direkt und autonom von den Verpackungslinien ins Lager – präzise gesteuert durch eine eigens entwickelte Software. Die intelligente Intralogistik sorgt so für schnelle Abläufe und maximale Produktsicherheit.
Die neue voll automatisierte Produktionslinie für Brühwürste mit modernsten Füll-, Koch-, Schäl- und Verpackungsanlagen schafft zusätzliche Kapazitäten und eliminiert repetitive Arbeitsbewegungen. „Wir sind heute Marktführer für Brühwurst-Spezialitäten in Italien und möchten unsere Kompetenz in diesem wachsenden Segment auch international ausbauen“, erklärt Paul Recla. Auch die Produktion von geschnittenen Waren wird modernisiert: Im Neubau entsteht ein eigener Bereich für geschnittenen Kochschinken, inklusive neuester Schneid- und Verpackungstechnik. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kommissionierung. Durch das neue sogenannte Rota-Pick-System können auch kleinere Aufträge effizient bearbeitet werden. So steigert Recla nicht nur die Flexibilität im Tagesgeschäft, sondern auch die Lieferfähigkeit gegenüber dem Handel.
Ein ganzes Stockwerk ist der Gebäudetechnik gewidmet. Dort laufen Kühlung, Lüftung, Wasser- und Energieversorgung zusammen – auf dem neuesten Stand der Technik und mit maximaler Effizienz. Eine großflächige Photovoltaikanlage am Dach liefert erneuerbare Energie.
„Mit der erweiterten PV-Anlage und unseren bestehenden Energiequellen, z.B. durch Wärmerückgewinnung decken wir einen großen Teil unseres Energiebedarfs – nachhaltig und klimafreundlich. Die Restmengen beziehen wir zu 100 % aus zertifiziertem Grünstrom“, erklärt Robert Recla. „Und wir freuen uns, mit dem Ausbau neue Arbeitsplätze zu schaffen – vor allem für Techniker und Mitarbeiter in der Produktion.“ ergänzt Paul Recla.

 

Landwirtschaft & GEOS. Die GEOS feierte 2021 das 75 jährige Jubiläum. Damit ist sie älteste unter den Vinschger Genossenschaften. Im Buch, das zum Jubiläum erschienen ist, hat Martin Trafoier zu den Anfängen folgendes verfasst: „....Die damalige Not hat die Menschen zudem gelehrt zusammenzustehen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, Nachbarschaftshilfe und einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Dieses Denken hat auch Anton Noggler, Franz Wellenzohn, Johann s44 schlanders5Frischmann, Johann Schuster, Josef Gurschler, Karl Verdross, Franz Marx, Josef Altstätter, Josef Kaserer und Jakob Wieser geleitet, jene zehn Bauern, die am 2. März 1946 im Gasthof Löwen in Schlanders vor einem Notar die Gründungsurkunde der „Cooperativa Frutticoltori Silandro, Soc. Coop. A.r.L“ unterzeichneten.“ Es folgten schwierige Jahre mit hohen Investitionskosten, Hagel, miserablen Auszahlungspreisen. Die Mitgliederzahl wuchs trotzdem von 42 Ende 1946 auf 145 im Jahr 1953.
1964 war die Geburtsstunde des Golden Delicious. Viele alte Sorten wurden durch neue Sorten ersetzt, vor allem die Kortscher setzten auf den Golden Delicous. Der Golden Delicious bewährt sich bis heute. Ab 1970 ging es mit dem Obstbau deshalb steil bergauf. Eine Schlüsselrolle nahm die GEOS beim Thema Pflanzenschutz ein. Bereits 1988 wurde zusammen mit dem Beratungsring nach umweltschonenden Alternativen gesucht und der „integrierte Pflanzenschutz“ entwickelt. Dieser sah die Führung eines Betriebsheftes, den Verzicht auf Spritzmittel der Giftklasse I und die Verlängerung der Karenzzeit um 7 Tage vor. Die GEOS leistete damit Pionierarbeit: Es war der Vorläufer für die heutige integrierte Produktion. Das erste GEOS-Mitglied, das seinen Hof umstellte, war übrigens Josef Gamper aus Göflan.
Im Buch zum 75 jährigen Jubiläum steht zusammenfassend: „Die vier wichtigsten Voraussetzungen für den modernen Apfelanbau in Schlanders waren sicher die Gründung der GEOS im Jahr 1946, die großen Meliorierungen und Flurbereinigungen in den 1960er Jahren, der Bau der Beregnungsanlagen und die Gründung des Beratungsrings Vinschgau im Jahr 1966.“ Seit den 60er Jahren findet man demnach eine aufgeräumte bäuerliche Welt in Schlanders vor. Die GEOS zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Gemeinde Schlanders - auch weil das Arbeitsangebot von niederschwellig bis hochqualifiziert reicht. „Die Mitarbeiterzahl beläuft sich auf 130“, erklärt Geschäftsführer Hannes Spögler auf Nachfrage. 284 Mitglieder zählt die GEOS aktuell, die zusammen eine Anbaufläche von 935 Hektar (698 Hektar IP und 237 Hektar BIO) bewirtschaften.
Wenn auch der Apfelanbau im Gemeindegebiet Schlanders dominiert, so ist es doch so, dass der Marillen- und die Birnenanbau bis heute eine Tradition im Obstanbau fortführt, die nicht zu unterschätzen ist und auch für eine kleine Vielfalt hier sorgt. Vor allem am Schlanderser Nördersberg wird die Vinschger Marille traditionell angebaut. Doch auch Birnen, Kirschen und Beerenobst werden versuchsweise in Anbau genommen und bieten eine lohnende Alternative.
Am Sonnenberg und auch Nördersberg wird hingegen traditionell Vieh- und Milchlandwirtschaft betrieben. 26 Mitglieder zählt die Bergmilch Südtirol in der Gemeinde Schlanders. Diese haben, so Reinhard Schuster, der Leiter des Mitgliederwesens bei der Bergmilch Südtirol, im Jahr 2024 insgesamt 1.648.137 kg Milch angeliefert. 72,27 Cent war der Durchschnittspreis pro Kilogramm. 63.390 kg sind pro Mitglied angeliefert worden.

Tourismus in Schlanders.
„Wir können uns nicht mit Tourismushochburgen wie Dorf Tirol oder Schenna vergleichen“, sagt TV-s44 schlanders6Präsident Karl Pfitscher immer wieder. Nichtdestotrotz haben die Hotels in Schlanders in den vergangenen Jahren einen qualitativen Quantensprung gemacht und sich zu gern gebuchten Urlaubsadressen entwickelt. Jedes Jahr wird in enger Zusammenarbeit mit engagierten Betrieben, Partnern und Organisationen ein ansprechendes Angebot an Veranstaltungen und Aktivitäten für Gäste und Einheimischen auf die Beine gestellt. Wöchentliche Führungen oder Erlebnisse rund um Marmor, Kulinarik oder Natur werden angeboten. (siehe auch Bericht Vollversammlung des Tourismusvereins Schlanders-Laas auf Seite 15 in diesem Vinschgerwind)

Der Einzelhandel in Schlanders.
Der Hauptort lebt von einem ausgewogenen Branchenmix und zeichnet sich durch einen städtischen wie dörflichen Charakter aus. Das Herz des Handels sitzt in der Fußgängerzone, die erste im Vinschgau übrigens. Eine bunte Mischung aus Traditionsadressen und jungen innovativen Geschäftslokalen reiht sich hier – in der Fußgängerzone - aneinander und bildet zusammen mit Bars, Cafès und Restaurants ein harmonisches Miteinander. Hier ist auch das Avimundus zu finden. Das Besucherzentrum Avimundus beherbergt die Welt der Vögel im Nationalpark Stilfserjoch. Herzstück der Ausstellung ist die Vogelausstellung von Hansjörg Götsch. Ausgewählte Arten werden anschaulich nach Lebensräumen zugeordnet präsentiert.

Das Kulturhaus Schlanders.
Das Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders ist ein lebendiges Haus, ein Ort der Begegnung und der Kultur, was auch die Besucherzahlen und die Auslastungszahlen belegen. Im Jahr 2024 war das Haus an 253 Tagen ausgelastet, insgesamt fanden im vergangenen Jahr 305 Veranstaltungen im Hause statt (Theater, Konzerte, Kinovorführungen, Vorträge, Theaterproben, Versammlungen und alle übrigen Veranstaltungen, für die das Haus bzw. einzelne Räume des Hauses vermietet wurden) mit insgesamt 28.244 Besuchern.
Zu den Eigenveranstaltungen: Im Jahr 2024 haben wir 21 Veranstaltungen (Theater, Konzerte, …) selbst bzw. mit unseren Kulturpartnern organisiert, die von 3.257 Personen besucht wurden.
Zudem kamen zu den insgesamt 89 Kinovorführungen insgesamt 4.257 Personen, was einem Durchschnitt von ca. 48 Besuchern pro Filmvorführung entspricht.

 

BASIS Vinschgau Venosta als Wirtschafts- und
Innovationsstandort im Vinschgau

Wer im Vinschgau lebt, kennt BASIS: den offenen Ort im ehemaligen Kasernengelände in Schlanders, wo Konzerte, Märkte, Diskussionen, kreative Workshops und große Feste stattfinden. Doch hinter dem kulturellen und sozialen Programm steht auch eine klare wirtschaftliche Vision. BASIS versteht sich als Motor für Innovation, unternehmerisches Denken und nachhaltige Entwicklung – mit einem starken Fokus auf die Bedürfnisse des ländlichen Raums.
s46 9155In den letzten Jahren hat sich BASIS nicht nur als kulturelle Plattform, sondern auch als Wirtschaftstandort und Innovationshub im Vinschgau etabliert. Hier geht es nicht um wirtschaftliche Großmacht, sondern um sinnvolle Infrastruktur, konkrete Unterstützung und die Ermöglichung neuer Ideen – bodenständig, praxisnah und offen für unterschiedlichste Akteur:innen. Ob Start-up, Familienbetrieb, Kreativteam oder Landwirtschaftsbetrieb – sie alle finden bei BASIS die passenden Räume, Werkzeuge und Formate, um Ideen voranzubringen.

Räume für Entwicklung und Innovation
Ein Meilenstein war die Einrichtung zweier spezialisierter Entwicklungsräume im Jahr 2022 – finanziert durch das EFRE-Projekt 1132 VERDE: die Creative Culinary Area (CCA) und das Creative Engineering Studio (CES). Beide wurden konzipiert, um zentrale Wirtschaftsbereiche der Region – Landwirtschaft und Kreativwirtschaft – gezielt zu unterstützen.
Die CCA-Küche bietet Produzent:innen die Möglichkeit, lokale Lebensmittel professionell zu verarbeiten, zu veredeln, zu verpacken und zur Marktreife zu bringen. Kleinere Betriebe oder soziale Initiativen, die keine eigene Infrastruktur haben, können hier Pilotchargen produzieren. Das CES-Studio ergänzt dieses Angebot im digitalen und kreativen Bereich: ausgestattet mit Technik für Film, Ton, Fotografie, VR und Animation bietet es kreative Arbeitsbedingungen für Medienproduktionen, künstlerische Projekte, Schulungen oder hybride Formate. Das Studio ist flexibel nutzbar – stundenweise, tageweise oder für längere Arbeitsphasen .

BASIS als Ort für wirtschaftlichen Austausch
BASIS bietet aber auch ein vielseitiges Raumangebot für Unternehmen, Institutionen, Vereine und Organisationen. Die ehemalige Kaserne wurde so umgebaut, dass sie heute ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate möglich macht.
Tagungen, Firmenfeiern, Klausuren, Produktpräsentationen, Netzwerktreffen, interne Schulungen oder externe Weiterbildungen – BASIS bietet für all das den passenden Rahmen. Und wer länger bleibt, kann auf Wunsch auch Coworking-Plätze, temporäre Büros oder Coliving-Angebote nutzen. So entsteht ein kompletter Standort: Arbeiten, Vernetzen, Veranstalten – alles an einem Ort.

Wirtschaft im ländlichen Raum stärken
Was BASIS besonders macht, ist der tiefe regionale Bezug. Es geht nicht darum, urbane Innovationsmodelle zu kopieren, sondern Lösungen zu entwickeln, die zur Realität im Vinschgau passen.
BASIS unterstützt daher gezielt kleinstrukturierte Betriebe, mutige Projekte, generationsübergreifende Kooperationen und auch Bildungsinitiativen. Die Angebote richten sich nicht nur an Profis, sondern auch an Menschen, die sich (wieder) etwas trauen möchten: mit einer neuen Produktidee, einem Projekt neben dem Hauptberuf, einem Startup aus dem Studium oder einer Weiterentwicklung des bestehenden Betriebs.
Das Team von BASIS begleitet diese Prozesse mit Beratung, Netzwerk, Wissen und passenden Formaten – sei es durch persönliche Gespräche, passende Raumangebote oder durch Förderhinweise und Projektentwicklungen. Gleichzeitig profitieren alle vom offenen Charakter des Ortes:

BASIS als Plattform für Zukunft
Mit ihrem offenen Modell, der Verbindung von Nutzung und Begegnung, und der klaren Haltung für nachhaltige Regionalentwicklung hat sich BASIS als verlässlicher Partner für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Akteur:innen etabliert.
BASIS ist damit nicht einfach ein Veranstaltungszentrum – sondern ein echter Wirtschaftsstandort. Einer, der nicht auf Größe, sondern auf Wirkung setzt. Einer, der Möglichkeiten schafft, statt Grenzen aufzuzeigen. Und einer, der zeigt: Zukunft passiert nicht irgendwann – sondern dort, wo Menschen Räume bekommen, um sie zu gestalten.

 

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Publiziert in Ausgabe 13/2025

Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Die 92-jährige Theresia Riedl, genannt Tresl, wurde auf dem Pazinhof (Vulgonamen: „Beim Bell“) auf dem Lichtenberger Berg geboren. Jahrelang arbeitete sie abwechslungsweise daheim und im Gastgewerbe. Dann heiratete sie den Witwer Franz Josef Wegmann und zog mit ihrer Tochter zu ihm und seinen sieben Kindern nach Schluderns.

von Magdalena Dietl Sapelza

Tresl kennt das Bergbauernleben „in- unt außwendig“, wie sie betont. „S`Strengste isch olm s`Steahn in di steiln Wiesn gwesn.“ Als zweite von sieben Kindern auf dem Inner-Pazinhof mussten sie und ihr älterer Bruder schon von klein auf anpacken, beim Füttern, beim Heueinbringen, beim Kornschneiden, beim Brotbacken. „Sobold miar hintr di Ohren truckn gewesn sain, hots ghoaßn orbatn“, meint sie. Ein unglückliches Ereignis als 15-Jährige zog dramatische Folgen nach sich. Beim Käseholen im Keller stieß sie sich den Schaft des Messers mit solcher Wucht ins rechte Auge, dass sie zweimal im Meraner Krankenhaus operiert werden musste. Weitere dringende Behandlungen wurden ihr anschließend verwehrt, weil der Ortspfarrer den Eltern nicht erlaubte, sie als Mädchen allein nach Meran fahren zu lassen. „Deis isch selm holt asou gewesn, ma hot gfolgt“, sagt sie. Seither ist sie auf einem Auge blind. „Irgendwia, bin i olm zurecht kemmen“, meint sie. Im Alter von 18 Jahren begann ihre Zeit als Saisonarbeiterin im Gastgewerbe. Es waren meist Wintersaisonen, denn im Sommer wurde sie daheim gebraucht. Ihre erste Stelle als „Mädchen für alles“ führte sie nach Sand in Taufers. Dort fand sie einen Freund. Sie sollte bei ihm bleiben, doch das Pustertal war ihr zu weit weg von daheim. „I bin olm a Hoamatgoaß gewsn“, lacht sie. Sie liebte die Geselligkeit in der Hofgemeinschaft am Lichtenberger Berg, wo man sich regelmäßig zum Tanzen in den Hofstuben traf. Eine nächste Saisonstelle nahm sie zuerst in Sta. Maria und dann in Klosterns an. Dort begann sie eine Liebelei mit einem Liftarbeiter aus Eyrs. Sie wurde schwanger und brachte die Tochter Marlies zur Welt. Als die Kleine drei Monate alt war, erfuhr sie, dass der Vater ihres Kindes eine andere geheiratet hatte. „Deis hot fescht weah toun“, meint sie. Die Kleine musste sie ihrer Mutter und ihrer Schwester auf dem Hof überlassen, um weiter ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Sie arbeitete beispielsweise mehrere Saisonen im „Hotel Eller“ in Sulden und half regelmäßig im „Gasthof zum Löwen“, dem „Schupferwirt“ in Schlanders aus, dessen Chefin mit ihr befreundet war. Beim „Schupferwirt“ schaute öfters Franz Josef Wegmann (Jg.1932) bei ihr vorbei. Er war Witwer und hatte sieben Kinder, von denen viele noch unmündig waren. Kennengelernt hatte sie ihn bei einem Besuch ihrer Schwester im Gemeinschaftsstall in Schluderns. Er lud sie zum Pizzaessen ein. Es dauerte einige Zeit, bis sie seine Einladung annahm. Sie verliebte sich, und als er um ihre Hand anhielt, sagte sie sofort ja. Viele in ihrem Umfeld rümpften die Nase und rieten ihr von dieser Heirat ab. Denen sagte sie: „I heirat jo ihm unt nit di Kinder.“ 1979 gab sie ihrem Franz Josef das Ja-Wort und zog mit ihrer Tochter zu ihm nach Schluderns. Sie bemühte sich, der großen Kinderschar gerecht zu werden. Rückhalt bekam sie stets von ihrem Mann, mit dem sie innig verbunden war. „Mair hobm gor nia gstrittn“, betont sie. Es schmerzt sie, dass sie ihn in seinen letzten Lebensmonaten nur noch im Altenheim besuchen konnte. „Di Pflege drhoam hon i nimmer drpockt“, bedauert sie. Franz Josef starb 2022. Sie vermisst ihn sehr. Ihn geheiratet zu haben, hat sie nie bereut. Kurz nach seinem Tod bezog sie eine Altenwohnung im Schludernser Ortszentrum, wo sie sich wohl fühlt. Sie ist nahe am Friedhof, wo sie ihrem Mann eine Kerze anzünden kann. Auch der „Englwirt“ ist nicht weit entfernt. Dort trifft sie sich jeden Vormittag mit Freundinnen zum Kaffee. Etwas Sorgen bereiten ihr die Beine und sie braucht den Rollator. In der Wohnung versorgt sich Tresl größtenteils selbst. Viel Zeit verbringt sie beim Lesen. „I bin a richtige Leseratte“, betont sie. Sie liebt Heimatromane und freut sich, wenn ihr jemand solche vorbeibringt. „Dass i lai mit oan Aug lesn konn, steart iaz mitn Olter olleweil mea“, sagt sie. Mit ihren Schludernser Ziehkindern pflegt sie gute Kontakte. „Foscht olle schaugn pa miar vorbei, oder riafn oun, wenn a Festtog isch, odr wenn i Geburtstog hon“, freut sie sich. Ihr Heimathof am Lichterberger Berg ist inzwischen an deutsche Staatsbürger verkauft worden. Denn ihre drei ledigen Geschwister sind ohne Nachkommen gestorben. „Di Buabm hobm koane Frauen afn Hof aui-procht“, bedauert sie. Der Hof ist inzwischen umgebaut worden. Wie ihre alte Heimat heute ausschaut, will sie nicht wissen. „I will in Houf sou in Erinnerung koltn, wia er gwesn isch“, erklärt sie.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Die Vinschger sind weitum bekannt als gute Geschichten- und Märchenerzähler. In vielen Situationen reicht eine einzige Wahrheit aber nicht aus, den Sachverhalt ordentlich zu erklären, deshalb muss eine zweite oder dritte Version noch keine Lüge sein. Wo gestritten wird, wo es unterschiedliche Auffassungen gibt und wo mehr als eine Meinung Platz hat, wird viel weniger gelogen als anderenorts. Ein tatsächliches Märchen jedoch erzählt uns der Mythos über den Vinschger Sonnenberg. Die früher sehr geschäftstüchtigen Vinschger hätten alle schönen Eichen- und Lärchenstämme des Sonnenberges an die Venezianer verkauft und dafür einen trostlosen Berghang geschaffen. Ein anderes Märchen sähe die Vinschger Waale gern als eine Erfindung Roms. Die Römer jedoch kannten diese Art Wasserleitungen gar nicht, ihre Spezialität waren die Aquädukte für die Versorgung der städtischen Bäder und Brunnen. Der Name „Waal“, früher auch Wal oder Wall geschrieben, angeblich abgeleitet vom lateinischen „aqualis“, sollte den Zusammenhang herstellen. Tatsächlich aber gibt es weder in Rom noch im Lateinischen eine Wasserleitung oder einen Kanal namens „aquale“. Diese Bezeichnung ist eine Erfindung klösterlicher Schreibstuben viel späterer Zeiten. Ohne Zweifel hatten Römer, Etrusker und Griechen vereinzelte Bewässerungsgräben angelegt, aber kein ausgedehntes, weite Flächen überspannendes System wie wir es kennen. Dazu fehlten die politischen und sozialen Voraussetzungen. Die Ländereien Roms standen als große Besitzungen (Latifundien) im Eigentum weniger Familien, die Arbeiter auf den Feldern und in den Weinbergen waren nicht die Bauern, sondern Sklaven. Jener Typus Waale, wie wir sie kennen, sind eingebunden in ein System, sie sind eine Leistung vieler kleiner Grundeigentümer, welche sowohl den Bau als auch die Instandhaltung und den eigentlichen Betrieb in Eigenverwaltung übernehmen. Kleinteilige bäuerliche Besitzverhältnisse waren in christlichen Landen vor Ankunft der Muslime unbekannt. Aller Grundbesitz lag in Händen des Adels und der Kirche. Diese beiden Eigentümer existieren in muslimischen Ländern nicht.
Auf unserem Kontinent gibt es genaugenommen nicht mehr als fünf Standorte dieser Art der Bewässerung: In Andalusien, auf Sizilien, im schweizerischen Wallis, in Aosta, im Vinschgau und seinen unmittelbaren Nachbarräumen. In jedem dieser Gebiete hat sich ein eigener Name für die Wasserleitungen entwickelt: Ru in Aosta, Suonen oder Bisses im Wallis, Waale im Vinschgau (Bual oder Ual in Graubünden), Saja auf Sizilien und Acèquia in Andalusien. In den beiden ältesten und umfangreichsten Waal-Landschaften, Sizilien und Andalusien, sind die Benennungen aus dem Arabischen übernommen. Mit den spanischen Conquistadoren gelangte die „Acèquia“ später auch nach Süd- Mittel und Nordamerika. In Andalusien finden wir noch heute sehr viele, bis hoch hinauf in der Sierra Nevada angelegte Waale, die im Kontext kleinteiliger Landwirtschaft vor etwa 1000 Jahren errichtet und noch heute so verwaltet werden. Es gibt dort den Waaler (acequiéro) die Waalerhütte (caseta de acequiéro) und die „Róad“ (rota), einen durch alle Interessenten (Comunidad de Regantes) rotierenden Wasserbezugszeitraum. Die gemeinschaftliche Aufgabe zur Säuberung der Gräben im Frühjahr und die gemeinsamen sommerlichen Arbeitseinsätze zur Instandhaltung sind hier wie dort ein Merkmal der Waale und Acequias. In Valencia tagt seit dem Mittelalter jeden Donnerstag das „Wassergericht“ (Tribunal de las àguas), um alle Fragen rund um die Bewässerung zu besprechen und Weisungen zu erteilen. Dieses Tribunal setzt sich zusammen aus Vertretern der einzelnen Bewässerungsdistrikte, verhandelt seit muslimischen Zeiten ohne Protokoll und genießt trotzdem amtlichen Rechtsstatus.
Während die frühesten Bewässerungsanlagen in Tirol und Graubünden kaum vor dem 14. Jahrhundert entstanden sind, wurden die andalusischen „Waale“ schon viele Jahrhunderte früher angelegt. Das Wissen um die Bautechniken und Verwaltungsprinzipien gelangte von dort über das Piemont und das heute schweizerische Wallis auch zu uns. Die Präsenz der Sarazenen bzw. s29 wasserMuslime in den West- und Zentralalpen ist in mehreren Dokumenten nachgewiesen. Diese vor allem aus Nordafrika oder Spanien angekommenen „Berber“ spielen auch in der Wiederaufrichtung des Bergbaues und bei der Anlage neuer Trassen und Brücken der Alpenüberquerenden Handelswege eine wichtige Rolle.
Auf Sizilien wird die Zeit des dominio Arabo-Normanno, (ca. 800-1250) als die Blütezeit der Insel, als „Età d‘Oro“ bezeichnet. In genau jener Zeit wurden die bewässerbaren Terrassen und Gärten angelegt, Land- und Agrarreformen umgesetzt und erstmalig jene Produkte angebaut, die Sizilien noch heute charakterisieren.
Ein Märchen aus der Optionszeit erzählt uns, dass unfolgsame Südtiroler, die nicht nach Deutschland auswandern wollten, zur Strafe nach Sizilien gebracht würden! Es wäre zwar der größtmögliche Gegensatz anzunehmen, jedoch ganz so fremd hätte sich die Insel nicht präsentiert: Die Heiligen werden gleich feierlich herumgetragen wie hierzulande, bei Kirchenfesten wird geböllert und gekracht, die Obstgärten und Rebstöcke werden mit „Wasser-wâsser“ zum Blühen gebracht.
Erich Kofler Fuchsberg

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Wolfgang Platter, zum Kirchtag in Laas, St. Johannes der Täufer, 24. Juni 2025

„Und wieder blühet die Linde am quellumrauschten Gestein“
ist ein bekanntes deutsches Volkslied.

Einer der zwei platzprägenden und schattenspendenden Bäume am Laaser Dorfplatz ist eine Linde. Sie wurde zum 60. Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef im Jahr 1908 gepflanzt.

Botanische Systematik
Die Familie der Lindengewächse (Tiliceae) umfasst weltweit 400 Arten in 45 Gattungen. Die Mehrzahl der Arten sind Tropengewächse. Fünfzig verschiedene Lindenarten wachsen in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. In der heimischen Waldbaum-Flora gibt es die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Beide Arten gleichen sich stark. Beide sind als Wald- oder Alleebaum oder auch freistehend geschätzt. Sie gleichen sich so sehr, dass selbst Kenner sie nicht immer unterscheiden können. Am besten eignet sich das Blatt zur Unterscheidung: Die Blätter der Sommerlinde sind beidseitig behaart, während die Blätter der Winterlinde auf der Oberseite und am Blattstiel keine Härchen haben, unterseits in den Blattachseln aber kleine braune Haarbüschel tragen.
s49 lindeLinden können sehr alt werden. Ihre Lebensdauer kann 1.000 Jahre erreichen. Junge Linden sind im Wald von Wildverbiss betroffen. Linden sind sehr sturmresistent und auch resistent gegen Trockenheit. Die Sommerlinde kann ihre Blätter verlieren und wieder neu ausschlagen, wenn sie erneut Wasser bekommt. Die Winterlinde erträgt bei Überschwemmungen in Auwäldern zwei Monate im Wasser. Linden haben keine gefährlichen Parasiten, häufig Milbengallen als spitze rote Pünktchen auf den Blättern.

Zähe Rinde
Der lateinische Name der Linde „tilia“ leitet sich vom griechischen „tilos“ ab, der Bezeichnung für die innere Rinde. Diese hatte dem Menschen jahrelang zur Herstellung von Bast gedient, aus dem verschiedene Gegenstände geflochten wurden: Seile, Körbe, Matten, Kleider und Schuhe. Als Rohstoff für neolithische Körbe oder für Lapti (russische Sandalen aus Rinde) gehörte die Linde seit jeher zum Alltag der Menschen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden jährlich noch Tonnen von Lindenbast gewonnen. Diese Bastfasern bestehen aus toten Zellen, die 2-4 Millimeter lang sind, was für eine Zelle bereits sehr viel ist. Andere Pflanzen gehen noch weiter: 5 bis 50 mm beim Hanf, 4-66 mm beim Leinen und sogar 25 Zentimeter bei der Ramiepflanze, einer Brennessel-Art.

Zartes Holz
Das weiche, homogene Holz der Linde lässt sich gut bearbeiten und ist deshalb das perfekte Holz für Schnitzer und Bildhauer. In Kirchen ist Lindenholz allgegenwärtig: Heiligenstatuen, Krippenfiguren, Altäre sind sehr oft aus Lindenholz geschnitzt.
In Dänemark hat man in einer Erdschicht aus dem Mesolithikum einen 9,5 m langen und 65 cm breiten Einbaum gefunden, der aus der Zeit um 3.300 v. Chr. stammt und ganz aus Lindenholz besteht. Holzkohle aus Lindenholz war Bestandteil des Kanonenpulvers, wurde aber auch zur Zahnpflege eingesetzt. Noch heute ist die Holzkohle aus Lindenholz ein begehrtes Material zum Zeichnen.

Der Baum der Bienen und Blattläuse
In den Blüten der Linden versteckt sich ein reichhaltiger Nektar. Die Bienen sammeln nicht nur den Nektar aus dem Blüteninneren, sondern sie sammeln auch den Honigtau auf den Blättern. Dieser entsteht, wenn Blattläuse den Saft aus den Blättern sammeln und später wieder ausscheiden. Die Bienen sind gierig nach diesem süßen Abfallprodukt der Blattlaus. Lindenhonig besteht demnach nicht nur aus Nektar, sondern auch aus Honigtau. Honig ist bestimmt eines der ältesten, vom Menschen gesammelten Naturprodukte. Bevor die Bienen gezähmt und in Bienenstöcken gehalten wurden, war ihr süßes Produkt nur für denjenigen zu finden, der die Natur genügend gut kannte. Im Mittelalter bohrten Honigsammler große Löcher in die dicksten Lindenäste, damit sich ein Bienenschwarm dort einnisten konnte. In Wäldern mit vielen Linden, Weißtannen und Weiden markierte man Bäume, in denen sich Schwärme eingenistet hatten. Der Besitzer der Bäume, oftmals ein Lehensherr, stellte Honig-Wächter auf, um sein Recht über das süße Produkt zu verteidigen. Der orangengelbe, flüssige und gut riechende Lindenhonig besitzt dieselben beruhigenden Eigenschaften wie der Lindenblütentee. Die Substanz, die den besonderen Duft der Lindenblüten verursacht, ist das Famesol. Es wurde erstmals 1923 von Leopold Ruzicka in Zürich erforscht, der 1939 den Nobelpreis für Chemie erhielt.

Symbolik
Die Meswaki-Indianer nennen die Linde Schnurbaum, da ihre Fasern bei der Jagd oder beim Fallenstellen als Schnüre dienten. Sie machten daraus unter anderem sehr reißfeste Netze. Die 20250614 121207 Hlg. Michael, Hofkapelle Unterburghof Allitz, 14.6.2025Schnur- und Bänder-spendende Linde gilt dann auch als Baum der Ehe und der Hochzeit. In den deutschsprachigen Ländern und im Osten Frankreichs steht oft eine Linde auf dem Dorfplatz, vor der Kirche oder am Eingang des Friedhofs. Die Linde auf dem Laaser Dorfplatz ist eine Sommerlinde. Man traf sich unter der Linde, um sich zu beraten und um über die Angelegenheiten von Kirche und Gemeinde zu diskutieren. Im Mittelalter saß man im Schatten von Linden auch zu Gericht.
Die Blätter der Linde sind herzförmig. Wegen der Ähnlichkeit des Lindenblattes mit dem menschlichen Herzen ist die Linde auch das Symbol für Liebe und Treue. Unter Linden wurde häufig getanzt. Franz Schubert vertonte das Gedicht „Der Lindenbaum“ aus dem Gedichtszyklus „Winterzeit“ (1794-1807) von Wilhelm Müller, in dem dieser die Linde als Freundin und Zeugin seiner Liebe und seines Leidens beschreibt:
Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
So manches schöne Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immerfort. (…)

 

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Partschins - Bei der ersten „echten“ Ratssitzung am 17. Juni ging’s in Partschins ans Arbeiten. Nach den Ernennungen der Wahlkommission (Stefan Ganterer, Karl Moser und Jasmin Ramoser) und der Ernennung der Gemeindeleitstelle für Zivilschutz (BM Alois Forcher und die Feuerwehrkommandanten Hans Steck (Partschins), Lukas Schnitzer (Rabland) und Thomas Schönweger (Töll) und nach dem Beschluss über die Nichterstellung eines konsolidierten Jahresabschlussess 2024 mussten BM Luis Forcher und Gemeindesekretär Hubert Auer für die 4. Änderung des Haushaltsvoranschlages kurzzeitig den Saal verlassen. Denn mit dem Einbauen von 250.000 Euro in den Vertragsverlängerungsfonds und mit dem Einbauen von 21.000 Euro als Mandatsabfindung betraf es mit 125.000 Euro den Gemeindesekretär und bei der Mandatsabfindung den BM. Bei der Abänderung der Verordnung für die Zuweisung von Gästebetten gab es dann doch einige Diskussionen, mit dem Ergebnis, dass nur der Abgabezeitpunkt für die Ansuchen neu geregelt wurde. Damit wurde das Ziel einer Verschnaufpause für das Lizenzamt erreicht. Über mögliche Abänderungen der Zuweisungskriterien solle die neu zu bildende Tourismuskommission befinden.
Bei den Fragen der Gemeinderatsmitglieder ging die Referentin Jasmin Ramoser (SVP) in die Offensive und kündigte für September die Eröffnung einer Kindertagesstätte in Partschins mit 10 bis 12 Kindern an und die Eröffnung einer Spielegruppe mit 12 Kindern pro Gruppe in der alten Feuerwehrkaserne von Rabland. Mit der Offensive ist Ramoser Gerüchten entgegengetreten, in denen die Rede davon war, dass es keine solche Einrichtungen geben werde. Ziel müsse es allerdings sein, auch in Rabland 2026/2027 eine echte Kita einzurichten. Mit „Du musst einen Zahn zulegen“ warnte Jutta Pedri (Bürgerliste) die Referentin vor neuerlichen Aufständen. Was mit der Gestaltung des Kreisverkehrs los sei, fragte Benjamin Schupfer und wirbelte mit den Hinweisen auf die Stellungnahme des Heimatpflegevereines Partschins (sh. Vinschgerwind 9/2025) einigen Staub auf. „Das war eine Fehlinformation des Heimatpflegevereines“, sagte BM Luis Forcher und Tourismusreferent Ulrich Schweitzer: „Inhaltlich war diese Stellungahme vom ersten bis zum letzten Satz nicht richtig und an den Haaren herbeigezogen.“ Richtig sei, dass der Tourismusverein Ideen angeboten habe, die man an den Straßendienst weitergeleitet habe. Und die vom Heimat-
pflegeverein eingebrachten zwei Vorschläge seien umgesetzt worden. In den Kreisverkehr hinein werde nur eine minimale Bepflanzung kommen und die Restflächen seien erst noch zu definieren. „Der Heimatpflegeverein hätte besser Zeit für Vorschläge investieren sollen, als unwahre Pressemitteilungen zu schreiben“, sagte Schweitzer wörtlich. (eb)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Im Nationalpark Stilfserjoch im Martelltal ist ein junger Bartgeier geschlüpft. Was ihm noch fehlt, ist ein Name. Dieser wird nun gesucht. Zur Auswahl stehen Firn (in Anlehnung an die schneebedeckten Gipfel), Ortix (abgeleitet vom höchsten Berg Südtirols, dem Ortler), William (hat seinen Ursprung in den Wörtern „willio“ - Wille, Entschlossenheit - und „Helm“ - Helm, Schutz) sowie Tilly (leitet sich von Mathilde ab und bedeutet „mächtige Kämpferin“). Der Name kann bis spätestens 4. Juli 2025 an eine dieser E-Mail-Adressen geschickt werden: info@avimundus.com oder info@vogelschutz-suedtirol.it.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Südtirol/Schlanders - Die „Soziale Mitte“ der SVP hatte sich im Jänner 2025 formiert und versteht sich als Nachfolgeorganisation des einstigen SVP Arbeitnehmerflügels. Nachdem sich die Vorsitzende Magdalena Amhof zurückgezogen hatte, waren Wahlen fällig. Zur neuen Vorsitzenden wurde Gabriele Morandell (im Bild oben) gewählt. Der Pusterer Andreas Pramstaller hatte seine Kandidatur zurückgezogen. Er erklärte sich aber bereit, neben Hannes Unterhofer aus Bozen einer der Stellvertreter zu sein. Zu Morandells Stellvertreterin wurde auch Kunhilde von Marsoner aus Schlanders (im Bild unten) gewählt. Die „Soziale Mitte“ will für die Rechte der Benachteiligten und speziell der arbeitenden Menschen im Land, sprich für die Arbeitnehmer:innen, kämpfen, die die Mehrheit der Bevölkerung darstellen, sich aber bislang wenig Gehör verschaffen konnten. (mds)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Vom Wind gefunden - Seit Menschen sesshaft sind, ist die Landwirtschaft eine der wichtigsten Grundlagen unserer Existenz, denn sie sichert die Ernährung. Im Laufe der Geschichte seit der Neolithischen Revolution um ca. 10.000 v. Chr. hat es viele Umwälzungen und Agrarrevolutionen gegeben. Die Einführung der Dreifelderwirtschaft, der Fruchtwechselwirtschaft und die Grüne Revolution sind nur drei große Veränderungen. Durch die Mechanisierung, Chemisierung, Spezialisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft wurden die Erträge gesteigert. Große Veränderungen gab es durch die Düngewirtschaft, die Einführung neuer Pflanzen und Züchtungen und durch die Gentechnik. Die Ökologisierung der Landwirtschaft, die vertikale Produktion pflanzlicher Erzeugnisse im Ballungsgebiet der Städte in mehrstöckigen Gebäuden und die soziale Landwirtschaft sind weitere Erneuerungen. Da die Weltbevölkerung auf über 10 Mrd. Menschen anwachsen wird und die zur Verfügung stehende Anbaufläche stark ausgeschöpft sind, braucht es innovative Konzepte. Die Unterwasserlandwirtschaft, d.h. der Anbau von Pflanzen auch im Meer liegt im Fokus der Wissenschaft. Ansätze einer maritimen Landwirtschaft umfassen u. a. schwimmende Farmen, die Nutzung von entsalztem Meerwasser für den Anbau konventioneller Pflanzen oder die Entwicklung und den Anbau salzresistenter Pflanzen. Am weitesten fortgeschritten ist der Algenanbau, der oft mit der Züchtung von Schalentieren, wie Muscheln, Krebsen, Garnelen oder Schnecken kombiniert wird. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schlanders/Mals - Am 20. Juni war Gesundheits-LR Hubert Messner auf Stippvisite im Gesundheitssprengel Mals und im Krankenhaus Schlanders. Im Mittelpunkt standen sowohl in Mals als auch in Schlanders Gespräche mit den Mitarbeitenden und Führungskräften. „Ich sehe viel Engagement in der täglichen Arbeit, deshalb gebührt euch großer Dank“, sagte Messner. Das Land investiere mit dem neuen Kollektivvertrag 35 Millionen Euro, um die Gehälter von rund 7.500 Mitarbeitenden im Gesundheitsbereich zu verbessern. Das Land habe die Wochenarbeitszeit für das Gesundheitspersonal bei vollem Lohn auf 36 Stunden gesenkt, berichtete Messner.
Weiterhin sind die Anforderungen an das Gesundheitswesen groß, so Messner. Es werden beispielsweise pro Tag im Gesundheitsbetrieb über 5.000 Leistungen vorgemerkt und 850 Zugänge in den Notaufnahmen verzeichnet. Im Gesundheitssprengel Mals wurde vor allem über den Ausbau und die Weiterentwicklung des Sprengels gesprochen. Im Rahmen der Stärkung der wohnortnahen Versorgung soll die Betreuung am Standort Mals mit geeigneten Strukturen gestärkt werden, bekräftigte Messner. Der Landesrat konnte bestätigen, dass der Rettungshubschrauber im Vinschgau, also in Laas, bleibt. Im Krankenhaus in Schlanders ging es vorwiegend darum, wie die wichtigen medizinischen Dienste vor Ort gesichert und gestärkt werden können. „Das KH Schlanders bleibt als wichtiger Teil des Südtiroler Krankenhausnetzes mit all seinen Abteilungen und Angeboten bestehen“, sagte Messner. Für die Zukunft sei es entscheidend, die Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern weiter auszubauen, um die Versorgung vor Ort dauerhaft zu sichern und attraktiv zu gestalten - sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für das Personal.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Kommentar von Heinrich Zoderer (Freier Mitarbeiter) - Das Recht auf Wohnen ist ein Grundrecht, meint Georg Lechner von der Arbeitsgruppe „Recht auf Wohnen“ im KVW Vinschgau. Zu lange hat die Politik zugeschaut und auf den freien Markt vertraut. So sind in den letzten Jahren die Bau- und Mietpreise gewaltig nach oben gestiegen. Der Ruf nach leistbarem Wohnraum und bezahlbaren Mieten wurde immer lauter. Nun hat die Landesregierung bzw. die Wohnbaulandesrätin Ulli Mair ein erstes großes Reformpaket für die Wohnbauförderung vorgelegt, das am 6 Juni vom Landtag verabschiedet wurde. Das Reformpaket enthält drei Kernpunkte: Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum für Einheimische, Bürger und gemeinnützige Wohnbauträger gezielt fördern, größere Kontrollen und Verfahren vereinfachen. Mit der Reform wird auch ein neues Modell für den gemeinnützigen Mietwohnungsbau eingeführt. Auch die Gemeinden können nun aktiv werden, Wohnungen und Mietwohnungen bauen. Durch die Festsetzung der Gemeindeimmobiliensteuer GIS kann auch der Leerstand abgebaut und ein Anreiz zum Vermieten geschaffen werden. Die Landesregierung muss die Neuregelung für das Bausparen beschließen. Ebenfalls in Kraft treten wird die neu geschaffene Förderschiene für zinsbegünstigte Darlehen. Das sind alles wichtige und notwendige Schritte in die richtige Richtung. Ob damit das Grundrecht auf Wohnen für alle Wirklichkeit wird, muss sich erst zeigen. Wahrscheinlich braucht es noch einige Reformen und ein noch größeres Engagement vom Land und von Gemeinden, um auch Mietkauf, generationenübergreifendes, gemeinschaftliches und betreutes Wohnen verstärkt zu realisieren. Wir werden über die weitere Entwicklung berichten. 

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Reschensee -

Terra Raetica Trails Tour Festival vom 1. – 5. Juli 2025
Ein besonderes Highlight für alle Trailrunning-Begeisterten steht bevor: Vom 1. bis 5. Juli 2025 findet das Terra Raetica Trails Tour Festival statt – ein einzigartiges Format, das die schönsten Trailrunning-Strecken der fünf Erlebnisregionen Kaunertal, Tiroler Oberland, Engadin, Nauders und Reschen verbindet. Mit Etappen zwischen 15 und 26 Kilometern sowie 1.000 bis 1.600 Höhenmetern bietet das Festival ein intensives Natur- und Sporterlebnis – landschaftlich abwechslungsreich, sportlich, fordernd und ideal für ambitionierte Läuferinnen und Läufer.
Finale Etappe am 5. Juli 2025: Reschensee Trail

Der krönende Abschluss des Festivals steigt am Samstag, 5. Juli 2025, in Reschen. Mit dem Reschensee Trail erwartet die Teilnehmer ein echtes Highlight, das für alle Leistungsstufen das passende Angebot bereithält. Drei abwechslungsreiche Streckenoptionen sorgen für spannende Renn-Erlebnisse:

TRT - Die Finale Etappe
Start an der Talstation Schöneben. Von dort führt die Strecke über das Bergrestaurant zur Haider Alm und weiter über Elferspitze und Zwölferspitze zurück zur Bergstation – rund 18 Kilometer mit spektakulärem Panorama.

Die Uphill-Strecke
Ein reiner Berglauf mit rund 600 Höhenmetern. Von der Talstation geht es hinauf bis zum Bergrestaurant auf 2.170 Metern Höhe.

Der Kids Trail
Auch die jungen Trailrunner sind mit dabei. Zwei kindgerechte Strecken (ca. 850 m und 1,7 km) starten direkt an der Bergstation Schöneben.
Ablauf am Renntag
Samstag, 5. Juli 2025 in Reschen
Startnummernausgabe
ab 7:45 Uhr bei der Talstation Schöneben; Startzeiten: 09:30 Uhr – Hauptläufe (TRT- und Uphill-Etappe); 10:45 Uhr – Kids Trail
Siegerehrung
um 15:00 Uhr bei der Bergstation Schöneben
Zielschluss
16:00 Uhr

Das Trailrunning-Finale am Reschensee verspricht nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch ein unvergessliches Naturerlebnis inmitten der imposanten Bergwelt der Ferienregion Reschensee. Ob ambitionierter Bergläufer oder Nachwuchssportler – für alle gibt es die passende Herausforderung.

Weitere Informationen zum Event: www.terra-raetica-trails.com

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Latsch/Südtirol - Sonnenschein, herausragende Spiele, viel Spannung und strahlende Gesichter gab es am Sonntag, den 8. Juni 2025 bei den 46. VSS/Raiffeisen Jugendfußball-Landesmeisterschaften in Latsch zu sehen. Über 400 Kinder traten in den Kategorien U9, U10, U11, U12, U13 und U15 an und bewiesen großen Teamgeist.
Mit den Titelkämpfen ging die erneut übertroffene Rekordsaison der VSS/Raiffeisen Jugendfußball-meisterschaft in die letzte Runde. Die Saison hinweg haben insgesamt 604 Jugendmannschaften in rund 4.500 Spielen gezeigt was sie können. Bei den Finalspielen haben die vier besten Mannschaf-ten pro Kategorie nochmal alles aus ihrem Können herausgeholt und zwölf höchstspannende Spiele geliefert. Die VSS/Raiffeisen Landesmeistertitel wurden in den Kategorien U9, U10, U11, U12, U13 und U15 vergeben.
Eingelaufen sind die Jugendmannschaften sowie die Schiedsrichter mit den VSS-Jahresmotto-Leibchen, welche in diesem Jahr wieder unter dem Motto „Fair Play“ stehen. „Im Vordergrund steht bei den VSS-Veranstaltungen nicht das Gewinnen, sondern das sportliche Miteinander und der faire Umgang. Das betrifft sowohl die Spieler, als auch die Trainer, Betreuer und Zuschauer“, betonten VSS-Obmann Paul Romen und VSS-Fußballreferent Andreas Unterkircher bei der Preisverleihung.
Zu den sportlichen Ergebnissen: In der U9 setzte sich ASC Neugries gegen ASV Dieten-heim/Aufhofen mit 3:1 durch und holte damit den VSS/Raiffeisen Landesmeistertitel. Nicht weniger spannend war das U10 Finale in welchem SPG Obervinschgau mit 4:2 gegen Team Buga gewann und sich damit ebenfalls VSS/Raiffeisen Landesmeister nennen darf. Auch in der U11 sahen die Zuschauer ein spannendes Finale zwischen SG Latzons/Verdings und SPG Schlanders. Nachdem es am Ende der regulären Spielzeit 1:1-Unentschieden stand, musste das Siebenmeterschießen entscheiden. Gesiegt hat am Ende SG Latzfons/Verdings mit 5:3.
Den Sieg der U12 konnte sich ASV Feldthurs holen. Auch die Eisacktaler mussten nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit gegen den ASV Tramin ins Siebenmeterschießen. Dort hatte Feldthurns mit 7:5 dann das bessere Ende für sich. Mit einem Endstand von 1:0 krönte sich Herons Natz/Schabs gegen Barbian/Villanders zum VSS/Raiffeisen Landesmeister der Kategorie U13. Im U15-Endspiel zwischen dem SSV Brixen und SG Klausen/Lajen behielten die Brixner die Oberhand und holten sich mit 4:1 den VSS/Raiffeisen Landesmeistertitel.

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Tarsch - Am Samstag, den 31. Mai 2025, verwandelte sich Tarsch erneut in einen Hotspot für Motorsportbegeisterte aus nah und fern. Die diesjährige Auto Show Tarsch war ein voller Erfolg – ein unvergessliches Erlebnis, das mit über 60 teilnehmenden Fahrzeugen, einer rekordverdächtigen Zuschauerzahl und traumhaftem Sommerwetter für Begeisterung auf ganzer Linie sorgte.
Schon am Vormittag füllte sich der Bereich rund um die Talstation des Sessellifts mit neugierigen Blicken, fachkundigen Gesprächen und glänzenden Motorhauben. Der Nachmittag gehörte dann ganz den Showläufen: Auf der für den Verkehr gesperrten Obermühlstraße konnten die Fahrzeuge ihre Kraft und ihren Klang unter Beweis stellen – und dabei nicht nur die Herzen eingefleischter Fans höherschlagen lassen.
Hinter dem sichtbaren Spektakel steckt jedoch weit mehr als nur Technik und PS – nämlich eine starke Gemeinschaft. Deshalb möchten wir uns aus tiefstem Herzen bei allen Anwohnerinnen und Anwohnern bedanken, die mit großem Verständnis und Geduld den Trubel rund um ihr Zuhause mitgetragen haben. Ein ebenso großes Dankeschön geht an die Gemeinde Latsch und die Fraktion Tarsch, die unsere Veranstaltung in vielerlei Hinsicht unterstützt und möglich gemacht haben. Nicht zu vergessen die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die mit Organisationstalent und Einsatzfreude unermüdlich mitgewirkt haben – sei es beim Aufbau, bei der Sicherheit oder in der Verpflegung. Für Sicherheit und Gesundheit sorgten einmal mehr das Weiße Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr, auf die wir uns auch in diesem Jahr zu 100 % verlassen konnten – vielen Dank für euren ruhigen, professionellen Einsatz. Unser Dank gilt ebenso den Fahrerinnen und Fahrern, die mit Leidenschaft und Disziplin für das Herzstück der Auto Show standen, sowie allen Zuschauerinnen und Besuchern, die mit ihrem Enthusiasmus eine einzigartige Stimmung entlang der Strecke geschaffen haben.
Darüber hinaus danken wir allen Beteiligten, die in ihrer Arbeit und Routine Rücksicht auf das Event genommen haben – insbesondere den Lift- und Almbetreibern, den Bogenschützen sowie der betroffenen Buslinie und Fahrrad-Shuttle. Ihr Verständnis ist nicht selbstverständlich und trägt wesentlich zum Gelingen solcher Veranstaltungen bei.
Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr das Race-Taxi-Erlebnis. Vor Ort wurden Lose verkauft, mit denen vier glückliche Gewinnerinnen und Gewinner die Chance erhielten, bei einem Showlauf als Beifahrer in einem echten Rennfahrzeug mitzufahren. Zur Verfügung standen dabei ein BMW M3 der Gruppe A, eine Lotus Exige Cup, ein Lancia Delta Integrale Evo sowie ein Mitsubishi Lancer Evo – Fahrzeuge, die nicht nur optisch beeindruckten, sondern auch auf der Strecke für Gänsehaut sorgten. Die Einnahmen aus dem Losverkauf wurden von der Motorsportgemeinschaft Vinschgau großzügig auf 1.000 € aufgerundet und werden einem guten Zweck in der Region gespendet – ein starkes Zeichen, dass Motorsport nicht nur verbindet, sondern auch Verantwortung zeigt.
Die Auto Show Tarsch 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark die Begeisterung für den Motorsport in unserer Region lebt – und wie viel erreicht werden kann, wenn viele mitziehen. Wir blicken mit großer Vorfreude auf das kommende Jahr und sagen von Herzen: Danke Tarsch!

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Reschen - Am 12. Juli feiert der Reschenseelauf sein 25-jähriges Jubiläum als stimmungsvolle Night-Run-Edition rund um den Reschensee.
Der Countdown für den 25. Reschenseelauf läuft: Am Samstag, 12. Juli 2025, verwandelt sich der Reschensee erneut in eine faszinierende Laufbühne unter Sternen. Zum Jubiläum wartet das beliebte Event mit einem besonders vielfältigen Programm auf, für Aktive und Besucher gleichermaßen.
Bereits am Freitag, 11. Juli, startet das Rahmenprogramm: Ab 15:00 Uhr öffnet die Startnummernausgabe. Auf dem Eventgelände laden ab 14:00 Uhr Stände mit Sport- und Handwerksprodukten sowie ein Bauernmarkt zum Bummeln ein. Im Festzelt sorgen Musik, Speis und Trank für geselliges Beisammensein und Vorfreude auf den Lauftag.
Ein besonderes Highlight ist die große Expo im Start-Ziel-Gelände: Sie ist am Freitag von 14:00 bis 19:00 Uhr und am Samstag von 11:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Hier finden Sportlerinnen und Sportler an rund 60 Verkaufs- und Präsentationsständen alles rund um den Lauf- und Freizeitsport. Darüber hinaus bietet die Expo eine breite Auswahl an regionalen Produkten wie Speck, Käse, Brot und Obst, ein Genuss für Gäste und Zuschauer. Auch an die kleinsten Besucher ist gedacht: Im Rahmen des Kinderprogramms können sich die Kinder bei verschiedenen Spielen austoben, sich schminken lassen und sich von vielen kreativen Angeboten überraschen lassen.
Der Lauf-Samstag bietet ab dem späten Nachmittag ein abwechslungsreiches Sportprogramm für alle Altersklassen und Leistungsstufen. Zum Abschluss des Tages gibt es um 00.30 Uhr ein großes Feuerwerk über dem nächtlich glitzernden See. Für Stimmung im Festzelt sorgt die Band Plug&Play aus Meran.
Als besondere Attraktion wird die gesamte Strecke rund um den See für den Night Run in stimmungsvolles Licht getaucht und bietet eine einmalige Kulisse für die Läuferinnen und Läufer. Den Startschuss gibt es vor dem Grauner Strassentunnel, welches sicher eine Besonderheit wird. Die Anmeldungen laufen auf Hochtouren, die Vorfreude auf das Jubiläum ist groß. Ob als aktive/r Teilnehmer/in oder als Zuschauer/in – der Reschenseelauf 2025 verspricht wieder ein ganz besonderes Erlebnis in der Ferienregion Reschensee.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Latsch - Am ersten Mai-Wochenende fand in Latsch die Landesmeisterschaft der Leichtathletik statt - eine zweitägige Veranstaltung, die über 200 Athletinnen und Athleten aus ganz Südtirol zusammenbrachte. Trotz ihres Alters bewies die Bahn in Latsch einmal mehr, dass sie noch immer zu schnellen Zeiten fähig ist - was die herausragenden Leistungen eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Besonders erfolgreich präsentierte sich Daniel Moriggl aus Ulten (Mals). Der junge Sprinter sicherte sich das Sprintdouble über 60 Meter flach und 60 Meter Hürden. Mit 8,16 Sekunden über die 60 Meter und 9,44 Sekunden über die Hürden setzte er sich klar an die Spitze und zeigte sich in Topform. Einen weiteren Glanzpunkt setzte Maria Sagmeister aus Mals. Die talentierte Athletin, die auch im Wintersport für Aufsehen sorgt, holte sich souverän die Goldmedaille über die 1000 Meter und bewies damit eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit. Auch Hannah Platzer lieferte ein starkes Rennen ab: Mit 8,51 Sekunden über die 60 Meter sprintete sie auf den zweiten Platz. Im Ballwurf überzeugte Gruber Emma mit einer Weite von 36,56 Metern und belegte den dritten Rang. Im 80-Meter-Lauf platzierten sich Moriggl Lisa und Frei Rania mit Zeiten von 11,14 Sekunden bzw. 11,37 Sekunden auf den Rängen neun und zehn. Gabriel Niederfriniger lief mit 10,62 Sekunden auf Platz acht.
Für Mia Trafoier und Claudia Mantinger war es der erste große Wettkampf. Beide sammelten wertvolle Erfahrungen über die 60 Meter Hürden und schafften es auf Anhieb unter die besten 20. Erfreulich war auch der Staffelauftritt des LC Vinschgau: Zum ersten Mal nach langer Zeit traten zwei Staffeln des Vereins an. Das Quartett mit Lisa Moriggl, Josefine Rinner, Anna Sofie Von Spinn und Rania Frei belegte in 57,08 Sekunden den fünften Rang. Die zweite Staffel mit Claudia Mantinger, Mia Trafoier, Ida Sophie Fuchs und Hannah Platzer erreichte in 59,52 Sekunden Platz sieben.
Für die älteren Kategorien war ein 200-Meter-Lauf ins Programm aufgenommen worden - mit einem herausragenden Sieger: Hannes Kaserer aus Schlanders sprintete in beeindruckenden 21,76 Sekunden zur Bestzeit und ließ die Konkurrenz deutlich hinter sich.
Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren Vi.P und Fuchs Müsli, die mit der Bereitstellung von Äpfeln und Müsliriegeln zum guten Gelingen der Veranstaltung beitrugen und für eine gesunde Stärkung der Teilnehmer:innen sorgten.
Die Landesmeisterschaft in Latsch bot spannende Wettkämpfe, beeindruckende Leistungen und einen vielversprechenden Ausblick auf die kommende Leichtathletiksaison.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

s50 Alex Marco DominikWandern - Die Bruggeralm liegt im Zerzertal und für Wanderer leicht zu erreichen. Bewirtschaftet wird die Alm von Dominik Paulmichl (im Bild rechts), dem Bruder von Marco. Dominik ist ein erfahrener Senn, der für seine Käseherstellung bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Die Alm ist von Mai bis Oktober geöffnet. (sam) Im Bild: v. l. Alex, Marco und Dominik

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Fußball - Die Serie D ist die vierte Liga in Italien und gilt als semi-professionell. Diese Liga ist in mehrere Gruppen aufgeteilt, der FC Obermais wird in der Gruppe C (Girone C) an den Start gehen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Glurns - Die MORIGGL RISAN® GmbH mit Sitz in Glurns ist für den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2026 nominiert worden - eine Auszeichnung, die als größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum gilt und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten sowie mit Unterstützung des Deutschen Umweltbundesamts vergeben wird. Mit ihrer innovativen Methode zur Rohrsanierung von innen hat sich das Südtiroler Unternehmen gegen eine Vielzahl hochkarätiger Bewerber durchgesetzt und zählt nun zu den Top 10 in der Kategorie „Unternehmen“. Die Gewinner werden im November 2025 bekannt gegeben. Für RISAN® ist die Nominierung bereits ein großer Erfolg – sie gilt als bedeutende Würdigung nachhaltiger Pionierarbeit und technologischer Innovation. „Wir sind stolz, zu den Nominierten dieses bedeutenden Preises zu gehören“, sagt Thomas Moriggl, Geschäftsführer der MORIGGL RISAN® GmbH. „Unsere Lösung spart nicht nur Zeit und Geld, sondern vor allem Ressourcen. Diese Anerkennung motiviert uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen – für unsere Kund:innen und für eine enkeltaugliche Zukunft.“

Ein nachhaltiges Verfahren.
Das patentierte RISAN®-Verfahren ermöglicht die Sanierung von Trinkwasserleitungen in Gebäuden jeglicher Art ohne aufwändigen Austausch. Im Vergleich zur konventionellen Erneuerung spart das Verfahren nachweislich mindestens 85 % CO₂-Emissionen, 87 % Wasserverbrauch sowie 99 % Bauabfälle und Schadstoffe. Damit steht das Verfahren ganz im Zeichen der EU-Klimaziele und des „European Green Deal“. Es überzeugt Kund:innen seit über 30 Jahren mit einer schnellen, sauberen und nachhaltigen Lösung - ob im Einfamilienhaus oder in komplexen Einrichtungen wie Wohnanlagen, Hotels, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden.

Rost und Kalk – ein unsichtbares Risiko.
Über 70 % der Wasserleitungen in Europa sind im Inneren veraltet. Kalk und Rost lagern sich über Jahrzehnte hinweg ab, beeinträchtigen die Wasserqualität, verengen den Durchfluss und führen früher oder später zu kostspieligen Rohrbrüchen. Der konventionelle Austausch bringt wochenlange Baustellen, Lärm, Schmutz und hohe Kosten mit sich. RISAN® bietet eine Alternative, die wertvolle Bausubstanz erhält, Bewohner entlastet – und dabei einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leistet.

Über RISAN®
Seit 1993 ist MORIGGL RISAN® europaweit führend in der zerstörungsfreien Sanierung von Trinkwasserleitungen im Innenbereich. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Glurns. Als mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen steht RISAN® für technische Exzellenz, Umweltbewusstsein und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Laas - Unter dem Titel „Memento“ lädt die Künstlerinitiative „ParaBel Artspace“ zu einer besonderen Ausstellung in die Marxkirche in Laas. Die feierliche Eröffnung und ein Meet & Greet mit den Künstler:innen ist am 12. Juli um 19 Uhr auf dem Dorfplatz geplant. Ab 20 Uhr ist Einlass in die Marxkirche, wo Werke aus Malerei, Bildhauerei, Design, Fotografie, Literatur und Musik im Focus stehen. Am 19. und 26. Juli ist die Ausstellung von 10.00 bis 19.00 frei zugänglich. An die 19 Künstler:innen beteiligen sich an diesem Projekt. Es soll das kreative Miteinander früherer Zeiten im Marmordorf Laas neu aufleben zu lassen. „Die Inspiration stammt vom Künstler und früheren Marmorschüler Wolfgang Nitz“, berichtet Initiator Simon Rainer. „Er erzählte von seiner Zeit als Marmorschüler in Laas, von der „Stubmmusi“ und der Begeisterung rund um die Marmorsymposien.“ Damals prägten Kunst, Musik und Gemeinschaft das Dorfleben. „Memento“ möchte dieses originelle Miteinander zurückholen. Die Besucher:innen sind eingeladen zum Innehalten, Nachdenken, sich auszutauschen und Kunst in all ihren Facetten zu erleben. Die Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms des Kulturfestes „Marmor & Marillen“ am 2. und 3. August in Laas. In diesem Rahmen zeigt auch Thomas Biedermann seine Einzelausstellung „TriebWerke“. Besucher erwartet ein vielfältiges Angebot und eine Begegnung mit dem kreativen Geist vergangener Tage. (chw)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Franz-Tumler-Literaturpreis - Am 18. und 19. September dreht sich in Laas alles um die Literatur: Der mit 8.000 Euro dotierte Franz-Tumler-Literaturpreis feiert Jubiläum und geht in die 10. Auflage. Die Jury hat nun die fünf Autoren bekannt gegeben, die beim Finale in Laas dabei sein werden und Ausschnitte aus ihren Werken vortragen. Nominiert sind Erstlingsromane, die im Frühjahr 2025 erschienen sind. Die literarische Qualität des Romans „Schweben“ (Zsolnay Verlag) von Amira Ben Saoud überzeugte Juror Gerhard Ruiss. Die Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl nominierte Christina König mit ihrem Debütroman „Alles, was du wolltest“ (Otto Müller Verlag). Der Meraner Literatur- und Musikwissenschaftler Ferruccio Delle Cave - der bei der Jubiläumsausgabe erstmals als Juror dabei ist - schlug Annegret Liepolds Roman „Unter Grund“ (Roman Blessing) für den begehrten Literaturpreis vor. Ricarda Messner wurde von Manfred Papst nominiert, mit ihrem Debütroman „Wo der Name wohnt“, der im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Der Finalist Jan Snela reist mit seinem Roman „Ja, Schnecke, ja“ (Verlag Klett-Cotta) auf Vorschlag von Journalistin Jutta Person an. In den nächsten Ausgaben werden die fünf Romane und Finalisten im Vinschger Wind vorgestellt. Auch die Wahl des Publikumspreisträgers steht in den Startlöchern: Literaturbegeisterte sind aufgerufen, die nominierten Bücher zu lesen und abzustimmen, welcher Roman am besten gefällt. Erstmals ist es neben der Stimmabgabe in den Bibliotheken auch möglich online zu wählen. Die Online-Abstimmung ist über den beigefügten QR-Code zugänglich.
Anna Alber

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Tartsch - Am Sonntag, 15. Juni, wurde in der Bichlkirche in Tartsch/Mals das Patrozinium zu Ehren des hl. Vitus (Veit) begangen. Heuer fiel die Patroziniumsfeier auf einen Sonntag, gleichzeitig war es auch der Dreifaltigkeitssonntag (Familiensonntag). Hw. Dr. Florian Pitschl feierte den Festgottesdienst. Musikalisch umrahmt wurde er vom Kirchenchor Tartsch und von Anna Telser an der Steirischen Harmonika.
s32 bichlkircheDas Einmalige am Festgottesdienst war, dass dieser in einem künstlerischen Ambiente stattfand. Denn zur Zeit findet in der Kirche St. Veit im Rahmen der Ausstellungstrilogie „+/- Folk“, die Ausstellung „Hofer Hofer +/- Karl Plattner“ statt. Die derzeitige Ausstellung wurde von Othmar Prenner organisiert und vom Brixner Künstler Daniel Costa kuratiert.
Eigentlich hätte das Originalgemälde von Karl Plattner „Die Beweinung Christi“ von der Kirche Maria Schnee in Alsack nach St. Veit gebracht und dort mit den Arbeiten der beiden Vinschgauer Künstler, Jörg Hofer und Kurt Hofer gezeigt werden sollen. Leider ist es nicht dazu gekommen, und so musste man sich mit einem vergleichsweise bescheidenen „Ersatzbild“ begnügen, welches von den beiden Hofer auf ihre Art interpretiert wurde. Kunst polarisiert und so gib es auch hier Stimmmen, die dem Ganzen kritisch gegenüberstehen und solche, die es für gut finden. „Papst Franziskus würde es sicherlich gut gefallen“, sagte ein Besucher.
Kunst hat es in Kirchen immer schon gegeben. Die Pietà ist vielleicht das bekannteste Motiv der christlichen Kunst, das die Trauer Marias um ihren Sohn und den Schmerz über seinen Tod darstellt. Das Bild der Muttergottes mit ihrem toten Sohn hat nicht nur mit Kirche, sondern auch mit Liebe und Schönheit zu tun. Abgesehen von seiner religiösen Bedeutung ist es in vielerlei Hinsicht ein sehr menschliches Bild und in diesem Sinne überall und zu jeder Zeit aktuell.
Im Anschluss an den Patroziniumsfestgottesdienst erfolgte die Segnung des neuen Friedhofweges. Der Tischler Josef Punter aus Tartsch hatte drei schöne Tafeln zum Thema Leben, Tod und Auferstehung angefertigt, die auf dem Weg zum Friedhof aufgestellt wurden. Im Anschluss an die Segnung durch die Wortgottesdienstleiterin Elisabeth Stocker waren alle zu einem Umtrunk eingeladen. (pt)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schlanders - Individuell - nach persönlichem Geschmack - und mit ganz vielfältigen Ideen verschönerten die Kaufleute und Gastwirte von Schlanders seit Mai ihren Eingangsbereich. Der Hintergrund: Agnes Wielander vom Hotel Goldene Rose initiierte den Wettbewerb „Schlanders macht sich schön“ und konnte 24 Betriebe dafür gewinnen. Bunt erstrahlte und erstrahlt noch bis Herbst die Fußgängerzone Schlanders. Gestrahlt haben auch die Gewinner bei der Preisverleihung am Pfingstsamstag auf dem Dorfplatz in Schlanders. Eine dreiköpfige Jury hatte im Vorfeld anhand von Bewertungskriterien wie Kreativität oder Aufwand und Engagrment die Sieger ermittelt. Die vier erstplatzierten Geschäfte bzw. Gastbetriebe: 1. Platz Domino, 2. Platz Tabaktrafik Spechtenhauser, 3. Platz Schupferwirt, 4. Platz punktegleich Teeshop und Mode Wielander. (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Eine von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss

Brigitte Schönthaler

Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Allitz-Tanas

Brigitte ist seit 2018 ehrenamtlich im Bildungsausschuss als Vorsitzende tätig.

 

BILDUNGSARBEIT

Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Der Bildungsausschuss ist zweierlei: Bei uns eine motivierte Gruppe von ehrenamtlich Tätigen, die versuchen, in den einzelnen Fraktionen hinzuhören, was gewünscht und gebraucht wird und dies dann auch umzusetzen.
Die Bildungsausschüsse landesweit sind gut organisierte, öffentlich finanzierte Einrichtungen, die mit den Ehrenamtlichen in den Dörfern für die Menschen vor Ort arbeiten und allerlei auf die Beine stellen

Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Na ja, damals war es eher eine Notlösung. Der langjährige Ausschuss wollte und konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr weitermachen. Und den BA einfach auflösen und auf die ganzen Aktionen im Dorf verzichten, das war auch keine Option. Also haben sich einige Personen bereiterklärt, es zu versuchen und weiterzumachen. So hat sich eine neue BA-Gruppe gefunden und Bewährtes weitergeführt und Neues initiiert

Was ist für dich lebenslanges Lernen?
Offen sein für Neues, sich fortbilden, Vorträge und Kurse, mit Menschen ins Gespräch kommen, im Austausch sein, neue Herausforderungen annehmen…

Welches Bildungsangebot kam gut an?
Oh, da gibt es eine ganze Reihe: unsere Bildungsfahrten, unterschiedliche Veranstaltungen an besonderen Orten (z.B. in den Ateliers der Laaser Künstler) dazu gehören natürlich in Laas die Literaturveranstaltungen, die immer gut besucht sind. Der Tumler-Preis feiert heuer die 10 Ausgabe. Ich persönlich freue mich immer, wenn neue Ideen vor Ort entwickelt und für die Menschen vor Ort erfolgreich umgesetzt werden. Dazu fallen mir ein: die Talente-Reihe in Tschengls, die Wirtshausgeschichten mit Armin u. v. m. Und natürlich gibt es viele Veranstaltungen, die mit der Bibliothek oder den Vereinen umgesetzt werden (Literaturrunden, Spieletage, beim Looser Liachtl, s’Blattl…)

 

 

GESELLSCHAFT

Was kann man von jüngeren Menschen lernen?
Ihre Unbekümmertheit; ihre Offenheit und den Wagemut; vieles, was die neuen Medien und die digitale Welt betrifft

Was kann man von älteren Menschen lernen?
Einen reichen Erfahrungsschatz, Wissen und meistens die nötige Portion Gelassenheit

Welche Fake-News möchtest du nie mehr hören?
Ich bin schon zufrieden, wenn ich Fake-News erkenne. Oft wünschte ich, dass mehr positive Nachrichten gedruckt, gesendet und verbreitet würden. Und manche mit ihren Meinungen und negativen Kommentaren zurückhaltender wären

Was ist schlimmer – nicht schaffen oder nicht probieren?
Eindeutig nicht probieren. Etwas schafft man immer

 

 

PRIVATES

Letzter Theaterbesuch?
Im Mai, eine Superwoche mit gleich mehreren Theaterbesuchen: Laatsch, Bozen, und Schlanders. Dreimal wunderbare Aufführungen und dreimal ganz anders

Lieblingsort in der Freizeit?
Im Garten oder auf dem Radl durch unser Land

Auswandern – wohin?
Gar nicht. Dafür aber gerne verreisen, um bei der Rückkehr festzustellen, wie schön es bei uns ist
Welche Themen regen dich auf?
Aufregen bringt nichts, den Kopf schüttle ich aber mehrmals am
Tag

Letztes Mal herzhaft gelacht?
Weiß ich gar nicht, es gibt aber immer wieder viel zu lachen und zu schmunzeln

Wieviel Zeit am Tag gehört dir?
Die Zeit, die ich mir nehme. Es könnte aber gerne mehr sein

Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Banklsitzen bei meinen Großeltern und ihren Erzählungen lauschen, das unbeschwerte Spielen mit den Nachbarskindern, Sommergewitter, wo sich alle zum Schutz im Auto zusammendrängen und Witze erzählt werden…

Titel deiner Autobiografie?
Dazu wird es nicht kommen. Ich gehöre zu denen, die lieber lesen als schreiben

 

 

Bezirksservice Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Glurns - Venosta Festival 2025: Musik, Film und Begegnungen in historischer Kulisse
Das Venosta Festival präsentiert auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm mit hochkarätigen Künstlern und spannenden Veranstaltungen. Im historischen Städtchen von Glurns erwartet die Besucher unvergessliche Erlebnisse.
Ein grenzenloses Kultur- und Musikvergnügen im Dreiländer Eck! Die Venosta Festival Event-Reihe stellt die Kultur in den Fokus. Mit verschiedenen Acts und Performances aus dem 3-Ländereck, Südtirol, Österreich und der Schweiz, werden die kulturelle Vielfalt und die Verbundenheit unserer Gebiete gefeiert.
Am 30. Mai haben wir den Auftakt des Venosta Festivals 2025 mit der Schweizer Schlagerkönigin Beatrice Egli und ihrer Band gefeiert.
Nun freuen wir uns auf das zweite Event, welches am 8. August seine erste Ausgabe feiert. Das Mountainstory Bergfilmfestival verspricht einen unvergesslichen Abend voller beeindruckender Bergfilme und inspirierender Geschichten.
Das Bergfilmfestival bietet die ideale Gelegenheit, die faszinierende Welt der Berge durch die Linse talentierter Filmemacher, wie zum Beispiel Daniel Hug mit Simon Gietl und Roger Schaeli und ihrem Film „Meru – The ascent oft the goldfish“ und vielen weiteren zu entdecken. Besucher können sich auf eine vielfältige Auswahl an Dokumentationen, Abenteuerfilme und persönlichen Geschichten freuen. Auch lokale Filmemacher wie Philipp Egger und Michael Tscholl mit Clara Schönthaler präsentieren ihre Werke. Moderiert wird dieses spannende Event von Alpinist Simon Messner.
Das neugegründete Bergfilmfestival möchte nicht nur unterhalten, sondern auch sensibilisieren und zum Nachdenken anregen. Es soll eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen sein. Die Förderung von lokalen Filmemachern liegt uns am Herzen.
Für das leibliche Wohl sorgen die Vereine des Laubenkomitees von Glurns. Das Mountainstory Bergfilmfestival findet in Zusammenarbeit mit der Nacht der Kultur in Glurns statt.
Wir freuen uns auch zahlreiche Besucher und einen Abend voller Inspiration, Abenteuer und Gemeinschaft! Die Tickets sind online und in den Informationsbüros Reschensee erhältlich.

 

Mehr Infos und Tickets unter www.venosta-festival.com

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schleis - In der letzten Unterrichtswoche in der Grundschule von Schleis stand das Thema Nachhaltigkeit und Kreativität im Mittelpunkt. Anlass war die große Menge an Mundschutzmasken, die während der Pandemie angefallen sind. Statt diese wegzuwerfen, entwickelten die Schüler/innen gemeinsam mit ihren Lehrer/innen ein besonderes Upcycling-Projekt. Das Herzstück des Projekts waren zwei überdimensionale Mobile, die aus beschädigten Hula-Hoop-Reifen gefertigt wurden. Die Kinder bastelten aus den Masken Federn, die sie in unterschiedlichen Höhen an die Reifen hängten. So entstanden kreative Kunstwerke, die die Bedeutung von Wiederverwertung und Umweltschutz auf anschauliche Weise vermitteln.
Neben den Mobile wurden auch vorhandene Holzfiguren am Pausenhof Zaun neu gestaltet. Sie wurden bemalt und wetterfest gemacht, um auch in den kommenden Jahren Freude zu bereiten. Für das leibliche Wohl sorgten die Eltern von Schleis mit einem reichhaltigen Buffet, das den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften eine ausgiebige Stärkung bot.
Das Projekt zeigt, wie Kreativität und Gemeinschaftssinn in der Schule dazu beitragen können das Umweltbewusstsein zu fördern und gleichzeitig Spaß zu haben. Ein gelungener Beitrag für eine nachhaltige Zukunft!

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Wie klingt der perfekte Start in die Sommerferien? Für uns ganz klar: Musik, Freunde, gute Stimmung – und ein Fest, das in Erinnerung bleibt.
Genau das wollten wir mit unserem „Schual aus Festl“ schaffen – und es ist uns gelungen. Am 13. Juni wurde die Matscher Au zum Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Bezirk. Anlass war unser 40-jähriges Jubiläum als Jugenddienst Mittelvinschgau – ein schöner Moment, um gemeinsam zu feiern.
Ob sportlich aktiv beim Volleyball oder Klettern, tiefenentspannt in der Sofaecke der Chill-Out-Lounge oder neugierig in unserer Kreativecke – jeder konnte seinen Platz finden. Kulinarisch verwöhnt wurden wir u.A. mit Pommes, Frühlingsrollen und veganen Burgern. Und als die Sonne langsam unterging, sorgten unsere DJs für den perfekten Soundtrack zur Sommernacht.
Doch es ging nicht nur ums Feiern: Die WK Jugend Schlanders und der AVS Schlanders zeigten, was ehrenamtliches Engagement bedeutet – und luden etwa zum Klettern an einem gesicherten Baum ein. Auch die Mobile Jugendarbeit Vinschgau und die Nachteulen von streetlife.bz waren mit dabei: In ihrer Chill-Zone wurde gemalt, geredet und über wichtige Themen informiert.
Was bleibt? Ein Abend voller Begegnungen, Energie und Gemeinschaft.
Genau so stellen wir uns Jugendkultur vor. Und genau so darf der Sommer beginnen!

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Zwei Wochen vor Muttertag wurde es in den Jugendtreffs fResch in Reschen und Juze Hoad in St. Valentin kreativ und farbenfroh: Unter der fachkundigen Anleitung der erfahrenen Glaskünstlerin Franziska Staffler meldeten sich zehn Jugendliche, um im fResch Reschen einzigartige Geschenke für ihre Mütter zu gestalten. Die Aktion wurde vom Bildungsausschuss unterstützt und war ein voller Erfolg.
Franzi Staffler, die mit edlem Glas aus Venedig arbeitet und daraus kunstvolle Schmuckstücke, dekorative Teller und Außendekorationen zaubert, brachte nicht nur hochwertiges Material, sondern auch jede Menge Know-how mit. Die Jugendlichen entwarfen eigene Kettenanhänger, die anschließend in Franzis Spezialofen gebrannt wurden – ein echtes Highlight und ein ganz persönliches Muttertagsgeschenk.
Doch damit nicht genug: Auch im Mai und Juni wurde es in den Jugendtreffs nicht langweilig. Im Juze Hoad zauberten die Jugendlichen unter anderem selbstgemachte Frühlingsrollen, bemalten Blumentöpfe samt Blume zum Muttertag, probierten sich an spanischen Tortillas mit Feigen-Dip und Kids der 5. Klasse Grundschule genossen Bubble Tea. Viele kleine, kreative Aktionen rundeten das abwechslungsreiche Programm ab.
Im fResch Reschen war die Feuerwehrprobe mit der Freiwilligen Feuerwehr Ende Mai ein echtes Highlight: Mit Drehleiter und Rauchsimulation konnten die Jugendlichen hautnah erleben, was es heißt, Teil eines Einsatzes zu sein. Außerdem gab es einen Filmnachmittag, selbstgemachte Churros und einen 5. Klasse Grundschultreff mit leckeren Schokofruchtspießen – ein Programm, das allen Beteiligten große Freude bereitete.
Ein besonderes Highlight im öffentlichen Raum: Der neu gestaltete Dorfplatz in Reschen. Unter Anleitung zweier versierter Graffiti-Künstler und mit viel Engagement gestaltete eine Gruppe interessierter Jugendlicher eine farbenfrohe Wandfläche mit. Die Aktion wurde von der Mobilen Jugendarbeit Vinschgau organisiert und brachte frischen, kreativen Wind ins Dorfzentrum.
Auch gemeinsame Ausflüge durften nicht fehlen: Mitte Mai ging es für beide Treffs ins neue Gerstl Family Retreat Hotel in Reschen. Dort wurden die Jugendlichen vom freundlichen Hotelpersonal herzlich empfangen, konnten sich bei einem Eis stärken, die hauseigene Rutschbahn ausprobieren und erhielten eine spannende Führung durch das moderne Haus.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Bildungszentrum Schlanders - Imponierend, beeindruckend - so kann man die Arbeiten der Absolventen der 5. Klasse der BFS für Metalltechnik und Robotik am Bildungszentrum Schlanders bezeichnen; entstanden im Rahmen der Maturavorbereitung - gleichsam als Krönung der Ausbildung. Dabei handelt es sich durchwegs um innovative Entwicklungen, um ausgeklügelte Marktneuheiten, die in technischen Kreisen auf Interesse stoßen dürften.
So hat Andreas Pinggera ein Entrindegerät für Bäume mit Borkenkäferbefall entworfen. „Ich wählte dieses Projekt, weil ich mich gerne im Wald aufhalte und mit der Motorsäge arbeite. Ein Entrindegerät kann der Forstverwaltung helfen, im Kampf gegen den Käfer bessere Resultate zu erzielen. Ziel ist es, mithilfe des Gerätes die Baumrinde so schnell und sauber wie möglich zu entfernen bzw. zu zerstören, damit die Larven vernichtet werden und dem Käfer der Brutraum genommen wird“, so der Schüler.
Ein Extruder, der zur Klärschlammentwässerung dient, wurde von Manuel Auer konzipiert. Funktionsweise: Durch zwei Keilwellen mit montierten Segmenten wird der Schlamm verdichtet. Unterschiedliche Steigungen und Geometrien der verschiedenfarbigen, spiegelbildlich angeordneten Segmente ermöglichen eine effektive Komprimierung. Ein 220-kW-Motor liefert die nötige Kraft. Die durch die Reibung erzeugte Wärme bewirkt, dass über ein Mantelrohr Warmwasser zurückgewonnen wird. Letztendlich wird der Schlamm durch eine Lochscheibe gepresst, als Pellets geformt, von rotierenden Messern abgeschnitten und über ein Förderband in Container oder Big Bags transportiert.
„Besonders motivierend war für mich die Idee, ein System zu gestalten, das durch seine einfache Konstruktion und kostengünstige Umsetzung auch für kleinere Betriebe oder Start-ups zugänglich ist. In der heutigen Zeit, in der Automatisierung immer mehr an Bedeutung gewinnt, kann das Projekt auch Unternehmen mit begrenztem Budget ermöglichen, die Prozesse effizienter zu gestalten“, resümiert Dominik Sandor über einen von ihm ausgetüftelten automatisierten Kartonspender. Angetrieben von zwei 2-Schritt-Motoren sorgt ein Auswurfmechanismus dafür, dass Karton -oder Plastikschalen einzeln auf ein Förderband gegeben werden. Die ausgegebene Schale wird der Dosieranlage ADS 200/4 zugeführt, mit Beeren befüllt, die gleichzeitig gewaschen und gewogen werden. Vorteil: der Verpackungsprozess erfolgt effizienter und hygienischer.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Mals - Am Donnerstag, den 5. Juni 2025 staunten die Mittelschüler*innen aus Mals nicht schlecht, als plötzlich der Überraschungsgast Gabriel Mair – besser bekannt als Buono Memes – auf die Bühne trat. Nach einem anfänglichen, tosenden, voller Vorfreude vibrierenden Applaus begrüßte Buono Memes die Mittelschüler*innen und erzählte ihnen von seinem Beruf als Influencer. Nachdem er Corona bedingt seinen Job als Bademeister am Malser Schwimmbad nicht mehr ausüben konnte, wollte er sich ein weiteres Standbein aufbauen und begann erste Videos zu drehen und online zu stellen. Mittlerweile zählt Buono Memes zu den bekanntesten Influencern aus Südtirol und erfreut sich auch weit über die Landesgrenzen hinaus großer Beliebtheit.
Auf sehr professionelle Art und Weise hat er den Schüler*innen Einblick in seine Arbeitswelt verschafft und dabei auch auf die Schattenseiten seines Berufs hingewiesen und sie davor gewarnt, zu viel Zeit im Internet oder am Handy zu verbringen. Stattdessen hat er die Jugendlichen dazu ermutigt, ihren Fokus auf Sport, Musik und das aktive Zusammensein mit Freunden zu legen. Im Anschluss an seinen Vortrag hatten die Schüler*innen noch die Möglichkeit, Fragen an Buono Memes zu stellen, und abschließend wurde auf Wunsch eines Schülers das Lied „Dr Traktor isch hin“ gemeinsam im Chor gesungen. Das absolute Highlight war natürlich die anschließende Selfie-und Autogrammstunde, welche nicht nur von den Schüler*innen, sondern auch von den Lehrpersonen der Mittelschule Mals gerne in Anspruch genommen wurde.
Es war eine große Freude Buono Memes als Gast an unserer Schule zu haben und wir möchten uns hiermit nochmals herzlich für sein Erscheinen, seinen Vortrag und seine wertvolle Zeit, die er uns geschenkt hat, bedanken! 

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Eyrs/Grosio - Bildungsausschuss Laas und Volkstanzgruppe Eyrs unterwegs. „Was ist hinterm Joch?“ Unter diesem Motto hat der Bildungsausschuss Laas vom 30. Mai bis 2. Juni 2025 eine Erkundungsfahrt ins Veltlin ausgeschrieben, der sich die Volkstanzgruppe Eyrs angeschlossen hat. Ziel war es, die Gegend des Veltlin und seine Menschen kennenzulernen. Bei der geführten Besichtigungen der Villa Visconti Venosta am Samstag, traf man dann auch auf Spuren der gemeinsamen Geschichte über die Vögte von Matsch, deren Descendens im Mittelalter nicht nur den Vinschgau, sondern auch Gebiete im Engadin, im Veltlin und Pusclav verwaltete. Auch beim Besuch des Castelvecchio und des Castel nuovo, in der Nähe der „Rupe magna“, einem 84 Meter langen und 35 Meter breitem Felsen, mit über 5000 Felsbildern, die bis ins 4. Jahrtausend vor Christus reichen, wurden die Vinschger an die Matscher Präsenz im Veltlin erinnert. Am Samstag, dem Fest Maria Heimsuchung, feierte man am frühen Abend in Tiolo gemeinsam die Hl. Messe und beim anschließenden Abendessen, zu dem die Volkstanzgruppe La Tradiozion von Grosio eingeladen hat, gab es die für das Veltlin typischen Pizzoccheri. Dann folgte der Begegnungsabend mit der Volkstanzgruppen La Tradizion und Eyrs. Dabei ging man der Frage nach, was wohl der Eyrscher Kobas mit dem Veltlin zu tun hatte. Erinnert wurde in diesem Zusammenhang an die Egger Mander aus Eyrs, die bis Ende der Fünfziger Jahre mit einem Kleinlastwagen voll beladen mit Obst und Gemüse, eben auch Einschneidekraut, übers Stilfserjoch ins Veltlin fuhren. Beim Lastwagen handelte es sich um einen Renault 27 PS, einem französischen Kriegswagen, auf dem bis zu 80 Obststeigen mit Obst und Gemüse, mit einem Gewicht von ca. 20 Zentner, geladen werden konnten. Der Vater Sebastian Egger senior regte seinen Sohn Paul an, den Führerschein zu machen und beauftragte ihn, die Fuhren zu übernehmen. Aus dem Veltlin brachte man neben dem Verkaufserlös auch Kastanien mit, die im Heimatdorf und darüber hinaus verkauft wurden. Dem Handel übers Joch gingen auch Walter Rungg aus Prad und aus Lichtenberg Oswald Riedl, vulgo Rudl Oswald, sowie Franz Tschenett, vulgo Fuxn Franz, der Mann der Egger Franza nach. Sie handelten vor allem auch mit Vieh, jungen Ferkeln und Kälbchen. Der Fuxn Franz war wohl der Star unter den „Faschan“. Der informative Begegnungsabend klang mit Liedern und gemeinsamen Täzen aus, wobei der Krauttreter, ein bekannter Tiroler Volkstanz, nicht fehlen durfte. Eingebaut in den geselligen Abend, war auch ein Schätzspiel, bei dem das Gewicht eines Kohlkopfes geschätzt werden musste. Die Preise dafür, mit verschiedenen gesunden Krautprodukten, wurden von der Firma Lechner in Laas gesponsert. Besonders gefreut über den Besuch hat sich die gebürtige Eyrserin Erika Christandl Wwe.Cecini, die Rodi Erika. Sie lebt seit über fünfzig Jahren in Grosio. Die Rückfahrt in den Vinschgau erfolgte mit der Rhätischen Bahn ab Tirano bis Zernez und von dort weiter mit dem Bus über den Ofenpass. Der Besuch war ein bereicherndes Erlebnis für alle Teilnehmer und alle freuen sich auf einen Gegenbesuch der Volkstanzgruppe La Tradizion aus Grosio.
Reinhard Zangerle

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Prad/Wien/Kaltern - Das italienisch-tschechisch-österreichische Kunstkollektiv Brenner – Havelka - Plessl zeigt in der Galerie „GefängnisLeCarceri“ in Kaltern eine erste gemeinsame Einzelausstellung. Die Ausstellung mit dem Titel “broken-yet-holding” ist noch bis zum 29. Juni zugänglich.
Brenner, Havelka und Plessl haben sich im Zuge ihres Studiums an der Universität für angewandte Kunst in Wien kennengelernt und beschlossen ihre Kompetenzen miteinander zu verbinden. Max Brenner: “Wir behandeln die Themen sehr multimedial. Wir kommen alle drei aus dem Bereich der bildenden Kunst, haben aber verschiedene Zugänge und benutzen verschiedene Materialien dafür. So entstehen Fotografien, Malereien, Collagen, Installationen, Skulpturen und Soundinstallationen. Wir sind da ziemlich flexibel”.
Das Kunstkollektiv Brenner-Havelka-Plessl verbindet ihre Kompetenzen, um durch dialogische Kommunikation ein tieferes Verständnis und Empathie zu fördern. Ihre erste gemeinsame Einzelausstellung in Kaltern zeigt den Transformationsprozess des Kollektivs, bei dem alte Verhaltensweisen abgelegt und eine neue Identität erschaffen wird. Ein kreativer Prozess der Zerrissenheit und Neukollagierung symbolisiert die Befreiung von sozialen Stigmata und Vorurteilen.
Max Brenner wurde 1992 in Schlanders geboren und ist in Prad aufgewachsen. Er besuchte die Oberschule, Gymnasium Kunstrichtung, in Bozen. Von 2017 bis 2024 Studium an der Universität für angewandte Kunst, Wien, Grafik und Druckgrafik bei Prof. Jan Svenungsson. Max Brenner lebt zur Zeit in Wien. (pt)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Laatsch - Am Sonntag, den 1. Juni, feierte die Musikkapelle Laatsch ihr 25-jähriges Bestehen mit einem festlichen Konzert im vollbesetzten Sparkassensaal. Obmann Andreas Paulmichl begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, darunter Vertreter der Gemeinde Mals, der Fraktion Laatsch, des VSM-Bezirks Schlanders mit Obmann Sebastian Prieth sowie alle Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher. Eröffnet wurde das Konzert gemeinsam mit den drei Jungmusikanten Emil Reinstadler, Susanna Tedoldi und Jakob Paulmichl. Den feierlichen Auftakt bildete die Ouvertüre „Music for the Royal Fireworks“ von Alfred Bösendorfer, gefolgt von der stimmungsvollen Ballade „Irish Dream“ von Kurt Gäble. Im Rahmen des Konzerts wurde zudem Ida Wallnöfer an der Posaune offiziell als neues Mitglied in die Kapelle aufgenommen.
In der Mitte des Konzerts blickte Obmann Paulmichl auf die Gründungsjahre zurück. Mit persönlichen Worten zeichnete er die Entstehungsgeschichte der Musikkapelle nach, die im Jahr 2000 von engagierten Musikfreunden ins Leben gerufen wurde. Besonders erfreulich war, dass auch der erste Obmann, Siegfried Kaufmann, unter den Gästen saß. Der Obmann dankte allen, die den Aufbau der Kapelle von Anfang an mitgetragen und unterstützt haben – von den Gründern über die Dorfbevölkerung bis hin zu den heutigen Mitgliedern. Im Zeichen des 200. Geburtstags von Johann Strauss Sohn – gefeiert im Rahmen des internationalen Strauss-Jahres – hatte Kapellmeister Werner Brunner zwei Werke des „Walzerkönigs“ ins Programm aufgenommen: den festlichen „Jubelfestmarsch“ op. 396 und die spritzige Polka „Leichtes Blut“. Auch der Walzer „Münchner Kindl“ von Karl Komzak und der „Festmarsch“ von Thomas R. Becker wurden zur Aufführung gebracht.
Am Ende des Konzerts sprach der Obmann allen Musikantinnen und Musikanten seinen Dank für ihren Einsatz aus – insbesondere Kapellmeister Werner Brunner, der die Kapelle seit ihrer Gründung musikalisch leitet. Auch den vielen Helferinnen und Helfern, dem Theaterverein Rampenlicht Laatsch für die Bereitstellung der Bühne, der Freiwilligen Feuerwehr Laatsch für den Branddienst sowie allen weiteren Unterstützern wurde für die gute Zusammenarbeit herzlich gedankt. Den musikalischen Schlusspunkt setzte das mitreißende Medley „Abba Gold“, ein Wunschstück der jungen und junggebliebenen Musikantinnen und Musikanten. Im Anschluss an das Konzert waren alle Gäste eingeladen, gemeinsam auf das Jubiläum anzustoßen und den Abend in geselliger Atmosphäre ausklingen zu lassen.
Andreas Paulmichl

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Laas/Buchvorstellung - Der Vinschgauer Marmor, ganz gleich ob damit der Laaser oder Göflaner Marmor gemeint ist, ist eine europäische Exzellenz von Weltrang, die Pflege, Fürsorge, Anerkennung und Applaus braucht.
Das meinte Herbert Raffeiner bei der Buchvorstellung „Laaser Marmor – Göflaner Marmor – Töller Marmor“ im Josefshaus am 12. Juni 2025. Das neueste Marmorbuch ist der Tagungsband eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums, welches am 19. und 20. Mai 2023 vom Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Gemeinde- und der Eigenverwaltung von Laas in der Fachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ in Laas veranstaltet wurde. Zur Buchvorstellung eingeladen haben das Südtiroler Kulturinstitut und der Bildungsausschuss Laas. Brigitte Schönthaler, die Vorsitzende vom Bildungsausschuss und neue Kulturreferentin von Laas, konnte mehrere Referenten der Tagung, Vertreter vom Kulturinstitut, der Bruchbetreiber und interessierte Bürger:innen begrüßen. Othmar Parteli, der stellvertretende Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstituts, betonte, dass dieser Tagungsbericht bereits der 16. Band der Veröffentlichungen des Kulturinstituts ist. Beide bedankten sich bei Herbert Raffeiner, dem Organisator der Tagung und Herausgeber des Tagungsbandes. Herbert Raffeiner erinnerte an die Symposien der Gemeindeverwaltung in den 80er und 90er Jahren, an die Bücher von Franz Waldner und Hansjörg Telfser, die Tätigkeiten von Marmorplus und das Künstlersymposium im letzten Jahr. Bei der Tagung vor zwei Jahren wurde das Thema Marmor im Vinschgau aus vier verschiedenen Perspektiven beleuchtet: aus historischer, naturwissenschaftlicher, kunsthistorisch-literarischer und aus technisch-wirtschaftlicher Sicht. Dabei ist es gelungen, sowohl Referenten aus Laas (Wolfgang Platter und Gottfried Tappeiner), aus dem Vinschgau und aus Südtirol (Hansjörg Telfser, Eva Gratl, Wittfrida Mitterer, Gianni Bodini, David Fliri und Toni Bernhart) als auch aus der internationalen akademischen Welt nach Laas zu holen (Caroline Mang und Ingeborg Schemper-Sparholz aus Wien, Reinhard Rampold aus Innsbruck). Mit Giorgio Mezzalira aus Bozen war auch ein italienischer Wissenschaftler bei der Tagung präsent. Der Tagungsband enthält 10 Referate und mehrere Bilder von Gianni Bodini. Raffeiner bedauerte, dass der Beitrag von Hansjörg Telfser über die Marmorfachschule im Buch nicht enthalten ist, weil es dafür keine Druckerlaubnis gegeben hat. Das Buch wurde im Athesia Tappeiner Verlag herausgegeben und kostet 30 Euro. Für die musikalische Umrahmung sorgten Stefanie Eberhöfer mit der Gitarre und Elisabeth Schönthaler auf dem Klavier. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Trafoi/Sulden - Viele Jahre schwirrte die Idee im Kopf von Karin Ortler herum. Nun ist aus der Idee das über 200 Seiten starke Buch „150 Jahre Payerhütte und 105 Jahr Hüttenwirtsdynastie Ortler-Wöll“ entstanden. Am vergangenen 6. Juni 2025 wurde es im Nationalparkhaus Naturatrafoi vorgestellt: mit der Buchautorin, verschiedenen Zeitzeugen und mit viel Publikum.
„Je mehr ich eingetaucht bin, desto interessanter wurde es“, sagte Karin Ortler. Mehr als 1.200 Zeitungsartikel und Zeitzeugenberichte aus rund 150 Jahren hat die Autorin ausgewertet, Fotos und Originaldokumente z.B. Baupläne aus den digitalen Archiven der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenvereine studiert. Ortler war selbst zahlreiche Sommer auf der Payerhütte, um ihre Mutter, Hüttenwirtin dort, und später ihre Schwester Filomena, zu unterstützen. Seit 105 Jahren bewirtschaftet die Familie Ortler-Wöll die Payerhütte. „Das zeigt die sehr große Bindung.“
Die Payerhütte ist eine der ersten Schutzhütten im Vinschgau und steht exemplarisch für andere Hütten. 1875 baute die Alpenvereinssektion Prag eine Art Erstversorgerhütte, die am 6. September 1875 feierlich eingeweiht und nach Julius Payer benannt wurde. Payer war berühmt für seine vielen Erstbesteigungen. Ortler: „Schaut man sich die Geschichte an, so wurde zirka alle 10 Jahre dazu gebaut.“ Ruth Engl vom Touriseum: „Theodor Christomannus spielte eine zentrale Rolle. Er wollte Sulden wirtschaftlich erschließen. Das gelang 1892, als die Straße von Gomagoi nach Innersulden eröffnet wurde und spätestens mit der Inbetriebnahme der Vinschger Bahn.“
Ortler: „Ein persönliches Highlight für mich war das Zimmer Nr. 17. Ich habe nie verstanden warum dort ein Bild von Schwerin-Mecklenburg hängt.“ Die Recherche ergab: Dieses Zimmer Nr. 17 wurde durch die Alpenvereinssektion Schwerin-Mecklenburg 1909 finanziert. Es ist fast schon ironisch: Damals waren die Deutschen und Österreichischen Alpenvereine dafür zuständig, die Alpen zugänglich zu machen und finanzierten Hütten und Zimmer. Heute ist eine der zentralen Aufgaben der Alpenvereine, die Alpen vor Über-Tourismus zu schützen.
Die Erzählungen der Zeitzeugen unterstrichen die Bedeutung der Payerhütte damals wie heute. „Der Ortler stand international sehr im Fokus, vor allem die englischen Alpinisten spielten eine große Rolle“, sagte Engl. Gerald Holzer, Vizepräsident des Ortler-Sammlervereins 1. Weltkrieg: „Die Payerhütte ist seit 1887 durchgehend bewirtschaftet, außer während des 1. und 2. Weltkriegs.“
Stefan Gander vom Hotel Schöne Aussicht: „Unser Hotel feiert heuer ebenfalls 150 Jahre und ist mit der Geschichte der Payerhütte eng verknüpft.“ Walter Zischg und Horst Ortler, die „Mulibuabm“ erzählten vom Transport mit den Muli. Über 100 Jahre lang erfolgte der Transport der Lebensmittel mit Muli und Mulibuabm von Trafoi aus. Sogar ein 147 Kilogramm schweres Klavier wurde hinauf transportiert.
Bernhard Wöll, der heutige Hüttenwirt, ließ die Anwesenden wissen: „Der Hüttenalltag besteht aus Arbeit und schlafen. Das Schöne ist der Mikrokosmos. Man bekommt von außen wenig Inputs. Das heißt: Wir haben geregelten Stress.“ Hanna Bliem, seit 5 Jahren auf der Payerhütte: „Das, was im Tal selbstverständlich ist, muss man am Berg organisieren. Es ist ein einfaches Leben mit Schnee schöpfen, Wasser suchen, Essen richten usw.“ (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Sta. Maria/Val Müstair - Am Schweizer Mühlentag öffnen alljährlich am Samstag nach Auffahrt schweizweit rund 200 historische Mühlen ihre Tore zur Besichtigung. Jeweils mit dabei ist auch die Muglin Mall in Sta. Maria, eine der ältesten funktionstüchtigen Mühlen in der Schweiz.
Die Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde VSM feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen und damit auch den 25. Schweizer Mühlentag, welcher jeweils einem bestimmten Thema zugeordnet wird. Im Fokus standen heuer nebst dem Jubiläum das weiterverarbeitende Gewerbe wie Drechslereien, Zimmereien, Wagnereien, Mühlenbauer und weitere Angebote rund um das Holz. Die Muglin Mall in Sta. Maria durfte rund 60 Besuchende zur Besichtigung und im Mühlenkaffee begrüßen. Dem Thema angepasst wurde der alte Holzofen in der Mühle angefeuert, knuspriges Brot gebacken und verkauft.
Bis am Abend waren die Brotkörbe leer.
Am 1. Juni hat die Muglin Mall den offiziellen Sommerbetrieb aufgenommen. Als besondere Veranstaltungen sind die saisonale Kunstausstellung „plomer plajer culer“ (schichten falten fließen) und der Museumstag am 2. August zu erwähnen.
Das Angebot „Vom Acker auf den Teller“ bietet Schulklassen die Möglichkeit, den arbeitsintensiven Produktionsprozess vom Korn bis hin zum Brot zu verfolgen und mit der Müllerin selbst ein Brot zu backen – ein unvergessliches Erlebnis für alle.
Annelise Albertin

 

Infos: www.muglin.ch

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Die Südtiroler Landesverwaltung will einfacher, digitaler und bürgernäher werden – und alle können mithelfen und dazu Vorschläge machen. Die Beteiligungsaktion „Gemeinsam vereinfachen“ ist gut gestartet: 235 konkrete Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Vereinen sind bereits eingegangen. Viele davon betreffen Themen wie klare Sprache, digitale Verfahren oder den Einsatz neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz. Vorschläge noch bis zum 31. Juli unter https://home.provinz.bz.it/de/vereinfachung

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schluderns/Vuseum - Das Landesamt für Museen und museale Forschung hat 2025 das neue Webportal der Objekte in Museen, Sammlungen und Archiven in Südtirol eingerichtet. Es geht darum alle Kunst- und Kulturgüter von Landesinteresse, alle Objekte von Museen und Archiven zu dokumentieren, zu katalogisieren und zu digitalisieren, um sie über das Webportal für die Öffentlichkeit, die Wissenschaft und das interessierte Publikum zugänglich zu machen. Der Online-Katalog der Sammlungsobjekte aus den Beständen von rund 50 Museen, Sammlungen und Archiven umfasst bereits mehr als 300.000 bewegliche Kulturgüter, Kunstobjekte und historische Fotografien. Nun will das Landesamt das Projekt ausweiten und die Chronisten im ganzen Land miteinbeziehen, damit diese aktuelle und historische Bildobjekte, aber auch Audio- und Videodateien, zum Online-Katalog hinzufügen. Begonnen wird damit im Vinschgau mit dem Aufbau vom Bildarchiv Vinschgau. Das Vintschger Museum hat dabei die Trägerschaft für das Projekt übernommen. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Amt für Film und Medien, dem Amt für Museen und museale Forschung und dem Chronistenbezirk Vinschgau unter der Koordination von Alexander Lutt, dem Bezirkschronisten, MU.SUI-Koordinator und Museums-Mitarbeiter. Alexander Lutt hat bereits mit seinem Chronistenteam aus Schluderns wichtige Vorarbeiten geleistet und zusammen mit Notburga Siller vom Amt für Museen und museale Forschung am 6. Juni 2025 einen ersten Workshop für Vinschger Chronisten im Vuseum in Schluderns abgehalten. Dabei wurde das Programm Axiell und dessen Funktionen vorgestellt und bereits mit dem Hochladen einzelner Bilder und der ausführlichen Bildbeschreibung begonnen. Am Abend gab es eine Vorstellung vom Projekt Bildarchiv Vinschgau durch Alexander Lutt und Notburga Siller, wobei neben mehreren Chronisten aus dem Vinschgau auch BM Heiko Hauser, Karl Ruepp, der neue Kulturreferent von Schluderns, der Amtsdirektor Manuel Gatto vom Amt für Museen und museale Forschung, der Landeschronist Wolfgang Thöni und Anton Patscheider, der Präsident vom Vinschger Museum, anwesend waren. (hzg)

Webportal: https://www.provinz.bz.it/katalog-kulturgueter

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Schlanders - Die Ortstaxe im Tourismusverein Schlanders-Laas wird nicht erhöht. Präsident Karl Pfitscher beruhigte bei der Vollversammlung am 17. Juni 2025: „Wir haben den Punkt zwar auf der Tagesordnung, aber wir haben uns im Vorfeld darauf geeinigt, die Ortstaxe nicht zu erhöhen.“ Von den anwesenden Mitgliedern im Parkhotel Linde in Schlanders kam Applaus. HGV-Chef Manfred Pinzger fand klare Worte: „Wir müssen schon schauen, wo die Decke ist. Wir wären z.B. bei 4 Sterne Betrieben von 3,50 Euro auf 4,50 Euro gegangen. Das ist nicht vertretbar. Wir müssen überhaupt Abstand nehmen von einer Erhöhung.“ Genau das wurde von den Mitgliedern dann auch beschlossen: Keine Erhöhung in den nächsten Jahren.
Thema Nummer zwei, das die Gemüter erhitzte: Die Südtirol Guest-Card Vinschgau, die seit der Digitalisierung mit 1. Jänner 2025 große Schwierigkeiten bereitet und schlichtweg nicht funktioniert. Innerhalb August soll das behoben werden. Fakt ist: Wer aus der Guest-Card austritt, ist auch nicht mehr Mitglied des Tourismusvereins. Der Obolus ist für fünf Jahre zu leisten.
Die Zahlen des abgelaufenen Tourismusjahrs im Feriengebiet Schlanders-Laas zeigen ein kleines Minus bei den Ankünften (49.417) und auch einen leichten Rückgang bei den Übernachtungen (172.322). Wanderungen rund um den Marmor wurden etwa angeboten, verschiedene Verkostungen von Destillaten, Speck, Schokolade usw. oder geführte Biketouren organisiert.
Die Baustellen: „Ramona Kuen von Schlanders Marketing hat uns leider verlassen“, so Pfitscher, „das ist für alle nicht einfach, wir sind dabei eine Lösung zu finden“. Für die Außenstelle Laas konnte heuer noch kein Praktikant gefunden werden. Diese bleibt vorerst geschlossen. Die Abrechnung für das Marmorsymposium „Marmor kristallin“ 2024 läuft über den TV Schlanders-Laas und konnte noch nicht fertig gestellt werden. Pfitscher: „Wir warten noch auf einen Beitrag von der Region. Betreuerin war Karin Meister.“ Mitarbeiter Roman Pircher wird mit Juni gehen, Patrick Batista kommt. Melanie Längerer, seit 20 Jahren beim TV Schlanders-Laas, bleibt hingegen unverzichtbare Stütze.
Erfreulich ist, dass heuer wieder eine kunsthistorische Führung angeboten werden kann, dass das Stabhochsprung-Event wieder stattfindet und auch die Unterhachinger ihr Trainingslager zum 10. Mal in Schlanders aufschlagen.
Über die Neuausrichtung von Vinschgau Marketing - notwendig geworden durch den Austritt der Ferienregion Reschensee und Obervinschgau - berichtete Eva Feichter. Sechs Tourismusvereine, mit Schnals und Sulden zwei Gletscherregionen, haben sich in Vinschgau Marketing neu aufgestellt. 1.550.284 Millionen Nächtigungen verzeichnen diese zusammen. Die Marke, die man sich seit der Abtrennung gegeben hat, lautet: Vinschgau - begehrteste Aktiv- und Kulturregion in Südtirol. Mit Juli wird Latsch der neue Vinschgau-Stützpunkt von Vinschgau Marketing.
Grußworte kamen vom neuen und alten Referenten Manuel Trojer, dem Laaser Vize-BM Johann Thurner, von Manfred Pinzger und Siegmar Tschenett von der Raika Schlanders. (ap)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Höferalm - Gemeinsam etwas für unsere Umwelt und unsere Zukunft tun – das liegt uns beim DAS GERSTL ganz besonders am Herzen. Unsere r30 Philosophie ist dabei mehr als nur ein Siegel: Sie steht für Regionalität, kurze Wege und langjährige Partnerschaften mit Produzenten, Landwirten und Firmen aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern. Auch unser Gerstl’s Generationen Kodex zeigt: Wir möchten unsere Heimat so bewahren, dass auch kommende Generationen sie genießen können.
Mit dieser Überzeugung unterstützen wir immer wieder Projekte, die den Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Ein echtes Herzensprojekt war die große Aufforstungsaktion „Schutzwald mit dem DAS GERSTL“ am Mittwoch, 11. Juni, in Zusammenarbeit mit der Forststation Mals. Gemeinsam mit Familie Gerstl und dem DAS GERSTL Unique Team ging es hoch hinaus – zu einem idyllischen Stück Wald oberhalb der Höferalm auf knapp 2.000 Hm. Dort wurden wir von Förster Andreas und Andrea von der Forststation empfangen. Nach einer kurzen Einweisung packten wir alle gemeinsam an: 250 kleine Zirben-, Fichten- und Ahornbäumchen fanden ihren neuen Platz in der Erde.
Mit jedem Spatenstich, mit jedem gesetzten Bäumchen ein neuer Lebens- und Schutzraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Hand in Hand haben wir einen Beitrag für den Schutzwald und damit für die Zukunft unserer Region geleistet.

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Psychologie

Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.

Zweifel
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tatsächlich machen soll.“ Unentschlossen, zwiegespalten oder innerlich zerrissen – wer kennt diese Gefühle nicht? Im privaten und beruflichen Bereich holen uns beizeiten Zweifel ein. Heute umso mehr, da das Leben und die Welt komplexer geworden sind. Von Natur aus sind wir immer wieder angehalten, die Weichen neu zu stellen und uns auf anstehende Entwicklungen einzustellen. Zeiten des Zweifelns gehen mit jedem Neuanfang und Fortschritt einher. Altes wird in Frage gestellt oder bestimmte Muster im Umgang mit einem Problem greifen nicht mehr. Wir plagen uns, drehen uns im Kreis und verlieren den sicheren Boden unter den Füssen. Die eigene Unsicherheit und Uneindeutigkeit zulassen und aushalten ist im Grunde eine wichtige Fähigkeit. Sie bewahrt uns vor übereilten Entscheidungen. Erst einmal Atmen, Weiteratmen und damit Zeit gewinnen, empfehle ich meinen Klienten, anstatt sprichwörtlich „das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Die Klarheit stellt sich ein, wenn Kopf und Herz zusammenspielen, die eigenen Motive bewusst und Zusammenhänge verstanden werden. Zweifeln braucht Zeit und Geduld. Kultivieren wir das Zweifeln, so hinterfragen wir uns selbst, übernehmen Eigenverantwortung und sind uns nicht zu schade, auf den anderen zuzugehen.
„Zweifel ist kein angenehmer Zustand, aber Gewissheit ein lächerlicher“, meint dazu der Philosoph Voltaire.

Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Mit CO2-neutralem HVO-Diesel?
Möchte vorausschicken, dass ich absolut nichts gegen Oldtimertraktoren habe. Ich bewundere die Besitzer für ihren Einsatz, den sie aufwenden, um diese Vehikel zu restaurieren und zu pflegen. Man kann sie ohne weiteres auf einem Gelände zur Besichtigung präsentieren.
Was ich aber keinenfalls mehr für zeitgemäß halte, ist, dass diese Stinker teilweise europaweit anreisen und dann tagelang vinschgauweit sämtliche Seitentäler und Bergstraßen in ganzen Kovois befahren. Und als Krönung wird noch das Stilfserjoch in einer riesigen Karavane befahren. Um das alles zu legitimieren, möchte Herr Wegmann den Leuten einreden, dass durch die Verwendung von HVO Diesel die enorme Umweltbelastung aus der Welt geschafft ist. Fakt ist aber, dass ein Dieselmotor erst durch Katalysator, Rußpartikelfilter, Lamdasonde und vor allem durch einen hohen Einspritzdruck sauberer wird. Dazu ein Vergleich: Bei einem alten Diesel wird mit rund 120 – maximal 300 bar eingespritzt, bei den modernen Dieselmotoren mit 2000 bar und mehr. Ein Abgastest würde den enormen Unterschied beweisen.
Pepi Theiner, Schluderns

Psychische Erste Hilfe kann man lernen
Südtirol hat eine großartige Leistung vollbracht. Von 1990 bis 2023 ist die Suizidrate von 20,1 auf 8,9 Opfer pro Jahr pro 100.000 Einwohner gefallen. Dieser Rückgang an Toten von eigener Hand konnte nur gelingen, weil Fachleute und Südtiroler Bevölkerung seit Langem sehr aufmerksam darauf achten, dass schwere psychische Krankheiten und seelische Krisen möglichst nicht tödlich enden. Es ist ein großer Erfolg einer gemeinsamen Anstrengung. Es ist die Leistung eines funktionierenden Netzwerks der Humanität. Aber jedes Suizidopfer ist eines zu viel. Hilfeleistung und Vorbeugung können noch verbessert werden.
Die Abfolge, die wir dazu entwickelt haben, nennen wir Brief Anti-Suicidal Intervention, BASI. Klingt harmlos, ist aber lebensrettende Basis. Es ist das Minimum dessen, was jeder Mensch können sollte. Es umfasst drei Fragen und drei Maßnahmen. Die Fragen sollte jeder auswendig wissen, sie erfordern Mut.
1. Frage: Ich mache mir Sorgen um Sie. Denken Sie an Suizid?
2. Bei Bejahung, bitte die zweite Frage: Wüssten Sie, wie Sie es täten?
3. Lassen Sie sich den Plan genau schildern, falls einer vorliegt. Dann fragen Sie bitte: Haben Sie bereits Vorbereitungen getroffen?
Wenn alle drei Fragen bejaht werden, lassen Sie den Betroffenen nicht mehr alleine und verständigen 112. Wenn die Fragen eins und zwei positiv beantwortet werden, soll der Betroffene möglichst rasch zum Psychiater kommen. Ihn in der Zwischenzeit nicht alleine zu lassen und die Familie einzuweihen, in der Schule die Lehrer, im Krankenhaus Mitarbeiter des Gesundheitswesens, erhöht die Sicherheit. Wird nur die Frage eins positiv beantwortet, drängen Sie bitte den Betroffenen dazu, eine Fachperson aufzusuchen, Hausarzt, Psychologen oder Psychiater, am besten natürlich Psychiater. Vereinbaren Sie den Termin im Beisein des Betroffenen selbst oder lassen Sie ihn das in Ihrem Beisein tun. Dann hat er einen minimalen Betreuungsplan als Hilfe gegen das Chaos der Krise.
Jetzt kommt es ganz eigenartig: Spielen Sie die drei Fragen und mögliche Antworten mit einem anderen Menschen durch. Der eine spielt den suizidalen Patienten, der andere den Helfer, der die Fragen stellt. Wenn Sie das dreimal in beiden Rollen machen, haben Sie alles gut gespeichert und können es auch abrufen, wenn Sie sehr abgelenkt oder gestresst sind. Und Sie haben spielerisch gelernt, Leben zu retten. Psychische Erste Hilfe ist nicht so schwer.
Roger Pycha, Markus Huber und Marco Casazza

 

Fahrt im Juni
s12sp2 120034Die Junifahrt des Vereins Freunde der Eisenbahn führte heuer nach Laas, wo uns Wilfried Stimpfl empfing und zur Einführung im Bahnhofsgebäude einen Film zeigte. Anschließend besuchten wir den Steinbruchbetrieb von Josef Mayr, wo uns gezeigt wurde, wie aus einem Block Marmor mit ausgefeilter Technik eine reizvolle Skulptur wird. Besonders interessant war für uns die Besichtigung des Geländes mit Schräg und Schmalspurbahn und den Marmorblöcken. Dazu das Bild mit Gruppe mit Präsident Walter Weiss (mit Mütze). Am Nachmittag ging es zum Kirchlein St. Sisinius, wo in der Apsis in moderner Malweise Motive der Schöpfunsgeschichte des Malers Jörg Hofer dargestellt sind.
Walter Weiss, Präsident des Vereines Freunde der Eisenbahn

 

HAIKU - GEDICHT

Unterm Hagelnetz
gefangen, piepsen hilflos
Vogelkinder.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an:
helga.gorfer58@gmail.com

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Vinschgau/Südtirol - Für Beeren und Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol kündigt sich ein Erntejahr mit unterschiedlichen Voraussetzungen an: einerseits ungünstige Witterung mit einem regenreichen Frühjahr, auf der anderen Seite im Vergleich zum Vorjahr nur vereinzelte Frostschäden. Die Vermarktungsorganisationen blicken daher mit Optimismus in die Saison.
Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft, sieht für das heurige Jahr gute Erträge von bis zu 450 Tonnen Erdbeeren voraus. „Die Ernte hat am 6. Juni begonnen, die Haupternte findet im Monat Juli statt. Geerntet wird bis in den Herbst hinein bis zum ersten Frost.
Heuer sind wir mit der Ernte einige Tage früher gestartet, insbesondere in den letzten Tagen haben die anhaltend hohen Temperaturen die Reife der Früchte gefördert“, erläutert Brunner. Die Eröffnung der Beerensaison wird im Martelltal wie in den vergangenen Jahren im Rahmen der Marteller Erdbeertage gefeiert. Auftakt ist der Beerentag am Sonntag, 29. Juni mit Anschnitt der Erdbeertorte und Krönung der neuen Erdbeerkönigin, Musik und buntem Rahmenprogramm. Im Anschluss finden zwei Wochen lang eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten rund um die Erdbeere statt.
Die im Vinschgau erwartete Erntemenge bei den Heidelbeeren bleibt stabil, bei den Himbeeren rechnet man hingegen mit einer um 20 Prozent größeren Menge aufgrund von Neupflanzungen. Die Ernteerträge bei den Brombeeren werden sich in etwa verdoppeln, allerdings auf weiterhin niedrigem Niveau.
Kirschen und Marillen: guter Vermarktungsstart erwartet
Die Kirschenernte im Vinschgau wird heuer Anfang Juli beginnen. Auch die Kirschen sind von den Frühjahrsfrösten großteils verschont geblieben. „Die Erntemenge schätzen wir auf rund 500 Tonnen“, sagt Reinhard Ladurner, Verantwortlicher für den Bereich Kirschen beim Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P. „Die derzeit vermarkteten Qualitäten aus Italien sind aufgrund schlechter Witterung in den Hauptanbaugebieten durchschnittlich. Die Ernteprognosen in den alpinen Produktionsgebieten in Norditalien lassen ebenfalls auf keine Rekordmengen schließen. Zudem sind die Ernteerwartungen in ganz Europa sehr niedrig, daher erwarten wir zum Saisonstart gute Absatzmöglichkeiten für unsere Kirschen. Wenn das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt, rechnen wir mit einer guten Qualität der Früchte.“
Hannes Spögler, der beim Verband VI.P für die Marillen verantwortlich ist, schätzt die Lage folgendermaßen ein: „Die Ernteschätzung geht von einer normalen Erntemenge von rund 370 Tonnen Marillen aus, rund 220 Tonnen davon macht die traditionelle Vinschgauer Marille aus. Stabiles und trockenes Wetter vorausgesetzt, rechnen wir mit einer guten Qualität. Die Haupternte beginnt Anfang Juli und endet Mitte August.“

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Tartsch - Der St. Veit Markt am 15. Juni auf dem Tartscher Bühel bewies einmal mehr seine besondere Ausstrahlung. Ursprünglich als Ross- und Krämermarkt bekannt, ist er heute ein lebendiger Treffpunkt für den ganzen Vinschgau und darüber hinaus: Pünktlich zum Beginn der Sommerferien. Regionale Produzenten boten Käse, Speck, Brot, Kräuter, Schnäpse, Süßwaren, Handwerk und vieles mehr. Die Tartscher Vereine sorgten für Speis und Trank. Musik, Kinderprogramm und die Kulisse rund um die St. Veit Kirche taten ihr Übriges.
s10 veit2Was auffiel: Der Markt war etwas für Jung und Alt. Nicht nur zum Einkaufen – sondern auch zum Reden, Verweilen und Zusammenkommen. Der Markt war ob seiner Größe und der vielen Zelte, wo die Gäste bewirtet wurden, eigentlich ein Bühelfest. Unter den Zelten ergab sich eine Art Zeltfest-Atmosphäre zwischen den Marktständen, dieses Mal begleitet von gleich drei Ziehharmonikaspielern. Dem Tourismusverein Mals zufolge, der die Veranstaltung gemeinsam mit den Tartscher Vereinen auf die Beine gestellt hatte, waren beim heurigen Markt über 90 Stände beteiligt – so viele wie selten zuvor. Veranstaltet vom Tourismusverein Mals und von den Tartscher Vereinen bleibt der St. Veith Markt am Tartscher Bühel was er immer war: bodenständig, echt, offen für alle – und einer der Märkte, bei dem das Miteinander spürbar bleibt - mit kleinem Festcharakter. (uno)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

Rabland - Der Feldweg, vom Westen in Rabland Richtung Texelbahn, ist fertig gebaut und befahrbar. Der Partschinser Vize-BM Walter Laimer hat eine große Freude, schließlich war er es, der maßgeblich die Verhandlungen mit den Grundeigentümern geführt, die Planung und die Finanzierung vorangetrieben und den Bau selbst begleitet hat. Der Verfahrensverantwortliche war der Partschinser Gemeindesekretär Hubert Auer. Der vom Algunder Ingenieur Markus Hesse geplante zweispurige Straßenabschnitt samt Einfahrt in die Vinschgauer Staatsstraße SS38 ist von der lokalen Bietergemeinschaft Gögele und Fischer ausgeführt worden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Als Baustellenleiter waren die zwei Firmenchefs Luis Fischer und Albert Gögele tätig. Baubeginn war im November 2024. Einige Schwierigkeiten waren bei der Bachunterführung unter der Staatstraße zu verzeichnen. Der Straßenuntergrund wurde entlang aller Vorschriften nach dem Entfernen des Mutterbodens aufgebaut.
Landesrat Daniel Alfreider und viele Techniker aus dem Landesstraßenbau sind nach der Eröffnung des Kreisverkehres auf der Töll am 11. Juni 2025 direkt zur Eröffnung des Feldweges nach Rabland gefahren. Eine Konstante bei beiden Baustellen ist der Vinschger Teermogul Klaus Mair von der gleichnamigen Prader Firma. Die Einzeichnung sämtlicher Bodenmarkierungen wurden noch am selben Abend fertiggestellt.
Mit dem zweispurigen Feldweg erhofft man sich in der Gemeinde Partschins eine Entlastung der Durchfahrt durch Rabland Oberdorf. Vor allem die Zufahrt zur Texelbahn, zum neuen Campingplatz und zu den Veranstaltungen auf dem Sportplatz kann ab sofort über den Feldweg erfolgen. Überlegungen für eine LKW-Schließung durch Rabland Oberdorf wurden bereits im Gemeinderat geäußert. Mit dem Feldweg wären solche Überlegungen durchaus machbar. (eb)

Publiziert in Ausgabe 13/2025

“+/- FOLK” - Ausstellung - Die Maske, als Tor in eine andere Welt oder als Verbindung zu Ahnen und Göttern, als bestrafende Schandmaske, als lustvolle Ballmaske. Die Totenmaske, die Gasmaske, die FFP2-Coronamaske oder die uns bekannte Krampusmaske. Bereits seit mindestens 11000 Jahren begleitet uns Menschen dieses Objekt, das im Laufe der Jahrtausende immer wieder neue Formen und Funktionen angenommen hat. Der Krampus stammt aus vorchristlicher Zeit, in der er Nebel- und Wintergeister auszutreiben vermochte. Später, während der Inquisition wurde dann jemand, der sich als Krampus verkleidete und an solchen heidnischen Ritualen festhielt, mit der Todesstrafe geahndet. Der Krampus überlebte jedoch in manchen entlegenen Tälern und wurde im 17. Jahrhundert dann endgültig dem Nikolaus untertan und dessen Begleiter um mit seiner angsteinflössenden Erscheinung die Gläubigen noch fügiger zu machen und zu halten.
So hat die Maske in unseren Breitengraden ihre transzendentale Funktion bereits vor einigen Jahrhunderten abgelegt - und doch bleibt sie Teil unsere Jahresrhytmen, wenn auch als entfremdetes Artefakt. Die Ausstellung “FLIRI BADER +/- MASKE” im bunker 5 bei Mals beschäftigt sich mit diesem ehemaligen Kult- und heutigem Show-Objekt. Michael Fliri, Antoinette Bader, Othmar Prenner und Daniel Costa werfen zusammen neue Blicke vor und hinter die faszinierende Maske und erweitern diese als Kunstform. Im Dialog dazu stehen Masken aus dem Tal, artverwandte Werke aus fernen Bergen, von nationalen und internationalen Künstlern sowie von Schülern der Grundschule Mals.
Daniel Costa

Publiziert in Ausgabe 13/2025