Göflan/Filmpremiere - Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Turnhalle in der Grundschule Göflan, als Kurt Tappeiner, der Präsident der Fraktionsverwaltung Göflan, die Bevölkerung zur Filmpremiere begrüßte. Im Auftrag des Bildungsausschusses Schlanders und der Fraktionsverwaltung Göflan wurden von der Historikerin Brigitte Pircher und dem Hobbyfilmer Alfred Habicher 13 Personen interviewt. Habicher hat das umfangreiche Filmmaterial zu einem 70 Minuten Film mit dem Titel „Erinnerungen an damals: Göflaner Zeitzeugen erzählen“ zusammengeschnitten. Entstanden ist ein wichtiges Zeitdokument mit lebendigen und lebensnahen Erzählungen über das Leben, Feiern und Arbeiten, über Kinderspiele, den Schulbesuch, Brände und einen Flugzeugabsturz, wie sie von den Göflaner:innen erlebt wurden. Interviewt wurden: Kurt Tappeiner (geboren 1953), Erhard Alber (1962), Owald Astfäller (1928), Magdalena Oberhofer Wwe. Hofer (1934), Martha Tappeiner Wwe. Kuntner (1938), Josef Gamper (1938), Arnold Stecher (1938), Vinzenz Alber (1945), Herbert Mair (1945), Monika Dietl Wwe. Pircher (1943), Annalies Alber verh. Steiner (1943), Elmar Dietl (1953) und Martin Oberdörfer (1962). Erzählt wurde über den Kampf um die Eigentumsrechte über den Göflaner Marmor, die schwierige Kindheit bei fremden Familien, das Kornschneiden und Göflaner Äpfel, die bis nach Russland verkauft wurden. In Göflan gab es den ersten Faschingsumzug mit der Altweibermühle. Auf der Straße wurde gespickert und Völkerball gespielt. Erzählt wurde vom Kirschen stehlen, einem schönen Plumsklo mit Bildern, vom Beichten und Tanzen, Ziegen hüten und vom Wäsche waschen ohne Waschmaschine. Der Pfeifenclub organisierte die erste Frühlingsfahrt. Die Rolle der Frau war ganz anders. Als Mädchen hatte man keinen Wert, es hieß nur: Vater und Mutter ehren, arbeiten und still sein. Berichtet wurde von Bettlern, dem alten Gasthaus Dietl, wo es nicht nur zu Martini hoch herging, vom Obst- und Holzhandel, von Schmieden, Gerbern, Radmachern, einem Windrad und dem Wantlbruch. (hzg)
Tschenglsburg - Mit den Worten „Kunst und Musik geben der Zeit Schönheit“ eröffnete Karl Perfler am 9. Juni 2023 um 20.00 Uhr die Ausstellung des Südtiroler Künstlers Bernhard Kerer in der Tschengelsburg. An die 60 Künstler arrangierten in den nun 12 Jahren, in denen Karl das Kulturgasthaus führt, unterschiedlichste Ausstellungen. Bernhard Kerer, der aus Brixen stammt, stellt bereits seit 40 Jahren im In- und Ausland erfolgreich aus. Alle seiner Geschwister haben eine kreative Ader die sie in Hobby oder Beruf ausüben. Stationen seiner Ausbildung waren Innsbruck und Stockholm wo er nebenbei im Nationalmuseum Restaurierungsarbeiten machte. Dort lernte er die Technik mit Darma Harz zu arbeiten. Dieses Naturharz verfestigt Farbe und Tinte. Sie verblassen nicht, sie behalten ihre Intensität. Kerer verwendet es in all seinen Acrylmalereien, Zeichnungen von Fantasie- und Körperlandschaften, Portraits, Schlösser und Burgen Südtirols. Er malt auf das von ihm präpariertem Papier. Weiters erarbeitet er Plastiken und Reliefs, Weinetiketten und animierte Werbeclips. Kerer drückt seine Gefühle vielfältiger Menschlichkeit auf eine karikaturhafte Art aus. Es ist ein Appell des Künstlers an die Bevölkerung nach mehr Menschlichkeit, Heiterkeit und Güte. Der menschliche Ausdruck fasziniert ihn seit je her. Er verleiht seinen Werken mit Farbe und Tusche Ausdruck und Vitalität. In den letzten Jahren kamen zu den Bildern des Künstlers lyrische Texte von seiner Lebensgefährtin Claudia Maria, die aus Hall in Tirol stammt dazu. Gernot Niederfiniger unterstrich die Vernissage mit stimmungsvollen Klängen auf seiner Harfe. Die Besucher:innen können die Bilder von Bernhard Kerer zu den Öffnungszeiten des Kulturgasthauses Tschenglsburg bis Ende August besichtigen. (chw)
Schlanders - Die Fachrichtung Metalltechnik mit Robotik gibt es an der Schlanderser Berufsschule seit drei Jahren. Die besonderen Projekte der insgesamt vier Klassen Metalltechnik wurden Ende Mai vorgestellt:
In der ersten Klasse haben die Schüler und die eine Schülerin durch Drehen und Fräsen, Bohren und Gewindeschneiden je einen kleinen „Stahl-Roboter“ geschaffen. Im Fach Robotik haben sie diese mit Microprozessoren, Servos und LED`s durch Löten und Programmieren zum Leben erweckt. Zuletzt folgte eine fachgerechte Oberflächenbehandlung.
Das Projekt „Nostalgie Truck“ der 2. Klasse baute auf Teamwork. Zwei Gruppen fertigten aufgrund von technischen Zeichnungen, unter Einhaltung der Toleranzangaben und mit der richtigen Technik je einen Truck. Diese wurden zuletzt per Hand „gesprayt“.
Die Schüler der 3. Klasse schufen Hebelscheren. Dabei konnten sie auf die neueste CNC-Technik zurückgreifen. Im Rahmen der individuellen Facharbeit entstanden zudem einzigartige Arbeiten, darunter Pelletpresse, Schweißtisch, Fleischwolf, Handbiege- und Schwenkbiegemaschine, Werkzeugspanngerät, Rundtisch fürs Schweißgerät, pneumatischer Motor, Hebewerkzeuge oder Balkenmäher. Für die Ausführung standen 50 Arbeitsstunden zur Verfügung.
Die Schüler der 4. Klasse, deren Absolventen seit heuer auch eine Matura führende fünfte Klasse in Schlanders absolvieren können, arbeiteten an Tischuhren aus Aluminium und an 2 Zylinder Druckluftmotoren. Zuerst zeichneten sie mit dem Programm Inventor, programmierten dann die Einzelteile mit dem Fräsprogramm ShoppMill und fertigten sie anschließend per CNC.
Müstair - Vom 16. bis 18. Juni stand Müstair ganz im Zeichen des Gesangs. 24 Chöre aus dem Bergell, Poschiavo, Ober- und Unterengadin sowie Gastchöre trafen sich im Val Müstair, um ihre Passion zu leben und ihr Können unter Beweis zu stellen.
Der Freitag gehörte mit dem Kidsday den Kindern. Aus der gesamten Region reisten die Schulkinder ins Val Müstair. Am Vormittag wurde in Gruppen geprobt, um am Nachmittag im grossen Festzelt gemeinsam das eigens dafür komponierte Lied «simplamaing da narr» vorzutragen. Rund 600 Kinder standen auf der Bühne, ein beeindruckender Auftritt, der für gute Laune sorgte.
Der Samstag war der Tag der Chöre. Die zahlreichen Besucher konnten sich am Gesang bei den Wettvorträgen in den Kirchen Son Jon und Ospiz sowie bei Auftritten verschiedener Gastchöre im Festzelt erfreuen.
Auch die beiden Abendunterhaltungen, bestritten von der einheimischen Band «Ils Diabolics» am Freitag und den «Pfundskerlen» am Samstag, fanden grossen Anklang beim Publikum.
Der krönende Abschluss bildete der Festumzug am Sonntagvormittag mit anschliessendem Gottesdienst im Festzelt, musikalisch umrahmt vom Gospelchor Dübendorf. Mit gemeinsamem Singen fanden drei schöne Tage voller Gesang und Musik einen fröhlichen Ausklang.
Veranstalter des Bezirksgesangsfestes 2023 war der Cor Viril Alpina Val Müstair. Ein grosses Lob und Dank gebührt dem Cor, dem Organisationskomitee unter der Leitung von OK-Präsident, Guido Mittner, und nicht zuletzt den zahlreichen Voluntaris, die alle zum einwandfreien Gelingen des Anlasses im Val Müstair beigetragen haben.
Annelise Albertin
Kortsch - Bodenständig bleiben und die Zeit nach dem Abschluss genießen: Das gab Pater Philip vom Kloster Marienberg den Abgängerinnen der 3. und 4. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch bei der Diplomfeier mit auf den Weg. Am 17. Juni nahmen die Abgängerinnen der 3. Klasse der Fachrichtungen Ernährung und Agrotourismus und jene, die das 4. Spezialisierungsjahr Agrotourismus und Großhaushalte absolviert haben, ihr Diplom im Rahmen einer kleinen Feier entgegen. „Hut ab“, sagte Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner, die bei mehreren Prüfungen anwesend war, „ihr könnt euer Wissen ins Leben hinausnehmen.“ Eine besondere Anerkennung erhielt die Schülerin Greta Abler, die alle drei Jahre hindurch herausragende Leistungen erbracht hatte. Andreas Paulmichl: „Wir freuen uns, einige im Herbst wiederzusehen und jenen, für die der Schulweg hier endet, wünschen wir alles Gute für die Zukunft.“ Offiziell in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde Brigitte Wellenzohn, die jahrelang an der Fachschule mitgewirkt hat. (ap)
Buchvorstellung am Dienstag, 4. Juli 2023 um 20.00 Uhr in der Bibliothek in Mals
Bildungsausschuss Mals
Buchvorstellung am Dienstag, 4. Juli 2023 um 18.00 Uhr in der Bibliothek in St. Valentin
Bildungsausschuss Graun
Fürstenburg/Königsberg-Norwegen - Vom 31. Mai bis zum 3. Juni. Mai 2023 fand in Kongsberg, Norwegen, die 19. Auflage der Europameisterschaft der Waldarbeiten für Schüler und Studenten statt. Italien wurde von einem Team der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis vertreten. Die Mannschaft holte 3 Mal Gold in allen Teambewerben sowie den Gesamtsieg in der Einzelwertung durch Matthias Weger aus dem Sarntal. Noch nie seit Bestehen des Wettkampfes konnte eine Mannschaft alle vier Titel erzielen.
Austragungsort der Europameisterschaften war Kongsberg, eine Bergbaustadt (Silberminen) 80 km westlich von Oslo. Der forstliche Wettkampf bestand aus einem technischen (fünf Motorsägen-Disziplinen) und einem fachpraktischen Teil, dem sogenannten Forstparcours.
18 Mannschaften nahmen teil
Am Wettkampf nahmen forstliche Schulen aus 15 Nationen Europas mit jeweils 4 Wettkämpfern im Alter zwischen 16 und 25 Jahren teil. Vertreten waren die besten Mannschaften aus Estland, Belgien, Deutschland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien und Ungarn. Dazu kamen drei komplette Mädchenteams, eines aus Norwegen, eines aus Österreich und ein gemischtes Team mit Schülerinnen aus Slowenien, Lettland und Ungarn.
Team Italy 2023
Italien wurde von der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg mit den Schülern Max Canins aus Abtei im Gadertal, Moritz Eberhöfer aus Martell, Hannes Kofler aus Schenna und Matthias Weger aus dem Sarntal vertreten. Trainiert und betreut wurden die vier Wettkämpfer von den Praxislehrern Othmar Telfser und Klaus Niederholzer sowie der Fachlehrerin Simone Götsch.
Platz 1 im forstlichen Fachwissen
Am ersten Tag im Forstparcours waren 16 fachliche Aufgaben im Wald zu bewältigen. Dazu gehörten z.B. die Alters-, Höhen- und Volumenbestimmungen an Bäumen, Grundflächen-, Vorrats- und Flächenermittlungen, Kenntnisse zu Baum- und Holzarten, Wildtieren und Schädlingen, aber auch der Umgang mit Erste-Hilfe-Situationen bei der Waldarbeit. Dabei waren die Wettkämpfer als gut zusammenarbeitendes und harmonisierendes Team gefordert. Mit nur einfachsten Hilfsmitteln ausgestattet, wie einem 1- Meter langen Relaskopstab, Schreibpapier und Bleistift, mussten die Aufgaben gelöst werden. Durch perfekte Zusammenarbeit und gutes Fachwissen konnten die Jungs den Forstparcours als bestes Team bewältigen und holten Gold vor Deutschland und Slowenien.
Europameister an der Motorsäge
In den Motorsägen-Disziplinen (Kettenwechsel, Kombinations- und Präzisionsschnitt, Fällung und Entastung) ließ die Mannschaft der Fürstenburg bereits bei der Alpen- Adria Waldolympiade im März in Ossiach/Kärnten aufhorchen. Bei diesem Freundschaftswettkampf zwischen 25 Forstschulen erzielten die vier Wettkämpfer damals schon Bronze in der Gesamtwertung.
Weger Matthias holte sich in Kongsberg den Gesamtsieg aller technischen Disziplinen sowie die Goldmedaille im Kombinationsschnitt. Er ist somit der diesjährige Europameister. Die anderen drei Schüler konnten sich stets in den vorderen Rängen platzieren, verpassten die Medaillenränge oft nur knapp. In der Teamwertung der technischen Disziplinen holten sie Gold vor den Mannschaften aus Estland und Slowenien.
Sieg in der Gesamtwertung
Durch den Sieg im Forstparcours und Gold in den technischen Disziplinen war den Schülern der Fürstenburg auch der Sieg in der Gesamtwertung des Wettkampfes nicht mehr zu nehmen. Den zweiten Rang errang die Mannschaft aus Slowenien, der dritte Platz ging an Deutschland. Dem Team der Fürstenburg wird neben dem Wettkampf, vor allem das Kennenlernen vieler Teilnehmer*innen aus anderen Nationen dauerhaft in Erinnerung bleiben. Die begleitenden Lehrkräfte und Schüler schätzen die Vertiefung forstlicher Kontakte zu anderen europäischen Schulen. Im Rahmen solcher Veranstaltungen wächst Europa ein Stück weiter zusammen.
Simone Götsch, Fachschule Fürstenburg - Fachlehrerin für Forstwirtschaft