Sonntag, 19. Jänner 2020, 20.36 Uhr: Es ist ein historischer Abend für vier Vinschger Eishockeycracks! Thomas Tragust, Thomas Mitterer, Manuel Lo Presti und Stefan Kobler haben sich soeben mit dem HC Meran in die Geschichtsbücher des italienischen Eishockeys eingetragen. Denn erstmals in der Vereinsgeschichte sicherte man sich den Gewinn des Italienpokals.
Von Sarah Mitterer
Was für ein Finale um den Italienpokal im Eishockey der IHL (Italian Hockey League). Eishockeyfans kamen in diesem Endspiel, einem echten Hitchcock-Krimi, wahrhaft auf ihre Kosten. Aber von vorn:
Den ersten Schritt Richtung Pokalsieg machten Goalie Thomas „Tschomby“ Tragust, die beiden Stürmer Thomas Mitterer und Manuel Lo Presti sowie der Verteidiger Stefan Kobler und der HCM mit ihrem Sieg im Grunddurchgang der Meisterschaft. Die ersten vier Teams qualifizierten sich für das Final Four des Italienpokals, das heuer in der Meranarena ausgetragen wurde. Neben den Adlern sicherten sich Varese, Valpellice und Pergine die Teilnahme am Italienpokal. Den nächsten Schritt Richtung Geschichtsbücher machte der HCM am 18. Jänner, an dem die beiden Halbfinale stattfanden. Die Vinschger und der HC Meran kämpften gegen den HC Valpellice (4.Platz im Grunddurchgang) um den Finaleinzug und sicherten sich diesen durch einen 5:1 Sieg. Manuel Lo Presti konnte sich dabei in die Torschützenliste eintragen. Somit fehlte nur noch ein Sieg zum historischen Coup. Im Finale traf man auf Varese, das bisher ebenfalls noch nie den Italienpokal gewinnen konnte. Das Spiel war eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und nichts für schwache Nerven. Meran legte los wie die Feuerwehr und ging in der 5. Minute mit 1:0 in Führung. Kurz darauf erhöhten die Passerstädter - nach starker Vorarbeit von Mitterer - auf 2:0 und noch vor dem ersten Pausentee stand es 3:0. Auch im zweiten Drittel gab Meran anfangs den Ton an und erhöhte auf 4:0. Es schien, als würde der Sieg eine klare Sache sein. Varese kämpfte sich auf 2:4 heran, doch die Adler stellten den 4-Tore Vorsprung wieder her und lagen 16 Minuten vor dem Ende mit 6:2 vorn. Wer glaubte, dass die Sache nun endgültig gegessen war, der irrte sich. Varese zeigte wahres Kämpferherz und kämpfte sich innerhalb von 5 Minuten auf 5:6 heran. Das große Zittern der HCM-Fans begann. Das Match war wieder offen, noch acht lange Minuten waren zu spielen. Und Varese wurde immer stärker. Goalie Tragust behielt jedoch die Nerven und brachte die gegnerischen Spieler zum Verzweifeln. Als um 20.36 Uhr schließlich der Schlusspfiff ertönte und der Sieg für Meran feststand, gab es auf dem Eis und auf den Tribünen kein Halten mehr und die große Siegesfeier konnte beginnen. Endlich konnten die vier Vinschger gemeinsam mit ihrem Team die Trophäe in die Höhe stemmen.