Schlanders/Vinschgau - In einer feierlichen Zeremonie legten die Ortspolizisten/innen der Ortspolizei Vinschgau ihren Amtseid ab. Die Veranstaltung fand im festlichen Rahmen im Sitzungssaal der Bezirksgemeinschaft statt und wurde von der Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch eröffnet. In ihrer Rede betonte Gunsch die Bedeutung der Ortspolizei für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger. Sicher ist die Tätigkeit der Ortspolizei immer noch mit dem Image des „Bestrafens“ verbunden und es ist Aufgabe für die Zukunft, dieses Erscheinungsbild zu ändern in Richtung „die Polizei, dein Freund und Helfer“. Inzwischen ist die Ortspolizei Vinschgau personell gut aufgestellt und die Politik wünscht sich ein weiteres Zusammenwachsen. „Der Amtseid ist nicht nur ein feierlicher Akt, sondern auch ein Versprechen, das Vertrauen der Gemeinschaft zu wahren und für Recht und Ordnung zu sorgen“, erklärte sie.
Der Kommandant Carli Christian richtete einige Worte an die Anwesenden und nutzte die Gelegenheit, um seinen Dank für die geleistete Arbeit und die Unterstützung von Seiten der Politik auszusprechen. „Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die sich für die Sicherheit und das Wohl unserer Gemeinschaft einsetzen“, begann Carli seine Ansprache. Er hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Ortspolizei und der politischen Führung ist, um ein sicheres Umfeld für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Mit einem klaren Fokus auf Prävention und Bürgernähe wird die Ortspolizei auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Sicherheitskonzept des Tales spielen.
Der Kommandant appellierte an alle Mitglieder der Ortspolizei, aktiv an der Förderung des Gemeinschaftsgefühls zu arbeiten. „Lasst uns weiterhin ein Umfeld schaffen, in dem jeder Einzelne geschätzt wird und sich einbringen kann. Nur so können wir weiterwachsen und viel erreichen.“
Anschließend legten die Mitglieder der Ortspolizei ihren Eid ab, in dem sie sich verpflichteten, ihre Aufgaben gewissenhaft und im Dienste der Gemeinschaft zu erfüllen.
Bewegende Reden und hochrangige Teilnahme bei der Gedenkveranstaltung zum 15. Todestag von Silvius Magnago im Waltherhaus in Bozen
BOZEN (LPA). 15 Jahre nach dem Tod von Silvius Magnago ist sein Vermächtnis lebendig wie eh und je – das hat die Gedenkveranstaltung am 25. Mai 2025 im Waltherhaus in Bozen eindrucksvoll gezeigt.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Stiftung Silvius Magnago hatten dazu eingeladen. Am Vormittag hatte Bischof Ivo Muser im Dom einen Gedenkgottesdienst zelebriert. Dort erinnerten Martha Stocker, Giovanni Salghetti-Drioli und Florian Mussner an das Wirken und Vermächtnis von Magnago.
Anschließend versammelten sich zahlreiche Gäste im Waltherhaus, um der Persönlichkeit Magnagos zu gedenken – darunter viele junge Menschen. "Silvius Magnago hat Südtirol mit Weitblick, Beharrlichkeit und Integrität geprägt. Die heutige Autonomie ist ohne ihn nicht denkbar – und sein Erbe verpflichtet uns alle, es mit Leben zu füllen", eröffnete Kompatscher die Veranstaltung.
Besondere Aufmerksamkeit richtete sich bei der Feier auf die Beiträge junger Südtirolerinnen und Südtiroler. "Was machen wir mit der Freiheit, die uns erkämpft wurde? Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen, die Brücken bauen. Magnago hat uns gezeigt, dass Politik Prinzipien braucht – und den Mut zum Kompromiss. Sein Vermächtnis gehört nicht ins Archiv, sondern in unser tägliches Tun", sagte der 28-jährige Thomas Marth.
Die 29-jährige Veronika Mattarei zog eine Verbindung zwischen der Geschichte ihrer mehrsprachigen Familie und der gesellschaftspolitischen Entwicklung Südtirols: "Silvius Magnago hat sich der friedlichen Koexistenz unseres Landes gewidmet. Sein Vermächtnis ist der Mut: der Glaube an den Dialog, den Schutz der Minderheiten und den Frieden. Es ist unsere Aufgabe als junge Menschen, diese Vision auch über die Grenzen Südtirols hinaus zu tragen."
Stiftungspräsidentin Martha Stocker betonte, dass mit der Veranstaltung nicht nur das politische Lebenswerk eines außergewöhnlichen Menschen gewürdigt worden sei, sondern auch ein wichtiger Impuls für die Gegenwart gesetzt wurde. "Silvius Magnago, der Vater der Südtirol-Autonomie, hat für Gerechtigkeit gekämpft und die Volksgruppenrechte mit einem festen Ziel vor Augen verteidigt", sagte sie.
Zum 15. Todestag war auch der Dokumentarfilm "Silvius Magnago. Das Erbe", produziert von Klaus Romen von Südtirol Film, entstanden. Laut Filmemacherin Adina Guarnieri gibt der Film durch historisches Bildmaterial, Zeitzeugenberichten und aktuelle Stimmen einen Überblick über die Zeitgeschehnisse und zeigt das geistige Erbe Magnagos auf. "Dabei war mir wichtig, die Persönlichkeit Magnagos in ihrem erweiterten historischen Kontext zu betrachten. Er und seine Mitstreiter, ich denke da vor allem auch an Alcide Berloffa, haben in einem delikaten Moment agiert und zu einer Zeit, als beispielsweise in Nordirland oder im Baskenland bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten. Eine friedliche Lösung für Südtirol war und ist angesichts heutiger Entwicklungen keine Selbstverständlichkeit."
Der Dokumentarfilm wird am Montag, 26. Mai, um 20.20 Uhr erstmals auf Rai Südtirol im Fernsehen ausgestrahlt.
pio
Arbeitsgruppe von Expertinnen und Experten erstellt Katalog, um Organisationsteams von Maturabällen zu begleiten - Erklärvideo und Informationstag folgen
BOZEN (LPA). Aufgrund mehrerer Vorfälle und Schwierigkeiten, die sich bei der Veranstaltung von Maturabällen ereignet hatten, wurde auf Bestreben von Landesrat Philipp Achammer im Jänner eine Arbeitsgruppe gebildet. Ziel war, mit einem Team von Experten und Expertinnen einen Katalog an gesicherten Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Haftungsfragen, finanziellen und buchhalterischen Aspekten, Ticketing und Autorenrechten, Programmgestaltung und Marketing zu erstellen, um die Organisationsteams zu begleiten und einen reibungslosen Ablauf der Maturabälle zu ermöglichen. "Es freut mich ganz besonders, dass sich die Jugendarbeit mit ihren besten Fachkräften auf diesen Weg begeben hat", unterstreicht Landesrat Achammer: "Maturabälle sind Momente der Freude, ein kollektives Event in dem Schulklassen zusammenwachsen und an den sich Schülerinnen und Schüler ein Leben lang erinnern werden. Es war mir ein großes Anliegen, Rahmenbedingungen zu schaffen, um mögliche Pannen, Probleme und unangenehme Vorkommnisse präventiv vorzubeugen."
Koordiniert vom Landesamt für Jugendarbeit, haben der Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler, die Fachstelle Jugend im Forum Prävention, das Team der Jugendinfo Südtirol, das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamtsowie Expertinnen und Experten zum Thema Sicherheit und Autorenrechte in der Arbeitsgruppe kooperiert. Es wurden Erfahrungen und Ideen ausgetauscht, das bestehende Beratungsangebot gesichtet und gemeinsam ein geeignetes Unterstützungspaket für Schülerinnen und Schüler geschnürt, die einen Maturaball organisieren. Das ausgearbeitete Unterstützungspaket, das in den nächsten Monaten Schritt für Schritt umgesetzt wird, umfasst drei Elemente: Ein Leitfadenwird die wesentlichen Aspekte rund um die Organisation eines Maturaballs beleuchten, in dem Vor- und Nachteile unterschiedlicher Organisationsmodelle sowie alternative Veranstaltungsmöglichkeiten aufgezeigt werden; er wird über die Youth App zur Verfügung gestellt. Zusätzlich zum Leitfaden wird ein Erklärvideoproduziert, um Grundinformationen verständlich und ansprechend zu vermitteln. Am 3. Oktober wird ein Vernetzungstag mit Fachinputs und Thementischen organisiert, der sich vor allem an Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der Oberstufe richtet, die Mitglieder der Ballkomitees und Organisationsteams sind. In diesem Rahmen sind sämtliche Informationen zu Sicherheit, Hygiene, Finanzen und sonstigen rechtlichen und organisatorischen Aspekten erhältlich.
red/mac
Ein bleibendes Erbe für Südtirol und die ladinische Volksgruppe
Am Sonntag, den 25. Mai, jährt sich der Todestag von Silvius Magnago zum 15. Mal. Der langjährige Landeshauptmann Südtirols und Ehrenobmann der Südtiroler Volkspartei bleibt auch eineinhalb Jahrzehnte nach seinem Tod eine prägende Gestalt der Südtiroler Zeitgeschichte. Für viele ist er bis heute Vorbild, Orientierung und Impulsgeber – so auch für Landeshauptmann -Stv. und SVP-Obmannstellvertreter Daniel Alfreider:
„Silvius Magnago war ein Mann der Prinzipien und Überzeugungen. Sein Lebenswerk ist zugleich Auftrag und Verpflichtung: die Zukunft unseres Landes in den Händen jener zu wissen, die Haltung zeigen.“
Besonders am Herzen lag Magnago stets die ladinische Volksgruppe. Ihre Anliegen waren für ihn ein persönliches Herzensanliegen.
„Ohne charismatische und selbstlose Persönlichkeiten wie Silvius Magnago wäre die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Ladinern und Deutschen innerhalb der SVP nicht möglich gewesen. Dass wir Ladiner heute unsere Minderheitenrechte völkerrechtlich abgesichert sind, verdanken wir in hohem Maße seinem Einsatz“, betont Alfreider.
Silvius Magnago gilt mit Recht als „Vater der Autonomie“. Mit Weitblick, Mut und politischem Gespür führte er Südtirol durch schwierige Zeiten und richtungsweisende Etappen. Besonders prägend war sein Engagement für die ladinische Bevölkerung in den Tälern Gröden und Gadertal. Anlässlich des Gedenktags erinnerte man sich auch an die schwierige Lage der Ladiner nach dem Ersten Weltkrieg, die Italienisierung unter dem Faschismus und den langen Kampf um Anerkennung als eigenständige Volksgruppe. Während das erste Autonomiestatut von 1948 diese Forderung noch unbeantwortet ließ, brachte das zweite Autonomiestatut von 1972 endlich die langersehnten Rechte – von der rechtlichen Anerkennung des paritätischen Schulwesens bis hin zur Vertretung im Südtiroler Landtag und eigenen Sendezeiten im ladinischen Fernsehen.
Sein politisches Erbe und sein unermüdlicher Einsatz für die Autonomie sowie das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen in Südtirol bleiben unvergessen.
„Wir werden Silvius Magnago für seine Verdienste stets in Ehren halten. Er war und bleibt eine Persönlichkeit, die für Südtirol und seine Menschen Geschichte geschrieben hat“, so Alfreider abschließend.
Werkstattgespräch mit Blick auf gesellschaftspolitische Herausforderungen und deren Effekt auf die Theaterlandschaft Südtirols – Landesrat Achammer: "Austausch und gegenseitiges Lernen fördern"
NALS (LPA). Wie kann das Theater in Südtirol gestärkt werden? Was kann Theater zur Kulturlandschaft in Südtirol beitragen? Welche gesellschaftspolitischen Aspekte müssen im Theater aufgegriffen werden, um Wirkung zu entfalten? Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich am 22. Mai Theaterschaffende aus ganz Südtirol im Bildungshaus Lichtenburg in Nals befasst. Dazu geladen hatte das Amt für Kultur der deutschsprachigen Kulturabteilung des Landes, die Initiative dazu kam von Christine Helfer, Mitglied im Kulturbeirat des Landes. Rund 40 Theaterbegeisterte aus ganz Südtirol haben am Werkstattgespräch teilgenommen.
"Das professionelle und das Amateurtheater können allen Herausforderungen zum Trotz selbstbewusst in die Zukunft blicken", ist Amtsdirektorin Angelika Gasserüberzeugt. Denn der Bereich habe sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt und sei stetig gewachsen. Jährlich werden von der deutschen Kulturabteilung rund 40 Organisationen und Projekte mit über 6 Millionen Euro finanziell unterstützt.
Auch für Kulturlandesrat Philipp Achammer sei Theater ein wesentlicher Aspekt der Kultur in Südtirol, vor allem aber auch der Gesellschaft: "Das Theater-Werkstattgespräch hebt die Bedeutung unserer vielfältigen, lebendigen und kreativen Theaterlandschaft hervor und zeigt die essenzielle Rolle von Nachwuchsförderung und theaterpädagogischen Angeboten in den Schulen auf. Ziel ist es, durch gezielte kulturpolitische Impulse den Austausch sowie das gegenseitige Lernen innerhalb der Südtiroler Theaterszene weiter zu fördern."
Darauf welche Rolle Theater im gesellschaftlichen Zusammenleben haben könne, ging beim Werkstattgespräch die Schriftstellerin, Dramaturgin und Begründerin der Summer School Südtirol, Maxi Obexer, ein. Sie hielt dabei fest, dass Theater aus der Zeitgenossenschaft heraus entstehe und anspreche, was unbequem ist. Theater habe aber auch die Aufgabe eine positive Wirklichkeit zu entwerfen und Mut zur Teilhabe zu machen. Die Teilnehmenden und Organisatoren des Theater-Werkstattgesprächs waren sich einig, den Austausch fortzuführen und an Themen wie Schulkulturarbeit und kulturelle Bildung, Nachwuchsförderung und Kooperationen zwischen Profitheater und Amateurbühnen weiterzuarbeiten.
red/ck
Kriterien bereits im Vorjahr erweitert, um mehr Nahversorgern den Zugang zur Förderung zu sichern - Tourismuslandesrat Walcher: "Förderung ist von grundlegender Bedeutung für lebendige Dörfer"
BOZEN (LPA). Das Land Südtirol unterstützt die gastgewerblichenNahversorgungsbetriebe in Südtirol. Begünstigte Unternehmen sind Schankbetriebe, Speisebetriebe und Gasthöfe, die in Ortschaften mit mindestens 100 Einwohnern als einziger gastgewerblicher Betrieb ganzjährig Getränke oder Speisen verabreichen.
"Die Gastronomie ist gemeinsam mit dem Handel und den Dienstleistungen von grundlegender Bedeutung für attraktive und lebendige Dörfer in Südtirol", unterstreicht der für den Bereich Tourismus zuständige Landesrat Luis Walcher: "Aus diesem Grund ist die Förderung nicht nur für die Nahversorgung im Handel, sondern auch für die Gaststätten sinnvoll und strategisch für die Aufrechterhaltung der meist familienbetrieblichen Strukturen."
"Die Förderung der Gaststätten ist sehr wichtig für deren Weiterbestehen und damit für die Aufrechterhaltung gelebter Dorfgemeinschaft und eines lebendigen ländlichen Raumes", betont auch der für den Funktionsbereich Tourismus zuständige Ressortdirektor Ulrich Höllrigl: "Weil diese erweiterte Förderung gut ankommt, überlegen wir, die Kriterien noch weiter zu fassen, um noch mehr Betriebe in den Genuss kommen zu lassen."
Im Vorjahr sind 39 Ansuchen um Beiträge eingelangt, davon wurden 22 genehmigt, erläutert die zuständige Sachbearbeiterin Carmen Stauder vom Funktionsbereich Tourismus im Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus. Seit dem Vorjahr wurden die Kriterien geändert, um mehr Nahversorgern den Zugang zur Förderung zu sichern: Sofern in einer Ortschaft mehrere Betriebe (Schankbetriebe, Speisebetriebe und Gasthöfe) vorhanden sind, zählen diese nicht als zweiter Betrieb, sofern die weiteren Betriebe die Tätigkeit nur für einen oder mehrere Zeitabschnitte im Jahr ausüben, also nur über eine Saisonlizenz verfügen. Ebenfalls nicht als zweiter Betrieb gelten jene Betriebe, die nicht die tägliche Mindestöffnungszeit von 10 Stunden einhalten. Nicht als zweiter Betrieb gelten auch jene Betriebe, die sich in mehr als einem Kilometer Luftlinie Entfernung zu dem im Ortskern befindlichen antragstellenden Betrieb befinden. Der Antrag kann auch gestellt werden, wenn sich die Immobilie, in der die Tätigkeit ausgeübt wird, im Besitz einer öffentlichen Verwaltung befindet.
Helga Unterberger vom Gasthaus Schörlechen in Außermühlwald in der Gemeinde Mühlwald führt den Betrieb seit dem Tod ihres Vaters vor 25 Jahren. Das Gasthaus ist seit über 100 Jahren im Besitz ihrer Familie. Es ist das einzige Gasthaus im Dorf, ein beliebter Treffpunkt zum Karten und Marenden, Reden und Sich-Austauschen, erzählt sie.
Gertraud Parteli vom Gasthaus an der Himmelspfort in Penon/Kurtatsch ist 85 und führt das Gasthaus, das sie vom verstorbenen ersten Mann geerbt hat, in dessen Familienbesitz es seit Generationen war. In das Gasthaus an der Himmelspfort kehren die Bauern vor der Arbeit auf einen Kaffee ein, später zu Mittag wieder und auch zum Feierabend, auf eine Karterrunde. Früher hieß das Gasthaus "Stern", seit dem Umbau 1984 trägt es wieder den früheren Namen "an der Himmelspfort". Es ist das einzige Gasthaus im Dorf Penon, ein weiteres Gasthaus gibt es im Weiler Hofstatt. Ihr Gasthaus ist das ganze Jahr über geöffnet, und es sind, erzählt die Wirtin, die Leute vom Dorf, die sich hier treffen. Gekocht wird seit vorigem Jahr nicht mehr in ihrem Gasthaus, aber ein Treffpunkt ist es geblieben.
Georg Pinggera führt den Gasthof Schwarzer Adler in Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfser Joch in dritter Generation, Einheimische wie Gäste kommen gleichermaßen, beschreibt er sein Haus, das auch Treffpunkt ist für Versammlungen der Bauern etwa, auch zu Festen wie Erstkommunion oder Firmung wird aufgekocht. "Unser Gasthof ist ganzjährig geöffnet und ein reiner Familienbetrieb. Seit kurzem hat in unserer Fraktion ein altes Gasthaus wieder eröffnet, vorher waren wir jahrzehntelang der einzige Gastbetrieb im Dorf. Wir haben Gästezimmer, zu denen wir ganzjährig Frühstück anbieten und je nach Saison auch Halbpension, außerdem haben wir auch Ferienwohnungen. In unserem Haus befindet sich auch ein kleiner Tante-Emma Laden, wo man sich mit dem Allernötigsten, etwa mit frischem Brot eindecken kann."
Drei Beispiele für viele, die Zentrum des dörflichen Miteinanders sind und vom Land Südtirol dafür unterstützt werden.
mac
Wolfskadaver wird im Labor des Instituts für Tierseuchenbekämpfung der Venetien untersucht - Alle Sichtungen von Wölfen an das Landesamt für Wildtiermanagement melden
KASTELRUTH/BOZEN (LPA). In den Wäldern von Marinzen in der Gemeinde Kastelruth wurde am 17. Mai ein toter Wolf aufgefunden und dem Landesamt für Wildtiermanagement gemeldet. Dazu wurde auch ein Foto des Kadavers übermittelt. "Bei dem gefundenen Kadaver handelt es sich um einen adulten männlichen Wolf, der äußerlich keine besonderen Auffälligkeiten zeigte", berichtet Dominik Trenkwalder vom Landesamt für Wildtiermanagement.
Die Bevölkerung ist angehalten, sämtliche Sichtungen von Wölfen an das Landesamt für Wildtiermanagement oder in Notfällen auch über die Landesnotrufzentrale unter der Einheitlichen Notrufnummer 112 zu melden.
Zudem gilt: Hunde müssen generell an der Leine geführt und dürfen nicht unbeaufsichtigt im Freien streunen. Wildtieren sollte weiters grundsätzlich keine Nahrung, auch in Form von Restmüll, vorgelegt werden. Bei Sichtungen gilt: Ruhe bewahren, Abstand halten, sich bemerkbar machen, in lautem Ton sprechen.
Die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von "streng geschützt" auf "geschützt" ist zwar auf EU-Ebene bereits genehmigt (LPA hat berichtet), bedarf aber noch einer Änderung des staatlichen Jagdgesetzes Nr. 157/1992, bevor das Land Südtirol juridische Anpassungen vornehmen kann. Erst dann wird sich zeigen, ob auch eine Abänderung des aktuell noch sehr strengen Protokolls zum Umgang mit verhaltensauffälligen Wölfen möglich ist.
mac
Am Donnerstagvormittag wurde die Freiwillige Feuerwehr Plaus und Naturns zu einem Verkehrsunfall im Sägeweg alarmiert. Ein Traktor mit schwerem Anhänger war aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und im Straßenrandbereich in Schräglage geraten. Der Anhänger blockierte dabei einen Großteil der Fahrbahn, was zu einer vollständigen Sperrung führte.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde die Unfallstelle umgehend abgesichert, der Verkehr gesperrt und der Brandschutz sichergestellt. Aufgrund der heiklen Lage des Fahrzeugs und der erschwerten Bergungsbedingungen wurde die Berufsfeuerwehr Bozen zur Unterstützung angefordert.
Eine Person wurde vom Weißen Kreuz erstversorgt und zur weiteren Kontrolle ins Krankenhaus Meran gebracht.
Die technische Bergung des Traktors und Anhängers erfolgt in enger Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte.
Die Carabinieri übernahmen die Unfallaufnahme. Der Einsatz dauert aktuell noch an.
Beteiligte Einheiten:
Beobachtungen ausgewählter Tier- und Pflanzenarten in Südtirol können online gemeldet werden – Mitmachen kann jede und jeder Interessierte
BOZEN (LPA). Das Landesamt für Natur sammelt auch heuer wieder Beobachtungsdaten von Tier- und Pflanzenarten in Südtirol. Dies erfolgt im Rahmen eines Citizen Science-Projekts, bei dem interessierte Bürgerinnen und Bürger mit ihren eigenen Beobachtungen aktiv in die wissenschaftliche Erhebung eingebunden werden.
"Bürgerinnen und Bürger können über die Citizen Science dazu beitragen, mehr über das Vorkommen und die Verbreitung ausgewählter Arten zu erfahren", unterstreicht der Landesrat für Umwelt, Natur und Klimaschutz Peter Brunner. "Denn nur das, was man kennt, kann man auch schützen."
Gesucht werden – wie bisher – ausgewählte FFH-Arten, das sind Arten, die laut europäischer Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) europaweit bedroht, selten oder endemisch sind, und die in Südtirol beobachtet werden. Ab Mai heißt es somit die Augen offenhalten zum Beispiel nach der Gelbbauchunke oder dem sehr seltenen Großen Eichenbock-Käfer. Als Vertreter der Fauna interessieren weiters der Hirschkäfer, der Russische Bär sowie verschiedene Fledermaus- und Bilcharten. Bei den Pflanzen ist es der Frauenschuh, der möglicherweise bereits im Mai seine Blüten entwickelt. Im Sommer gilt es nach dem Gelben Enzian (2025 neu), der Schopfigen Teufelskralle und der Moretti-GlockenblumeAusschau zu halten.
Die Steckbriefe der gesuchten Arten, die ihre wichtigsten Merkmale zusammenfassen, finden sich auf den Citizen Science-Webseiten.
Wer eine oder mehrere dieser Arten in der Natur sieht, kann seine Beobachtungen dann einfach über das Online-Formular melden – auch mittels Smartphone. Die geographischen Koordinaten des Beobachtungspunktes lassen sich online über eine digitale Karte angeben. Um die Beobachtung überprüfen zu können, muss immer auch ein Foto als Beleg mitgeschickt werden.
"Die gemeldeten Beobachtungen werden dann überprüft und in der naturkundlichen Datenbank des Naturmuseums archiviert", informiert der Direktor des Landesamtes für Natur Leo Hilpold. "Sie unterstützen unsere Arbeit zum Kenntnisstand der FFH-Arten, unter anderen bei der Ausarbeitung des Natura-2000-Berichts für die Europäische Gemeinschaft." Mit dem Aufruf zur aktiven Beteiligung am Citizen Science-Projekt 2025 wolle man zugleich all jenen danken, die im Vorjahr mitgemacht haben. "Die Beobachtungen des Vorjahrs können sich sehen lassen: 93 Bürgerinnen und Bürger haben 137 Beobachtungen von zahlreichen Arten gemeldet", berichtet Hilpold.
mpi
DB, ÖBB und Trenitalia haben das neue Angebot heute in München vorgestellt - Landesrat Alfreider: "Europa wächst durch dieses Projekt weiter zusammen und die Schiene spielt dabei eine Schlüsselrolle"
BOZEN/MÜNCHEN (LPA). Am 21. Mai wurden in München gleich zwei neue Bahnverbindungen vorgestellt: Mailand – München und Rom – München. Die neuen Strecken werden ab dem 13. Dezember 2026 bedient und von Trenitalia, Deutscher Bahn (DB) und den österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gemeinsam betrieben. Das Projekt Mailand und Rom direkt mit München und Berlin zu verbinden, ist eines von zehn Pilotprojekte der Europäischen Kommission zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Die beiden Verbindungen sollen schrittweise weiter ausgebaut werden, sodass die modernen Hochgeschwindigkeitszüge innerhalb 2028 Neapel mit Berlin und Mailand mit Berlin verbinden.
"Seit 2017 habe ich mich für dieses Projekt in Rom und in Brüssel eingesetzt. Zu sehen, dass wir nun auf der Zielgeraden sind, ist wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Diese neue Verbindung wird Südtirol noch besser an München und erstmals direkt mit Berlin anbinden", zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zufrieden, "Europa wächst zusammen und Südtirol profitiert davon."
Im Rahmen der Vorstellung der Kooperation betonte der europäische Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas in einer Videobotschaft den europäischen Charakter dieser Bahnverbindungen. Anwesend waren weiters Michael Peterson, Vorstand der Deutschen Bahn, Gianpiero Strisciuglio, Geschäftsführer von Trenitalia und Sabine Stock, Vorstand der Österreichischen Bundesbahnen-Personenverkehr, sowie der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter, Staatssekretär Ulrich Lange war aus dem deutschen Verkehrsministerium in Berlin zugeschaltet.
Landesrat Alfreider sieht in den neuen Verbindungen gleich mehrere Vorteile: "Südtirol wird besser an zentrale europäische Städte wie München, Mailand und Rom angebunden. Das erleichtert die Mobilität für Einheimische ebenso wie für Gäste, die mit dem Zug anreisen." Außerdem reduziere eine leistungsfähige Bahnverbindung den Verkehr auf den Straßen, verringere Staus und entlaste die lokale Infrastruktur sowie die Umwelt. "Der Ausbau des Bahnverkehrs ist ein zentraler Beitrag zur Verringerung von Emissionen, was in Südtirol besonders wichtig ist", sagt Alfreider mit einem Verweis auf den Brenner Basistunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste, der die Kapazität für den Bahnverkehr erheblich erhöhen werde. Die neuen Bahnverbindungen und der Brenner Basistunnel seien Teil einer langfristigen, europaweiten Strategie, um Mobilität effizienter, nachhaltiger und nutzerfreundlicher zu machen.
gm/pir