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Dienstag, 02 März 2021 16:27

Einigeln im Stillstand

Obervinschgau - Markus Moriggl ist seit 2013 Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau. Beim vereinbarten Interview-Termin mit Moriggl ist auch der Obmann Karl Schwabl anwesend. Moriggl und Schwabl über die Lage der Bank in der Corona-Krise, über Hoffnungen, über den Stillstand, über Verantwortung, aber auch über mögliche Perspektiven zu einem „Restart Vinschgau“.

Vinschgerwind: Sie leiten als Geschäftsführer die Raiffeisenkasse Obervinschgau, die in den Gemeinden Mals und Graun vertreten ist. Wie registriert die Bank diese Corona-Krise?
Markus Moriggl: Seit Beginn der Corona-Krise beschäftigen wir uns intensiv mit der Krisenentwicklung. Die Auswirkungen auf die Einlagen, die Kredite und die indirekten Einlagen unserer Kunden sind für uns wesentlich.

Vinschgerwind: Wie sehen die Entwicklungen der Einlagen und der Kredite im Rahmen der Krise aus?
Markus Moriggl: Wir verwalten 160 Mio. direkte, 36 Mio. indirekte Einlagen und rund 134 Mio. Euro Kredite unserer Kunden im Obervinschgau. Wir beobachten, dass in einer guten Saison die Einlagen, innerhalb zwei Wochen um ca. 4 Mio. Euro steigen können. Genauso fliesen diese 4 Mio Euro am Saisonsende wieder für Lieferantenzahlungen ab. Die Einlagen sind in guten Zeiten also sehr volatil.
Karl Schwabl: Derzeit beobachten wir die Eigenart, dass seit Oktober 2020 im Kreditbereich und im Einlagenbereich ein Stillstand herrscht. Die Einlagen nehmen nicht ab, das Kreditvolumen nicht zu.

Vinschgerwind: Welche Strategien hat die Bank entwickelt um darauf zu reagieren?
Markus Moriggl: Die Josefsgeschichte in der Bibel spricht von den 7 fetten und den 7 mageren Jahre. Als Bank ist man analog dazu den Zyklen der Wirtschaft unterworfen. Wir beschäftigen uns seit längerem mit Best-case und mit Worst-Case-Szenarien, um gerüstet zu sein.

Vinschgerwind: Sind wir derzeit in einem Worst-Case-Szenario?
Markus Moriggl: Das Worst-Case-Szenario ist tatsächlich in einigen Facetten eingetroffen. Umsätze einiger unserer Kunden sind auf 0 gesunken und Kunden sind derzeit in Schockstarre. Man muss hinzufügen, dass Maßnahmen von höherer Seite getroffen worden sind, um parallel die Darlehenssituation stabilisierend einzufrieren.

Vinschgerwind: Die Stundungen der Kreditrückzahlungen?
Markus Moriggl: Ja, Stundungen und auch Überbrückungsdarlehen. Finanztechnisch sind die Maßnahmen zur Krise gut durchdacht. Denn parallel konnten Banken wiederum Geld von der EZB günstig beziehen um dies zu stemmen.
Karl Schwabl: Es ist eine bereits länger andauernde atypische Situation der EZB, welche so als Stütze der Wirtschaft, die Kreditverzinsung indirekt senkt.

Vinschgerwind: Die Bankenseite hat demnach nicht sonderliche Probleme. Die Stundungen der Kredite für die Kunden sollen mit Ende März aufgehoben werden.
Markus Moriggl: Stundungen werden ab April wieder den aufsichtsrechtlichen Weg gehen. Die Banken müssen bei weiteren Stundungen Geld zurückstellen, dies kann Probleme erzeugen.

Vinschgerwind: Wenn wir einzelne Sektoren aufgreifen wollen: Die Wintersaison ist im März 2020 abrupt gestoppt worden. Der Sommer 2020 ist außergewöhnlich gut verlaufen und die Wintersaison 2020/2021 gibt es nicht. Was stellen Sie fest?
Karl Schwabl: Bis März 2020 hatten wir eine Aufbruchstimmung, die Zahlen im Tourismus waren hervorragend. Der Sommer war besser als erwartet. Trotzdem ist das touristische Bilanzjahr für die meisten Betriebe negativ verlaufen.
Markus Moriggl: Der Stillstand seit Weihnachten, hat die erwarteten Negativ-Szenarien noch nicht eintreffen lassen. Wir stellen fest, dass die Konto-Überziehungen seit Herbst 2020 so tief sind wie noch nie. Aufgrund der Stundungen sind die Rückstände der Darlehen auch so tief wie noch nie. Berücksichtigt man dazu, dass die Einlagen nur leicht stagnieren, so stellen wir fest, dass die Kunden in der Krise enorm gut haushalten.

Vinschgerwind: Gehen vor allem die Wirtschaftskunden in einen igelhaften Sparmodus?
Markus Moriggl: Genau. Es werden Kosten eingespart, wo es geht. De facto sind die Unternehmer in diesem Notmodus verhältnismäßig gut unterwegs. Diese Tage werden Förderungen von Land und Staat erwartet. Je nachdem wie diese ausfallen, werden wir bei kritischen Situationen mit jedem einzelnen Kunden nach möglichen Lösungen suchen.

Vinschgerwind: Die Saisonsarbeiterinnen und Saisonsarbeiter haben in den Skigebieten und in den Tourismusbetrieben keine Arbeit. Wird es möglicherweise eine Arbeitsflucht in die Schweiz geben?
Markus Moriggl: Das können wir bereits jetzt beobachten. In einigen unserer Fraktionen sind über 20% der arbeitenden Bevölkerung im Ausland tätig.

Vinschgerwind: Die Wirtschaft ist verzahnt. Hat das Handwerk auch in dieser Krise goldenen Boden?
Markus Moriggl: Einige unserer Kunden tätigen derzeit Investitionen, das wirkt für das Handwerk stabilisierend. Die einzelnen Sektoren greifen wie Zahnräder ineinander. Das Handwerk wird den Stillstand im Tourismus vielleicht zeitverzögert verspüren. Trotz allem beschäftigen sich Unternehmer mit Investitionsszenarien.
Karl Schwabl: Im Gegensatz zum Tourismus hat das Handwerk im vorigen Jahr und auch im laufenden, fast durchgehend arbeiten können. Zum Glück geht es unseren Handwerkern relativ gut.
Markus Moriggl: Die Wirtschaft in unserem Gebiet ist dermaßen filigran verstrickt, dass alle Branchen die Auswirkungen spüren. Nach der Finanzkrise mussten sich unsere Handwerker ins Ausland orientieren, sie nutzten den größeren Aktionsradius.

Vinschgerwind: Die Bank ist ein Seismograph der Gesellschaft und der Wirtschaft. Welche Möglichkeit hat die Bank, positive Impulse in dieser Krise aussenden zu können?
Markus Moriggl: Mit der ersten Stundungswelle wurden in kürzester Zeit, Darlehen in der Höhe von 40 Mio. Euro gestundet. Alle Mitarbeiter in den Filialen waren und sind nun wieder verstärkt mit Beratungen beschäftigt. Zudem erweitern wir unsere Konzepte der regionalen Verantwortung und der Nachhaltigkeit im Obervinschgau, derzeit mit dem Crowdfunding für St. Anna in Graun und für die Bergrettung Mals.

Vinschgerwind: Die Raiffeisenkasse Obervinschgau hat in den vergangenen Jahren Anregungen und Impulse für Netzwerkarbeit gegeben. Wirtschaftsakteure wurden öffentlich vorgestellt. Wirft diese Krise den Obervinschgau weit zurück?
Markus Moriggl: Ich bin der Meinung, dass diese Krise die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit weiter nach vorne bringen wird. Es wird mehr auf lokale Partner gebaut werden, es wird vermehrt vor Ort eingekauft werden. Das könnte ein positiver Aspekt in dieser Krise sein. Unser Wirtschaftsförderungspaket weist seit längerem in diese Richtung. Der Schlüssel für die Entwicklung unseres Gebietes ist das nachhaltige, regionale Denken.

Vinschgerwind: Jüngst ist ein Abkommen zwischen der Landesregierung und den Banken verlängert worden. Einen Teil der Zinsen von genau definierten Krediten soll mit Steuergeld bezahlt werden. Ist eine solche Förderung sinnvoll?
Markus Moriggl: Schulden sind nie die optimale Lösung. Darlehen müssen wieder zurückgezahlt werden. Wenn es keine andere Lösung gibt, wird man sich verschulden müssen. Die Förderung ist einzigartig ein Jahr verzichten Banken auf Zinsen, im zweiten zahlt das Land die Zinsen.

Vinschgerwind: Da hat die Bank eine starke gesellschaftliche Mitverantwortung.
Markus Moriggl: Ja sicher. Die Bank hat den Auftrag Kredite zu bewerten und dafür zu sorgen, dass Kredite wieder zurückgezahlt werden. Die Zahlen der Kundenbilanzen 2020 sind schwach, 2021 wird möglicherweise schwächer werden, 2019 war außerordentlich gut. Wir müssen uns da durch jonglieren. Wir Vertrauen aber auf die Entwicklung unseres Gebiets.
Karl Schwabl: Wir glauben, dass der Tourismus und die Wirtschaft in unserer Region bald wieder funktionieren werden. Ich erinnere mich aber auch an die Situation der „unverschuldet Verschuldeten“. Man muss schon gut aufpassen.

Vinschgerwind: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit unter den Raiffeisenkassen im Vinschgau bzw. gibt es auch eine Zusammenarbeit mit anderen Banken?
Markus Moriggl: Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Große Vorhaben, die die Region nachhaltig verbessern, werden mit Pool-Finanzierungen gemeinsam unterstützt. Z.B. werden bei Aufstiegsanlagen, bei größeren landwirtschaftlichen und touristischen Projekten gemeinsam äußerst attraktive Finanzierungen aufgestellt.
Karl Schwabl: Banken haben bei Finanzierungen das Größenlimit von 25% des Eigenkapitals. Limits werden nicht angetastet. Als kleine Bank brauchen wir Partner, um sehr große Kreditvergaben stemmen zu können.

Vinschgerwind: Gibt es Bestrebungen als Raika Obervinschgau sich an einen Partner anlehnen zu wollen?
Markus Moriggl: Der Gedanke von Raiffeisen fußt auf Subsidiarität. Wir haben unseren Raiffeisenverband, der die Interessen der Raiffeisenkassen vertritt. Mit unserem Einlagensicherungssystem, ist das eigenständige Handeln untermauert, sowie die Einlagen unserer Kunden gesichert. Bei der IT bauen wir auf unsere 2020 gegründete Gesellschaft RIS und zu banktechnischen Themen auf unsere RLB.

Vinschgerwind: Gibt es auf lokaler Ebene weiterhin Gedanken für eine Fusion mit der Raika Prad?
Karl Schwabl: Unser oberstes Ziel ist die Eigenständigkeit. Wir haben zurzeit keine Notwendigkeit für eine Zusammenlegung.
Markus Moriggl: Nur in unserem Notfallplan ist eine Fusion vorgesehen und der Fusionsprozess umrissen.

Vinschgerwind: Man hat das Gefühl, dass die Eigenständigkeiten der Raiffeisenkassen eine Art Schrebergarten-Mentalität abbilden. Ist es denkbar, dass die Raiffeisenkassen im Vinschgau eine Art „Restart Vinschgau“-Programm auflegen? Die Raika Bruneck hat beispielsweise immer wieder Programme aufgelegt.
Markus Moriggl: Das ist durchaus denkbar. Ich denke da an unsere Roadmap, in der die Trends, Schwerpunkte, Ideen und Träume der beiden Gemeinden Mals und Graun aufgezeichnet sind. Wenn man dieses Konzept als Mega-Mindmap auf den Vinschgau ausdehnen würde, könnte man daraus zukunftsweisende Maßnahmen ableiten. Ein durchaus interessantes aber auch noch komplexeres Bild würde entstehen. Diese Vielfalt der Initiativen, Stärken und erfolgreiche Ansätze der Region Vinschgau übereinander zu legen wäre ein herausfordernder Entwicklungsansatz.

Interview: Erwin Bernhart

Dienstag, 02 März 2021 10:26

Caramba Carrara

Wien/Vinschgau - Ganz hinten steht er, Held der Landesverteidigung Tirols, Sinnbild männlichen Aufstands, ausgerechnet am Eingang zu den Damentoiletten, vor dem Aufgang in den ersten Stock: Andreas Hofer in der Feldherrenhalle im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Eine Marmorstatue geschaffen von Johann Preleuthner, 1878. Vorne am Eingang Maximilian I., Rudolf I., jedenfalls die Habsburger Kaiser, die als große Feldherren präsentiert sind. Wallenstein auch. 56 Statuen aus Marmor, 56 Feldherren - Auftraggeber der „Ehrenhalle der Armee“, also des Museums, war Kaiser Franz Josef I - mittlerweile eines der bedeutendsten militärhistorischen Museen weltweit. Außer den edlen Stein haben die Statuen noch eine äußerliche Gemeinsamkeit: Alle sind 186 Zentimeter hoch, also stattlich. Und alle sind aus Carrara-Marmor. „Kriege gehören ins Museum“ steht am Eingang ins darbende aber bemerkenswerte Museum, welches dem Bundesministerium für Landesverteidigung unterstellt ist. (eb)

Dienstag, 02 März 2021 10:25

Die Wortmarke P*RAD*

Prad - Die „Liste Für Prad“ hat bei der letzten Ratssitzung mit einem Beschlussantrag an ihre Koalitionszeit mit der SVP und an das gemeinsame Ortsentwicklungsprogramm „Prad 2030“ angeknüpft. Die Gemeindeverwaltung, so der Beschlussantrag, „bewirbt die Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch bei der Landesregierung als Pilotgemeinde im Rahmen des ersten Südtiroler Landesfahrradmobilitätsplanes. Zudem strebt sie die Entwicklung und Vermarktung der Wortmarke „P*RAD*“ zum Zwecke der Kommunikation und Positionierung als fahrradfreundlicher Ort an.“ Der Antrag wurde bei der Ratssitzung einstimmig angenommen.
Der ehemalige BM Karl Bernhart (im Bild bei der Gratulation an Neo-BM Rafael Alber), der mit der Liste Für Prad nun auf der Oppositionsbank sitzt, sagt, dass es durchaus eine Überlegung wert sei, sich für diese Bewerbung einzusetzen. Der Ortsentwicklungsprozess 2030, der gemeinsam initiiert worden ist und der an den eingesetzten Stammtiwschen weiterentwickelt werde, solle nicht in der Schublade verschwinden. (eb)

Dienstag, 02 März 2021 10:24

Der seidene Geduldsfaden

Mals/Schlanders/Partschins - Die Gemeinden Mals, Schlanders und Partschins sind offiziell „südafrikanisch“. Die südafrikanische Virusmutante wurde in diesen drei Vinschger Gemeinden nachgewiesen. Das hatte zur Folge, dass die Gemeinden in den Ausnahmezustand versetzt worden sind: Verschärfter Lockdown, keine Schulöffnung und BürgerInnen dürfen die Gemeinde nur mit negativem Corona-Antigentest verlassen oder betreten. Zuerst traf es die Gemeinde Mals. Ab Mittwoch, den 24. Februar, war ein Antigen-Test für all jene Pflicht, die die Gemeinde vor allem aus Arbeitsgründen verlassen oder betreten. Mit viel Disziplin ließen sich die BürgerInnen vor allem am 23. Februar im Kulturhaus von Mals das Wattestäbchen bis tief in die Nasennebenhöhle einführen, um so den Antigentest durchführen zu lassen. Allerdings war die Organisation dieser Test alles andere als professionell. Denn es haben sich lange Warteschlangen und einhergehend Menschenansammlungen gebildet. Genau jene Zustände sind eingetreten, wovor der Landeshauptmann, der Landesrat für Gesundheit und der aus Mals stammende Sanitätsdirekter monatelang gewarnt haben.
Nicht anders lief es in Schlanders am vergangenen Sonntag und auch am vergangenen Montag ab: Warteschlangen, Menschenansammlungen. Von den Vorwarnungen aus Mals hat man für Schlanders offensichtlich nichts gelernt. Und das ausgerechnet für die Gemeinde Schlanders, welche rund 2000 Einpendler und rund 1000 Auspendler zu verzeichnen hat. Zieht man die MitarbeiterInnen am KH Schlanders ab, bleiben immer noch an die 2.500 Personen, die sich testen lassen mussten. Zudem sind, am Montagvormittag zumindest, kaum Kontrollen durch Polizeiorgane bei Verlassen und Betreten der Gemeinde durchgeführt worden, so dass viele Leute die Testerei als Schuss in den Ofen empfunden haben. Weil sie die Kombination aus Testen und Nicht-Kontrollieren als inkonsequent empfinden.
Etwa anders ist man in der Gemeinde Partschins vorgegangen. Dort hat der Gemeindesekretär Hubert Auer das Testen mit Voranmeldung durchgesetzt. Funktioniert hat dies am vergangenen Sonntag solange gut, bis aus drei Teststraßen zwei gemacht worden sind. Dann gab es am Abend auch vor dem Geroldsaal eine Warteschlange mit Menschenansammlung.
Übrigends: Die Zahlen für die täglichen Aus- und Einpendler und auch die entsprechenden Herkunftsgemeinden für Einpendler sind den Gemeindeverwaltungen genauestens bekannt. (eb)

Dienstag, 02 März 2021 16:06

Schlafender Vinschgau

Vinschgau/Chur/Landeck - Im vergangenen Herbst hat LH Arno Kompatscher angekündigt, eine technische und eine politische Arbeitsgruppe einzusetzen, die die Weichen für grenzüberschreitende Schienentrassen setzen soll. Passiert ist bislang nicht viel. Im Vinschgau so gut wie gar nichts.

von Erwin Bernhart

Es war ein feierlicher Akt in Graun: der Südtiroler LH Arno Kompatscher, der Nordtiroler LH Günther Platter, der Präsident der Lombardei Attilio Fontana und der Vize-Präsident des Kantons Graubünden Mario Cavigelli unterzeichnen eine Absichtserklärung „zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität in der „Terra Raetica“, insbesondere im Bereich des öffentlichen Schienenverkehrs“. Ein Lenkungsausschuss, bestehend aus den politischen Vertretern der Länder und eine technische Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachleuten aus den jeweiligen Ländern, sollen die Arbeiten koordinieren. Im ersten Jahr koordiniert die Amtsdirektorin vom Amt für Eisenbahnen und Flugverkehr, Stephanie Kerschaumer, die technische Arbeitsgruppe. Es habe bisher ein Treffen gegeben, bei dem es um die Herangehensweise gegangen sei. Ein zweites Treffen sei für April geplant. sagt Kerschbaumer dem Vinschgerwind, die die Namen der Beteiligten wie ein Staatsgeheimnis hütet. Bis zum Herbst soll eine Zielsetzung mit „Muss und Kann“-Bstimmungen stehen. Jedenfalls ist die technische Arbeitsgruppe bis Oktober 2023 eingesetzt.
In der Folge des Treffens in Graun haben sich in Graubünden und in Nordtirol Gruppen gebildet, die sich für Bahnverbindungen einsetzen: Die Graubündner für eine Bahnverbindung Mals-Suol und die Nordtiroler um eine Bahnverbindung Mals-Reschenpass-Landeck. Eine Art Aufbruchstimmung. Nur im Vinschgau ist es auffallend still. Auf die Frage, ob er über die Arbeiten im Hintergrund informiert sei, antwortet der Landtagspräsidetn Sepp Noggler etwa mit dem Hinweis, dass er nach seinem Ausscheiden aus der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sämtliche Unterlagen an die Tauferer BM Roselinde Gunsch übergeben habe, die für die Belange der „Terra Raetica“ zuständig sei. Mit derselben Frage konfrontiert, sagt der derzeitige Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Dieter Pinggera, dass man das Thema in der Bürgermeisterrunde vor zwei Wochen angesprochen habe und dass man demnächst im Bezirksausschuss über die Bahnverbindungen reden werde müssen um den gemeinsamen Standpunkt des Vinschgaus festzulegen. Pinggera stellt fest, dass die Bahnverbindung Mals-Scuol gut abgeklärt sei und macht damit seinen persönlichen Standpunkt klar. Der Knackpunkt war bisher bei der Finanzierung vor allem von Seiten der Schweiz zu sehen. Erfreulich sei deshalb die Bewegung in der Schweiz, die sich für eine Bahnverbindung Mals-Scuol einsetze.

Dienstag, 02 März 2021 10:22

Gedanken für die Zukunft

Graun/Nauders - In der Gemeinde Grau und in der Gemeinde Nauders macht man sich gemeinsam Gedanken für die Zukunft. Beide Gemeinden haben dem Brunecker Ingenieurbüro Gasser den Auftrag erteilt, eine Machbarkeitsstudie für eine skitechnische Verbindung Schöneben-Bergkastel/Nauders zu erstellen. Lift- und Pistentrassen und eine Kostenschätzung sollen Auskunft darüber geben, ob ein solcher grenzüberschreitender Traum realisiert werden könnte. Vorgespräche und Vorstudien haben ergeben, dass die Talstation des kleinen Pofelliftes in Grenznähe Ausgangspunkt für zwei Lifte sein kann: Mit einem 10er Kabinenlift in Richtung Schöneben und mit einem 10er Kabinenlift in Richtung Bergkastel. Pistentrassierungen von beiden Seiten wären möglich - mit einer Überbrückung der Hauptstraße von Nauders kommend. Man wolle, wenn schon, mit einem Projekt gerüstet sein, wenn Gelder aus dem Recovery Fund möglicherweise auch für solche Projekte bereitgestellt würden, sagt der Grauner BM Franz Prieth (Bild). Die Studie kostet um die 8.000 Euro, die Hälfte davon trägt die Gemeinde Graun. In Nauders teilen sich die Kosten die Gemeinde und der Tourismusverein.
Die Gemeinde Graun hat auch eine Machbarkeitsstudie für eine Rodelbahn von der Haideralm bis ins Dorf in Auftrag gegeben. Die derzeitige Rodelbahn in Talai könnte auf die andere, lifttechnisch erschlossene Talseite verlegt werden. Damit würde eine Aufwertung des Skigebietes angestrebt, sagt BM Prieth. (eb)

Dienstag, 02 März 2021 10:19

Testen als Schildbürgerstreich

Eine Frau aus dem Oberland ist erzürnt. Sie hatte am Montag, 1. März 2020, am Schlanderser Krankenhaus einen PCR-Test vereinbart, als Vorbereitung auf eine Operation. Sie wurde abgewiesen, mit der Aufforderung, sie müsse zuerst den Schnelltest im Kulturhaus machen. Das sei seit heute Vorschrift. Sie fügte sich, nahm die lange Wartezeit in Kauf und ärgerte sich maßlos. Das Ganze ähnle einem Schildbürger-Streich bei dem sich die Frage stellt: Wo bleibt da der Hausverstand? (mds)

Montag, 01 März 2021 14:54

Herrliches Martell für Marmotta Trophy

Marmotta Trophy Martell - Martell hat die Herausforderungen für die heurige Marmotta Trophy in vielerlei Hinsicht vorbildlich gemeistert. Die Schnee- und Wetterbedinungen am Wochenende des 20. und 21. Februar waren optimal. Optimal gemacht haben die Marteller mit den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern die Bedingungen für die corona-bedingten Sicherheitsmaßnahmen. Der vierten Etappe des Skibergsteigerweltcups hat Martell seinen Stempel aufgedrückt.
Im Biathlonzentrum ‚Grogg‘ traten im ersten ‚Sprint‘ am Samstag, den 20. Februar, die stärksten Protagonisten der Disziplin gegeneinander an, wobei der Schweizer Arno Lietha und die Schwedin Tove Alexandersson brillierten. Es war ein intensiver Morgen, der um 9 Uhr mit den Qualifikationen begann, die nützlich waren, um die allgemeine Form im Hinblick auf die finalen Wettkämpfe erahnen zu können.
Als erstes gingen die Mädchen der U20-Kategorie auf die Strecke, dicht gefolgt von den Männern, die alle großen Respekt vor den Anti-Covid-Regeln hatten. Natürlich war das Rennen für die Öffentlichkeit gesperrt und die Athleten trugen bis eine Minute vor dem Start Masken. Aber auch gut abgetrennte Bereiche mit Desinfektionsgel an jedem Eingang, trugen zu einem echten Erfolg unter dem Sicherheitsaspekt bei. Was das Rennen betrifft, so gab es einige Überraschungen und viel Spaß auf der Strecke von Martell. Siegerin bei den Jüngsten wurde die Schweizerin Caroline Ulrich, die sich gegen die Italienerinnen Samantha Bertolina und Lisa Moreschini auf den Plätzen zwei und drei durchsetzen konnte.
s49 AlexanderssonKurz darauf waren die U20-Männer an der Reihe mit einem Schweizer Doppel: zum einen Léo Besson, der seinen 20. Geburtstag gebührend feierte, und zum anderen Matteo Favre bei seinem zweiten Auftritt im Weltcup. Auf Platz drei der Führende der Gesamtwertung, der Österreicher Paul Verbnjak, der wertvolle Punkte sammelte, um die Spitze zu halten.
Um 10.30 Uhr begannen die Rennen der Senioren und der U23. Schon in der Vorrunde machte der Schweizer Arno Lietha deutlich, dass er den Erfolg anstrebte, und so war es auch. Die Viertel- und Halbfinalrunden wurden ohne größere Probleme gewonnen, aber erst im Finale musste Lietha sein ganzes Können zeigen, um Nicolò Ernesto Canclini zu bezwingen. Der Italiener kämpfte bis zum letzten Meter, doch ein nicht perfekter Wechsel vor der Abfahrt brachte ihm den 2. Platz ein. Dritter Finalplatz für den Spanier Oriol Cardona Coll.

Ein ähnliches Szenario auch bei den Frauen, mit nur einer Frau an der Spitze in allen Läufen, außer in der Qualifikationsrunde. Es war die Schwedin Tove Alexandersson, die den Sieg mit einigen wirklich unglaublichen Läufen nach Hause brachte, dominiert vom ersten bis zum letzten Meter. Die Skandinavierin, Jahrgang ’92, sammelte dank dieses Sieges wichtige Punkte, um die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung zu übernehmen, die bisher von der Französin Axelle Gachet Mollaret dominiert wurde. Zweiter Platz für die Schweizerin Marianne Fatton, hinter ihr die Französin Emily Harrop.
Bei den U23-Männern liegt immer noch Arno Lietha auf dem ersten Platz, vor dem Italiener Giovanni Rossi und Florian Ulrich, während bei den Frauen die Party französisch geprägt ist mit Marie Pollet Villard vor der Italienerin Giulia Murada und Giorgia Felicetti.

Die Einzelrennen am Sonntag, den 21. Februar waren ein unglaubliches Spektakel.
Sieger bei den Senioren wurde der Italiener Matteo Eydallin und die Schwedin Tove Alexandersson. Vier Anstiege, drei Abfahrten und zwei Strecken, die mit Skiern auf den Schultern zurückgelegt werden mussten, machten den Unterschied zwischen den Athleten aus, mit Soloankünften in allen Kategorien. Der Start erfolgte um 9 Uhr mit den U20-Frauen, gefolgt von den Seniorinnen und den U23-Frauen, den U20-Männern, während die Senioren und die U23-Männer als letzte an den Start gingen, wobei 20 Minuten zwischen einem „Start“ und dem nächsten lagen.
Das Rennen der Männer hatte spannende Momente: Matteo Eydallin (CS Esercito) machte den Unterschied: Er setzte sich am ersten der vier Anstiege ab, erholte sich dann am zweiten und machte am dritten den Sack zu.
Bei den Damen dominierte die Schwedin Tove Alexandersson das Rennen, die ihren Erfolg vom gestrigen Sprint wiederholte und ihren Vorsprung auf die Weltcup-Konkurrentinnen weiter ausbaute. Hinter der Skandinavierin kamen die Französin Axelle Gachet Mollaret und die Italienerin Alba De Silvestro, die die italienische Ankunftsreihenfolge eröffneten. Es folgten Mara Martini (4.), Ilaria Veronese (5.) und Giulia Murada (6.).
Bei den Männern eroberte ein weiteres italienisches Doppel die ersten beiden Plätze des U23-Podiums mit Andrea Prandi vor Sebastien Guichardaz. Platz drei für den Schweizer Julien Ançay kam mit mehr als drei Minuten Rückstand auf den Italiener.

Die U20 waren die ersten, die starteten und es gab einen engen Kampf zwischen Samantha Bertolina und Lisa Moreschini. Auch bei den U20-Männern wurden die Prognosen mit dem Sieg des Österreichers Paul Verbnjak eingehalten, in einem vom ersten bis zum letzten Meter dominierten Rennen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Thomas Bussard alle Schweizer, gefolgt von Léo Besson, der nach seinem gestrigen Sieg ein großartiges Wochenende abrundet.
Georg Altstätter, BM von Martell und Präsident des Organisationskomitees, zog die abschließende Bilanz der Südtiroler Veranstaltung: „Hinter einem Weltcup-Event wie diesem steckt fast ein Jahr Arbeit, vor allem mit dem Covid-19, der die Organisation von Sportveranstaltungen erschwert. Wir bedanken uns beim Bergrettungsdienst des Martelltals und des Vinschgaus, bei allen freiwilligen Helfern, bei den verschiedenen Vereinen, die mit uns zusammenarbeiten, bei der Provinz Bozen und bei allen Sponsoren“.

Montag, 01 März 2021 14:52

Torgefährlich

s48 AHC VinschgauEishockey - Tobias Nagl und Andreas Strobl erzielten in der Regular Season jeweils 3 Tore für die Eisfix und waren somit die treffsichersten Stürmer im Vinschger Kader. Den einzigen Playoff-Treffer erzielte Andreas Pohl. (sam)

Montag, 01 März 2021 14:51

Livestream

s48 AHC VinschgauEishockey - Die Fans der Eisfix mussten nicht auf Eishockey verzichten. Einige Heimpartien übertrug der Verein via Livestream auf Facebook. (sam)


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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
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Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
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Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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