Administrator

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Montag, 29 April 2024 13:21

Zu Besuch auf Montani

Morter/Montani/Nibelungenhandschrift - Wie kommt die Literatur zum Menschen? Heute gehen wir in eine Buchhandlung oder Bibliothek und haben die Qual der Wahl. Früher, also im Mittelalter, war das viel einfacher: Da kam einer auf eine Burg, wurde feierlich mit einen guten Trunk begrüßt, denn man wusste, er bringt politische Neuigkeiten und Hoftratsch, aber auch unterhaltsame Literatur. Vermutlich hatten die Zuhörer nicht die Qual der Wahl. Und weil die wenigsten Ritter und Ritterfräulein damals lesen konnten, musste er mündlich vortragen, vermutlich in einem feierlich gehobenen Sprechton. Der Besuch eines „Sängers“ war ohne Zweifel jedes Mal ein Fest in dem oft einförmigen Leben. So kam also einer auch auf Schloss Montani und sagte: „Wie ich euch kenne, sind euch viele alte Sagen bekannt. Ich habe einige gesammelt und ein tolles Werk daraus gemacht, später wird man es „Das Nibelungenlied“ nennen. Ihr werdet staunen!“

 

Uns ist in alten mæren
wunders vil geseit
von helden lobebæren,
von grôzer arebeit,
von fröuden hôchgezîten,
von weinen und von klagen,
von küener recken strîten
muget ir nu wunder hœren sagen.

 

Das ist nur die erste Strophe, aber die hat es in sich! Sie ist das „Vorwort“ zum großartigen Werk.

Wer seine Rede nicht mit „mir“ beginnt, sondern mit „uns“, der schließt die Zuhörerschaft mit ein; und er verspricht: „Ihr werdet sagen hören“. Mittelalterliche Literatur ist Vortrags-, nicht Leseliteratur. Der Vortragende bringt Literatur „zu Gehör“, er schafft sich eine festlich gestimmte Hörgemeinschaft, indem er sie in das gemeinsame Vorwissen einbezieht. Denn wenn er sich auf alte mæren, also alte Sagen beruft, geht er davon aus, dass z. B. die Sagen um Brunhild aus Island, Kriemhild aus Worms und Etzel aus dem Hunnenland dem Publikum bereits bekannt sind, das nun gespannt auf die Art der Ausgestaltung und Darbietung wartet. Der Sänger – nennen wir ihn einmal so – beruft sich also auf „Quellen“, er erhebt nicht den Anspruch, Urheber der Sagenstoffe zu sein; im Gegensatz zu heutigen originalitätssüchtigen Autoren sieht er sich bewusst in einer inhaltlichen Tradition. Sein Ehrgeiz ist es, mit kunstvollen Versen und gekonntem Vortrag Spannung aufzubauen und die Hörerschaft zu fesseln. Dafür darf er Belohnung erwarten: „Lass mir den besten Becher Weins in purem Golde reichen!“ (Goethe, Der Sänger). Es musste wohl nicht Gold sein, aber ein verstohlen lieber Blick eines Ritterfräuleins als Zugabe konnte nicht schaden!

Welche Inhalte sind zu erwarten? Sie werden kompakt aufgezählt: Erst einmal ruhmreiche (lobebære) Helden. Wir leben ja in der Blütezeit des Rittertums! Aha, sagen die Zuhörer und Hofdamen, jetzt kommen Siegfried, Gunther, Hagen, Etzel, Hildebrand...! Wenn das Wort „Helden“ fällt, muss man mit dem Schlimmsten rechnen, mit großer Mühsal (arebeit), mit blutigen Kämpfen (strîten) kühner Recken, und so kommt es auch. Aber die Frauen werden ihnen in nichts nachstehen, sie kommen in der ersten Strophe nur noch nicht vor. Brunhild und Kriemhild sind misstrauisch – welche Rolle spielte z. B. Siegfried in der Hochzeitsnacht von Brunhild? Sie sind eifersüchtig und gierig nach Macht und Reichtum – das im Rhein versenkte Gold wird heute noch gesucht! Es sind diese Frauen, die schließlich alle ins Unglück stürzen. Weinen und Klagen ist vorprogrammiert, wer sich Minne erwartet hat, wird enttäuscht!
Neben den Tiefen gibt es aber auch Höhen: fröuden, also freudige Ereignisse, hôchgezîten, das sind festlich erhöhte Zeiten: An den Höfen und auf den Burgen werden Abgesandte und Gäste empfangen, Minnesänger begrüßt, Turniere abgehalten, es wird Musik gemacht und getanzt, um Abwechslung und Freude in den sicher oft tristen Alltag auf einer Burg zu bringen.
Aber letztlich bleiben Mühsal, Kämpfe, Tränen und Schmerz die tragenden Motive des Epos. Schicksalsgläubigkeit, Hass, Intrige, Machtgier und Rachsucht führen schließlich alle ins Verderben. Auch wenn man in Worms in die Kirche geht – kein germanischer Held stirbt mit einem Stoßgebet auf den Lippen!
Der Erzähler nennt das zu Recht „wunder“, er meint damit Erstaunliches, Erzählenswertes, was er dem gespannten Publikum zu „sagen“ verspricht, das braucht seine Zeit. Der „Sager“ genießt sicher mehrere Tage lang die Gastfreundschaft auf Montani, bis er die circa 2400 Strophen des „Nibelungenliedes“ zu Gehör gebracht hat. Ob er frei vorgetragen oder schon schriftliche Unterlagen benutzt hat? Den Schreibkundigen sei jedenfalls Dank, dass sie den großen Stoff kunstvoll niedergeschrieben und uns in mehreren wunderbaren Handschriften übermittelt und bewahrt haben!

So, das war jetzt nur die erste Strophe, nun aber auf nach Worms am Rhein, da warten schon Kriemhild, Gunther, Gernot und Giselher mit ihrer Mutter Ute – lest selber!

Erich Daniel

Montag, 29 April 2024 13:20

Koffer packen für die letzte Reise

Laas - Gerlinde Pazeller aus Prad und Nadia Gluderer aus Laas sind beide Mitglieder der Hospizbe-wegung. Gerlinde ist freischaffende Künstlerin. Nadia führt zusammen mit ihrem Mann David Bertoldin das „Bestattungsunternehmen Angelus“ in Schluderns. Die beiden Frauen kommen dem Abschiednehmen, dem Sterben und dem Tod oft ganz nahe. Beide haben sich auch selbst von lieben Angehörigen verabschieden müssen, Gerlinde von ihrer Schwester und Nadja von ihrem kleinen Sohn. Ihnen ist es wichtig, den Themen Sterben und Tod einen respektvollen Platz in der Gesellschaft zu geben. Deshalb konzipierten sie die Ausstellung „Koffer packen für die letzte Reise“. In der Laaser Markuskirche öffneten sie damit einen Raum für einen Dialog zwischen Leben und Tod. Viele große und kleine, teils offene, teils verschnürte, teils leere und teils gefüllte Koffer erzählten Lebensgeschichten. Gerlinde hatte die Koffer gesammelt und gemeinsam mit Nadia als stimmiges, liebevoll arrangiertes Ensemble zusam-mengestellt. Besucherinnen und Besucher dachten sofort an ein Kommen und Gehen, an Menschen in Eile, an Menschen auf der Flucht, an Reisenden zwischen den Welten, kurzum an Menschen, die ihre Koffer letztendlich zurücklassen mussten. Auf Bannern waren Fragen zu lesen, die zum Nachdenken anregten und die bewegten: Bin ich glücklich? Was bleibt, wenn ich sterbe? Was möchte ich hinterlassen? Was habe ich im Leben verpasst? Habe ich einen letzten Wunsch? Bin ich gut vorbereitet, um jederzeit loszulassen? Kann ich mich auf den Tod vorbereiten? Wen möchte ich neben mir haben, wenn der Abschied kommt? Die Betrachterinnen und Betrachter traten in ein inneres Gespräch mit sich selbst, und sie suchten in der Stille nach Antworten. Es wurde bewusst: der Tod ist unser ständiger Begleiter, den wir allzu oft ins Abseits drängen, obwohl wir wissen, dass es kein Leben ohne den Tod gibt. Die Botschaft: Das Reden über Abschied kann uns die Angst vor dem Sterben nehmen und das Loslassen erleichtern. Die Auseinandersetzung mit dem Tod führt uns auch vor Augen, wie wertvoll das Leben ist. Der Tod sollte als natürliches Ereignis ins Leben hereingeholt werden. Das ist die Intention der beiden Ausstellungskuratorinnen. Und sie haben viele Menschen erreicht. Ohne viele Worte ist es ihnen in zurückhaltender Weise gelungen, Menschen zu berühren und behutsam dazu anzuregen, den Dialog zwischen Leben und Tod weiterzuführen. (mds) 

Montag, 29 April 2024 13:19

VSS anerkannt

Südtirol - Im Rahmen der Sitzung des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) vom 17. April 2024 wurden der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) und die Unione Società Sportive Altoatesine vss logo(USSA) als Enti di Promozione Sportiva, sogenannte Sportförderungsorganisationen anerkannt. „Die Anerkennung von VSS und USSA als Sportförderungsorganisationen ist ein Meilenstein für uns“, freut sich Paul Romen. „Ein besonderer Dank geht dabei an Landeshauptmann Arno Kompatscher und Senator Meinhard Durnwalder für die großartige politische Unterstützung und an CONI-Südtirol-Präsident Alex Ta-barelli für die institutionelle Hilfe“, so Romen.

Montag, 29 April 2024 13:18

Berufe hautnah kennenlernen

MS Schlanders - Die Frage welcher Beruf zu einem passt und welchen Berufsweg man einschlagen möchte stellt viele Jugendliche vor eine schwierige Wahl. Die HGJ tourt deshalb das ganze Schuljahr über durch alle Mittelschulen Südtirols, um den Schülerinnen und Schülern bei genau dieser Entscheidung unter die Arme zu greifen. Anhand einer Präsentation erklärte Manuela Holzhammer, Koordinatorin der HGJ, den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Schlanders die Aufgaben und Ausbildungswege in den Bereichen Service, Küche, Rezeption und Management. Eine Gruppe von 52 Schülerinnen und Schülern, besuchte dabei auch das Parkhotel zur Linde und das Hotel Vier Jahreszeiten. „Die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe haben Zukunft und wir freuen uns sehr über die Unterstützung der Betriebe vor Ort, welche die Schülerinnen und Schüler hinter die Kulissen blicken lassen“, so Daniel Schölzhorn, Obmann der HGJ.
Nach dem Vortrag der HGJ stellte die Koordinatorin der Junghandwerker/innen im lvh Evi Atz die zahlreichen Berufe im Handwerk und die Ausbildungswege vor. Nach dem Vortrag ging es für die Schülerinnen und Schüler in das Gewerbegebiet Vetzan. Dort besuchten sie den KFZ Betrieb Auto Telser KG, den Kaminkehrer Schwemm und die Autokarosseriewerkstatt Wetha Karosserie OHG. “Wir möchten uns bei den Betrieben für ihre Zeit und ihre Mühe bedanken, ein praktischer Einblick in die Betriebe ist für die Schülerinnen und Schüler sehr wichtig und motiviert sie möglicherweise, einen praktischen Beruf zu wählen”, so Priska Reichhalter, Obfrau der Junghandwerker/innen im lvh. 

Montag, 29 April 2024 13:17

Mozart-Requiem mit 100 Sänger:innen

Mals/Meran - Das Mozart-Requiem wurde am Samstag, den 27. April in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Mals und am 28. April in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Meran aufgeführt. Aufgetreten sind rund 100 Sängerinnen und Sänger des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau im Südtiroler Chorverband. Unter der Leitung von Bezirkschorleiter Josef Sagmeister wurde mit dem Requiem eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte aufgeführt. Musikalisch begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger vom Orchester „Cum Tempore“ und den vier Solisten: Franziska Hofer (Sopran), Valeria Gasser (Alt), Renzo Huber (Tenor) und Hermann Kiebacher (Bass). Es war für die vielen Zuhörer ein besonderes Konzerterlebnis, für die Musiker und Sänger eine große Herausforderung. Das Requiem ist das letzte Werk Mozarts, das er auf dem Sterbebett geschrieben hat. Als Mozart am 5. Dezember 1791 starb, war es nur zu etwa zwei Dritteln tatsächlich fertig. Das Requiem in d-Moll ist ein mysteriöses Meisterwerk, das sehr emotional wirkt. Viele Legenden sind rund um die Auftragserteilung und die Ausführung entstanden. Ein Bote hat im Auftrag eines unbekannten Fremden Mozart mit der Ausführung des Requiems beauftragt und ihm gleich die Hälfte des Honorars übergeben, bevor er anfing. Als Mozart 1791 im Alter von 35 Jahren starb, war es ihm erst gelungen, die Requiem- und Kyrie-Sätze vollständig zu vollenden. Er hinterließ für den restlichen Teil nur Skizzen. Mozarts Frau Constanze befürchtete, dass sie die Restzahlung nicht erhalten würde und beschloss, Schüler von Mozart zu bitten, das zu beenden, was Mozart im Verborgenen begann. Joseph von Eybler und Franz Xaver Süssmayr erledigten diese Arbeit. Um das Werk so überzeugend wie möglich zu gestalten, wurde Mozarts gefälschte Signatur zusammen mit dem Datum von 1792 hinzugefügt und an Graf Franz von Walsegg übergeben. (hzg)

Unser Frau/Schnals - Das Haus der Gemeinschaft in Unser Frau war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Kapellmeister Andreas Rechenmacher den Taktstock erhob und die 38 Musikantinnen und Musikanten das eingeübte Programm zum Besten gaben.
Noch bevor der eröffnende Konzertmarsch „Sympatria“ gespielt wurde, ergriff Hermann Tumler, im Namen des Führungsteams, das Wort und begrüßte die zahlreichen Ehrengäste und dankte den Sponsoren und der Konzertsprecherin Elisabeth Santer.
Anschließend wurden die Zuhörer auf eine musikalische Reise entführt: klangvoll ging es ins Gebirge der Appalachen nach Nordamerika mit der „Appalchian Ouverture“ von James Barnes. Lieblich und verträumt wurde das Publikum aufs offene Meer getragen, mit „The Seal Lullaby“ von Eric Whitacre. Von dort ging die Reise weiter nach Ungarn mit den schwungvollen Zigeunertänzen „Puszta“ von Jan Van der Roost.
Einer der Höhepunkte des Konzertes war der Ausflug in die Filmkompositionen von Ennio Morricone. Zum einen wurde das bekannte Solostück „Gabriel’s Oboe“ (arr. von Roland Kernen) von Solistin Laura an der Trompete aufgeführt. Und weiter wurden die Zuhörer in die wilde Western-Szene mit dem Medley „Moment for Morricone“ (arr. von Johan de Meij) entführt.
Der lang anhaltende Applaus war die Anerkennung an die Musikanten der Musikkapelle Schnals, für die intensive Probentätigkeit in den letzten Monaten mit insgesamt 17 Gesamtproben und 20 Teil- und Ensembleproben. Im Anschluss an die beiden Zugaben ließen die Musikanten und Zuhörer die musikalische Reise mit einer leckeren Marende im Foyer ausklingen.

Regionalhistorischer Roman zum Schicksal einer Familie im Tirol des 19. Jahrhunderts

Helene Mathà liest aus ihrem neuen Buch

> Café Hölderle, Martell
> Samstag, 18. Mai 2024
> 14.30 Uhr

Ablauf:
• Bildschirmpräsentation zur Darstellung der Handlung
• Lektüre kurzer Abschnitte aus dem Buch
• Musikalische Umrahmung

 

 

 Bildungsausschuss Martell

mit Roman Altstätter
Musikalische Begleitung:
Nils Altstätter - Cello
Gernot Niederfriniger - Harfe

Freitag, 10. Mai 2024
um 20.00 Uhr
Kortsch - Haus der Dorfgemeinschaft

 

 Bildungsausschuss Kortsch

Freitag, 17. Mai 2024, 19.00 Uhr - Kulturhaus Mals

 Bildungsausschuss Mals

Montag, 29 April 2024 13:11

Bildungszug: "Mear Wert"

Samstag, 11. Mai von 14.00 bis 19.00 Uhr

 Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz


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