Überall gibt es solche und solche

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Der Brixner Theologieprofessor Paolo Renner referierte im Rahmen der Ausstellung zu den Weltreligionen im Kulturhaus von Schlanders über den Islam.  Der Brixner Theologieprofessor Paolo Renner referierte im Rahmen der Ausstellung zu den Weltreligionen im Kulturhaus von Schlanders über den Islam.

Schlanders/Ausstellung Weltreligionen - Im Rahmen der Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ organisierte der Pfarrgemeinderat von Schlanders und Kortsch einen Vortrag über den Islam. Als Referenten konnte Monika Bleimschein Plangger den Brixner Theologieprofessor und Direktor des ökumenischen und interreligiösen Instituts für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, Paolo Renner, im Kulturhaus begrüßen. Renner informierte über die Entstehung, die Ausbreitung und die Glaubensinhalte des Islam. Den Islam als einheitliche Religionsgemeinschaft gibt es nicht, meinte Renner. Es ist ein Sammelbegriff verschiedener Richtungen. Die Sunniten sind die größte Gemeinschaft, außerdem gibt es die Schiiten, die Sufis, die Bahai und weitere Untergruppen, so wie es auch bei den Christen verschiedene religiöse Strömungen gibt. Mohammed gilt als der höchste Prophet und der Koran als Wort Gottes. Die 5 Säulen sind die wichtigsten Regeln für Muslime. Renner berichtete, dass die Araber ganz Nordafrika und den Großteil von Spanien eroberten und dort rund 800 Jahre bis 1492 herrschten. Doch die Muslime haben in Spanien die anderen Religionen respektiert und im Bauwesen und in der Landwirtschaft viel geleistet. Viele Kenntnisse im Bereich der Medizin verdanken wir den Arabern. Nach dem Koran gibt es keinen Zwang zur Religion. Solidarität und Menschlichkeit sind die Grundbotschaften aller Religionen und wenn alle Christen nach dem Evangelium und alle Muslime nach dem Koran leben würden, wäre die Welt ein Paradies, meinte Renner. Aber es gibt eben überall, bei allen Völkern und bei allen Religionen solche und solche. Es gibt viele Vorurteile und Missverständnisse. Die Islamisierung Europas ist eine Tatsache, weil die Anzahl der Muslime zunimmt, aber eine Gefahr sieht Renner nicht. Im Gegenteil, es kommt zu einem Wetteifer zwischen den Religionen und seit es mehr Muslime gibt, fragen sich auch viele Christen, was es heißt Christ zu sein. Renner kritisierte Karikaturisten und Kabarettisten, die Weltanschauungen und religiöse Führer lächerlich machen. (hzg)

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