20 Jahre Vinschgerbahn

geschrieben von
Der „Coradia Stream“ von Innen: hoch, geräumig, spartanisch. Jochaim Dejaco: Wir können es kaum erwarten, die neuen Züge 2026 einpflegen zu können.“ Der „Coradia Stream“ von Innen: hoch, geräumig, spartanisch. Jochaim Dejaco: Wir können es kaum erwarten, die neuen Züge 2026 einpflegen zu können.“

Mals - Die Feier zu 20-Jahre Vinschgerbahn am Kopfbahnhof von Mals war von der Zukunft überstrahlt: Viele Besucher wollten das Innenleben des neuen „Coradia Stream“, der neuen Zuggarnituren, sehen, riechen und ertasten.

von Erwin Bernhart

Zur Feier in Mals angekündigt war LH Arno Kompatscher. Kompatscher kam nicht, ein Abwesenheitsgrund wurde nicht genannt. Bühne frei also für seinen Stellvertreter und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Spritzige Töne kamen von David Frank, Markus Frings moderierte und die FF Tartsch sorgte für das Stillen von Hunger und Durst.
STA-Direktor Joachim Dejaco ließ Geschichtsssplitter aufleben: Nach einer Bauzeit von nur 2 Jahren wurde die Vinschgerbahn am 1. Juli 1906 eröffnet; zuletzt, also 1986 fuhren 6 Züge am Tag, heute seien es 60. In den 1990ern holte sich die Natur das Bauwerk zurück, dokumentiert auch von der Künstlerin Carmen Müller. Es waren dann nach dem Beschluss der Landesregierung zur Reaktivierung der Vinschgerbahn im Jahr 1999 vor allem die Ingenieure Mario Cagol und Helmuth Moroder, die den Vinschgern die Bahn erkläutern, erklären und schmackhaft machen mussten. Am 5.5.2005 war die Jungfernfahrt der neuen Bahn und der Erfolg stieg messbar von Tag zu Tag. Dejaco erinnerte auch an das Zugunglück vom 12. April 2010, bei dem 12 Tote und zahlreiche Verletzte zu beklagen waren.
Anhand eines Zahlenvergleichs zwischen der Verkehrszunahme auf der Straße im Pustertal und im Vinschgau sagte Dejaco, dass eine funktionierende Regionalbahn den Zuwachs an Autoverkehr verlangsamen könne.
Über die Bahngeschichte und über die Bahn als zukunftsträchtiges Verkehrsmittel tauschten sich Alfreider mit seinem Nordtiroler Amtskollegen René Zumtobel und Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch aus. Gunsch erinnerte an den langen Weg der Überzeugungsarbeit, die in Richtung Vinschgerbahn vor allem von der Umweltschutzgruppe, von Richard Theiner und von einigen Bürgermeistern geleistet worden sei. Zumtobel machte drei Faktoren für die Attraktivität der Bahn aus: das Angebot in Form eines dichten Taktes, die Qualität der Fahrzeuge und der Bahnhöfe und letztlich auch der Preis. Es sei die Zukunft, durchgehend reisen zu können.
Später wird der Präsident der Freunde der Eisenbahn Walter Weiss allein den damaligen LH Luis Drunwalder für die Wiedereinführung der Vinschger Bahn lobend verantwortlich machen.

Gelesen 15 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.