Wie geht es nach dem Waldbrand weiter?

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Ab dem 10. April brannten im Gebiet der Gemeinden Prad am Stilfserjoch und Stilfs über 140 Hektar Wald. Der Landesforstdienst hat jetzt in Absprache mit den Grundeigentümern und den betroffenen Gemeinden eine kurzfristige und mittelfristige Maßnahmenplanung erstellt. (Foto: LPA/Forstinspektorat Schlanders)» Ab dem 10. April brannten im Gebiet der Gemeinden Prad am Stilfserjoch und Stilfs über 140 Hektar Wald. Der Landesforstdienst hat jetzt in Absprache mit den Grundeigentümern und den betroffenen Gemeinden eine kurzfristige und mittelfristige Maßnahmenplanung erstellt. (Foto: LPA/Forstinspektorat Schlanders)»

Prad/Stilfs -Der Landesforstdienst hat nach dem Waldbrand vom 10. bis zum 24. April auf dem Gebiet der Gemeinden Prad am Silfser Joch und Stilfs kurz- und langfristigen Maßnahmenplan ausgearbeitet

Ab dem 10. April brannten im Gebiet der Gemeinden Prad und Stilfs 145 Hektar Wald. „Dank des schnellen Einsatzes und der guten Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte konnten die Flammen vom Hof Gawierg und vom Dorf Stilfs ferngehalten werden“, unterstreicht Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher: „Ich bedanke mich bei allen Einsatzkräften.“ Der Brand wurde am 11. April unter Kontrolle gebracht und am 24. April hieß es offiziell „Brand aus“.
Durch Drohnenaufnahmen wurde eine Brandfläche von 145 Hektar im steilen Standortschutzwald zwischen 900 und 1965 Höhenmetern festgestellt. Im unteren Bereich brannten Kiefernwälder, im mittleren Bereich Lärchenwälder und im oberen Bereich Fichten-Lärchen-Wälder.
Der Schutz des Hofes Gawierg und der Umsetzerantenne am Montoni waren am ersten Tag der Löschmaßnahmen prioritär. Andreas Platter vom Forstinspektorat Schlanders fasst zusammen: Zwei Faltbecken wurden nach oben geflogen und mit Wasser aus Löschhubschraubern gefüllt, da Forstwege erst freigeräumt werden mussten. Insgesamt kamen fünf Löschhubschrauber zum Einsatz, darunter ein Super Puma mit 4000 Litern Fassungsvermögen und vier weitere mit je 1000 Litern. Acht Faltbecken mit bis zu 8000 Litern und drei Löschcontainer mit je 33.000 Litern wurden aufgestellt, um Wasser für die Löscharbeiten vom Boden aus bereitzustellen. Das Forstpersonal der Forststation Prad unterstützte die Feuerwehren durch Ortskenntnis bei den Nachlöscharbeiten.
Der Landesforstdienst hat jetzt in Absprache mit den Grundeigentümern und den betroffenen Gemeinden eine Maßnahmenplanung erstellt, wie Landesforstdirektor Günther Unterthiner darlegt: Kurz- und mittelfristig geht es an die Wiederherstellung und Instandsetzung der Forstwege zum Montini von der Zufahrt von Lichtenberg und von Stilfs aus, auch der verbrannte Wald-Weide-Trennungszaun in Holz auf der Südseite des Montoni in Stilfs wird wieder aufgebaut. Die Brandflächen werden im Hinblick auf die Verjüngungssituation monitoriert, dabei wird die Entwicklung von Sekundärschädlingen im Auge behalten. Zudem müssen die instabilen Bäume im Bereich der Forstwege gefällt werden. Außerdem werden die Bäume im unmittelbaren Bereich des Umsetzers entfernt, damit wird die Brandgefahr für den Umsetzer in Zukunft verringert.
Mittel- und langfristig werden waldbauliche Maßnahmen umgesetzt: Durch Einbringen von Mischbaumarten wird ein klimafitter Laubmischwald gefördert. Die Wasserfassung für die Löschwasserleitung zum bestehenden Löschteich Schartalm wird adaptiert. Forst- und Almwege werden gesäubert, strategische Wege verbreitert und verlängert. Mit dem Ausbau der Wege wird auch die Waldbrandbekämpfung in Zukunft erleichtert. Zudem wird eine Nutzung der Synergie zwischen Beregnungs- und Waldbrandlöschteich im Bereich der Hofstelle Gawierg angestrebt und ein Löschwasserteich angelegt. Das bestehende Speicherbecken Patzleid inklusive Zuleitung alter Bergerwaal wird saniert.
Die Kosten für die kurzfristigen Maßnahmen werden auf 80.000 Euro geschätzt, die über Regiearbeiten des Landesforstdienstes abgewickelt werden können. Für die mittelfristig umzusetzenden Maßnahmen sind Investitionen von rund 400.000 Euro vorgesehen. Karte mit Integralprojekt im Anhang. (LPA/r)

 

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