Ausgabe 24/2021

Ausgabe 24/2021 (61)

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Mals-Obervinschgau - Paul Thöni ist 95 und Thöni ist Schul-Urgestein im Oberen Vinschgau. Kürzlich hat Thöni seine Erinnerungen über die Entstehung der Schulen im Obervinschgau seiner Nichte Elisabeth Scarpatetti diktiert und uns zukommen lassen. Wir drucken Thönis Vermächtnis vollinhaltlich ab.

Die Lateinmittelschule
Nach meiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Jahre 1947 musste ich feststellen, dass fast alle öffentlichen Stellen von auswärtigen Beamten besetzt waren.
Es hatte sich gegenüber der faschistischen Zeit kaum etwas geändert, und der Unmut der Bevölkerung war nicht gering – vor allem wegen der sprachlichen Barriere.
Aber wegen des gewaltigen Ausbildungsdefizites wären wir nicht imstande gewesen, diese Leute zu ersetzen. Denn zumindest der Abschluss einer staatlichen Mittelschule war die Voraussetzung. Sekundarschulen gab es aber nur in der Stadt, und diese waren für unsere Leute nicht leicht zugänglich. Wie war da Abhilfe zu schaffen?
Mir kam schließlich der Gedanke, man müsste versuchen, den Spieß umzudrehen. Nicht die Schüler sollten in die Stadt zur Schule, sondern umgekehrt, die Stadtschulen sollten ins Tal. Wohl ein frommer Wunsch, denn die Wirklichkeit war anders. Man traute uns nicht zu, eine Schule aufzubauen.
Das Problem wurde ich nicht mehr los, und es begann ein jahrelanger Kampf um eine Lösung: unermüdliche Aufklärungsarbeit- Pläne, Rückschläge…
Unser hartnäckiges Streben führte dann doch zum Ziel. Im Jahre 1958 konnten wir eine Außenstelle der Latein- Mittelschule von Meran in Mals eröffnen. Passende Räumlichkeiten standen uns in der Ferrari- Villa zur Verfügung.
Landesweit war das die erste Sekundarschule außerhalb der Stadt, und sie wurde gleich ein Gegenstand der Bewunderung und des Neides.
Aber recht bald erreichte uns eine unliebsame Überraschung. Wegen des großen Nachholbedarfs kamen viel mehr Meldungen als ursprünglich erwartet. Das Ferrari- Haus, unser ursprünglicher Sitz, wurde zu klein und auch zusätzliche Lehrer mussten gesucht werden. Diese nicht einfachen Probleme konnten dann schließlich überwunden werden, und wir konnten zeitgemäß mit dem Schulbeginn loslegen. Die Schulbehörde überwachte uns mit Argusaugen und zeigte sich sehr skeptisch. Aber unsere Lehrer arbeiteten mit jugendlichem Schwung und voller Begeisterung, und so gelang es uns schließlich, die Gemüter zu beruhigen.
Etwa nach dem ersten Jahr stellte sich die Frage, was mit den Absolventen unserer Schule zu geschehen habe, und es begann nun ein hartes Ringen um eine Oberschule. Mit Billigung des Schulamtes konnte die Gemeindeverwaltung beim Staat im Jahre 1963 (Wiederholung 1966) um die Errichtung einer Oberschule ansuchen.
Auch hier hatten wir schließlich Glück und konnten 1967 eine Außenstelle der kaufmännischen Lehranstalt von Meran eröffnen. Das war nun der Beginn unserer Oberschule, die eine gewaltige Entwicklung durchmachte.  

Die Einheitsmittelschule
1963 überraschte uns eine grundlegende Schulreform Italiens. Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein. Alle Schüler im Alter von elf bis vierzehn Jahren wurden nun zum Besuch dieser Schule verpflichtet. In Mals sollte die Mittelpunktschule des Obervinschgaus entstehen. Es war sicher eine große Sache, denn allen Bevölkerungsschichten sollten nun die gleichen Bildungschancen geboten werden. Wir wurden europaweit bewundert.
Aber- wie so oft in Italien- waren die Voraussetzungen nicht geschaffen, und es entstand ein furchtbares Durcheinander. Wir kämpften mit vielen Problemen (Raumfrage, Lehrermangel, Zubringerdienst, Unterbringung und Ausspeisung).
Am bedrückendsten war der Lehrermangel. Es begann der demütigende, beschämende „Lehrermarkt“. Um die „frisch geschlüpften“ Maturanten wurde gekämpft. Diese wurden als Hilfslehrer eingestellt.
Das erste Schuljahr brachten wir dennoch mit Ach und Krach über die Bühne.
s6 schule1964 mussten wir dann Außenstellen errichten: St. Valentin für die Gemeinde Graun, Prad für deren Gemeinde und Stilfs. Es folgten dann doch einigermaßen ruhige Jahre. Wir erhielten neue Schulgebäude in St. Valentin und in Mals.
Das Malser Schulhaus war sehr funktionell und bekam sogar eine moderne Turnhalle- die erste dieser Art im Tale.
Der nächste Schlag traf uns dann 1970 mit der Eröffnung des riesigen Michael Gamper- Heimes.
Unser neues Schulhaus war viel zu klein, und wir mussten ringsherum Noträume auffinden. Auch die Oberschule platzte aus allen Nähten.
Die Errichtung einer Außenstelle in Glurns 1971 brachte keine Lösung. (Taufers, Glurns, Schluderns)
Wie war Abhilfe zu schaffen? Im Dorf gab es keine Möglichkeit, neue Gebäude zu errichten.
Ich kam schließlich zum Schluss, man müsste die Sekundarschulen außerhalb des Ortes ansiedeln. Durch einen Besuch der neuen Uni in Regensburg wurde ich in diesem Gedanken bestärkt. „Was die Regensburger im Großen fertiggebracht haben, könnten wir im Kleinen auch versuchen!“
Wir planten die Errichtung eines Schulzentrums außerhalb von Mals.
Meine bewährten Mitarbeiter und Unterstützer in Mals ließen sich davon begeistern. Auch den Schulamtsleiter David Kofler und den Landesrat Anton Zelger konnte ich schließlich davon abbringen, die üblichen Flickarbeiten nicht zu finanzieren- zu Gunsten einer endgültigen Lösung.
Um unnütze Widerstände zu meiden, begannen wir in aller Stille eifrig zu arbeiten. Es galt zunächst, einen passenden Baugrund zu finden. Dieser sollte folgende Eigenschaften haben:
• Er sollte groß genug sein, um beide Sekundarschulen zu fassen und deren Ausbau und jegliche Erweiterung zu garantieren.
• Es sollten keine immer noch „ackernden“ Bauern beeinträchtigt werden.
• Wegen der vielen Fahrschüler sollte der Grund in der Nähe des Bahnhofes sein.
Das Glück war uns hold. Wir konnten dann doch ein passendes Areal ausmachen.
Unsere schulfreundliche Gemeindeverwaltung winkulierte das Areal gleich für Schulzwecke.
Einige widrige Umstände verzögerten das Ganze etwas. Aber schließlich wurde der Bau der Mittelschule in Angriff genommen, und wir konnten 1983 umziehen. Bald folgte auch die Oberschule, die dann -etappenweise- ausgebaut wurde.
Nun war das leidliche Raumproblem endlich gelöst. Die Grundschule erhielt das freigewordene Mittelschulgebäude und verblieb somit im Ort.
Tüchtige und umsichtige Leiter der Oberschule (wie ein Max Bliem) konnten ihren Betrieb ausbauen und für die Weiterentwicklung sorgen.
Zum Abschluss möchte ich anmerken, dass wir immer viel Glück hatten. Wir genossen bald das Vertrauen und Wohlwollen unserer Schulbehörde und der Landesverwaltung. Vor allem hatten wir immer weitblickende, schulfreundliche Vertreter unserer Gemeindeverwaltung, ohne die wohl vieles nicht möglich gewesen wäre.
Ihnen schulden wir großen Dank!
Als letzter noch lebender Zeitzeuge, der den Anfang und die ganze Entwicklung miterlebt hat, freue ich mich darüber, dass ich zur Schulentwicklung im Obervinschgau beitragen durfte.
Paul Thöni
Mals, im Oktober 2021

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Vom Wind gefunden - Am bekanntesten ist der Begriff Greenwashing. Gemeint ist damit, dass durch die Werbung Schönfärberei betrieben wird. Es wird etwas vorgetäuscht, als vermeintlich grünes, nachhaltiges und umweltfreundliches Produkt angepriesen, obwohl es das in Wirklichkeit nicht ist. In Zeiten, wo überall von Nachhaltigkeit, Bio und Umweltschutz geredet wird, versucht jedes Unternehmen sich als nachhaltig und umweltbewusst hinzustellen. Greenwashing bedeutet, dass man sich mit einem grünen Mantel, einer grünen Fassade schmückt, obwohl man es im Innersten nicht ist. Bluewashing und Pinkwashing sind ähnliche Phänomene der Täuschung, Inszenierung und des Etikettenschwindels. Unter Bluewashing sind Unternehmen gemeint, die mit ihrem sozialen Engagement punkten wollen. Sie werben mit ethischen Botschaften, beispielsweise, dass sie sich für faire Löhne einsetzen oder ihre Arbeitskräfte anderweitig unterstützen, doch meist handelt es sich um kurzfristige Kampagnen oder oberflächliche Maßnahmen. Mit Pinkwashing wird die Praxis von Firmen bezeichnet, die eine Identifizierung mit Homo-, Bi- und Transsexuellen vorgeben, um bestimmte Produkte, Personen, Länder oder Organisationen zu bewerben und dadurch modern, fortschrittlich und tolerant zu wirken. Greenwashing, Bluewashing und Pinkwashing sind also PR-Maßnahmen, die Firmen oder Firmenprodukte als ökologisch, sozial bzw. weltoffen präsentieren, es aber nur vortäuschen und damit vom eigentlichen Kern ablenken wollen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Vetzan/Südtirol - Ohne Gegenkandidat und einstimmig ist der Vetzaner Hotelier und ehemalige Senator Manfred Pinzger in der vergangenen Woche wiederum zum HGV-Obmann Südtirols gewählt worden. Pinzger, seit 2013 Obmann des im Lande mächtigen HGV, hat vor allem in der Pandemiezeit mit Hilfe der „Dolomiten“ als stimmgewaltiger Lobbyist seinen Verband bzw. deren Mitglieder nach außen verteidigt, nach innen ermahnt und ermuntert. Pinzger sagt unter anderem, dass der Verband die Gäste dazu animieren wolle, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Südtirol zu kommen und man wolle auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Lande forcieren. Mit Pinzger hat auch die im Lande kleinste Tourismusregion Vinschgau einen wirkmächtigen Vertreter im Land und im HGV. Es müsse nicht immer mehr sein, habe er bei seinem ersten Amtsantritt 2013 gesagt. „Wir müssen nicht immer mehr und immer größer bauen“, ließ er sich kürzlich in den „Dolomiten zitieren. Tatsache ist, dass „es“ bisher doch immer mehr und größer geworden ist. Der Tourismus in Südtirol wird, wenn Corona im Griff sein wird, wohl explodieren. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Partschins - Breiten Diskussionsraum hat im Gemeinderat von Partschins ein Beschlussantrag der Neuen Bürgerliste Partschins eingenommen. Die Bürgerliste wollte den Gemeinderat beschließen lassen, den Artikel 36 der Gemeindesatzung dahingehend abzuändern, dass jährlich eine Bürgerversammlung abgehalten wird. In anderen Gemeinde werde das so gehandhabt. Aus einer Kann-Bestimmung in der Gemeindesatzung sollte so ein „Wird“ bzw. eine „Muss-Bestimmung“ werden. Zudem sollte es möglich sein, dass mindestens 100 Gemeindebürger eine Bürgerversammlung erzwingen können. Es ging also um direkte Informationen an die Bürger, um Diskussionskultur. An sich eine spannende Standortbestimmung des Gemeinderates zu diesen Themen. Daraus entwickelte sich eine rege Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Bürgerversammlungen. Während die Vertreter der Bürgerliste Johannes Tappeiner, Jutta Pedri und Max Sparber eine jährliche Bürgerversammlung als Fortsetzung jener Transparenz sehen, die sich alle Parteien auf die Fahnen geschrieben hätten, und als Bürgernähe mit partizipativer Beteiligung (Benjamin Schupfer) stemmten sich viele Vertreter der SVP, so Hartmann Nischler, Thomas Schönweger, Jasmin Ramoser, Ulrich Schweitzer und Walter Laimer gegen ein „Muss“ einer jährlichen Bürgerversammlung. Wenn schon sei eine Bürgerversammlung bei Großprojekten notwendig und ansonsten könnten sich die Bürger bei Ratssitzungen, in der Gemeindezeitung „Zielerwind“ oder in direktem Gespräch mit den Referenten und Gemeinderäten. Das Abblocken aus den SVP-Reihen stieß auf völliges Unverständnis bei der Neuen Bürgerliste bis hin zur Aussage von Johannes Tappeiner, dass sich die Zuschauer (rund 20) wohl fragen dürften, was das denn für ein Zirkus sei. Tappeiners Aussage war wohl von Frust geprägt, denn zuvor hatte die Neue Liste für Partschins einen Beschlussantrag zurückgezogen, der neue oder längere Öffnungszeiten für den Recyclinghof zum Ziel hatte. Das Zurückziehen war mit dem Versprechen des SVP-Sprechers Ulrich Schweitzer versehen, dass man einer Beschlussantrag-Neufassung ohne zeitlichem Zwang durchaus zustimmen könne. Der Antrag soll in recycelter Fassung zur Sitzung am 21. Dezember 2021 kommen. Der Beschlussantrag für eine jährliche Bürgerversammlung fand dann - allerdings knapp - keine Mehrheit. 7 Gemeinderät:innen sprachen sich für eine jährliche Bürgerversammlung aus, 9 dagegen und einer enthielt sich. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Mals/Prad/Latsch/Kastelbell/Plaus/Martell/Laas/Schnals - Viele Gemeinden im Vinschgau sind rote Zone. Die Dringlichkeitsverordnung N. 34 von LH Arno Kompatscher hat am 22. November zuerst die kleinen getroffen und wurde am 26. November auf die großen Gemeinden ausgedehnt.

von Erwin Bernhart

Der Sanitätsbetrieb, die Landespolitik und auch die Bürgermeister operieren mit doppelten Zahlen. Nur die Kommunikation dieser „Schattenzahlen“ ist überhaupt nicht transparent. Viele Bürger konnten die neuesten Einstufungen der Gemeinden als rote Zonen nicht nachvollziehen. Der Vinschgerwind hat am Beispiel der Gemeinde Mals (das Beispiel trifft auch auf andere Gemeinden zu) nachgerechnet. Die veröffentlichen Zahlen der Neuinfektionen in einer Woche - also die mit PCR-Test positiv Getesteten - hat für die Gemeinde Mals vom Freitag, den 19. November, bis Donnerstag, den 25. November 24 ergeben. Dies ergibt eine Wocheninzidenz 461. Also eine Zahl, die weit davon entfernt ist von 800, was eine Einstufung in eine rote Zone laut Dringlichkeitsdekret Nr. 34 des Landeshauptmannes rechtfertigen würde. Der Vinschgerwind hat wegen dieser Diskrepanz beim Sanitätsbetrieb nachgefragt. Die Auskunft vom Pressesprecher Lukas Raffl nach interner Abklärung: Für die Berechnung der Wocheninzidenz werden zu den positiven PCR-Tests auch die positiven Anitgen-Tests (die seit einigen Wochen nicht mehr veröffentlicht werden) dazugerechnet. Für Mals sind so in der Woche vom 19. bis zum 25. November insgesamt 42 positiv Getestete gezählt worden. Das ergibt die 7-Tage-Inzidenz von 806.
Dies wurde aber in der Öffentlichkeit nicht kommuniziert. Denn in den „Dolomiten“, die täglich die neu hinzugekommenen Positiven publiziert, ist am 25. November für Mals eine 7-Tage-Inzidenz von 453 errechnet worden. Und tags darauf wurde Mals und Latsch und Prad und Laas zur roten Zone erklärt. Was nach Korinthenkackerei, also nach Kleinlichkeit klingt, ist für eine vertrauensbildende Kommunikation von großer Wichtigkeit. Die Leute sollen wissen, auf welcher Basis Entscheidungen getroffen werden.
Zur Erklärung aus dem Dekret 34: Damit eine Gemeinde als rote Zone ausgewiesen wird, muss die Wocheninzidenzrate je 100.000 Einwohner 800 überstiegen haben, die Durchimpfungsrate unter 70 Prozent liegen und die Zahl der aktiv Positiven mindestens fünf Personen betragen. Die Gemeinden Kastelbell-Tschars, Plaus, Martell und Schnals haben diese Kriterien bereits am 22. November erfüllt und sind seither rot. Mals, Latsch, Prad und Laas sind am 26. November dazugekommen. Es gilt der Mund-Nasenschutz in Innenräumen und im Freien bei Menschenansammlungen, Tanzen verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine FFP-2-Maske zu tragen, es werden verschärft Kontrollen durchgeführt. Die Maßnahmen gelten vorerst bis 6. Dezember.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Die am 19.10.2021 angekündigte Informationsveranstaltung zum „Neuen Watles“, welche am 11.12.2021 stattfinden hätte sollen, muss leider abgesagt werden. Da ein gegenseitiger Informationsaustausch geplant ist, können wir auch nicht auf andere Form der Information zurückgreifen und gehen davon aus, dass die Veranstaltung Ende Jänner 2022 nachgeholt werden wird. Der genaue Termin wird noch mitgeteilt. Dies teilt der Präsident der Touristik&Freizeit AG Ronald Patscheider mit.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Naturns - Die Besitzer des Saumoarhofes haben sich offensichtlich selbst ein großes Ei gelegt. BM Zeno Christanell bestätigte im Gemeinderat von Naturns, dass das Verwaltungsgericht Bozen einen Rekurs der Besitzer abgewiesen und dass die Sanktionen für die widerrechtliche Benutzung der neuen Hofstelle sich auf mittlerweile 182.405,02 Euro beliefen. „Die Ausstellung einer Benutzungsgenehmigung für die nue Hofstelle wurde verweigert, weil der Rekurssteller seiner Verpflichtung zum Abbruch der alten Hofstelle nichtnachgekommen ist.“ BM Christall betonte, dass sich die Sanktionen auf die Vergangenheit beziehen und eine Sanierung ausgeschlossen sei. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Glurns/Taufers/Schluderns - Die Gemeindeuasschüsse von Glurns, Schluderns und Taufers haben den „Auflösungsakt der Rambach Konsortial GmbH in Liquidation“ genehmigt. Die Bürgermeister:innen sind beauftragt, die notarielle Urkunde zu unterzeichnen und damit die Wasserkonzession, die Immobilien und den Betrieb auf die jeweiligen Gemeinden zu überschreiben. Die Aufteilung der Vermögensgegenstände erfolgt nach den bisherigen Beteiligungen an der Rambach Konsortial GmbH. Die Gemeinde Taufers wird demnach 39%, die Gemeinde Mals 27, Glurns 20, die Fraktion Laatsch 8 und die SEG und die Gemeinde Schluderns jeweils 3 % der Vermögensanteile bekommen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Segelverein Reschensee - Das zehnte Jubiläumsjahr des Segelvereins Reschensee (SVR) begann minutengenau nach dem Gründungsdatum am 11.11.2011 um 11.00 Uhr mit einer Feier auf der Reschner Alm. Eine 10jährige Vereinsgeschichte ist zwar kurz, aber die vom SVR in dieser Zeit errungenen Erfolge und erbrachten Leistungen ließen die Verantwortlichen stolz auf diese Zeit zurückblicken. Die konsequente Ausrichtung auf den Segelsport und die Organisation internationaler Regatten zeigen, dass der vom Vorstand eingeschlagene Weg der richtige ist für eine aussichtsreiche Zukunft des Vereins. Dafür bürgen 189 zufriedene und dankbare Mitglieder. Darüber hinaus ist der geräuschlose Sport für Einheimische und Gäste eine Augenweide und Wohltat. Der s46 2Segelverein sei gegründet worden, weil die aktiven Mitglieder begeisterte Segler sind, weil wir die tollsten Windverhältnisse am Reschensee haben, weil der Peter (Oberhofer) mit seinem Katamaran immer schon unterwegs war und weil wir Schweizer Freunde haben, die uns da geschoben und weitergeholfen haben. Der Verein habe aber nicht nur Eigeninteressen, sondern wolle einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten. Es sei wichtig, ein harmonisches Dorfbild mit zu gestalten, indem versucht wird, den Platz am See sauber zu halten und Ordnung zu schaffen. Die Organisation von Regatten bringt Gäste ins Dorf, die auch zum Wandern und Skifahren kommen und so die Schönheiten unserer Gemeinde entdecken. „Durch eure Events wir der Reschensee in die ganz Welt hinausgetragen, ihr holts viele Gäste in unsere Region. Das ist eine Aufwertung für Einheimische und Gäste.“, bestätigte die Präsidentin des Tourismusvereines Debora Zanzotti. Auch Bürgermeister Franz Prieth bestätigt: „Dem Segelverein ist es gelungen, Farbe auf dem See zu bringen. Wenn die Segelboote unterwegs sind, dann wirkt der See lieblich. Man bekommt einen anderen Bezug. Das spürt man bei uns im Dorf. Das macht auch unsere Gegend so s47 3935sympathisch“. Und zum Präsidenten gewandt sagte er: „Luis Du bist einfach Spitze! Das muss ich sagen und dir einen ganz großen Dank aussprechen. Ohne deine Leistung wäre das Alles in dieser Form nicht möglich. Ich danke aber auch dem ganzen Ausschuss und allen Mitgliedern drum herum. Ihr seids wirklich eine Supertruppe. Ich kann nur herzlichst gratulieren.“ (aw)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Laas/Tschengls - Das bekannte Tiefbauunternehmen WOG OHG mit Sitz in Tschengls sponsert die talentierte Naturbahnrodlerin Nadine Staffler aus Laas in der kommenden Wintersaison 2021/2022. Die zwei Brüder Werner und Othmar Gurschler beweisen nicht nur Geschick und Können als Geschäftsführer ihres Handwerksunternehmens für Baggerarbeiten – ihnen liegt auch die Förderung von jungen Nachwuchstalenten am Herzen. Für die anstehende Wintersaison wünscht die WOG OHG Nadine alles Gute und dass sie in fairen Sportwettkämpfen ihr Können unter Beweis stellen kann.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Nach einem Jahr Pause fand heuer wieder der traditionelle Berglauf von Latsch nach St. Martin im Kofel statt. Zum 30-Jahr Jubiläum gab es sowohl bei den Damen als auch bei den Herren einen Premierensieg. Der 18-jährige Samuel Demetz siegte mit einer Zeit von 50.00 Minuten, die erst 16-jährige Anna Hofer überquerte bei den Damen als Erste die Ziellinie nach 58.21 Minuten.

Von Sarah Mitterer

Regen, Kälte und Schnee – der heurige Berglauf von Latsch nach St. Martin am Kofel, welcher sein 30 -jähriges Jubiläum feierte, war alles andere als ein Zuckerschlecken für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Während es am Start regnete, schneite es im Ziel bei der Bergstation. Trotz dieser Bedingungen stellten sich knapp 50 Athletinnen und Athleten der Herausforderung und wollten das auf 1731 m hoch gelegene Zeil erreichen.
Pünktlich um 9.45 Uhr fiel beim Lacusplatz in Latsch der Startschuss der diesjährigen Ausgabe. Um das Ziel zu erreichen, mussten die Läuferinnen und Läufer eine Strecke von 6,2 Kilometern und 1100 Höhenmetern mit einigen anspruchsvollen Anstiegen bewältigen. Vom Dorfzentrum aus führte sie die Strecke durchs „Zelim“, über die Annenberger Böden, Ratschill und schließlich zur Bergstation. Am Ende feierten zwei junge Lauftalente ihren ersten Sieg bei diesem Klassiker, dessen Geschichte mehrere Jahrzehnte zurückreicht.
Im Herrenrennen war der Grödner Samuel Demetz, der für den SC Meran an den Start ging, der Schnellste im Feld. Der erst 18-Jährige feierte seinen Premierensieg und erreichte das Ziel in der Zeit von 50.00 Minuten. Nur 14 Sekunden Rückstand hatte der Vinschger Ludwig Andres. Platz 3 ging an den Italiener Stefano Gretter. Insgesamt blieben die ersten 19 Läufer im Herrenfeld allesamt unter einer Stunde. Im Damenrennen feierte Anna Hofer ihren ersten Sieg bei diesem Rennen. Die erst 16-Jährige blieb als einzige Frau unter einer Stunde und gewann souverän in einer Zeit von 58.21 Minuten. Für Hofer war es nicht der erste Sieg im Vinschgau, auch den diesjährigen Haiderseelauf konnte das Lauftalent für sich entscheiden. Tanja Plaickner belegte Platz zwei und hatte über zwei Minuten Rückstand auf die Siegerin. Platz 3 ging an die Rekordsiegerin Edeltraud Thaler. Thaler ging als Titelverteidigerin an den Start, sie hatte die letzte Ausgabe – welche im Jahr 2019 ausgetragen wurde – für sich entschieden.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Berglauf - 15 Jahre alt war Sofia Demetz, die jüngste Teilnehmerin im Feld. Die Läuferin belegte den starken 7. Platz. (sam)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Berglauf - Die Streckenrekorde waren heuer nicht in Gefahr. Bei den Herren hält diesen Thomas Niederegger mit einer Zeit von 43:14 Minuten, bei den Damen heißt die Rekordhalterin Petra Pircher mit einer Bestzeit von 55:22 Minuten. (sam)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Andreas, 30. November 2021

HIPPO ist ein Akronym aus dem Englischen und steht für die fünf direkten Ursachen für das Artensterben unter Tieren und Pflanzen: Habitatverlust, invasive Arten, Umweltverschmutzung (pollution), Bevölkerungswachstum (population growth) und Übernutzung (overhunting).
„Seit der erdumspannenden Ausbreitung des Menschen als homo sapiens vor rund 50.000 Jahren, vor allem aber seit den vergangenen 500 Jahren europäischer Expansion im Gefolge von Kolumbus´ Entdeckung der Neuen Welt und der Eroberung von Kolonialreichen hat sich überall auf der Erde das Artensterben beschleunigt“ so schreibt Matthias Glaubrecht, der Hamburger Universitätsprofessor für Biodiversität und Evolutionsbiologe, auf Seite 360 in seinem neuesten Buch „Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten“ (Pantheon, 2021).
Es könnte sein, dass manche Tier- und Pflanzenarten schon aussterben, bevor sie entdeckt und beschrieben sind. Wie viele Arten von Einzellern, Pilzen, Pflanzen und Tieren es auf unserer Erde gibt wissen wir nicht, obwohl wir glauben unseren Planeten auch in den letzten Winkeln erforscht zu haben. Dem ist nicht so.

Wie viele Arten gibt es überhaupt?
Die Biosystematiker schrauben die Zahl der Arten von Lebewesen immer wieder nach oben. Acht Millionen ist heute eine Zahl für die Angabe von Arten aus Pilzen, Pflanzen und Tieren, die in der Wissenschaft als plausibel geteilt wird. Davon beschrieben und mit Namen benannt sind aktuell 164C4(erst) 1,8 – 1,9 Millionen Arten. Auf jede bekannte Art kämen somit noch drei unbekannte Arten. „So gesehen leben wir auf einem noch beinahe unentdeckten Planeten“ (M. Glaubrecht, S. 409).
Der Bioinformatiker Lucas Joppa hat mit seinem Forscherteam unlängst errechnet, dass bei überschlägig bekannten 350.000 Arten von Gefäßpflanzen noch etwa 10 – 20 % neu zu entdecken sein dürften. Unter den knapp 1,4 Millionen bekannten Tierarten befinden sich etwa 70.000 Wirbeltierarten, aber ein Vielfaches davon Wirbellose, darunter wenigstens eine Million Insektenarten, 100.000 Arten von Spinnen und 50.000 Arten von Krebsen.

Aristoteles, der Begründer der Zoologie
Am Anfang der Artenfrage steht einer der großen Denker des Abendlandes. An einer Lagune der Insel Lesbos in der östlichen Ägäis begann Aristoteles als Erster, die Welt des Lebendigen zu ergründen und die verschiedenen Formen des Lebens und die Fülle der Arten zu beschreiben. Zumindest wissen wir bezeugt davon durch sein Buch „De partibus animalium“. Aristoteles war im Jahr 384 v. Chr. in Stagira nahe dem heutigen Thessaloniki geboren und als Siebzehnjähriger an die Akademie von Platon nach Athen geschickt worden. Entweder weil man ihm nach Platons Tod nicht die Leitung der Akademie übertrug oder um für ihn lebensbedrohlichen politischen Auseinandersetzungen zu entgehen – da ist sich die Forschung nicht einig – ging Aristoteles 348 oder 347 v. Chr. zuerst nach Assos an der Küste Kleinasiens und floh 345 v.Chr. nach dem Einfall der Perser mit seiner jungen Frau und seinem Schüler Theophrastos auf dessen Heimatinsel 218C4Lesbos. Theophrastos begründete seinerseits später die Botanik.
Auf Lesbos schneidet eine tiefe Meeresbucht, Kolpos Kalloni, von Süden tief in die Insel ein und bildet ein Binnenmeer. Dieser Meeresarm ist durch den Eintrag der Flüsse aus dem Hügelland besonders nährstoffreich. Kaum irgendwo im Mittelmeer war die Meeresfauna damals vielfältiger und formenreicher als in dieser Lagune von Lesbos. Seeigel, Seegurken, Seescheiden, Seesterne, Schnecken und Schwimmkrabben, Brassen und Barsche, Austern und Anemonen, Tintenfische und Tunikaten inspirierten den Philosophen Aristoteles.
Zehn Jahre später kehrte Aristoteles nach Athen zurück, gründete eine eigene wissenschaftliche Schule, das Lykeion, die er bis 323 leitete. Aristoteles starb im Jahre 322 auf der Insel Euböa.

Habitatverlust
Der Artenkiller Nummer eins ist die intensive Nutzung von Land und Meer durch den Menschen und der damit verbundene zunehmende Verlust an Lebensräumen: Rodung von Waldgebieten, Übernutzung der Böden und Vegetation, Degradatation und Verschlechterung der Böden. Dazu zählen Erosion, Überdüngung, Austrocknung, Zersiedelung.

Invasive Arten
325C3 SW 2017Ein wichtiger Faktor bei Schwund und Verlust von Arten ist die biologische Invasion. Durch globalen Handel und Tourismus werden Tier- und Pflanzenarten rund um den Globus in Regionen eingeschleppt, wo sie nicht hingehören. Solche gebietsfremden Arten haben keine adäquaten Feinde oder Konkurrenten. Hinzu kommen fremdartige Krankheiten und Seuchen wie beispielsweise jener Hautpilz aus Asien, der den Großteil unserer heimischen Lurche befällt und hinwegrafft.

Population growth (Bevölkerungswachstum)
Als dritter Treiber trägt der Klimawandel bereits derzeit zur Artenauswahl bei. Zu erwarten ist, dass dieser Klimawandel durch den menschengemachten Treibhauseffekt in Zukunft ein noch wichtigerer Selektionsfaktor wird. In den letzten Jahrzehnten haben wir Menschen den Kohlendioxidgehalt in der Erdatmosphäre verdoppelt, (Stand 2021) auf 420 pars per million angehoben und die Durchschnittstemperatur der Erde bereits um 1,2° C erhöht. Nachweislich weichen viele Arten mit ihrem Vorkommen vor steigenden Temperaturen und ihren Folgen zurück. Zukünftig überleben nur noch jene Arten, welche weiter zu den Polen hin oder in höheren Lagen der Gebirge vorkommen, die übrigen werden als Verlierer des Klimawandels verschwinden.

Pollution (Umweltverschmutzung)
Als vierter Treiber des Artenschwundes und -verlustes spielt die Umweltverschmutzung (pollution) in vielfältiger Weise eine Rolle, darunter auch die Ausbringung von Pestiziden wie Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden (Glyphosat, Neonicotinoide). Hinzu kommen Kunstdünger und Gülle als „Erstickstoff“ (M. Glaubrecht), welche den Boden und das Grundwasser mit Stickstoff überfrachten. Weiters Plastik, Schwermetalle, Erdöl und andere Umweltgifte.

Overhunting (Übernutzung)
Die Übernutzung ist nach der Veränderung und Zerstörung der Lebensräume der zweitwichtigste Treiber für das Artensterben. Die Überfischung der Weltmeere ist nur eines der schlagenden IMG 20180811 WA0007Beispiele für die direkte Ausbeutung von Tieren durch uns Menschen bis zum Aussterben der jeweiligen Fischart. Abschlachten der Wale und Verwerfen des sogenannten (ungewollten) Beifanges in der Hochseefischerei sind nur zwei beschämende Beispiele, wie sich der Mensch über die Natur stellt: Abermillionen von Meerestieren verenden jährlich in den Fischernetzen. Die EU-Fischereikommission schätzt die Beifang-Raten bei der desaströsen Grundnetzfischerei bis auf 70 %.

Der Mensch als vermeintliche Naturgewalt
In seinem eingangs erwähnten Buch schreibt Matthias Glaubrecht (auf S. 361) mahnend: „Die Evolution am Ende?.... Tatsächlich haben wir (Menschen) uns zu einer eigenen Naturgewalt entwickelt. Wir sind als erfolgreiche Lebensform derart übermächtig geworden, dass wir alles um uns herum verändern – von der Atmosphäre und den Ozeanen bis in den letzten Winkel des Landes. Wir haben Natur und Evolution als vom Menschen unabhängige Kräfte abgelöst. Wir sind selber nicht mehr nur Spielball dieser Kräfte. Vielmehr sind wir Menschen zu einer dieser Kräfte geworden, zu einem eigenen Evolutionsfaktor. Und zwar in einer Weise, die aus der schieren Quantität der Veränderungen eine neue Qualität macht. Dabei droht die Gefahr, dass der Mensch der Evolution ein Ende bereitet – zumindest der Evolution, deren Ergebnisse wir heute kennen. Indem er eine Vielzahl jener heute lebenden Arten ausrottet, die im Verlauf der jüngsten Erdgeschichte entstanden sind.“

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info Family support

Die erste Zeit mit einem Baby kann ganz schön turbulent sein, egal um das wievielte Kind es sich handelt. Ein Baby verlangt allen in der Familie, und ganz besonders der Mutter, einiges an Kräften ab. Um die Bedürfnisse des Neugeborenen nach Nähe, Geborgenheit und Nahrung zu stillen, bedarf es viel Zeit und Energie. Da bleiben die eigenen Bedürfnisse gern mal auf der Strecke. Manchmal fehlt sogar die Zeit zum Duschen und wenn man immer mit dem Baby allein ist, kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen.
Family Support unterstützt wie sonst Familie, Freunde oder Nachbarn. Engagierte Freiwillige kommen für einen festgelegten Zeitraum etwa einmal wöchentlich zur Familie und unterstützen sie da, wo es gebraucht wird. Sie wachen über den Schlaf des Neugeborenen, spielen mit Geschwisterkindern, erledigen den Einkauf oder sind einfach nur da und haben ein offenes Ohr für die Mutter.
Seit Juli 2019 gibt es Family Support im Mittelvinschgau und 2021 wurde das Projekt auch auf den Obervinschgau ausgeweitet. Die Freiwilligen werden eingeschult, nehmen an regelmäßigen Fortbildungen und Austauschtreffen teil und sind über die Trägerorganisation versichert. Koordiniert wird das Angebot durch die Fachkraft Simone Wieser, eine Mitarbeiterin des Elki Schlanders, welche als Bindeglied zwischen Familien und Freiwilligen dient.
Family Support richtet sich an alle Familien mit einem Kind bis zu einem Jahr. Das Angebot ist kostenlos und kann ganz einfach und unbürokratisch angefragt werden. Jede Familie mit einem Neugeborenen soll die Möglichkeit haben, sich von einer Freiwilligen besuchen zu lassen. Denn bei Kräften zu bleiben ist sowohl für einen selbst, als auch für das Baby das Beste. Es ist ein Zeichen von Stärke, auf die eigene Gesundheit zu achten und notwendige Ressourcen dafür zu nutzen und anzunehmen! Eine solche Ressource kann Family Support sein.
Interessierte Familien und natürlich auch neue Freiwillige können sich gerne bei der Fachkraft Simone Wieser unter 371 4589648 oder schlanders@family-support.it melden.

Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage www.family-support.it

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Schlanders/Südtirol/Weltweit - Der 25. November ist der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. In Italien wird jeden dritten Tag eine Frau Opfer von Gewalt. Allein heuer wurden bereits 103 Frauen von ihrem aktuellen oder einem ehemaligen Partner ermordet, so der Landesbeirates für Chancengleichheit. Auch LH Arno Kompatscher betonte bei der Pressekonferenz in Bozen: „Der 25. November soll an das Thema erinnern, aber eigentlich muss jeder Tag im Jahr ein Tag gegen Gewalt an Frauen sein“. Weltweit wird am 25. November nicht nur an die vielen Femizide (Frauenmorde) erinnert, sondern auch an die verschiedenen Formen der Gewalt: körperliche und psychische Gewalt, sexuelle Gewalt, Stalking, Zwangsehen und ökonomische Gewalt. Unter dem Leitspruch „Gewalt ist keine Privatsache“ gibt es vom 25. November bis 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, auch in Südtirol verschiedene Aktionen. Der Chancenbeirat in Schlanders beteiligt sich an der Aktion „Besetzter Platz – posto occupato“. Ein roter Stuhl, aufgestellt im Kulturhaus, im Gemeindehaus und in der Bibliothek soll an alle Frauen erinnern, die Opfer von Gewalt wurden. In Schlanders wurde außerdem eine Bank auf dem Plawennpark rot angestrichen und mit dem Spruch „Kein Platz für Gewalt an Frauen“ versehen, um das ganze Jahr auf das Thema aufmerksam zu machen. In Südtirol gibt es fünf Frauenhäuser. 579 Frauen, die im Jahr 2020 Opfer von Gewalt wurden, haben sich an diese Einrichtungen gewendet und um Hilfe gebeten, meinte BM Dieter Pinggera bei der Pressekonferenz auf dem Plawennpark. Nach einer Information des Landesamtes für Statistik sind in 67% der Fälle auch Kinder vorhanden, so dass es sich um Fälle von „miterlebter Gewalt“ handelt. Monika Wielander, die Vorsitzende des Chancenbeirates, machte darauf aufmerksam, dass die Dunkelziffer noch höher ist. Aber es gibt Stellen, an die sich sowohl Frauen als auch Männer wenden können, um sich Hilfe zu holen und Vorfälle von Gewalt zu melden. Neben den Notrufnummern 112 und 1522, kann man sich auch an die kostenlose Notrufnummer der Initiative „Frauen gegen Gewalt“ in Meran wenden: 800014008. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Rabland - Vertraue und gehe! - Wir wagen Neues“, so lautet das Jahresthema der Katholischen Frauenbewegung – kfb – für das Jahr 2021/22. Unter diesem Gedanken war auch der Impuls-Nachmittag gestellt, der am 6. November im Geroldsaal in Rabland abgehalten wurde. Eingeladen waren die kfb-Frauen des Dekanates Naturns.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht!“ Mit diesem Zitat der Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach begrüßte die Vorsitzende des Dekanates, Annemarie Erlacher. „Als Frauen sind wir Hüterinnen des Lebens und fühlen unsere Verantwortung für das gemeinsame Haus Erde. In vielen Bereichen sind wir gefordert, unser Leben neu zu gestalten, beginnend bei der Gestaltung unserer Zusammenkünfte, des Kontaktes untereinander bis hin zum Umgang mit der Schöpfung.“
Monika Fischer präsentierte den neuen kfb-Kalender. Er trägt das Motto „Neu denken – anders handeln“ und hat die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) zum Inhalt. Der Kalender kann bei den kfb-Mitarbeiterinnen von Partschins und Rabland bestellt werden. mit einem Teil des Erlöses aus diesem Kalender wird das „Haus der geschützten Wohnungen“ (für Frauen in Gewaltsituationen) in Bozen unterstützt.
Ingrid Raffeiner, Vorstandsfrau im Diözesanausschuss der kfb, stellte einige Jahresschwerpunkte der kfb vor, darunter „Laudato si“. Die 2. Enzyklika von Papst Franziskus ermuntert uns, in der Zusammenarbeit in der kfb, aber auch im Privaten das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, die Richtung zu bedenken und zu verfolgen, eigene Unsicherheiten anzuschauen; Orientierungspunkte und positiv denkende Begleiterinnen und Beispiele zu suchen; die persönlichen Kräfte, Talente und Fertigkeiten heraus zu finden und sich zu Nutze zu machen. Neues wagen, mit dem inneren, positiven Gedanken: „Das haben wir noch nie gemacht, aber es wird sicher gut!“ Nach der Vorstellung des neuen Buches der kfb „Maria Magdalena, auf den Spuren einer besonderen Frau in Südtirol“ waren die Frauen aufgefordert, bei einem kurzen Austausch in Kleingruppen, eine zündende Idee, eine Vision, einen Traum, einen Wunsch usw. auszusprechen und auf Papier zu bringen.
Dekan Wiesler, der auch anwesend war, zeigte sich erfreut über die positiven Gedanken und Schritte der kfb in Hinblick auf Klimaziele und Bewahrung unserer Umwelt sowie auch über die wertvolle Arbeit in den Pfarreien. Er bedankte sich dafür und ermunterte die Frauen, mit Freude weiter zu machen.
Ein gemütlicher Plausch bei Kaffee und Kuchen beendete den Nachmittag.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Bibliothek Schlandersburg/History on tour - Claus Gatterer (1924 bis 1984) ist einer der bekanntesten Journalisten, Historiker, Schriftsteller, Übersetzer und Dokumentarfilmer Südtirols, der bei verschiedenen Zeitungen in Österreich und 10 Jahre beim ORF in Wien gearbeitet hat. Er hat mit seinen historischen Studien die Geschichte Südtirols erstmals in einen überregionalen Kontext gestellt. Seit 1985 wird der Claus Gatterer-Preis für sozial engagierten Journalismus vergeben. Mit einem Vortrag über Claus Gatterer wurde eine Vortragsreihe über die Geschichte Südtirols gestartet. Organisiert von der Bibliothek Schlandersburg und dem Bildungsausschuss Schlanders will man in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Uni Bozen einem breiten Publikum Einblicke in die Südtiroler Geschichte des 20. Jahrhunderts vermitteln. Der Historiker Joachim Gatterer, nicht verwandt mit Claus Gatterer, meinte in seinem Vortrag am 12. November, dass sich im Leben und Werk von Gatterer die Geschichte Südtirols sehr anschaulich s36 buecher Claus Gattererwiederspiegelt. Claus Gatterer wurde als ältestes von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in Sexten geboren. Er besuchte die italienische Grundschule in Sexten, dann das bischöfliche Knabenseminar Vinzentinum in Brixen, wo er 1943 maturierte. Bei der Option 1939 stimmten seine Eltern für Italien und wurden als Dableiber stark angefeindet. Gatterer studierte Geschichte und Philosophie in Padua, schloss das Studium aber nicht ab, sondern wurde mit 21 Jahren Journalist beim Volksboten und der Tageszeitung Dolomiten. Später arbeitete er als Journalist in Innsbruck, Salzburg und Wien. Von 1974 bis1984 leitete er beim ORF die Sendereihe teleobjektiv, die sich mit der Aufdeckung von sozialen Missständen befasste. Zeitweise arbeitete er als freier Journalist, Autor und Übersetzer. Bekannt wurde er besonders durch seine vier Bücher: Unter seinem Galgen stand Österreich. Cesare Battisti – Porträt eines „Hochverräters“ (1967), Im Kampf gegen Rom. Bürger, Minderheiten und Autonomien in Italien (1968), Schöne Welt, böse Leut. Kindheit in Südtirol (1969), Erbfeindschaft Italien-Österreich (1972). (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Naturns - Naturns sagt NEIN zu Gewalt an Frauen: Gewalt an Frauen ist eine traurige Realität auch in unserem Land. Jedes Jahr werden Frauen Opfer von Gewalt, zumeist sind die Täter ihre aktuellen oder ehemaligen Partner oder Ehemänner. Naturns ruft mit einer „Roten Bank“ anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November mitten im Dorfzentrum an der Hauptstraße zum Kampf gegen Gewalt auf.
„In Italien wird jeden dritten Tag eine Frau ermordet, im Jahr 2021 sind leider bereits 103 Femizide zu verzeichnen. In Südtirol suchen jährlich um die 600 Frauen die Beratungsstellen oder Frauenhäuser auf. Und dies ist nur die Spitze des Eisbergs,“ erklärte Gemeindereferentin Astrid Pichler den Hintergrund für die Aktion. Wie viele andere Städte und Gemeinden erinnert auch Naturns mit dieser „Roten Bank“ an die Gewaltakte erinnern und alle Männer dazu aufrufen, in Konfliktsituationen keine Gewalt anzuwenden.
Initiatorin Wally Alber dankte der Gemeindeverwaltung und dem Bauhof, dem Bildungsausschuss und vor allem den Sponsoren Tischlerei Oswald Haller und Schlosserei Josef Spiess für die Realisierung der sehenswerten und ins Auge fallenden roten Bank. Ein besonderer Dank ging an den Naturnser Künstler Erich Kofler Fuchsberg für die Idee und Gestaltung. „Es ist Aufgabe der Kunst, im öffentlichen Raum gestalterisch auf zeitaktuelle Themen hinzuweisen. Mit diesem besonderen und ungewöhnlichen Sitzmöbel erreichen wir Aufmerksamkeit für den Kampf gegen Gewalt an Frauen,“ beschrieb der Künstler sein Konzept. An der Bank ist eine von Idea Werbegrafik gesponsorte Beschilderung mit einem QR-Code angebracht, der auf das Internetportal der Gemeinde Naturns mit einigen Hintergrundinformationen verweist.
Die Installation der Roten Bank gegen Gewalt wurde begleitet von Bürgermeister Zeno Christanell, den Gemeindereferenten Barbara Wieser Pratzner, Florian Gruber und Michael Ganthaler und Vertreterinnen verschiedener Frauenorganisationen.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Eyrs - Wochenlang hatten die Sänger:innen des Kirchenchors eine Messe mit neugeistlichen Liedern einstudiert. Am Christkönig Sonntag, 21. November wollten sie diese zu Ehren ihrer Patronin, der hl. Cäcilia, singen. Doch die Coronapandemie machte alles zunichte. Wegen steigender Infektionszahlen in der Gemeinde Laas hatte sich BM Verena Tröger gezwungen gesehen, alle Veranstaltungen kurzfristig abzusagen. Die hl. Messe mit Pfarrer Alois Oberhöller wurde daraufhin mit Volksgesang gefeiert, den nur vier Sängerinnen, darunter Chorleiterin Heidi Warger, und Obfrau Liesl Thöni, vom Chorraum aus anstimmten. Unterstützt wurden sie von Steffi Dietl an der Orgel. Von dort aus sorgten auch vier Bläser und eine Bläserin der Musikkapelle Eyrs unter der Leitung von Sebastian Kurz für festliche Klänge. In seiner Betrachtung würdigte Reinhard Zangerle den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder des Kirchenchores und der Musikkapelle für die Gemeinschaft. Und er las die Namen der langgedienten Mitglieder vor., da eine Ehrung bei einem Festessen nicht mehr möglich war. Denn auch die traditionelle Cäcilia-Feier mit Festessen nach dem Gottesdienst mussten abgesagt werden.
In der Musikkapelle spielt Lukas Kurz seit 15 Jahren, 25 Jahre dabei sind Michael Stark, Kathrin Zangerle und Manfred Zangerle. Seit 40 Jahren im Einsatz ist Kapellmeister Sebastian Kurz. Im Kirchenchor singen Franziska Riedl und Hubert Telser seit 15 Jahren, Steffy Egger und Reinhard Zangerle seit 25 Jahren. Peter Trafoier und Arnold Tscholl sind seit 30 Jahre dabei. Peter Telser und Bernhard Riedl bringen es auf 35 Jahre. 40 Jahre Chorsängerin ist Chorleiterin Heidi Warger. Anna Kurz hat vor 67 Jahre als Chorsängerin begonnen. Die Diplome werden zu einem späteren Zeitpunkt übergeben. Und alle hoffen, dass es irgendwann wieder möglich sein wird in geselliger Runde zu feiern. (mds)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info Spezialbierbrauerei FORST

Forster Weihnachtswald der Brauerei FORST unter strengen Sicherheitsregeln geöffnet.
Nach der Unterbrechung im vergangenen Winter ist der Forster Weihnachtswald am Hauptsitz der Brauerei FORST nun bis zum 9. Januar 2022 geöffnet. Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der aktuellenstrengen gesetzlichen Vorgaben durchgeführt.
Der festliche Forster Weihnachtswald ist im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Treffpunkt geworden, um die stimmungsvollste Zeit des Jahres gemeinsam zu erleben. In diesem Jahr wird die 8. Ausgabe des Forster Weihnachtswaldes unter Einhaltung aller Sicherheitsauflagen abgehalten: Maskenpflicht, Sicherheitsabstände, Kontingentierung der Gäste, Green Pass. Kontrolle und Zutritt mit Armband, sind nur einige der Maßnahmen eines strengen Sicherheitskonzeptes, welches in der Brauerei FORST umgesetzt wird.
„Nach der Unterbrechung im letzten Jahr freuen wir uns, diesem verträumten Ereignis wieder Bedeutung geben zu können. Wir hoffen, dass unsere Gäste hier wohltuende und auf eine gewisse Art und Weise unbeschwerte Stunden verbringen
können, um die Wärme der Weihnacht zu erleben und in unsere magische FORSTWelt eintauchen zu können. Unser größtes Bemühen ist es, für die Sicherheit aller zu sorgen und die gesetzlichen Sicherheitsauflagen einzuhalten.“ so Cellina von Mannstein der Brauerei FORST.
Funkelnde Lichter, knisternde Feuerstellen, ein nostalgischer Holzstadel mit Weihnachtsbäckerei, ein Eislaufplatz mit seiner malerischen Schutzhütte im
Herzen des Weihnachtswaldes werden die Gäste verzaubern. In dieser einmaligen Kulisse steht das kulinarische Angebot in den vielen verschiedenen Weihnachtshütten, im traditionellen Bräustüberl FORST und im historischen Sixtussaal im Mittelpunkt. Das Erlebnis im Forster Weihnachtswald wird mit ausgewählten Verkaufsständen und dem FORST Shop abgerundet. Hier finden die Besucher einzigartige Handwerksartikel, Produkte und Bierspezialitäten aus der FORST-Welt.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Planeil - Lina Winkler, Annalena Steck von der 4. Klasse und Leon Blaas von der 5. Klasse Grundschule in Planeil brachten im November die erste Ausgabe der „Zwerg Zeitung“ heraus. Unterstützt wurden sie von ihren Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichts. In der kleinen Zeitung zu lesen sind Berichte über die Fraktions-Wahlen und über den Erste Hilfe Kurs zum richtigen Beatmen. Abgedruckt sind auch eine Statistik zur Bevölkerung in Planeil, ein Kreuzworträtsel und einiges mehr. Weiterhin soll Monat für Monat eine Ausgabe erscheinen.
Das Redaktionsteam lud kürzlich die Vinschgerwind Redakteurin Magdalena Dietl Sapelza zu einem Informationsgespräch ein. Diese berichtete ihren von ihrer Zeitungsarbeit, beantwortete ihre Fragen und gab ihnen Tipps für Gestaltung und Inhalt. Die Kinder hatten sich sehr gut vorbereitet und hörten aufmerksam zu. Motiviert entschieden sie sich, in der Dezember Ausgabe die Schwerpunkte auf Advent, Weihnachten und Neujahr zu setzen.
Die kleinen Redakteure geben ihre Zeitung gegen freiwillige Spenden ab. Sie wollen auch Sponsoren suchen um den Druck kostendeckend finanzieren zu können.
Die erste Ausgabe druckten ihnen die Inhaber der Firma Flamingo Group in Schlanders kostenlos. (mds)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info

Die drei öffentlichen Schwimmbäder in der westlichen Landeshälfte rücken näher zusammen und lancieren ein neues, gemeinsames Angebot.
Nachdem das Erlebnisbad Naturns und das AquaForum Latsch schon seit einigen Jahren verschiedentlich zusammenarbeiten, wird diese Kooperation auf das dritte Bad im Vinschgau, das Sportwell Mals, ausgeweitet. Durch ein neues, gemeinsames Produkt, die Wellness Card Vinschgau, wird die Zusammenarbeit zukünftig intensiviert.
Bei der Wellness Card Vinschgau handelt es sich um eine Jahreskarte, mit welcher die Besucher alle drei Bäder inkl. Saunen nutzen können. Durch die Verknüpfung des Angebots kommen Kunden in den Genuss der Vorteile aller drei Strukturen und der damit verbundenen Abwechslung. Hat zum Beispiel ein Bad gerade Ruhetag oder Betriebsferien, können Karteninhaber problemlos auf das nächste Bad ausweichen. Den Betreibern der drei Bäder ist es wichtig, durch die Wellness Card das Konkurrenzdenken abzulegen und im Sinne des Kunden zu einem attraktiven Preis das Angebot zu potenzieren. Damit folgt man im Wellnessbereich dem Beispiel, das die Skigebiete mit der „Ortler Skiarena“ und die Langlaufzentren mit der „Langlaufkarte Venosta Nordic“ schon seit Jahren erfolgreich vormachen. Sollte die Karte gut angenommen werden, gibt es bereits Überlegungen, das Angebot in Zukunft auszubauen.
Die Wellness Card Vinschgau kann ab 01.12.2021 zum Vorzugspreis von 590,00 € in jedem der drei Bäder erworben werden und ist ab Ausstellungsdatum für die Dauer von einem Jahr gültig. Studenten bis zum 25sten- und Senioren ab dem 65sten Lebensjahr erhalten die Karte zum reduzierten Preis von 502,00 €. Die ersten 100 Käufer der neuen Wellness Card erhalten zudem eine kleine Überraschung.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Schlanders/Kasino/Musik CD - Wer singt, erlebt Nähe und Gemeinschaft. Dies meinte Christina Angerer Brenner bei der Vorstellung der neuen CD mit Liedern und Gedichten zur Weihnacht. Bereits 2014 hat sie zusammen mit einem Kinderchor Lieder aufgenommen und unter dem Titel „Rund und bunt“ herausgegeben. Nun hat die begeisterte Sängerin ein neues Projekt gestartet und zusammen mit acht Kindern aus Schlanders am 20. November eine neue CD mit 16 bekannten und weniger bekannten Weihnachtsliedern und 6 Weihnachtsgedichten herausgebracht und im Kasino, dem Festsaal des Gründerzentrums, vorgestellt. Die besinnlichen Gedichte stammen von ihrer Tochter Anna. Sie schreibt über den ersten Schnee, vom Warten, der Freude, vom Sterne der Liebe und den Wünschen der Kinder. Mitgearbeitet hat auch ihre Tochter Greta, ausgebildete Sopranistin, die mit ihrer Mutter und dem Kinderchor singt. Musikalisch begleitet wird die Gruppe von zwei Musikern. Am Kontrabass spielt Luca Sberveglieri aus der Emilia Romagna und am Piano Hannes Ortler aus Glurns. Markus Mair aus Schlanders war zuständig für die Produktion, Florian Gamper für Mixing und Mastering und Elias Kröss für das Layout und die Illustrationen des Begleitheftes mit den Gedichten und Liedtexten. Zu hören sind u.a. folgende Kinderlieder: Schneeflöckchen, Weißröckchen, Kling klang Nikolaus, Leise rieselt der Schnee, es wird schon glei dumper, Fröhliche Weihnacht, ihr Kinderlein kommet und natürlich auch: Stille Nacht, heilige Nacht. Unterstützt wurde das Projekt vom Amt für Kultur der Autonomen Provinz Bozen. Erwerben kann man die CD in der Bibliothek und beim Elki in Prad und Mals. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Buchtipp - Manchmal fällt jemand dir in den Rücken, sodass es dir ganz kalt über den Rücken läuft. Dann bräuchtest du jemanden, der dir den Rücken freihält, um nicht das Gefühl zu haben, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Dann verlieren manche ihr Rückgrat, bei anderen ist es verbogen, einige entwickeln daraus ein starkes Rückgrat. Redensarten zum Rücken gibt es zuhauf. Denn im Rücken sind alle Erlebnisse gespeichert.
Rückenbeschwerden sind Volkskrankheit Nummer 1. Sie verursachen in Mitteleuropa die meisten Fehltage unter den Erwerbstätigen. Wir sitzen zu viel oder falsch und mit improvisierten Bürostühlen im Homeoffice wird das nicht besser. Einige Berufe, wie Friseure stehen zu viel und Kellner oder Krankenpfleger haben einseitige Fehlbelastungen. Meist ist es die Be-lastung, die weh tut, nicht der s32 17 Dr BrueggerRücken. So ist jeder eingeladen, seinen Körper zu lesen. Petra Gamper hat verschiedene Zugänge erarbeitet und lädt ein, nicht nur die physischen, sondern auch die psychischen, mentalen, emotionalen Aspekte von einem starken oder schwachen Rücken zu ergründen. Denn „aufgerichtet“ und „Aufrichtigkeit“ hängen nicht nur sprachlich eng zusammen. Und was brauchen wir derzeit mehr als Zivilcourage und Hausverstand?
Mit dem Zahnradmodell wird deutlich, wie die einzelnen Wirbel wie kleine Zahnräder zusammenhängen und die gesamte Wirbelsäule wie eine Wirbelfeder in sich schwingt und die Beweglichkeit bedingt.
Dieser Ratgeber bietet mit mehr als 120 Übungen und Tipps konkrete Hilfestellungen, um seinem Rückenleiden zu Leibe zu rücken oder aktiv vorzubeugen. Es ist reich bebildert und leicht verständlich geschrieben. Es enthält einige Selbstheilungstechniken, wie auch den Blick auf den „Selbstpflegenerv“ (siehe Kasten), sowie die Kraft der Düfte, Texte zur Vergebung und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Aktuelle Termine der Buchpräsentation findet man unter
www.petra-gamper.com, wo man das Buch auch online bestellen kann. Im Vinschgau:
• Bibliothek Schlandersburg
am 16.12. um 18 Uhr
• Bibliothek Mals
am 20.12. um 20 Uhr

 

Das Gehemins des Rückens;
Dr. Petra Gamper;
Suedmedia Verlag Vahrn 2021;
190 Seiten, ISBN 978-88-88720-16-6

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info Weisses Kreuz

Unter dem Motto „Auch Du“ startet das Weiße Kreuz die neue Mitgliederaktion 2022. Mitglied sein beim Landesrettungsverein bedeutet Rundum-Sicherheit für die ganze Familie, schnelle und professionelle Hilfe im Notfall, neue Dienstleistungsangebote in Ausnahmesituationen, freiwilliges Engagement und vieles mehr. Mehr als 135.000 Südtiroler und Südtirolerinnen sind als Mitglied bereits dabei und unterstützen den Verein maßgeblich in seiner Tätigkeit. Ihnen und hoffentlich vielen neuen Mitgliedern bietet das Weiße Kreuz auch heuer wieder interessante Jahresmitgliedschaften, die Sie sich ansehen sollten.
Ganz nach dem Motto „Auch Du“ gehören die Mitglieder des Landesrettungsvereins zur großen Familie des Weißen Kreuzes. Familie und Gemeinschaft steht dabei an erster Stelle, weshalb sich die Mitgliedschaft auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk eignet: Schenken, was Sinn macht.
Weitere Informationen können auf www.werde-mitglied.it abgerufen werden und unter der Telefonnummer 0471 444 310 beantworten Ihnen die Mitarbeiter des Weißen Kreuzes zu Bürozeiten etwaige Fragen. „Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Danke, liebe Mitglieder, dass ihr uns mit einem Förderbeitrag unterstützt“, sagt Weiß-Kreuz-Präsidentin Barbara Siri.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat einer bemerkenswerten Bauleitplanänderung mehrheitlich zugestimmt, einer Umwidmung von „Wald“ in „öffentlichem Parkplatz „ und einer Eintragung einer „Freizeitanlage“ im „Wald“ und im „Landwirtschaftsgebiet“. Bei der rund 8000 m2 großen „Freizeitanlage“ handelt es sich um das Areal des Waldkindergartens und dem gegenüber der Straße soll ein öffentlicher Parkplatz in einer Größe von rund 400 m2 entstehen. Gestartet ist das Verfahren zur Bauleitplanänderung vor zwei Jahren und nach einigen Auflagen von Seiten des Amtes für Raum und Landschaft ist der Gemeindeausschuss davon abgegangen, dass die Freizeitanlage auch auf die gegenüberliegende Straßenseite ausgedehnt und dass das verbaubare Volumen von 600 auf 300 Kubikmeter zurückgenommen wird. Im Gemeinderat wurde die Frage aufgeworfen, ob es denn einen Parkplaz überhaupt brauche und ob der denn in einer Größe von 400 m2 sein soll. Monika Pföstl von der neuen Bürgerliste Partschins regte ein Gesamtkonzept am Salten an. Der Referent Walter Laimer verwies darauf, dass die Planung der Amtsdirektor des Forstinspektorates Peter Klotz inne habe und Klotz wisse als Fachmann, was zu tun sei. Jutta Pedri sprach sich „aus Sorge um den Salten“ - vergeblich - für eine Vertagung aus. Sie habe eine „Kribes-Krabes“ in den Unterlagen geortet, mit Waldkindergarten, mit Schrebergärten, mit Parkplätzen. Man solle doch Peter Klotz in den Gemeinderat einladen, um direkt fragen zu können. Bei den öffentlichen Parkplätzen sei die Rede davon, sage Johannes Tappeiner, dass diese Besuchern und Betreuern des Waldkindergartens vorbehalten seien. Diese würden aber so viele Parkplätze gar nicht brauchen und wer und wie würden man das kontrollieren. Bei 6 Enthaltungen (explizit wegen der Parkplätze) und einer Gegenstimme wurde die Bauleitplanänderung vom Rat mehrheitlich gutgeheißen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Das Südtiroler Landesarchiv und der Bildungsausschuss Laas laden herzlich zur Vorstellung des Bandes:

Hezilo und die Freien von
Tschengls. Von Kanzlern, rätischen Urkunden, Freien im Vintschgau und einer adeligen Grablege,
hrsg. von Rainer LOOSE,
Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2021, 228 Seiten, zahlr. Abb.

Donnerstag, den 9. Dezember 2021, 18 Uhr
Kultursaal Tschengls, Hauptstraße 25A, Tschengls

Begrüßung und Moderation:
Dr. Gustav Pfeifer, Südtiroler Landesarchiv
Grußworte: Verena Tröger, Bürgermeisterin von Laas
Dr. Christine Roilo, Direktorin des Südtiroler Landesarchivs

Präsentation: Prof. Dr. Rainer Loose, Mössingen (D), Herausgeber und Autor,
David Fliri BA MA, Wien/Taufers im Münstertal, Autor PD Dr. Leo Andergassen, Meran, Autor

Verbindliche Anmeldung bis längstens Montag, den 6. Dezember 2021 unter: Tel. +39 0473 739814 bzw. h.raffeiner@mailbox.org
NB: Zugang ausschließlich mit Maske (FFP2-Maske empfohlen) und „ green pass“!

 

 

Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Donnerstag, 02.12.2021, 20.00 Uhr
Südtirol im Kalten Krieg
Vortrag mit Karlo Ruzicic-Kessler

Donnerstag, 09.12.2021, 20.00 Uhr
Die Pariser Entscheidung. Wie Südtirol nach
dem 1. Weltkrieg zu Italien kam

Vortrag von Oswald Überegger

Anmeldung erforderlich: bibliothek@schlanders.it; Tel. 0473 730616
Eintritt nur mit Greenpass

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Freitag, 03. Dezember 2021
Pfarrkirche, 16:30 Uhr
• Kinderrorate

Sonntag, 05. Dezember 2021
2. Adventssonntag
Dorfplatz/Pavillon, 17:00 Uhr
• Anzünden der 2. Kerze
am „Tauferer Adventskranz“ durch den Nikolaus
• Hausbesuche durch den Nikolaus

Montag, 06. Dezember 2021
Bibliothek, 16:00 Uhr
• Advent, Advent…
(Ab-) Warten und Tee trinken
Geschichten, Lieder und mehr…
Für Kinder ab der 3. Klasse Grundschule

Freitag, 10. Dezember 2021
Pfarrkirche, 16:30 Uhr
• Kinderrorate

 

Sonntag, 12. Dezember 2021
3. Adventssonntag
Dorfplatz/Pavillon, 17:00 Uhr
• Anzünden der 3. Kerze am „Tauferer Adventskranz“
• Lichterwanderung mit Musik & Texten
(Bitte Laternen mitbringen)
• Musikalische Gestaltung: Frauenchor & Jugendkapelle
• Warme Suppe
• Offenes Singen mit der Flötengruppe

Montag, 13. Dezember 2021
Bibliothek, 15:30 Uhr
• Weihnachtsbasteln für Kinder von 3 bis 6 Jahren mit Begleitperson
Organisation: ELKI Obervinschgau

Freitag, 17. Dezember 2021
Pfarrkirche, 16:30 Uhr
• Kinderrorate

„Advent in Dorf an dr Grenz“ ist eine Gemeinschaftsaktion vom
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M. und TUBERIS - fir inzrn Dorf
Für alle Veranstaltungen gelten die aktuellen COVID-Regeln

Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Mi 08. Dez.  Reschen Vallierteck

So 12. Dez.  St. Valentin Dörfl

So 19. Dez.  Graun Dorf

Bildungsausschuss Graun

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info Gärtnerei Schöpf

Wie nunmehr Tradition, hat die Gärtnerei Schöpf auch dieses Jahr zur hauseigenen Adventausteilung eingeladen. Im stilvoll geschmückten Ambiente dominieren im Moment die Farben gold, weiß, rot in allen Nuancen. Mittelkpunkt ist derzeit der Adventskranz. Ob traditionell oder modern dekoriert, er ist und bleibt das traditionelle Symbol, das uns schrittweise dem Weihnachtsfest entgegen führt. Bei uns unübersehbar ist jetzt auch das Rot und die Vielzahl der Weihnachtsterne in allen Größen und Nuancen. Als Geschenk oder für sich selbst: jeder freut sich darüber. Gleiches gilt auch für unsere Zimmerpflanzen und Blumenarrangements, die wir gerne auf Ihre persönlichen Wünsche abstimmen.
Weil traditionsverbunden erinnern wir gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit gerne an die an sich uralte Tradition des Räucherns. Sie ist fördernd für Leib und Seele, schenkt Wohlbefinden und inneres Gleichgewicht. Teils geht dieses alte Wissen leider in der heutigen Hektik unter. Aber speziell in den Rauhnächten wird heute noch vielerorts wie früher Haus und Hof geräuchert, um negative Energien zu vertreiben, Mensch und Tier zu schützen und neue Kraft zu schöpfen. Steigern auch Sie Ihr Wohlbefinden: bei uns finden Sie eine große Auswahl an Räucherwaren und Zubehör .
Zum Abschluss: begeben Sie sich doch bitte auch in unser Obergeschoss. Derzeit finden Sie dort die Fotoausteilung „himmlische Bilder“ vom Schlandererser Fotografen Gianni Bodini. Sie werden staunen wie schön der Vinschgau ist!

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Buch - Neuerscheinung - Dieses Buch entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Vinschgerwind und der Kulturzeitschrift ARUNDA.
Magdalena erkundet mit ihren Interviews die Geschichte und die Seele unserer „Grenzkultur“. Alltag im Faschismus, Kriegszeit und Wiederaufbau ... Liebe und Familienschicksale.
Um die Einheitlichkeit der hier geschilderten Schicksale zu betonen, haben wir uns für einen Zweifarbdruck ent­schieden: Verschieden getönte Papiere ergeben zusammen mit dem Duplex - Druckver­fahren eine kostbare Ausstattung.
s16 MagdalenaDas Titelbild von Gianni Bodini: Eine verrostete Drahtschlinge auf türkisblauem Kastanienholz. Kupfervitriol wird zum Wahrzeichen unserer Wein­kultur. Das Leben schnürt mit rostigem Griff.
Ein besonderes Geschenk sind die Dialektbeiträge, aus denen Magdalena ihre Beiträge entwickelt, eingeleitet durch handschriftliche Titel ... ein liebevolles Erinnern an eine ferne Schulzeit.

Hans und Ulrich Wielander

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Am 11. Dezember vor 50 Jahren starb Hans Ebensperger. Er wurde 42 Jahre alt. Am 12. Dezember vor einem Jahr starb Sven Sachsalber. Er wurde 33 Jahre alt. Beide waren Obervinschger. Gemeinsam war beiden ihre Radikalität im positiven Sinne, sich in ihrer jeweiligen Kunstform und Zeit durchzusetzen. Ebensperger war Maler und Sachsalber Performance-Künstler. Zur Erinnerung.

Hans Ebensperger (1929 – 1971)

Hans Ebensperger war ein „Vollblutmaler“, mit all seinen guten und weniger guten Seiten. Bei Frauen war er sehr beliebt und begehrt. Er ließ sich feiern und hat selber gerne gefeiert. Er liebte die Freiheit und sein Auto.
Seine frühe Kindheit verbrachte Hans meist bei seiner Großmutter in Prad. Früh erkannte man sein zeichnerisches Talent. Von 1948 bis 1952 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Bedeutend für seinen malerischen Weg war vor allem die Begegnung mit dem Künstler Max Weiler. 1956 heiratete Ebensperger Siegfriede Coufal, eine Studienkollegin. Einige Jahre später kehrte er mit seiner Familie in sein Heimatort Prad zurück.
Es war ein internationales Phänomen, dass man in der Nachkriegszeit vom Figurativen weg und hin zur Abstraktion ging. Auch Ebensperger folgte diesem Trend. Ebensperger hat damit mit seinen damaligen Südtiroler Künstlerkollegen, allen voran Peter Fellin, die Moderne Kunst in unser Land gebracht. Es war ihr Verdienst, dass eine erste Öffnung zur internationalen Kunst stattfand.
Die ersten Südtiroler Schaffensjahre waren für Hans Ebensperger aber alles andere als leicht. In der Nachkriegszeit war kaum Geld vorhanden, es gab nur wenige, die sich Kunst leisten konnten. Um etwas Geld zu verdienen hat Hans Ebensperger einige „Auftragsarbeiten“ angenommen, welche aber mit seinem künstlerischen Werdegang wenig zu tun hatten. Solche Arbeiten sind heute noch zu sehen z. B. an der Fassade des Gasthaus zur kleinen Cilli in Gomagoi, im Cafe Hofer in St. Valentin auf der Heide und beim Rosenwirt in Schlanders.
Die besten Arbeiten des Hans Ebensperger sind aber seine abstrahierten Landschaftsbilder. Seine Landschaftsbilder versah er manchmal mit knappen lyrischen Gedichten am Rand des Blattes hingeschrieben, wie eine Tagebuchnotitz mit Datum vermerkt. Vallung ist eine der selten präzis genannten Landschaften im Oberen Vinschgau.
Hans Ebensperger war salopp gesagt, ein „wilder Hund“. Er wollte das Physische, die Kälte, Wind, Nebel und Schnee ganz stark erleben. Tagelang war er alleine in den Bergen unterwegs und hat Nächte dort verbracht. Natur und Schöpfung waren das Hauptema seiner Arbeiten. Der unmittelbare Bezug zur Natur wird in jedem Werk sichtbar. Eingebunden in seine Malerei war immer auch sein Erleben in der Natur.
Hans Ebensperger sagte einmal: „Ich lebe nicht in New York, sondern im Oberen Vinschgau. Ich lebe am liebsten zwischen Steinen und Bäumen und deswegen male ich eben diese Welt“. Das sagt viel über den Künstler Hans Ebensperger aus. Seine Welt war der Vinschgau.

Sven Sachsalber (1987 – 2020)

kultur sachsalberSven Sachsalber suchte die weite Welt und wählte die Performance um sich künstlerisch auszudrücken.
Man erzählt, dass er ein angenehmer, heiterer, aufgeschlossener und interessierter Mensch war. Mit seiner Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Klarheit war er ein Vorbild. Er hat alles von sich gezeigt, Stärken und Schwächen. Er war ein eigenwilliger Kopf, er wollte „sein Ding durchziehen“, ging bis an seine Grenzen. Der Sven war etwas Besonderes.
Aufgewachsen in Laatsch besuchte er die Sportoberschule in Mals. Nach einer schweren Skiverletzung änderte sich sein Leben. Er ging zunächst nach Bologna, studierte Wirtschaft und Sprachen. Dann von 2010 bis 2013 studierte er Kunst am Fine Arts Royal College of Art in London, 2014 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach New York. Dort fand er das große Glück bei seiner Freundin Andra. Er arbeitete als Assistent beim Künstlerstar Raymond Pettibon. Sein großer Mentor war Rudolf Stingel.
Öfters im Jahr kam Sven nach Hause nach Laatsch. Freunde erzählen: „Dann besuchte er Oma Frieda, Mama Priska sowie den Rest der Familie. Sven war einer, der mit allen geredet hat, mit Jung und Alt, egal ob im Gasthof Lamm beim „Mala Peppi“ oder sonst wo. Sven war ein Laatscher und blieb ein Laatscher. Er gehört immer zu uns. Wenn er kam, dann war er von der ersten Minute an da, so als ob er nie weg gewesen wäre. Sven war sehr traditionsbewußt, beim Scheibenschlagen oder zur Fasnacht war er immer da, wenn es ihm irgendwie möglich war. Wir haben miteinander gefeiert, sind auf Feste gegangen, haben intensiv gelebt. Häufig waren wir mit dem Radl unterwegs, sind auf das Stilfserjoch gefahren. Manchmal haben wir auch über Kunst geredet, wie man unter Kollegen halt über Kunst redet“.
Sven Sachsalber war Künstler aus Überzeugung. Er wollte immer schon Künstler werden. Als Sportler hatte er gelernt diszipliniert und ausdauernd zu sein. Disziplin und Ausdauer hat er 1:1 auf die Kunst übertragen und eine unglaubliche Durchschlagskraft entwickelt. Dieses Verhalten hat ihn als Künstler ausgezeichnet.
Mit seinen ungewöhnlichen Aktionen hat Sven Sachsalber bald auf sich aufmerksam gemacht. Mit der Nadel im Heuhaufen in der Pariser Galerie „Palais de Tokyo“ oder dem Puzzle „Hands“ in der New Yorker Galerie „White Columns“, wo er mit seinem Vater Markus die Erschaffung Adams nach Michelangelo zusammenfügte, erreichte er einen hohen Bekanntheitsgrad.
Sven hatte sich eine Aufgabe gestellt und diese wollte er zu Ende bringen, dabei bleiben und nicht von der Arbeit wegrennen. Das fällt bei jeder seiner Arbeiten auf, egal, ob er nun 30 Stunden lang eine Nadel im Heuhaufen suchte, ob er das Puzzle aus 13.200 Teilen zusammenstellte oder 24 Stunden mit einer Kuh in einem verschlossenen Raum verbrachte. Sven hatte mit seinen Aktionen erreicht, was er wollte: bei sich sein, sich selber und das Leben aushalten.
2019 erhielt Sven Sachsalber den Paul Flora Preis als Anerkennung für seine Leistung in der zeitgenössischen bildenden Kunst.

Peter Tscholl

 

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Schlanders/Neapel - NAPOLI – Für die fünfte Klasse des Sprachengymnasiums in Schlanders ging es in der letzten Oktoberwoche in die Stadt am Vesuv.
Mit müden Gesichtern aber voller Vorfreude wurden die Schüler*innen am Montagmorgen von einem Zubringerbus abgeholt. Die erste Hälfte des Tages verbrachte die Klasse schlafend, lesend und Kniffel spielend im Zug. Der Rest des Tages diente zur Erkundung der süditalienischen Hafenstadt. Der erste Ausflug führte die Gruppe aus 17 Schüler*innen und zwei Lehrpersonen am Dienstag auf den Vesuv. Nach einer kurzen Wanderung konnten die Schüler*innen bereits über den Kraterrand des schlafenden Vulkans blicken und genossen den Ausblick über die Stadt und den Golf von Napoli. Am Mittwoch brach die Klasse nach Pompeji auf, wo sie an einer ausgiebigen Führung durch die antiken Straßen teilnahmen. Die noch nicht gänzlich ausgegrabene antike Stadt ließ die Gruppe sprachlos zurück. Und auch der kurze Abstecher ins römische Bordell wurde zu einer lustigen Anekdote an die gemeinsame Zeit. Weniger aufregend war der Besuch des unterirdischen Napolis am selben Tag. Am Donnerstag stand das Highlight der gesamten Reise auf dem Programm. Die Busfahrt verlief entlang der Amalfi Küste und endete am Strand des Dörfchens Amalfi. Das über die gesamte Reise sonnige Wetter ermöglichte es einigen Schüler*innen selbst Ende Oktober im glasklaren Wasser des Mittelmeers zu schwimmen. Nach viel zu kurzer Zeit musste die Gruppe schweren Herzens wieder gen Napoli aufbrechen, um sich vom schönen, aber doch anstrengenden Tag zu erholen. Aber auch die schönste Maturareise musste mal zu Ende gehen und so brach die Klasse am Freitag wieder Richtung Heimat auf. Auf der Rückfahrt ließen die Schüler*innen alle gesammelte Eindrücke Revue passieren.
Rebekka Jörg, Hannes Telser

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Es gehört schon zur Tradition im JuMa, dass wir unseren Adventskalender selber basteln. So auch heuer, wir trafen uns vier mal zum fröhlichen Stanzen, Einwickeln, Kleben, Klammern und Aufhängen! 24 kleine Kleinigkeiten wurden fein säuberlich mit viel Liebe zum Detail in Zeitungspapier oder Geschenkpapier eingepackt und mit einem Faden an einem Stock befestigt oder wer mochte konnte sie auch einfach in eine schöne Weihnachtsschachtel legen. Nun hieß es jugend juma programmeinfach nur geduldig warten, bis EEENDLIIICH dieser erste Dezember kam und wir die erste unserer kleinen Kleinigkeiten wieder aus dem Papier befreien konnten und um sie genüsslich auf der Zunge zergehen zu lassen.
Viele unserer fleißigen Elfen haben die Aktion aber auch genutzt, um ihre Lieben zu Hause zu überraschen, mit einem selbstgemachten Adventskalender made in JuMa!

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Graffitiworkshop im JuTsche Tschengls - Lange waren die Ideen im Kopf, der Wunsch da und die Vorfreude noch viel größer. Gemeint ist der langersehnte Graffitiworkshop, mit dem Profigraffitisprüher Paul Löwe, im JuTsche Tschengls.
Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Laas, insbesondere der Hilfe von Frau Vizebürgermeisterin und Gemeindereferentin für Jugend, Franziska Riedl, ist es gelungen den Workshop an einem recht angenehmen Novembertag durchzuführen.
Nachdem die Jugendlichen eifrig an den Ideen und Entwürfen gearbeitet haben, war es endlich soweit und die ersten Skizzen wurden an die Wand gesprüht. Es zeigte sich schnell, dass die Jugendlichen „a guats Handl“ hatten und ihre Bleistiftskizzen super auf der Wand umsetzten konnten. Durch die professionelle Begleitung von Paul entstanden tolle Werke an den vorher weißen und kahlen Wänden.
Bunt und einladend ist es geworden und vor allem so, wie es sich die Jugendlichen gewünscht haben. Aber Bilder sprechen mehr als Worte, somit noch ein großer Dank an alle die mitgewirkt haben, die lange vorher geplant haben wie die Jugendarbeiterin Ellen. Ein Danke an Paul für die Unterstützung und die tolle Begleitung und die fachmännische Hilfe und Franziska für den Einsatz und die Hilfe zur finanziellen Unterstützung sowie fürs dabei Sein.
Ganz besonders aber Danke euch Jugendlichen für eure super Ideen, tollen Werke und den schönen Tag.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info Hoor + Bort

Stefan Hirschberger aus Schleis eröffnete kürzlich seinen originell eingerichteten Herren-Friseursalon HOOR + BORT im Zentrum von Mals. Je nach Wunsch kreiert er moderne oder klassische Schnitte. Und er bringt Bärte in Form, ob kurze oder lange - mit Trocken- oder Nassrasur. Der junge Friseur hat seine Lehre im „Salon Monika“ in Glurns absolviert. Insgesamt war er dort über sechs Jahre tätig. Dann wechselte er zu „Jack & King“ nach Schlanders, wo er vier Jahre lang arbeitete. Bei regelmäßigen Spezialisierungskursen eignete er sich das Rüstzeug an, um seinen Kunden nun den besten Service zu bieten. Gerne gibt er Gutscheine aus
z. B. als Weihnachtsgeschenke.

s23 hbInfos: HOOR + BORT by Stefan Hirschberger, Hauptplatz 1 - 39024 Mals
Sparkassengebäude - 1. Stock
Telefon: 0039 346 23 45 915
info@hoor-bort.com / www.hoor-bort.com

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Schlanders - Der Name: Michael Kohlhaas. Wo er hinwill? Über die Grenze. Niemand kommt über die Grenze. Ohne Passierschein. Außer er lässt die Pferde als Pfand dem Junker Wenzel von Tronka hier, dann kann er über die Grenze.
Auf der Bühne im Kulturhaus Schlanders stehen zwei: Sebastian Kautz und Geri John. Kautz, der in Figuren schlüpft, jene von Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“ und John, der mit Violoncello und Keyboard musikalischer Begleiter ist.
Was harmlos beginnt, endet dramatisch. Die Pferde sind bei der Rückkehr ausgehungert und geschunden, Knecht Herse gequält, später wird Kohlhaas auch seine Frau Lisbeth verlieren, die Opfer einer Verwechslung und getötet wird. Die Versuche sein Recht vor Gericht einzuklagen, scheitern erbärmlich - er sei ein unnützer Querulant. Kann die Ordnung, das Recht, durch den Bruch s23 9722desselben wieder hergestellt werden? Ist es Recht, Unrecht mit Selbstjustiz zu vergelten? Leid, Qual, die in blinden Hass mündet, Zerrissenheit: Es ist emotionsgeladenes Theater, das die Zuschauer erleben, ausdrucksstark, wortgewaltig - in Mimik, Gestik, in Sprache und Musik.
In erbarmungsloser Selbstjustiz, im Wahnsinn stockblinder Leidenschaft sucht Kohlhaas die ganze Gemeinschaft heim. „Ich will mir selbst zu meiner Genugtuung verhelfen.“ Selbst dann noch, wenn er kurz vor seinem Tode steht und einen Zettel mit einer Prophezeiung für den Landesfürsten verschluckt.
Die Bühne Cipolla beeindruckte mit einem außergewöhnlichen Figurentheater. Das Publikum im Kulturhaus wusste das zu schätzen und dankte mit langanhaltendem Applaus. (ap)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Vetzan/Ausstellung - Es gibt viele Leser:innen vom Vinschgerwind, welche die auf der Seite 13 einer jeden Ausgabe veröffentlichten Bilder von Gianni Bodini in einer eigenen Mappe sammeln und diese wie einen kostbaren Schatz aufbewahren. Die Motive, die Bildkompositionen und die Bildersprache sind einzigartig, faszinierend und immer wieder voller Überraschungen. Seit Jahren ist Gianni nicht nur bei Tag im Tal unterwegs nach immer neuen Bildern, sondern auch in der Nacht, besonders in den Vollmondnächten, um den Zauber des Nachthimmels einzufangen. Unter den Titel „HIMMLISCHE BILDER – CON IL NASO DELL´ INSÚ“ hat er mit Unterstützung vieler Sponsoren ein neues Buch mit seinen Mond- und Himmelsbildern herausgegeben. Ergänzt wird der Bildband mit Gedichten von Gottlieb Pomella und Texten von Gianni selbst, von Florian Kronbichler, Wolfgang Platter und Peter Tscholl. Am 20. November wurde der neue Bildband in der Gärtnerei von Hans Peter Schöpf in Vetzan vorgestellt und die Ausstellung mit den Bildern eröffnet. Viele Freunde und Bekannte kamen in die Verkaufshalle der Gärtnerei, wo, umgeben von einem Meer aus Blumen und Geschenkartikeln, das Buch vorgestellt wurde. Florian Kronbichler nannte in seiner Ansprache Gianni einen Heimatdichter, der fotografierend dichtet und dabei fotografische Erzählungen einfängt. Seine Fotos sind eine Liebeserklärung an sein Heimattal, wofür er sich den Bergbauernpreis verdienen würde. Nach Kronbichler ist Gianni ein unbeirrt Schauender, der schaut und vieles sieht, was wir nicht sehen. Erst in seinen Bildern sehen wir, was er erschaut hat. Gottlieb Pomella meinte in seinem eigens zur Eröffnung verfassten Gedicht: „Der Mond ist nicht nur Mond, er kann einmal eine Seilbahngondel sein, ein anderes Mal stülpt er sich über die hochgelegene Bayerhütte wie ein leuchtender Heiligenschein“. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Blockflötenquartett mit Sibylle Pichler und drei Flötistinnen und einer Abordnung des Männergesangvereins Schlanders. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Naturns/Vinschgau - Bäckerinnung im hds: Neuwahlen im Bezirk Vinschgau: Martin Psenner aus Naturns ist neuer Bezirksinnungsmeister.Im Rahmen der diesjährigen Bezirksversammlung der Bäckerinnung im hds wurde vor kurzem Martin Psenner aus Naturns als neuer Innungsmeister für den Bezirk Vinschgau für die nächsten vier Jahre gewählt. Er folgt somit auf Roland Zischg aus Naturns, der neuer Stellvertreter ist.
Im Bezirksvorstand weiters vertreten sind Günther Angerer aus St Valentin auf der Haide und Anton Fuchs aus Martell.
Im Bezirk Vinschgau sind etwa 14 Bäckereibetriebe mit zahlreichen Filialen tätig. „Diese garantieren in vielen Orten des Bezirkes die so wichtige Nahversorgung für die lokale Bevölkerung und für die vielen Gäste. Somit werden unsere Dörfer und Städte belebt und bleiben attraktiv“, betonen die Vertreter der Bezirksinnung.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Kloster St. Johann in Müstair, UNESCO Welterbe - Sie ist 1931 in Zürich geboren, 1958 ins Kloster St. Johann in Müstair eingetreten, von 1986 bis 2012 war sie Priorin, von 2013 bis 2019 Subpriorin, 2020 feierte sie ihre diamantene Profess und dieses Jahr wird sie 90. Die Rede ist von Sr. Pia Willi.
In der Klostergemeinschaft wird Sr. Pia seit ihrer Einsetzung zur Priorin 1986 liebevoll Mutter Pia genannt. Eigentlich ist diese Bezeichnung der amtierenden Priorin vorbehalten, aber Sr. Pia blieb „Mutter“ Pia auch nach Ablegung ihres Amtes als Oberin. Dies ist ein eindeutiges Zeichen für die Akzeptanz und die Zuneigung ihrer Mitschwestern. 26 Jahre lang stand Sr. Pia der Gemeinschaft vor, ihre Amtszeit war von Güte und Verständnis geprägt. Wie die Regel des hl. Benedikt besagt, machte sie alles Gute und Heilige mehr durch ihr Leben als durch ihr Reden sichtbar (vgl. RB 2,12).
Mutter Pia hat viel zu erzählen. Sie wurde 1931 in Zürich geboren, nach der Sekundarschule ging sie nach Fribourg ins Internat, um das Französisch-Diplom zu erlangen und anschliessend besuchte sie die Kunstgewerbeschule in Zürich. Nach einer einjährigen Erfahrung als Illustratorin in Paris kehrte sie in die Schweiz zurück.
Den Gedanken, ins Kloster einzutreten trug sie schon als Kind mit sich. Er erwachte auch als Jugendliche wieder. Als sie dann 1958 einen Ausflug nach Müstair unternahm und die Klosterkirche mit ihren bedeutenden Wandmalereien betrat, war sie sich ihrer Berufung sicher. Sie vernahm eine Stimme, die zu ihr klar sprach: „Hier sollst Du mir dienen!“ Sofort meldete sie sich für den Eintritt ins Kloster. Die Gewissheit, hierher zu gehören, war so stark, dass sie so Manches in Kauf nahm. „Voller Enthusiasmus brachte ich meine Staffelei, meine Farben und Pinsel mit ins Kloster. Ein Nähkästchen, das ich wohl eher gebraucht hätte, brachte ich allerdings nicht mit“, erzählt Mutter Pia. Sie war das Stadtmädchen unter Bauerntöchtern und hatte es am Anfang nicht leicht. Aber sie blieb und wurde 1986 zur Priorin gewählt.

Drei Jahre zuvor, 1983, war das Kloster St. Johann in Müstair in die Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen worden. „Es war für uns Schwestern nicht nachvollziehbar, dass ein solch baufälliges Kloster UNESCO Welterbe sein solle“, erinnert sich Sr. Pia. Aber das Kloster entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts dank der eingehenden Erforschung der Anlage immer mehr zu einer Schatztruhe. Im 8. Jahrhundert von Karl dem Grossen gegründet, wurde es im 12. Jahrhundert ein Frauenkonvent. Die gesamten 1246 Jahre Bau- und Klostergeschichte sind hier noch spür- und erlebbar. Heute leben neun Benediktinerinnen im Kloster Müstair nach dem geregelten Rhythmus des „ora et labora et lege“.
Sr. Pias Amtszeit war von Renovierungen geprägt. „Bei meinem Eintritt 1958 schlief Schwester Theresia mit aufgespanntem Regenschirm über ihren Kopf, so baufällig war damals das Kloster“, erinnert sich Sr. Pia: „Meine Amtszeit als Priorin war eine sehr spannende Zeit mit fordernden Aufgaben. Ich hatte viele Gespräche, Treffen und Sitzungen mit Architekten, Denkmalpflegern und Archäologen. Da kam mir mein Wissen aus der Zeit meines Studiums in der Kunstgewerbeschule zugute.“ Mit der Gründung der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair 1969 begann auch die Renovierung der Klosteranlage, die bis heute noch andauert. Eine wichtige Aktivität zur Finanzmittelbeschaffung der Stiftung ist die zweimal im Jahr stattfindende Kartenaktion, bei der von Sr. Pia gezeichnete Doppelkarten mit einem Brief an verschiedene Adressen schweizweit verschickt werden. Sr. Pia hat zwar keine Zeit mehr große Bilder zu malen, aber ihre Karten, die das Klosterleben von Müstair illustrieren sind legendär. Ihre künstlerische Ader kam auch bei der Trachtenstickerei, welche im Kloster Müstair eine große Tradition hat, zugute. Sie hat nicht nur gestickt, sondern vor allem die Muster entworfen und auf den Stoff gedruckt.
Sr. Pia ist aber nicht nur Zeichnerin und ehemalige Priorin, sondern seit 2011 auch verantwortlich für die Gäste des Klosters. Diese Aufgabe macht ihr sehr große Freude. Mit ihren 90 Jahren ist Mutter Pia noch voller Energie, da bleibt nur noch der Wunsch, dass ihr die Gesundheit, die leuchtenden Augen und die Freude in ihrem Leben noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Alles Gute zum 90. Geburtstag!
Elke Larcher

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders

Oh Du – Bonifazius & Michelino feierlich! - am Sonntag, 19. Dezember um 15.00 Uhr im Kulturhaus „Karl Schönherr“ Schlanders

Bonifazius und Michelino, die beiden Clowns könnten gegensätzlicher nicht sein: der eine umsichtig, der andere planlos, der eine gerne redend, der andere wörtlich nehmend. Humorvolle Verwicklungen um die wirklich wichtigen Dinge in der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit, wie z.B. gemeinsames Freuen, Lachen, Staunen und in die stillen Momente lauschen – voll freudiger Erwartung, was als Nächstes passiert. Clownerie vom Feinsten mit Live-Musik, ungewöhnlicher Jonglage, und noch einigen Überraschungen mehr, das erwartet uns in dieser Vorstellung. Ein vielschichtiges Theaterstück für die ganze Familie.

Platzreservierung unter kulturhaus@schlanders.it, 0473 737777
Die Eintrittskarten sind an der Theaterkasse ab 14.00 Uhr erhältlich.

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, Parkhotel Linde und Fa. Schönthaler A. & Söhne.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Mittelschule Schlanders/Schülerinnen berichten - 1914 – 1918 – wohl einige der schlimmsten Jahre für die Welt“, meinte Manfred Haringer (bekannt als Manni), unser ehemaliger Schulwart, als er uns Drittklässler*innen im Rahmen eines informationsreichen Vortrages über die Ereignisse an der Ortlerfront berichtete. Manni interessiert sich bereits seit seiner Kindheit für den „Großen Krieg“. Sein Großvater hatte ihm wiederholt von seinen Fronterlebnissen in Galizien erzählt. Das beeindruckte Manni so sehr, dass er sich immer mehr mit dem Thema beschäftigte, bis er schließlich zum passionierten Sammler von Kriegsrelikten und großen Kenner der historischen Ereignisse rund um den Gebirgskrieg wurde. Mit einer Powerpoint-Präsentation vermittelte uns Manni die Kampftaktik der Österreicher und Italiener entlang der Ortlerfront. Viele Informationen „aus erster Hand“ konnte Manni den Soldaten-Tagebüchern entnehmen, die diese in ihrer „Freizeit“ im Hochgebirge schrieben. Darin schildern sie nicht nur die Geschehnisse des Kampfes, sondern berichten auch über ihre Nöte und über ihre großen Ängste in der oft unerträglichen Einsamkeit. Die mitgebrachten Kriegsfunde hatte Manni auf seinen Exkursionen entlang der ehemaligen Gebirgsfront entdeckt, einige wurden ihm von ehemaligen Soldaten überlassen. Ein Schlanderser Soldat schenkte ihm sein Essbesteck, das er während des Krieges immer bei sich trug und das ihm schließlich das Leben rettete. „Ein Schuss prallte am Besteck ab, der ihn ansonsten durchbohrt hätte“, erzählte Manni. Nach den interessanten Ausführungen erklärte er uns die mitgebrachten Fundstücke: Gasmasken, faltbare Laternen, Schutzhelme, skurrile Steigeisen, Überschuhe aus Stroh, Hanfseile, Granatsplitter, selbst geschnitzte Schachfiguren und Pfeifen. Sogar schöne Armreifen gab es zu sehen, welche die Soldaten in der langen kampffreien Zeit aus Patronenhülsen für ihre Frauen und Verlobten zu Hause anfertigten. Zum Abschluss richtete Manni noch sehr eindringliche Worte an uns: „Vergesst nie für den Frieden zu kämpfen – ohne Gewalt. Er ist das Kostbarste und Zerbrechlichste in unserer Welt!“

Julia Gurschler und Sofia Sylai, Klasse 3 B Montessori

Publiziert in Ausgabe 24/2021

pr-info Martinsbrunn ParkClinic

Kaum werden die Tage kürzer, macht sich Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung bemerkbar? Daran könnte womöglich der Winterblues schuld sein! Dr. Karmen Sanoll und Dr. Agnes Zöggeler, Fachärztinnen für Komplementärmedizin nennen typische Anzeichen und zeigen Wege auf wie wir schwungvoll durch die Wintermonate kommen.
Im Herbst und Winter geht es vielen Menschen ähnlich. Es häuft sich das Bedürfnis nach Schlaf und wir haben reichlich Appetit auf kräftige Speisen und Süßigkeiten. Ganz abgesehen von der getrübten Stimmung, die stark durch einen Mangel an natürlichem Tageslicht zu veränderten Prozessen im Hormonstoffwechsel führt. Was wir nämlich brauchen, ist ausreichend Serotonin, das Glückshormon!
Tägliche Bewegung an der frischen Luft, treibt den Serotoninspiegel in die Höhe. Die Sonne tut zwar gut, ist aber zu schwach, um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Dieses Sonnenvitamin spielt eine große Rolle für unser psychisches Wohlergehen.
Zusätzlich kann über die Ernährung die Serotoninproduktion angeregt werden. Datteln, Mandeln, Nüsse, aber auch Bananen und Vollkornprodukte enthalten Tryptophan, den Vorläufer vom Glückshormon. Avocado, Hirse, Buchweizen und Meerestiere enthalten Vitamin B 6 als Unterstützung bei der Produktion von Serotonin. Zusätzlich braucht es Folsäure (Broccoli, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse) und Magnesium (Kürbiskerne, Sesam, Weizenkeime, Schwertfisch), Calcium, Zink, Omega 3 Fettsäuren.
Wenn es hingegen Probleme im Darm gibt (z.B.: Verdauungsstörungen) kann schon mal die Serotoninproduktion darunter leiden. Der Wegbereiter von Serotonin, das Tryptophan wird im Darm produziert und dann in Serotonin umgewandelt. Bei entzündlichen Veränderungen ist diese Umwandlung gestört und führt in der Folge zu einem Serotoninmangel. Nicht umsonst wird unser Darm auch als zweites Gehirn bezeichnet. Er hat einen sehr viel größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden als man meinen möchte.
Ein Defizit an Tryptophan/Serotonin kann gemessen und bei Bedarf ergänzt werden, ebenso die Zusammensetzung der Darmflora. Die Synthese kann sowohl aus orthomolekularer Sicht und mit der Ernährung, als auch mit Akupunktur angeregt werden.
Wen der Winterblues trotz Vorkehrungen erwischt, braucht sich erst mal nicht zu sorgen. Wird das Stimmungstief allerdings zum Dauerbegleiter, ist Achtsamkeit geboten und es empfiehlt sich professionelle Begleitung in Anspruch zu nehmen.
In der Martinsbrunn ParkClinic arbeiten Komplementärmedizinerinnen und Psychologinnen eng miteinander zusammen und unterstützen Sie dabei Ihr Wohlbefinden zu stärken.

Kontakt:
Fachärztinnen für Komplementärmedizin, Dr. med. Karmen Sanoll, Dr. med. Agnes Zöggeler
Psychologinnen, Dr. Renate Unterholzner, Dr. Dagmar Pavan

s18 elisabethstiftung

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Naturns - Der Akustikplan in Naturns ist unter Dach und Fach. Die Corona-Situation ist für den gewaltigen Besucherrückgang im Schwimmbad Naturns verantwortlich. Eine Verkehrsentlastung könnten geleaste E-Bikes bringen.

von Erwin Bernhart

1000 Leute könnten sich in der Gemeinde Naturns noch impfen lassen. Mit diesen Worten begann BM Zeno Christanell seinen Bericht und seit Ende September seien Corona-Kontrollen in Restaurants und Bars unterwegs. „Einmal die Woche kommt eine Einheit von Schlanders und kontrolliert und straft“, sagte Christanell. Am Gefahrenzonenplan sei man dabei und das Verwaltungsgericht Bozen habe der Gemeinde in der Causa „Saumoar“ Recht gegeben (sh. Seite 4). Gemeindereferent Michl Ganthaler skizzierte den Fahrplan für den Kindergartenneubau: Das Vorprojekt sei vom technischen Landesbeirat genehmigt und komme demnächst zur Genehmigung in den Gemeinderat. Ganthaler erhofft sich, dass im Oktober 2022 die Ausschreibungen gemacht werden und im Frühjahr 2023 Baubeginn sein wird, mit einer Bauzeit von 2 Jahren.
Genehmigt wurde im Rat der von den Fachleuten Günther Wanker und Michele Morandini erläuterte Akustikplan, der die Ist-Situation abbilde. Man werde, so BM Christanell, den Akustikplan bei künftigen Wohnbauzonen, Freizeitanlagen und Industriebauten mitberücksichtigen. Das Anas-Haus sei um 1,03 Millionen Euro an die H-Bau VGmbH (Horst Preims, Freisinger Georg und Horst) versteigert worden.
Gravierende Einbrüche habe es, so berichtete die Referentin Astrid Pichler, beim Schwimmbad gegeben. Waren es in „normalen“ Zeiten um die 90.000 Besucher im Jahr, zählte man heuer bis September an die 30.000. Die Kosten blieben gleich. Deshalb entstehe für 2021 ein Kapitalbedarf von rund 475000 Euro aus der Gemeindekassa. „Das Schwimmbad erfüllt einen wichtigen sozialen Faktor, der etwas kosten darf“, sagte Pichler.
Ein Vorschlag vom Referenten Florian Gruber wurde beschlossen: Um einen Teil des innerörtlichen Verkehrs auf Fahrrad umzustellen, gerade um bei kurzen Strecken eine umweltfreundliche Alternative bieten zu können, will die Gemeinde mit einem Beitrag von 200 Euro ein Leasing eines E-Bikes fördern. Partner dieser Aktion ist Ötzi Bike, der mit weiteren 200 Euro Preisnachlass diese Aktion fördert. Gegen einen geringen Leasingbeitrag ist man sofort Besitzer eines ansonsten teuren E-Bikes. In dieser Form sei es ein Pilotprojekt in Südtirol, in Österreich und in Deutschland gebe es diese Art der Förderung schon.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Ab 2023 dürften die Trinkwassergebühren in allen Gemeinden Südtirols steigen. Von rund
10 Cent/Kubikmeter ist die Rede. Für die Gemeinde Naturns würde dies einer Steigerung des Tarifs von 25 % bedeuten. Dies berichtete BM Zeno Christanell im Naturnser Gemeinderat. Grund für diese Preissteigerung sei „eine solidarische Unterstützung für die Berggebiete“ bei der Erneuerung der dortigen Trinkwasserversorgung. Eine entsprechende Gesetzesvorlage ist in Ausarbeitung. Dies habe LH Arno Kompatscher den BM mitgeteilt.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Kolping im Vinschgau - Schon die alten Römer nutzten eine eigene Formulierung, wenn sie jemanden besondere Ehre zuteil werden ließen. Der Senator Marcus Tullius Cicero war einer der wenigen, dem der Titel „pater patriae“ (Vater des Vaterlandes) zuerkannt wurde. Das hat sich in ähnlicher Weise bis in unsere Tage erhalten, wenn vom „Vater Kolping“ oder der „Mutter Kirche“ die Rede ist. Der sprachliche Verweis auf die eigenen Eltern zeigt: Hier fühlt sich jemand angenommen, s18 beheimgeborgen, verstanden, gemocht, vielleicht auch beschützt… Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen, denn es bräuchte viele Adjektive, um zu beschreiben, was das Wort „Heimat“ wirklich bedeutet.
Leben und Werk Adolph Kolpings sind ein dauerhafter Auftrag: einerseits Heimat zu bleiben für diejenigen, die bereits dabei sind und andererseits Heimat zu bieten für andere, die kommen möchten. Vom Gründerverein in Elberfeld bis zu Kolping International – auch zu Kolping Vinschgau – von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute – Kolping hat nie das sein sollen, was man neudeutsch einen „closed shop“ (geschlossenes Geschäft) nennt.
„Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein“, diese Zeile aus dem Kolping-Grablied besitzt nicht nur im übertragenen, sondern im Wortsinn bis in die heutige Zeit ihre ganz spezielle Bedeutung. Also unser aller Auftrag: Beheimatung geben!!

Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Die gebürtige Pustererin Anna kam vor 54 Jahren nach Eyrs und wurde Bäuerin auf dem Hof ihres Mannes Alfred Kurz. In ihrer offenen und humorvollen Art war sie bald in der Dorfgemeinschaft intergiert. Als Sängerin bereichert sie den Kirchenchor.

von Magdalena Dietl Sapelza

Anna erntete erstaunte Blicke, als sie kürzlich in Festtagstracht auf ihrem neuen vierrädrigen Scooter an der Eyrser Pfarrkirche vorfuhr, um dort Cäcilia zu feiern. „Des isch a flotte Soch, iatz bin i schnell in Dorf unt brauch nimmr mitn Radl fohrn“, meint sie. Denn ihr Hof liegt außerhalb der Ortschaft.
Geboren wurde Anna auf dem Oberpapping Hof bei Innichen als sechste von neun Kindern. Die Familie lebte vom Ertrag ihres Waldes und von der Milch einiger Kühe. Eine Materialseilbahn brachte die Milch in die Sennerei im Tal. „Miar hobm nor oft kennt „Fugamilch“ mit hoam nemman“, sagt sie. Die Milch vom Sonntag wurde auf dem Hof zu Butter verarbeitet. Annas Schulweg war lang, eine Stunde ins Dorf und eine Stunde zurück. „Miar Berger san olm Schualmess gong unt di Nachnatn et“, lacht sie. Einmal sei so viel Schnee gefallen, dass sie vom Balkon aus starten mussten, erinnert sie sich. Mit Schneeschuhen habe ihnen der Vater den Weg gebrochen.
Anna war 13 Jahre alt, als der Kooperator Peter Giacomelli in der Schule nach guten Sängerinnen suchte. Er wählte sie aus und unterrichtete sie in Notenlehre und Stimmbildung. „I hon gonz viel glearnt unt bin ihm heint nou donkbor“, betont sie. Mit 14 Jahren sang sie als Sopranistin auf dem Chor. In den folgenden Jahren fiel sie jedoch arbeitsbedingt immer wieder aus.
Ihre erste Arbeitsstelle fand sie im „Hotel Altprax“, dem auch eine Landwirtschaft angeschlossen war. Bei der Heuernte traf sie auf den vier Jahre älteren Vinschger Alfred Kurz, der als Alpini Soldat in Welsberg in Hotelnähe den „Campo“ absolvierte. Die Beiden wechselten ein paar Worte, verloren sich aber wieder aus den Augen. Nach Abschluss der Haushaltungsschule in Lienz wurde Anna Köchin in der Familie des Kaffee-Unternehmers Segafredo in Bologna. Nach vier Jahren kehrte sie auf den Heimathof zurück. „A weil anar fa di Juniorchefs a Eigl af miar kopp hot unt i nit untn bleibm hon gwellt“, verrät sie. Kurz darauf nahm sie an einer Papstaudienz bei Paul VI in Rom teil, die Bischof Josef Gargitter für 1.000 Südtiroler Jugendliche organisiert hatte. Nach der Rückkehr kehrte sie mit Freundinnen beim „Schmutzigen Luis“ in Bozen ein, wo gesungen und musiziert wurde. Plötzlich trafen sie Alfreds Blicke. Sie erkannte ihn erst wieder als er auf sie zukam. Schließlich tauschten sie ihre Adressen aus. „Miar hobm inz nor olm gschriebm unt hie unt do a troffn“, meint sie. Erneut bekam sie ein Angebot der Familie in Bologna. Sie sollte deren Kindern Deutsch lernen. Doch Alfred wollte sie näher wissen. „Kimm nachna, hot er selm gsog“, lacht sie. Sie nahm eine Stelle in einem Meraner Haushalt an und blieb dort bis 10 Tage vor ihrer Hochzeit. Dann zog sie auf den Hof in Eyrs, den Alfred gekauft hatte. „Deis isch a ormseliger Hof gwesn, ohne Strom unt ohne Wossr unt mit an 40-jährigen Kredit“, erklärt Anna. Das Paar benutzte Gaslichter aus der Schweiz und bohrte einen Tiefbrunnen, um die Tiere zu tränken. Trinkwasser holte Alfred in der Milchsammelstelle in Eyrs, wo er die Milch zum Kühlen hinbrachte. Erst 1977 erhielt der Hof den Wasser- und ein Jahr später den Stromanschluss. Das war eine große Erleichterung. 1978 wurde der neue Stall gebaut. Anna legte sich als Bäuerin ins Zeug, kümmerte sich um ihre vier Kindern. Als gute Köchin zauberte sie oft Gerichte aus dem Pustertal auf den Tisch, so zum Beispiel Polsterzipfl mit Kraut. „Di Kropfn hon i nit kennt“, erklärt sie. „Obr schun bold amol hon i fir die Feschtlan in Dorf grod gnua Kropfn gmocht.“
Anna schloss sich dem Eyrser Frauenchor an und später dem Kirchenchor, wo sie als humorvolle und notengewandte Sängerin die Tenorstimmen der Männer verstärkt. 30 Jahre lang sang sie im Vinschgerchor.
Nach ihrer Ehrung für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Kirchenchor meldete sie sich bei ihrem ehemaligen Musiklehrer Giacomelli, um ihm für ihre einstige Ausbildung zu danken. Daraufhin besuchte er sie bis vor kurzem jedes Jahr.
Mittlerweile wurde Anna erneut geehrt. Sie selbst zählt insgesamt 54 Jahre effektive Chortätigkeit. Und sie ist noch lange nicht müde. Auch weiterhin wird sie Teil des Chores sein und mit ihrem Scooter zur Kirche fahren.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders

WEIHNACHTLICHES KONZERT – Streichquartett am Sonntag, 12. Dezember um 17.00 Uhr im Kulturhaus „Karl Schönherr“ Schlanders

Besetzung:
Andrea Ferroni, Josef Höhn;
Violinen
Katia Moling; Viola
Matteo Bodini; Violoncello

Die vier freischaffenden MusikerInnen aus der Region spielen regelmäßig bei verschiedenen Orchestern und Ensembles, wie zum Beispiel das Haydn Orchester von Bozen und Trient, Orchestra Cherubini, Streicherakademie Bozen, Theresia Barockorchester, Labirinti armonici.

Konzertprogramm:
G. F. Händel: The Arrival of the Queen of Sheba
W. A. Mozart: Streichquartett KV 156, G-Dur
L. Boccherini: Minuetto
G. F. Händel: Judas Maccabeus
T. Albinoni: Adagio in g-Moll
G. F. Händel: Wassermusik
D. Shostakovich: Waltz Nr. 2
G. F. Händel: Lascia ch’io pianga
E. Elgar: Salut d’amour
A. Corelli: Concerto per la notte di natale

Platzreservierung unter kulturhaus@schlanders.it, 0473 737777
Die Eintrittskarten sind an der Theaterkasse ab 16.00 Uhr erhältlich.

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Pinggera, Fa. Fleischmann Martin – Raumausstattung.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Aus dem Gerichtssaal - Kurt Tucholski schrieb über seine Landsleute: „Wenn der Deutsche hinfällt, steht er nicht auf, sondern sieht sich um, wer ihm schadenersatzpflichtig ist.“ Dieses Zitat ist mir im Zusammenhang mit dem in der letzten Rubrik behandelten Thema über die neuen „Maßnahmen zur Sicherheit der Wintersportaktivitäten“ in den Sinn gekommen. Denn die damit losgetretene Reglementierungslawine hat eine weitreichende Verrechtlichung auch des Freizeitverhaltens der Menschen zur Folge. Sie ist Ausdruck einer puritanischen Geisteshaltung, die unter dem Vorwand der Sicherheit den Leuten den Spaß auch noch an den Freizeitaktivitäten verdirbt. Und von Vorschriften sind wir schon im Alltag wahrlich bis zum Überdruss umgeben. Müssen wir uns auch noch beim Wintersport auf Alkotests entlang der Pisten oder im Zielraum einstellen? Oder auf hinter Bäumen und Büschen lauernde Pistensherriffs? Wes Geistes Kind die Urheber der neuen Skipistenordnung waren, wird deutlich, wenn man weiß, dass sie auch das Skitourengehen in der Weise reglementieren wollten, dass es nur mehr in Begleitung eines Berg- oder Skiführers erlaubt sein sollte! Also Bevormundung auch bis in die letzte noch halbwegs regelfreie Nische des Wintersports! Und das alles natürlich nur in der besten Absicht und zum Wohle der Wintersportler! Ganz im Geiste skandinavischer Zwangsbeglückung von oben und von Staats wegen.
Aber um zum einleitenden Zitat von Kurt Tucholski zurückzukommen: die Rechtsversessenheit ist keineswegs eine Eigenheit nur der Deutschen. Nach langjähriger Berufsausübung kann ich sagen, dass die Italiener ihnen in dieser Untugend keineswegs nachstehen. Und je mehr Gesetze und Vorschriften erlassen werden, umso mehr wird dieser Ungeist befeuert: Bei jedem Unglück, aber auch beim kleinsten Ungemach setzt die Suche nach einem Schuldigen ein. Die Frage nach einem möglichen Selbstverschulden bleibt dabei zumeist auf der Strecke, ja wird gar nicht erst gestellt. Der in politischen Sonntagsreden so oft und gern beschworene Freiheitsdrang der Tiroler sollte sich nicht in hartnäckiger Impfverweigerung, sondern vielmehr im Widerstand gegen die grassierende Reglementierungswut von oben und die Rückbesinnung auf die Eigenverantwortung äußern.
Peter Tappeiner Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Kurt Tucholski schrieb über seine Landsleute: „Wenn der Deutsche hinfällt, steht er nicht auf, sondern sieht sich um, wer ihm schadenersatzpflichtig ist.“ Dieses Zitat ist mir im Zusammenhang mit dem in der letzten Rubrik behandelten Thema über die neuen „Maßnahmen zur Sicherheit der Wintersportaktivitäten“ in den Sinn gekommen. Denn die damit losgetretene Reglementierungslawine hat eine weitreichende Verrechtlichung auch des Freizeitverhaltens der Menschen zur Folge. Sie ist Ausdruck einer puritanischen Geisteshaltung, die unter dem Vorwand der Sicherheit den Leuten den Spaß auch noch an den Freizeitaktivitäten verdirbt. Und von Vorschriften sind wir schon im Alltag wahrlich bis zum Überdruss umgeben. Müssen wir uns auch noch beim Wintersport auf Alkotests entlang der Pisten oder im Zielraum einstellen? Oder auf hinter Bäumen und Büschen lauernde Pistensherriffs? Wes Geistes Kind die Urheber der neuen Skipistenordnung waren, wird deutlich, wenn man weiß, dass sie auch das Skitourengehen in der Weise reglementieren wollten, dass es nur mehr in Begleitung eines Berg- oder Skiführers erlaubt sein sollte! Also Bevormundung auch bis in die letzte noch halbwegs regelfreie Nische des Wintersports! Und das alles natürlich nur in der besten Absicht und zum Wohle der Wintersportler! Ganz im Geiste skandinavischer Zwangsbeglückung von oben und von Staats wegen.
Aber um zum einleitenden Zitat von Kurt Tucholski zurückzukommen: die Rechtsversessenheit ist keineswegs eine Eigenheit nur der Deutschen. Nach langjähriger Berufsausübung kann ich sagen, dass die Italiener ihnen in dieser Untugend keineswegs nachstehen. Und je mehr Gesetze und Vorschriften erlassen werden, umso mehr wird dieser Ungeist befeuert: Bei jedem Unglück, aber auch beim kleinsten Ungemach setzt die Suche nach einem Schuldigen ein. Die Frage nach einem möglichen Selbstverschulden bleibt dabei zumeist auf der Strecke, ja wird gar nicht erst gestellt. Der in politischen Sonntagsreden so oft und gern beschworene Freiheitsdrang der Tiroler sollte sich nicht in hartnäckiger Impfverweigerung, sondern vielmehr im Widerstand gegen die grassierende Reglementierungswut von oben und die Rückbesinnung auf die Eigenverantwortung äußern.
Peter Tappeiner Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it    


Publiziert in Ausgabe 24/2021

Südtirol/Vinschgau - Die lvh-Berufsgemeinschaft der Tiefbauunternehmer hat vor kurzem das Jahr Revue passieren lassen. Themen: die steigenden Rohstoffpreise sowie der Austausch mit der Politik, der öffentlichen Verwaltung sowie den ausschreibenden Körperschaften.
Der Tiefbauunternehmer-Obmann Michael Hofer (Prad) wurde im Laufe des Jahres mit Fragen zu Covid und zu den steigenden Rohstoffpreisen bombardiert. „Wir waren im ständigen Austausch mit der Politik und haben versucht, allen Mitgliedern zur Seite zu stehen“, sagte Hofer bei der Jahresversammlung der Tiefbauunternehmer im lvh. Die Zusammenarbeit mit der Politik, der öffentlichen Verwaltung und den ausschreibenden Körperschaften ist wichtig, da die Südtiroler Tiefbauunternehmer einen Großteil des Jahresumsatzes mit öffentlichen Arbeiten erzielen.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Naturns/Südtirol - Ihre Haut ist zerbrechlich wie Schmetterlingsflügel. An Druckstellen entstehen Blasen und schmerzhafte Wunden. Der ehrenamtliche Verein DEBRA hilft das Leben der Schmetterlingskinder zu erleichtern.

von Magdalena Dietl Sapelza

Gehen, sitzen, essen, sich frei bewegen… all das ist für Schmetterlingskinder, Jugendliche und Erwachsene mit der Hauterkrankung Epidermolysis bullosa hereditaria (kurz: EB) nur unter Schmerzen machbar. Die bislang unheilbare Erkrankung verursacht bei geringster Belastung schmerzhafte Blasen und Wunden am ganzen Körper. Anna Faccin ist ein Schmetterlingskind und lebt seit drei Jahren in Naturns. Um ihr zu helfen, hatte ihre Mutter Isolde Mary Faccin aus Toblach einst Kontakt zu DEBRA Selbsthilfegruppen in Österreich und Italien aufgenommen und 2004 den ehrenamtlichen Verein DEBRA Südtirol gegründet. Damit machte sie auch hierzulande das Schicksal der Schmetterlingskinder sichtbar und sammelte Spenden (mit Spendensiegel), um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Finaziert werden Verbandsmaterialien, Aufenthalte in der Spezialklinik, dem EB-Haus in Salzburg, spezielle Computer-Tastaturen, Perücken und einiges mehr. Die DEBRA-Gruppen arbeiten zusammen. Sie unterstützen auch die EB-Forschung. „Was meine Mutter für mich erreichen wollte, wollte sie auch für alle anderen Betroffenen erreichen“, erklärt Anna. Isolde Mary Faccin ist im Juli 2021 unerwartet an Herzversagen gestorben. Sie hinterlässt eine große Lücke, die nun ihre Tochter Anna zu schließen versucht, indem sie die Aufgabe als DEBRA-Ansprechpartnerin übernimmt und im Sinn ihrer Mutter weiterkämpft. Die charakteristischen Krankheitsmerkmale der EB - hervorgerufen durch einen Gen-Defekt - sind nicht nur auf die äußere Haut beschränkt. Blasen, Wunden und Narben treten auch an den Schleimhäuten der Augen, im Mund, in der Speiseröhre, im Magen-Darm-Trakt, im Urogenitaltrakt, in den Atemwegen oder der Lunge auf. Offene Wunden, die laufend neu versorgt werden müssen, Schmerzen, Juckreiz, Narbenbildung, Verwachsungen der Finger und Zehen, schwere Karies mit Zahnverlust, Ernährungs- und Verdauungsprobleme, sowie auch aggressive Hauttumore erschweren das Leben der Schmetterlingskinder. Menschen mit EB sind mit einer schmerzhaftenund derzeit noch nicht heilbaren Krankheit konfrontiert.

 

Infos:
info@debra.it / www.debra.it
Telefon: 0039 3351030235
(Anna Faccin)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

s14 Klaus PobitzerBei der online-Ortsversammlung der Ortsgruppe Mals des HGV standen die Neuwahl der Ortsobfrau bzw. des Ortsobmannes und des Ortsausschusses im Mittelpunkt. Klaus Pobitzer vom Hotel „Garberhof“ wurde erneut zum Ortsobmann gewählt. Dem Ortsausschuss gehören Lukas Gerstl vom Hotel „das Gerstl“, Joachim Theiner vom Hotel „Weißes Kreuz“, Oskar Steck vom Gasthof „Gemse“, Oswald Wallnöfer vom Gasthof „Lamm“, Georg Steiner vom Bio-Hotel „Panorama“, Mara Theiner vom Hotel „Weißes Kreuz“ und Peppi Stecher vom Hotel „Hirschen“ an.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Offener Brief an den Rat der Gemeinden
Seit wenigen Jahren wird von der Umweltmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes ein Pestizid - Monitoring durchgeführt, welches die Belastung von Spielplätzen und Schulhöfen mit in der Landwirtschaft verwendeten Pestiziden erhebt.
Die Umwelt- Epidemiologin Caroline Linhart ( CH) setzte sich in einer Methodenkritik mit dem Pestizid - Monitoring der Umweltmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes auseinander. Zentraler Kritikpunk ihrer Studie war die inkonsistente Methodik des Pestizid - Monitorings der Umweltmedizin und die folglich unzuverlässigen Erhebungsdaten. In der Folge ist der Landesgesetzesentwurf Nr. 95/21 „Richtlinien für ein Systematisches Pestizid-Monitoring“, am 20.10.2021 vorgelegt worden. Dieser Gesetzentwurf sieht ein einheitliches, evidenzbasiertes Monitoring vor, um künftig Fehler der vergangenen Erhebungen zu vermeiden und objektive, korrekte Daten zu garantieren. Der Rat der Gemeinden erteilte dem Landesgesetzentwurf mit folgender knappen Begründung ein negatives Gutachten:
„ Auf der einen Seite wird mit dem Gesetzentwurf nicht geklärt, wie die praktische Umsetzung der Einführung des Pestizid - Monitorings vor sich gehen soll. Man kann jedenfalls daraus schließen, dass neue Bürokratie geschaffen wird. Auf der anderen Seite schweigt sich der Gesetzentwurf vollkommen über die Folgen bei übermäßiger Belastung der sensiblen Gebiete oder der Gebiete von ökologischer Bedeutung mit Pestizidrückständen aus. Das führt zu Verunsicherungen der Bevölkerung und der Wirtschaftstreibenden.“ Für die unterzeichnenden Organisationen wirft diese Begründung des negativen Gutachtens folgende Fragen auf:
• Erachten Sie es als sinnvoll, dass die Umweltagentur der Autonomen Provinz Bozen in Zukunft Monitorings durchführt, um in Erfahrung zu bringen, ob die Südtiroler Kinderspielplätze und ökologisch wertvolle Gebiete mit Pestiziden belastet sind?
• Das Ziel des Gesetzentwurfs besteht darin, das Monitoring in Zukunft auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen, damit verlässliche Daten generiert werden können. Wo sehen Sie deshalb mehr Bürokratie auf wen zukommen?
• Sie bemängeln vor allem, dass der Gesetzentwurf nicht klärt, wie die praktische Umsetzung des Pestizid – Monitorings vor sich gehen soll. Es wird darauf hingewiesen, dass folgende Abschnitte des Entwurfs die praktische Umsetzung betreffen:
Art.2 (2) a, b, c ; Art. 4 (3), (4); Art. 6; Art. 7 (2), (3), (4), (5); Art. 8 (2), (3), (4); Sollten Sie dennoch Unklarheiten zur praktischen Umsetzung haben, geben Sie bitte bekannt auf welche Erhebungs-, Analyse - und Auswertungsverfahren sich diese beziehen. Es wird ebenfalls darauf verwiesen, dass offene Details - wie in anderen Fällen auch- in Durchführungsverordnungen präzisiert werden.
• Sie bemängeln auch, dass der Gesetzentwurf sich über die Folgen bei übermäßiger Belastung mit Pestiziden ausschweigt. Es wird klar gestellt: Bei diesem Gesetzentwurf geht es, wie unter Art. 1 angeführt, um das Design des Monitorings, das objektive Daten garantieren soll. Die Frage nach den Folgen einer übermäßigen Belastung der Kinderspielplätze und ökologisch wertvoller Gebiete kann nicht Gegenstand dieses Gesetzentwurfs sein. Dabei geht es um ein gesellschaftliches, politisches Thema, das mit einer korrekten Erhebungs- und Auswertungsmethode nichts zu tun hat.
• Da Sie diesen Gesetzentwurf negativ beurteilen, teilen Sie bitte mit, welche Richtlinien Sie für Südtirol vorschlagen, um den von der EU vorgesehenen Schutz sensibler und ökologische wertvoller Zonen zu garantieren.
Wie ersuchen Sie auf diese Fragen öffentlich zu antworten.
Dachverband für Natur – und Umweltschutz; WWF; ISDE – sezione Bolzano; Vereinigung der Südtiroler Biologen; Umweltschutzgruppe Vinschgau; Umweltgruppe Terlan; Umweltschutzgruppe Kaltern; Hyla

 

Nachruf Dietrich Oberdörfer
„Soviel bist du in Gott, als du in Frieden bist.“
s12 Dietrich Oberdörfer GDKDiese Worte des Mystikers Meister Eckhart lesen wir auf dem Andenkenbild des kürzlich verstorbenen Musikers Dietrich Oberdörfer. Das Andenkenbild steht auf meiner Orgel, daneben auf der Notenablage ein Programmheft mit dem Portrait von Johann Sebastian Bach. Bach war für Dietrich Oberdörfer der absolute Meister des Orgelspiels. Bachs Musik hatte nach seinen Worten das Göttliche, das Unendliche und Ewige in sich. Genau das mache sie so einzigartig! Und es sei wahrlich ein Privileg, diese Musik selbst spielen zu dürfen, betonte er immer wieder.
Ein kräftiger Handschlag – so lernte ich Dieter bei einem Orgelkonzert kennen und so begann jede meiner Orgelstunden in den letzten zwanzig Jahren. Ein Handschlag, der mir sehr viel bedeutete und zugleich auch viel über die Persönlichkeit meines Lehrers aussagte. Dieter war Lehrer mit Leib und Seele. Seine Liebe zur Musik übertrug er in seiner langen Unterrichtstätigkeit auf zahlreiche Schülerinnen und Schüler.
Eine tiefe Verbindung zur Musik spürte Dieter bereits als Kind. Musik umgab ihn in seinem Elternhaus in Latsch, wo seine Mutter Hella Flöten – und Klavierunterricht erteilte. Dieter begann bald selbst Klavier zu spielen und erste Improvisationen entstanden. Seine einzigartig klare Stimme, welche er später auch bei seinen Konzerten zum Klingen brachte, versetzte schon damals die Zuhörer ins Staunen. Dieter trat dem Kirchenchor bei und half während seines Kirchenmusikstudiums am Konservatorium gerne als Organist aus. In Wien absolvierte er das Orgel – Konzertfachstudium bei seinen geschätzten Professoren Anton Heiller und Alfred Mitterhofer. Dieter begann nun neben seiner langjährigen Tätigkeit als Organist und Chorleiter in Schenna eine intensive internationale Konzerttätigkeit, die bis zu seinem Tode andauerte.
Wenn Dieter begann, über Musik zu sprechen, sprudelten die Worte nur so aus seinem Munde heraus. Er hatte die große Gabe, über Musik zu sprechen und sie für sein Gegenüber fast schon hörbar zu machen. Mit Begeisterung erzählte er mir von seinen Projekten, die für ihn Herausforderung und zugleich sein Lebensinhalt waren. Als weltoffener Mensch suchte Dieter die Zusammenarbeit und den Austausch mit Künstlern unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft. Im Rahmen der Europäischen Orgelakademie Schloss Goldrain gelang es ihm immer wieder, hochkarätige Musiker in den Vinschgau zu holen. Konzerte zu spielen und die Botschaft seiner Musik weiterzugeben war für Dieter von größter Bedeutung. Als ich mich nach einem Konzert bei ihm bedankte, antwortete er mir: „Es ist immer eine große Freude, wenn das Publikum von der Musik getragen und im Herzen berührt wird.“
Der Tod von Dietrich Oberdörfer hat eine große Lücke hinterlassen. Es bleiben jedoch sein großes musikalisches Vermächtnis und zugleich die Erinnerung an eine immer geradlinige, in seinem Denken und Schaffen unbeirrbare Persönlichkeit, die nicht zuletzt in seiner gelebten Glaubensüberzeugung Ausdruck gefunden hat. Als überzeugter Christ nahm er seine Krankheit über Jahre hinweg auf sich, ohne sich dabei jemals zu beklagen. Im Gegenteil, in einem unserer Gespräche gab er mir zu bedenken: „Wie könnte ich mich als Christ bezeichnen, wenn ich nicht mein Kreuz auf mich nehmen würde?“
„Pfiati, Dieter und danke!“ Ein Handschlag auch am Ende jeder für mich so wertvollen Orgelstunde – und zugleich ein Gefühl unendlicher Dankbarkeit für die Lehrzeit an der Seite dieses großen Organisten.
Christine Unterholzner

 

Infizierte Eltern

Wir befinden uns seit fast zwei Jahren in einer Pandemie und schwimmen mitten in der vierten Welle. Die Intensivstationen sind voll, das Sanitätspersonal knapp. Wir werden pausenlos angehalten, die geltenden Regeln einzuhalten, uns impfen und/oder testen zu lassen. Mehrere Gemeinden sind zu roten Zonen erklärt und somit wieder strengen Restriktionen unterworfen worden. Ungeimpftes Bildungspersonal lässt sich bis zu dreimal pro Woche auf eigene Kosten testen.
Positiv Getestete müssen sinnvollerweise in Quarantäne. Die Sanität verhängt diese ggf. auch über Familienangehörige/Kontaktpersonen. Infektionsketten werden so unterbrochen, Mitmenschen nicht gefährdet und das Gesundheitswesen und dort Arbeitende hoffentlich nicht in den Kollaps getrieben.
Sie können noch folgen?
Etwas anders im Kindergarten:
Infizierte Eltern brauchen das Personal nicht zu informieren.
Sie müssen ihre Kinder auch nicht testen lassen.
Sie dürfen sie weiterhin in den Kindergarten schicken.
Hier in Südtirol. In der Pandemie. Nach fast zwei Jahren. (24.11.21)
Können Sie immer noch folgen? Wir auch nicht.
P.S.: Die meisten Eltern behalten ihre Kinder in diesem Fall zu Hause. Die meisten. Nicht alle.
Tina Fruth, Sabine Fiegele und Dagmar Spiess

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Die PENAUD ALM gewinnt das einzige Südtiroler GOLD bei den World Cheese Award 2021 in Oviedo, in Spanien. Der “BERGKÖNIG 2018” hebt sich von den unzähligen eingereichten Milchprodukten ab, die im majestätischen „Palacio de Exposiciones y Congresos“ verkostet wurden, und hat einige der besten Experten der Welt fasziniert.

Die Senner Felix Trientbacher und Maria Linser erhielten die begehrte Goldmedaille für ihren hervorragenden Bergkäse, “BERGKÖNIG” aus dem Jahr 2018. Dank der Teilnahme einer Rekordzahl von Nationen an den World Cheese Awards 2021 hat die Penaud Alm ein international anerkanntes Gütesiegel einer globalen Veranstaltung rund um den Käse erhalten. Der Wettbewerb fand im Rahmen des Internationalen Käsefestivals „Asturias Paraìso Natural“ statt. Felix Trientbacher ist erfreut: „Für uns als saisonal arbeitender Betrieb mit einer relativ kleinen Produktionsmenge ist es eine riesige Freude, an der Seite von Käsen mit Rang und Namen eine solche Auszeichnung zu erlangen. Wir haben heuer das erste Mal auf der Weltbühne des Käses teilgenommen, und dann gleich eine Goldmedaille, als einzige Produzenten aus Südtirol gewonnen. Qualität kann auch im kleinen Rahmen ganz groß rauskommen, wenn man sich auf das wesentliche seiner Arbeit, in unserem Fall die Käseproduktion, besinnt. Wir sind sehr stolz auf unsere Alm und unsere Kühe, denn ohne deren guter Milch hätten wir es nicht bis hierher geschafft, und natürlich auf unseren BERGKÖNIG 2018.“
Die 33. Ausgabe der World Cheese Awards war die größte und internationalste überhaupt mit erstmals über 4.000 Einreichungen. Die konkurrierenden Käsesorten repräsentierten 45 verschiedene Länder, darunter kürzlich hinzugekommene Länder wie Indien, Guatemala, Japan und Kolumbien sowie etablierte Produktionsnationen wie Frankreich, Italien, Spanien, die Schweiz und das Vereinigte Königreich.
Alle eingereichten Milchprodukte wurden an einem einzigen Tag verkostet und 250 Experten aus 38 verschiedenen Ländern bewerteten Aussehen, Textur, Aroma und Geschmack. Die World Cheese Award ist die berühmteste Veranstaltung der Welt, die ausschließlich dem Käse gewidmet ist. Die Käse wurden per Schiff, LKW, Zug und Flugzeug nach Oviedo gebracht.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Mals/Oberes Gericht/Engadin - Es war dann die BMin von Taufers Roselinde Gunsch, die das Bild etwas zurechtrückte. Gunsch erinnerte daran, dass die Bahnstudie von Paul Stopper aus dem fernen Jahre 2006 mit Interreggeld finanziert worden sei und dass man wisse, dass die Schweizer Seite bei Interreg kaum Geld einbringe. Auch sei daran erinnert, dass sich der damalige Grossrat Georg Fallet vergeblich für eine rasche Verwirklichung der Bahnverbindung Mals-Scuol eingesetzt habe.
Vor dieser Wortmeldung gab es bei der von der Initiativgruppe PRO BAHN terra raetica organisierten Veranstaltung Kurzreferate. Der Südtiroler Bahnexperte und treibender Ingenieur für die Inbetriebnahme der Vinschgerbahn Helmuth Moroder sagte, dass mit dem Green Deal für Italien rund 240 Milliarden Euro für Bahninfrastrukturen zur Verfügung stünden. Südtirol, sagte Moroder, sei vom Süden her gut angebunden, vom Norden her nicht. Das ändere sich mit der Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels voraussichtlich im Jahr 2032. Moroder forderte einen nachhaltigen Tourismus und meinte konkret, dass die Touristen mit der Bahn kommen sollen. Derzeit kämen 85 bis 90 Prozent der Gäste mit dem Auto nach Südtirol. Das ist eine gewaltige Menge, denn die Übernachtungen sind in den letzten 28 Jahren um 44 Prozent aber die Ankünfte um 109 Prozent gestiegen. Weniger Aufenthaltstage, mehr Verkehr. Im Vinschgau hat der Verkehr von 2002 bis 2018 um rund 20 Prozent zugenommen. Nach der Elektrifizierung der Vinschgerbahn und mit einem 30 Minutentakt könne die tägliche Fahrgastzahl von 7000 auf 17000 gesteigert werden. „Da ist viel drinnen“, sagte Moroder.
Auf die bestehenden Bahnlücken wies der Schweizer Bahnexperte Paul Stopper hin. Da sei die „Terra Raetica“ ein Hot-Spot. Er habe im Auftrag der autonomen Provinz 2006 eine Studie über Verbindungmöglichkeiten Mals-Scuol erstellt. Stopper verwies auf die Niveauunterschiede zwischen Mals (1000 m) und Scuol (1200 m) hin, die mit einem Tunnel zu bewältigen wären. Einfacher sei eine Verbindung Scuol (1200 m) Müstair (1200 m). Die Reschenbahn „gefällt uns nicht“, sagte Stopper und verwies auf die Höhendifferenz von rund 500 Meter, die eine Überquerung des Reschenpasses bedeuten würde. Ziel der Schweiz sei es, rasch in den Vinschgau zu kommen. Stopper stellte fest, dass das Geld vorhanden sei, dass es nur abgerufen werden müsse. Man solle endlich 20 Millionen Euro herlegen, damit man mit der Planung beginnen könne und dass man „nicht nur schwätzen“ solle.
Baldur Schweiger war sich mit Paul Stopper darin einig, dass eine Bahn hermüsse, dass die Bahnlücke im Westen Südtirols geschlossen werden solle. Aber Schweiger forderte das Gegenteil von Stopper. Mit Verve verwies Schweiger als Vertreter der Initiative Pro Reschenbahn auf die Verkehrsbelastung im Oberen Gericht hin. Die Staubelastungen zwischen Landeck, Pfunds und Reschen würde durch eine Verbindung Mals-Scuol in keinster Weise gelöst. Als Lösung für den Aufstieg auf den Reschenpass sei der Selleskehrtunnel gedacht. Bewusst sei der Initiativgruppe Pro Reschenbahn, dass die Malser Haide ein Problem darstelle. Die Schweizer sollen allerdings auch mitbedenken, dass Samnaun über das Obere Gericht angefahren werde.
Markus Lobis, Moderator der Veranstaltung und Pressereferent der Initiative „Pro Bahn Terra Raetica“ brachte die Initiativgruppe in Stellung: Die Päferenz von „Pro Bahn Terra Raetica“ sei eindeutig die Verbindung Mals-Scuol.
Die Engadiner Grossrätin Franziska Preisig wies darauf hin, dass nach der Interregplanung 2006, nach der Einstufung von Mals-Scuol als Projekt B 2010, nach der Aussage von LH Arno Kompatscher über eine mögliche Querfinanzierung der EU in einem Ausmaß von 75 % 2019 in einem NZZ-Interview und nach der Absichtserklärung von Graun 2020 das Projekt nun im Engadiner Richtplan drinnen sei. Nun fordere man eine konkrete Planung bis Ende 2022, damit das Projekt auf Bundesebene behandelt werden könne. Eine mögliche Umsetzung prognostizierte Preisig 2040 – 2045. Über viel Medienwirkung habe man im Grossen Rat viel Druck machen können und nun stehe der Grosse Rat dahinter. „Wir brauchen in der Schweiz ein klares Ja“, sagte Preisig. Dieser Erwartung schloss sich auch der Präsident des Fördervereines „Pro Alpenbahnkreuz Terra Raetica“ Dario Giovanoli in seinen Grußworten an.
Zur Veranstaltung eingeladen war auch die geschäftsführende Amtsdirektorin vom Amt für Eisenbahnen und Flugverkehr Stephanie Kerschbaumer, die derzeit den Vorsitz der technischen Arbeitsgruppe inne hat. Kerschbaumer kam nicht, ließ aber schriftlich mitteilen, dass die Arbeitsgruppe ihre Bewertung über eine mögliche Bahntrasse 2023 abgeben wird. Erwartet und auch von LH Arno Kompatscher angekündigt war allerdings, dass diese Entscheidung heuer noch getroffen würde.
In der Diskussion wies Eva Prantl von der Umweltschutzgruppe Vinschgau auf den Schutz der Malser Haide hin. Eine Reschenbahn würde die Wiesenbrüter, die Spinai als Biotop, das Waalsystem und das Westufer des Haidersees zerstören. Es sei unbegreiflich, dass dort Verkehrsinfrastrukturen hinkommen sollen, sagte Prantl. Wir lehnen eine Reschenbahn ab, eine Verbinung in die Schweiz sei ökologisch vertretbar.
Als unseriös bezeichnete Heinrich Zoderer den Ausschluss einer Variante. Er könne sich eine Reschenbahn als Erlebnisbahn durchaus vorstellen.
Der ehemalige Direktor Hubert Folie lehnte eine Reschenbahn kategorisch ab. Hanspeter Staffler, Landtagsabgeordneter der Grünen, regte ein Regionalentwicklungsprojekt an. Der ehemalige Prader BM Karl Bernhart sprach sich für die Verbindung Mals-Scuol aus. Franz Starjakob, Techniker für die Initiative Pro Reschenbahn, forderte unaufgeregt, man solle die beiden Projekte auf den gleichen Stand bringen. „Wir haben bereits eine andere Linienführung für die Malser Haide.“
Der Grauner BM Franz Prieth nahm die Herausforderung an, doch eine Stellungnahme abzugeben. Auf emotionaler Ebene gehe eine Diskussion nicht. Wichtig sei, dass die technische Kommission entscheide und „wir werden diese Entscheidung respektieren“.
Mit dieser Veranstaltung ist die Diskussion von den Internetforen in der Öffentlichkeit angekommen. Und eines ist klar: Es wird wohl noch einige Diskussionen brauchen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Schlanders/Gemeinderatsitzung - Der wichtigste Punkt der Gemeinderatsitzung vom 18. November war die Präsentation des Projektes im Kasernenareal. Es geht um das größte Wohnbauprojekt im Tal. Geplant ist in den nächsten Jahrzehnten auf 3 ha rund 150 Wohnungen zu bauen. Nach der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie und der Genehmigung des städtebaulichen Umstrukturierungsplanes vor drei Jahren wurde nun das Einreicheprojekt über die Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raumes von den Projektanten Michael Pohl und Georg Josef Frisch vorgestellt. Die öffentlichen Flächen betragen rund 30%. Es geht um die Gestaltung eines grünen Boulevards, die Festlegung der Gehsteige, Radwege, Zugänge, Einfahrten und Parkplätze. Erstellt wurde ein Konzept über das Regenwassermanagement, ein Landschaftsprojekt über den Baumbestand und Neupflanzungen, ein Konzept der Platzgestaltung mit Grünflächen, Grünbeeten und Pflasterungen, Terrassierungen und grünen Vertikalbepflanzungen. Vorgesehen ist ein Marmor-Platz, ein Sand- und Wasserplatz. Vorgestellt wurde auch ein Plan mit den notwendigen Infrastrukturen: Schwarz-, Weiß- und Trinkwasser, Stromversorgung, Beleuchtung und Glasfaser. Außerdem wurde den Gemeinderäten das Projekt Mobile Jugendarbeit vorgestellt. Ein Grundsatzbeschluss über den Erwerb der „Villa Ausserer“ wurde gefasst. BM Dieter Pinggera teilte mit, dass in Schlanders insgesamt 1093 Personen (über 12 Jahre) nicht geimpft sind. Das sind 19,2%. Deshalb gibt es viele positiv getestete Personen und viele in Quarantäne. Der BM antwortete auf eine Anfrage, dass im Frühjahr der Kauf des Kapuzinerklosters durchgeführt werden kann. Thomas Oberegelsbacher meinte, dass bis Anfang Dezember das Glasfasernetz in Schlanders betriebsbereit ist. Dunja Tassiello berichtete, dass die Infrastruktur für Migranten Ende Jänner geschlossen wird. Die Referentin Monika Wielander berichtete über das Radon Problem im Kindergarten und Schulen. Gemeinderat Franz Winkler meinte, dass durch die Klimaerwärmung die Wasserquellen im Schlandrauntal beeinträchtigt werden könnten. Der BM beruhigte und sagte, dass derzeit noch alles in Ordnung sei. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2021

Prad - hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser, Ortsobmann Thomas Rungg sowie die Mitglieder des Ortsauschusses, Lise-Lotte Nielsen und Renate Gander, und Bezirksleiterin Karin Meister haben sich mit Bürgermeister Rafael Alber und Handelsreferenten Roman Stecher zu einem gegenseitigen Austausch getroffen.

 

Der Bezirkspräsident informierte über verschiedene Aktionen und Sensibilisierungskampagnen im Tal, wie „Do leb i, do kaf i“. Außerdem wies Spechtenhauser auf verschiedene Ansätze zur konkreten Förderung von Betriebsansiedelungen in anderen Gemeinden, wie die beispielsweise kürzlich in Latsch beschlossene Förderung für Neugründer, hin. Auch die Möglichkeiten, die der hds im Bereich Orts- und Stadtentwicklung durch das System der Geoanalyse hat, wurden den Gemeindevertretern erklärt.
Die Anwesenden stellten fest, dass der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Ortsgruppe bereits sehr gut funktioniert und auch weiterhin so beibehalten werden soll.
Mehrere ortsspezifische Themen wurden angesprochen:
• Die geplante Verlegung des Vinschger Radweges nach Spondinig (Direktverbindung) und daraus resultierende Auswirkungen für das Dorf. Welche Maßnahmen kann man ergreifen, um Besucher dennoch auf die Gemeinde aufmerksam zu machen und zu einem „Umweg“ zu bewegen? Hier hat man vor allem das Besucherzentrum Aquaprad, den Nationalpark und das Stilfserjoch im Allgemeinen als attraktive Anziehungspunkte genannt.
• Sauberkeit und Reinigung im Ort – hier wünschen sich die Wirtschaftstreibenden eine Intensivierung der Reinigung, vor allem auf dem Hauptplatz. Verschiedene Möglichkeiten werden hier angedacht, evtl. in Zusammenarbeit mit den Anrainern.
• Parkplatzsystem – hier sind mehrere Veränderungen und Neuerungen angedacht. Diese sollen auf jeden Fall vorab mit den Anrainern besprochen werden, und hier sollen auch die Wirtschaftstreibenden in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. Der Bürgermeister informiert, dass ein Konzept als Diskussionsgrundlage ausgearbeitet und den Bürger dann vorgestellt wird.
• Der Bürgermeister informiert über eine Ausschreibung zur Bepflanzung der Grünflächen in der Gemeinde, die ein neues Bepflanzungskonzept zur Folge hatte, das ab Frühling 2022 sichtbar werden soll.
• Um die Überquerung der Straße im Ortszentrum sicherer zu machen, werden derzeit Schülerlotsen gesucht. Lise-Lotte Nielsen schlägt vor, eine Seniorengruppe zu bilden, die den Dienst abwechselnd übernehmen könnte, damit nicht jemand permanent gebunden ist.
• Gesprochen wurde auch über die Winterbeleuchtung bzw. die Weihnachtsbeleuchtung im Dorf. Die beiden Mitglieder des Ortsausschusses, Lise-Lotte Nielsen und Renate Gander, sprechen sich dafür aus, eine Arbeitsgruppe zu bilden, um die Beleuchtung in Prad und in den Fraktionen in den Wintermonaten noch zu verbessern. Dieser Vorschlag wird von Bürgermeister Rafael Alber begrüßt. Die Gastronomie und die Touristiker im Ort sollen dabei auch mit einbezogen werden.

Publiziert in Ausgabe 24/2021

von Albrecht Plangger - Der Super-Green Pass ist in Rom schneller gekommen als erwartet. Auch die Lega musste zustimmen und konnte nur eine zeitliche Beschränkung auf 5. Dezember bis 15. Jänner durchsetzen. Ministerpräsident Draghi regiert weiterhin mit Notverordnungen und der Vertrauensfrage. Nur so gelingt es der Regierung die Termine und Vorgaben des „Recovery Plans“ einzuhalten, um die darin vorgesehenen Gelder der Europäischen Union zu erhalten, für einen Modernisierungsschub der Häfen, Eisenbahnlinien, Energieerzeuger, Landwirtschaft und viele andere Bereiche umfasst. Gerade in dieser Optik ist auch die rasche Entscheidung zum Super-Green Pass zu bewerten. Nachbessern muss man aber jetzt vor allem bei den Kontrollen. Aus der Ministerratssitzung wird berichtet, dass sich Ministerpräsident Draghi direkt an die Innenministerin Lamorgese gewandt haben soll: „mi auguro che questa volta i controlli verranno fatti“. Die Kontrollen seien grundlegend, sonst halte das Dekret nicht… Diese waren auch in Südtirol seit dem 15. Oktober das Problem, welches nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte und somit eine Verschärfung der Green Pass Regelung notwendig gemacht hat. Auch sonst gibt es viel Chaos. Das im Ministerrat beschlossene Notdekret zum Wettbewerb (DL concorrenza) ist zwar immer noch nicht im Gesetzesanzeiger veröffentlicht, aber die Taxifahrer haben schon die ersten Tage gestreikt und die ganze Stadt „lahmgelegt“. Es wird sicher ein „heißer“ Advent und wir werden uns gewiss nicht nur mit dem Super-Green Pass herumschlagen. Auch beim Haushaltsgesetz kommt man nicht zügig weiter. Es wird heuer sogar erstmals 3 Berichterstatter geben, welche sich gegenseitig behindern werden und somit den Handlungsspielraum des Parlaments gegenüber der Regierung nochmals einschränken. So wird Ministerpräsident Draghi leichtes Spiel haben sein Konzept durchzusetzen und unnötigen Zeitverlust bei der Verabschiedung von Maßnahmen zu vermeiden. Vielleicht ist das auch gut so..

Publiziert in Ausgabe 24/2021

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