Leserbriefe Ausgabe 9-25

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„Bildung braucht bessere Bedingungen“
Vinschger Schulführungskräfte fordern faire Bezahlung und neue Impulse für den Lehrberuf
Die Schulführungskräfte des Vinschgaus fordern angesichts steigender Belastungen im Schulalltag eine deutliche Aufwertung des Lehrberufs. In einer gemeinsamen Sitzung am 10. April betonten die Direktorinnen und Direktoren, dass ohne eine Erhöhung der Gehälter und eine dringende Anpassung des Landeskollektivvertrags die Qualität der Bildung in Südtirol langfristig gefährdet sei.
„Lehrpersonen stehen zunehmend unter Druck, die Rahmenbedingungen sind vielerorts nicht mehr zeitgemäß“, hieß es aus dem Kreis der Schulführungskräfte. Besonders besorgniserregend sei, s12 Griffelschachteldass immer mehr junge Lehrkräfte Südtirol verlassen und in Nachbarländer abwandern – auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen.
Auch die aktuelle Diskussion rund um die Initiative „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“ machte deutlich, wie sehr das System auf motivierte und engagierte Lehrpersonen angewiesen ist. „Gute Bildung braucht starke Persönlichkeiten im Klassenzimmer – Menschen, die mit Leidenschaft lehren. Doch dafür müssen sie auch die nötige Anerkennung und faire Bedingungen bekommen“, so die einhellige Meinung.
Die Schulführungskräfte appellieren an die Verantwortlichen, rasch zu handeln und den Lehrberuf wieder attraktiver zu machen. Nur so könne es gelingen, qualifizierte Fachkräfte im Land zu halten und die Bildungslandschaft zukunftsfähig zu gestalten.

Die Schulführungskräfte: Sonja Saurer,
Werner Oberthaler, Verena Rinner,
Stefan Ganterer, Doris Schönthaler,
Karin Schönthaler, Lukas Trafojer,
Martina Tschenett und Klaus Wallnöfer

 

Nützen, schätzen und genießen
..sollten wir unsere läden und gastrobetriebe in den stadt- und ortszentren, solange sie noch verfügbar sind. Auch gutes Vorbild sein, in unserem persönlichen Konsumverhalten, unseren Kindern und Enkeln gegenüber,wäre nicht ganz verkehrt. Das tägliche „vorleben“ mit Fokus auf qualität in allen lebensbereichen – weniger ist manchmal mehr.
Einkauf nach bedarf klingt erstmal trocken und relativ spaßbefreit. Doch ein blick in den kleider- bzw. schuhschrank, bevor wir losziehen, kann unsere garderobe komplettieren und bereichern.
Am Ende einer kleinen, feinen shoppingtour durch läden, wo menschen tag für tag mit fleiß und überzeugung ihre Dienste tun - sich noch in ein cafe setzen und genießen, sich austauschen mit freunden oder fremden.
Ich finde diese geschichten spannender, interessanter als die wertvolle feierabendzeit am laptop zu verbringen. Sich durch x-hunderte seiten zu scrollen und dann eben mal was zu bestellen, was in sehr vielen fällen wieder retouniert wird.
Wir haben die wahl – wieder einmal.. Ich finde, beide varianten haben ihre berechtigung. Doch unterschätzen wir nicht, verwaiste innenstädte schlagen uns über kurz oder lang aufs gemüt und einmal zu, geht kaum mehr auf.

Claudia Leoni-Pinggera, Latsch

 

Wälder sterben - Wüsten wachsen (Teil 4)
Die Forstbehörde sagt heute schön und vielversprechend: „Wir machen die Wälder wieder fit“ Wie gelingt ihnen das? In dem sie systematisch Mischwälder anpflanzen -Bäume die anspruchsvoller sind als Fichten? Sie sterben nach ein paar Jahren ab; oder verkümmern allesamt zu niedrigem Krüppelwuchs, mangels an Nährsalzlösungen. Z.B. in Mals haben die Waldherren bis vor kurzem die Robinie systematisch „verfolgt“, weil sie annahmen, sie sei ein Neophyt und dem Wald nicht diene, sondern schade. Die Robinie wurde von der großen Eiszeit, die vor 12.000 Jahren zu Ende ging, in südlichen Regionen abgedrängt; sie ist als Autochton, als Pionierin, Wegbereiterin und Begleiterin in der Kindheit anspruchsvollere Bäume, zurückgekehrt; sie ist ein perfekter Bodenverbesserungs Baum. Ihre lichte Krone erlaubt ihren Nachfolgern ideale Verhältnisse. Neulich sagte ich zu einem Förster betreffend Wildverbiss der Fichten: „Unterhalb des Pilz Lun (Malser Hausberg) kann man Fichten – Baumkegel von 1-3 m Höhe sehen. An ihren Spitzen zeigt ein Wipfel zum Himmel. Ich finde das wunderbar, wie es die Natur macht.“ „Aber diese Bäumchen sind schon rund 20 Jahre alt“. Er meinte: „Sie sind für die Forst – Marktwirtschaft ein Verlust.“ Dass diese „Spritzzelte“ vielen Specis Habitate spenden, daran hat er nicht gedacht. Leider Gottes!
Parallel zu den Agrar- und Forstwüsten wachsen-wuchsen Felsen- und Sandwüsten. Die Forstwüsten, wie man sieht, geben ihren Geist auf und werden zu Ödland… Also schnellstens weg von Monokultur, Pestiziden, Herbiziden und Kunstdüngern.
Es müssen sofort wirksame und nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden, um die Wälder vor dem Aussterben zu retten: Es gilt die Böden wieder aufzubauen, zu regenerieren; das bedeutet den Wald wieder fit zu machen. Das wird in Mitteleuropa mindestens 500 Jahre in Anspruch nehmen. Erst dann wieder wird, zum Beispiel eine Eiche zu wachsen beginnen, von dieser es einen mächtigen und zuversichtigen Baum abgibt, welcher etwa im Jahr 2800 einen Durchmesser von rund 1,50 m erreicht. Maßnahmen: Die Nutzung aller Wälder muss mindestens um 50% reduziert werden. Also der Baum wird 1,00 m über dem Boden abgesägt und quer dem Hang gefällt. Der erste Teil des liegenden Stammes wird auf 3,00 m abgelängt und nicht entrindet. Er liegt dicht am Boden und kann sofort seinen Verwesungsweg beginnen. Die Wipfel unter 25 cm Durchmesser werden nicht entrindet und nicht entastet und auf 3,00 m abgelängt und liegen gelassen. Stehende abgestorbene Bäume werden nicht gefällt, sie stürzen früher oder später um, und viele davon richten ihre Wurzelteller auf, wobei sie mineralische Substanz nach oben wälzen. Dieses im Wald verbliebene Holz schafft fünf Groß-Habitat-Strukturen. Nur so kann der Boden wieder Humus aufbauen, das Pilzgeflecht wird aufleben und die Artenvielfalt erhöht sich erfreulich! Je reicher die Gemeinschaft ist, desto mehr vernetzt sie sich ökosystematisch! Das Sammeln von Pilzen ist strikt zu verbieten! Die Pilze sind die Fruchtkörper des Pilz-Fadengeflechts (Pilz Myzel); sie sind existenzwichtig für dieses; sie schaffen die genetische Veränderung und genetische Fortpflanzung.
Finale meines Lösungs – und Schlussliedes: Paarung von göttlicher Natur mit menschlicher Kultur ist Mischkultur-Komposition, Koexistenz und Nachhaltigkeit. Bitte lasst uns Gottesland liebevoll bewirten, bewirtschaften. Biodiversität in geeigneten Fruchtfolgen, mit organischer und mineralischer Düngung und Ruhepausen und Naturkorridore schaffen!
Paul Gruber, Weyer (A), Mals

 

HAIKU - GEDICHT

Zur Maiandacht
der Chormusik gelauscht,
am Seitentor.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com

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