Ausgabe 15/2021

Ausgabe 15/2021 (60)

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Vinschgau/Ulten - Hanspeter Gunsch arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Nationalpark Stilfserjoch. Seit gut einem Jahr ist er Amtsdirektor des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch in Glurns. Welche Entwicklung wird im Nationalpark seit dem Übergang auf die autonome Provinz eingeschlagen, wohin geht die Reise? Ein Gespräch über Aufgaben, Konflikte und Visionen.

Vinschgerwind: Seit einigen Jahren ist die Verwaltung des Nationalparkes Stilfserjoch auf die Provinzen Südtirol, Trient und auf die Region Lombardei übergegangen. Das Konsortium Nationalpark ist aufgelöst und in Südtirol ein Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch aus der Taufe gehoben worden. Was hat sich damit konkret geändert?
Hanspeter Gunsch: Die Verwaltungskompetenzen sind von einer staatlichen Institution auf die autonomen Provinzen Bozen und Trient und auf die Region Lombardei übergegangen. Das Amt für den Nationalpark Stilfserjoch mit Standort in Glurns ist der Abteilung 28, dem Amt für Natur, Landschaft und Raumentwicklung, zugeordnet. In Trient ist die Verwaltung des dortigen Nationalparkanteiles in das Amt für Naturparke eingegliedert. In der Lombardei ist die Verwaltung in die ERSAF, also vergleichbar mit der Abteilung 32 Forstwirtschaft, eingegliedert. Auf politischer Ebene, das ist eine weitere konkrete Änderung, gibt es ein Koordinierungskomittee, welches die Aufgabe hat, die Zielsetzungen und Leitplanken des gesamten Nationalparkes zu definieren. In diesem Komittee sind die unterschiedlichen Interessensgruppen vertreten, das Umweltministerium, Vertretern des ISPRA, Vertreter des CAI, der Umweltverbände und von Südtiroler Seite die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und Georg Altstätter als Präsident des Führungsausschusses und Bürgermeister der Gemeinde Martell.

Vinschgerwind: Sie sind seit gut 20 Jahren im Nationalpark tätig, seit kurzem als Amtsdirektor des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch. Was sind Ihre Aufgaben?
Hanspeter Gunsch: 2016 bin ich vom Landeshauptmann zum geschäftsführenden Amtsdirektor ernannt worden und seit Jänner 2020 Amtsdirektor. Ich habe also die Gesamtleitung des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch inne und bin für das Personalmanagement, für die Leitung der Arbeitsprogramme und Arbeitsprojekte und vieles mehr zuständig. Ich bin Bindeglied in einem Netzwerk. Ich bin Ansprechpartner für die Kollegen aus der Lombardei, für die Kollegen aus der autonomen Provinz Trient, für die Abteilung 28 der autonomen Provinz Bozen und auch für andere Landesabteilungen. Ansprechpartner auch für Gemeinden, Bürger und verschiedene Interessensgruppenvertreter. Auch mit den Forstinspektoraten Schlanders und Meran hat der Nationalpark zu tun. Seit 2009 haben wir die ordentlichen und außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten am rund 600 km langen Wegenetz in die Abteilung 32, also in die beiden Forstinspektorate, eingelagert. Diese Steige und Wege sind jährlich instand zu halten, gerade dann, wenn es Wetterkapriolen gegeben hat.

Vinschgerwind: Der Nationalpark selbst beschäftigt also keine Saisonsarbeiter mehr.
Hanspeter Gunsch: Wir haben die Saisonarbeiter an die Abteilung Forst ausgelagert. Der Nationalpark finanziert die Instandhaltungsarbeiten in Absprache mit den Gemeinden und den Forstverwaltungen. Im November wird die Liste der möglichen Arbeiten erstellt. Im Amt für den Nationalpark Stilfserjoch nehmen wir eine Priorisierung dieser Arbeiten vor und im Jahr darauf wird diese Liste abgearbeitet, soweit es die Finanzmittel zulassen.

Vinschgerwind: Nach langem internen Ringen um die Park-Regelungen ist es Aufgabe der Politik, das Parkreglement mit den anderen Provinzen und mit dem Umweltministerium abzusprechen. Wann rechnen Sie mit Rechtssicherheit im Park?
Hanspeter Gunsch: Die Ausgangslage ist, dass zwei autonome Provinzen und die Region Lombardei mit unterschiedlichen Realitäten an die Sache herangehen. Der Parkplan muss in den Grundzügen für alle Beteiligten einheitlich sein. Letztlich muss das Umweltministerium zustimmen. Aufgrund der unterschiedlichen Realitäten können aber die Durchführungsbestimmungen und das Kartenmaterial voneinander abweichen. Das ist durchaus begründbar. Ein konkretes und bezeichnendes Beispiel: Auf der Südtiroler Seite gibt es rund 200 bewirtschaftete Höfe.

Vinschgerwind: In der Lombardei und im Trentino gibt es keine Höfe im Nationalpark?
Hanspeter Gunsch: In der Lombardei gibt es diese Art von Höfen so gut wie nicht, ebensowenig im Trienter Anteil. Diese Realität betrifft also nur Südtirol. Unsere Zuständigkeit ist der Naturschutz und auch der Schutz der Kulturlandschaft. Meine Vorstellung ist es, dass die Bauern im Nationalpark gut wirtschaften können, ohne die Kulturlandschaft zu verletzen. Wir haben dazu Landschaftspflegebeiträge, etwa für die Erhaltung von Trockenmauern, die einen ökologischen Mehrwert darstellen. Wir fördern andere Kulturlandschaftselemente wie Schindeldächer...

Vinschgerwind: Das Land hat kürzlich die Beiträge für Schindeldächer zurückgefahren...
Hanspeter Gunsch: Ja, außerhalb des Nationalparkgebietes wurden die Beiträge 2020 wegen mangelnder Finanzmittel gestrichen. Wir sind imstande gewesen, diese Beiträge innerhalb des Parkes auszubezahlen.

Vinschgerwind: Wenn wir den Nationalpark grob in zwei Teil teilen: in die unberührte Naturlandschaft und in die Kulturlandschaft, dann merkt man schon in Ihren Aussagen, dass die Kulturlandschaft einen Großteil Ihres Arbeitspensums einnimmt.
Hanspeter Gunsch: Diese Teilung ist durchaus zulässig. Die Naturlandschaft ist gekennzeichnet als Berggebiet, als Gletscher, als Gletschervorfelder, als alpine Matten und teilweise auch das Waldgebiet. Auf der anderen Seite die Kulturlandschaft mit den grünen Wiesen, mit den Höfen, auch die Siedlungsgebiete. Die Gemeinde Martell und die Gemeinde Stilfs liegen zur Gänze mit ihren Siedlungsgebieten im Nationapark. Darin liegt die Herausforderung.

Vinschgerwind: Die Kulturlandschaft ist also sehr wohl ein Anliegen im Nationalpark. Hat man im Park den Gedanken, den Bauern vorzuschreiben, was sie anbauen sollen? Oder umgekehrt, sind Äpfel im Park verboten?
Hanspeter Gunsch: So ins Detail sind wir im Parkplan nicht eingegangen. Grundsätzlich soll ein Nebeneinander von Natur und Kultur gewährleistet sein. Das Nutzungsinteresse der Menschen und der Naturschutz sollten einen schönen Gleichklang finden. Bei Bautätigkeiten etwa hat man sich in einem zweiten Entwurf des Parkplanes darauf verständigt, dass auf das neue Raumordnungsgesetz von 2018 Bezug genommen werden soll. Bei einem ersten Entwurf hatte man für Bautätigkeiten auf den Höfen einen 12-Meter Radius angedacht.

Vinschgerwind: Bis ein neuer Parkplan bzw. Parkreglement greifen wird, ist es nach wie vor vorgesehen, dass der Nationalpark für Bautätigkeiten ein Gutachten, ein „Nulla Osta“ also eine Unbedenklichkeitserklärung, abgibt. Wie viele Ansuchen haben Sie auf Ihrem Schreibtisch?
Hanspeter Gunsch: Im Jahr sind das insgesamt rund 190 Bauprojekte. Das ist eine große Herausforderung und eine spezielle Managementaufgabe. Wir haben Skigebiete, also auch Tourismusregionen, wir haben den Siedlungsbereich, den Höfebereich, den Almenbereich und die Schutzhütten. Die staatliche Regelung bzw. Gesetzgebung sieht vor, dass bei baulichen Maßnahmen die Nationalparkverwaltung die Pflicht hat, eine Unbedenklichkeitserklärung zu erteilen. Das heißt, dass die baulichen Maßnahmen aus Sicht des Amtes für den Nationalpark kompatibel sind. Unterzeichungsberechtigt dafür ist der Amtsdirektor.

Vinschgerwind: Wieviel Konfliktstoff ist da vorhanden? Welches Nervenkostüm haben Sie?
Hanspeter Gunsch: Man steht auf rechtlich solider Basis, wenn man erklärt, dass etwas geht und etwas anderes nicht geht. Natürlich gibt es Konflikte. Derzeit ist es so, dass man Bauprojekte aussetzen kann und wenn es künftig eine andere Regelung geben wird, kann der Bauwerber sein Projekt wieder einreichen. Das betrifft etwa die Schutzhütten. Man hat im ersten Etnwurf des Reglements angedacht, dass eine Erweiterung nicht mehr als 10 % des gesamten Bauvolumens betragen darf. Das betrifft auch die sanitären Anlagen. Diese 10 % dürften wohl zu wenig sein. Beim zweiten Entwurf ist man von dieser prozentuellen Regelung abgekommen und spricht von einer qualitativen und quantitativen Erweiterung.

Vinschgerwind: Welche Kontrollmechanismen wendet der Nationalpark beim Abbau des Marmors an?
Hanspeter Gunsch: Auf der einen Seite das entstehende Instrument des Parkplanes. Man hat mehrjährige Abbaupläne, man hat die Unbedenklichkeitserklärung von Seiten des Nationlparkes. Wenn es mehrere Gutachten braucht, wird eine Umweltverträgllichkeitsprüfung notwendig. Man hat das Gutachten des Amtes für Forstwirtschaft in Bezug forstliche und hydrogeologische Sachverhalte. Also man hat jede Mange Kontrollinstrumente für den Marmorabbau.

Vinschgerwind: Wie beurteilen Sie den Anspruch, dass der Nationalpark eine „Modellregion für nachhaltiges Leben“ werden soll?
Hanspeter Gunsch: Mit dem Übergang der Verwaltungskompetenzen auf die autonome Provinz im Jahr 2016 ist gleichzeitig ein Projekt gestartet worden. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurde das Ziel formuliert, dass der Nationalpark eine „Modellregion für nachhaltiges Leben“ werden soll. Ein zweiter Schritt war, dass gemeinsam mit IDM ein Paket geschnürt worden ist. Ziel ist es, die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad des Nationalparkes zu steigern. Aber auch nachhaltige landwirtschaftliche und touristische Produkte zu entwickeln. Vorerst in den Gemeinden des Nationalparkes. Einige Betriebe sind mit Begeisterung dabei. Je ökologischer die Produkther- und -bereitstellung, desto sichtbarer sollen diese sein. Das ist auf den Weg gebracht. Seit 2018 gibt es ein eigenes Nationalparkgesetz, in dem auch eine entsprechende Vision für die Landwirtschaft, den Tourismus und für das Handwerk festgehalten ist. Die Bevölkerung im Park soll den Park als Mehrwert empfinden können.

Vinschgerwind: Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie den Nationalpark, den Südtiroler Anteil zumindest, in 10 Jahren?
Hanspeter Gunsch: Wenn wir gemeinsam imstande sind, den Nationalpark so zu verankern, dass die Bevölkerung im Park und die Bevölkerung außerhalb des Parkes diesen Mehrwert erkennt, dann ist genau das erstrebenswert. Es braucht eines: aufeinander zugehen, miteinander arbeiten, ein gutes und tragfähiges Netzwerk spannen, so dass der Park, der bis vor nicht allzu langer Zeit als Fremdkörper empfunden worden ist, etwas Gemeinsames wird und eine Verankerung in der Bevölkerung erfährt. Wenn das soweit kommt, dann haben wir viel erreicht.

Interview: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Vom Wind gefunden - Die meisten Covid-19-Erkrankten überstehen die Infektion mit dem Coronavirus problemlos. Laut WHO sind das rund 80 Prozent der Patient:innen. Wer auf der Intensivstation war, leidet meist unter langwierigen Folgen. Doch manchmal leiden auch Menschen unter Spätfolgen, deren Covid-19-Erkrankung mild verlaufen ist. Längerfristige Folgen, die länger als vier Wochen nach der Erstinfektion andauern, nennen sich Post-Covid- oder Long-Covid-Erkrankungen. Diese Menschen klagen auch nach Monaten über Atemprobleme, Müdigkeit und Schmerzen. Covid-19 kann schwerwiegende Langzeitfolgen haben, auch bei jungen Menschen ohne Vorerkrankung. Wenn Menschen noch sechs Monate nach ihrer Corona-Infektion unter krankhafter Erschöpfung (Fatigue) leiden und zusätzlich noch andere Beschwerden hinzukommen, ist es ein Chronisches Fatigue -Syndrom (CFS). Dabei handelt es sich um eine multisystemische Erkrankung, die sich an vielen Stellen im Körper bemerkbar und dem Patienten schwer zu schaffen macht. Es handelt sich um einen chronischen Erschöpfungszustand, der sich sowohl körperlich als auch mental äußern kann. Hinzukommen viele weitere Symptome, darunter Verwirrtheit oder Bewegungsstörungen. Die Forschung zu den Langzeitfolgen durch Corona steht noch am Anfang. Seit kurzem gibt es in Deutschland Post-Covid-Ambulanzen für Patienten mit Corona-Spätfolgen. Die beste Vorbeugung gegen Long Covid: impfen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Naturns/Kastelbell/Schnals - Der Artikel „Missglücktes Störmanöver“ in der Vinschgerwind -Ausgabe 10 vom 13. Mai 2021 hat zu unnötigen Irritationen im Untervinschgau geführt. Vor allem die Verwendung des Titelbildes (1/2017) „Die Große Fusion“ war missverständlich. Das wollen wir kontextuell richtig stellen. Die Raiffeisenkasse Untervinschgau legt Wert auf die Feststellung, dass die Verwendung des Bildes mit dem Titel „Die Große Fusion“ irreführend ist. Denn der Inhalt des Artikels betrifft die Neuwahlen des Vorstandes der Raiffeisenkasse Partschins und hat mit der Raiffeisenkasse Untervinschgau nichts zu tun. Die zwei Raiffeisenkassen sind zwei eigenständige und voneinander unabhängige Realitäten. Festgestellt sei, dass die zwei Raiffeisenkassen gut und zur Zufriedenheit der Mitglieder und Kunden arbeiten. Bei der Fusion der Raiffeisenkassen Naturns, Kastelbell-Tschars und Schnals gab es 2018 keine Störungen und Probleme und auch die heurigen Neuwahlen liefen reibungslos ab. (eb)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Galsaun - In der Gemeinde Kastelbell-Tschars und wohl auch im gesamten Vinschgau rückt der Traum für eine weiträumige Umfahrung von Kastelbell und Galsaun näher und der Traum tritt in eine immer konkretere Phase: Am 27. Juli 2021 soll der Tunneldurchstich erfolgen. Der Vortrieb erfolgte bislang von beiden Tunnelseiten und nun sollen die Tunnelabschnitte miteinander verschmelzen. Den Tunneldurchstich verkündete BM Gustav Tappeiner bei der vergangenen Gemeinderatssitzung am 13. Juli. Der Gemeinderat von Kastebell-Tschars hatte das Umfahrungsprojekt am 4. Mai 2004 (kein Tippfehler!) gutgeheißen. Gut Ding braucht Weile. Mit großer Freude wurde am Ostportal der symbolische Tunnelanstich am 31. Mai 2019, also vor gut zwei Jahren, mit Beteiligung von viel lokaler Prominenz vorgenommen. Der 2,5 Kilometer lange Tunnel soll, so die bisherige Annahme und Planung, bis 2022 fertiggestellt sein. (eb)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Stellungnahme des ehemaligen Schludernser BM - „Wegmann faules Ei“ veröffentlicht im „Vinschger-Wind“ Nr. 14 vom 08.07.21
Bürgermeister Hauser bestätigt dem Vinschgerwind wortwörtlich, dass ich der Gemeindeverwaltung von Schluderns ein „faules Goggele“ hinterlassen habe.
Diese Aussage ist für mich äußerst rufschädigend und völlig an den Haaren herbeigezogen.
Ich verlange somit, dass BM Hauser die Sachlage wahrheitsgetreu, öffentlich und umgehend richtigstellt.
Zum besseren Verständnis: es ist üblich, dass jemand, der etwas vom Nachbar (Fraktion Tartsch) benötigt, sich zusammensetzt (auch öfters) und über das benötigte Objekt diskutiert und verhandelt. Schlussendlich schreibt man das Ergebnis der Aussprachen und Verhandlungen nieder - mit den Unterschriften der Vorsitzenden - um diese unterschriebene Notiz im Bedarfsfalle im Ausschuss zu diskutieren und zu beschließen.
Die Gemeinde Schluderns hatte nach zähen Verhandlungen die Gelegenheit das „Konfallwerk“ mit einer optimalen Förderung von 0,22 € / KWh - zu errichten. Mit einer Produktion von gut 6,9 MW, kann sich jeder ausrechnen, wie rentabel dieses E-Werk für die Gemeinde Schluderns gewesen wäre.
Eine gute Million Euro für den Haushalt der Gemeinde und dies jährlich (bis 2021 sind dem Haushalt der Gemeinde Schluderns sicherlich ca. 7–9 Millionen Euro Stromeinnahmen verloren gegangen).
Bedenkt man, dass die heutige Gemeindeverwaltung in der Wirtschaftlichkeitsrechnung des „E-Werkes Konfall“ mit 0,054 € / KWh Stromerlös rechnet…. erlöst man im Jahr eine Stromeinnahme von sage und schreibe nur 380.000 € (!).
Wir waren so kurz davor um die endgültige Konzession anzusuchen, wobei mir ein transparentes Finanzierungsmodell des „E-Werkes Konfall“ durch die Bürger von Schluderns und die Gemeinde vorschwebte.
Nun, warum wurde das “E-Werk Konfall“ schlussendlich nicht realisiert?
Weil es, wie bei einigen anderen Projekten (KINDERGARTEN, MUSIKPROBELOKAL, ABWASSERPROJEKT-INNERBERG, - die Liste wäre noch lang-) eine, gegen den damaligen Bürgermeister, politisch motivierte Mehrheitsentscheidung des damaligen Gemeinderates wurde, diese Projekte zu verhindern, unter anderem waren auch der heutige Bürgermeister, sein heutiger Stellvertreter und einige der Gemeinderäte bei den damaligen Entscheidungen dabei.
der ehemaliger Bürgermeister Wegmann Erwin

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Kastelbell/Tschars - In die Gemeinde Kastelbell-Tschars kommt einschneidende Bewegung. Mit dem großen Tunnel und der damit erhofften Verkehrsentlastung gibt es große Veränderungen: Der Gemeinderat hat kürzlich zwei große Bauleitplanänderungen eingeleitet.

von Erwin Bernhart

Der kommende Umfahrungstunnel in Kastelbell-Galsaun bewirkt große Veränderungen. Bei der Gemeinderatssitzung am 13. Juli standen unter anderem drei große Bauleitplanänderungen auf dem Programm, für die das Verfahren einstimmig eingeleitet worden ist. Zum einen handelt es sich um einen Gewerbeerweiterungszone durch Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet. Das Verfahren wurde bereits schon einmal gestartet, wurde aber aufgrund von negativen Fachgutachten in der Kommission für Raumordnung wieder zurückgezogen. Nun startet man - mit Änderungen - neu. Rund ein Hektar Grund soll im Osten der Gemeinde, anschließend an die bestehende Gewerbezone in Galsaun in der Nähe der neuen Einfahrt in den Umfahrungstunnel als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Der „Krebsbach“, der Galsauner Bach muss mit einem Grünstreifen von je 3 Meter erhalten werden und eine Brücke verbindet die so zweigeteilte Gewerbezone. Es gebe, so begründete BM Gustav Tappeiner diese Ausweisung, große Nachfrage an Gewerbegrund. Bestehende Betriebe wollen erweitern und Betriebe möchten in die Gemeinde zurückkehren. Zudem solle möglicherweise die Tankstelle dorthin verlegt werden, weil diese durch die kommende Umfahrung „ausgetrocknet“ werde. Im Gemeinderat festgestellt wurde auch, dass diese Maßnahme keiner strategischen Umweltprüfung (SUP) bedürfe.
Eine Umwandlung von Landwirtschaftsgebiet in Wohnbauzone B3 betrifft mit gut 1000 m2 den Parkplatz vor dem Cafe Walter. Das Ansuchen basiert auf den Artikel 36bis, so dass der Gemeinde durch die Wertsteigerung des Grundes rund 96.000 Euro erhalten wird. Dem Bauwerber stehen mit dieser Umwandlung rund 3000 m3 zur Verbauung zur Verfügung, mit der Auflage, dass die entstehenden Wohnungen konventionierungspflichtig sind, d.h. nur an Einheimische verkauft werden dürfen.
Eine dritte und für das Dorf Kastelbell prägende Änderung betrifft das Hotel Mondschein. Dort wird aus einer bestehenden B3-Zone eine neue B5-Zone, in der 2,5 m3 / m2 Verbauung möglich sein wird. In die Zone hineingenommen werden rund 1000 m2 privates Grün. Dem Bauwerber stehen künftig insgesamt rund 9.500 m3 zur Verbauung zur Verfügung. Der Bestand ist knapp 6.400 m3. „Dieses Projekt ist eine Herausforderung für uns alle“, sagt BM Tappeiner.
Ob es auch für das gegenüberliegende Gebäude, den „Möbelmarkt“ Änderungen gebe, wollte Ratsmitglied Reinhard Kaserer wissen. Es seien Bestrebungen im Gange, das Gebäude samt Plan abzugeben, sagte BM Tappeiner.

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Kastelbell - Der von der Liste „Freies Bündnis Kastelbell - Tschars“ im Gemeinderat eingebrachte Beschlussantrag, die Gemeinderatssitzungen künftig über eine Onlineplattform zu übertragen, wurde im Gemeinderat einstimmig angenommen. Einzige Auflage: Es soll nicht ein zugangsloser Live-Stream werden, sondern mögliche Zuseher und Zuhörer sollen sich zuvor anmelden und dann einen Übertragungslink erhalten. Die anwesenden Benjamin Zwick und Pixner (Bild) vom „Freien Bündnis“ waren mit dieser Änderung, die von mehreren Gemeinderäten, von Elisabeth Tappeiner, von Thomas Plack und von Monika Rechenmacher, angemahnt worden ist, einverstanden. Pixner warf in der Diskussion das leidige Müll-Thema auf. Es sei Müll bis in die Hauptstraße geweht worden. Das mache kein gutes Bild. Der zuständige Referent Thomas Plack gab das Problem durchaus zu, allerdings wolle man an die Wertstoffinseln - auch aufgrund des geografischen Problems - festhalten. Ein größerer „Skandal“ (Plack) sei der Restmüll. „Die Leute sollen den Müll ordentlicher trennen“, mahnte Plack an. Ein „mea culpa“ räumte die Sekretärin Karmen Götsch ein in Bezug auf die noch nicht nachgereichten Gemeinderatsprotokolle. (eb)

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Am kommenden Samstag, den 24. Juli 2021, findet ein erster Impftag im Kulturhaus von Schluderns statt. Von 9.00 – 14.00 Uhr kann sich dort jede/r ab 12 Jahren ohne Vormerkung kostenlos impfen lassen (Pfizer/Johnson&Johnson). Mitzubringen sind die Gesundheitskarte, die Einverständniserklärung und der Anamnesebogen. Diese Unterlagen können vorab in der Gemeinde Schluderns abgeholt oder von der Internetseite der Gemeinde Schluderns heruntergeladen werden. Minderjährige müssen von einem Elternteil begleitet werden. Impftag 2: Samstag, 14. August von 9.00 – 14.00 Uhr.

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Zum 22. Mal präsentiert „Naturns lacht!“ einen bunten Strauß voller Magie, Comedy, Kabarett und Musik. Ab 3. August dienstags und freitags um 21.00 Uhr.

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s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ) hat das Institut für Sozialforschung und Demoskopie „Apollis“ mit einer Umfrage beauftragt. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahlen wären? Im Ergebnis hat die SVP gegenüber der Landtagswahl 2018 zugelegt. 43 % würden die SVP wählen (2018 haben 41,9 % die SVP gewählt) - 40 % von den befragten Männern und 47% von den befragten Frauen. Interessant ist auch, dass die Altersklasse der 18 bis 34-Jährigen zu 44 % die SVP wählen würde. Die Grünen sind im Aufwind. 13 % der Befragen würden grün wählen (2018 haben 6,8 % der Wähler:innen die Grünen gewählt). Dem Team K würden „nur noch“ 9 % ihre Stimme geben (2018 waren es 15,2 %). Die Süd-Tiroler Freiheit haben 2018 6 % gewählt, bei der aktuellen Umfrage würden 7 % der Befragten die Süd-Tiroler Freiheit wählen. Anders bei den Freiheitlichen: 2018 haben 6,2 % die Freiheitlichen gewählt, nun würden diese nur noch von 4 % gewählt werden. Ob LH Arno Kompatscher nach 2023 Landeshauptmann bleiben soll? 53 % der insgesamt Befragten sagen dazu Ja (56 % der befragten Frauen und 50 % der Männer). Und mit dem LH sind 23 % „sehr zufrieden“, 47 % „eher zufrieden“ und nur 18 % „weniger“ und 9 % „gar nicht“ zufrieden. Der LH erfreut sich demnach großer Beliebtheit. Das ist bemerkenswert und erstaunlich, wenn man sich vor Augen hält, dass die Ebnerschen „Dolomiten“ den LH so gut es geht boykottiert. Der LH kommt im Tagblatt nicht oder kaum vor.

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Prad am Stilfserjoch - Der Amateursportverein Prad Raiffeisen Werbering wartet mit einem neuen Projekt auf und startet mit der Vinschgau Olympiade den Versuch Bewegung und Sport für Kinder und Jugendliche wieder attraktiv zu machen.
Startschuss für die 1. Vinschgau Olympiade – Höher, weiter, schneller. Aus einer Idee wurde ein übergemeindliches Sportprojekt, welches zum 31. Juli sein Debüt feiern darf. Ziel dieser vom ASV Prad ins Leben gerufenen Initiative ist es, Kindern und Jugendlichen von 6 bis 14 Jahren die Möglichkeit zu bieten, die Vielfalt des Sports zu erfahren. Interessierte bekommen erstmals die Gelegenheit in der Sportzone Prad eine Vielzahl an Sportarten zu entdecken und Bewegung neu zu erleben. Nach den außergewöhnlichen Ereignissen der vergangenen Monate rund um COVID, ist es umso wichtiger sich körperlich zu Betätigung und einen gesunden Ausgleich für Kinder und Jugendliche zu fördern.
Die gesamte Veranstaltung wird unter Einhaltung der aktuellen COVID-Bestimmungen und nach Möglichkeit im Freien abgehalten.

Folgende Sportarten laden zum Entdecken und Probieren ein.

1. Fußball, Punkte Torwand
2. Schwimmen, Schwimmen auf Zeit
3. Hockey, Punkte mit Torschüssen
4. Langlauf, Hindernisparcours
5. Volleyball, pritschen über Netz mit Punkte
6. Turnen/ Fitness, Parkour und Tänze
7. Badminton, Punkte mit
Genauigkeit
8. Einrad- Sport, Parkour
9. Golf, Genauigkeit mit Punkte
10. Lac Vinschgau, Sprint auf Zeit
11. Sportschützen, Genauigkeit mit Punkten
12. Tennis, Genauigkeit Punkte
13. Ski Alpin, Slalom auf Inliner
14. Yoseikan Budo, Geschicklichkeit
15. Feuerwehrjugend, Hindernis-parcours

Weitere Informationen und kurzfristige Änderungen finden Sie auf der Homepage ASV Prad.

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Stilfserjoch - Stelvio Marathon - Am Samstag, 24. Juli findet die 4. Ausgabe des Stilfserjoch Stelvio Marathons statt. Über 400 Teilnehmer aus 12 verschiedenen Nationen haben sich für die diesjährige Ausgabe angemeldet. Es gilt heuer eine Strecke von 21 Kilometern und 2100 Höhenmetern zu bewältigen. Der Startschuss für den Jochmarsch fällt um 07.15 Uhr, jener für den Hauptlauf und den Just for Fun Lauf um 8 Uhr. Gestartet wird in Prad am Stilfserjoch, von dort aus machen sich die Teilnehmer auf den Weg nach Stilfs. Ab dem Platzhof geht es über Waldpfade und Schotterwege vorbei am Wildtiergehege Fragges, Richtung Furkelhütte und schließlich über den Goldseeweg zum Stilfserjoch. Erstmals erklimmen die Teilnehmer das Stilfserjoch heuer nicht über die weltberühmte Passstraße, sondern sie bleiben auf dem Gebirgsweg, der sie bis ins Ziel führt, welches sich heuer auf der Dreisprachenspitze befindet.
Die Zuschauer können mit dem Auto aufs Stilfserjoch fahren und sich von dort aus zu Fuß zum Ziel begeben (ca.15 Minuten) oder auch mit dem Lift zur Furkelhütte hochfahren und dort zuschauen. Der erste Läufer wird um ca. 10 Uhr am Pass erwartet.
Der Rücktransport ist mit einem Leihrad möglich, zudem werden die öffentlichen Busse aufgestockt. (sam)

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Fußball - Immer wieder halten Profi-Fußballvereine im Vinschgau in den Sommermonaten ein Trainingslager ab. Wie zuletzt auch der 1. FC Kaiserslautern, der in Deutschland in der 3. Liga die neue Saison bestreiten wird, sowie der deutsche Viertligist SpVgg Unterhaching. Während die Spieler der SpVgg Unterhaching eine Woche lang in Schlanders schwitzten, bereitete sich der 1. FC Kaiserslautern in Mals auf die neue Fußballsaison vor. Auf dem Malser Sportplatz wurde auch ein Testspiel zwischen den beiden Teams ausgetragen, welches mit einem 1:1 Unentschieden endete. (sam)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Mals - Die Athleten der 20-köpfigen Badminton-Gruppe der italienischen Nationalmannschaft waren die ersten Gäste des kürzlich neu eröffneten Hostels „Finka“ in Mals (ehemalige Finanzkaserne). Die Trainingseinheiten absolvierten sie zwei Wochen lang (5. - 15. Juli 2021) in der Sporthalle und im Kraftraum im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“. Trainiert wurden die jungen Nachwuchsspieler, darunter fünf aus dem ASV Mals, zwei aus Bozen und einer aus Meran, von Lorenzo Pugliese (technischer Direktor seit 2011), Zhou Junling (Head Coach seit 2021), der zuletzt in Paris mit der französischen Nationalmannschaft gearbeitet hat, und Wisnu Hary Putro (Coach) – seit 12 Jahren in Italien Sparring-Assistent Coach). Gastgeber waren der Amateursportverein Mals und speziell die Sektion Badminton mit deren Verantwortlichen Stefan De March (seit Jahrzehnten Sektionsleiter) und mit der ehemalige Top-Badminton-Spielerin Claudia Nista (heute zuständig für den Badminton-Bereich Kinder und Jugendliche. Sie ist auch Vizepräsidentin des italienischen Badminton Verbandes). Nistas Erfolge haben wesentlich zum Badminton Aufschwung in Mals beigetragen. Nista und De March kümmerten sich um die Betreuung der Athleten in der Halle und koordinierten das Freizeitprogramm. Das führte die Sportlerinnen und Sportler in den Hochseilgarten nach Allitz, ins Schwimmbad, zum Laufen um den Haider See, zu einer Radtour und zum Grillen auf den Watles (auf Einladung des ASV Mals - zusammen mit den Kickern des FC Kaiserslautern, die gleichzeitig ihr Trainingslager in Mals aufgeschlagen hatten.
„Wir haben uns geehrt gefühlt, dass wir die Badminton Nationalmannschaft zum wiederholten Mal in Mals begrüßen durften“, erklärten De March und Nista unisono kürzlich bei der Pressekonferenz, bei der auch die Vizedirektorin des Oberschulzentrums, Barbara Stocker, anwesend war. „Und es freut uns, dass die Athleten gestärkt vom territorialen Badminton Stützpunkt Mals in den nationalen Stützpunkt nach Mailand zurückkehren“. I
In Mailand trainiert künftig auch das Malser Nachwuchstalent Judith Mair (Maturantin an der Sportoberschule und Tochter von Nista). Ihr Ziel ist die Teilnahme an der Olympiade in drei Jahren in Paris. (mds)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Er lebt und liebt den Sport und hat seine große Leidenschaft viele Jahre lang auch als Beruf ausgeübt. Die Rede ist von Siegmar Trojer. Der mittlerweile 80-Jährige pensionierte Sportlehrer aus Schlanders blickt auf eine lange sportliche Laufbahn sowohl als aktiver Athlet, als auch als Trainer zurück.

Von Sarah Mitterer

Siegmar Trojer ist in Südtirols Sportlandschaft nicht nur als Lehrer, sondern auch als Trainer und Athlet sehr bekannt. Nach dem Abschluss des wissenschaftlichen Lyzeums in Brixen besuchte er in Bologna die Sporthochschule und schloss diese mit 110 Punkten und Lode ab. Anschließend arbeitete er 40 Jahre lang als Sportlehrer in Schlanders. Seine Trainerlaufbahn beim Sportclub Schlanders und Schwimmclub Vinschgau Raiffeisen im Schwimmsport dauert bereits 50 Jahre an.
Als Athlet kann der Schlanderser auf eine lange erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Mit 41 Jahren gelang ihm die Tagesbestzeit beim Gemeindeskirennen in Trafoi und Schöneben, im Alter von 47 Jahren nahm er erstmals an den Masters-Leichtathletik-Italienmeisterschaften in Verona teil und gewann im Hochsprung mit einer Höhe von 1,60 Meter die Silbermedaille. Es folgten mehrere Podestplatzierungen. Mit 60 Jahren kürte er sich in Salerno mit 1,40 Metern zum Masters-Italienmeister. „Der Wettkampf 1994 in Turin war für mich besonders interessant. Dort nahm mein ehemaliger Studienkollege Vittoriano Drovandi teil, der in den 60er Jahren mehrfacher Italienmeister und Rekordhalter war“, erzählt Trojer und freut sich hinter Drovandi den dritten Platz mit einer Höhe von 1,52 Metern geholt zu haben. Auch im Schwimmsport nahm er an den Masters-Italienmeisterschaften teil und holte sich sechs Podestplätze über 50 Meter Brust.
Auf seine Zeit als Sportlehrer blickt Trojer sehr gern zurück. Freude bereitete ihm das Arbeiten in der Sporthalle von Schlanders: „Ich hatte den schönsten Arbeitsplatz, den man sich als Sportlehrer nur wünschen kann“, erzählt er. Dass diese Halle gebaut wurde, verdanke man hauptsächlich dem tüchtigen Altlandeshauptmann Dr. Luis Durnwalder.
Gern erinnert sich Siegmar Trojer an die hervorragenden Leistungen einiger seiner ehemaligen Studenten wie Hannes Pichler, Michael Traut, Fabrizio Sommavilla, Devid Lechthaler, Michael Stevanin und Hannes Gamper.
Auf die Frage, ob sein Alltag noch heute so viel Sport beinhaltet und er sich noch körperlich fit hält, lächelt der 80-Jährige und nickt. Wie fit er ist, zeigt er am Ende des Gesprächs, indem er 50 Liegestützen macht. Siegmar Trojer ist der Beweis dafür, dass man durch gesunde Ernährung und regelmäßigem Sport auch im fortschreitenden Alter seine wertvolle Lebensqualität beibehalten kann.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen - „Einen großen Dank möchte ich für die ersten 25 Jahre an die Sparkasse Schlanders und danach an die Raiffeisenkassen Vinschgaus sowie an alle meine treuen Sponsoren für deren großzügige Unterstützung aussprechen“, so Siegmar Trojer. (sam)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen - Bedanken möchte sich Siegmar Trojer bei seinen Mitarbeitern und Betreuern des Schwimmclub Vinschgau Raiffeisen Sportlehrer Edi Götsch, Christl Garber, Peter Ohrwalder, Stefan Schwalt, Karl Ebnicher sowie Roland Lechthaler. (sam)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Margareta, 20. Juli 2021

Das neue avimundus zeigt in Zukunft noch mehr aus der Welt der Vögel. Die Einrichtung in Schlanders ist das fünfte Besucherzentrum des Nationalparks Stilfserjoch in seinem Südtiroler Länderanteil. In der Fußgängerzone zentral gelegen, wurde das Gebäude von der Gemeinde Schlanders in der Partnerschaft mit einem privaten Unternehmen als PPP-Projekt errichtet und wird in Zukunft vom Südtiroler Amt für den Nationalpark Stilfserjoch geführt. Am Freitag, 27. August wird diese Einrichtung der Umweltbildung und -sensibilisierung offiziell seiner Bestimmung übergeben. Damit kehrt der Nationalpark Stilfserjoch mit einer attraktiven Bildungseinrichtung in den Vinschgauer Hauptort zurück. Bis 1961 war Schlanders der offizielle Sitz des Nationalparks AGRfoto 3060gewesen. Nach den Sprengstoffanschlägen war der Verwaltungs- und Rechtssitz des Nationalparks von Schlanders nach Bormio verlegt worden. Im Februar 2016 sind die Kompetenzen zur Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch vom staatlichen Umweltministerium an die drei Länder Lombardei, Trentino und Südtirol für ihren jeweiligen Länderanteil übergegangen. Damit konnte ein jahrzehntelanges Ringen um größere Autonomie in Sachen Nationalpark erfolgreich beendet werden, welches unter maßgeblicher Beteiligung des Schlanderser Landtagsabgeordneten und Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Alfons Benedikter nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen hatte. Von 1935, dem Jahr seiner Ausweisung, bis 1985 war der Nationalpark dem Sonderbetrieb der Staatlichen Demanialforste zugeordnet, von 985 bis 2016 wurde er von einem Konsortium zwischen dem Staat und den drei Ländern verwaltet.

Das fünfte Nationalparkhaus in Südtirol
Mit avimundus am neuen Standort und der vergrößerten Ausstellungsfläche öffnet das 5. Besucherzentrum des Nationalparks Stilfserjoch in seinem Südtiroler Länderanteil. Die Nationalparkhäuser sind Umweltbildungseinrichtungen, welche aus Mischfinanzierungen mit AGRfoto 3181Geldmitteln der Europäischen Gemeinschaft, des staatlichen Umweltministeriums, des Landes Südtirol und der Standortgemeinden seit den 1990er-Jahren errichtet worden sind. Die Einrichtungen folgen einem Konzept, das in seinen thematischen Schwerpunkten und in der geographischen Verteilung der Standorte komplementär ist:
• naturatrafoi an der Stilfserjochstraße in Trafoi wurde als erstes Haus eröffnet. Es ist der Alpinökologie und der Geologie der Ortler-Cevedale-Gruppe gewidmet und zeigt schwerpunktmäßig die Anpassungen der Pflanzen und Tiere an die extremen Standortbedingungen im Hochgebirge.
• aquaprad in Prad am Unterlauf des Suldenbaches stellt bei Lebendtierhaltung die Fischfauna Südtirols vom sauerstoffreichen Gebirgsbach der Forellenregion bis zu den stehenden Gewässern mit warmem Wasser im Kalterer See vor. In diesen aquatischen Lebensräumen sind die Karpfen und die Barsche die Hauptfamilien der vorkommenden Fische.
• culturamartell in der Freizeitanlage Trattla in Martell zeigt Ausschnitte der bergbäuerlichen Kulturlandschaft im Arbeiten, Wirtschaften und Wohnen. Generationenlanges Arbeiten, Schuften und Schinden auf den Höfen in Subsistenzwirtschaft haben diese landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft unter erschwerten Arbeitsbedingungen geschaffen und erhalten.
• Die Lahnersäge in St. Gertraud in Ulten stellt den Wald in den Mittelpunkt der Ausstellung. Ulten ist ein Waldtal. Schutz, Nutz, Lebensraum, Erholung, Wasserspeicher, Klimaregulator sind nur einige Schlagwörter für die vielen und wertvollen Funktionen des Waldes im Berggebiet der Alpen. Die wasserbetriebene Venezianer Säge am Zusammenfluss von Kirchbergbach und Falschauer wurde sachkundig restauriert und durch einen einfühlsamen Zubau erweitert.
• Und ab diesem Sommer 2021 eben das neue avimundus Schlanders zur Ornithologie. Herzstück AGRfoto 2512der Ausstellung ist die vollständige Sammlung der Vogelpräparate von Hansjörg Götsch. Diese lebenslang zusammengetragene Sammlung auf einer erstklassigen Präparationsqualität stellt Hansjörg der Gemeinde Schlanders und dem Nationalpark Stilfserjoch als Leihgabe zur Verfügung. Die Sammlung umfasst alle Brutvogelarten Südtirols und auch die Durchzieher als Zugvögel.

Umweltbildung, Dokumentation und Forschung
Schlanders ist Mittelpunktsort und Oberschulstandort. Dem neuen und erweiterten Nationalparkhaus avimundus kommt Bedeutung als Bildungs-, Dokumentations- und Forschungsort zu. Und es ist dem Nationalpark Stilfserjoch zu wünschen, dass avimundus mit der Schaffung einer Planstelle im Organigramm der Südtiroler Landesverwaltung eine ganzjährige Öffnung anbieten und gewährleisten kann.

Vögel in ihren Lebensräumen
Als vormaliger Leiter des Nationalparks Stilfserjoch dürfte ich das Regiebuch für die neue Ausstellung im Nationalparkhaus avimundus schreiben und in den letzten Monaten in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in der baulichen Umsetzung begleiten. Der architektonische Entwurf des Gebäudes stammt aus der Feder von Architekt Stephan Marx und seinem Büro, die grafische Gestaltung der Ausstellung von den Grafikern Katrin Gruber und Laurin Kofler.
Konzeptionell wird avimundus die Vögel in ihren Lebensräumen zeigen: Von innen nach außen und von unten nach oben: Vom Siedlungsraum Dorf über die landwirtschaftlichen Nutzflächen hinaus in den Wald. Und von den Auwald-Resten in der Talsohle hinauf bis in die alpine Stufe der Nadelwaldgrenze und in die nivale Stufe der Felsen und Gletschervorfelder. Die Besonderheiten des Vinschgauer Sonnenberges werden ebenso vorgestellt wie die alten und neuen Besiedler des Haider Sees als stehendes Gewässer mit langer Eisdecke im Winter.
AGRfoto 2897Dazu gibt es Sonderthemen, welche das Leben und die Biologie der Vögel ausmachen wie die Feder und der Flug, das Ei und die extrauterine Entwicklung oder die Stimme, die Lautäußerungen und der Gesang der Vögel.

Der Bartgeier
Die künstliche Horstnische im Marteller Schludertal hat bei der Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen in den 1990er-Jahren bei der Freilassung von nicht ganz flüggen Jungtieren aus Zoo-Zuchten eine bedeutende Rolle gespielt. Daher bildet das Wiederansiedlungsprojekt des Bartgeiers einen weiteren Themenschwerpunkt im neuen avimundus. Es wird in avimundus zumindest saisonal auch Live-Bilder aus einem Bartgeier-Horst geben, wenn der Horst besetzt ist und Brutgeschäft stattfindet!

Die Fledermäuse
Auch die einheimischen Fledermäuse werden in avimundus vorgestellt. Sind sie doch bedrohte Insekten-Jäger der Nacht und Natura 2000-Arten der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Und der Kirchturm der Schlanderser Pfarrkirche und das Dachgebälk über dem Kirchenschiff der Vetzaner Kirche sind seit Jahrzehnten Heim- und Brutstätte zweier verschiedener Fledermaus-Arten.
Dreidimensionales Geländemodell
8Als Unikat wird in avimundus einmalig und erstmals ein dreidimensionales und maßstabsgetreues Geländemodell des gesamten Nationalparks Stilfserjoch in seiner lombardischen, trentiner und südtiroler Flächenausdehnung gezeigt. Mit Überblendtechnik können am Modell Sachthemen wie die Vegetation, die Geologie, die Wassereinzugsgebiete, aber auch das Verbreitungsareal z.B. des Birkhuhnes auf das Modell projiziert werden. Zusätzliche kartographische Informationen zu den Landschaftsschutzgebieten in Südtirol und im gesamten Alpenbogen ergänzen das Informationsangebot.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Gut aufgestellt - gute Prognosen - gute Mitarbeiter

Auf den folgenden Seiten präsentieren sich Vinschger Vorzeigebetriebe - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Kernpunkte der Betriebe sind Nachhaltigkeit, Professionalität und ein Bewusstsein dafür, die Mitarbeiter:innen in die Betriebsabläufe zu integrieren und damit ein produktives Betriebsklima zu fördern. Mit Zuversicht blicken die Vinschger Betriebsinhaber in die Zukunft und damit deckt sich ihre Erwartungshaltung mit jener der Südtiroler Betriebe, die kürzlich vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen - in der aktuellen Sommerumfrage erforscht worden ist. Das WIFO hat aufgrund der erhobenen Daten sogar die Prognosen für das Südtiroler BIP (Bruttoinlandsprodukt) nach oben revidiert. In der aktuellen Pressemitteilung heißt es dazu: „Die allmähliche Rückkehr zur Normalität flößt den Südtiroler Unternehmen neue Zuversicht ein: Es wird mit einem wachsenden Geschäftsvolumen gerechnet und mehr als drei Viertel der Unternehmer:innen sind zuversichtlich, im Jahr 2021 eine (zumindest) befriedigende Ertragslage zu erreichen. Angesichts dieser positiven Anzeichen und trotz Berücksichtigung der starken Ungewissheit in einigen Sektoren, der hohen Rohstoffpreise und der Risiken im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Delta-Variante, revidiert das WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen seine Schätzung zur Dynamik des Südtiroler Bruttoinlandsprodukts nach oben. Für das Jahr 2021 wird demnach ein etwas stärkerer Aufschwung prognostiziert, zwischen +3,0 und +5,0 Prozent. Die Sommerumfrage des WIFO-Wirtschaftsbarometers zeigt eine Verbesserung des Geschäftsklimas bei den Südtiroler Unternehmen. 76 Prozent davon erwarten heuer eine befriedigende Rentabilität. Die Erwartungen zur Ertragslage haben sich somit im Vergleich zur letzten Umfrage im Februar deutlich verbessert. Die Unternehmer:innen sind aber immer noch verhaltener als im vergangenen Herbst, als mehr als achtzig Prozent der Befragten positive Erwartungen für 2021 äußerten.“
Die Covid-Krise spiegelt sich demnach in den im Vergleich zum Herbst 2020 gedämpften Erwartungshaltungen wider. Weil aber Unternehmer:innen grundsätzlich positiv nach vorne denken, könnte sich die WIFO-Prognose durchaus als realistisch erweisen. Das wäre gut für Unternehmer:innen und gut für die Mitarbeiter:innen. (eb)

 

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„Implant(at)karthaus“ ist das Thema der heurigen Ausstellung im ehemaligen Kloster im Schnalstal. Ein Implantat ist ein Fremdkörper, der eingesetzt, eingepflanzt, ausgesetzt oder eingebaut wird. Die Umgebung kann das Fremde annehmen oder abstoßen. Das Implantat kann Wurzeln schlagen, neue Entwicklungen auslösen und zu einem Mehrwert führen oder das Alte überwuchern und verändern. Oder es passiert gar nichts. Als Thema einer Ausstellung in einer aufgelassenen Klosteranlage weckt es Neugier. Die beiden Kuratoren Michael und Thomas Rainer haben sieben junge Südtiroler Künstler:innen eingeladen zum Thema Arbeiten zu schaffen und in der ehemaligen Kartause Allerengelberg auszustellen. Kunst in der Kartause ist seit Jahren zu einem fixen Sommerevent geworden und so konnten Benjamin Santer, der Präsident vom Kulturverein Schnals und Alexander Zoeggeler, der Präsident vom Südtiroler Künstlerbund, nicht nur die ausstellenden Künstler und Künstlerinnen, sondern auch viele Kunstfreunde aus dem ganzen Land zur 33. Ausstellung in Karthaus begrüßen. Mehrere Redner erinnerten bei der Begrüßung daran, dass die Klosteranlage bei der Entstehung selbst ein Fremdkörper war und als Implantat in eine fremde Umgebung eingesetzt wurde und sich von der Außenwelt abgeschlossen hat. Viele Installationen der Künstler stehen auch in einem engen Bezug zum Kloster und der Lebensweise im Kloster. Bei der Ausstellungseröffnung wurde auch von mehreren Rednern an Monika Gamper, die als 210710 Implantat Zelle und Fahnelangjährige Vizepräsidentin vom Kulturverein Schnals erinnert. Sie hat diese Ausstellung maßgeblich vorbereitet und bereits im letzten Jahr eröffnen wollte. Wegen der Corona-Pandemie konnte 2020 keine Ausstellung durchgeführt werden und am 3. Jänner kamen Monika Gamper und ihr Mann Michael Grüner bei einem Lawinenunglück im Schnalstal ums Leben. Kulturlandesrat Philipp Achammer erinnerte an Karthaus als Ort einer besonderen Stille und an die schwierige Situation vieler Künstler:innen in der Zeit des Lockdowns. Kunst richtet den Blick auf das Wesentliche, ein Dialog zwischen Kunst und Gesellschaft ist deshalb wichtig, besonders in schwierigen Zeiten, meinte der Landesrat. Der Zugang zur modernen Kunst ist nicht einfach. Viele Menschen stehen oft kopfschüttelnd und 210710 Implantat Sprach Implantatsprachlos vor den Werken. Auch die sieben Kunstwerke bei der heurigen Ausstellung verlangen nach einer Einführung. Diese Erläuterungen gaben die beiden Tiroler Kunsthistoriker und Kuratoren der Ausstellung bei der Eröffnung am 10. Juni. Auch eine Broschüre gibt ausführliche Erklärungen und Hintergrundinformationen. Die Ausstellung selbst regt an nachzudenken und viele Fragen zu erörtern.

Heinrich Zoderer

 

Die Ausstellung ist vom 11. Juli bis 22. August 2021 ganztägig zugänglich.
www.kunst-in-der-karthause.it

 

7 Künstler:innen, 7 Installationen, 7 Implantate

Stefan Alber
geboren 1991, aus Bruneck, lebt in Berlin. Die Karthäuserzelle als frei zugängliche Holzskulptur mit Bett, Bank, Tisch und Schrank zum Schlafen, Beten und Lesen. Ein enger Innenraum, die Mönchszelle, wird im Außenraum platziert und nach allen Seiten geöffnet. Damit wird die Klosterzelle, die sich abgekapselt im eingeschlossenen Klosterkomplex befindet, auf den Kopf 210710 Implant Hexenkreisgestellt und zu einer freien Zelle im öffentlichen Raum. Wieviel Öffnung und wieviel Abkapselung brauchen wir für unser Leben?

Barbara Gamper
geboren 1981, aus Meran, lebt in Berlin. Ein 100 Meter langes Stoffband mit Abdrücken von Händen und Füßen soll auf die Votivgaben in der Kapelle hinweisen, die zum Dank für die Rettung aus einer Notlage oder für die Heilung von Krankheiten von Gläubigen hinterlassen wurden. Mit den knallbunt-poppigen Farben platziert sie die alten Votivgaben in die heutige Zeit und haucht ihnen dadurch ein zweites Leben ein. Wer rettet uns in Notlagen, wem danken wir?

Irene Hopfgartner
geboren 1986, aus Bruneck, lebt in Wien. Ein Kreis aus Fliegenpilzen, ein Hexenkreis, bildet eine perfekte Täuschung und eine verführerische Anziehung. Soll man in den Kreis eintreten oder besser draußen bleiben? Liefert man sich dadurch einer höheren Macht aus? Durch diese Installation wird Kunst zur Imitation der Natur und zu einer Verbindung zwischen Kunst und Magie. Lassen wir uns täuschen und verführen?

Judith Neunhäuserer
geboren 1990, aus Bruneck, lebt in München. Eine Installation als Zeit – Implantat mit den acht Gebetszeiten der Mönche. Durch diesen Zeitrhythmus und dem Wechsel zwischen Beten und Arbeiten wird der Tagesablauf stark strukturiert. So erhält der 24-Stunden-Tag ein zeitliches Korsett, 210710 Implantat Thomas und Michael Rainerein Zeit-Implantat. Auch wir selbst haben unser Leben eingebettet in verschiedene Zeit-Korsette. Wieviel Freizeit und wieviel verplante Zeit haben wir?

Wolfgang Nöckler
geboren 1978, aus dem Ahrntal, lebt in Innsbruck. Sprachimplantate, Spracharchäologie: auf der Suche nach den Sprachwurzeln. Nöckler ist Autor und Poetry-Slammer. Der Innenhof des Kreuzgangs, wo die meisten Installationen zu sehen sind, wurde zu einem Forschungsfeld, einem Ausgrabungsort. An vier Stellen hat Nöckler die Grasdecke aufgebrochen und die oberste Erdschicht abgetragen, auf der Suche nach verschütteten, vergrabenen und vergessenen Wortgebilden im Ahrntaler Dialekt. Er zeigt mit dieser Aktion auf, dass alte Sprachbilder durch neue Medien und eine junge Generation verdrängt und vergessen werden. Gibt es auch für uns vergessene Wörter, verdrängte Bilder, vergrabene Erinnerungen?

Leander Schönweger
geboren 1986, aus Meran, lebt in Brüssel. Käfige für Kleintiere und Käfige für Menschen. Nicht nur Tiere wie Hamster, Mäuse oder Meerschweinchen werden in Käfigen gehalten, auch Menschen lassen sich in Käfige „einsperren“ bzw. sperren sich selbst in Käfige ein oder umgeben sich mit einem Panzer der Unnahbarkeit. Bei dieser Installation wird nicht das Künstliche ins Natürliche eingepflanzt, sonders das Natürliche (Tiere oder Menschen) in das Künstliche (einen Käfig bzw. in einem Rückzugsort) Das Implantat wird zum Exoskelett, zum Außenskelett als Zuhause, das Schutz bietet, aber auch zum Gefängnis werden kann, um maximale Kontrolle auszuüben. Wie frei sind wir und wie eingezwängt fühlen wir uns?

Alexander Wierer
geboren 1989, aus Brixen, nach langen Aufenthalten im Ausland lebt er nun wieder in Sarns bei Brixen. Das Kreuz als vielschichtiges Symbol und Skulptur. Die Kreuzform ist eine Grundstruktur des Siedlungsbaus. Der Cardo bildete bei römischen Anlagen die Hauptachse, die meist in Nord-Süd-Richtung angelegt wurde. Senkrecht zu dieser Hauptachse wurde eine meist in Ost-West-Richtung verlaufende Achse festgelegt, die Decumanus genannt wird. Das Kreuz ist auch ein religiöses Symbol und findet sich vielfach in der Natur und bei verschiedenen Handwerksarbeiten. Die Grundstruktur des Kreuzes wird z.B. bei der Wildbachverbauung und Lawinenverbauung eingesetzt. Wierer macht aus seiner Kreuz-Skulptur ein modernes Kommunikationssystem mit WLAN. Wie wichtig sind für uns religiöse oder politische Symbole oder andere Zeichen und Symbole?

 

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Schlanders/Freilichtkino - Am 1. Juli und 1. August gibt es in Schlanders seit mehreren Jahren auf dem Kulturhausplatz das große Freilichtkino. Im letzten Jahr war das Wetter schlecht und der Film musste im Kinosaal vorgeführt werden. Dieses Jahr war alles wolkenfrei und so konnte der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ auf dem Freigelände gezeigt werden. Der 2018 produzierte Kinofilm von Caroline Link ist die Verfilmung der Autobiografie des erfolgreichen Komikers, Autors und Fernsehstars Hape Kerkeling. Bekannt ist vor allem das Buch von Kerkeling „Ich bin dann mal weg“, über seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. In seiner Autobiografie erzählt Kerkeling über seine Kindheit, das Zusammenleben in der Großfamilie mit Großeltern, Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen, seine ersten komödiantischen Auftritte, die Depressionen und der Suizid seiner Mutter. Der vielfach ausgezeichnete Film zeigt den unsportlichen Hans-Peter, der im Tante-Emma-Laden seiner Großmutter die Erwachsenen belauscht und anschließend in der Familie die Gespräche der Erwachsenen nachspielt und alle zum Lachen bringt. Der Suizid seiner Mutter ist für den Jungen ein traumatisches Erlebnis. Die Großeltern übernehmen fürsorglich die weitere Erziehung. Mit dem Großvater unternimmt er Bergtouren und in der Schule kann er bei Theateraufführungen mitspielen und immer wieder alle zum Lachen bringen. Im Film gibt es sehr lustige, aber auch ernste und traurige Szenen. Die Themen Tod und Depression werden in einer Weise behandelt, die auch Grundschulkinder nicht überfordert. Deshalb wird der Film in Deutschland auch in den Schulen gezeigt, um mit den Kindern darüber zu sprechen. Am 1. August wird der Spielfilm „YULI“ vorgeführt. Es ist die Lebensgeschichte des berühmten kubanischen Balletttänzers Carlos Acosta, ein Film mit viel Tanz und Musik. (hzg)

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Schloss Landeck - Der Bezirksmuseumsverein Landeck und RegioL/Terra Raetica eröffneten am Freitag (25.06) auf Schloss Landeck die neue Wanderausstellung „Der böse Weg – Die europäische Verkehrsader über den Reschen“. Dort ist sie bis 25. Juli zu sehen. Im Anschluss gastiert sie in Altfinstermünz, im Museum im Ballhaus in Imst, im Museum in Graun im Vinschgau und zu guter Letzt im Schloss Sigmundsried. Ideenlieferant für das EU-geförderte Projekt war Franz Geiger vom Bezirksmuseumsverein, koordiniert vom Regionalmanagement RegioL und kuratiert von der Kunsthistorikerin Sylvia Mader. Die Benennung „Der böse Weg“ ist in einem Straßenzustandsbericht des Innsbrucker Hofbaumeisters Jörg Kölderer 1524 zu finden. Der Beamte meinte damit speziell den schwierigen Abschnitt um den Reschenpass und schrieb, dass „die strassen tuiff und pös sein“. Von dieser Aussage stammt der Titel der Wanderausstellung. Die vielen Schlaglöcher verursachten Pannen, von denen auch der Gegenpapst Johannes der XXIII. auf dem Weg zum Konzil von Konstanz (1414 – 1418) nicht verschont blieb. Unverzichtbar für den Fernreiseverkehr waren die Alpenhospize in Pfunds, Nauders, St. Valentin auf der Haide (um 1200), St. Johann in Taufers, St. Medardus beim Gampenpass oder das bekannte St.-Christoph-Hospiz am Arlberg. Mit der in den 1850er Jahren erbauten Straße von Pfunds über Hochfinstermünz nach Nauders hat der mühselige, steile Aufstieg durch die Schlucht bei Alt-Finstermünz ein Ende. Das Projekt von Josef Duile (er stammt aus Graun) und Karl Ghega imponiert mit großartigen Kunstbauten und Tunneln. Schon die Straßenverlegung 1772 – 1776 von Fließ in die Talenge von Landeck hat den Verkehr auf der Reschen-Rute erleichtert. Auf zwölf Paneelen und Rollups werden verschiedene Themen aus der 2.000-jährigen Verkehrsgeschichte behandelt. Urkunden von Rodordnungen aus dem Tiroler Landesarchiv und interessante Ausstellungsobjekte ergänzen die Wanderausstellung. (aw)

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Zutaten (4 Pers.)
100 g Buchweizenkerne
60 g Paarlbrot in feine Würfel geschnitten
etwas Salz
30 g Dinkelmehl
2 Eier
etwas Petersilie, Majoran und Salbei fein gehackt
¼ l Wasser
jeweils 2 EL fein geschnittenen Lauch und Schalotten in 20 g Butter angeschwitzt
1 EL Sonnenblumenöl

Zubereitung:
Den Buchweizen in Sonnenblumenöl kurz anrösten und mit Wasser aufgießen. Nach dem Aufkochen bei geringer Hitze 15 Min. dünsten und weitere 15 Min. ohne Hitzezufuhr quellen lassen. Die restlichen Zutaten zum ausgekühlten Buchweizen geben und gut vermischt ca. 20 Min. ziehen lassen. Mit feuchten Händen kleine Knödel formen und in gesalzenem Wasser langsam 15 Min. kochen.

Kräuterrahmsauce:
Zutaten
50 g Zwiebel fein geschnittenen
30 g Butter
40 g Dinkelmehl
¼ l Gemüsebrühe
100 g Sahne
Salz und Pfeffer
Kerbel, Petersilie, Basilikum, Dill – alles fein geschnittenen

Zubereitung:
Zwiebel in Butter anschwitzen, mit Dinkelmehl anstauben, mit Gemüsebrühe aufgießen und ca. 10 Min. leicht köcheln lassen. Sahne beigeben, weitere 5 Min. kochen. Die gemischten Kräuter dazugeben und etwas ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Aufgezeichnet von Peter Tscholl

 

Tipp: Man könnte die Knödel mit einem Stück Gorgonzola füllen und mit einer Kräuterrahmsauce servieren. Als Beilage eignet sich ein Krautsalat oder Kartoffel-Rettichsalat.

 

 

s25 Paul TappeinerPaul Tappeiner, Jahrgang 1952, hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Tappeiner ist seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).

 

SKV Logo

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Mals/Meran/Toblach - Bei der Pressekonferenz zum 10jährigen Bestehen des Projektes „Regiokorn“ kam es zur Verleihung der „Goldene Ähre“ für die besten Qualitäten bei der letzten Dinkel- und Roggenernte.
2010 fanden die ersten Besprechungen und Treffen zum Projekt „Regiokorn“ statt mit dem Ziel, den regionalen Getreideanbau wiederzubeleben. Die Meraner Mühle in Lana koordiniert seit 2011 Aussaat und Abholung des Getreides und kontrolliert nach strengen Richtlinien das Getreide auf seine Backqualität. Erst nach bestandener Qualitätsprüfung und sorgfältiger Reinigung und Vermahlung geht es an die derzeit 19 Südtiroler Bäcker, die daraus hochwertige Backwaren mit Südtiroler Getreide herstellen. Diese tragen das Qualitätszeichen Südtirol, welches regelmäßige Kontrollen von unabhängigen Prüfstellen garantiert.
Damit aus Mehl schmackhaftes und hochqualitatives Brot entsteht, muss das Getreide bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. So ist beim Dinkel der Eiweiß- und Klebergehalt ausschlaggebend, beim Roggen vor allem die sogenannte Fallzahl – ein mit einem einfachen Laborgerät messbarere Wert, der direkt auf die Backfähigkeit des Getreides schließen lässt.
Heuer gab es zum zweiten Mal eine Auszeichnung für jene Landwirte mit Getreide mit den besten Qualitätsmerkmalen. Die „Goldene Ähre 2020 Roggen“ erhielt Landwirt Hans Waldner vom Waldnerhof in Schleis bei Mals. Seit 2012 hat er seinen Betrieb auf biologische Landwirtschaft umgestellt, seit 2015 baut er Regiokorn-Getreide an und erzielte mit seinem Bio-Roggen die besten Werte. Die „Goldene Ähre 2020 Dinkel“ ging an Wilfried Strobl vom Förstlhof in Toblach im Hochpustertal. Auch er arbeitet nach Bio-Richtlinien und ist seit 2016 Lieferant von Bio-Getreide der Meraner Mühle, heuer mit ausgezeichnetem Dinkel. Beiden Landwirten ist es gelungen, nach der fachgerechten Aussaat vor allem zur richtigen Zeit zu ernten – und erzielten zudem äußerst gute Hektarerträge von 4,8 und 5,6 Tonnen.
Neben den beiden Gewinner sind insgesamt noch 56 weitere Südtiroler Landwirte am Projekt „Regiokorn“ beteiligt, die auch kurz vor der Ernte stehen. Bereits im Herbst wurde auf insgesamt über 90 Hektar ausgesät. Soweit auch das Wetter während der Erntezeit ab Mitte Juli mitspielt, sollten circa 350 Tonnen an Südtiroler Roggen und Dinkel geerntet werden.

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Graun/Rom - Presseaussendung - Treffen mit Unterstaatssekretärin für Sport Valentina Vezzali in Rom
Themen: der interregionale Etappenlauf über 430 km von Reschen nach Rosolina an der Adria und Erleichterungen für ausländische Athleten für die Teilnahme an Sportveranstaltungen (Laufen, Langlauf, Rad)

Am 2. Oktober 2020 war die erste Ausgabe des Staffellaufes von Reschen nach Rosolina (430 km von der Quelle bis zur Mündung der Etsch) .
Jedes Läuferteam mit je 10 Läufern bewältigt in ca. 43 Stunden 40 Etappen von je 10 km. Die heurige Ausgabe soll vom 10. und 11. September stattfinden.
https://resiarosolinarelay.it/

Der Parlamentarier Albrecht Plangger hat für die Organisationen „Rennerclub Vinschgau“ und „Verona Marathon Team“ ein Treffen mit der neuen Unterstaatssekretärin für Sport und mehrfachen Olympiasiegerin im Fechten Valentina Vezzali und Parlamentskollegin der letzten Legislatur organisiert, um für diese interessante und innovative Laufveranstaltung finanzielle und moralische Aufbauhilfe aus dem Sportministerium zu erhalten.
Es gibt nämlich seit dem Haushaltsgesetz 2021 einen speziellen Fond für die Finanzierung von „regionenübergreifenden Sportveranstaltungen“.
„Etwas überrascht konnten wir beim Treffen feststellen, daß dieser Fond noch nicht aufgebraucht ist. Wir können auf Unterstützung hoffen“, so der Abgeordnete Plangger in einer Pressemitteilung.
Zum Treffen sind die Organisatoren vom Rennerclub Vinschgau und Tourismusdirektor Gerald Burger der Ferienregion Reschenpass und für den Verein „Verona Marathon Team“ der Präsident Matteo Bortolaso extra nach Rom gereist und konnten mit ihrer großen Professionalität das Interesse der Unterstaatssekretärin entsprechend wecken.
Um den überregionalen Charakter der Veranstaltung über 2 Regionen und 5 Provinzen hervorzuheben waren auch die Parlamentskollegen aus dem Trentino Diego Binelli und aus dem Veneto Alessia Rotta mit dabei.

Angesprochen wurde auch das leidige Problem für die ausländischen Teilnehmer an solchen Großveranstaltungen, welche immer noch – soweit sie nicht für einen ausländischen Laufverein starten – ein sportmedizinisches Zeugnis vorlegen müssen, welches von einem italienischen Sportmediziner ausgestellt sein muß.
Im Ausland braucht es bei vergleichbaren Veranstaltungen immer nur eine Eigenerklärung, dass man für die Teilnahme an diesem Wettbewerb ausreichend trainiert habe, körperlich gesund sei und der erklärte Gesundheitszustand ärztlich bestätigt sei.
Am 9. Jänner vorigen Jahres hatte die Abgeordnetenkammer einstimmig mit einem Begehrensantrag die Regierung verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Obliegenheiten für die Teilnahme von ausländischen Athleten an Sportveranstaltungen zu erleichtern.
Durch Covid 19 und den Regierungswechsel hat die Regierung aber bisher leider noch keine Maßnahmen ergriffen.
„Man wolle nun aber die Sache in die Hand nehmen“, versprach die Unterstaatssekretärin. „Die Sache passe gut in das Recovery-Aufbauprogramm. Dann könnten zur Maratona di Roma vielleicht auch 50.000 Teilnehmer kommen wie beim Marathon von Berlin statt der bisher 15.000. Rom sei zudem schöner und interessanter“.
Die Parlamentarier haben zudem vereinbart, eine weitere Initiative dazu im Parlament zu starten, dann können diese Veranstaltungen auch touristisch wachsen, wenn Italien endlich diesbezüglich entbürokratisiert werde, so abschliessend der Abgeordnete Plangger.

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Vinschgau - Der Ökologiepreis Vinschgau findet heuer im Herbst zum 10. Mal statt. Veranstaltet und getragen wird diese in Südtirol einzigartige Initiative von verschiedenen Vereinen: AVS, Arbeitskreis für die biodynamische Wirtschaftsweise, Bioland Südtirol, Bio Vinschgau, Bund Alternativer Anbauer, Ethical Banking Raika Prad, Heimatpflegeverband Südtirol - Bezirk Vinschgau, Umweltschutzgruppe Vinschgau.
Das Hauptanliegen der Trägerschaft ist es, umweltfreundliche Praxisbeispiele aus dem Vinschgau ausfindig und öffentlich bekannt zu machen. Wer beruflich oder ehrenamtlich ökologisch nützliche Projekte umsetzt oder kluge, nachahmenswerte Entscheidungen trifft, erfüllt eine wichtige Vorbildfunktion.
Mit der Ausschreibung des Ökologiepreises rufen die Initiatoren alle Interessierten auf, sich an der Suche nach guten Praxisbeispielen zu beteiligen.
Die Jury, zusammengesetzt aus je einem Mitglied der Trägervereine, wählt dann im Oktober jene Tätigkeit aus, die den Preis erhalten soll. Bisherige Vorschläge kamen beispielsweise aus den Bereichen Schule, Gastronomie, Landwirtschaft, Handwerk, Bauwesen, Energietechnik und Ehrenamt.
Einzelpersonen, Gruppen, Betriebe oder Institutionen, welche im Vinschgau eine umweltfreundliche Tätigkeit ausüben oder ein ökologisch positives Projekt betreiben, können sich selbst bewerben, oder von anderen vorgeschlagen werden.

 

Einreichtermin ist der 15. Oktober 2021. Projektanträge an umwelt.vinschgau@gmail.com oder an die Postadresse der Umweltschutzgruppe Vinschgau, Staatsstraße 52, 39020 Kastelbell-Tschars. Auskünfte 3401125135 (Josef Gruber).

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Tartscher Bichl - Am Freitag, 06. und Samstag, 07. August 2021 findet auf dem Tartscher Bichl das traditionelle OPEN AIR statt. Parkplätze gibt es ausreichend im Ort und das verkehrsfreie Festivalgelände ist in 5 min zu Fuß erreichbar. Wer mit dem Zug anreisen möchte, der erreicht das Festival vom Bahnhof Mals in 10 min zu Fuß. Für Zeltfreunde oder Camper ist kostenlos ausreichend Platz direkt auf dem Festivalgelände vorgesehen. Eintritt erhält nur die Person, die geimpft, getestet oder genesen ist. Tickets gibt es ausreichend an der Abendkasse.

Spielplan:
Freitag, 06.08.2021: Beginn 19.00 Uhr
LIQUID STEEL (AUT) Classic Heavy Metal (Heavy Metal aus eigener Feder!!)
MOTÖRBLOCK (GER)… authentische Kopie der Kultband „MOTÖRHEAD
MAIDENHEAD (GER)…“JUDAS PRIEST“ im 1. Set und “IRON MAIDEN“ im 2. Set

Samstag, 07.08.2021: Beginn 19.00 Uhr
GYPSY ROAD GANG (ITA) …Best Metal Covers!!!
AEROCHICKS (GER) …5 Frauen rocken die Bühne mit Songs von „AEROSMITH“
MYSTERICA (GER)…perfekte Tribute Show der Kult-Metallari „METALLICA“

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Anna Felnhofer:
Schnittbild.
Luftschacht Verlag, Wien 2021.

Das Sehen ist zentral im Debütroman von Felnhofer. Sehen, um nicht nur zu beobachten, sondern um zu erkennen. Dafür schaut Fabjan durch die Leica, versinkt Rahel in Bildern aus Literatur und Songs und hält sich die Augen gewaltsam auf, zückt Erik eine Kodak. Sie alle untersuchen ihre Seelenbilder auch in Therapiegesprächen, arbeiten sich an ihren Schrunden und Schnitten ab. Das Scharnier des Episodenromans ist die Psychotherapeutin der Figuren, sie scheint sie durch die Jahrzehnte zu fixieren. Umgekehrt haben die Klienten und Patientinnen aber auch sie in ihren Fängen. Die Verletzlichkeit liegt auf beiden Seiten. Die Autorin erzählt mit größter Präzision und eigenwillig entgegen aller Moden, den Attributen räumt sie viel Platz ein. Zu Beginn braucht das weitschweifige Erzählen beim Lesen ordentlich Zuwendung, dann kommt man mit dem trickreich vorgeführten Baukasten Sprache gut aus. Ein komplexer Text mit Wiedererkennungswert, kippenden Figuren, wortreicher Schärfe und doch pendelnd in geheimnisvoller Schwebe. Ob sich im Sucher Trugbilder oder doch Schnittbilder zeigen, die sich zu einem Bild zusammenfügen? Die Poesie des Ungewissen spiegelt sich in der pastellfarbenen Covergestaltung. Anna Felnhofer, selbst Psychologin, knüpft ein cleveres Netz zwischen Beziehungen und Motiven. Sie tritt mit einem Manifest der Sinne auf Einladung von Jurorin Daniela Strigl beim Tumler-Preis an.
Maria Raffeiner

 

Über die Autorin

s25sp4 Anna Felnhofer c Nina RechnitzerAnna Felnhofer ist 1984 in Wien geboren, hat dort und in Warschau Psychologie studiert. Sie arbeitet als Wissenschaftlerin und Klinische Psychologin an der MedUni Wien, gründete und leitet ein Virtuelles Realitäts-Labor und eine internationale wissenschaftliche Zeitschrift. Neben der Herausgabe von Lehrbüchern und wissenschaftlichen Publikationen ist sie literarisch tätig. „Schnittbild“ ist ihr erster Roman.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Die letzte Juni-Woche und die erste Juli-Woche fanden die Sommerwochen, in Zusammenarbeit mit der Familienagentur, statt. Die erste Woche unter dem Motto „Schwimmwoche“ und die zweite Woche unter dem Motto „Actionwoche“. Anbei ein kleiner Foto-Einblick, denn Bilder sagen mehr als 1000 Worte :)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

im JuZe Naturns - 15 Jahre Bull Brigade - ein guter Grund zu feiern. Mit einer speziellen Acoustic-Tour machen sie auch bei uns im JuZe Halt und präsentieren ihre Songs in neuem Gewand. Unterstützt werden sie von der neuen lokalen Newcomerband Lost Obsession.
Wichtige Info: Einlass nur mit grünem Pass! Wir bitten alle Konzertgänger*innen die aktuellen COVID-Regeln zu beachten und freuen uns mit euch auf diesen besonderen Abend nach so langer musikalischer Abstinenz. Samstag, 24.07.21, Open Doors: 19:30 Uhr

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Jugendtreff „JuZe Hoad” - … einen Tag im JuZe verbringen? Mitentscheiden, was gemacht wird? Logo! Im Freien Ballspiele spielen, T –Shirts bemalen, Essen zubereiten, Film schauen, Bubble Tea herstellen und ganz viel Zeit mit den Freunden verbringen…. auf jeden Fall! Am 13. Juli war es soweit. Und das sagten die Kids zum Sommertag:
„Es isch volle
flott gwesn. Und miar hobm a Hetz kopp!“
„Guat wors.
Selbr kochn und essn in Treff wor volle cool!“
„Olle hobm mit entschiedn wos gmocht wird. Sell find i supper!“

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Vom 4. bis 10. Juli machte sich das “JuMa” Jugendzentrum Mals auf, die unendlichen Weiten des Meeres, die nächtliche Einkaufsmeile und natürlich die Luna Parks zu erkunden! Eigenverantwortlich und selbstbestimmt, eben ganz Jugendarbeit, konnten die Jugendlichen ihre Zeit frei einteilen, aber eben zusammen. Wann wird aufgestanden? Gehen wir ins Schwimmbad oder an den Strand? Wer kocht, wer spült? Wann gehen wir in die Stadt und wer geht dann lieber in den Luna Park? Wann treffen wir uns wieder, um gemeinsam nach Hause zu wandern? Was wollen wir vor dem Schlafengehen noch spielen? Und vor allem: WANN IST DIE DUSCHE FREI? (bei 8 Personen und einer Dusche wurde diese Frage essenziell). All diese Fragen haben die Jugendlichen mit Bravour ausdiskutiert und passende Lösungen gefunden, so dass alle einverstanden waren und wir tolle Tage (und Nächte) zusammen in Bibione verbringen konnten. Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „JuMa goes Bibione“!

Publiziert in Ausgabe 15/2021

von Christine Wielander Schuster und Lisetta Azzarone Neri

02.08. – 14.08.21,
Kapuzinerstraße 2 (ex Avimundus), Schlanders
Öffnungszeiten: 9:00 – 12:00 & 15:00 – 18:00 Uhr
Sonntag geschlossen

 

 

35 Jahre Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Samstag, 31. Juli, 8.30 – 12.00 Uhr
bz latsch genussDorfplatz (bei Schlechtwetter im CulturForum) Weltladen Latsch: Faires & regionales Frühstück
Mit Genuss Gutes tun: Frühstücken und mit seinem Gewissen im Reinen sein. Es darf ausgiebig mit regionalen und fair gehandelten Lebensmitteln gefrühstückt werden. Alps Coffee – Kaffeerösterei Schreyögg lässt uns, wenn nicht zu Kaffee-Experten, so doch zu Genießern werden. Mit einem guten Gewissen, denn der Reinerlös ermöglicht jungen Mädchen auf den Philippinen den Schulbesuch.

Samstag, 31. Juli, 18.30 Uhr
Ausstellung im spazioRizzi
bz latsch speziSPEZI – Burnbjoern & Bernhard Fuchs stellen erstmals gemeinsam in Südtirol aus. Burnbjoern & Bernhard Fuchs verbindet eine langjährige Freundschaft, die ihren Anfang nahm, als Burn gerade seine Wrestling-Karriere beendet hatte. Während sich Burnbjoern nun auf Illustration und Comic fokussierte, trat Fuchs vermehrt mit dem Kollektiv Soybot in Erscheinung. Für die Ausstellung werden erstmals gemeinsame Arbeiten aus dem Zeitraum 2020-21 gezeigt - zwischen Euphorie und Verzweiflung, Humor und Aggression. Es sind Arbeiten mit narrativer Note, die nun in der Ausstellung SPEZI erstmals in Südtirol zu sehen sind.

Freitag, 6. August 20.00 Uhr
CulturForum (Raiffeisensaal)
bz latsch musikKonzert mit „MitEinAnders“, die Handicap-Band aus dem Pustertal
Musik und Leidenschaft: Wenn Grenzen überschritten werden, wenn Gewöhnliches erhöht und man kreativ wird, ist Musik dahinter. Sie geht unter die Haut, wenn mit Inbrunst, ja mit Leidenschaft vorgetragen wird. Der Gruppe Mit- EinAnders gelingt es, Stimmung zu machen, eben keine gewöhnliche, sondern eine leidenschaftliche, mit der man mitgeht und die mitreißt.

 

Bildungsausschuss Latsch

Publiziert in Ausgabe 15/2021

am SA, 31. Juli 2021,
20 Uhr im Konfall-Park, Schluderns

Eintritt frei!
Der „grüne Pass“ muss vorgezeigt werden. Bei Schlechtwetter findet das Konzert im Kulturhaus statt.

Bildungsausschuss Schluderns

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Einladung zur Bildungsfahrt

Samstag, 07.08.2021
Ablauf:
08.00 Uhr Abfahrt mit Bus in Tschars, Bushaltestelle;
08.03 Uhr Galsaun Kaffee Walter;
08.05 Uhr in Kastelbell, Bushaltestelle
10.00 Uhr Reschen: Geführte Besichtigung Bunker Nr. 20 und der Etschquelle (Warme Kleidung nicht vergessen)
12.30 Uhr Altfinstermünz: Mittagessen und anschl. Führung durch die mittelalterliche Gerichtsstätte und Grenzbefestigung
17.00 Uhr Graun: Geführter Besuch des Vinschger Museum Oberland zur Geschichte der Seestauung
Anmeldung und nähere Information:
innerhalb Montag, 2. August 2021 beim Tourismusverein Kastelbell-Tschars, Tel: 0473 624 193

Eintritt nur mit grüner Bescheinigung (geimpft, genesen oder getestet)

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 15/2021

mit David Frank und Marc Perin

am Mittwoch 04. August 2021,
um 20.30 Uhr, auf Schloss Kastelbell


Anmeldung: bis Montag, 27. Juli 2021
Tourismusbüro Kastelbell
Tel. 0473 624193
Eintritt: Freiwillige Spende
Eintritt nur mit grüner Bescheinigung (geimpft, genesen oder getestet)

Das Konzert findet bei jeder Witterung statt!

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Schlanders/Jugendtheater Vinschgau - Das Jugendtheater Vinschgau, kurz JuVi, macht momentan mit verschiedensten Veranstaltungen auf sich aufmerksam.
Nach der zweiwöchigen Ausstellung „Theater trifft Kunst“, die Anfang Juni im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders gezeigt wurde, lud das JuVi am Mittwoch, den 19.06.2021 zu einer besonderen Aufführung. An zwei Abenden davor fand ein, vom JuVi organisierter, Impro-Kurs mit der Theaterpädagogin Nadia Schwienbacher statt. In diesem Kurs lernten die Teilnehmer*innen anhand verschiedenster Spiele zu improvisieren, Theaterszenen ohne vorgegebenen Text und Requisiten aufzubauen. Sie studierten zwar kein Stück ein, aber die kurze Vorbereitungszeit forderte alle heraus. Jetzt war der Abend gekommen. Die Besucher nahmen ihren Sitzplatz auf den im Abstand ausgelegten Wolldecken ein und holten die jungen Darsteller*innen mit tosendem Applaus auf die Freilichtbühne. Nach kurzer Einführung standen immer abwechselnd drei Spieler*innen auf der Bühne. Sie wandelten Ideen aus dem Publikum nach den vorgegebenen Regeln der fünf verschiedenen Impro-Spielen in Theaterszenen um. Der Szenenverlauf an sich, war ganz allein den Jugendlichen überlassen. Obwohl diese Art von Theater für einige neu war, bildeten sich spannende Kurzauftritte. Zum Abschluss wurden drei Zuschauer*innen auf die Bühne eingeladen. Sie stammten aus unterschiedlichen Theatergruppen des Vinschgaus und boten dem Publikum eine tolle improvisierte Zugabe. Rundum war es ein gelungener Abend, der die Sehnsucht nach wieder mehr Kultur weckte. Vielleicht hat jemand zwischen 12 und 21 Jahren, Lust auf Theater bekommen und möchte beim JuVi mitmachen. Neumitglieder sind immer willkommen. (cw)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Latsch - Georg Niedrist vom Institut für Alpine Umwelt referierte am 8. Juli im Culturforum Latsch im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben – anders reisen“ über die Erderwärmung, ihre Auswirkungen und was wir dagegen tun können.

Wie ist die Situation heute?
Treibhauseffekt ist grundsätzlich etwas natürliches, ihn braucht es sonst wäre es auf der Erde zu kalt um zu leben. Der zusätzliche Treibhauseffekt, verursacht vor allem durch Kohlendioxid und Methangas, gilt heute allerdings als eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Wenn der Treibhausausstoß nicht deutlich gesenkt wird, wird die Durchschnittstemperatur auf der Erde bis zum Jahr 2100 um etwa 5 Grad steigen mit verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt. Ein Umdenken ist deshalb dringend notwendig.
Noch kann unser Planet, vor allem die Ozeane einen großen Teil des Kohlendioxid speichern, erwärmt sich jedoch auch der Ozean kann er diese Speicherfunktion nicht mehr erfüllen und der Treibhauseffekt wird sich beschleunigen.

Was sind die Auswirkungen der Erderwärmung?
- Ein Problem ist der Anstieg des Meeresspiegel. In den letzten 25 Jahre ist der Meeresspiegel schon um 10 cm gestiegen. Dieser Trend wird sich beschleunigen und wenn es so weitergeht wird Ende des Jahrhunderts der Anstieg schon zwischen 0,5 und 1 m betragen. Nicht nur Venedig wird unter Wasser stehen sondern auch landwirtschaftliche Flächen in Küstennähe werden überschwemmt werden und nicht mehr nutzbar sein. Migration und soziale Konflikte sind logische Folgen.
- Die Waldgrenze wird nach oben verschoben. Pflanzen- und Tierarten bewegen sich immer weiter nach oben bis ihnen der Lebensraum entzogen ist. Ein Verlust der Artenvielfalt und Biodiversität ist vorprogrammiert. Wenn es so weitergeht, werden wir unsere Erde in 100 Jahren nicht mehr wiedererkennen.
- Die Gletscher, „die Sparkassen“ schmelzen und auch wenn wir von heute auf morgen alle Emissionen stoppen würden, werden die Gletscher eines Tages verschwinden, die Arktis wird im Sommer eisfrei sein.
- Wasserknappheit: Noch sind wir in einer glücklichen Situation. Wir haben noch genügend Wasser. Die Alpen sind das „Wasserschloss“ Europas. Durch die ansteigenden Temperaturen jedoch kommt es zu größerer Verdunstung, sodass wir in Zukunft 5-15% mehr Wasser brauchen. Wenn wir in den Alpen erst einmal kein Wasser mehr haben wird der Rest Europas schon ausgetrocknet sein.

Was können wir tun?
Wenn wir uns anschauen welches die größten Verursacher vom Treibhauseffekt sind können wir hier ansetzen um die Klimaerwärmung zu beeinflussen. Die größten Verursacher der Emissionen sind:
1. Straßenverkehr, 2. Heizung
3. Landwirtschaft 4. Industrie.
Unser Beitrag kann also sein:
- öffentliche Verkehrsmittel benutzen,
- Wärmedämmung und Nutzung erneuerbarer Energien
- weniger Fleischkonsum......
Die Politik muss ihren Beitrag leisten dadurch, dass sie z.B. öffentliche Verkehrsmittel attraktiver gestaltet und Luxusgüter mit einer CO2 Steuer belegt. Georg Niedrist: „Noch haben wir es in der Hand, noch können wir die Kurve kriegen. Wir müssen es nur wollen. Es ist günstiger vorzubeugen als für die Spätfolgen aufzukommen“.
Die Natur und die nächsten Generationen werden uns dankbar dafür sein. (pt)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Schluderns/Vinschger Museum/Vuseum - Korrnr“ war früher einfach nur ein Schimpfwort und ist es in Nordtirol zum Teil heute noch. Vor über 40 Jahren hat der bekannte Vinschger Maler und Poet Luis Stefan Stecher, der heute in Marling lebt, die „Korrnrliadr“ geschrieben. Mit diesen Gedichten in Vinschger Mundart hat er an eine verdrängte Geschichte und eine vergessene Bevölkerungsgruppe erinnert und dieser ein literarisches Denkmal gesetzt. Armut und Not hat viele Vinschger, aber auch Oberinntaler gezwungen, mit ihrem Karren herumzuziehen, Handel zu treiben und Gelegenheitsarbeiten zu verrichten. Nach dem großen Erfolg der erstmals 1978 veröffentlichten Gedichte, gab es mehrere Neuauflagen mit weiteren Gedichten und einer Audio-CD. Im Vinschger Museum hat der heute 84-jährige L. St. Stecher mit kräftiger Stimme vor zahlreichem Publikum nochmals seine Korrnrliadr vorgelesen und über die Entstehungsgeschichte dieser Gedichte erzählt. Ganz still wurde es als Stecher mit dem ersten Gedicht „Die Korrnr kemman, Hollawint“ seine Lesung begann. Die Korrnr wurden mit großem Misstrauen betrachtet, galten vielfach als Lügner und Diebe. Man ließ die Hunde auf sie los und versperrte ihnen den Zugang zu Haus und Hof. Als Besenbinder und Pfannenflicker mussten sie sich durchschlagen und zogen mit Kind und Kegel, mit Karren und Hund durch die Lande, immer auf der Suche nach einem Rast- und Schlafplatz. Stecher erzählte von der Freiheit und der Lebensphilosophie der Korrnr. „Unti Wält ischa Haistokk, wer rupft, deer hot mäa“ Es sind Gedichte über das Korrnrleben, die Liebe, dem Glurnser Loch und vom Begräbnis der Korrnr. Er erzählte vom Lootscher Lottr, der Flouraschworz und von Sisinius von Feedrschpiil, der vor dem Glurnser Richter stand. Sein Gedicht „Mai Maadele, mai Tschuurale“ ist bereits zu einem Volkslied und zur heimlichen Hymne des Vinschgau geworden. Und sein Gedicht „Mir Korrnr sein joo a lai Lait, it lezzr untit besser“ enthält eine tiefe Weisheit und gilt gleichzeitig als Aufforderung, in allen Fremden einfach Menschen zu sehen und sie als Menschen zu behandeln. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Mals - Luis Weger ist erleichtert. Seine Sammlung mit rund 500 Skiern samt Zubehör aus mehreren Epochen scheint gerettet und soll in einer trockenen Halle des Malser Bauhofes vor der Vermoderung bewahrt werden. Und was Weger noch wichtig ist, die Sammlung bleibt im Vinschgau.
Doch der Reihe nach: Luis Weger sammelt seit 40 Jahren alle möglichen Gebrauchsgegenstände, darunter vor allem Skier. Viele hat er von Athleten geschenkt bekommen, viele selbst gekauft. Das älteste Paar Skier stammt aus dem Jahre 1895, das prominenteste gehörte einst dem letzten italienischen König Umberto II. Den größten Teil der Skier lagerte Weger in einem ehemaligen Stall neben seinem Haus. Dort waren sie ständig der Feuchtigkeit ausgesetzt und drohten langsam zu verkommen. Sich dessen bewusst, klopft Weger schon seit Jahren an vielen Stellen an, um einen Weg zu finden, seine Exponate, die jahrzehntelange Südtiroler Skigeschichte aufzeigen, für die Allgemeinheit zu retten. Er wurde vertröstet. Die Zeit drängte jedoch. Als kürzlich Vertreter des Firmenunternehmens Oberrauch ihr Interesse bekundeten, die Sammlung zu erwerben, um sie in ihrer neuen Filiale in Turin geschichtlich aufzuarbeiten und auszustellen, war Weger hin und her gerissen. Er hatte ein Problem damit, die Sammlung außer Landes zu geben. Über die Medien machte er mobil und fand schließlich Gehör. In der vergangenen Woche trafen sich auf Einladung von Ronald Patscheider (Präsident der Touristik & Freizeit AG), Werner Oberthaler, Kurt Ortler, Andreas Pobitzer, Helmut Thurner und Toni Patscheider mit Weger, um auszuloten, was man tun könnte. Unterschiedliche Ideen wurden diskutiert, wie die Stücke der Nachwelt erhalten werden könnten. Ein Komitee soll nun gegründet werden. Wichtig für Weger ist vorerst, dass seine Schätze künftig in einem trockenen Ort lagern können, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist. Er wird seine Stücke wie bisher für unterschiedliche Ausstellungen und Jubiläen im Zusammenhang mit dem Skisport und anderem zur Verfügung stellen.
Luis Weger ist sehr zufrieden, dass sich etwas getan hat. „Es isch entla Liacht gwortn, nochdem i zwider gwortn bin“, sagt er. (mds)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Grillierte Back Ribs vom Kalb mit Knoblauch und Chiliflocken

Zutaten für 4 Personen:

1 kg Back Ribs vom Kalb
2 Knoblauchzehen
2 ZweigeThymian
1/2 TL mildes Paprikapulver
2 EL helle Sojasauce
2 TL Apfelessig
6 EL Tomatenketchup
1 TL Chiliflocken und Salz

 

Zubereitung
1. Back Ribs aus dem Kühlschrank nehmen und in eine flache Schale geben.

2. Für die Marinade Knoblauch schälen und grob hacken. Thymianblätter von den Stielen zupfen. Beides mit allen anderen Zutaten zu einer Marinade verrühren.

3. Die Ribs mit der Marinade rundherum bestreichen und abgedeckt bei Zimmertemperatur ca. 2 Stunden ziehen lassen.

4. Den Grill für indirekte, mittlere Hitze (180 – 200 °C) anfeuern.

5. Ribs mit der Innenseite nach unten auf den Grill geben und 15 – 20 Minuten grillieren. Dabei mehrmals wenden. Ribs dann auf die indirekte Seite des Grills geben, nochmals mit der restlichen Marinade bestreichen, salzen und weitere 15 – 20 Minuten garen

6. Sobald sich das Fleisch leicht vom Knochen lösen lässt, servieren.

Dazu passen Zucchetti mit Zitrone vom Grill.

(Quelle: Schweizer Fleisch)

 

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Graun/Oberland - Das St. Anna Kirchlein, einst „Kirchlein am See“ genannt, steht auf einem Hügel mit wunderbarem Blick über das Oberland. Archäologen vermuten an der Stelle einen Vorgängerbau oder eine Kultstätte. Der spätgotische Sakralbau wurde 1521 eingeweiht. Er enthält ein um 1600 entstandenes Außenwandfresko des Märtyrers Georg. Im Innern befindet sich ein um 1596 gestifteter Altar in Renaissanceform mit Darstellungen der heiligen Sippe, Mariä Verkündigung, Jakobus, Johannes des Täufers und der Heiligen Agnes. An der Predella findet sich eine Darstellung des Stifters H.J. Khuen von Belasi zusammen mit seiner Ehefrau. Der unerbittliche Zahn der Zeit und Schimmelbildung haben der Kirche zugesetzt. Renovierungsarbeiten waren deshalb höchst notwendig. Entfeuchtung an den Außenwänden, Malerarbeiten im Inneren der Kirche, die Neueindeckung des Daches und eine Umgestaltung im Umgebungsbereich wurden ausgeführt. Die Raiffeisenkasse Obervinschgau, das Denkmalamt und die Fraktion Graun unterstützten die Finanzierung der Sanierungsarbeiten.
Ein beachtlicher Beitrag war auch die Eigenleistung durch die Forstbehörde und die Dorfbevölkerung. Der entstandene Fehlbetrag konnte durch ein Crowdfunding bewerkstelligt werden. Diese neuartige Finanzierungsform kann auf Deutsch mit „Gruppenfinanzierung“ oder s16 Anna 2„Schwarmfinanzierung“ übersetzt werden. Der genossenschaftliche Wahlspruch: „Einer für alle, alle für einen“ bzw. „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele“, kann als Leitsatz für Gruppenfinanzierung herangezogen werden. Die Raika Obervinschgau bietet seit Neuestem eine entsprechende Plattform und marketingtechnische Unterstützung. Das Pilotprojekt brachte bis zum 05.03.2021 Geld in Höhe von 14.179,00 Euro ein. Somit wurde das gesteckt Ziel von 10.000,00 € dankenswerter Weise weit überschritten.
Am 25. Juli 2021 feiert die Pfarrgemeinde das 500-Jahr-Jubiläum mit einer festlichen Prozession vom Kirchplatz zur St. Anna-Kirche und einer Heiligen Messe auf dem St. Anna-Hügel. (aw)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Vinschgau - Seit Jahren bereichern die Kirschen das saisonale Obst- und Gemüsesortiment aus dem Vinschgau und sind bei den Kunden über die Landesgrenzen hinaus beliebt.

Die heurige Kirschenernte hat soeben begonnen. Die Verarbeitung und Vermarktung der Vinschger Kirschen erfolgt zentral in einer innovativen Sortier- und Verpackungsanlage in Laas.
Im Vinschgau wachsen nicht nur Äpfel. Die Mitgliedsbauern von VIP, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, widmen sich bereits seit einigen Jahren auch dem Anbau von saisonalen Produkten. Neben den Marillen, Erdbeeren und Blumenkohl sind die Kirschen ein wichtiger und beliebter Bestandteil des saisonalen Sortiments aus dem Vinschgau. Die Kirschen, vorwiegend die Sorten Kordia und Regina, reifen in den Höhenlagen zwischen 600 und 1.300 Metern heran. Die dortigen klimatischen Bedingungen tragen positiv zur guten Entwicklung der äußeren und inneren Qualität der Kirschen bei: So punkten die Vinschger Kirschen mit intensiver Süße in Kombination mit erfrischender Säure, einem saftigen Fruchtfleisch und knackiger Konsistenz.
Letztes Jahr haben die Bauern der verschiedenen Vinschger Mitgliedsgenossenschaften der VIP rund 500 Tonnen Kirschen geerntet und angeliefert. „Leider haben in diesem Jahr die kalten Frostnächte im Frühjahr ihre Spuren hinterlassen. Nur durch den Einsatz von aufwändigen Frostschutzmaßnahmen konnte ein guter Teil der Kirschernte gerettet werden und es werden nur geringe Mengeneinbußen erwartet“, erläutert Reinhard Ladurner, Verkaufsverantwortlicher Kirschen bei VIP und Geschäftsführer der OG Alpe in Laas. Spielt das Wetter optimal mit, können auf der derzeitigen Anbaufläche im Vinschgau normalerweise bis zu 600-700 Tonnen Kirschen geerntet werden.
Sortiert und verkaufsfertig gemacht werden die Kirschen seit einigen Jahren in der Genossenschaft ALPE in Laas. Bereits im Jahr 2015 stellte der Verwaltungsrat der VIP nämlich die strategischen Weichen für die Weiterentwicklung des Kirschenanbaus im Vinschgau: Er entschied, ein gemeinsames Verarbeitungszentrum für die Vinschger Kirschen zu erreichten und zeigte damit große Weitsicht. Seit 2016 erfolgt somit die zentrale Verarbeitung und Vermarktung der Kirschen in der ALPE und dies nach modernsten Verfahren. „Mit einer innovativen Sortier- und Verpackungsanlage für Kirschen gelingt es uns, den gesamten Verarbeitungsprozess zu automatisieren und zu optimieren. Die angelieferten Kirschen werden nach Qualität, Größe, Farbe und inneren Qualitäten selektiv sortiert“, informiert Reinhard Ladurner. Auf ihrem Weg über die schmalen Wasserbahnen passieren die Kirschen ein Qualitätslesesystem, das jede einzelne Kirsche eingehend prüft. Am Ende der Reise verlassen die Kirschen verkaufsfertig verpackt die Sortieranlage. Damit werden einerseits die Bauern bei der Ernte entlastet, andererseits kann VIP somit gezielt die individuellen Kundenwünsche erfüllen und die Wertschöpfung steigern.
Die Kirschen aus dem Vinschgau werden zu 90% auf dem italienischen Markt unter der Marke „Val Venosta - Ciliegie di Montagna“ in Kombination mit dem Qualitätszeichen Südtirol über den Großhandel, die Supermärkte und den Lebensmittel-Einzelhandel verkauft. Rund 10% der Vinschger Kirschen werden hingegen exportiert und im Ausland genossen.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Kolping im Vinschgau - Noch immer ist kein wirkliches Ende der Pandemie erkennbar, vor allem nicht in verschiedenen Ländern in der südlichen Erdhalbkugel.
Das Leid weltweit ist groß, zahlreiche Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Deshalb leistet der Corona- Fonds weiterhin Nothilfe und sorgt so auch für gute Nachrichten. Irgendwie muss es weitergehen. Und das tut es.
s14 Leben rettenGut ein Jahr nach Beginn der Pandemie haben viele Kolpingverbände und Kolpingsfamilien mittlerweile Wege gefunden, wie sie ihr Engagement fortsetzen können. „Die Kolpingsfamilien versuchen, ihre Arbeit trotz der Schwierigkeiten aufrechtzuerhalten“, berichtet etwa der Geschäftsführer von Kolping Ukraine. Die Seniorenfortbildungen des ukrainischen Kolpingverbandes finden nun vermehrt online statt. Und auch die Hilfen für Menschen mit Behinderungen konnten zuletzt verbessert werden. Mit finanzieller Unterstützung des Kolping- Corona- Fonds wurde eine Online- Plattform eingeführt, auf der sich die Betreuer der Sozialzentren mit Fachleuten austauschen können. Ähnliche Aktionen finden bei Kolping in Indien, Bolivien, Indonesien und in Peru statt. Immer unter dem Motto:“ Leben retten in der Katastrophe“.
Die von Katastrophen betroffenen Familien brauchen dringend Unterstützung. Bitte helfen Sie mit ihrer Spende für den Katastrophenfonds von Kolping Südtirol bei der Südtiroler Volksbank. IBAN IT74 HO58 5611 6010 5057 0335 298 Danke vielmals!!

Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Nur gemeinsam wird man nicht einsam. Diesem Leitspruch hat sich der pensionierte Verkäufer Vinzenz Alber verschrieben. Seit 11 Jahren dient er als Mesner in der Kirche zum hl. Martin in Tschars. Bereits vorher war er aktives Mitglied in unterschiedlichen Bereichen der Kirchengemeinde und im öffentlichen Leben. Er ist überzeugt, dass vieles nur miteinander und im gegenseitigen Respekt funktioniert.

von Magdalena Dietl Sapelza

Für die vielen helfenden Hände ist Vinzenz dankbar, zum Beispiel wenn es gilt, die Kirche zu reinigen, oder wenn er vor dem Kirchtag im November die große Statue des hl. Martin mit der Gans auf den Hochaltar hebt. „Deis isch dr schwarschte Heilige in der Kirch“, lacht er. Es gibt noch die kleinere Statue, die den hl. Martin mit dem Pferd darstellt. Welcher Heiliger jeweils aufgestellt wird, entscheidet der Mesner. Dem Kirchenjahr folgend ist Vinzenz laufend damit beschäftigt, die Kirche neu zu gestalten. Er schmückt den Altar, tauscht Kerzen aus, zündet sie an. Vor jedem Gottesdienst legt er in der Sakristei die Messkleider in der jeweiligen Farbe der Liturgie für den Priester bereit. Er hilft ihm beim Ankleiden und auch den Ministranten. In einer Mappe hat er sämtliche Rituale des Kirchenjahres fein säuberlich dokumentiert.
Vinzenz wuchs als achter von 11 Kindern in Göflan auf. Sein Vater war Schneider und Friseur. Die Familie führte auch eine kleine Landwirtschaft. Als Volkschüler verdiente sich Vinzenz zusammen mit seinem Zwillingsbruder sein erstes Taschengeld in der Obstgenossenschaft. „Miar hobm Marilln ausboandlt unt inz norr a aufgrichtetes Radl kaft“, erzählt er. Zu zweit auf dem Rad landeten beide schon kurze Zeit später im Straßengraben. „Und aus isches mitn Radl gewesn, miar hobm wieder kennt zfuaß gean“, lacht er. Vinzenz besuchte die Klosterschule bei den Eucharistinern in Meran, wo täglich die Frühmesse auf dem Programm stand. „I bin religiös erzogn und norr nou vom Kloster oughaucht gwortn“, meint er. Im Konsumverein Schlanders begann Vinzenz die Verkäuferlehre und wurde der Filiale beim Daml zugeteilt. 3.000 Lire war sein Monatslohn. Täglich holte er mit dem kleinen Ziehkarren Milch aus der Sennerei. „Di Kondlen sein selm foscht greaßer gwesen als i“, verrät er. Er lieferte mit einem Fahrrad morgens Milchflaschen an Privatkunden aus, und das sogar frühmorgens am Berufsschultag. Einmal rutschte er auf glatter Straße aus, und es gab ein Malheur. Als Geselle arbeitete Vinzenz im Delikatessen Geschäft Seibstock in Meran, wechselte in die Drogerie Niederwieser, aus der dann die Importfirma Midefa wurde. Bis zu seiner Pensionierung 1999 war er dort als Magazineur tätig, zuerst im Sitz in Meran, dann in Lana. Vinzenz verbrachte seine freie Zeit oft daheim. Auf einem Ball in Tschars lernte er als guter Tänzer die sechs Jahre jüngere Johanna Platzgummer kennen. Am 4. November 1951, damals noch ein Feiertag zu Ehren von Kaiser Karl der Große, führte er sie in der Göflaner Kirche zum Traualtar. „Sie isch oa Stund zspat kemman, weil si pan Friseur nit fertig gwortn isch“, scherzt er. „Und dein Feirta hobm si norr a ogschofft“. Die Frischvermählten richteten sich in ihrem Elternhaus ein. Vinzenz pendelte täglich nach Lana. Jahre später zog das Paar mit den drei Kindern - zwei Töchter und ein Sohn - ins Eigenheim. Dieses war im Rahmen einer Wohnbaugenossenschaft entstanden, in der Vinzenz als Obmannstellvertreter Verantwortung übernommen hatte.
Vor elf Jahren wurde das Familienglück nach Johannas Leukämie Diagnose getrübt. „Sel isch a horter Schlog für miar unt di Kindr gwesn, verrät Vinzenz. Glücklich ist er, dass sie heute mit Hilfe von Therapien alles gut meistert und dass es ihr gut geht. Heuer feiert er mit seiner Frau die Goldene Hochzeit. Engagiert und mit viel Humor brachte sich Vinzenz stets in die Dorfgemeinschaft ein. 35 Jahre war er Pfarrgemeinderatsmitglied und 30 Jahre lang Tenor-Sänger im Kirchenchor. Im Einsatz war und ist er als Lektor, als Cantor, als Wortgottesdienstleiter, als Mitbetreuer der Ministranten, als Vorbeter bei den Seelenrosenkränzen und einiges mehr. Das Mesner-Amt hat er übernommen, nachdem sein Vorgänger in den Ruhestand getreten war. Unterstützt wird er von seinem Mesnerkollegen Ludwig.
Mehrmals wöchentlich schaut Vinzenz in der Kirche und im Friedhof nach dem Rechten. Sein Privatleben ist den Aufgaben im Kirchenjahr untergeordnet. „Meiner Frau weart`s oft schun a bissl zviel“, verrät er. Viel Zeit bleibt ihm nicht, sich seiner Briefmarkensammlung, einem „Karterle“ mit den Senioren und einer Bergwanderung zu widmen, wo er gerne Kräuter für Tee und zum Ansetzen sammelt. „Dr Wermutwein hot schun so monchen pa Mognverstimmung gholfn“, meint er.
Vinzenz stöbert gerne in seinen Tirolensien, von denen er einige seltene Exemplare besitzt. Er liebt die Geselligkeit, ist umsichtig im Umgang mit Menschen. Bei seinem Einsatz als Mesner sieht er sich als einer von vielen, die in der Kirchengemeinde dienen, immer seinem Leitspruch folgend: Nur gemeinsam wird man nicht einsam.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Burgeis/Guntersblum - Am 12. Juni 2021 standen in Burgeis Feierlichkeiten im und vor dem neuen Fraktionsgebäude an: Burgeis schließt mit der Gemeinde Guntersblum in Rheinhessen die 4. Städtepartnerschaft. Der Burgeiser Fraktionsvorsteher Florian Punt begrüßt die BMin Claudia Blaesius-Wirth sowie ihren Stellvertreter Klaus Anderweit, die mit einer kleinen Abordnung aus Guntersblum angereist waren. Freundschaftliche Beziehungen zu Guntersblum begannen bereits Ende der 60iger Jahre. Denn Guntersblumer Bürger:innen waren mitunter die ersten Gäste in Burgeis.
s16 burgDie Radfahrergruppe aus Burgeis besucht alle 5 Jahre ihre Freunde in Guntersblum und umgekehrt. Die Freiwillige Feuerwehr Burgeis pflegt Freundschaften mit den Guntersblumer Feuerwehrleuten. Im Laufe der Zeit sind mehrere private Freundschaften entstanden. Reichlich Anlass genug für eine offizielle Partnerschaft.
Eine lebendige Partnerschaft braucht Pflege, so der Fraktionsvorsteher Florian Punt. Daher ermutigt er alle Bürger:innen von Burgeis hier mitzuarbeiten und mitzugestalten.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Guntersblum Claudia Blaesius-Wirth stellt die Partnerschaft vor allem unter dem Motto Europa. Wir leben den europäischen Gedanken und wollen diesen vertiefen, so Blaesius- Wirth bei der Feier.
Jährlich sollen sich die Partner treffen, austauschen und vor allem die Jugend soll eine zentrale Rolle spielen dürfen.
Der Gegenbesuch einer Burgeiser Delegation soll beim traditionellen Kellerwegfest, einem großen Weinfest in Guntersblum, im August 2021 stattfinden. Viele Burgeiser freuen sich schon auf diese freundschaftliche Begegnung.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Aus dem Gerichtssaal - Gerichtsurteile ergehen bekanntlich „Im Namen des Volkes“. Dies auch deswegen, weil in einer Demokratie das Volk der Souverän ist. Das war nicht immer so. Nach dem Ersten Weltkrieg, auch noch während Mussolinis faschistischer Diktatur, verkündeten die Richter ihre Urteile „Im Namen des Königs“. Der Unterschied ist keine bloße Spitzfindigkeit. Er sollte die Abkehr vom Obrigkeitsstaat und die Hinwendung zu einem demokratischen Gemeinwesen symbolisieren. Damit hätte auch ein Wandel in der Sprache einhergehen sollen. Hierzulande war den Leuten der Zugang zu Recht und Gesetz zusätzlich erschwert, dass ihm diese in der Staatssprache, also in Italienisch begegneten. Die mangelnde Zweisprachigkeit äußerte sich auch in so kläglichen Übersetzungsversuchen wie „Tribunale“ in „Tribunal“ und „Pretura“ in „Prätur“, wie sie lange den Eingang zum Hauptsitz des Gerichts in Bozen „verzierten“. Richter, welche die deutsche Sprache beherrschten, waren Mangelware. Erst in den späten 60-iger Jahren änderte sich langsam etwas: Der spätere langjährige Richter am Landesgericht Bozen, Josef Kreuzer, machte den Anfang. Ihm folgten die mit Tauferer Wurzeln „behaftete“ Margit Fliri und der Meraner Heinz Zanon, die ihre Karrieren als Vorsitzende des Jugendgerichts bzw. als Präsident des Landesgerichts beendeten. Seit den 80-iger Jahren werden Sonderwettbewerbe zur Rekrutierung von zweisprachigen Richtern durchgeführt, welche zu einer guten „Durchmischung“ geführt haben. Zwei humorvolle Episoden möchte ich den Lesern nicht vorenthalten, welche die Notwendigkeit der Kenntnis beider Sprachen durch den Richter veranschaulichen. Da fand vor dem Bezirksgericht Schlanders ein Strafprozess wegen Amtsehrenbeleidigung statt. In der in Italienisch abgefasten Anklageschrift stand zu lesen, der Angeklagte habe einen Forstaufseher als „caccamolla“ tituliert. Erst auf die Nachfrage des Richters war verständlich, dass damit ein „Schleimscheißer“ gemeint war, was nun bei Gott keine feine Anrede für einen Uniformierten darstellt. Und in einem Musterprozess, der ebenfalls vor dem Gericht in Schlanders ausgetragen wurde, stand im Anklagesatz zu lesen, ein Tscharser hätte einen Schnalser in einem Gasthaus in der Weise beleidigt, dass er ihn mit den Worten begrüßte: “Eccoti qui, Senalese dalla coda lunga“, was in die Urform übertragen dann hieß: “Hoi, bisch a schun do, du longseckelter Schnolser“.
Aber seit im Jahre 2013 sämtliche peripheren Bezirksgerichte aufgelassen und an den Hauptsitz des Landesgerichts in Bozen übersiedelt wurden, finden auch so volksnahe Prozesse wie die oben beschriebenen nicht mehr statt. Denn Hand in Hand damit ging eine Entmenschlichung und Bürokratisierung der Justiz, und das alles aus Gründen der Sparsamkeit, wobei mir noch niemand erklären konnte, worin die Einsparung bestehen soll. Gegen diesen Kahlschlag zum Schaden der Peripherie wäre ein ähnlicher Widerstand angebracht gewesen wie vormals gegen die versuchte Dezimierung der Bezirkskrankenhäuser.

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Burgeis/Obervinschgau - Das 19. Wirtschaftsbeiratstreffen (WBT) der Raika Obervinschgau fand am Donnerstag (10.06.) im Kulturhaus von Burgeis statt. Im ersten Teil gab Ronald Patscheider, Präsident der Touristik & Freizeit GmbH (TuFAG), einen Einblick in die Struktur und Organisation der GmbH, berichtete über die Erfolge der Vergangenheit, über bevorstehende Projekte, über aktuelle Herausforderungen und über Schwerpunkte für die Zukunft. Zuständigkeiten im neuen Vorstand wurden eindeutig definiert. Vizepräsident Georg Ziernheld ist zuständig für das Bergrestaurant s15 514Plantapatsch, Helmut Eberhöfer für den Imbiss, den Iglu und die Höfer Alm, Veit Angerer für das Nordic Center Schlinig und Kurt Moriggl für die Liftanlagen, den Fuhrpark und die Pisten. Geld ist die größte Sorge des TuFAG – Präsidenten. Er hat die Verantwortung einer Gesellschaft mit 3,5 Mio. Schulden übernommen. Weitere 3 bis 4 Mio. an Investitionen stehen auf dem Programm. Vorgesehen ist der Neubau des Prämajurliftes, die Beschneiung der Rodelbahn, der Ausbau von Überwachungsanlagen, ein Skidepot am Berg, neue Sommer- bzw. Touristenattraktionen und anfallende Sanierungen. Der Erlebnisberg soll sowohl im Winter als auch im Sommer anlockend sein. Patscheider schaut mit Zuversicht und Durchsetzungskraft in die Zukunft. Er strebt eine bessere Zusammenarbeit mit den Tourismusbetrieben an und rechnet auch mit den Verbundpartnern: dem Tourismusverein, der Ortler Skiarena, der Drei-Ländercard-Sommer, dem Kloster Marienberg und der Sportwell.
Im zweiten Teil des Treffens stellten die Vorstandsmitglieder Natalie Telser, Beatrix Abarth und Barbara Stecher den neu gegründeten Verein Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) Obervinschgau vor. Der im April 2021 gegründete Verein zählt bereits 30 Mitglieder und wird von einem 8-köpfigen Vorstand geleitet und von 11 freiwilligen Mitarbeiterinnen tatkräftig unterstützt. Weitere 60 Familien interessieren sich für eine Mitgiedschaft. In Graun und Mals werden bereits Räume für Schulungen und Begegnungen eingerichtet. Geboten werden dort ab Herbst: offene Treffs, gemeinsame Feiern im Jahreskreis, Samstagstreffs „mit Tata ins Elki“ (einmal monatlich), Gruppentreff für Babys ab 10 Monaten, Haare schneiden für Kinder, Elternvorträge, Kinderturnen, Bastelnachmittage u.v.m. Die ELKIs sollen für alle der geeignete Ort werden, die ab und an dem häuslichen Alltag entfliehen wollen und in kinderfreundlicher Umgebung spielen, ausspannen, auftanken, plaudern und sich über allerhand informieren möchten. Außerdem gibt es vielfältige Angebote rund um die Schwangerschaft und das Leben mit dem Baby und Kleinkind. Der Abend wurde von Matthias Theiner moderiert, der die Ideen und Beiträge der Teilnehmer sammelte und auf ein Flipchart schrieb. (aw)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Graun/Vinschgau - Der Wandel der Gesellschaft mit der steigenden Zahl an alten Menschen wird die Herausforderung für die Zukunft. Um Heime zu entlasten, muss ihnen so lange wie möglich ein Lebensabend in Würde in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden. Das Projekt „Sonnenstrahl“ bietet einfache und unbürokratische Assistenzleistungen vor Ort an.

von Magdalena Dietl Sapelza

Diese Assistenzleistungen richten sich nach den Bedürfnissen der Betreuten. Die Hilfskräfte begleiten die Menschen zum Arzt, führen sie spazieren, erledigen mit ihnen Botengängen, helfen beim Kochen oder kommen auch nur zu einem „Ratscherle“. Kurzum, die „Sonnen“ bringen Licht in den Alltag der Menschen. Das erhöht deren Lebensqualität und wirkt gegen die Einsamkeit. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was brauchen die Menschen? Durch die Zuwendungen werden sie gestärkt und mit ihnen auch die Angehörigen, die Zeit für sich gewinnen. Die Assistenzleistungen sind auch Brücken zu öffentlichen Diensten.
„Sonnenstrahl“ ist ein Projekt der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, des Gesundheitszentrums Unterengadin, gefördert von Interreg V (Italien Schweiz). Koordiniert wird es durch die Sozialgenossenschaft Viso Plus/GWR Spondinig. Das Projekt läuft noch bis 2022. Die 15 MitarbeiterInnen arbeiten in Teilzeit, haben flexible Arbeitszeiten, um auf die SeniorenInnen besser eingehen zu können und sind sozialversichert. Die 60 Betreuten in den Gemeinden Stilfs, Prad, Laas, Mals, Schluderns und Graun zahlen 3 Euro pro Stunde.
Das Projekt „Sonnenstrahl“ wurde 2018 gestartet. Vorarbeit hatte das Projekt „Light“ (2015 - 2018) in Stilfs geleistet. Pate stand damals Roland Angerer. Er ließ die Anfänge in einer leidenschaftlichen Rede Revue passieren. „Gestartet sind wir mit Visionären. Einen, den ich nennen muss, ist Friedl Sapelza vom GWR/Viso Plus“, so Angerer. „Der Friedl trägt die Mannschaft durch Dick und Dünn. Und ich hoffe, dass wir nun auch die Politik in die Mannschaft holen können.“ Angerer drückte das aus, was allen Projekt-Fürsprechern ein Anliegen ist. „Der Dienst sollte in die Pflegelandschaft als koordinierte Betreuung integriert werden“, meinte Friedl Sapelza. Der anwesenden LR Waltraud Deeg wurde kompakt ein 360° Rundblick über die Hilfsdienste geöffnet. Es informierten Karin Tschurtschenthaler (Direktorin der Sozialdienste), Walburg Wielander (Sozialdienste, Leiterin Betreuung und Pflege), Sieglinde Angerer (Koordinatorin Sonnenstrahl) und Gerti Egger (Netzwerk-Koordinatorin). Bezirkspräsident Dieter Pinggera sprach von einer Vorzeigeinitiative. Alessandro Fränkel vom EU-Amt Bozen (Interreg Italien) betonte, die Leistungen für schwache Menschen seien ganz im Sinne des Europa Gedankens.
Landesrätin Waltraud Deeg lauschte den Ausführungen aufmerksam und zeigte sich angetan: „Es ist ein wunderbares Projekt, das wir in der Landesregierung studieren werden, denn es braucht die Betreuungsstufe als Prävention, um den demografischen Wandel bewältigen zu können.“ Doch bei den Leistungen sei auch die Qualifikation der Dienste wichtig. Otto Angerer und Josefa Mall sprachen im Namen der Betreuten. Sie wünschen sich weiterhin den Besuch der „Sonnen“. Das wünscht sich auch Freddi Wallnöfer, der im Namen der Angehörigen dankte. Die Projekt-Vorstellung verfolgten auch BM Franz Heinisch (Stilfs) und BM Franz Prieth (Graun).

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Keine Demontage der Bürgerrechte!

Dass es um den Ruf unserer politischen Vertretung nicht gut bestellt ist und auch in Südtirol viele BürgerInnen sich entsprechend verärgert äußern, hat seine Gründe. In manchen Belangen wird der Politik Untätigkeit vorgeworfen, in andern hingegen ist man überrascht über deren Eile und Eifer. So hat etwa neulich eine knappe Mehrheit der Landtagsabgeordneten, bestehend aus SVP und Lega, beschlossen aus dem Landesgesetz zur direkten Demokratie das Referendumsrecht wieder zu streichen. Als gäbe es keine dringenderen Probleme und Herausforderungen!
Vor allem Umweltverbände, Klima-Initiativen, Sozialverbände, Gewerkschaften und Bürgerrechtsinitiativen weisen immer wieder auf die Untätigkeit der Landespolitik in bestimmten Bereichen hin. Gerade deshalb haben sie sich jahrelang um mehr Mitspracherechte und direkte Demokratie bemüht und dies schließlich mit dem entsprechenden Landesgesetz erwirkt.
Es ist sehr bedenklich, wenn manche Politiker, anstatt sich um gesellschaftlich wichtige und drängende Probleme zu kümmern, der eigenen Bevölkerung die mühsam erworbenen Mitspracherechte wieder wegnehmen. Wertvolle Zeit und viel Energie werden damit vergeudet und die Kluft zwischen BürgerInnen und politischer Vertretung weiter vergrößert.
Es wird also in diesem Falle den Bürgerinitiativen und Verbänden nichts anderes übrigbleiben, als sich auf das Referendumsrecht im Staatsgesetz zu berufen und den Landtagsbeschluss per Volksabstimmung wieder rückgängig zu machen. Sozialverbände, Gewerkschaften und Umweltverbände hätten zwar anderes und Wichtigeres zu tun. Aber Resignation oder Politikverdrossenheit kommen nicht in Frage, weil Demokratieabbau unserem Land nicht guttut. Die Schwachstellen und Systemfehler der politischen Vertretung lassen sich nicht durch die Demontage von Bürgerrechten beseitigen, sondern durch deren Stärkung. Eine wirksame Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik muss auf allen Ebenen umgesetzt werden, auch auf Landesebene. Damit dies im nötigen Ausmaß und Tempo passiert, tun wir gut daran uns nicht nur auf unsere Vertretung im Landtag zu verlassen. Wir wollen, wann immer es notwendig ist, das Heft selbst in die Hand nehmen und als souveränes Volk auf das Gaspedal (Volksinitiative) drücken. Auch das Bremspedal (Referendum) lassen wir uns nicht wegnehmen! Wenn nämlich Landtag oder Landesregierung Beschlüsse fällen, die bedenklich oder nicht im Sinne des Gemeinwohls sind, müssen wir die Möglichkeit haben die entsprechende Angelegenheit allen Stimmberechtigten zur Abstimmung vorzulegen.
Die Umweltschutzgruppe weist alle interessierten und demokratisch gesinnten MitbürgerInnen auf diese kritische Situation hin und hofft auf tatkräftige Unterstützung, wenn es demnächst darum gehen wird unsere demokratischen Grundrechte zu erhalten und zu stärken.
Eva Prantl für die Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

Lieber Gianni Bodini,

vielen herzlichen Dank für alle deine schönen Bilder über die Jahre und den normalerweise gut passenden Kommentar! Diesmal allerdings hat dich der Oberwind vertragen: Schon die Überschrift: „An der Grenze“ ist problematisch – hier war fast hundert Jahre lang eine Grenze, nur das Virus hat sie hoffentlich nur für kurze Zeit wieder errichtet. Man kann Plamort über die Militärstraße erreichen, soweit ich informiert bin, jedoch nur zu Fuß. Gute Forstwege führen von Reschen und von Nauders auf das Hochplateau von Plamort. Gipfel von Nordtirol ist auf diesem Bild keiner zu sehen, vom Unterengadin ist gerade ein kleines Stück Grenzkamm gegen den Grionkopf hin zu sehen. Nichts für Ungut!
Günther Ziernhöld, Bozner mit starkem Vinschger Migrationshintergrund

 

Al Direttore Erwin Bernhart

Leggendo il suo commento nel Vinschgerwind 24.06.2021, non si è mai posto delle domande sulla situazione che stiamo vivendo? Io si! Meglio questo o quel vaccino? Quello fa male? Che efficacia ha? Va bene per gli anziani, ma per i giovani? Per i bambini? Neonati? Si, ok ma le varianti? Meglio aspettare? Che benefici ha la vaccinazione? Chi di noi, in questo periodo non ha sentito tutto ciò. La realtà è che ci sfugge quale sia realmente il problema.
Non è il bugiardino, non sono gli effetti collaterali, il centro della questione il punto focale rimane sempre la “libera scelta”! È etica una campagna mediatica del genere? Mina o non mina la libera scelta di un individuo? È giusto proporre patentini vaccinali? È moralmente accettabile minacciare di licenziamento il personale sanitario che esprime dubbi e perplessità sul trattamento in questione? C´è adeguata trasparenza e informazione? C´è contraddittoria? La verità è che non si dona al singolo la reale possibilità di bilanciare rischi e benefici per lasciarlo decidere in serenità. Ci è permesso di esprimere dei dubbi su tutto ciò? La libera scelta va difesa contro tutto e tutti, va preservata e difesa da ogni attacco.
Ne va della nostra vita, dei nostri figli e nipoti che sono il vero futuro di questa società. Se non possiamo più scegliere, in che stato democratico viviamo? A cosa serve la nostra costituzione? Se tutto questo non ha più un valore che futuro ci aspetta?
Daniela Montini Alber

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Bei der Etsch. Früh morgens, beim Licht und Schattenspiel, kann man die intensiv genutzte Umgebung und den Lärm des Verkehrs für eine Weile vergessen.
Zu schön um wahr zu sein. Dann kann der Tag beginnen...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 15/2021

lorin wallnBauen für Generationen

Gebäude sind Lebensraum und Arbeitsumgebung – sie haben Einfluss auf Komfort, Gesundheit und Zufriedenheit der Nutzer und die Lebensqualität. Architektur fordert aber auch ihren ökologischen Tribut. Daher sollten das Bauwesen und angehende BauherrInnen das Thema Nachhaltigkeit stärker verinnerlichen und den gesamten Lebenszyklus des Produktes als verantwortlichen Prozess sehen.

5 Inputs für alle, die an Hausbau denken
• Ein möglichst geringer Verbrauch von Ressourcen, Energien und Flächen ist das Gebot der Stunde.
• Das sorgfältige Isolieren des Daches und der Außenfassade kostet – dafür werden in den Folgejahren aber Heizkosten und Treibhaus-Emissionen eingespart.
• Im Idealfall sollten Gebäude so gebaut werden, dass kaum Abfälle entstehen. Viele hochwertige Baustoffe können recycelt oder aus nachwachsenden Ressourcen gewonnen werden, z. B. Holz. Auch Beton wird mittlerweile so aufbereitet, dass er wiederverwendet werden kann.
• Schattenspendende Konstruktionen, Pflanzen, Sonnenschutzverglasung: Die Architektur selbst sowie die Auswahl geeigneter Materialien und Technologien können Folgekosten vermeiden oder minimieren. Pflanzen rund ums Gebäude bieten zudem Lebensraum für Tiere.
• Nachhaltige, gesunde Materialien für den Innenbereich: z. B. Holz, Kork und Linoleum als Bodenbelag oder mineralische Putze aus Lehm oder Kalk. Farben und Lacke sollten lösemittelfrei sein, beim Möbelkauf sollte auf ökologische Rohstoffe und Herstellung sowie kurze Transportwege geachtet werden.

Nachhaltiges Bauen ist ein komplexes Feld, das auf sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten fußt. Sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, hat sich das Innovationscluster VIVIUS zur Aufgabe gesetzt: Es besteht aus sieben Handwerks- bzw. Planungsbetrieben und verfolgt das Ziel, nachhaltiges Bauen im alpinen Raum zu fördern. Das Projekt wird vom Amt für Innovation und Technologie der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol gefördert.
www.vivius.it

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Mals/Glurns/Taufers/Schluderns - Die Ferienregion Obervinschgau freut sich über die erneute Unterstützung der Raiffeisenkassen Obervinschgau und Prad-Taufers: Kürzlich wurde der Sponsorvertrag für das laufende Jahr zwischen der Raiffeisenkasse Obervinschgau, Raiffeisenkasse Prad-Taufers und der Ferienregion Obervinschgau im Garberhof unterschrieben. Bei der Unterzeichnung waren der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus Moriggl und der Direktor der Raiffeisenkasse Prad-Taufers Werner Platzer, der Präsident der Ferienregion Obervinschgau Lukas Gerstl, das Vorstandsmitglied und HGV-Vertreter Klaus Pobitzer und die Geschäftsführerin Katharina Fritz dabei. Die Mitarbeiter der Ferienregion unterstützen die Raika Obervinschgau in der Erstellung des Raika Jahreskalenders und mit der finanziellen Hilfe der Banken kann die Ferienregion Obervinschgau lokale Veranstaltungen organisieren, welche von Einheimischen und Gästen sehr geschätzt werden. Hiermit möchte sich die Ferienregion Obervinschgau für die gute Kooperation und Unterstützung bedanken, ohne die einige Tätigkeiten nicht realisiert werden könnten. Nur gemeinsam ist es uns möglich unsere Ferienregion – unsere Heimat ein Stück weit attraktiv und nachhaltig zu gestalten.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Laatsch - Auf den zahlreichen Vinschger Sennalmen scheint der Arbeitstag ja 26 Stunden zu haben und auf der Laatscher Alm oberhalb von Schleis im Arundatal jetzt sogar noch um einige mehr. Bernadette und Elmar Frank aus Prad kümmern sich seit heuer zusammen mit ihren 2 Kindern Mariesophie und Florian und Hirten Markus Kerschbamer nicht mehr nur um die 53 Milchkühe und stellen aus der guten Almmilch Käse Butter und Joghurt her, sondern die gelernten Köche bewirten die Gäste nun auch mit allerlei Selbstgesammelten und Selbstgemachtem: Brennesslspatzlen, Alpenrosensaft, hausgemachte Almnudeln und Vinschger Schneemilch stehen neben andern Köstlichkeiten auf der Speisekarte. Zu erreichen ist die Alm durch eine gemütliche Wanderung von knapp 2 Stunden über den leicht ansteigenden Forstweg, mit Ausgangspunkt oberhalb von Schleis, oder für die Gehgewandteren über die steileren Abkürzungen. (sig)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Schluderns - Nun ist es entschieden: Die Südtiroler Ritterspiele in Schluderns vom Freitag 20. bis Sonntag 22. August 2021 finden statt. Das bestätigte der OK-Chef Edwin Lingg am vergangenen Samstag. Grundlage ist ein Hygienekonzept, das von der Landesregierung gutgeheißen wurde und das Folgendes vorsieht: Eingelassen werden ausschließlich Geimpfte, Genesene und Getestete (GGG mit Green Pass). Ausgenommen sind die Kinder. Die drei G gelten grundsätzlich für alle, die das Gelände betreten und sich dort aufhalten, für Gäste, Schausteller, Musiker, Marktleute ... Eine Testmöglichkeit bestehe vor dem Gelände, so Lingg. Für Helferinnen und Helfer sind Nasenflügeltests vorgesehen. Jene, die an den Versorgungsständen arbeiten, sind verpflichtet, Masken zu tragen. Besucherinnen und Besucher können sich im Freigelände ohne Masken bewegen. Nur bei den Vorführungen in der Arena gilt Maskenpflicht. „Geplant sind heuer keine Spiele Light, sondern Spiele, wie sie jede/jeder kennt, mit tausenden Mitwirkenden und unzähligen Attraktionen, darunter einigen Neuheiten. „Die Schausteller aus aller Herrenländer sind nach der langen Corona-Pause heuer besonders heiß auf die Spiele“, betont Lingg. Nachdem sich die Corona-Lage im Mai zu bessern begann, hatte sich das OK-Team für die Organisation der Spiele entschieden. Seither ist Koordinator Mirko Stocker intensiv mit der Planung beschäftigt. Ein Hygienekonzept wurde ausgearbeitet. Nun ist auch das OK aus Bozen da. Angelaufen ist der Ticket Vorverkauf und alles steht bereit. Lediglich der traditionelle, farbenprächtige Umzug durch Schluderns muss heuer leider entfallen. Die Umzüge im Festgelände finden jedoch wie gewohnt statt.
Ein Risiko bleibt: Sollte Südtirol erneut zur gelben Zone werden, bedeutet das das Aus für die Ritterspiele. Das hofft derzeit niemand. „Wir sind bereit, das Risiko einzugehen, um ein kräftiges Zeichen für einen Neustart in die Normalität und in die Zukunft zu setzen, wenn es auch sein könnte, dass wir am Ende mit einer negativen Bilanz dastehen“, so Lingg. (mds)

Infos: www.ritterspiele.it

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Vetzan/Fürstenburg - Umweltmaßnahmen und die Geschichte des „Patschhofes“:
Der „Patschhof“ am östlichen Schlanderser Sonnenberg, genauer am Vetzaner Sonnenberg gelegen, wurde im Jahr 1424 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In der Vergangenheit wurde am „Patschhof“ Viehzucht betrieben. Im Vordergrund standen die Züchtung und Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen. Zudem gab es eine Getreidemühle, in der das hofeigene Getreide verarbeitet wurde. Der Hof selbst wurde noch bis 1912 bewirtschaftet, schließlich aufgelassen und die Flächen verwilderten zunehmend.
Im Zuge der forstwirtschaftlichen Ausbildung an der Fürstenburg kam der Maturant Grüner Moritz aus dem Schnalstal in Gesprächen mit dem Fachlehrer Martin Stecher und dem Forststationsleiter Klaus Bliem zum Schluss, Umweltmaßnahmen am ehemaligen Patschhof zu ergreifen und die Geschichte des Hofes im Rahmen eines Maturaprojektes aufzuarbeiten.
In Zusammenarbeit mit der Forststation Schlanders, dem Jagdrevier Schlanders und der Fachschule Fürstenburg wurden Maßnahmen zur neuerlichen Nutzung der Magerwiesen als Sommerweide für Kleinvieh, wie Schafe und Ziegen, durchgeführt. Zudem sollten diese Wiesen in Zukunft dem Rotwild als Wintereinstand dienen und der Wildproblematik am Sonnenberg entgegenwirken. Ein weiterer Teil des Projektes beinhaltete die Überwachung der geschützten Steinhühnerbestände durch Monitoring. Im bereits bestehenden Kornacker unterhalb des Patschhofes wurden Wildkameras installiert, welche Informationen zur Entwicklung des Steinhuhnbestandes liefern. Um dieses Projekt für Touristen und Einheimische anschaulich und verständlich zu machen, wurden am stark frequentierten Wanderweg von St. Martin im Kofel nach Schlanders zwei Infotafeln aufgestellt.
Unterstützung erhielt der Maturant bei der Ausarbeitung seines Projektes von Primisser Johann, Jagdaufseher im Jagdrevier Schlanders, von der EBNR Vetzan, in Person von Präsident Ille Hannes und durch Bliem Klaus, Leiter der Forststation Schlanders sowie den Fachlehrern/-innen der Fürstenburg. Ein großer Dank gilt der EBNR Vetzan für die Finanzierung der Informationstafeln.
Grüner Moritz konnte mit seinem Projekt bei der Matura punkten und die Staatliche Abschlussprüfung erfolgreich bestehen.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Mals - Die Gemeinde Mals rüstet sich in Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz mit Defibrillatoren aus In Südtirol gibt es jährlich rund 500 dokumentierte Herz-Kreislaufstillstände. Ein triftiger Grund, den öffentlichen Raum mit Defibrillatoren auszustatten. Mit Hilfe dieser Geräte kann schnell eingegriffen werden, da die Geschwindigkeit bei lebensrettenden Erstmaßnahmen ausschlaggebend s9 aedist. Der AED (Automatisierter Externer Defibrillator) befindet sich in einer Säule, sie ist gut beschildert und für alle zugänglich. Das medizinische Gerät gibt genaue Sprachanweisungen, wie es zu benutzen ist. Außerdem verbindet es sich mit der Landesnotrufzentrale. Auf dem Brustkorb der bewusstlosen Person werden Elektroden angebracht, die nach Analyse des Herzrhythmus Stromstöße zur Reanimation abgeben. So wird das Herz dabei unterstützt, seine Normalfunktion wiederzuerlangen. Damit ergänzt ein AED die bekannte Soforthilfe von Herzdruckmassage und Beatmung.
Bislang gab es im Obervinschgau nur wenige Säulen und keine im öffentlichen Malser Raum, doch ab nun sind sie in allen Fraktionen der Gemeinde Mals sowie im Hauptort griffbereit, um im Ernstfall rasch Hilfe leisten zu können. Dem Rettungsdienst der Sektion Mals war es ein Anliegen, diese s9 standorteLücke in der Rettungskette zu schließen. Das Weiße Kreuz Mals übernimmt auch die Überwachung der AED. Die Kosten der elf installierten Säulen trug die Gemeinde Mals. Um die Stromversorgung kümmerten sich der Stromanbieter VION und die Raiffeisenkasse Mals. Wer in einer Notsituation nach einem AED sucht, findet in der kostenlosen App des Weißen Kreuzes den nächstgelegenen Standort oder wird von der Notrufzentrale beraten. Bis die Rettungskräfte eintreffen, können mit einem AED wertvolle Überlebenschancen gesichert werden. 136 Säulen mit AED-Geräten stehen landesweit dafür bereit, auch Mals ist jetzt für den Notfall gerüstet.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 15/2021

Partschins - Im Ansitz Gaudententurm hielt der Tourismusverein Partschins-Rabland-Töll seine Vollversammlung ab. Den Abschluss bildete ein eindringlicher Appell und eine humoristische Lesung von Michl Gamper.

 

Im Beisein des gesamten Gemeindeausschusses mit BM Alois Forcher an der Spitze und der Partschinser Landtagsabgeordenten Jasmin Ladurner zogen der TV-Präsident Philip Ganthaler und die Direktorin Karin Thaler am 13. Juli Bilanz über ein durch die Corona-Pandemie vergeigtes Tourismusjahr 2020. Ein Minus von 46 Prozent war bei den Nächtigungen gegenüber 2019 festzustellen. Die italienischen Gäste sind in etwa gleich geblieben. Und dennoch: Es gibt einen Aufwärtstrend - heuer waren es bis 30. Juni 38.000 Nächtigungen, 2020 im gleichen Zeitraum 13.000. Allerdings waren es 2019 105.000. Mit einem Minus von rund 81.000 Euro wurde die Jahresabschlussrechnung mit positivem Gutachten des Kollegiums der Rechnungsprüfer genehmigt und ebenso der Haushaltsvoranschlag 2021. Von einem normalen Jahr sei man leider weit entfernt, betonte BM Forcher. Der für den Tourismus zuständige Referent Ulrich Schweitzer lobte die Bemühungen des Tourismsuvereines und berichtete darüber, dass es auch für die neuen Gemeindeverwalter ein außerordentliches Jahr war. Normalität sei eine gepflastere Straße auf der sich gut gehen lasse. Allerdings wachsen darauf keine Blumen zitierte Schweitzer van Gogh. Diese Krise habe die Bedeutung des Tourismus im Lande hervorgehoben, sagte Jasmin Ladurner. Sie werde sich in der Diskussion um das landesweite Tourismusentwicklungkonzept jedenfalls dafür einsetzen, dass das Entwicklungspotential von Partschins mit qualitativen und quantitaiven Erweiterungen gewahrt bleibe. Auch TV-Präsident Philip Ganthaler wies darauf hin, dass es nicht sinnvoll sei, wenn die Großen immer größer werden. Das würde einen Dolchstoß für die Kleinen bedeuten.
Die TV-Direktorin Karin Thaler hob hervor, dass man 2020 auf allen Kanälen den Kontakt zu den Gästen gepflegt habe, dass Texte und Kurzfilme aufbereitet worden sind. Der Alpinsteig am Wasserfall sei zum Großteil fertiggestellt und wunderschön. Viele Dinge habe man verwirklichen könnten, einiges sei „flach gefallen“. Die Vorhaben für 2021 sind im Gange, man sei etwas vorsichtiger. Der bestens bekannte Kabarettist Gerhard Polt werde demnach erst 2022 im Garten vom Ansitz Gaudententurm auftreten.
Neben Eugen Roth zitierte der bekannte Radiomoderator Michl Gamper eben auch Gerhard Polt in einer humoristischen Lesung zum Ausklang der Vollversammlung, musikalisch begleitet von einem Frauenquartett unter der Leitung von Andrea Pircher. Gamper sagte, dass in Krisenzeiten Humor und Lachen mehr gefragt seien, als Vorträge von Tourismusexperten.
Zum Schluss gab es Blumen für die ehemalige Tourismusreferentin Birgit Ladurner. Ladurner hat festgestellt, dass in den Gasthäusern im Service die Maskenpflicht zu locker genommen werde und sie rief dazu auf, die Maskenpflicht ernst zu nehmen. Ansonsten fühlten sich die Gäste regelrecht „verarscht“. Diese Form der „Negativwerbung“ könne man gerade in der angespannten Situation überhaupt nicht brauchen.
Ganthaler blickte positiv in die Zukunft. Es werde vielleicht Einschränkungen aber keine Schließungen mehr geben, so seine Prognose. Eine geschlossene Wintersaison können man sich überhaupt nicht leisten. (eb)

Publiziert in Ausgabe 15/2021

von Albrecht Plangger - Es herrscht Aufbruchsstimmung in Rom nach dem Sieg der italienischen Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft. Das spürt man ganz besonders im Parlament. Alle sind „geschäftig“ unterwegs. Beim Finanzministertreffen ist nun auch der „Recovery Plan“ endgültig genehmigt worden und somit können die ersten Hilfsgelder fließen. Positiv zu vermerken ist dieser Tage auch die Nominierung und erste Sitzung der Autonomie-Kommissionen (6er und 12er Kommission) samt Wahl der Präsidenten. Mittlerweile ist die - auch in Südtirol kontrovers diskutierte Verfassungsänderung zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Tierschutz - bei uns in der Abgeordnetenkammer angekommen, nachdem der Senat die ursprüngliche Ausrichtung völlig umgekrempelt hat.
Wir haben zwar in der Abgeordnetenkammer noch versucht, den „Lega Kompromiss“ vom Senat zur Verfassungsreform etwas abzuändern, um unsere autonomen Kompetenzen noch weiter abzusichern, wurden aber niedergestimmt. Ein Staatsgesetz wird also die Materie regeln. Jetzt müssen wir uns darauf vorbereiten und noch rechtzeitig unsere jetzigen autonomen Kompetenzen ausnutzen und auf Landesebene beim Tierschutzgesetz nachbessern. Das Corona-Hilfsmaßnahmen Paket „DL sostegno-bis“ im Ausmaß von weiteren € 40 Mio. ist nun endlich auf den Weg gebracht und abstimmungsreif. Was dort nicht eingefügt werden konnte, steht jetzt im Gesetzesdekret „semplificazione“ (Vereinfachung) zur Diskussion. Die Verfahren zur Umsetzung der Projekte aus dem „Recovery Plan“ sollen größtmöglichst vereinfacht und entbürokratisiert werden. Ob das wirklich gelingt, wage ich noch Wochen der Diskussion unter den Mehrheitsparteien in Frage zu stellen. Dazu kommt ein massiv spürbarer Zentralismus der Regierung. Diese akzeptiert noch nicht eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ mit den Regionen, sondern will alles allein entscheiden. Da spüren wir jetzt stark, wenn es um Mitspracherecht und die Verteidigung von Kompetenzen der autonomen Provinzen und Regionen geht.

Publiziert in Ausgabe 15/2021

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