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Anlässlich des Tages der Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus (25. April) ruft Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Toleranz und Respekt auf.

Am Staatsfeiertag, 25. April wird in Italien an die Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus sowie an die vielen Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnert. Am Ende des Zweiten Weltkrieges mit seinen verheerenden Folgen stellte der 25. April 1945 den Beginn einer neuen Phase der Demokratisierung dar, der im Referendum vom 2. Juni 1946 und in der Verfassung der Italienischen Republik vom 1. Januar 1948 gipfelte. Landeshauptmann Arno Kompatscher erinnert an die in der italienischen Verfassung festgeschriebenen Prinzipien der Freiheit, der Demokratie, der sozialen Gerechtigkeit und der Gewaltlosigkeit als die vier Grundpfeiler. "Aktuelle Tendenzen geben Anlass zu großer Sorge", erklärt der Landeshauptmann. Sowohl die Solidarität mit Schwächeren als auch der Respekt vor Menschen, die anders, fremd oder nicht gleicher Meinung sind, würden merklich abnehmen.

"In Europa, dem größten Friedensprojekt unserer Geschichte, darf Nationalismus, Populismus und Diskriminierung kein Platz gegeben werden", betont Kompatscher: "Ausgrenzung und Diskriminierung sind die Wurzel allen Übels und führten im 20. Jahrhundert zu Krieg und Völkermord." Beispiele für das Grauen des Krieges würde es leider auch aktuell in der Ukraine und im Nahen Osten geben, wo Tod und unsägliches menschliches Leid auf der Tagesordnung sind.

"Die Werte der Demokratie sind nicht verhandelbar", unterstreicht der Landeshauptmann. "Dazu zählen individuelle Freiheiten und Rechte, einschließlich Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und Pressefreiheit, die Gleichheit der Bürgerinnen und Bürger, die Rechtsstaatlichkeit sowie Pluralismus und Toleranz." Laut Kompatscher sei der gegenseitige Respekt eine unverzichtbare Basis für den Bestand dieser Werte.

Am bevorstehenden 25. April wird Landeshauptmann Arno Kompatscher in Bozen an den Gedenkfeiern mit Kranzniederlegung teilnehmen.

red

Die Einreichfrist für Ansuchen um 7,7 Millionen Euro aus dem Aufbaufonds (Pnrr) für Präzisionsmaschinen in der Landwirtschaft wurde um zwei Monate verlängert. Das hat die Landesregierung beschlossen. 

Der mit EU-Geldern finanzierte, staatliche Aufbau- und Resilienzplan (Pnrr) stellt für die Modernisierung in der Landwirtschaft allein für Südtirol 7,78 Millionen Euro zur Verfügung. Ursprünglich war der 31. März letzter Einreichtermin für Ansuchen durch landwirtschaftliche Unternehmen (KMU) und landwirtschaftliche Dienstleister. Dieser Termin wurde nun auch auf staatlicher Ebene verlängert – und zwar können die Ansuchen bis 31. Mai eingereicht werden, bis 31. August können sie begutachtet werden. Die Landesregierung hat diese Regelung nun heute (23. April) mit Beschluss übernommen. Im Beschluss angeführt wird die neue "De minimis"-Verordnung auf EU-Ebene, welche den Maximalbetrag von 200.000 Euro auf 300.000 Euro im Dreijahreszeitraum für Antragsteller, die nicht Primärerzeuger sind, anhebt. Weiterhin nicht gefördert werden Investitionen in der Forstwirtschaft und in der Verarbeitung und Vermarktung.

Bürokratieaufwand etwas erleichtert

Die Maßnahme ist eine parallele Maßnahme zur traditionellen Landesförderung, allerdings mit höherem Bürokratieaufwand. Dieser wurde jetzt etwas erleichtert, beispielsweise können die Erklärungen für elektrische Komponenten durch den Hersteller etwas vereinfacht werden, auch braucht es kein beeidetes technisches Gutachten mehr als Voraussetzung für die Auszahlung des Beitrags – es reicht der Bericht eines befähigten Technikers. "Diese Pnrr-Maßnahme ist interessant besonders für Junglandwirte, die 80 Prozent der anerkannten Kosten zugesprochen erhalten – die anderen 65 Prozent", erklärt Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher und appelliert an die Landwirtinnen und Landwirte: "Da es unwahrscheinlich ist, dass auf Staatsebene das gesamte vorgesehene Kontingent ausgeschöpft wird, ist die Chance, dass jeder Antragsteller und jede Antragstellerin, die ein Ansuchen einreichen, auch den Beitrag ausbezahlt bekommen, sehr hoch."

Mindestens müssen 5000 Euro investiert werden. Abgesehen von elektrisch oder mit Methan betriebenen Maschinen können jetzt auch für alle anderen Maschinen die effektiven Kosten mehr als 70.000 Euro betragen; die anerkannte Ausgabe bleibt aber weiterhin für elektrische Traktoren bei 70.000 Euro und für alle anderen Maschinen (auch kumulierbar) bei 35.000 Euro. Beiträge gibt es vorwiegend für Maschinen und Geräte, die in der sogenannten Präzisionslandwirtschaft eingesetzt werden, um negative Umweltauswirkungen zu reduzieren.

Drei Kategorien

Gefördert werden Investitionen in drei Kategorien. Die erste – und für wohl Südtirol interessanteste – sind landwirtschaftlich genutzte Maschinen, Anbau- und Hilfsgeräte, die innovative Ausstattungsmerkmale aufweisen, wie Isobus-Kompatibilität, Fernwartungssysteme oder automatische Leitsysteme. Beispiele sind in erster Linie Sprühgeräte, Hebebühnen, Erntemaschinen, Mähmaschinen, Düngerstreuer, Futtermischwagen, oder Entmistungsroboter der neuesten Generation. In die zweite Investitionskategorie fallen mit Biomethan oder Elektrizität angetriebene Traktoren, wenn zugleich ein alter Traktor verschrottet wird. Die dritte Kategorie zugelassener Investitionen umfasst innovative Bewässerungs- und Wassermanagementsysteme, nicht aber Rohrleitungen für Bewässerungsanlagen.

Die umfassend dokumentierten Ansuchen um die Beiträge können bis 31. Mai online über das Sian-Portal eingereicht werden. Informationen gibt es im Amt für Landmaschinen und biologische Produktion.

uli

Bei der Vollversammlung der Bürgermeister am 18. April in Bozen ist Andreas Schatzer einstimmig zum Präsidenten des Südtiroler Gemeindenverbandes wiedergewählt worden. 

 

Bestätigt wurden auch die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrates. Wie schon in der Vergangenheit hat die Vollversammlung entschieden, den Verwaltungsrat des Gemeindenverbandes mit dem Rat der Gemeinden gleichzuschalten, um das politische Gewicht des Verbandes zu stärken. 

Notwendig waren die Neuwahlen, weil der Verwaltungsrat des Gemeindenverbandes alle drei Jahre neu bestellt werden muss. Im Unterschied dazu bleiben die Mitglieder des Rates der Gemeinden fünf Jahre im Amt, so lange wie die Amtsperiode der Bürgermeister andauert. Erst vor kurzem waren die nach den Landtagswahlen aus dem Rat der Gemeinden ausgeschiedenen Bürgermeister von Brixen, Leifers und St. Martin in Passeier und der Vizebürgermeister von Bozen ersetzt worden. Bozen wird künftig durch den neuen Vizebürgermeister Stephan Konder, Brixen durch den neuen Bürgermeister Andreas Jungmann vertreten. Anstelle des Bürgermeisters von Leifers vertritt die Vizebürgermeisterin von Kurtinig, Lucia Baldo die italienische Sprachgruppe und die Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier wird durch die Bürgermeisterin von Hafling, Sonja Plank, ersetzt.

Die neuen Mitglieder Verwaltungsrates des Südtiroler Gemeindenverbandes bzw. des Rates der Gemeinden sind: Martin Alber (Bürgermeister von Brenner), Lucia Baldo (Vizebürgermeisterin von Kurtinig), Renzo Caramaschi (Bürgermeister von Bozen), Rolando Demetz (Bürgermeister von Wolkenstein), Michael Epp (Bürgermeister von Truden), Stefano Fattor (Stadtrat von Bozen), Andreas Jungmann (Bürgermeister von Brixen), Stephan Konder (Vizebürgermeister von Bozen), Roland Lazzeri (Bürgermeister von Salurn), Bona Giorgia Mongillo (Bürgermeisterin von Branzoll), Dominik Oberstaller (Bürgermeister von Welsberg-Taisten), Sonja Plank (Bürgermeisterin von Hafling), Erich Ratschiller (Bürgermeister von Tirol), Paul Romen (Bürgermeister von Jenesien), Andreas Schatzer (Bürgermeister von Vahrn), Gustav Erich Tappeiner (Bürgermeister von Kastelbell-Tschars) und Katharina Zeller (Vizebürgermeisterin von Meran).

In seiner Rede unterstrich der alte und neue Präsident Andreas Schatzer die Wichtigkeit des gemeinsamen und geschlossenen Auftretens der Südtiroler Gemeinden und meinte zu den Herausforderungen des Verbandes für die kommenden Jahre: „Die Gemeinden brauchen eine Anlaufstelle, die zu den vielen Fragen Antworten liefert. In unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, dass die Antworten zeitnah, effizient, sicher und präzise geliefert werden." Verstärkten Einsatz brauche es bei der übergemeindlichen Zusammenarbeit, bei der Digitalisierung, beim neuen Finanzierungsmodell, bei der Weiterbildung des Gemeindepersonals und nicht zuletzt bei den Verhandlungen der Gehaltserhöhungen. 

Neben den Neuwahlen standen die Genehmigung der Bilanz und die Vorstellung des neuen Führungskräftemodelles auf der Tagesordnung. Kritisch äußerten sich mehrere Bürgermeister zu den Lohnsteigerungen bei den Führungskräften. Gewünscht wird in diesem Zusammenhang ein gleichzeitiger Abschluss zu den Gehaltsanpassungen der übrigen Bediensteten. Schließlich wurde den Bürgermeister*innen von Vertreterinnen das ELKI-Netzwerk vorgestellt und dabei der Appell an die Vollversammlung gerichtet, dass jede Gemeinde einen Elki-Treffpunkt haben sollte. 

 

Andreas Schatzer rimane Presidente del Consorzio dei comuni della Provincia di Bolzano

Andreas Schatzer è stato rieletto all'unanimità Presidente del Consorzio dei comuni della Provincia di Bolzano in occasione dell'Assemblea generale dei sindaci tenutasi a Bolzano il 18 aprile.

Sono stati confermati anche gli altri membri del consiglio di amministrazione. Come in passato, l'Assemblea generale ha deciso di allineare il consiglio di amministrazione del Consorzio dei comuni della Provincia di Bolzano al Consiglio dei Comuni, al fine di rafforzare il peso politico del consorzio.

Le nuove elezioni si sono rese necessarie perché il consiglio di amministrazione del consorzio deve essere riconfermato ogni tre anni. I membri del Consiglio dei comuni, invece, restano in carica per cinque anni, quanto dura il mandato dei sindaci. Solo di recente sono stati sostituiti i sindaci di Bressanone, Laives e San Martino in Passiria e il vicesindaco di Bolzano che si erano dimessi dal Consiglio dei comuni dopo le elezioni provinciali. In futuro, Bolzano sarà rappresentato dal nuovo vicesindaco Stephan Konder e Bressanone dal nuovo sindaco Andreas Jungmann. Al posto del sindaco di Laives, la vicesindaca di Cortina sulla Strada del Vino, Lucia Baldo, rappresenterà il gruppo linguistico italiano e la sindaca di San Martino in Passiria sarà sostituita dalla sindaca di Avelengo, Sonja Plank.

I nuovi membri del consiglio di amministrazione del Consorzio dei comuni della Provincia di Bolzano rispettivamente del Consiglio dei comuni sono: Martin Alber (Sindaco di Brennero), Lucia Baldo (Vicesindaca di Cortina sulla Strada del Vino), Renzo Caramaschi (Sindaco di Bolzano), Rolando Demetz (Sindaco di Selva di Val Gardena), Michael Epp (Sindaco di Trodena), Stefano Fattor (Assessore di Bolzano), Andreas Jungmann (Sindaco di Bressanone), Stephan Konder (Vicesindaco di Bolzano), Roland Lazzeri (Sindaco di Salorno), Bona Giorgia Mongillo (Sindaca di Bronzolo), Dominik Oberstaller (Sindaco di Monguelfo-Tesido), Sonja Plank (Sindaca di Avelengo), Erich Ratschiller (Sindaco di Tirolo), Paul Romen (Sindaco di San Genesio Atesino), Andreas Schatzer (Sindaco di Varna), Gustav Erich Tappeiner (Sindaco di Castelbello-Ciardes) e Katharina Zeller (Vicesindaca di Merano).

 

Nel suo discorso, il vecchio e nuovo presidente Andreas Schatzer ha sottolineato l'importanza che i comuni altoatesini agiscano insieme e in modo unitario. Delle sfide del consorzio per i prossimi anni ha detto: "I comuni hanno bisogno di un punto di contatto che fornisca risposte alle numerose domande. In un periodo di rapidi cambiamenti, è importante che le risposte siano fornite in modo tempestivo, efficiente, affidabile e preciso". Particolare attenzione ed impegno meritano la cooperazione intercomunale, la digitalizzazione, il nuovo modello di finanziamento, la formazione del personale comunale e, non da ultimo, i negoziati sugli aumenti salariali.

 

Oltre alle nuove elezioni, all'ordine del giorno c'erano anche l'approvazione del bilancio e la presentazione del nuovo modello della dirigenza. Diversi sindaci hanno criticato gli aumenti di stipendio dei dirigenti. In questo contesto, si auspicano simultanei adeguamenti salariali anche per gli altri dipendenti. Infine, i rappresentanti dell’associazione ELKI hanno presentato ai sindaci la loro rete di strutture e hanno lanciato un appello affinché ogni comune sia dotato di un centro per genitori e bimbi.

 

Shuttle-Dienst ab dem 25. April 2024 
 

Für Ausflüge im Vinschgau mit der Bahn, dem Bus und dem Fahrrad wird ab dem 25. April 2024 bis zum 27. Oktober 2024 ein Transportdienst für Fahrräderangeboten. An den Bahnhöfen Meran, Algund und Marling ist die Fahrradmitnahme im Zug in den Zeitfenstern von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr demnach nicht gestattet.

All jene, die nicht auf das eigene Fahrrad verzichten wollen, können auf der Strecke Meran - Mals den eigens eingerichteten Shuttledienst nutzen.

Fahrrad-Transportdienst

Der Fahrrad-Transportdienst wird täglich ab dem Bahnhof Meran (Bushaltestelle, Bahnsteig Z) angeboten, und zwar zu folgenden Zeiten:

  • am Vormittag um 09.16 Uhr und um 10.16 Uhr
  • am Nachmittag um 15.16 Uhr und um 16.16 Uhr

Es können maximal 30 Fahrräder (inklusive E-Bikes) transportiert werden Die Fahrräder können maximal 30 Minuten und bis zu 5 Minuten vor Abfahrt des Lkws abgegeben werden. An folgenden Bahnhöfen können die Fahrräder wieder abgeholt werden: Naturns, Latsch, Schlanders, Spondinig und Mals.

Bitte beachten: Bei hohem Fahrgastaufkommen kann das Bordpersonal das Zusteigen mit Fahrrad für Sicherheitsgründen verwehren.

Tickets und Kosten

Der Ticketpreis für den Fahrrad-Transportdienst entspricht jenem für die Fahrradmitnahme in den südtirolmobil-Verkehrsmitteln:

  • 7 Euro: Tageskarte für den Fahrradtransport;
  • 3,50 Euro: Online-Entwertung mit dem Südtirol Pass zum ermäßigten Tagestarif für die Fahrradmitnahme.

Wo kann ich das Ticket kaufen? Tickets für die Fahrradmitnahme können an den südtirolmobil-Verkaufsstellen, direkt am Startbahnhof des Shuttles oder über die südtirolmobil-App gekauft werden.

Für größere Gruppen besteht die Möglichkeit, den Fahrrad-Transportdienst unter der Nummer +39 0473 201500 (8.00 Uhr bis 18.00 Uhr) zu buchen.

Vinschger Bahn: Fahrten in den Abendstunden entfallen

Aufgrund von Bauarbeiten zur Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie entfallen in den Abendstunden die letzten drei Züge in Richtung Mals sowie die letzten zwei Abendzüge in Richtung Meran. Es wird ein Schienenersatzverkehr angeboten, auf dem die Beförderung von Fahrrädern nicht gestattet ist.

Alle Infos über den Schienenersatzdienst können hier nachgelesen werden.

IDM Südtirol/Cherubino

 

Der Aktionstag Equal Pay Day zeigt nach wie vor bestehende Ungleichheiten auf und zielt unter anderem darauf ab, Frauen zu ermutigen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – eigentlich sollte das im Jahr 2024 selbstverständlich sein. Die Fakten schauen aber anders aus: Frauen verdienen rund 17,2 Prozent weniger als Männer, die mit vergleichbarer Ausbildung in vergleichbaren Berufen arbeiten. Die Lohnschere zwischen den Geschlechtern – der sogenannte Gender Pay Gap – ist immer noch weit geöffnet, auch in Südtirol.

Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen hat im Jahr 2010 die Initiative des Equal Pay Day aufgegriffen. Am morgigen 19. April findet der diesjährige Equal Pay Day statt. Alle, Frauen ebenso wie Männer, sind aufgerufen, auf Ungleichheiten im Bereich der Beschäftigung hinzuweisen und konkrete Maßnahmen zur Beseitigung dieser Ungleichheiten zu ergreifen. Die zentrale Botschaft dafür findet sich im Gleichstellungsaktionsplan Æquitas, in dem es heißt: "Wir beseitigen Ungleichheiten im Bereich der Beschäftigung, insbesondere bei der Entlohnung, und stellen ausgewogene berufliche Entwicklungs- und Karrierechancen für Frauen und Männer sicher."

Gleichstellungsaktionsplan gibt Richtung für strukturelle Änderungen vor

"Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für eine ungleiche Behandlung von Frauen und Männern. Das fängt zu Hause an und hört am Arbeitsplatz und beim Einkommen noch lange nicht auf", betont Landeshauptmann Arno Kompatscher als für Chancengleichheit zuständiger Landesrat. "Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern ist ein Fakt, dem wir als Gesellschaft entgegenwirken müssen: indem Arbeitgeber keine Unterschiede machen, indem Bildungswege vorurteilsfrei und geschlechterunabhängig beschritten werden, indem im familiären Umfeld gleichberechtigt Sorge- und Pflegearbeit organisiert wird", ist der Landeshauptmann überzeugt. Die vorhandenen Einkommensunterschiede zu überwinden, um die Lohnschere zu schließen, brauche strukturelle Veränderungen. Der Gleichstellungsaktionsplan Æquitas gebe dafür die Richtung vor.

Zu dessen Maßnahmen zählt unter anderem, die (Weiter-)Bildung vor allem im Bereich Finanzen und Wirtschaften auszubauen. "Die Lohnschere zwischen Frauen und Männern heute macht sich auch morgen in unterschiedlich hohen Renten bemerkbar", betont die Präsidentin der Pensplan Centrum AG, Johanna Vaja: "Darum ist es gerade für Frauen besonders wichtig, dass sie sich eine Zusatzrente aufbauen, sich aber auch generell mehr mit Finanzthemen auseinandersetzen, damit sie ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können. Gemäß unserem institutionellen Auftrag, die Finanzbildung der Bevölkerung zu fördern, wollen wir unseren Beitrag zu einem Empowerment der Frauen in dieser Hinsicht leisten. Neben dem Projekt 'Finanzbildung an den Schulen' entwickeln wir auch speziell für Frauen Initiativen wie etwa die Sensibilisierungsveranstaltung 'Frauen und Finanzen', die wir auch dieses Jahr im Oktober anlässlich des Monats der Finanzbildung wieder anbieten möchten."

Gender Pay Gap in Südtirol: Frauen verdienen 17,2 Prozent weniger als Männer

Das Frauenbüro des Landes hat gemeinsam mit dem Arbeitsförderungsinstitut AFI Daten und Zahlen zum Gender Pay Gap in Südtirol veröffentlicht. Aus diesen geht hervor, dass die prozentuelle Gehaltsdifferenz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Landesdurchschnitt 17,2 Prozent beträgt. Bei leitenden Führungskräften liegt dieser Wert mit 25,7 Prozent am höchsten, bei mittleren Führungskräften mit 14,4 Prozent am niedrigsten. Die Werte beziehen sich auf den Mittelwert der Tagesentlohnungen bei einem Vollzeitjob im Privatsektor. Die Daten zeigen zudem auf, dass Frauen für Hausarbeiten weitaus mehr Stunden aufwenden als Männer, diese hingegen mehr Zeit für die Berufstätigkeit verwenden. Die heute (18. April) erschienene Erhebung des Landesinstituts für Statistik Astat bestätigt diese Werte und zeigt die Unterschiede in den unterschiedlichen Sektoren der Privatwirtschaft ebenso auf wie in der öffentlichen Verwaltung. Aus den Astat-Daten geht zudem hervor, dass der Gender Pay Gap im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent gestiegen ist. Aktionstage wie der Equal Pay Day sind somit auch im Jahr 2024 noch von Nöten, um auf bestehende Ungleichheiten hinzuweisen und diese aktiv anzugehen.

ck

Der Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums der Handelskammer Bozen unterstützt die europaweite Initiative Equal Pay Day, um auf die geschlechtsspezifische Lohndifferenz zwischen Mann und Frau aufmerksam zu machen und will Frauen darin bestärken, diese zu überwinden.

In Italien und auch in Südtirol gibt es einen geschlechterbedingten Lohnunterschied. Dieser ist auch auf die unterschiedliche Berufswahl von Männern und Frauen zurückzuführen. Frauen sind öfter in Sektoren beschäftigt, in denen niederere Löhne bezahlt werden, zum Beispiel im Sozial- und Pflegebereich. Zudem nehmen Frauen häufiger Teilzeitstellen in Anspruch oder unterbrechen die Arbeitszeit auf Grund von Mutterschaft oder Pflegearbeit.

Die europaweite Initiative Equal Pay Day wird in Südtirol heuer am 19. April organisiert und will auf diese Lohndifferenz hinweisen. Auch die Handelskammer unterstützt diese Initiative mit eigenen Projekten.

Im Jahr 2011 hat die Handelskammer Bozen den internen Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums eingerichtet. „Der Beirat verfolgt im Interesse der lokalen Wirtschaft die Ziele das weibliche Unternehmertum zu fördern, die Gründung von Unternehmen durch Frauen zu forcieren, die Qualifizierung von Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen zu fördern und die Position der Frauen in den Unternehmen zu stärken“, so dessen Vorsitzende Annemarie Kaser.

Die Handelskammer Bozen hat das Projekt „Frau in der Wirtschaft“ gestartet, das Weiterbildung anbietet, interessierten Jungunternehmerinnen erfahrene Unternehmerinnen als Mentorinnen zur Seite stellt, engagierte Unternehmerinnen als Vorbilder sichtbar macht und Frauenvereinigungen in den Wirtschaftsverbänden unterstützt. Zudem werden regelmäßig Porträts von Frauen in der Wirtschaft veröffentlicht, dabei handelt es sich um Interviews mit Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen, um diesen mehr Sichtbarkeit zu geben und um anderen Frauen Mut zu machen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Personal- und Unternehmenspolitik, können sich Südtiroler Arbeitgeber/innen vom Audit familieundberuf der Handelskammer Bozen beraten und professionell begleiten lassen und damit ein sichtbares Zeichen für Familienfreundlichkeit setzen. Ziel des Audit familieundberuf ist es, Unternehmen und Organisationen in Südtirol für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf zu fördern.

Zur verstärkten Förderung von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft, haben der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro in Kooperation mit dem WIFI – Weiterbildungsservice der Handelskammer Bozen mehrfach Lehrgänge für angehende Verwaltungsrätinnen angeboten. Weiters organisiert das WIFI laufend Weiterbildungsangebote speziell für Frauen und zudem die Großveranstaltung “Treffpunkt Frau in der Wirtschaft“ zu einem aktuellen Thema, bei dem sich Frauen wertvolle Informationen und Tipps von Expertinnen holen können und die Gelegenheit haben, sich mit anderen Frauen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Das WIFO – Institut für Wirtschaftsförderung der Handelskammer Bozen ist Teil der „MINT-Gruppe“ des Amts für Ausbildungs- und Berufsberatung, angesiedelt im Ressort für Deutsche Kultur. Die Gruppe verfolgt das Ziel, MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in Südtirol auch für Mädchen bekannter zu machen.

Weitere Auskünfte erteilt die Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Luca Filippi, Tel. 0471 945 610, E-Mail: luca.filippi@handelskammer.bz.it.

Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit setzt sich aktiv für Fairness in der Arbeitswelt ein

"Wenn man von Ungleichberechtigung bei der Bezahlung von Mann und Frau spricht, gilt es genauer hinzuschauen", betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle. „Es ist nämlich vielfach so, dass bestimmte Berufsgruppen wie Pflegeberufe, Verkäufer oder Friseure an und für sich schon um einiges weniger verdienen als Mitarbeiter in anderen Sparten. Das hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von den Kollektivverträgen. In diesen Berufen mit niedrigerem Lohnniveau arbeiten vor allem Frauen. Das führt in der Wahrnehmung dann zu wesentlichen Unterschieden in der Bezahlung zwischen Mann und Frau beim selben Arbeitsumfang, nicht aber innerhalb derselben Tätigkeit.“
Es stellt sich daher die Frage, in welchen Bereichen es tatsächlich Unterschiede in der Bezahlung bei gleichen Voraussetzungen, Qualifikationen und Tätigkeiten gibt. Dort gilt es dann anzusetzen. 
 
Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit zeigt konkret und aktiv Lösungsstrategien auf, wie Frauen ihre wirtschaftliche und berufliche Stellung verbessern können. Frauensprecherin Karin Meister fasst zusammen:
"Wir Frauen dürfen uns von den Männern einiges abschauen, beispielsweise selbstbewusstes Auftreten, die Steigerung des Selbstvertrauens und des Selbstwertes. Außerdem gilt es im eigenen Familiengefüge eine ausgeglichene und partnerschaftliche Aufteilung der Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung anzustreben.
Frauen sollten sich darüber hinaus über ihre Rechte und Ansprüche informieren, besonders in Bezug auf die Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen und die eigene Altersvorsorge. Außerdem können sich Frauen im Berufsleben selbst aktiv stärken. Etwa durch persönliche Weiterbildung im Bereich der Verhandlungsführung, wichtig bei Lohnverhandlungen, durch das bewusste Schaffen und Nutzen von Aufstiegschancen, oder durch das Aufzeigen und Melden von Ungerechtigkeiten."


Um weiter an ausgewogenen beruflichen Entwicklungs- und Karrierechancen für Frauen und Männer zu arbeiten, liegt es an der Politik, die äußeren Rahmenbedingungen zu schaffen. Doch können und sollen vor allem auch die Frauen selbst aktiv für eine gerechte Behandlung eintreten.

  
Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit bietet diesbezüglich einige Weiterbildungsangebote. Informationen dazu finden Interessierte laufend online.

Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit 

Frauen arbeiten. Gefühlt die ganze Zeit. Ob entgeltlich an ihrem Arbeitsplatz oder unentgeltlich im Haushalt, in der Erziehung, in der Pflege; unterm Strich sehen sie von dieser Arbeit auf ihrem Konto aber recht wenig. Im Durchschnitt 17 Prozent weniger als Männer. Die Gründe für diese Schere sind vielfältig. Frauen üben vielfach Berufe aus, die schlechter bezahlt werden, Frauen arbeiten öfter in Teilzeit, Frauen erhalten aber auch oft für die gleiche Arbeit den geringeren Lohn als ihre männlichen Kollegen. Obwohl wir die Gründe für diese Ungleichheit benennen können, fällt es schwer, das Problem zu lösen.

Damit der Pay-Gap nicht direkt in die Altersarmut und somit in das schlimmstmögliche Szenario mündet, gilt es, rechtzeitig vorzubeugen. Denn insbesondere die Altersarmut von Frauen ist ein gesellschaftlich großes Problem. Frauen sind vor allem durch gewisse Handlungsautomatismen in bestimmten Lebenssituationen besonders gefährdet, weniger Rentenbeiträge ansammeln zu können als Männer. In jungen Familien passierte es, oft unhinterfragt, dass die Frau nach der Geburt der Kinder beruflich zurückschraubt. Diese finanzielle Unausgeglichenheit wird in den meisten Partnerschaften nicht besprochen bzw. es wird nicht auf einen langfristigen Ausgleich hingearbeitet. Hier muss die öffentliche Hand in die Pflicht genommen werden, denn es handelt sich um ein strukturelles Ungleichgewicht, mit dem die Politik die Einzelnen nicht alleine lassen darf.

Die Grünen haben schon mit diversen Lösungsansätzen den Fokus auf diesen noch immer wenig ausgeleuchtete Problematik gelegt. Im Landtag werden sie im Mai einen Beschlussantrag zur Behandlung bringen, der das Land mit der Ausarbeitung eines Finanzierungsmodelles beauftragt, mit dem aufgrund von Erziehungs- und Care-Arbeit entstandene ökonomische Unausgeglichenheiten in Lebensgemeinschaften wieder in Balance gebracht werden sollen.

„Vielfach treffen wir in jungen Jahren Entscheidungen und sind uns der langfristigen Konsequenzen nicht bewusst. Oft mit fatalen Folgen. Die Aufgabe der öffentlichen Hand ist es hier, Bewusstsein und viel mehr noch Anreize für paritätische Modelle des Zusammenlebens, der Partnerschaft und der Elternzeit zu schaffen“, so die Erstunterzeichnerin des Beschlussantrages im Landtag, Brigitte Foppa.

Denn als Gesellschaft dürfen wir nicht weiterhin die Hälfte der Bevölkerung großteils einfach ökonomisch im Regen stehen lassen. Zum Equal Pay Day 2024 erinnert die Grüne Fraktion mit den Abgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler an diesen Auftrag.

 

Bozen, 19.04.2024

 

Landtagsabgeordnete

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

 

Hier der Link zum Grünen Beschlussantrag:

https://api-idap.landtag-bz.org/doc/IDAP_715534.pdf

 

Sotto valore: Contro la disparità economica tra donne e uomini. Equal Pay Day 2024

Le donne lavorano. L’impressione è che lavorino sempre. Che sia in maniera retribuita al lavoro oppure non retribuita, a casa, nell’istruzione, nell’assistenza alle persone. Per questo lavoro percepiscono in media il 17% in meno rispetto agli uomini. Le ragioni di questa sproporzione sono svariate. Le donne svolgono spesso mansioni meno retribuite, le donne lavorano più frequentemente part time e vengono tuttavia spesso pagate meno rispetto ai propri colleghi uomini per lo stesso lavoro. Anche se siamo in grado di indicare le ragioni di questa disuguaglianza, risulta difficile risolvere il problema. 

Bisogna agire preventivamente, affinché il Pay-Gap non sfoci nel peggior scenario possibile, cioè nella povertà in età pensionistica che costituisce un grande problema sociale. Le donne rischiano di accumulare meno contribuiti pensionistici rispetto agli uomini, soprattutto a causa di determinati automatismi d’azione in specifiche situazioni della vita. Nelle giovani famiglie, accade spesso e senza troppa discussione, che la donna riduca la propria attività professionale dopo la nascita del bambino. La mano pubblica è chiamata a rispondere.

I Verdi hanno già fatto diverse proposte su questa tematica. A maggio presenteranno una mozione in Consiglio Provinciale per incaricare la Giunta Provinciale di sviluppare un modello di finanziamento che riduca le disuguaglianze economiche derivanti dal lavoro educativo e assistenziale. 

“Da giovani prendiamo spesso delle decisioni senza essere consapevoli delle conseguenze a lungo termine. Spesso con fatali conseguenze. Bisogna quindi creare consapevolezza e incentivi per modelli paritari di convivenza, vita di coppia e congedo parentale” afferma la prima firmataria della mozione in Consiglio Provinciale, Brigitte Foppa.

In quanto società non possiamo più lasciare scoperta la metà della popolazione sotto il profilo economico. In occasione dell’Equal Pay Day 2024 i Verdi, con i consiglieri Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer e Zeno Oberkofler ricordano a tutti questa missione. 

 

Bolzano, 19/04/2024

 

Cons. prov.

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

 

Qui il link alla nostra mozione:

https://api-idap.landtag-bz.org/doc/IDAP_715534.pdf

 

Freitag, 19 April 2024 06:22

BasismedizinerInnen leisten Knochenjob

Breite Rückendeckung vom Team K für die Südtiroler Hausärztinnen und Hausärzte: Sie trifft ganz sicher keine Schuld an den heillos überlasteten Notaufnahmen an Südtirols Krankenhäusern, wie in den vergangenen Tagen über die Presse kolportiert wurde. “Ganz im Gegenteil. Unsere Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte befinden sich aufgrund der galoppierenden Pensionierungswelle, der vakanten Stellen und der überbordenden Bürokratie am Anschlag”, stellt der Team-K-Landtagsabgeordnete und emeritierte Primar Franz Ploner dezidiert fest.

“Unsere BasismedizinerInnen im Lande versehen ihren Dienst mit vollem Einsatz, engagiert und gewissenhaft. Der Großteil von ihnen empfinden ihr Arzt-Dasein nicht nur als Beruf, sondern leben es als Berufung, selbst nach vielen Dienstjahren. Das weiß unser Landesrat für Gesundheit, Hubert Messner, als ehemaliger Kinderarzt Gott sei Dank auch. Und er kennt auch von Grund auf die Problematik der überfüllten Triagen an unseren Krankenhäusern und weiß sehr wohl, dass hinsichtlich dieser Thematik einer effizienten Therapie penible Ursachenforschung vorausgehen muss. Unsere Hausärztinnen und Hausärzte und frei niedergelassenen PädiaterInnen schicken ihre PatientInnen nicht leichtfertig in die Notaufnahme und wägen die Dringlichkeit einer Behandlung, sprich den roten, gelben, grünen oder blauen Kodex genau ab.Die Menschen, die am Wochenende beziehungsweise nach 18.00 Uhr die Notaufnahme stürmen, suchen  erst gar nicht ihren Hausarzt auf”, weiß Franz Ploner.  


“Oberstes Ziel der Politik muss es vielmehr sein, die Versprechungen einer personellen und technologischen Unterstützung der Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte endlich umzusetzen, um sie bei ihrer Tätigkeit zu entlasten und den BürgerInnen vor Ort diese kostbare wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Auch die angedachte Möglichkeit, BasismedizinerInnen in der Notaufnahme zu haben, ist angesichts des Mangels an Hausärztinnen und Hausärzten vor Ort ein Nonsens und keine ernstzunehmende Maßnahme zur Entlastung der Notaufnahmen”, präzisiert der Team-K-Abgeordnete. Genauso wenig werde eine Erhöhung der Eigenbeteiligung an der Leistung dem Problem Abhilfe verschaffen. “Damit verwehren wir nur jenen Menschen den Zugang zu medizinischer Grundversorgung, die sich diese nicht leisten können, RenterInnen mit Mindesteinkommen zum Beispiel. Und das dürfen wir als politisch Verantwortliche niemals zulassen”, stellt Franz Ploner klar. In einer an Landesrat Hubert Messner gerichteten Anfrage will er zunächst einmal genaue Fakten und Zahlen zu den Triagen an Südtirols Spitälern in Erfahrung bringen. Erst dann könne und müsse man zeitnah, konkret und grundlegend an der Behebung des Problems arbeiten.

Überparteiliche Einigkeit über die Schutzfunktion Österreichs

Wien (PK) - Südtirol und seine Autonomie als mögliches Modell für die Lösung von Minderheitenfragen auf der ganzen Welt standen gestern Abend im Zentrum von zwei Buchpräsentationen und einer Podiumsdiskussion im Parlament. Nach Eröffnungsworten von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und dem Initiator der Veranstaltung, Hermann Gahr (ÖVP), präsentierte der langjährige Abgeordnete zum Südtiroler Landtag und zum italienischen Parlament, Oskar Peterlini, sein Buch "Autonomie als Friedenslösung", in dem er den Vorbildcharakter Südtirols für viele Minderheiten in der Welt herausstreicht. Die Frage einer möglichen Eigenstaatlichkeit der autonomen Provinz beleuchtet das von insgesamt 16 Autoren verfasste Buchprojekt "Kann Südtirol Staat?", das von zwei der Autoren - Harald Mair, Präsident des Vereins Noiland Südtirol-Sudtirolo und dem Anwalt Marco Manfrini - vorgestellt wurde.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich die Südtirol-Sprecher:innen der Parlamentsfraktionen über Zukunftsperspektiven für Südtirol - insbesondere im Rahmen eines vereinten Europas - aus. Das Weiterbestehen der Schutzfunktion Österreichs wurde dabei von allen Teilnehmer:innen betont. Abschließend stellte der Südtiroler Künstler Clemens Cervenka seine Skulptur "Floating Chains" vor. Fünf aus einem Stück Holz herausgearbeitete und zusammenhängende Glieder symbolisieren den Zusammenhalt unterschiedlicher Völker und die notwenige Annäherung verschiedener Weltanschauungen. Durch den Abend führte Journalist Wolfgang Mayr.

Sobotka und Gahr: Schutzfunktion Österreichs "selbstverständlich"

In seinen Eröffnungsworten hob Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die Einzigartigkeit des historischen Prozesses hervor, in dem Südtirol seine Autonomie erlangt habe. Auch wenn diese immer wieder von Aushöhlung bedroht sei, hätten es die Südtirolerinnen und Südtiroler verstanden, "mit großer Ernsthaftigkeit" ihre kulturellen Eigenheiten zu bewahren. Insbesondere durch den europäischen Einigungsprozess habe sich das Verhältnis der Nationalstaaten zueinander und damit auch die Lage Südtirols entscheidend verbessert. Das Südtiroler Beispiel könne heute als "Role Model" für viele weitere Regionen Europas fungieren, wie Sobotka in Hinblick auf den Westbalkan und die dortigen ethnischen Konfliktkonstellationen ausführte. Österreichs Schutzfunktion für die autonome Provinz sah er als "selbstverständlich" an und sicherte zu, dass Südtirol immer "einen Platz im österreichischen Parlament" haben werde.

Auch Hermann Gahr, Südtirol-Sprecher der ÖVP und Initiator der Veranstaltung, sah die Schutzfunktion als "klaren Auftrag" für Österreich an und lieferte einen Rückblick auf die Südtiroler Geschichte. Das von der dortigen Bevölkerung erlittene Unrecht, das mit der Abtrennung von Österreich nach dem Ersten Weltkrieg begonnen habe, bleibe auch heute noch Unrecht. Wie Gahr ebenfalls festhielt, habe die EU-Integration zahlreiche Verbesserungen für die Lage der Südtiroler:innen mit sich gebracht. Gemeinsame europäische Herausforderungen, etwa in den Bereichen Verkehr, Wirtschaft oder Migration, könnten nun auch gemeinsam bewältigt werden. Nichtsdestotrotz brauche es auch für die Zukunft eine "starke Achse" zwischen Österreich und Südtirol.

Peterlini über die Bedeutung einer wirksamen politischen Vertretung von Minderheiten

Unter dem Titel "Autonomie als Friedenslösung" unterzog Oskar Peterlini, langjähriger Senator und Dozent an der Universität Bozen, Südtirols Autonomie einer eingehenden Analyse. Im Parlament legte er einen historischen Abriss über deren wechselhafte Entwicklung hin zu immer mehr Eigenständigkeit dar. So habe sich die mangelhafte inhaltliche Ausgestaltung der Autonomie Südtirols im Gruber-De-Gasperi-Abkommen von 1946 zunächst als Nachteil dargestellt, erweise sich aber nun als Vorteil, da ihr praktisch kaum Grenzen gesetzt seien. Peterlini unterstrich die Bedeutung des Minderheitenschutzes nicht nur im kulturellen Bereich - es gehe nicht darum, "Reservate" zu schaffen. Er betonte vielmehr die Notwendigkeit einer wirksamen politischen Vertretung, um die eigenen Interessen auch verteidigen zu können.

In dieser Hinsicht wies Peterlini auch auf die Gefahren autoritärer Tendenzen in der Gesamtgesellschaft hin, die etwa der einst weit fortgeschrittenen Autonomie Hongkongs zum Verhängnis geworden seien. Schließlich äußerte er die Hoffnung, dass nationalstaatliche Grenzen in einem vereinten Europa als solche überwunden werden können, und Minderheiten sich die Autonomie-Frage in dieser Form nicht mehr stellen müssen.

Mair und Manfrini beleuchten Idee der Eigenstaatlichkeit Südtirols

Trotz des "provokanten" Titels des Buchprojekts "Kann Südtirol Staat?" sei es dem 16-köpfigen Autorenkollektiv um eine Versachlichung der Diskussion um ein stark emotionalisiertes Thema gegangen, erklärte Autor Marco Manfrini. Es handle sich auch um "kein Handbuch für eine Sezession", wie sein Co-Autor und Präsident des Vereins Noiland Südtirol-Sudtirolo Harald Mair ergänzte. Vielmehr sei es vor dem Hintergrund der Unabhängigkeitsbestrebungen in Schottland und Katalonien das Ziel gewesen, die Vor- und Nachteile sowie die Chancen und Risiken einer Eigenstaatlichkeit Südtirols aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Für Mair biete eine Selbstständigkeit der Region klare Vorteile und auch circa ein Viertel der italienischsprachigen Südtiroler:innen würde sich laut Umfragen dafür aussprechen. Dies biete die Grundlage dafür, einen demokratischen Diskurs darüber anzustoßen. Aus Mairs Sicht erlaube ein starkes Europa auch die Eigenständigkeit kleiner Staaten, da die EU bereits viele Aufgaben übernehme.

Aufgrund der heterogenen Verfasstheit Südtirols regte Manfrini das Konzept einer "Willensnation" nach Schweizer Vorbild an, das es allen Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund erlaube, an einem solchen "Neustart" teilzuhaben. Aus diesem Grund hielt auch er eine "Demokratisierung der Grenzen" im Sinne der Selbstbestimmung von Minderheiten für "überfällig".

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240417_OTS0054/vorbild-suedtirol-buchpraesentationen-und-podiumsdiskussion-im-parlament-zu-fragen-der-autonomie-und-des-minderheitenschutzes


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