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Montag, 13 Juni 2022 13:20

Jubiläum mit Marschiershow

Tschengls - Im 175. Jahr ihres Bestehens empfing die Musikkapelle Tschengls am letzten Samstag im Mai eine große Schar an Zuschauer:innen in der Sportzone des Dorfes. Die letzten Jahrzehnte der Vereinsgeschichte ließen sich bei einer Fotoausstellung Revue passieren lassen. Auf großen bedruckten Tafeln sind hunderte Bilder thematisch geordnet, sie zeugen von einer aktiven Vereinstätigkeit und dem festen Platz in der Dorfgemeinschaft. Am Sonntag, 19. Juni 2022, kann die Ausstellung noch einmal besichtigt werden (Sportzone Tschengls, 10 – 12 und 17 – 21 Uhr).
Höhepunkt des Abends war eine neu einstudierte Marschiershow, zu der Obmann Hans-Jürgen s22sp23 tschenglser musiRiedl, Verbandsstabführer Klaus Fischnaller und Bürgermeisterin Verena Tröger das gespannte Publikum willkommen hießen. Dann zeigten 45 Musikant:innen und Marketenderinnen auf dem Rasen des Fußballplatzes, was sie in den vergangenen Wochen unter der Leitung ihres Stabführers Alexander Januth einstudiert hatten. Bei flotter Marschmusik marschierte die Kapelle und bildete unterschiedliche Formationen, überraschte mit der Aufstellung in der Form von MKT (Musikkapelle Tschengls), trat zur Sternwende an und stellte sich für das Publikum als Jubiläumszahl 175 auf. Für die abwechslungsreiche halbe Stunde gab es viel Applaus. An den musikalischen Feinheiten hatte Kapellmeister Josef Tschenett gearbeitet. Der Auftakt des Jubiläumsjahres ist gelungen, im September wird beim Rohnenkirchtag und mit einem Jubiläumskonzert noch einmal kräftig gefeiert.
Maria Raffeiner

Dienstag, 14 Juni 2022 16:03

Hotel Chalavaina renoviert und eröffnet

Müstair - Was passiert mit einem 770 Jahre alten Hotel, wenn der 80-jährige Eigentümer und Gastgeber keine Nachfolger hat? Ich weiß nicht was bei uns passieren würde. In Müstair wurde eine Stiftung gegründet und innerhalb von vier Monaten alles mustergültig renoviert und am 1. Juni eröffnet.

von Heinrich Zoderer

In der benachbarten Schweiz, im Grenzdorf Müstair, gab es keine Rufe nach der öffentlichen Hand, sondern von Privatpersonen wurde im November 2021 die Stiftung Chasa Chalavaina gegründet. Die Stiftung sammelte Spenden und kaufte das 1254 erstmals als Herberge erwähnte Hotel s18 hotelChalavaina. Innerhalb von nur vier Monaten wurde alles mustergültig renoviert und konnte dann einer Betriebsgesellschaft zur Führung übergeben werden. Am 1. Juni wurde das sanft renovierte Hotel eröffnet und die ersten Gäste konnten in die insgesamt 18 individuell gestalteten Gästezimmer einziehen. Viele der 20.000 Personen, die jährlich das Kloster St. Johann besuchen, finden im Hotel Chalavaina auch eine außergewöhnliche Unterkunft. Wie Giorgio Gadola, der Präsident der Stiftung, in einem Gespräch mitteilte, ist das Vorhaben gelungen, weil es ein erfolgreiches Zusammenspiel der drei großen Stiftungen im Tal, der Stiftung Chasa Chalavaina, der Stiftung Pro Kloster St. Johann und der Stiftung Manufactura Tessanda Val Müstair mit dem Kompetenzzentrum für Denkmalpflege und den Handwerksbetrieben im Tal gab. Das UNESCO-Weltkulturerbe Kloster St. Johann legt großen Wert auf den Erhalt des Ensembles rund um den Plaz Grond. Giorgio Gadola ist gleichzeitig Vizepräsident im Stiftungsausschuss des Klosters St. Johann und Silva A. Semadeni, ehemaliges Mitglied im Schweizer Nationalrat, ist Mitglied im Stiftungsrat des Klosters und Vizepräsidentin der Stiftung Chasa Chalavaina. Ulrich Veith, der ehemalige Bürgermeister von Mals, ist Geschäftsführer der Stiftung Pro Kloster St. Johann und gleichzeitig Geschäftsführer der Stiftung Chasa Chalavaina. Veith war es auch der die Gäste bei der Eröffnung durch das Haus führte und die holzvertäfelte alte Gaststube, die vom Ruß schwarz gefärbte Küche als auch die Gästezimmer zeigte. Bei der Renovierung wurde auf höchste Qualität, auf eine nachhaltige Sanierung und regionale Ausführung der verschiedenen Handwerksarbeiten geachtet. So wurden die Schürzen der Mitarbeiter:innen, die Handtücher und Teppiche von der seit 1928 in Santa Maria bestehenden Handweberei Tessanda hergestellt. Jedes Zimmer unterscheidet sich in der Größe, der Raumhöhe und Ausstattung und hat auch einen eigenen Namen. So gibt es „il butschin da Diogenes“ (das Fass des Diogenes), „la stuva del preir“ (die Stube des Pfarrers). Besonders fein scheint die Sonne in der „sulagliva“ und über dem früheren Hühnerstall befindet sich „las pullas“.

Montag, 13 Juni 2022 13:17

Wie geht es dir?

Kolping im Vinschgau - Als Kind haben uns oft die Erwachsenen gefragt:“ Wie heißt du?“ Seit wir erwachsen sind, hören wir oft die Frage: „Wie geht es dir?“ Wollen die Fragesteller dies wirklich wissen oder ist es eine höfliche Floskel? Probiere dies aus und antworte, dass es dir schlecht geht. Kaum reden die Leute weiter mit dir, sagen sie, dass sie leider einen dringenden Termin haben, doch s18sp1 gespraechstippsspäter würden sie gerne Näheres hören. Die meisten Menschen wollen nur hören: „Danke, es geht mir gut.“ Übrigens, Menschen, die häufig von ihren Krankheiten erzählen, sind keine angenehmen Menschen.
Können wir wirklich einander zuhören? Überlegen wir selber: Junge Mütter erzählen gerne von ihren Kindern; Männer eher von ihrer Karriere, ihrer Arbeit und ihren Plänen; Studenten von den Schularbeiten und Prüfungen; Sportler von ihren Wettkämpfen und Erfolgen.
Wovon erzählen wir als Kolpinger? Kennen wir das Verhalten des Gesellenvaters des Seligen Adolph Kolping? Vielleicht gönnen wir uns wieder einmal einige Minuten der Nachlese.
Es gibt Leute, die haben für jeden Menschen, dem sie begegnen ein freundliches Wort. Das Leben wäre um einiges farbiger und wärmer, wenn es gelänge, aneinander wirklich Anteil zu nehmen. Vielleicht hilft dazu ein Wort von Adolph Kolping: „Wer das Herz gibt, erhält leicht ein anders dafür.“ Überlegen wir es und öffnen uns….
Otto von Dellemann

Aus dem kleinen Bergdorf Tanas stammen drei Klosterfrauen, die in Meran leben. Franziska Siller (Schwester Birgitta) gehört zur Gemeinschaft der Salvatorianerinnen. Sie lebt in Obermais und beim ersten Blick schaut sie überhaupt nicht aus wie eine Ordensschwester.

von Heinrich Zoderer

Seit 1912 gibt es die Salvatorianerinnen in Meran. Damals kamen die Schwestern von Rom nach Meran, um ihr universales Wirken und ihre Spiritualität im Zeichen des Ordensgründers Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan (1848-1918) und der Mitgründerin der Salvatorianerinnen, Theresa von Wüllenweber (1833-1907) auch in Südtirol bekannt zu machen. 18 Schwestern aus verschiedenen Ländern gehören heute zur Ordensgemeinschaft in Obermais. Auch ihre jüngere Schwester Hedwig (Sr. Johanna) ist eine Schwester vom Göttlichen Heiland (SDS, besser bekannt als Salvatorianerinnen), während Antonia Alber (Sr. Elfriede), die dritte Klosterfrau aus Tanas, zu den Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz (Kreuzschwestern) gehört. Die Gemeinschaft der Salvatorianerinnen führen in Obermais ein Gästehaus, als Ort der Ruhe, in dem Menschen an Leib und Seele Kraft schöpfen können und ein Schülerinnenheim (Salvaheim genannt), das Mädchen der Oberschulen nicht nur eine Unterkunft bietet, sondern auch Werte vermittelt. Schwester Birgitta empfängt mich im Gästehaus. Ich bin erstaunt, wie offen sie mir entgegen kommt. Sr. Birgitta trägt zivile Kleidung, denn es steht den Schwestern frei das Ordenskleid zu tragen oder nicht. Sie ist mit ihren 81 Jahren immer noch aktiv, teils im Haushalt, zeitweise führt sie Gespräche mit den Pensionsgästen, soweit diese es wünschen oder begleitet Menschen bei Exerzitien. Aufgewachsen in einer kinderreichen Familie in Tanas mit 14 Kindern, war es für die Eltern mit den drei Kühen, ein paar Hennen, Schafen und Schweinen nicht leicht allen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch dem Vater war es ein großes Anliegen, dass alle eine Schulbildung erhalten bzw. einen Beruf erlernen. Sr. Birgitta wollte Lehrerin werden. Sie besuchte in Meran die Mittelschule, wohnte im Heim bei den Salvatorianerinnen und hatte anfangs großes Heimweh. Mit 16 Jahren beschloss sie in den Orden einzutreten. Es war eine Entscheidung fast über Nacht, meinte Sr. Birgitta. Ihre Eltern wollten es zuerst nicht glauben. Drei Jahre dauerte die Ordensausbildung. 1961 legte sie nach dem Noviziat die zeitliche Profess auf sechs Jahre ab. In dieser Zeit besuchte sie die Kindergartenschule in Bozen und arbeitete dann als Kindergärtnerin. Im Jahre 1967 legte Sr. Birgitta mit 26 Jahren die Profess auf Lebenszeit ab. Sie hat diesen Schritt bis heute nie bereut, ist zufrieden und kann auf ein abwechslungsreiches, erfülltes Leben zurückblicken. Eigentlich wollte sie als Schwester nach Afrika, da sie aber oft krank und schwach war, blieb sie in Meran. Nach wenigen Jahren wurde sie zur Provinzsekretärin und Vertreterin der Provinzoberin ernannt und musste den geliebten Kindergarten aufgeben. Später wurde sie mehrmals zur Provinzoberin gewählt und übte dieses Amt insgesamt 21 Jahre lang aus. Nach der Erziehungsarbeit musste sie sich nun um die Verwaltung und die Leitung des Klosters kümmern. Es ist und war ihr immer ein großes Anliegen die Salvatorianische Spiritualität zu leben, d.h. die Anliegen der Welt und der Menschen zu erkennen und in der Verbindung mit Christus als Kraftquelle am Heil der Menschen zu wirken. Spiritualität hat zwei Dimensionen: nach oben zu Gott und zu den Menschen, meint Sr. Birgitta. Wichtig sind für sie auch der internationale Austausch und die internationale Verständigung. Die Salvatorianerinnen haben Niederlassungen auf allen Kontinenten in über 30 Ländern. Der gegenseitige Austausch ermöglicht die Wertschätzung anderer Lebensumstände, Weltanschauungen und Kulturen. Als Provinzoberin nahm sie an vielen internationalen Treffen teil und hatte auch regelmäßige Kontakte mit der Generaloberin in Rom. Eine große Herausforderung für die Ordensgemeinschaft und besonders für Sr. Birgitta war der Großbrand des Provinzhauses am 27. April 1980. Sr. Birgitta hatte die Hauptverantwortung für den Wiederaufbau. Nach diesen schwierigen Aufgaben wurde ihr eine Sabbatzeit geschenkt, die sie zur theologischen Weiterbildung in Rom und für 30-tägige Exerzitien nutzte. Mehrmals war sie für die Ausbildung von Novizinnen zuständig. Fünf Jahre arbeitete Sr. Birgitta auch im Bildungshaus „Haus der Familie“ am Ritten. Die Rolle der Kirche sieht Sr. Birgitta kritisch. Besonders die Missbrauchsfälle kann sie nicht verstehen und fast nicht glauben. Das Priestertum der Frau wird kommen, aber ob es dann noch viel mit der jetzigen Form des Priestertums zu tun hat, ist eine andere Frage, meint sie. In der Religion sieht sie eine große Kraftquelle, die Halt und Richtung für das Leben gibt, so die zurückhaltende und ruhige Ordensschwester am Ende eines langen und intensiven Gespräches.

Montag, 13 Juni 2022 13:15

Pizzeria Odler wiedereröffnet

pr-info Odler Laas

Mit großem Zuspruch und vielen Gästen ist die Pizzeria Odler in Laas am 1. Juni von der Familie Tröger (im Bild) wieder eröffnet worden. Die Freude darüber, dass der Betrieb im Dorfzentrum die Türen wieder öffnet, war groß. Der Odler ist als ausgezeichnete Pizza-Adresse bekannt: Diese Tradition wird fortgesetzt. Klassiker, vegane Pizzas, vegetarische Pizzas, Kreationen mit Wurst und mehr oder mit Fisch und Meeresfrüchten: Die Pizzakarte führt fast 50 Sorten und hält für jeden Geschmack etwas bereit. Sogar Pizza-Kreationen mit Lokalkolorit sind dabei: Die Tanaser Pizza etwa mit Tomaten, Mozzarella, Speck, Ei und Zwiebel oder die Krautpizza mit Tomaten, Knoblauch Kraut und Zwiebel. Auch Kinder kommen mit den Pizzas auf der Kinderkarte auf ihre Kosten.
Im einmaligen idyllischen und liebevoll gestalteten Garten der Pizzeria Odler lässt es sich besonders gut genießen. (ap)

Die Öffnungszeiten:
Freitag – Dienstag
Bar von 8.00 – 24.00 Uhr
Pizzeria von 17.00 – 22.00 Uhr
Tel. 0473/626243

Obervinschgau - Es ist schon Tradition, dass die Raika Obervinschgau immer zwei Betriebe oder Institutionen aus ihrem Tätigkeitsgebiet zu den Wirtschaftsbeiratstreffen einlädt. Der Schwerpunkt des 21. Treffens am Freitag (13.05) wurde bewusst auf zwei Organisationen gelegt, welche im s16 WALD1256Kulturbereich tätig sind. Wolfgang Thöni, Vertreter der Sternwarte Langtaufers und Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, gaben einen Einblick in ihre Organisation. Die Sternwarte Maseben wurde am 28.07.2019 eröffnet. „3000 Sterne auf Maseben, umrahmt von 30 Dreitausendern“ war die Ausgangslage der kleinen, aber feinen, durch ein Interreg finanzierten Sternwarte. Das Angebot wird bis 2023 durch den Ankauf von Kameras und Ferngläsern bereichert. Holzliegen werden zukünftig zur Beobachtung des Nachthimmels aufgestellt. Ein Kurs für die Ausbildung von Sternen-Guides ist bereits organisiert. Übersichtstafeln auf dem Wanderweg Kappel-Maseben bereiten Erlebnisschüler und Gäste auf die Sternenbeobachtung vor. Über die Gründung eines Vereines wird nachgedacht. Ein besonderes Beispiel eines Urban Hub im ländlichen Raum ist der Verein „BASIS Vinschgau Venosta“, den der Leiter Hannes Götsch vorgestellt hat. Im Jahre 2015 gab es mit dem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung von Schlanders erste konkrete Gespräche zur Umsetzung eines Gründer- und Innovationszentrums. Seit Herbst 2019 befindet sich BASIS Vinschgau in der PALAZZINA SERVIZI, dem ehemaligen Versorgungsgebäude der Drusus-Kaserne in Schlanders. Basis Vinschgau ist ein Ort für Wirtschaft, Kultur, Bildung und Soziales. Hier werden moderne Ökonomie, informelle Bildung, zeitgenössische Kunst und sozio-kulturelle Entfaltung gefördert, ausgetauscht und vernetzt. Globale Trends werden umgesetzt und mit lokalen Kreisläufen verbunden, um damit kreative Potentiale aufzubauen. Unternehmen, Fachleute, Schüler:innen und die Gemeinschaft finden hier verschiedenste Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. BASIS soll als Leuchtturm für einen kulturellen und gesellschaftlichen Wandel und einer positiven Transformation eines faschistischen Militärreliktes beispielgebend sein und weitere Initiativen befeuern. Das Angebot reicht von Co-Working zu verschiedenen Dienstleistungen, Atelierräumen. Schulungen, Konzerten und Veranstaltungen. In Mals wurde am 01.10.2021 ein Ableger des startbase Coworking der BASIS in der ex Weberei Salutt eröffnet. Hier können flexible und fixe Arbeitsplätze angemietet werden. Das Beiratstreffen wurde wie gewohnt von Mathias Theiner moderiert. (aw)

Schlanders/Basis Vinschgau - - In der ehemaligen Drususkaserne startet Basis Vinschgau immer wieder neue Initiativen, um Entwicklung und Innovation im Vinschgau voranzutreiben. Am 9. Juni wurde das Projekt EFRE1132 VERDE, ein EU Projekt zur Stärkung der Lebensmittelkreisläufe und der Kreativwirtschaft, vorgestellt.

von Heinrich Zoderer

Die Projektleiterin Ghali Egger arbeitete zusammen mit den beiden Arbeitsgruppen „Agrar- und Lebensmitteltechnologie“ und „Kreativwirtschaft“ seit März 2021 daran, zwei Arbeitsräume, eine Küche und ein Kreativlabor, einzurichten. Zur Veredelung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte wurde von der Arbeitsgruppe Agrar- und Lebensmitteltechnologie die Ausstattung einer modernen Küche definiert und teilweise auch eingerichtet. Mitglieder der AG waren u.a. ein landwirtschaftlicher Berater, der Geschäftsführer von Vinterra, die Gemeindereferentin für Landwirtschaft, ein Bäcker, mehrere Köche und ein Lebensmittelentwickler. Die Arbeitsgruppe „Kreativwirtschaft“ erarbeitete ein Konzept für ein Kreativstudio, um in den Bereichen Foto, Film, Musik und virtuelle Realität experimentieren und arbeiten zu können. Musiker, Fotografen, Techniker, Musikpädagogen, Informatiker, Musik-, Video- und Filmproduzenten waren Mitglieder dieser Arbeitsgruppe. Beide Räume bieten Möglichkeiten für Experimente, Forschung und den kreativen Austausch von gemachten Erfahrung. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit im Tal gestärkt und die Innovation auch auf dem Lande vorangetrieben werden. Neue Ideen und Rezepte im Bereich der Kulinarik sollen entwickelt werden. Film- Musik- und Fotoprojekte können in Workshops und verschiedenen Projekten in der Kreativwerkstatt entstehen. In den bestens ausgestatteten Räumen stehen bis zum Ende des EU-Projektes im Juni 2022 sehr viele und ganz moderne Geräte zur Verfügung: u.a. ein Roboqbo Qbo25, ein Kolbenfüller inklusive Schlauchverbindung zum Roboqbo, ein Wannenpasteur, ein Etikettiergerät und verschiedene Küchengeräte. Im Kreativstudio gibt es eine Hohlkehle für Foto- und Videografie, einen Synthesizer zur Erzeugung elektronischer Klänge, Meta Quest2-VR-Brillen zur Durchführung kreativer Prozesse in einer künstlich geschaffenen 3D-Welt, ein Rokoko Smarsuit + Gloves, eine Stereocam und AR-Brille. Projektträger des EU-Projekts Verde ist die Gemeinde Schlanders. Finanziert wurde das Projekt (Gesamtbetrag: 356.708 €) durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (50 %), aus staatlichen Mitteln (35 %) und Mitteln der Provinz Bozen (15 %). Nach der Projektvorstellung gab es eine Besichtigung der Räumlichkeiten und der Gerätschaften.

Montag, 13 Juni 2022 13:09

Schlüsselübergabe im Bauernladen

Vor rund 18 Jahren haben 9 Bauern zusammen mit Reinhold Messner den Vinschger Bauernladen aus der Taufe gehoben. Mittlerweile hat er über 100 Mitglieder mit über 1000 bäuerliche Produkte. Nach 15 Jahren Obfrauschaft übergibt Christina Hanni Bernhart die Führung an Klaus Oberhofer. Der neue Vorstand: Klaus Oberhofer, Urban Gluderer, Martin Aurich, Elisabeth Platzgummer, Magdalena Schuster, Joachim Luggin, Florian Wallnöfer und Daniel Folie.

Montag, 13 Juni 2022 12:54

Leserbriefe Ausgabe 12-22

Die Hintertürchen
Der SVP-Obmann wusste bereits am 5. Mai 2022 – nachzulesen im VinschgerWind -, dass er Schwierigkeiten haben würde, seine Leute zum Referendum zu bringen, und dass „die anderen Hooligans sicher hingehen“ werden. Damit hat „Freund“ Philip den ersten Teil der Aufgabe erfüllt, nämlich das Thema nicht hochzuspielen und den Ball, um es sportlich auszudrücken, flach zu halten. Für den zweiten Teil ist nun „Freund“ Arno zuständig. Jetzt wird es die Aufgabe des Landeshauptmannes sein, die Hintertürchen zu öffnen, damit die Volkspartei und ihre Lobbys zum gewünschten Ziel kommen. Beim Referendum zum Flugplatz hat er bereits bewiesen, wie effizient er darin ist.

Hanns Fliri, Naturns

 

Danke!
Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis diesen Leserbrief zu schreiben.
Ich bin Jahrgang 1930 und mein geistiger Lebenszustand ist nach wie vor in bester Ordnung. Allerdings brauche ich einen ROLLATOR, um mich beweglich zu halten um täglich unter die Leute zu gehen und um meine Erledigungen machen zu können. Bedanken möchte ich mich bei allen, ob junge oder ältere Personen, die mir immer wieder unaufgefordert helfen beim Ein- und Aussteigen in den Citybus wie auch in den Linienbussen. Es ist nicht leicht mit dem Rollator über die Stufen
ein- und auszusteigen. Gerade da helfen mir die Leute, wenn sie sehen, dass ich mich schwertue. Für diese Hilfe bedanke ich mich herzlichst, ich schätze sie sehr.
Vielen vielen Dank für diese Unterstützung.

Johann Graber, Schlanders

 

Von Farben und Sexualitäten
Ein ganz normaler Vormittag in einem Vinschger Gasthaus: Zwei junge Frauen unterhalten sich über eine andere, die draußen mit einem Kinderwagen vorbeispaziert. Die eine sagt: „Hot dia nit a Biabl? Wieso geat si nor mit an roatn Wagale ummer? Isch jo klor, dass der Bua nor schwul weard.“ Die Vorstellung, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Farbe des Kinderwagens (oder der Kleider und des Spielzeugs) eines Kindes und seiner Sexualität gibt, ist aus wissenschaftlicher Sicht ähnlich einzuschätzen wie die Vorstellung, dass die Farbe des Trainings- oder Matchtrikots die fußballerischen Fähigkeiten beeinflusst. Man könnte das Geratsche der beiden Frauen also als individuelle Naivität oder Dummheit einfach wieder vergessen. Wenn man das Gespräch allerdings in einem historischen und gesellschaftspolitischen Kontext analysiert, zeigt sich darin eine Schwulenfeindlichkeit, die in unserer patriarchalen Gesellschaft festen Bestand hat und einen brutalen Höhepunkt erreichte, als Menschen, deren Sexualität nicht der Geschlechterpolitik der Nazis entsprach, eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden. Dass im Jahr 2022 die mögliche Homosexualität eines Kindes wie ein Problem dargestellt wird (den Zusammenhang mit der Farbe lassen wir jetzt einmal als absurde Fußnote weg), zeigt, dass diese Gesellschaft in Hinblick auf Menschenrechtsbildung noch einen weiten Weg vor sich hat. Ein möglicher Anfang wäre, diskriminierenden Aussagen in Gasthäusern und überall sonst klar und deutlich zu widersprechen.

Nadja Thoma, Mals/Bozen

 

Autoverkehr im Untervinschgau.


Das Pfingstwochenende hat es gezeigt: Die Straße im Vinschgau wird weit über ihre Kapazität hinaus belastet. Der Autoverkehr hat Ausmaße erreicht, die niemandem mehr gut tun. Weder den Durchreisenden, noch den Südtirol-Reisenden und schon gar nicht den Anrainern, denn sie leiden das ganze Jahr.
Seit 40 Jahren gab es gegen solche Zustände anscheinend nur ein Rezept: Man muss neue Straßen bauen und die vorhandenen größer bauen! Hat dieses Rezept je funktioniert? Nein, wir haben – trotz der vielen Umfahrungen, Verbreiterungen und schnellstraßenähnlichen Ausbauten – mehr Autos denn je.
Also müssen wir den Stressor Nummer Eins, das Auto, reduzieren. Durch bessere und verstärkte Züge, durch Busse, durch Bemautung von Durchzugsstraßen.
Rabland und Töll sind zwei der berüchtigten Nadelöhre an der Strecke Landeck – Bozen und die Bevölkerung leidet seit 40 Jahren sehr unter den Autos im Dorf. Viele Projekte zur Untertunnelung und Umfahrung sind gemacht worden, keines konnte technisch oder politisch befriedigen. Aber es herrscht dringender Handlungsbedarf. Immerhin soll das Dorfleben ja nicht durch die Straße geteilt werden, wie mit einer Mauer!
Touristiker und Lokalpolitiker sprechen nun von schnellen Lösungen. Gut so! Schnelle Lösungen sind meist viele kleine Schritte, weniger die Megaprojekte, die 10 Jahre Anlaufzeit und 10 Jahre Bauzeit benötigen. (Und dann noch mehr Transitverkehr produzieren!) Insofern haben wir endlich einen gewissen Konsens geschafft.
Eine schnelle Lösung wäre z.B. eine kleine, oberflächige Ortsumfahrung von Rabland, die für Bruchteile der Summen eines Megatunnels zu bauen ist. In relativ kurzer Zeit. Der angedachte Kreisverkehr in Töll wird m.E. kaum Besserung bringen, die Unterführung für den Radverkehr vielleicht etwas.
Alle diese technischen Lösungen werden aber nie die totale Erlösung bringen. Diese ist nur dann erreichbar, wenn wir den Autoverkehr massiv reduzieren. Die Tourismuswirtschaft ist gefordert, denn die Staus korrelieren direkt mit der touristischen Saison. Warum also nicht mehr Angebotspakete schnüren, wo die Anreise mit Zug und Bus belohnt wird? Warum sich nicht verstärkt für die Einrichtung direkter Züge aus Deutschland und Italien in unsere Zielorte in Südtirol einsetzen? Warum sich nicht für eine höhere Maut auf der Brennerautobahn und auch auf den Mautfluchtrouten, wie dem Vinschgau, einsetzen? Denn ein relevanter Teil des Autoverkehrs ist Transitverkehr. Warum sollen wir unser Steuergeld für Mautflüchtlinge ausgeben?
Eines hat dieses Pfingstwochenende gezeigt: die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wir brauchen einen Systemwandel: Anreise der Gäste mit Zug und Bus, kleine Ortsumfahrungen, die keinen Transitverkehr fördern, technische Umbauten zur Förderung von Rad- und Fußgängerverkehr.

Sigmund Kripp; Partschins

 

HAIKU
DES MONATS Mai 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:

Stille such‘ ich -
Im Feld die Kornblumen
vom Wind bewegt

Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kontakt für die
Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com

 

Dienstag, 14 Juni 2022 15:00

Impressionen Gianni Bodini

Südtirol - Quo Vadis. Machen es uns die Psairer vor oder auf könnten lange Sicht die Matscher ein Vorbild sein? Wir wissen alle, dass die Naturressourcen begrenzt sind: Wasser, Energie und sogar Straßenkapazität sind beschränkt. Wieviel Inszenierung verträgt die Landschaft noch?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it


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