Schluderns/Vuseum - Das Landesamt für Museen und museale Forschung hat 2025 das neue Webportal der Objekte in Museen, Sammlungen und Archiven in Südtirol eingerichtet. Es geht darum alle Kunst- und Kulturgüter von Landesinteresse, alle Objekte von Museen und Archiven zu dokumentieren, zu katalogisieren und zu digitalisieren, um sie über das Webportal für die Öffentlichkeit, die Wissenschaft und das interessierte Publikum zugänglich zu machen. Der Online-Katalog der Sammlungsobjekte aus den Beständen von rund 50 Museen, Sammlungen und Archiven umfasst bereits mehr als 300.000 bewegliche Kulturgüter, Kunstobjekte und historische Fotografien. Nun will das Landesamt das Projekt ausweiten und die Chronisten im ganzen Land miteinbeziehen, damit diese aktuelle und historische Bildobjekte, aber auch Audio- und Videodateien, zum Online-Katalog hinzufügen. Begonnen wird damit im Vinschgau mit dem Aufbau vom Bildarchiv Vinschgau. Das Vintschger Museum hat dabei die Trägerschaft für das Projekt übernommen. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Amt für Film und Medien, dem Amt für Museen und museale Forschung und dem Chronistenbezirk Vinschgau unter der Koordination von Alexander Lutt, dem Bezirkschronisten, MU.SUI-Koordinator und Museums-Mitarbeiter. Alexander Lutt hat bereits mit seinem Chronistenteam aus Schluderns wichtige Vorarbeiten geleistet und zusammen mit Notburga Siller vom Amt für Museen und museale Forschung am 6. Juni 2025 einen ersten Workshop für Vinschger Chronisten im Vuseum in Schluderns abgehalten. Dabei wurde das Programm Axiell und dessen Funktionen vorgestellt und bereits mit dem Hochladen einzelner Bilder und der ausführlichen Bildbeschreibung begonnen. Am Abend gab es eine Vorstellung vom Projekt Bildarchiv Vinschgau durch Alexander Lutt und Notburga Siller, wobei neben mehreren Chronisten aus dem Vinschgau auch BM Heiko Hauser, Karl Ruepp, der neue Kulturreferent von Schluderns, der Amtsdirektor Manuel Gatto vom Amt für Museen und museale Forschung, der Landeschronist Wolfgang Thöni und Anton Patscheider, der Präsident vom Vinschger Museum, anwesend waren. (hzg)
Schlanders - Die Ortstaxe im Tourismusverein Schlanders-Laas wird nicht erhöht. Präsident Karl Pfitscher beruhigte bei der Vollversammlung am 17. Juni 2025: „Wir haben den Punkt zwar auf der Tagesordnung, aber wir haben uns im Vorfeld darauf geeinigt, die Ortstaxe nicht zu erhöhen.“ Von den anwesenden Mitgliedern im Parkhotel Linde in Schlanders kam Applaus. HGV-Chef Manfred Pinzger fand klare Worte: „Wir müssen schon schauen, wo die Decke ist. Wir wären z.B. bei 4 Sterne Betrieben von 3,50 Euro auf 4,50 Euro gegangen. Das ist nicht vertretbar. Wir müssen überhaupt Abstand nehmen von einer Erhöhung.“ Genau das wurde von den Mitgliedern dann auch beschlossen: Keine Erhöhung in den nächsten Jahren.
Thema Nummer zwei, das die Gemüter erhitzte: Die Südtirol Guest-Card Vinschgau, die seit der Digitalisierung mit 1. Jänner 2025 große Schwierigkeiten bereitet und schlichtweg nicht funktioniert. Innerhalb August soll das behoben werden. Fakt ist: Wer aus der Guest-Card austritt, ist auch nicht mehr Mitglied des Tourismusvereins. Der Obolus ist für fünf Jahre zu leisten.
Die Zahlen des abgelaufenen Tourismusjahrs im Feriengebiet Schlanders-Laas zeigen ein kleines Minus bei den Ankünften (49.417) und auch einen leichten Rückgang bei den Übernachtungen (172.322). Wanderungen rund um den Marmor wurden etwa angeboten, verschiedene Verkostungen von Destillaten, Speck, Schokolade usw. oder geführte Biketouren organisiert.
Die Baustellen: „Ramona Kuen von Schlanders Marketing hat uns leider verlassen“, so Pfitscher, „das ist für alle nicht einfach, wir sind dabei eine Lösung zu finden“. Für die Außenstelle Laas konnte heuer noch kein Praktikant gefunden werden. Diese bleibt vorerst geschlossen. Die Abrechnung für das Marmorsymposium „Marmor kristallin“ 2024 läuft über den TV Schlanders-Laas und konnte noch nicht fertig gestellt werden. Pfitscher: „Wir warten noch auf einen Beitrag von der Region. Betreuerin war Karin Meister.“ Mitarbeiter Roman Pircher wird mit Juni gehen, Patrick Batista kommt. Melanie Längerer, seit 20 Jahren beim TV Schlanders-Laas, bleibt hingegen unverzichtbare Stütze.
Erfreulich ist, dass heuer wieder eine kunsthistorische Führung angeboten werden kann, dass das Stabhochsprung-Event wieder stattfindet und auch die Unterhachinger ihr Trainingslager zum 10. Mal in Schlanders aufschlagen.
Über die Neuausrichtung von Vinschgau Marketing - notwendig geworden durch den Austritt der Ferienregion Reschensee und Obervinschgau - berichtete Eva Feichter. Sechs Tourismusvereine, mit Schnals und Sulden zwei Gletscherregionen, haben sich in Vinschgau Marketing neu aufgestellt. 1.550.284 Millionen Nächtigungen verzeichnen diese zusammen. Die Marke, die man sich seit der Abtrennung gegeben hat, lautet: Vinschgau - begehrteste Aktiv- und Kulturregion in Südtirol. Mit Juli wird Latsch der neue Vinschgau-Stützpunkt von Vinschgau Marketing.
Grußworte kamen vom neuen und alten Referenten Manuel Trojer, dem Laaser Vize-BM Johann Thurner, von Manfred Pinzger und Siegmar Tschenett von der Raika Schlanders. (ap)
Trafoi/Hl. Drei Brunnen - Bereits zum 5. Mal gab es am 14. und 15. Juni auf einer Waldlichtung im ehemaligen Sommerheim der Polizeikräfte in der Nähe der Heiligen Drei Brunnen in Trafoi das Südtiroler Kräuterfest mit Erlebniswanderungen, Kräutervorträgen, Workshops, Musik, verschiedenen regionalen Speisen und einem bunten Markt.
von Heinrich Zoderer
Gestartet wurde 2021 mit einem zweiwöchigen Kräuterfest, um inmitten einer atemberaubenden Bergkulisse das alte Wissen über Kräuter und Volksmedizin neu zu entdecken. Organisiert wird das nunmehr zweitägige Fest von den beiden Kräuterexperten Georg Gapp aus Prad und Juliane Stricker Alber aus Göflan und der Bürgergenossenschaft Obervinschgau in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Stilfser Joch, der Ferienregion Ortlergebiet, dem Tourismusverein Prad, der IDM Südtirol, den FNL Kräuterexperten, den Südtiroler Kräuterpädagogen und dem Verein „Freunde naturgemäßer Lebensweise“. Recht umfangreich und vielfältig war das Programm auch beim diesjährigen Kräuterfest. Am Samstag wurde eine naturkundliche Exkursion mit Wolfgang Platter und eine Erlebniswanderung mit der Kräuterpädagogin Andrea Kofler angeboten. Am Sonntag stand eine botanische Wanderung mit Joachim Winkler und ein Wildkräuterspaziergang mit Angelika Gschnell auf dem Programm. Bei den verschiedenen Vorträgen und Workshops ging es um vielfältiges Kräuterwissen, die Heilkraft der Olive, die Bedeutung der Pflanzen in Märchen, um Gewürze und Baumpilze, um Wickel und Auflagen und verschiedene Giftpflanzen. Neben verschiedenen regionalen Speisen, Kuchen und Säften, gab es auch einen Markt mit verschiedenen Produkten. Präsent auf dem Markt bzw. als Produzenten für den Kräutertopf waren: Leander Regensburger und Lorenz Borghi, die Kräuterrebellen und Kräuteranbauer, Martha Stieger vom Kräutergarten Martell, die Hofbrennerei Ausserloretzhof mit hochwertigen Destillaten und Likören, Elisabeth Prugger und Simon Platter vom Greiterhaus, Elisabeth Kössler vom Biobetrieb PflanzGutes, Paria Osanlou vom Kräuterschlössl in Goldrain, Sandra Elisabeth Neumann mit Seifen aus Baumharz, Amalia Wallnöfer mit ihren Hanf- und Bioprodukten, Sarah Eberhöfer von der Beerenschmiede, Lorenz Kainz, der leidenschaftliche Imker, das Stilzer Webnetz, Pfitscher Benjamin aus Nals, Andrea Mazagg aus Trafoi, Sara und Michele aus dem Cembratal, Elisabeth Unterhofer mit Produkten aus Lärchenharz, Waltraud Holzner Winkler aus Kortsch mit Handgewebtem und Geflochtenem aus Pflanzenfasern, Thea Tappeiner mit Keramikarbeiten und Jutta Tappeiner aus Nals mit Naturkosmetik, Tinkturen und Lebenselixieren. Bekannte Lieder der großen italienischen Liedermacher, gesungen von Maurizio Floridia und musikalische Klänge von Maurizio und Roman Untersteiner der Gruppe Cosanostra, gaben dem ganzen Fest eine besondere musikalische Note.
www.herbatio.com
Höferalm - Gemeinsam etwas für unsere Umwelt und unsere Zukunft tun – das liegt uns beim DAS GERSTL ganz besonders am Herzen. Unsere r30 Philosophie ist dabei mehr als nur ein Siegel: Sie steht für Regionalität, kurze Wege und langjährige Partnerschaften mit Produzenten, Landwirten und Firmen aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern. Auch unser Gerstl’s Generationen Kodex zeigt: Wir möchten unsere Heimat so bewahren, dass auch kommende Generationen sie genießen können.
Mit dieser Überzeugung unterstützen wir immer wieder Projekte, die den Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Ein echtes Herzensprojekt war die große Aufforstungsaktion „Schutzwald mit dem DAS GERSTL“ am Mittwoch, 11. Juni, in Zusammenarbeit mit der Forststation Mals. Gemeinsam mit Familie Gerstl und dem DAS GERSTL Unique Team ging es hoch hinaus – zu einem idyllischen Stück Wald oberhalb der Höferalm auf knapp 2.000 Hm. Dort wurden wir von Förster Andreas und Andrea von der Forststation empfangen. Nach einer kurzen Einweisung packten wir alle gemeinsam an: 250 kleine Zirben-, Fichten- und Ahornbäumchen fanden ihren neuen Platz in der Erde.
Mit jedem Spatenstich, mit jedem gesetzten Bäumchen ein neuer Lebens- und Schutzraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Hand in Hand haben wir einen Beitrag für den Schutzwald und damit für die Zukunft unserer Region geleistet.
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Zweifel
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tatsächlich machen soll.“ Unentschlossen, zwiegespalten oder innerlich zerrissen – wer kennt diese Gefühle nicht? Im privaten und beruflichen Bereich holen uns beizeiten Zweifel ein. Heute umso mehr, da das Leben und die Welt komplexer geworden sind. Von Natur aus sind wir immer wieder angehalten, die Weichen neu zu stellen und uns auf anstehende Entwicklungen einzustellen. Zeiten des Zweifelns gehen mit jedem Neuanfang und Fortschritt einher. Altes wird in Frage gestellt oder bestimmte Muster im Umgang mit einem Problem greifen nicht mehr. Wir plagen uns, drehen uns im Kreis und verlieren den sicheren Boden unter den Füssen. Die eigene Unsicherheit und Uneindeutigkeit zulassen und aushalten ist im Grunde eine wichtige Fähigkeit. Sie bewahrt uns vor übereilten Entscheidungen. Erst einmal Atmen, Weiteratmen und damit Zeit gewinnen, empfehle ich meinen Klienten, anstatt sprichwörtlich „das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Die Klarheit stellt sich ein, wenn Kopf und Herz zusammenspielen, die eigenen Motive bewusst und Zusammenhänge verstanden werden. Zweifeln braucht Zeit und Geduld. Kultivieren wir das Zweifeln, so hinterfragen wir uns selbst, übernehmen Eigenverantwortung und sind uns nicht zu schade, auf den anderen zuzugehen.
„Zweifel ist kein angenehmer Zustand, aber Gewissheit ein lächerlicher“, meint dazu der Philosoph Voltaire.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it
Mit CO2-neutralem HVO-Diesel?
Möchte vorausschicken, dass ich absolut nichts gegen Oldtimertraktoren habe. Ich bewundere die Besitzer für ihren Einsatz, den sie aufwenden, um diese Vehikel zu restaurieren und zu pflegen. Man kann sie ohne weiteres auf einem Gelände zur Besichtigung präsentieren.
Was ich aber keinenfalls mehr für zeitgemäß halte, ist, dass diese Stinker teilweise europaweit anreisen und dann tagelang vinschgauweit sämtliche Seitentäler und Bergstraßen in ganzen Kovois befahren. Und als Krönung wird noch das Stilfserjoch in einer riesigen Karavane befahren. Um das alles zu legitimieren, möchte Herr Wegmann den Leuten einreden, dass durch die Verwendung von HVO Diesel die enorme Umweltbelastung aus der Welt geschafft ist. Fakt ist aber, dass ein Dieselmotor erst durch Katalysator, Rußpartikelfilter, Lamdasonde und vor allem durch einen hohen Einspritzdruck sauberer wird. Dazu ein Vergleich: Bei einem alten Diesel wird mit rund 120 – maximal 300 bar eingespritzt, bei den modernen Dieselmotoren mit 2000 bar und mehr. Ein Abgastest würde den enormen Unterschied beweisen.
Pepi Theiner, Schluderns
Psychische Erste Hilfe kann man lernen
Südtirol hat eine großartige Leistung vollbracht. Von 1990 bis 2023 ist die Suizidrate von 20,1 auf 8,9 Opfer pro Jahr pro 100.000 Einwohner gefallen. Dieser Rückgang an Toten von eigener Hand konnte nur gelingen, weil Fachleute und Südtiroler Bevölkerung seit Langem sehr aufmerksam darauf achten, dass schwere psychische Krankheiten und seelische Krisen möglichst nicht tödlich enden. Es ist ein großer Erfolg einer gemeinsamen Anstrengung. Es ist die Leistung eines funktionierenden Netzwerks der Humanität. Aber jedes Suizidopfer ist eines zu viel. Hilfeleistung und Vorbeugung können noch verbessert werden.
Die Abfolge, die wir dazu entwickelt haben, nennen wir Brief Anti-Suicidal Intervention, BASI. Klingt harmlos, ist aber lebensrettende Basis. Es ist das Minimum dessen, was jeder Mensch können sollte. Es umfasst drei Fragen und drei Maßnahmen. Die Fragen sollte jeder auswendig wissen, sie erfordern Mut.
1. Frage: Ich mache mir Sorgen um Sie. Denken Sie an Suizid?
2. Bei Bejahung, bitte die zweite Frage: Wüssten Sie, wie Sie es täten?
3. Lassen Sie sich den Plan genau schildern, falls einer vorliegt. Dann fragen Sie bitte: Haben Sie bereits Vorbereitungen getroffen?
Wenn alle drei Fragen bejaht werden, lassen Sie den Betroffenen nicht mehr alleine und verständigen 112. Wenn die Fragen eins und zwei positiv beantwortet werden, soll der Betroffene möglichst rasch zum Psychiater kommen. Ihn in der Zwischenzeit nicht alleine zu lassen und die Familie einzuweihen, in der Schule die Lehrer, im Krankenhaus Mitarbeiter des Gesundheitswesens, erhöht die Sicherheit. Wird nur die Frage eins positiv beantwortet, drängen Sie bitte den Betroffenen dazu, eine Fachperson aufzusuchen, Hausarzt, Psychologen oder Psychiater, am besten natürlich Psychiater. Vereinbaren Sie den Termin im Beisein des Betroffenen selbst oder lassen Sie ihn das in Ihrem Beisein tun. Dann hat er einen minimalen Betreuungsplan als Hilfe gegen das Chaos der Krise.
Jetzt kommt es ganz eigenartig: Spielen Sie die drei Fragen und mögliche Antworten mit einem anderen Menschen durch. Der eine spielt den suizidalen Patienten, der andere den Helfer, der die Fragen stellt. Wenn Sie das dreimal in beiden Rollen machen, haben Sie alles gut gespeichert und können es auch abrufen, wenn Sie sehr abgelenkt oder gestresst sind. Und Sie haben spielerisch gelernt, Leben zu retten. Psychische Erste Hilfe ist nicht so schwer.
Roger Pycha, Markus Huber und Marco Casazza
Fahrt im JuniDie Junifahrt des Vereins Freunde der Eisenbahn führte heuer nach Laas, wo uns Wilfried Stimpfl empfing und zur Einführung im Bahnhofsgebäude einen Film zeigte. Anschließend besuchten wir den Steinbruchbetrieb von Josef Mayr, wo uns gezeigt wurde, wie aus einem Block Marmor mit ausgefeilter Technik eine reizvolle Skulptur wird. Besonders interessant war für uns die Besichtigung des Geländes mit Schräg und Schmalspurbahn und den Marmorblöcken. Dazu das Bild mit Gruppe mit Präsident Walter Weiss (mit Mütze). Am Nachmittag ging es zum Kirchlein St. Sisinius, wo in der Apsis in moderner Malweise Motive der Schöpfunsgeschichte des Malers Jörg Hofer dargestellt sind.
Walter Weiss, Präsident des Vereines Freunde der Eisenbahn
HAIKU - GEDICHT
Unterm Hagelnetz
gefangen, piepsen hilflos
Vogelkinder.
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an:
helga.gorfer58@gmail.com
Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vinschgau/Südtirol - Für Beeren und Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol kündigt sich ein Erntejahr mit unterschiedlichen Voraussetzungen an: einerseits ungünstige Witterung mit einem regenreichen Frühjahr, auf der anderen Seite im Vergleich zum Vorjahr nur vereinzelte Frostschäden. Die Vermarktungsorganisationen blicken daher mit Optimismus in die Saison.
Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft, sieht für das heurige Jahr gute Erträge von bis zu 450 Tonnen Erdbeeren voraus. „Die Ernte hat am 6. Juni begonnen, die Haupternte findet im Monat Juli statt. Geerntet wird bis in den Herbst hinein bis zum ersten Frost.
Heuer sind wir mit der Ernte einige Tage früher gestartet, insbesondere in den letzten Tagen haben die anhaltend hohen Temperaturen die Reife der Früchte gefördert“, erläutert Brunner. Die Eröffnung der Beerensaison wird im Martelltal wie in den vergangenen Jahren im Rahmen der Marteller Erdbeertage gefeiert. Auftakt ist der Beerentag am Sonntag, 29. Juni mit Anschnitt der Erdbeertorte und Krönung der neuen Erdbeerkönigin, Musik und buntem Rahmenprogramm. Im Anschluss finden zwei Wochen lang eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten rund um die Erdbeere statt.
Die im Vinschgau erwartete Erntemenge bei den Heidelbeeren bleibt stabil, bei den Himbeeren rechnet man hingegen mit einer um 20 Prozent größeren Menge aufgrund von Neupflanzungen. Die Ernteerträge bei den Brombeeren werden sich in etwa verdoppeln, allerdings auf weiterhin niedrigem Niveau.
Kirschen und Marillen: guter Vermarktungsstart erwartet
Die Kirschenernte im Vinschgau wird heuer Anfang Juli beginnen. Auch die Kirschen sind von den Frühjahrsfrösten großteils verschont geblieben. „Die Erntemenge schätzen wir auf rund 500 Tonnen“, sagt Reinhard Ladurner, Verantwortlicher für den Bereich Kirschen beim Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P. „Die derzeit vermarkteten Qualitäten aus Italien sind aufgrund schlechter Witterung in den Hauptanbaugebieten durchschnittlich. Die Ernteprognosen in den alpinen Produktionsgebieten in Norditalien lassen ebenfalls auf keine Rekordmengen schließen. Zudem sind die Ernteerwartungen in ganz Europa sehr niedrig, daher erwarten wir zum Saisonstart gute Absatzmöglichkeiten für unsere Kirschen. Wenn das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt, rechnen wir mit einer guten Qualität der Früchte.“
Hannes Spögler, der beim Verband VI.P für die Marillen verantwortlich ist, schätzt die Lage folgendermaßen ein: „Die Ernteschätzung geht von einer normalen Erntemenge von rund 370 Tonnen Marillen aus, rund 220 Tonnen davon macht die traditionelle Vinschgauer Marille aus. Stabiles und trockenes Wetter vorausgesetzt, rechnen wir mit einer guten Qualität. Die Haupternte beginnt Anfang Juli und endet Mitte August.“
Tartsch - Der St. Veit Markt am 15. Juni auf dem Tartscher Bühel bewies einmal mehr seine besondere Ausstrahlung. Ursprünglich als Ross- und Krämermarkt bekannt, ist er heute ein lebendiger Treffpunkt für den ganzen Vinschgau und darüber hinaus: Pünktlich zum Beginn der Sommerferien. Regionale Produzenten boten Käse, Speck, Brot, Kräuter, Schnäpse, Süßwaren, Handwerk und vieles mehr. Die Tartscher Vereine sorgten für Speis und Trank. Musik, Kinderprogramm und die Kulisse rund um die St. Veit Kirche taten ihr Übriges. Was auffiel: Der Markt war etwas für Jung und Alt. Nicht nur zum Einkaufen – sondern auch zum Reden, Verweilen und Zusammenkommen. Der Markt war ob seiner Größe und der vielen Zelte, wo die Gäste bewirtet wurden, eigentlich ein Bühelfest. Unter den Zelten ergab sich eine Art Zeltfest-Atmosphäre zwischen den Marktständen, dieses Mal begleitet von gleich drei Ziehharmonikaspielern. Dem Tourismusverein Mals zufolge, der die Veranstaltung gemeinsam mit den Tartscher Vereinen auf die Beine gestellt hatte, waren beim heurigen Markt über 90 Stände beteiligt – so viele wie selten zuvor. Veranstaltet vom Tourismusverein Mals und von den Tartscher Vereinen bleibt der St. Veith Markt am Tartscher Bühel was er immer war: bodenständig, echt, offen für alle – und einer der Märkte, bei dem das Miteinander spürbar bleibt - mit kleinem Festcharakter. (uno)
Rabland - Der Feldweg, vom Westen in Rabland Richtung Texelbahn, ist fertig gebaut und befahrbar. Der Partschinser Vize-BM Walter Laimer hat eine große Freude, schließlich war er es, der maßgeblich die Verhandlungen mit den Grundeigentümern geführt, die Planung und die Finanzierung vorangetrieben und den Bau selbst begleitet hat. Der Verfahrensverantwortliche war der Partschinser Gemeindesekretär Hubert Auer. Der vom Algunder Ingenieur Markus Hesse geplante zweispurige Straßenabschnitt samt Einfahrt in die Vinschgauer Staatsstraße SS38 ist von der lokalen Bietergemeinschaft Gögele und Fischer ausgeführt worden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Als Baustellenleiter waren die zwei Firmenchefs Luis Fischer und Albert Gögele tätig. Baubeginn war im November 2024. Einige Schwierigkeiten waren bei der Bachunterführung unter der Staatstraße zu verzeichnen. Der Straßenuntergrund wurde entlang aller Vorschriften nach dem Entfernen des Mutterbodens aufgebaut.
Landesrat Daniel Alfreider und viele Techniker aus dem Landesstraßenbau sind nach der Eröffnung des Kreisverkehres auf der Töll am 11. Juni 2025 direkt zur Eröffnung des Feldweges nach Rabland gefahren. Eine Konstante bei beiden Baustellen ist der Vinschger Teermogul Klaus Mair von der gleichnamigen Prader Firma. Die Einzeichnung sämtlicher Bodenmarkierungen wurden noch am selben Abend fertiggestellt.
Mit dem zweispurigen Feldweg erhofft man sich in der Gemeinde Partschins eine Entlastung der Durchfahrt durch Rabland Oberdorf. Vor allem die Zufahrt zur Texelbahn, zum neuen Campingplatz und zu den Veranstaltungen auf dem Sportplatz kann ab sofort über den Feldweg erfolgen. Überlegungen für eine LKW-Schließung durch Rabland Oberdorf wurden bereits im Gemeinderat geäußert. Mit dem Feldweg wären solche Überlegungen durchaus machbar. (eb)