Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Zweifel
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tatsächlich machen soll.“ Unentschlossen, zwiegespalten oder innerlich zerrissen – wer kennt diese Gefühle nicht? Im privaten und beruflichen Bereich holen uns beizeiten Zweifel ein. Heute umso mehr, da das Leben und die Welt komplexer geworden sind. Von Natur aus sind wir immer wieder angehalten, die Weichen neu zu stellen und uns auf anstehende Entwicklungen einzustellen. Zeiten des Zweifelns gehen mit jedem Neuanfang und Fortschritt einher. Altes wird in Frage gestellt oder bestimmte Muster im Umgang mit einem Problem greifen nicht mehr. Wir plagen uns, drehen uns im Kreis und verlieren den sicheren Boden unter den Füssen. Die eigene Unsicherheit und Uneindeutigkeit zulassen und aushalten ist im Grunde eine wichtige Fähigkeit. Sie bewahrt uns vor übereilten Entscheidungen. Erst einmal Atmen, Weiteratmen und damit Zeit gewinnen, empfehle ich meinen Klienten, anstatt sprichwörtlich „das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Die Klarheit stellt sich ein, wenn Kopf und Herz zusammenspielen, die eigenen Motive bewusst und Zusammenhänge verstanden werden. Zweifeln braucht Zeit und Geduld. Kultivieren wir das Zweifeln, so hinterfragen wir uns selbst, übernehmen Eigenverantwortung und sind uns nicht zu schade, auf den anderen zuzugehen.
„Zweifel ist kein angenehmer Zustand, aber Gewissheit ein lächerlicher“, meint dazu der Philosoph Voltaire.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it