JG-Medienmitteilung
JG: „Liebe Lehrerschaft, die Stimmung kippt“

„Ich bin überzeugt davon, dass es solche Gespräche auch anderenorts letzthin zuhauf gab. Stießen die Forderungen der Lehrerschaft zu Beginn auf Solidarität und auf Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern, nehme ich letzthin einen deutlichen Wandel wahr: Die Stimmung kippt“, stellt Anna Künig fest. Am meisten täten ihr die Familien leid: „Die Eltern, weil sie berechtigterweise darauf hinweisen, dass außerschulische Tätigkeiten und Ausflüge, wie nichts anderes, dazu beitragen, Dinge nicht nur abstrakt zu sehen, sondern sie zu erleben, sie zu begreifen und zu vertiefen. Die Kinder und Jugendlichen, weil Ausflüge enorm dazu beitragen, sich im Klassengefüge wiederzufinden, sich als Gruppe auch außerhalb des Unterrichts zu verstehen. Fallen sie weg, fällt sehr viel Zwischenmenschliches weg, etwas, das Schule ausmacht. Das haben wir auch während Covid gesehen und ich brauche nur an meine Schulzeit denken.“
Künig und die JG sehen den Punkt gekommen, an dem die Initiativgruppen gut daran täten, die Gewerkschaften verhandeln zu lassen. Sei man dann nicht zufrieden, könne man dann immer noch streiken – Streiks zum jetzigen Zeitpunkt seien von der Vorgangsweise und in der Sache falsch.
Künig erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass beträchtliche Gelder im Landeshaushalt reserviert wurden und werden, um der Lehrerschaft entgegenzukommen. „Neben dem Inflationsausgleich und der allgemeinen, strukturellen Inflationsanpassung der Gehälter beginnen jetzt die Verhandlungen für eine zusätzliche, lehrerspezifische und strukturelle Lohnerhöhung ab 2026“, zählt Künig auf.
„Wir fordern die Initiativgruppen auf, einzulenken, im Interesse der Kinder und Jugendlichen, auch im Interesse der Lehrerschaft selbst: Als Außenbetrachter verstehen wir, dass man für das eigene Berufsbild bessere Konditionen, Anerkennung und Wertschätzung will – wir sehen allerdings im Moment nicht, wie dieses Verhalten zu mehr Anerkennung führen kann“, fasst die JG-Vorsitzende abschließend zusammen.