„Wer versorgt Menschen in den letzten Lebenstagen, wenn nicht die Palliativbetreuung?“ – Mit dieser Frage kritisiert Abgeordneter Thomas Widmann, Landtagsfraktion Für Südtirol mit Widmann, die Haltung der Landesregierung zur bestehenden organisatorischen Versorgungslücke in Südtirols häuslicher Palliativversorgung. Statt organisatorisch nachzubessern, wie es dringend notwendig wäre, verweist die Landesregierung auf bestehende Strukturen – und lehnt den Antrag ab.
Widmann fordert, dass jeder Mensch das Recht haben muss, in den letzten Tagen seines Lebens zuhause sterben zu dürfen – ohne bürokratische Hürden und ohne Wartezeiten von bis zu 48 Stunden. „Wenn wir bei allen medizinischen Entscheidungen 48 Stunden brauchen würden, wären wir arm dran“, so Widmann. Besonders kritisch sieht er Fälle, in denen Menschen am Wochenende im Krankenhaus verbleiben müssen, obwohl sie sterbend sind – nicht aus medizinischer Notwendigkeit, sondern weil die Organisation einer häuslichen Betreuung nicht rechtzeitig gelingt.
„In vielen Fällen braucht es in den letzten Tagen kein vollständiges Palliativprogramm, sondern eine schmerztherapeutische Begleitung– und die ist organisatorisch in weit weniger als 48 Stunden möglich. Es ist keine Frage der Struktur, sondern des politischen Willens“, betont Widmann.
Der Antrag zur Verbesserung der häuslichen Palliativversorgung wurde im Landtag mit Stimmengleichheit abgelehnt. Damit bleibt eine wichtige Diskussion offen: Wie kann es gelingen, Menschen auch außerhalb der Bürozeiten ein würdevolles Sterben zu ermöglichen?
Politischer Akt Beschlussantrag Nr. 306/25-XVII Sanität: Versorgungslücke in häuslicher Palliativbetreuung schließen