Franz-Tumler-Literaturpreis - Am 18. und 19. September dreht sich in Laas alles um die Literatur: Der mit 8.000 Euro dotierte Franz-Tumler-Literaturpreis feiert Jubiläum und geht in die 10. Auflage. Die Jury hat nun die fünf Autoren bekannt gegeben, die beim Finale in Laas dabei sein werden und Ausschnitte aus ihren Werken vortragen. Nominiert sind Erstlingsromane, die im Frühjahr 2025 erschienen sind. Die literarische Qualität des Romans „Schweben“ (Zsolnay Verlag) von Amira Ben Saoud überzeugte Juror Gerhard Ruiss. Die Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl nominierte Christina König mit ihrem Debütroman „Alles, was du wolltest“ (Otto Müller Verlag). Der Meraner Literatur- und Musikwissenschaftler Ferruccio Delle Cave - der bei der Jubiläumsausgabe erstmals als Juror dabei ist - schlug Annegret Liepolds Roman „Unter Grund“ (Roman Blessing) für den begehrten Literaturpreis vor. Ricarda Messner wurde von Manfred Papst nominiert, mit ihrem Debütroman „Wo der Name wohnt“, der im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Der Finalist Jan Snela reist mit seinem Roman „Ja, Schnecke, ja“ (Verlag Klett-Cotta) auf Vorschlag von Journalistin Jutta Person an. In den nächsten Ausgaben werden die fünf Romane und Finalisten im Vinschger Wind vorgestellt. Auch die Wahl des Publikumspreisträgers steht in den Startlöchern: Literaturbegeisterte sind aufgerufen, die nominierten Bücher zu lesen und abzustimmen, welcher Roman am besten gefällt. Erstmals ist es neben der Stimmabgabe in den Bibliotheken auch möglich online zu wählen. Die Online-Abstimmung ist über den beigefügten QR-Code zugänglich.
Anna Alber
Tartsch - Am Sonntag, 15. Juni, wurde in der Bichlkirche in Tartsch/Mals das Patrozinium zu Ehren des hl. Vitus (Veit) begangen. Heuer fiel die Patroziniumsfeier auf einen Sonntag, gleichzeitig war es auch der Dreifaltigkeitssonntag (Familiensonntag). Hw. Dr. Florian Pitschl feierte den Festgottesdienst. Musikalisch umrahmt wurde er vom Kirchenchor Tartsch und von Anna Telser an der Steirischen Harmonika.Das Einmalige am Festgottesdienst war, dass dieser in einem künstlerischen Ambiente stattfand. Denn zur Zeit findet in der Kirche St. Veit im Rahmen der Ausstellungstrilogie „+/- Folk“, die Ausstellung „Hofer Hofer +/- Karl Plattner“ statt. Die derzeitige Ausstellung wurde von Othmar Prenner organisiert und vom Brixner Künstler Daniel Costa kuratiert.
Eigentlich hätte das Originalgemälde von Karl Plattner „Die Beweinung Christi“ von der Kirche Maria Schnee in Alsack nach St. Veit gebracht und dort mit den Arbeiten der beiden Vinschgauer Künstler, Jörg Hofer und Kurt Hofer gezeigt werden sollen. Leider ist es nicht dazu gekommen, und so musste man sich mit einem vergleichsweise bescheidenen „Ersatzbild“ begnügen, welches von den beiden Hofer auf ihre Art interpretiert wurde. Kunst polarisiert und so gib es auch hier Stimmmen, die dem Ganzen kritisch gegenüberstehen und solche, die es für gut finden. „Papst Franziskus würde es sicherlich gut gefallen“, sagte ein Besucher.
Kunst hat es in Kirchen immer schon gegeben. Die Pietà ist vielleicht das bekannteste Motiv der christlichen Kunst, das die Trauer Marias um ihren Sohn und den Schmerz über seinen Tod darstellt. Das Bild der Muttergottes mit ihrem toten Sohn hat nicht nur mit Kirche, sondern auch mit Liebe und Schönheit zu tun. Abgesehen von seiner religiösen Bedeutung ist es in vielerlei Hinsicht ein sehr menschliches Bild und in diesem Sinne überall und zu jeder Zeit aktuell.
Im Anschluss an den Patroziniumsfestgottesdienst erfolgte die Segnung des neuen Friedhofweges. Der Tischler Josef Punter aus Tartsch hatte drei schöne Tafeln zum Thema Leben, Tod und Auferstehung angefertigt, die auf dem Weg zum Friedhof aufgestellt wurden. Im Anschluss an die Segnung durch die Wortgottesdienstleiterin Elisabeth Stocker waren alle zu einem Umtrunk eingeladen. (pt)
Schlanders - Individuell - nach persönlichem Geschmack - und mit ganz vielfältigen Ideen verschönerten die Kaufleute und Gastwirte von Schlanders seit Mai ihren Eingangsbereich. Der Hintergrund: Agnes Wielander vom Hotel Goldene Rose initiierte den Wettbewerb „Schlanders macht sich schön“ und konnte 24 Betriebe dafür gewinnen. Bunt erstrahlte und erstrahlt noch bis Herbst die Fußgängerzone Schlanders. Gestrahlt haben auch die Gewinner bei der Preisverleihung am Pfingstsamstag auf dem Dorfplatz in Schlanders. Eine dreiköpfige Jury hatte im Vorfeld anhand von Bewertungskriterien wie Kreativität oder Aufwand und Engagrment die Sieger ermittelt. Die vier erstplatzierten Geschäfte bzw. Gastbetriebe: 1. Platz Domino, 2. Platz Tabaktrafik Spechtenhauser, 3. Platz Schupferwirt, 4. Platz punktegleich Teeshop und Mode Wielander. (ap)
Eine von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss
Brigitte Schönthaler
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Allitz-Tanas
Brigitte ist seit 2018 ehrenamtlich im Bildungsausschuss als Vorsitzende tätig.
BILDUNGSARBEIT
Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Der Bildungsausschuss ist zweierlei: Bei uns eine motivierte Gruppe von ehrenamtlich Tätigen, die versuchen, in den einzelnen Fraktionen hinzuhören, was gewünscht und gebraucht wird und dies dann auch umzusetzen.
Die Bildungsausschüsse landesweit sind gut organisierte, öffentlich finanzierte Einrichtungen, die mit den Ehrenamtlichen in den Dörfern für die Menschen vor Ort arbeiten und allerlei auf die Beine stellen
Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Na ja, damals war es eher eine Notlösung. Der langjährige Ausschuss wollte und konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr weitermachen. Und den BA einfach auflösen und auf die ganzen Aktionen im Dorf verzichten, das war auch keine Option. Also haben sich einige Personen bereiterklärt, es zu versuchen und weiterzumachen. So hat sich eine neue BA-Gruppe gefunden und Bewährtes weitergeführt und Neues initiiert
Was ist für dich lebenslanges Lernen?
Offen sein für Neues, sich fortbilden, Vorträge und Kurse, mit Menschen ins Gespräch kommen, im Austausch sein, neue Herausforderungen annehmen…
Welches Bildungsangebot kam gut an?
Oh, da gibt es eine ganze Reihe: unsere Bildungsfahrten, unterschiedliche Veranstaltungen an besonderen Orten (z.B. in den Ateliers der Laaser Künstler) dazu gehören natürlich in Laas die Literaturveranstaltungen, die immer gut besucht sind. Der Tumler-Preis feiert heuer die 10 Ausgabe. Ich persönlich freue mich immer, wenn neue Ideen vor Ort entwickelt und für die Menschen vor Ort erfolgreich umgesetzt werden. Dazu fallen mir ein: die Talente-Reihe in Tschengls, die Wirtshausgeschichten mit Armin u. v. m. Und natürlich gibt es viele Veranstaltungen, die mit der Bibliothek oder den Vereinen umgesetzt werden (Literaturrunden, Spieletage, beim Looser Liachtl, s’Blattl…)
GESELLSCHAFT
Was kann man von jüngeren Menschen lernen?
Ihre Unbekümmertheit; ihre Offenheit und den Wagemut; vieles, was die neuen Medien und die digitale Welt betrifft
Was kann man von älteren Menschen lernen?
Einen reichen Erfahrungsschatz, Wissen und meistens die nötige Portion Gelassenheit
Welche Fake-News möchtest du nie mehr hören?
Ich bin schon zufrieden, wenn ich Fake-News erkenne. Oft wünschte ich, dass mehr positive Nachrichten gedruckt, gesendet und verbreitet würden. Und manche mit ihren Meinungen und negativen Kommentaren zurückhaltender wären
Was ist schlimmer – nicht schaffen oder nicht probieren?
Eindeutig nicht probieren. Etwas schafft man immer
PRIVATES
Letzter Theaterbesuch?
Im Mai, eine Superwoche mit gleich mehreren Theaterbesuchen: Laatsch, Bozen, und Schlanders. Dreimal wunderbare Aufführungen und dreimal ganz anders
Lieblingsort in der Freizeit?
Im Garten oder auf dem Radl durch unser Land
Auswandern – wohin?
Gar nicht. Dafür aber gerne verreisen, um bei der Rückkehr festzustellen, wie schön es bei uns ist
Welche Themen regen dich auf?
Aufregen bringt nichts, den Kopf schüttle ich aber mehrmals am
Tag
Letztes Mal herzhaft gelacht?
Weiß ich gar nicht, es gibt aber immer wieder viel zu lachen und zu schmunzeln
Wieviel Zeit am Tag gehört dir?
Die Zeit, die ich mir nehme. Es könnte aber gerne mehr sein
Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Banklsitzen bei meinen Großeltern und ihren Erzählungen lauschen, das unbeschwerte Spielen mit den Nachbarskindern, Sommergewitter, wo sich alle zum Schutz im Auto zusammendrängen und Witze erzählt werden…
Titel deiner Autobiografie?
Dazu wird es nicht kommen. Ich gehöre zu denen, die lieber lesen als schreiben
Bezirksservice Vinschgau
Glurns - Venosta Festival 2025: Musik, Film und Begegnungen in historischer Kulisse
Das Venosta Festival präsentiert auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm mit hochkarätigen Künstlern und spannenden Veranstaltungen. Im historischen Städtchen von Glurns erwartet die Besucher unvergessliche Erlebnisse.
Ein grenzenloses Kultur- und Musikvergnügen im Dreiländer Eck! Die Venosta Festival Event-Reihe stellt die Kultur in den Fokus. Mit verschiedenen Acts und Performances aus dem 3-Ländereck, Südtirol, Österreich und der Schweiz, werden die kulturelle Vielfalt und die Verbundenheit unserer Gebiete gefeiert.
Am 30. Mai haben wir den Auftakt des Venosta Festivals 2025 mit der Schweizer Schlagerkönigin Beatrice Egli und ihrer Band gefeiert.
Nun freuen wir uns auf das zweite Event, welches am 8. August seine erste Ausgabe feiert. Das Mountainstory Bergfilmfestival verspricht einen unvergesslichen Abend voller beeindruckender Bergfilme und inspirierender Geschichten.
Das Bergfilmfestival bietet die ideale Gelegenheit, die faszinierende Welt der Berge durch die Linse talentierter Filmemacher, wie zum Beispiel Daniel Hug mit Simon Gietl und Roger Schaeli und ihrem Film „Meru – The ascent oft the goldfish“ und vielen weiteren zu entdecken. Besucher können sich auf eine vielfältige Auswahl an Dokumentationen, Abenteuerfilme und persönlichen Geschichten freuen. Auch lokale Filmemacher wie Philipp Egger und Michael Tscholl mit Clara Schönthaler präsentieren ihre Werke. Moderiert wird dieses spannende Event von Alpinist Simon Messner.
Das neugegründete Bergfilmfestival möchte nicht nur unterhalten, sondern auch sensibilisieren und zum Nachdenken anregen. Es soll eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen sein. Die Förderung von lokalen Filmemachern liegt uns am Herzen.
Für das leibliche Wohl sorgen die Vereine des Laubenkomitees von Glurns. Das Mountainstory Bergfilmfestival findet in Zusammenarbeit mit der Nacht der Kultur in Glurns statt.
Wir freuen uns auch zahlreiche Besucher und einen Abend voller Inspiration, Abenteuer und Gemeinschaft! Die Tickets sind online und in den Informationsbüros Reschensee erhältlich.
Mehr Infos und Tickets unter www.venosta-festival.com
Schleis - In der letzten Unterrichtswoche in der Grundschule von Schleis stand das Thema Nachhaltigkeit und Kreativität im Mittelpunkt. Anlass war die große Menge an Mundschutzmasken, die während der Pandemie angefallen sind. Statt diese wegzuwerfen, entwickelten die Schüler/innen gemeinsam mit ihren Lehrer/innen ein besonderes Upcycling-Projekt. Das Herzstück des Projekts waren zwei überdimensionale Mobile, die aus beschädigten Hula-Hoop-Reifen gefertigt wurden. Die Kinder bastelten aus den Masken Federn, die sie in unterschiedlichen Höhen an die Reifen hängten. So entstanden kreative Kunstwerke, die die Bedeutung von Wiederverwertung und Umweltschutz auf anschauliche Weise vermitteln.
Neben den Mobile wurden auch vorhandene Holzfiguren am Pausenhof Zaun neu gestaltet. Sie wurden bemalt und wetterfest gemacht, um auch in den kommenden Jahren Freude zu bereiten. Für das leibliche Wohl sorgten die Eltern von Schleis mit einem reichhaltigen Buffet, das den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften eine ausgiebige Stärkung bot.
Das Projekt zeigt, wie Kreativität und Gemeinschaftssinn in der Schule dazu beitragen können das Umweltbewusstsein zu fördern und gleichzeitig Spaß zu haben. Ein gelungener Beitrag für eine nachhaltige Zukunft!
Die Vinschger sind weitum bekannt als gute Geschichten- und Märchenerzähler. In vielen Situationen reicht eine einzige Wahrheit aber nicht aus, den Sachverhalt ordentlich zu erklären, deshalb muss eine zweite oder dritte Version noch keine Lüge sein. Wo gestritten wird, wo es unterschiedliche Auffassungen gibt und wo mehr als eine Meinung Platz hat, wird viel weniger gelogen als anderenorts. Ein tatsächliches Märchen jedoch erzählt uns der Mythos über den Vinschger Sonnenberg. Die früher sehr geschäftstüchtigen Vinschger hätten alle schönen Eichen- und Lärchenstämme des Sonnenberges an die Venezianer verkauft und dafür einen trostlosen Berghang geschaffen. Ein anderes Märchen sähe die Vinschger Waale gern als eine Erfindung Roms. Die Römer jedoch kannten diese Art Wasserleitungen gar nicht, ihre Spezialität waren die Aquädukte für die Versorgung der städtischen Bäder und Brunnen. Der Name „Waal“, früher auch Wal oder Wall geschrieben, angeblich abgeleitet vom lateinischen „aqualis“, sollte den Zusammenhang herstellen. Tatsächlich aber gibt es weder in Rom noch im Lateinischen eine Wasserleitung oder einen Kanal namens „aquale“. Diese Bezeichnung ist eine Erfindung klösterlicher Schreibstuben viel späterer Zeiten. Ohne Zweifel hatten Römer, Etrusker und Griechen vereinzelte Bewässerungsgräben angelegt, aber kein ausgedehntes, weite Flächen überspannendes System wie wir es kennen. Dazu fehlten die politischen und sozialen Voraussetzungen. Die Ländereien Roms standen als große Besitzungen (Latifundien) im Eigentum weniger Familien, die Arbeiter auf den Feldern und in den Weinbergen waren nicht die Bauern, sondern Sklaven. Jener Typus Waale, wie wir sie kennen, sind eingebunden in ein System, sie sind eine Leistung vieler kleiner Grundeigentümer, welche sowohl den Bau als auch die Instandhaltung und den eigentlichen Betrieb in Eigenverwaltung übernehmen. Kleinteilige bäuerliche Besitzverhältnisse waren in christlichen Landen vor Ankunft der Muslime unbekannt. Aller Grundbesitz lag in Händen des Adels und der Kirche. Diese beiden Eigentümer existieren in muslimischen Ländern nicht.
Auf unserem Kontinent gibt es genaugenommen nicht mehr als fünf Standorte dieser Art der Bewässerung: In Andalusien, auf Sizilien, im schweizerischen Wallis, in Aosta, im Vinschgau und seinen unmittelbaren Nachbarräumen. In jedem dieser Gebiete hat sich ein eigener Name für die Wasserleitungen entwickelt: Ru in Aosta, Suonen oder Bisses im Wallis, Waale im Vinschgau (Bual oder Ual in Graubünden), Saja auf Sizilien und Acèquia in Andalusien. In den beiden ältesten und umfangreichsten Waal-Landschaften, Sizilien und Andalusien, sind die Benennungen aus dem Arabischen übernommen. Mit den spanischen Conquistadoren gelangte die „Acèquia“ später auch nach Süd- Mittel und Nordamerika. In Andalusien finden wir noch heute sehr viele, bis hoch hinauf in der Sierra Nevada angelegte Waale, die im Kontext kleinteiliger Landwirtschaft vor etwa 1000 Jahren errichtet und noch heute so verwaltet werden. Es gibt dort den Waaler (acequiéro) die Waalerhütte (caseta de acequiéro) und die „Róad“ (rota), einen durch alle Interessenten (Comunidad de Regantes) rotierenden Wasserbezugszeitraum. Die gemeinschaftliche Aufgabe zur Säuberung der Gräben im Frühjahr und die gemeinsamen sommerlichen Arbeitseinsätze zur Instandhaltung sind hier wie dort ein Merkmal der Waale und Acequias. In Valencia tagt seit dem Mittelalter jeden Donnerstag das „Wassergericht“ (Tribunal de las àguas), um alle Fragen rund um die Bewässerung zu besprechen und Weisungen zu erteilen. Dieses Tribunal setzt sich zusammen aus Vertretern der einzelnen Bewässerungsdistrikte, verhandelt seit muslimischen Zeiten ohne Protokoll und genießt trotzdem amtlichen Rechtsstatus.
Während die frühesten Bewässerungsanlagen in Tirol und Graubünden kaum vor dem 14. Jahrhundert entstanden sind, wurden die andalusischen „Waale“ schon viele Jahrhunderte früher angelegt. Das Wissen um die Bautechniken und Verwaltungsprinzipien gelangte von dort über das Piemont und das heute schweizerische Wallis auch zu uns. Die Präsenz der Sarazenen bzw. Muslime in den West- und Zentralalpen ist in mehreren Dokumenten nachgewiesen. Diese vor allem aus Nordafrika oder Spanien angekommenen „Berber“ spielen auch in der Wiederaufrichtung des Bergbaues und bei der Anlage neuer Trassen und Brücken der Alpenüberquerenden Handelswege eine wichtige Rolle.
Auf Sizilien wird die Zeit des dominio Arabo-Normanno, (ca. 800-1250) als die Blütezeit der Insel, als „Età d‘Oro“ bezeichnet. In genau jener Zeit wurden die bewässerbaren Terrassen und Gärten angelegt, Land- und Agrarreformen umgesetzt und erstmalig jene Produkte angebaut, die Sizilien noch heute charakterisieren.
Ein Märchen aus der Optionszeit erzählt uns, dass unfolgsame Südtiroler, die nicht nach Deutschland auswandern wollten, zur Strafe nach Sizilien gebracht würden! Es wäre zwar der größtmögliche Gegensatz anzunehmen, jedoch ganz so fremd hätte sich die Insel nicht präsentiert: Die Heiligen werden gleich feierlich herumgetragen wie hierzulande, bei Kirchenfesten wird geböllert und gekracht, die Obstgärten und Rebstöcke werden mit „Wasser-wâsser“ zum Blühen gebracht.
Erich Kofler Fuchsberg
Wie klingt der perfekte Start in die Sommerferien? Für uns ganz klar: Musik, Freunde, gute Stimmung – und ein Fest, das in Erinnerung bleibt.
Genau das wollten wir mit unserem „Schual aus Festl“ schaffen – und es ist uns gelungen. Am 13. Juni wurde die Matscher Au zum Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Bezirk. Anlass war unser 40-jähriges Jubiläum als Jugenddienst Mittelvinschgau – ein schöner Moment, um gemeinsam zu feiern.
Ob sportlich aktiv beim Volleyball oder Klettern, tiefenentspannt in der Sofaecke der Chill-Out-Lounge oder neugierig in unserer Kreativecke – jeder konnte seinen Platz finden. Kulinarisch verwöhnt wurden wir u.A. mit Pommes, Frühlingsrollen und veganen Burgern. Und als die Sonne langsam unterging, sorgten unsere DJs für den perfekten Soundtrack zur Sommernacht.
Doch es ging nicht nur ums Feiern: Die WK Jugend Schlanders und der AVS Schlanders zeigten, was ehrenamtliches Engagement bedeutet – und luden etwa zum Klettern an einem gesicherten Baum ein. Auch die Mobile Jugendarbeit Vinschgau und die Nachteulen von streetlife.bz waren mit dabei: In ihrer Chill-Zone wurde gemalt, geredet und über wichtige Themen informiert.
Was bleibt? Ein Abend voller Begegnungen, Energie und Gemeinschaft.
Genau so stellen wir uns Jugendkultur vor. Und genau so darf der Sommer beginnen!
Zwei Wochen vor Muttertag wurde es in den Jugendtreffs fResch in Reschen und Juze Hoad in St. Valentin kreativ und farbenfroh: Unter der fachkundigen Anleitung der erfahrenen Glaskünstlerin Franziska Staffler meldeten sich zehn Jugendliche, um im fResch Reschen einzigartige Geschenke für ihre Mütter zu gestalten. Die Aktion wurde vom Bildungsausschuss unterstützt und war ein voller Erfolg.
Franzi Staffler, die mit edlem Glas aus Venedig arbeitet und daraus kunstvolle Schmuckstücke, dekorative Teller und Außendekorationen zaubert, brachte nicht nur hochwertiges Material, sondern auch jede Menge Know-how mit. Die Jugendlichen entwarfen eigene Kettenanhänger, die anschließend in Franzis Spezialofen gebrannt wurden – ein echtes Highlight und ein ganz persönliches Muttertagsgeschenk.
Doch damit nicht genug: Auch im Mai und Juni wurde es in den Jugendtreffs nicht langweilig. Im Juze Hoad zauberten die Jugendlichen unter anderem selbstgemachte Frühlingsrollen, bemalten Blumentöpfe samt Blume zum Muttertag, probierten sich an spanischen Tortillas mit Feigen-Dip und Kids der 5. Klasse Grundschule genossen Bubble Tea. Viele kleine, kreative Aktionen rundeten das abwechslungsreiche Programm ab.
Im fResch Reschen war die Feuerwehrprobe mit der Freiwilligen Feuerwehr Ende Mai ein echtes Highlight: Mit Drehleiter und Rauchsimulation konnten die Jugendlichen hautnah erleben, was es heißt, Teil eines Einsatzes zu sein. Außerdem gab es einen Filmnachmittag, selbstgemachte Churros und einen 5. Klasse Grundschultreff mit leckeren Schokofruchtspießen – ein Programm, das allen Beteiligten große Freude bereitete.
Ein besonderes Highlight im öffentlichen Raum: Der neu gestaltete Dorfplatz in Reschen. Unter Anleitung zweier versierter Graffiti-Künstler und mit viel Engagement gestaltete eine Gruppe interessierter Jugendlicher eine farbenfrohe Wandfläche mit. Die Aktion wurde von der Mobilen Jugendarbeit Vinschgau organisiert und brachte frischen, kreativen Wind ins Dorfzentrum.
Auch gemeinsame Ausflüge durften nicht fehlen: Mitte Mai ging es für beide Treffs ins neue Gerstl Family Retreat Hotel in Reschen. Dort wurden die Jugendlichen vom freundlichen Hotelpersonal herzlich empfangen, konnten sich bei einem Eis stärken, die hauseigene Rutschbahn ausprobieren und erhielten eine spannende Führung durch das moderne Haus.
Bildungszentrum Schlanders - Imponierend, beeindruckend - so kann man die Arbeiten der Absolventen der 5. Klasse der BFS für Metalltechnik und Robotik am Bildungszentrum Schlanders bezeichnen; entstanden im Rahmen der Maturavorbereitung - gleichsam als Krönung der Ausbildung. Dabei handelt es sich durchwegs um innovative Entwicklungen, um ausgeklügelte Marktneuheiten, die in technischen Kreisen auf Interesse stoßen dürften.
So hat Andreas Pinggera ein Entrindegerät für Bäume mit Borkenkäferbefall entworfen. „Ich wählte dieses Projekt, weil ich mich gerne im Wald aufhalte und mit der Motorsäge arbeite. Ein Entrindegerät kann der Forstverwaltung helfen, im Kampf gegen den Käfer bessere Resultate zu erzielen. Ziel ist es, mithilfe des Gerätes die Baumrinde so schnell und sauber wie möglich zu entfernen bzw. zu zerstören, damit die Larven vernichtet werden und dem Käfer der Brutraum genommen wird“, so der Schüler.
Ein Extruder, der zur Klärschlammentwässerung dient, wurde von Manuel Auer konzipiert. Funktionsweise: Durch zwei Keilwellen mit montierten Segmenten wird der Schlamm verdichtet. Unterschiedliche Steigungen und Geometrien der verschiedenfarbigen, spiegelbildlich angeordneten Segmente ermöglichen eine effektive Komprimierung. Ein 220-kW-Motor liefert die nötige Kraft. Die durch die Reibung erzeugte Wärme bewirkt, dass über ein Mantelrohr Warmwasser zurückgewonnen wird. Letztendlich wird der Schlamm durch eine Lochscheibe gepresst, als Pellets geformt, von rotierenden Messern abgeschnitten und über ein Förderband in Container oder Big Bags transportiert.
„Besonders motivierend war für mich die Idee, ein System zu gestalten, das durch seine einfache Konstruktion und kostengünstige Umsetzung auch für kleinere Betriebe oder Start-ups zugänglich ist. In der heutigen Zeit, in der Automatisierung immer mehr an Bedeutung gewinnt, kann das Projekt auch Unternehmen mit begrenztem Budget ermöglichen, die Prozesse effizienter zu gestalten“, resümiert Dominik Sandor über einen von ihm ausgetüftelten automatisierten Kartonspender. Angetrieben von zwei 2-Schritt-Motoren sorgt ein Auswurfmechanismus dafür, dass Karton -oder Plastikschalen einzeln auf ein Förderband gegeben werden. Die ausgegebene Schale wird der Dosieranlage ADS 200/4 zugeführt, mit Beeren befüllt, die gleichzeitig gewaschen und gewogen werden. Vorteil: der Verpackungsprozess erfolgt effizienter und hygienischer.