Wandern - Die Bruggeralm liegt im Zerzertal und für Wanderer leicht zu erreichen. Bewirtschaftet wird die Alm von Dominik Paulmichl (im Bild rechts), dem Bruder von Marco. Dominik ist ein erfahrener Senn, der für seine Käseherstellung bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Die Alm ist von Mai bis Oktober geöffnet. (sam) Im Bild: v. l. Alex, Marco und Dominik
Fußball - Die Serie D ist die vierte Liga in Italien und gilt als semi-professionell. Diese Liga ist in mehrere Gruppen aufgeteilt, der FC Obermais wird in der Gruppe C (Girone C) an den Start gehen. (sam)
Wolfgang Platter, zum Kirchtag in Laas, St. Johannes der Täufer, 24. Juni 2025
„Und wieder blühet die Linde am quellumrauschten Gestein“
ist ein bekanntes deutsches Volkslied.
Einer der zwei platzprägenden und schattenspendenden Bäume am Laaser Dorfplatz ist eine Linde. Sie wurde zum 60. Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef im Jahr 1908 gepflanzt.
Botanische Systematik
Die Familie der Lindengewächse (Tiliceae) umfasst weltweit 400 Arten in 45 Gattungen. Die Mehrzahl der Arten sind Tropengewächse. Fünfzig verschiedene Lindenarten wachsen in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. In der heimischen Waldbaum-Flora gibt es die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Beide Arten gleichen sich stark. Beide sind als Wald- oder Alleebaum oder auch freistehend geschätzt. Sie gleichen sich so sehr, dass selbst Kenner sie nicht immer unterscheiden können. Am besten eignet sich das Blatt zur Unterscheidung: Die Blätter der Sommerlinde sind beidseitig behaart, während die Blätter der Winterlinde auf der Oberseite und am Blattstiel keine Härchen haben, unterseits in den Blattachseln aber kleine braune Haarbüschel tragen. Linden können sehr alt werden. Ihre Lebensdauer kann 1.000 Jahre erreichen. Junge Linden sind im Wald von Wildverbiss betroffen. Linden sind sehr sturmresistent und auch resistent gegen Trockenheit. Die Sommerlinde kann ihre Blätter verlieren und wieder neu ausschlagen, wenn sie erneut Wasser bekommt. Die Winterlinde erträgt bei Überschwemmungen in Auwäldern zwei Monate im Wasser. Linden haben keine gefährlichen Parasiten, häufig Milbengallen als spitze rote Pünktchen auf den Blättern.
Zähe Rinde
Der lateinische Name der Linde „tilia“ leitet sich vom griechischen „tilos“ ab, der Bezeichnung für die innere Rinde. Diese hatte dem Menschen jahrelang zur Herstellung von Bast gedient, aus dem verschiedene Gegenstände geflochten wurden: Seile, Körbe, Matten, Kleider und Schuhe. Als Rohstoff für neolithische Körbe oder für Lapti (russische Sandalen aus Rinde) gehörte die Linde seit jeher zum Alltag der Menschen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden jährlich noch Tonnen von Lindenbast gewonnen. Diese Bastfasern bestehen aus toten Zellen, die 2-4 Millimeter lang sind, was für eine Zelle bereits sehr viel ist. Andere Pflanzen gehen noch weiter: 5 bis 50 mm beim Hanf, 4-66 mm beim Leinen und sogar 25 Zentimeter bei der Ramiepflanze, einer Brennessel-Art.
Zartes Holz
Das weiche, homogene Holz der Linde lässt sich gut bearbeiten und ist deshalb das perfekte Holz für Schnitzer und Bildhauer. In Kirchen ist Lindenholz allgegenwärtig: Heiligenstatuen, Krippenfiguren, Altäre sind sehr oft aus Lindenholz geschnitzt.
In Dänemark hat man in einer Erdschicht aus dem Mesolithikum einen 9,5 m langen und 65 cm breiten Einbaum gefunden, der aus der Zeit um 3.300 v. Chr. stammt und ganz aus Lindenholz besteht. Holzkohle aus Lindenholz war Bestandteil des Kanonenpulvers, wurde aber auch zur Zahnpflege eingesetzt. Noch heute ist die Holzkohle aus Lindenholz ein begehrtes Material zum Zeichnen.
Der Baum der Bienen und Blattläuse
In den Blüten der Linden versteckt sich ein reichhaltiger Nektar. Die Bienen sammeln nicht nur den Nektar aus dem Blüteninneren, sondern sie sammeln auch den Honigtau auf den Blättern. Dieser entsteht, wenn Blattläuse den Saft aus den Blättern sammeln und später wieder ausscheiden. Die Bienen sind gierig nach diesem süßen Abfallprodukt der Blattlaus. Lindenhonig besteht demnach nicht nur aus Nektar, sondern auch aus Honigtau. Honig ist bestimmt eines der ältesten, vom Menschen gesammelten Naturprodukte. Bevor die Bienen gezähmt und in Bienenstöcken gehalten wurden, war ihr süßes Produkt nur für denjenigen zu finden, der die Natur genügend gut kannte. Im Mittelalter bohrten Honigsammler große Löcher in die dicksten Lindenäste, damit sich ein Bienenschwarm dort einnisten konnte. In Wäldern mit vielen Linden, Weißtannen und Weiden markierte man Bäume, in denen sich Schwärme eingenistet hatten. Der Besitzer der Bäume, oftmals ein Lehensherr, stellte Honig-Wächter auf, um sein Recht über das süße Produkt zu verteidigen. Der orangengelbe, flüssige und gut riechende Lindenhonig besitzt dieselben beruhigenden Eigenschaften wie der Lindenblütentee. Die Substanz, die den besonderen Duft der Lindenblüten verursacht, ist das Famesol. Es wurde erstmals 1923 von Leopold Ruzicka in Zürich erforscht, der 1939 den Nobelpreis für Chemie erhielt.
Symbolik
Die Meswaki-Indianer nennen die Linde Schnurbaum, da ihre Fasern bei der Jagd oder beim Fallenstellen als Schnüre dienten. Sie machten daraus unter anderem sehr reißfeste Netze. Die Schnur- und Bänder-spendende Linde gilt dann auch als Baum der Ehe und der Hochzeit. In den deutschsprachigen Ländern und im Osten Frankreichs steht oft eine Linde auf dem Dorfplatz, vor der Kirche oder am Eingang des Friedhofs. Die Linde auf dem Laaser Dorfplatz ist eine Sommerlinde. Man traf sich unter der Linde, um sich zu beraten und um über die Angelegenheiten von Kirche und Gemeinde zu diskutieren. Im Mittelalter saß man im Schatten von Linden auch zu Gericht.
Die Blätter der Linde sind herzförmig. Wegen der Ähnlichkeit des Lindenblattes mit dem menschlichen Herzen ist die Linde auch das Symbol für Liebe und Treue. Unter Linden wurde häufig getanzt. Franz Schubert vertonte das Gedicht „Der Lindenbaum“ aus dem Gedichtszyklus „Winterzeit“ (1794-1807) von Wilhelm Müller, in dem dieser die Linde als Freundin und Zeugin seiner Liebe und seines Leidens beschreibt:
Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
So manches schöne Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immerfort. (…)
Schlanders ist anders. Sagt man. In Schlanders weiß man diesen Slogan ganz unterschiedlich mit Inhalten zu füllen. Politisch wie auch wirtschaftlich. Fakt ist: Schlanders ist als Hauptort der Mittelpunkt des Vinschaus. In keiner anderen Gemeinde spielt der öffentliche Sektor eine so große Rolle wie hier.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Schlanders ist der Hauptort des Vinschaus. Schlanders ist Mittelpunktgemeinde, ist Verwaltungs- und Schulzentrum im Vinschgau. In Schlanders steht das Krankenhaus und die Bezirksgemeinschaft. Und: Schlanders hat den höchsten Kirchturm weitum. Die Fraktionen Vetzan, Göflan und Kortsch haben ihre eigenen Vorzüge wie etwa den Marmor.
In Schlanders dominiert - wirtschaftlich gesehen - zweifelsohne der öffentliche Sektor. Das Krankenhaus Schlanders ist eine maßgebende Einrichtung für den ganzen Vinschgau. 1958 wurde es gebaut und garantiert seitdem die Gesundheitsversorgung im ganzen Tal. Evelyn Reinstadler vom Gesundheitsbezirk Meran erklärt auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Ich teile Ihnen mit, dass zum heutigen Stand 430 Personen mit einem anhängigen Arbeitsverhältnis im Kranken haus Schlanders tätig sind.“
Eine stolze Zahl, die belegt: Das Krankenhaus ist auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung – auch wegen der Bandbreite der Arbeitsplätze, die von hochqualifiziert bis niederschwellig reicht.
Daneben ist auch in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ein beachtliches Stellenangebot zu finden. „Der Stellenplan der Bezirksgemeinschaft Vinschgau wurde im Jahr 2024 angepasst, u.a. wegen der Übernahme des Ortspolizeidienstes. Er sieht nun genau 203,16 Stellen (Vollzeitäquivalente) vor“, sagt Rupert Pfeifer, der Zuständige für das Personal in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau.
Schlanders ist auch Schul- und Verwaltungszentrum. Vor diesem Hintergrund sind hier eine ganze Reihe von Landes-ämtern Zuhause. Vertreten sind in Schlanders auch sämtliche Landesverbände – als verlängerter Arm der Hauptsitze in Bozen. Dass der öffentlichen Sektor in Schlanders mit 1.470 Arbeitsplätzen den Arbeitsmarkt bestimmt, hat aber auch mit dem Hauptort als Schulzentrum zu tun. Der Schulsprengel Schlanders, das Oberschulzentrum, das Berufsbildungszentrum und die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch decken zusammen ein buntes Aus- und Weiterbildungsangebot ab. Zum SSP Schlanders zählen die GS Schlanders, Kortsch, Göflan, Vetzan, Martell und die MS Schlanders. Insgesamt 650 SchülerInnen verteilten sich im Schuljahr 2024/2025 auf die Schulstellen. Um den Schulbetrieb kümmerten sich insgesamt 124 Mitarbeiter.
Zum Oberschulzentrum Schlanders zählen das Real- und Sprachengymnasium, die TFO und die WFO. Ihre Ausbildung am OSZ Schlanders absolvierten im abgelaufenen Schuljahr 559 SchülerInnen, die von 90 Lehrpersonen und Mitarbeiterinnen für Integration unterrichtet und begleitet wurden.
Haus SlaranusaDas Haus Slaranusa in Schlanders wird von der Lebenshilfe geführt. Die Lebenshilfe ist ein sozialer und nicht-gewinnorientierter Verband, der Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen unterstützt. Im Wohnbereich leben derzeit 23 Personen. Der große Teil der BewohnerInnen arbeitet untertags im Arbeitsverbund - betreut von 46 InklusionsmitarbeiterInnen in verschiedenen Werkstätten und in zwei Außengruppen. Im Dorfladen in der Göflanerstraße 5 und im Haus Slaranusa werden die Produkte, die in den Werkstätten hergestellt werden, zum Verkauf angeboten. Das Team der Lebenshilfe in Schlanders setzt sich aus 59 Personen zusammen, die in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Service tätig sind.
25 Personen arbeiteten zudem in der Verwaltung und anderen Bereichen, um den Schulbetrieb am Laufen zu halten.
Im Berufsbildungszentrum Schlanders waren hingegen 503 Schüler eingeschrieben und 88 Lehrpersonen und MitarbeiterInnen beschäftigt“, sagt Direktorin Virginia Tanzer zum Vinschgerwind. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch hatte im abgelaufenen Schuljahr 106 eingeschriebene SchülerInnen. Um den Schulbetrieb kümmerten sich 24 Lehrkräfte und Mitarbeiterinnen für Integration in Voll- und Teilzeit. Dazu kommen 15 Mitarbeiterinnen, die das Heim und den Schulbetrieb am Laufen hielten. Abseits davon hat Schlanders als einzige Gemeinde im Vinschgau einen italienischen Kindergarten und einen italienischen Schulsprengel. Zu den öffentlichen Arbeitgebern zählt auch die Gemeinde Schlanders. Diese sichert 68 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz.
Die größten privaten Arbeitgeber. Schlanders hat mit der Recla AG einen Leitbetrieb mit weltweiter Bedeutung. Das Unternehmen wächst sichtbar – im Gewerbegebiet in Vetzan (s. Bericht rechts). Der Bau In dritter Generation wird die Recla AG nun geführt. Eine kleine Rückblende zeigt die enorme Entwicklung: Als Exportbetrieb mit 12 Mitarbeitern hat Recla angefangen. „Derzeit sind 330 Mitarbeiter in der Recla AG beschäftigt“, sagt Heidi Hafele, die Marketingleiterin, auf Nachfrage vom Vinscherwind. Die wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Österreich, die Schweiz, die USA, Kanada, die Niederlande, Belgien und England. An die zweite Stelle der größten privaten Arbeitgeber in Schlanders reiht sich die Mair Josef & Co. KG. „Aktuell haben wir 150 Mitarbeiter, ca. 130 Arbeiter plus 20 Angestellte“, erklärt Jasmin Mair, die Juniorchefin. Der dritte im Bunde der Top-Arbeitgeber ist mittlerweile Tappeiner.
Das Bürgerheim Schlanders in Zahlen
Dienstleistungen, welche angeboten werden: Seniorenmensa, Kurzzeitpflege, WB 1 Personen mit Demenz wieder geöffnet
Budget 2025: 5.780.591,94 €
Mitarbeiter am 17.06.2025:
Insg. 108: 93 Frauen und 15 Männer
93 Frauen davon 23 in Teilzeit 50 %, 23 Teilzeit 60 %, 25 Teilzeit 75 % und 22 Vollzeit
15 Männer davon 12 Vollzeit, 1 Teilzeit 50 % und 2 Teilzeit 75 %
55 Mitarbeiter aus Schlanders, 20 aus Latsch, 13 aus Laas, 6 aus Prad, 3 aus Mals, 3 aus Kastelbell-Tschars. Die restlichen überwiegend aus dem Vinschgau
Rund 3,1 Mio. € brutto werden jährlich an die Mitarbeiter ausgezahlt
Mutterschutz aktuell unter 10
Das Umwelt- und Reinigungsunternehmen Tappeiner hat ein enormes Wachstum in den vergangenen Jahren hingelegt und beschäftigt „momentan 91 Mitarbeiter“, sagt Martin Tappeiner zum Vinschgerwind.
Knapp dahinter liegt das Hoch- und Tiefbauunternehmen Marx AG. „Zur Zeit beschäftigen wir ca. 90 Mitarbeiter“, sagt Franz Marx auf Nachfrage dem Vinschgerwind. Vor mittlerweile fast 70 Jahren hat Albrecht Marx das Unternehmen gegründet und damit den Grundstein für die Erfolgsgeschichte gelegt. Auf eine solche kann auch das Fenster-, Türen- und Lichtschutzunternehmen BSV verweisen. „Wir beschäftigen aktuell 50 Mitarbeiter“, sagt Stefan Rechenmacher zum Vinschgerwind. BSV hat mit dem neuen Firmengebäude am Eingang von Schlanders ein architektonisches Wahrzeichen geschaffen. Stephan Marx hat den Bau als liegenden Kirchturm konzipiert und einen Bau geschaffen, der einen skulpturalen, starken Charakter hat, ein markantes Gebäude mit einer spektakulären Architektur.
Bei der Zwick GmbH im Gewerbegebiet Vetzan arbeiten momentan 37 Mitarbeiter, dicht gefolgt von Eurospar Rungg, das allein in der Filiale Schlanders 35 Mitarbeiter beschäftigt. Die Fliesen Fuchs AG unterhält zwei Standorte: einmal im Gewerbegebiet in Vetzan und zum anderen in Sinich. „Wir sind zwischen Schlanders und Meran 31 Mitarbeiter und 3 Personen in der Geschäftsleitung“, sagt Martin Fuchs.
Recla: Die Betriebserweiterung läuft auf Hochtouren
Recla baut den Standort in Schlanders weiter aus: Seit 2024 entsteht ein neuer Gebäudekomplex mit circa 130.000 m3. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant. Ziel ist es, Produktionskapazitäten zu erweitern, neue Technologien zu integrieren und die wachsende Nachfrage effizient und nachhaltig zu bedienen.
Im Fokus des Projekts stehen Automatisierung, Energieeffizienz und höchste Produktqualität. Kernstück ist ein Hochgeschwindigkeits-Kistenlager und die Erweiterung des Hochregallagers. Dieses transportiert die Produkte direkt und autonom von den Verpackungslinien ins Lager – präzise gesteuert durch eine eigens entwickelte Software. Die intelligente Intralogistik sorgt so für schnelle Abläufe und maximale Produktsicherheit.
Die neue voll automatisierte Produktionslinie für Brühwürste mit modernsten Füll-, Koch-, Schäl- und Verpackungsanlagen schafft zusätzliche Kapazitäten und eliminiert repetitive Arbeitsbewegungen. „Wir sind heute Marktführer für Brühwurst-Spezialitäten in Italien und möchten unsere Kompetenz in diesem wachsenden Segment auch international ausbauen“, erklärt Paul Recla. Auch die Produktion von geschnittenen Waren wird modernisiert: Im Neubau entsteht ein eigener Bereich für geschnittenen Kochschinken, inklusive neuester Schneid- und Verpackungstechnik. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kommissionierung. Durch das neue sogenannte Rota-Pick-System können auch kleinere Aufträge effizient bearbeitet werden. So steigert Recla nicht nur die Flexibilität im Tagesgeschäft, sondern auch die Lieferfähigkeit gegenüber dem Handel.
Ein ganzes Stockwerk ist der Gebäudetechnik gewidmet. Dort laufen Kühlung, Lüftung, Wasser- und Energieversorgung zusammen – auf dem neuesten Stand der Technik und mit maximaler Effizienz. Eine großflächige Photovoltaikanlage am Dach liefert erneuerbare Energie.
„Mit der erweiterten PV-Anlage und unseren bestehenden Energiequellen, z.B. durch Wärmerückgewinnung decken wir einen großen Teil unseres Energiebedarfs – nachhaltig und klimafreundlich. Die Restmengen beziehen wir zu 100 % aus zertifiziertem Grünstrom“, erklärt Robert Recla. „Und wir freuen uns, mit dem Ausbau neue Arbeitsplätze zu schaffen – vor allem für Techniker und Mitarbeiter in der Produktion.“ ergänzt Paul Recla.
Landwirtschaft & GEOS. Die GEOS feierte 2021 das 75 jährige Jubiläum. Damit ist sie älteste unter den Vinschger Genossenschaften. Im Buch, das zum Jubiläum erschienen ist, hat Martin Trafoier zu den Anfängen folgendes verfasst: „....Die damalige Not hat die Menschen zudem gelehrt zusammenzustehen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, Nachbarschaftshilfe und einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Dieses Denken hat auch Anton Noggler, Franz Wellenzohn, Johann Frischmann, Johann Schuster, Josef Gurschler, Karl Verdross, Franz Marx, Josef Altstätter, Josef Kaserer und Jakob Wieser geleitet, jene zehn Bauern, die am 2. März 1946 im Gasthof Löwen in Schlanders vor einem Notar die Gründungsurkunde der „Cooperativa Frutticoltori Silandro, Soc. Coop. A.r.L“ unterzeichneten.“ Es folgten schwierige Jahre mit hohen Investitionskosten, Hagel, miserablen Auszahlungspreisen. Die Mitgliederzahl wuchs trotzdem von 42 Ende 1946 auf 145 im Jahr 1953.
1964 war die Geburtsstunde des Golden Delicious. Viele alte Sorten wurden durch neue Sorten ersetzt, vor allem die Kortscher setzten auf den Golden Delicous. Der Golden Delicious bewährt sich bis heute. Ab 1970 ging es mit dem Obstbau deshalb steil bergauf. Eine Schlüsselrolle nahm die GEOS beim Thema Pflanzenschutz ein. Bereits 1988 wurde zusammen mit dem Beratungsring nach umweltschonenden Alternativen gesucht und der „integrierte Pflanzenschutz“ entwickelt. Dieser sah die Führung eines Betriebsheftes, den Verzicht auf Spritzmittel der Giftklasse I und die Verlängerung der Karenzzeit um 7 Tage vor. Die GEOS leistete damit Pionierarbeit: Es war der Vorläufer für die heutige integrierte Produktion. Das erste GEOS-Mitglied, das seinen Hof umstellte, war übrigens Josef Gamper aus Göflan.
Im Buch zum 75 jährigen Jubiläum steht zusammenfassend: „Die vier wichtigsten Voraussetzungen für den modernen Apfelanbau in Schlanders waren sicher die Gründung der GEOS im Jahr 1946, die großen Meliorierungen und Flurbereinigungen in den 1960er Jahren, der Bau der Beregnungsanlagen und die Gründung des Beratungsrings Vinschgau im Jahr 1966.“ Seit den 60er Jahren findet man demnach eine aufgeräumte bäuerliche Welt in Schlanders vor. Die GEOS zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Gemeinde Schlanders - auch weil das Arbeitsangebot von niederschwellig bis hochqualifiziert reicht. „Die Mitarbeiterzahl beläuft sich auf 130“, erklärt Geschäftsführer Hannes Spögler auf Nachfrage. 284 Mitglieder zählt die GEOS aktuell, die zusammen eine Anbaufläche von 935 Hektar (698 Hektar IP und 237 Hektar BIO) bewirtschaften.
Wenn auch der Apfelanbau im Gemeindegebiet Schlanders dominiert, so ist es doch so, dass der Marillen- und die Birnenanbau bis heute eine Tradition im Obstanbau fortführt, die nicht zu unterschätzen ist und auch für eine kleine Vielfalt hier sorgt. Vor allem am Schlanderser Nördersberg wird die Vinschger Marille traditionell angebaut. Doch auch Birnen, Kirschen und Beerenobst werden versuchsweise in Anbau genommen und bieten eine lohnende Alternative.
Am Sonnenberg und auch Nördersberg wird hingegen traditionell Vieh- und Milchlandwirtschaft betrieben. 26 Mitglieder zählt die Bergmilch Südtirol in der Gemeinde Schlanders. Diese haben, so Reinhard Schuster, der Leiter des Mitgliederwesens bei der Bergmilch Südtirol, im Jahr 2024 insgesamt 1.648.137 kg Milch angeliefert. 72,27 Cent war der Durchschnittspreis pro Kilogramm. 63.390 kg sind pro Mitglied angeliefert worden.
Tourismus in Schlanders.
„Wir können uns nicht mit Tourismushochburgen wie Dorf Tirol oder Schenna vergleichen“, sagt TV-Präsident Karl Pfitscher immer wieder. Nichtdestotrotz haben die Hotels in Schlanders in den vergangenen Jahren einen qualitativen Quantensprung gemacht und sich zu gern gebuchten Urlaubsadressen entwickelt. Jedes Jahr wird in enger Zusammenarbeit mit engagierten Betrieben, Partnern und Organisationen ein ansprechendes Angebot an Veranstaltungen und Aktivitäten für Gäste und Einheimischen auf die Beine gestellt. Wöchentliche Führungen oder Erlebnisse rund um Marmor, Kulinarik oder Natur werden angeboten. (siehe auch Bericht Vollversammlung des Tourismusvereins Schlanders-Laas auf Seite 15 in diesem Vinschgerwind)
Der Einzelhandel in Schlanders.
Der Hauptort lebt von einem ausgewogenen Branchenmix und zeichnet sich durch einen städtischen wie dörflichen Charakter aus. Das Herz des Handels sitzt in der Fußgängerzone, die erste im Vinschgau übrigens. Eine bunte Mischung aus Traditionsadressen und jungen innovativen Geschäftslokalen reiht sich hier – in der Fußgängerzone - aneinander und bildet zusammen mit Bars, Cafès und Restaurants ein harmonisches Miteinander. Hier ist auch das Avimundus zu finden. Das Besucherzentrum Avimundus beherbergt die Welt der Vögel im Nationalpark Stilfserjoch. Herzstück der Ausstellung ist die Vogelausstellung von Hansjörg Götsch. Ausgewählte Arten werden anschaulich nach Lebensräumen zugeordnet präsentiert.
Das Kulturhaus Schlanders.
Das Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders ist ein lebendiges Haus, ein Ort der Begegnung und der Kultur, was auch die Besucherzahlen und die Auslastungszahlen belegen. Im Jahr 2024 war das Haus an 253 Tagen ausgelastet, insgesamt fanden im vergangenen Jahr 305 Veranstaltungen im Hause statt (Theater, Konzerte, Kinovorführungen, Vorträge, Theaterproben, Versammlungen und alle übrigen Veranstaltungen, für die das Haus bzw. einzelne Räume des Hauses vermietet wurden) mit insgesamt 28.244 Besuchern.
Zu den Eigenveranstaltungen: Im Jahr 2024 haben wir 21 Veranstaltungen (Theater, Konzerte, …) selbst bzw. mit unseren Kulturpartnern organisiert, die von 3.257 Personen besucht wurden.
Zudem kamen zu den insgesamt 89 Kinovorführungen insgesamt 4.257 Personen, was einem Durchschnitt von ca. 48 Besuchern pro Filmvorführung entspricht.
BASIS Vinschgau Venosta als Wirtschafts- und
Innovationsstandort im Vinschgau
Wer im Vinschgau lebt, kennt BASIS: den offenen Ort im ehemaligen Kasernengelände in Schlanders, wo Konzerte, Märkte, Diskussionen, kreative Workshops und große Feste stattfinden. Doch hinter dem kulturellen und sozialen Programm steht auch eine klare wirtschaftliche Vision. BASIS versteht sich als Motor für Innovation, unternehmerisches Denken und nachhaltige Entwicklung – mit einem starken Fokus auf die Bedürfnisse des ländlichen Raums.In den letzten Jahren hat sich BASIS nicht nur als kulturelle Plattform, sondern auch als Wirtschaftstandort und Innovationshub im Vinschgau etabliert. Hier geht es nicht um wirtschaftliche Großmacht, sondern um sinnvolle Infrastruktur, konkrete Unterstützung und die Ermöglichung neuer Ideen – bodenständig, praxisnah und offen für unterschiedlichste Akteur:innen. Ob Start-up, Familienbetrieb, Kreativteam oder Landwirtschaftsbetrieb – sie alle finden bei BASIS die passenden Räume, Werkzeuge und Formate, um Ideen voranzubringen.
Räume für Entwicklung und Innovation
Ein Meilenstein war die Einrichtung zweier spezialisierter Entwicklungsräume im Jahr 2022 – finanziert durch das EFRE-Projekt 1132 VERDE: die Creative Culinary Area (CCA) und das Creative Engineering Studio (CES). Beide wurden konzipiert, um zentrale Wirtschaftsbereiche der Region – Landwirtschaft und Kreativwirtschaft – gezielt zu unterstützen.
Die CCA-Küche bietet Produzent:innen die Möglichkeit, lokale Lebensmittel professionell zu verarbeiten, zu veredeln, zu verpacken und zur Marktreife zu bringen. Kleinere Betriebe oder soziale Initiativen, die keine eigene Infrastruktur haben, können hier Pilotchargen produzieren. Das CES-Studio ergänzt dieses Angebot im digitalen und kreativen Bereich: ausgestattet mit Technik für Film, Ton, Fotografie, VR und Animation bietet es kreative Arbeitsbedingungen für Medienproduktionen, künstlerische Projekte, Schulungen oder hybride Formate. Das Studio ist flexibel nutzbar – stundenweise, tageweise oder für längere Arbeitsphasen .
BASIS als Ort für wirtschaftlichen Austausch
BASIS bietet aber auch ein vielseitiges Raumangebot für Unternehmen, Institutionen, Vereine und Organisationen. Die ehemalige Kaserne wurde so umgebaut, dass sie heute ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate möglich macht.
Tagungen, Firmenfeiern, Klausuren, Produktpräsentationen, Netzwerktreffen, interne Schulungen oder externe Weiterbildungen – BASIS bietet für all das den passenden Rahmen. Und wer länger bleibt, kann auf Wunsch auch Coworking-Plätze, temporäre Büros oder Coliving-Angebote nutzen. So entsteht ein kompletter Standort: Arbeiten, Vernetzen, Veranstalten – alles an einem Ort.
Wirtschaft im ländlichen Raum stärken
Was BASIS besonders macht, ist der tiefe regionale Bezug. Es geht nicht darum, urbane Innovationsmodelle zu kopieren, sondern Lösungen zu entwickeln, die zur Realität im Vinschgau passen.
BASIS unterstützt daher gezielt kleinstrukturierte Betriebe, mutige Projekte, generationsübergreifende Kooperationen und auch Bildungsinitiativen. Die Angebote richten sich nicht nur an Profis, sondern auch an Menschen, die sich (wieder) etwas trauen möchten: mit einer neuen Produktidee, einem Projekt neben dem Hauptberuf, einem Startup aus dem Studium oder einer Weiterentwicklung des bestehenden Betriebs.
Das Team von BASIS begleitet diese Prozesse mit Beratung, Netzwerk, Wissen und passenden Formaten – sei es durch persönliche Gespräche, passende Raumangebote oder durch Förderhinweise und Projektentwicklungen. Gleichzeitig profitieren alle vom offenen Charakter des Ortes:
BASIS als Plattform für Zukunft
Mit ihrem offenen Modell, der Verbindung von Nutzung und Begegnung, und der klaren Haltung für nachhaltige Regionalentwicklung hat sich BASIS als verlässlicher Partner für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Akteur:innen etabliert.
BASIS ist damit nicht einfach ein Veranstaltungszentrum – sondern ein echter Wirtschaftsstandort. Einer, der nicht auf Größe, sondern auf Wirkung setzt. Einer, der Möglichkeiten schafft, statt Grenzen aufzuzeigen. Und einer, der zeigt: Zukunft passiert nicht irgendwann – sondern dort, wo Menschen Räume bekommen, um sie zu gestalten.
Glurns - Die MORIGGL RISAN® GmbH mit Sitz in Glurns ist für den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2026 nominiert worden - eine Auszeichnung, die als größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum gilt und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten sowie mit Unterstützung des Deutschen Umweltbundesamts vergeben wird. Mit ihrer innovativen Methode zur Rohrsanierung von innen hat sich das Südtiroler Unternehmen gegen eine Vielzahl hochkarätiger Bewerber durchgesetzt und zählt nun zu den Top 10 in der Kategorie „Unternehmen“. Die Gewinner werden im November 2025 bekannt gegeben. Für RISAN® ist die Nominierung bereits ein großer Erfolg – sie gilt als bedeutende Würdigung nachhaltiger Pionierarbeit und technologischer Innovation. „Wir sind stolz, zu den Nominierten dieses bedeutenden Preises zu gehören“, sagt Thomas Moriggl, Geschäftsführer der MORIGGL RISAN® GmbH. „Unsere Lösung spart nicht nur Zeit und Geld, sondern vor allem Ressourcen. Diese Anerkennung motiviert uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen – für unsere Kund:innen und für eine enkeltaugliche Zukunft.“
Ein nachhaltiges Verfahren.
Das patentierte RISAN®-Verfahren ermöglicht die Sanierung von Trinkwasserleitungen in Gebäuden jeglicher Art ohne aufwändigen Austausch. Im Vergleich zur konventionellen Erneuerung spart das Verfahren nachweislich mindestens 85 % CO₂-Emissionen, 87 % Wasserverbrauch sowie 99 % Bauabfälle und Schadstoffe. Damit steht das Verfahren ganz im Zeichen der EU-Klimaziele und des „European Green Deal“. Es überzeugt Kund:innen seit über 30 Jahren mit einer schnellen, sauberen und nachhaltigen Lösung - ob im Einfamilienhaus oder in komplexen Einrichtungen wie Wohnanlagen, Hotels, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden.
Rost und Kalk – ein unsichtbares Risiko.
Über 70 % der Wasserleitungen in Europa sind im Inneren veraltet. Kalk und Rost lagern sich über Jahrzehnte hinweg ab, beeinträchtigen die Wasserqualität, verengen den Durchfluss und führen früher oder später zu kostspieligen Rohrbrüchen. Der konventionelle Austausch bringt wochenlange Baustellen, Lärm, Schmutz und hohe Kosten mit sich. RISAN® bietet eine Alternative, die wertvolle Bausubstanz erhält, Bewohner entlastet – und dabei einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leistet.
Über RISAN®
Seit 1993 ist MORIGGL RISAN® europaweit führend in der zerstörungsfreien Sanierung von Trinkwasserleitungen im Innenbereich. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Glurns. Als mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen steht RISAN® für technische Exzellenz, Umweltbewusstsein und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.
Laas - Unter dem Titel „Memento“ lädt die Künstlerinitiative „ParaBel Artspace“ zu einer besonderen Ausstellung in die Marxkirche in Laas. Die feierliche Eröffnung und ein Meet & Greet mit den Künstler:innen ist am 12. Juli um 19 Uhr auf dem Dorfplatz geplant. Ab 20 Uhr ist Einlass in die Marxkirche, wo Werke aus Malerei, Bildhauerei, Design, Fotografie, Literatur und Musik im Focus stehen. Am 19. und 26. Juli ist die Ausstellung von 10.00 bis 19.00 frei zugänglich. An die 19 Künstler:innen beteiligen sich an diesem Projekt. Es soll das kreative Miteinander früherer Zeiten im Marmordorf Laas neu aufleben zu lassen. „Die Inspiration stammt vom Künstler und früheren Marmorschüler Wolfgang Nitz“, berichtet Initiator Simon Rainer. „Er erzählte von seiner Zeit als Marmorschüler in Laas, von der „Stubmmusi“ und der Begeisterung rund um die Marmorsymposien.“ Damals prägten Kunst, Musik und Gemeinschaft das Dorfleben. „Memento“ möchte dieses originelle Miteinander zurückholen. Die Besucher:innen sind eingeladen zum Innehalten, Nachdenken, sich auszutauschen und Kunst in all ihren Facetten zu erleben. Die Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms des Kulturfestes „Marmor & Marillen“ am 2. und 3. August in Laas. In diesem Rahmen zeigt auch Thomas Biedermann seine Einzelausstellung „TriebWerke“. Besucher erwartet ein vielfältiges Angebot und eine Begegnung mit dem kreativen Geist vergangener Tage. (chw)
Franz-Tumler-Literaturpreis - Am 18. und 19. September dreht sich in Laas alles um die Literatur: Der mit 8.000 Euro dotierte Franz-Tumler-Literaturpreis feiert Jubiläum und geht in die 10. Auflage. Die Jury hat nun die fünf Autoren bekannt gegeben, die beim Finale in Laas dabei sein werden und Ausschnitte aus ihren Werken vortragen. Nominiert sind Erstlingsromane, die im Frühjahr 2025 erschienen sind. Die literarische Qualität des Romans „Schweben“ (Zsolnay Verlag) von Amira Ben Saoud überzeugte Juror Gerhard Ruiss. Die Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl nominierte Christina König mit ihrem Debütroman „Alles, was du wolltest“ (Otto Müller Verlag). Der Meraner Literatur- und Musikwissenschaftler Ferruccio Delle Cave - der bei der Jubiläumsausgabe erstmals als Juror dabei ist - schlug Annegret Liepolds Roman „Unter Grund“ (Roman Blessing) für den begehrten Literaturpreis vor. Ricarda Messner wurde von Manfred Papst nominiert, mit ihrem Debütroman „Wo der Name wohnt“, der im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Der Finalist Jan Snela reist mit seinem Roman „Ja, Schnecke, ja“ (Verlag Klett-Cotta) auf Vorschlag von Journalistin Jutta Person an. In den nächsten Ausgaben werden die fünf Romane und Finalisten im Vinschger Wind vorgestellt. Auch die Wahl des Publikumspreisträgers steht in den Startlöchern: Literaturbegeisterte sind aufgerufen, die nominierten Bücher zu lesen und abzustimmen, welcher Roman am besten gefällt. Erstmals ist es neben der Stimmabgabe in den Bibliotheken auch möglich online zu wählen. Die Online-Abstimmung ist über den beigefügten QR-Code zugänglich.
Anna Alber
Tartsch - Am Sonntag, 15. Juni, wurde in der Bichlkirche in Tartsch/Mals das Patrozinium zu Ehren des hl. Vitus (Veit) begangen. Heuer fiel die Patroziniumsfeier auf einen Sonntag, gleichzeitig war es auch der Dreifaltigkeitssonntag (Familiensonntag). Hw. Dr. Florian Pitschl feierte den Festgottesdienst. Musikalisch umrahmt wurde er vom Kirchenchor Tartsch und von Anna Telser an der Steirischen Harmonika.Das Einmalige am Festgottesdienst war, dass dieser in einem künstlerischen Ambiente stattfand. Denn zur Zeit findet in der Kirche St. Veit im Rahmen der Ausstellungstrilogie „+/- Folk“, die Ausstellung „Hofer Hofer +/- Karl Plattner“ statt. Die derzeitige Ausstellung wurde von Othmar Prenner organisiert und vom Brixner Künstler Daniel Costa kuratiert.
Eigentlich hätte das Originalgemälde von Karl Plattner „Die Beweinung Christi“ von der Kirche Maria Schnee in Alsack nach St. Veit gebracht und dort mit den Arbeiten der beiden Vinschgauer Künstler, Jörg Hofer und Kurt Hofer gezeigt werden sollen. Leider ist es nicht dazu gekommen, und so musste man sich mit einem vergleichsweise bescheidenen „Ersatzbild“ begnügen, welches von den beiden Hofer auf ihre Art interpretiert wurde. Kunst polarisiert und so gib es auch hier Stimmmen, die dem Ganzen kritisch gegenüberstehen und solche, die es für gut finden. „Papst Franziskus würde es sicherlich gut gefallen“, sagte ein Besucher.
Kunst hat es in Kirchen immer schon gegeben. Die Pietà ist vielleicht das bekannteste Motiv der christlichen Kunst, das die Trauer Marias um ihren Sohn und den Schmerz über seinen Tod darstellt. Das Bild der Muttergottes mit ihrem toten Sohn hat nicht nur mit Kirche, sondern auch mit Liebe und Schönheit zu tun. Abgesehen von seiner religiösen Bedeutung ist es in vielerlei Hinsicht ein sehr menschliches Bild und in diesem Sinne überall und zu jeder Zeit aktuell.
Im Anschluss an den Patroziniumsfestgottesdienst erfolgte die Segnung des neuen Friedhofweges. Der Tischler Josef Punter aus Tartsch hatte drei schöne Tafeln zum Thema Leben, Tod und Auferstehung angefertigt, die auf dem Weg zum Friedhof aufgestellt wurden. Im Anschluss an die Segnung durch die Wortgottesdienstleiterin Elisabeth Stocker waren alle zu einem Umtrunk eingeladen. (pt)
Schlanders - Individuell - nach persönlichem Geschmack - und mit ganz vielfältigen Ideen verschönerten die Kaufleute und Gastwirte von Schlanders seit Mai ihren Eingangsbereich. Der Hintergrund: Agnes Wielander vom Hotel Goldene Rose initiierte den Wettbewerb „Schlanders macht sich schön“ und konnte 24 Betriebe dafür gewinnen. Bunt erstrahlte und erstrahlt noch bis Herbst die Fußgängerzone Schlanders. Gestrahlt haben auch die Gewinner bei der Preisverleihung am Pfingstsamstag auf dem Dorfplatz in Schlanders. Eine dreiköpfige Jury hatte im Vorfeld anhand von Bewertungskriterien wie Kreativität oder Aufwand und Engagrment die Sieger ermittelt. Die vier erstplatzierten Geschäfte bzw. Gastbetriebe: 1. Platz Domino, 2. Platz Tabaktrafik Spechtenhauser, 3. Platz Schupferwirt, 4. Platz punktegleich Teeshop und Mode Wielander. (ap)
Eine von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss
Brigitte Schönthaler
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Allitz-Tanas
Brigitte ist seit 2018 ehrenamtlich im Bildungsausschuss als Vorsitzende tätig.
BILDUNGSARBEIT
Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Der Bildungsausschuss ist zweierlei: Bei uns eine motivierte Gruppe von ehrenamtlich Tätigen, die versuchen, in den einzelnen Fraktionen hinzuhören, was gewünscht und gebraucht wird und dies dann auch umzusetzen.
Die Bildungsausschüsse landesweit sind gut organisierte, öffentlich finanzierte Einrichtungen, die mit den Ehrenamtlichen in den Dörfern für die Menschen vor Ort arbeiten und allerlei auf die Beine stellen
Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Na ja, damals war es eher eine Notlösung. Der langjährige Ausschuss wollte und konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr weitermachen. Und den BA einfach auflösen und auf die ganzen Aktionen im Dorf verzichten, das war auch keine Option. Also haben sich einige Personen bereiterklärt, es zu versuchen und weiterzumachen. So hat sich eine neue BA-Gruppe gefunden und Bewährtes weitergeführt und Neues initiiert
Was ist für dich lebenslanges Lernen?
Offen sein für Neues, sich fortbilden, Vorträge und Kurse, mit Menschen ins Gespräch kommen, im Austausch sein, neue Herausforderungen annehmen…
Welches Bildungsangebot kam gut an?
Oh, da gibt es eine ganze Reihe: unsere Bildungsfahrten, unterschiedliche Veranstaltungen an besonderen Orten (z.B. in den Ateliers der Laaser Künstler) dazu gehören natürlich in Laas die Literaturveranstaltungen, die immer gut besucht sind. Der Tumler-Preis feiert heuer die 10 Ausgabe. Ich persönlich freue mich immer, wenn neue Ideen vor Ort entwickelt und für die Menschen vor Ort erfolgreich umgesetzt werden. Dazu fallen mir ein: die Talente-Reihe in Tschengls, die Wirtshausgeschichten mit Armin u. v. m. Und natürlich gibt es viele Veranstaltungen, die mit der Bibliothek oder den Vereinen umgesetzt werden (Literaturrunden, Spieletage, beim Looser Liachtl, s’Blattl…)
GESELLSCHAFT
Was kann man von jüngeren Menschen lernen?
Ihre Unbekümmertheit; ihre Offenheit und den Wagemut; vieles, was die neuen Medien und die digitale Welt betrifft
Was kann man von älteren Menschen lernen?
Einen reichen Erfahrungsschatz, Wissen und meistens die nötige Portion Gelassenheit
Welche Fake-News möchtest du nie mehr hören?
Ich bin schon zufrieden, wenn ich Fake-News erkenne. Oft wünschte ich, dass mehr positive Nachrichten gedruckt, gesendet und verbreitet würden. Und manche mit ihren Meinungen und negativen Kommentaren zurückhaltender wären
Was ist schlimmer – nicht schaffen oder nicht probieren?
Eindeutig nicht probieren. Etwas schafft man immer
PRIVATES
Letzter Theaterbesuch?
Im Mai, eine Superwoche mit gleich mehreren Theaterbesuchen: Laatsch, Bozen, und Schlanders. Dreimal wunderbare Aufführungen und dreimal ganz anders
Lieblingsort in der Freizeit?
Im Garten oder auf dem Radl durch unser Land
Auswandern – wohin?
Gar nicht. Dafür aber gerne verreisen, um bei der Rückkehr festzustellen, wie schön es bei uns ist
Welche Themen regen dich auf?
Aufregen bringt nichts, den Kopf schüttle ich aber mehrmals am
Tag
Letztes Mal herzhaft gelacht?
Weiß ich gar nicht, es gibt aber immer wieder viel zu lachen und zu schmunzeln
Wieviel Zeit am Tag gehört dir?
Die Zeit, die ich mir nehme. Es könnte aber gerne mehr sein
Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Banklsitzen bei meinen Großeltern und ihren Erzählungen lauschen, das unbeschwerte Spielen mit den Nachbarskindern, Sommergewitter, wo sich alle zum Schutz im Auto zusammendrängen und Witze erzählt werden…
Titel deiner Autobiografie?
Dazu wird es nicht kommen. Ich gehöre zu denen, die lieber lesen als schreiben
Bezirksservice Vinschgau