Ein Drittel der Schüler scheitert an Mindeststandards
Der drohende Verlust der deutschen Muttersprache in Süd-Tirol kann nicht länger ignoriert oder schöngeredet werden. In einem Land, dessen Autonomie auf sprachlichem und kulturellem Schutz basiert, gefährdet der Rückgang der Sprachkompetenz nicht nur die Identität der deutschsprachigen Bevölkerung, sondern auch das Autonomiestatut. Gleichzeitig verschärfen Unterbezahlung und mangelnde Anerkennung des Lehrerberufs die Probleme im Bildungssektor erheblich.
Die jüngsten "Invalsi-Studien" zeigen, dass ein Drittel der Mittelschulabsolventen die Mindeststandards in Deutsch nicht erreicht. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher, den Fokus wieder klar auf die deutsche Sprache zu richten. Petra Nock, Vorsitzende der Süd-Tiroler Schulgewerkschaft, weist darauf hin, dass die sinkenden Sprachkenntnisse auch mit der fehlenden Wertschätzung des Lehrerberufs zusammenhängen. Die niedrigen Gehälter und die steigenden Arbeitsbelastungen würden nicht nur junge Menschen davon abhalten, den Beruf zu ergreifen, sondern auch die Qualität des Unterrichts langfristig gefährden.
Die Ursachen für diesen besorgniserregenden Trend sieht die Bewegung der Süd-Tiroler Freiheit vor allem in überfüllten Klassen und in der wachsenden Zahl an Schülern ohne ausreichende Deutschkenntnisse. „Deutsche Schulen sind keine Sprachschulen. Schüler, die dem Unterricht in deutscher Sprache nicht folgen können, müssen zunächst in Vorbereitungsklassen gefördert werden, bevor sie die Regelklassen besuchen“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.
Keine Experimente mit der Bildung
Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert zudem die Experimente mit gemischtsprachigen Schulen, die den Fokus von der deutschen Muttersprache ablenken. „Wir brauchen keine Experimente, sondern eine klare Linie: Die deutsche Sprache muss wieder Priorität haben. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Jugend auch im deutschsprachigen Ausland erfolgreich studieren und arbeiten kann“, fordert Knoll.
Die Süd-Tiroler Freiheit sieht sich durch die von der Vorsitzenden der Süd-Tiroler Schulgewerkschaft, Petra Nock, präsentierten Ergebnisse der Umfrage in ihrer Kritik bestätigt, dass die Landesregierung tatenlos dabei zusieht, wie die deutsche Schule ruiniert wird. Die Leidtragenden sind die Schüler, deren Sprachkompetenz sinkt und denen damit die Zukunft verbaut wird. Es bedarf daher einer sofortigen Neuausrichtung des Bildungssystems in Süd-Tirol.
Forderungen der Süd-Tiroler Freiheit
Auf Basis der alarmierenden Rückmeldungen aus den Schulen sowie der Forderungen der Süd-Tiroler Schulgewerkschaft fordert die Süd-Tiroler Freiheit:
- Priorität für die deutsche Muttersprache: Keine Experimente mit gemischtsprachigen Schulen, sondern gezielte Förderung der deutschen Muttersprache.
- Einrichtung von Vorbereitungsklassen: Schüler müssen vor Schuleintritt Deutsch auf einem festgelegten Niveau beherrschen.
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lehrkräften: Angemessene Gehälter und faire Bedingungen, um hochqualifiziertes Personal zu halten, sowie Abbau der bürokratischen Belastungen für Lehrer.