Vom wind gefunden - Das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump endete am 5. Februar 2020 mit einem Freispruch für den amerikanischen Präsidenten. Die Ermittlungen liefen seit September 2019. Von der Demokratischen Partei wurde Trump angeklagt, im Rahmen der Ukraine-Affäre sein Amt für persönliche Zwecke missbraucht und den Kongress bei den Ermittlungen behindert zu haben. Dieses Amtsenthebungsverfahren, in Amerika Impeachment genannt, war bereits das dritte gegen amerikanische Präsidenten. Das letzte war 1999 gegen Bill Clinton. Alle drei waren erfolglos. Die Demokraten haben Trump vorgeworfen, den ukrainischen Präsidenten Selenskij in einem Telefonat im Juli mehrfach aufgefordert zu haben, Ermittlungen einzuleiten, die dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden schaden könnten. Ein Impeachment wird in den USA vom Repräsentantenhaus veranlasst und im Senat mit einer Zweidrittelmehrheit entschieden. Im Repräsentantenhaus, wo die Demokraten die Mehrheit haben, wurden Zeugen in nicht öffentlichen Anhörungen befragt. Nachdem die Abschlussberichte dazu vorgelegt worden waren, wurde das offizielle Amtsenthebungsverfahren am 18. Dezember 2019 mit der Anklage gegen Trump eröffnet und dem Senat übergeben. Im Senat, wo die Republikaner die Mehrheit haben, wurden keine Zeugen zugelassen und Trump mit republikanischer Mehrheit in beiden Punkten freigesprochen. Als einziger Republikaner stimmte Mitt Romney beim Anklagepunkt des Amtsmissbrauchs mit den Demokraten für eine Verurteilung Trumps. (hzg)
Glurns/Schluderns - In Glurns ist dem amtierenden BM Alois Frank im Hinblick auf die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen Konkurrenz zugewachsen. Neben Frank bewirbt sich auch Kurt Warger für eine Bürgermeisterkandidatur. Der Prader Gemeindesekretär Warger ist Widersacher der Gemeinde im Hinblick auf das Biotop Untere Au und hat im Namen der Fraktionsverwaltung Glurns Eingaben gegen die Nutzung der Au beim Verwaltungsgericht eingebracht. Spannend wird sein, wer die Mehrheit im Gemeinde- und dann im Stadtrat zusammenbekommen wird.
In Schluderns hat der SVP-Ortsausschuss Richtung gewechselt. War bislang von möglichen Vorwahlen von Seiten der SVP-Mitglieder die Rede, werden nun mit den Cousins Heiko Hauser und Andreas Hauser zwei SVP-BM-Kandidaten in die Wahl am 3. Mai ziehen. Der bisherige Bürgerlistler und amtierende VizeBM Andreas Hauser ist in die Reihen der SVP zurückgekehrt und bringt quasi als Mitgift eine breite Riege an Bauern mit. (eb)
Mals - Die Gemeinde Mals liegt seit rund zwei Jahren im Clinch mit dem GSE, mit dem Gestore dei servizi energetici. Der GSE ist unter anderem auch zuständig für die Gewährung von Förderungen im Bereich elektrischer Energie. Die Gemeinde Mals unter BM Ulrich Veith ist mit Eingaben und Rekursen vor das Verwaltungsgericht gezogen. Einmal betrifft es die Holzvergaseranlage im Fernheizwerk von Mals. Mit der Holzvergasung wird elektrischer Strom hergestellt und entsprechende Förderungen sind für ein wirtschaftliches Betreiben der Anlage fundamental. Die Gemeinde Mals hat darum angesucht bzw. eine Eingabe gemacht, dass ihr die entsprechenden Mehr-Förderungen für die Stromerzeugung zustünden. Die Eingabe wurde abgewiesen. Mit der Begründung, dass nicht die Erklärung über Herkunft und Qualität der Hackschnitzel das Maß für die Förderungen sei, sondern die entsprechende Gasmessung. Eine Gasmessung hat die Gemeinde Mals bislang nicht vorzuweisen. Dafür gibt es in Südtirol einen anderen Fall, wo die Gasmessung gemacht wird, aber das Ansuchen für Förderungen vom GSE trotzdem abgewiesen worden ist.
Ein zweiter Clinch mit dem GSE betrifft zwei Fotovoltaikanlagen und zwar jene auf dem Dach des Kindergartens und eine zweite auf dem Dach der Grundschule in Mals. Beide Anlagen haben jeweils rund 33 Kilowatt Leistung und werden von der gemeindeeigenen E-AG betrieben. Auch für diese Anlagen verweigert der GSE die Zusatz-Förderungen. Diesmal ist es die E-AG, die mit Rekursen um die Förderung streitet. Der Streit ist bis zum Staatsrat gegangen und dieser hat den Rekurs der E-AG an das regionale Verwaltungsgericht Lazio zurückverwiesen. Kürzlich kam von dort ein Urteil. Der Rekurs der E-AG wurde zurückgewiesen, die E-AG zu 3.500 Euro Verfahrensspesen verdonnert. Grund für das Abweisen des Rekurses ist, dass die verwendeten Fotovoltaikmodule nicht EU-konform bzw. mit der vom GSE vorgesehenen Matrix kompatibel seien. So behauptet es jedenfalls der GSE.
In der E-AG ist man anderer Meinung, denn man habe, so sagt es der Geschäftsführer der E-AG Dominik Telser, die gesamten Unterlagen samt Matrikelnummern der Fotovoltaikplatten der Herstellerfirma geliefert. Hat man den Malsern also die falschen Fotovoltaikplatten geliefert?
In der E-AG wird überlegt, ob man nicht nochmals vor dem Staatsrat ziehen und dort die Förderungen nochmals einklagen will. (eb)
Schluderns - Die Biogasanlage in Schluderns ist Bio-zertifiziert. Der Vinschgerwind hatte vor gut einem Jahr die Frage aufgeworfen, ob die „Biogasgülle Bio ist“. Der Prozess dafür, so sagt es ein Mitglied, ist abgeschlossen. Die Mitglieder der Biogas-Genossenschaft, die ihre Gülle in die Anlage bringen, haben Eigenerklärungen zu Viehbesatz pro Fläche und Tierhaltung (keine ganzjährige Anbindehaltung, keine Spaltenböden) abgegeben. Nun kann die vergorene Gülle auch in Bio-Betrieben verwendet werden. Die Überlegungen innerhalb der Genossenschaft gehen soweit, dass man einen Teil der Biogülle auch für den Obstbau zur Verfügung stellen könnte. Derzeit wird ein Separierer installiert, damit in Zukunft Feststoffmist zur Verfügung steht. Damit könnten sich die Bio-Obstbauern einiges an teurem Dünger sparen und die Genossenschaft könnte durch den Bio-Gülle Verkauf eine höchst notwendige und deshalb willkommene Querfinanzierung aufbauen. Das bei der Vergärung der Gülle entstehende Biogas wird im Fernheizwerk von Schluderns elektro-thermisch verwertet. (eb)
Bei der jüngsten Sitzung der Bezirksfrauenleitung der SVP Frauen Vinschgau standen die anstehenden Gemeinderatswahlen im Mai im Mittelpunkt. In Anwesenheit von Maria Wallnöfer, stellvertretende Bezirksvorsitzende der Frauen im Handwerk sowie der SBB-Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher erörterten die Mitglieder der Bezirksleitung die Chancen und Herausforderungen, welche die Wahl für die Frauen mit sich bringt.
Die Meraner Kabarett Tage gehen in die 2. Runde und bringen zwischen 13. und 22. März drei Kabarettisten und eine Kabarettistin ans Meraner Stadttheater:
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Frage, was das größte Verkehrsproblem unserer Zeit sei, beantwortete der im Vinschgau bestens bekannte Wiener Professor Hermann Knoflacher jüngst im Interview mit dem „manager magazin“ mit nur einem Wort: Dummheit. Knoflacher ist gegen jeglichen Ausbau von Straßen, auch gegen Umfahrungen von Dörfern. Das hat er auch jüngst in Schlanders wiederholt. Knoflacher hat großen Einfluss in der Vinschger Politik. Was sollen verkehrsgeplagte Anrainer davon halten? In Schluderns und in Tartsch, in Glurns und in Rabland, in Kastelbell? Kastelbell hat die konkrete Aussicht, mit einem Umfahrungstunnel vom Verkehr befreit zu werden. Der Tunnel wird ja derzeit gebaut.
Nun kann man zum Knoflacher-Jünger werden und die Anrainer mit Tempo 30 auf der Hauptstraße vertrösten. Den Autofahreren kann man sagen, sie sollen auf das Auto verzichten und auf Bus und Bahn umsteigen, den Gästen kann man sagen, sie sollen mit dem Zug anreisen. Alles gut?
Man muss aber eines dazusagen: der Verkehr ist im Laufe der Jahre mehr geworden. Auch im und durch den Vinschgau. Und er wird langsam aber sicher unerträglich. Also was tun? Die Blechlawine stoisch ertragen? Dagegen protestieren? Noch einverstanden kann man mit Knoflacher sein, wenn er sagt, dass die Autos aus den Dorfzentren raus müssen. Aber braucht es dazu nicht auch klug gebaute Umfahrungen? Zumindest darüber reden wird man wohl noch dürfen. Oder gehört das auch schon in die Kategorie Dummheit?
Naturbahnrodeln/Laas - ll Anfang Februar war die Rodelelite zu Gast in Laas. Grund dafür war die fünfte Station des Rennrodelweltcups auf der Naturbahn, welche kurzfristig dort ausgetragen wurde. Unter den Teilnehmern waren geich vier Vinschger. Greta Pinggera fuhr auf den dritten Platz, Nadine Staffler konnte vor heimischen Publikum mit ihrem sechsten Rang einen tollen Erfolg feiern, Sara Bachmann belegte den neunten Platz und Daniel Gruber sicherte sich den zweiten Rang im Nationencup.
Von Sarah Mitterer
Vor fünf Jahren wurde in Laas zum letzten Mal ein Rodel-Weltcuprennen auf der Naturbahn ausgetragen. Heuer kehrte der Weltcup-Tross zurück in den Vinschgau und das ungeplant. Normalerweise hätte die fünfte Station des diesjährigen Weltcups in Slowenien stattfinden sollen, doch aufgrund des Schneemangels musste man die Rennen dort absagen und Laas, das kurz zuvor ein Jugend-Weltcuprennen auf der „Gafair“ organisiert hatte, sprang ein.
Die erste Entscheidung fand bereits am Samstag statt und schon gleich bekamen die Zuschauer ein äußerst spannendes Rennen der Doppelsitzer zu sehen, das das russiche Duo mit Pavel Porshnev und Ivan Lazarev vor den Südtirolern Patrick Pigneter und Florian Clara für sich entscheiden konnte. Am Sonntag fanden die Rennen der Einsitzer der Herren und Damen statt. Dabei galt das Hauptaugenmerk der Vinschger Fans vor allem dem Zweikampf zwischen der Lokalmatadorin Greta Pinggera und ihrer Dauerkonkurrentin Evelin Lanthaler. Auch an diesem Tag war Lanthaler nicht zu schlagen und sicherte sich mit dem Sieg in Laas vorzeitig den Gewinn des Gesamtweltcups. Pinggera hatte am Ende einen Rückstand von 1,33 Sekunden auf die Siegerin und belegte den dritten Platz. Nach dem Rennen zeigte sich die Vinschgerin selbstkritisch: „Ich hatte zwei Läufe die nicht fehlerfrei waren und das kann man sich nicht erlauben, wenn man ganz vorne mitfahren will!“
Sara Bachmann, die für Deutschland an den Start geht und vor fünf Jahren auf dieser Bahn ihr erstes Weltcuppodest holte, beendete das Wochenende auf dem neunten Platz und zeigte sich nicht zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich weiß, dass noch mehr gehen könnte, jedoch konnte ich das nicht abrufen.“
Ein starkes Rennen auf ihrer Heimbahn zeigte Nadine Staffler. Im ersten Lauf ließ sie Daniela Mittermair in der teaminternen Qualifikation hinter sich und konnte sich somit erstmals für den zweiten Lauf eines Weltcuprennens qualifizieren. Ihre Weltcup-Heimpremiere beendete Staffler schließlich auf dem hervorragenden sechsten Platz.
Im Herrenrennen siegte der Österreicher Michael Scheikl vor den beiden zeitgleichen Patrick Pigneter und Thomas Kammerlander.
Biathlon - Gleich an zwei Februar-Wochenenden fanden in Martell Biathlonwettkämpfe der Spitzenklasse statt. Zu Gast waren neben Nachwuchsathleten auch nationale und internationale Biathlonstars wie die Grödnerin Alexia Runggaldier oder der Deutsche Simon Schempp, die bei den IBU-Cup Rennen – der „zweiten Liga“ im Biathlonsport- um Siege kämpften. Während am ersten Wochenende Martell als Ersatzort einsprang, waren die IBU-Cup Rennen vom 13. bis 16. bereits seit Saisonbeginn fix im Rennkalender eingetragen. Am ersten Rennwochenende wurden jeweils ein Sprint sowie ein Massenstartrennen für die Damen und Herren ausgetragen. Während im Damensprint die russische Biathletin Uliana Kaisheva dank einer perfekten Schieß- sowie Laufleistung gewann, ging der Sieg im Herrensprint trotz eines Fehlers an den Norweger Endre Stroemsheim. 24 Stunden später ging der norwegische Erfolgslauf weiter. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren kamen die Sieger aus Norwegen. Nur vier Tage später ging es für die Athleten in Martell in die zweite Runde: Am zweiten „Marteller-Wochenende“ standen ein Supersprint, ein Sprint sowie ein Verfolgungsrennen auf dem Programm.
Das Marteller Organisationskomitee rund um Georg Altstätter glänzte an beiden IBU-Cup Wochenenden einmal mehr mit perfekter Organisation und empfahl sich für weitere Ausrichtungen von internationalen Wettkämpfen. (sam)
Naturbahnrodeln - Daniel Gruber sicherte sich im Nationencup den zweiten Platz. Gerade einmal 21/100 fehlten Gruber auf den Sieg, den sich Mathias Troger sicherte. (sam)