„Tierschutz ist immer auch Umweltschutz“

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links: Anita Pichler; Die Grundschulklassen aus St. Valentin und Reschen mit Direktor Klaus Wallnöfer links: Anita Pichler; Die Grundschulklassen aus St. Valentin und Reschen mit Direktor Klaus Wallnöfer

St. Valentin - Schülerinnen und Schüler im Schulsprengel Graun setzten sich im Schuljahr 2024/25 mit dem Thema „Werte in unserer Gemeinschaft“ auseinander. Gemeinsam überlegten sie, welche Werte es gibt und welche für sie besonders bedeutsam sind. Zwei Grundschulklassen beleuchteten das Thema Tierschutz und luden dazu Anita Pichler vom Tierschutzverein Vinschgau ein, der heuer das 10jährige Jubiläum feiert.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse Grundschule St. Valentin mit Lehrerin Heidrun Folie, und der Grundschule Reschen mit den Lehrerinnen Sarah Folie und Evelyn Hohenegger hatten sich im Rahmen des Themas „Werte in unserer Gemeinschaft“ mit dem Thema Tierschutz beschäftigt. In diesem Zusammenhang hatten sie bei Elternsprechtagen Kuchen verkauft und Geld für den Tierschutzverein Vinschgau gesammelt. Sie luden Anita Pichler aus Latsch ein. Sie ist die Vorsitzende des vor 10 Jahren gegründeten Vinschger Vereins und informierte zum Projektabschluss über die Tätigkeit des Vereins.
Begrüßt wurde Pichler vom Direktor Klaus Wallnöfer. Sie und ihr ehrenamtliches Team im Tierschutzverein sind engagierte Ansprechpartnerinnen, wenn Tiere in Not sind. Und in Not kommen häufig Katzen, wenn sie sich unkontrolliert vermehren. Immer wieder kommt es vor, dass verwahrloste Kätzchen mit verklebten Augen, abgemagert, krank und von Parasiten befallen in Dörfern und bei Hofstellen umherirren und irgendwann erbärmlich zugrunde gehen. Der Grund für dieses Katzenelend liegt im Umstand, dass Katzenmütter nicht kastriert sind und einen Wurf nach dem anderen absetzen. Das Elend der Katzenkinder, von so manchen Besitzern billigend in Kauf genommen, berührt viele Menschen und vor allem die Mitglieder im Tierschutzverein Vinschgau, die aktiv werden, wenn sie von umherirrenden Tieren erfahren. „Im heurigen Jahre haben unsere Mitglieder 75 kleine Kätzchen in ihre Obhut genommen und gesund gepflegt“, erklärte Anita. In ihrer Freizeit kümmern sie sich um kranke Tiere, sorgen für deren Kastration und vermitteln sie an Tierliebhaber. Anita selbst pflegt derzeit an die 20 Kätzchen in ihrem Haus. In den vergangenen Jahren haben die Freiwilligen im Tierschutzverein hunderte Katzen in Zusammenarbeit mit Tierärzten kastrieren lassen. Auch freilebende wilde Katzen werden eingefangen und kastriert, um deren Vermehrung zu verhindern. Diese Katzen werden wieder dort freigelassen, wo sie aufgegriffen worden sind. Rund 100 kastrierte Katzen leben derzeit in mehreren wilden Kolonien im Vinschgau und werden dort mit Futter versorgt. Mit den Jahren verkleinern sich die Kolonien auf natürliche Weise. Kastrationen, medizinische Versorgungen und Futter, das alles kostet eine Menge Geld, das der Tierschutzverein aufbringen muss.
Der Tierschutzverein Vinschgau wird von Mitgliedsbeiträgen und Spenden getragen. Anita ist dankbar für jegliche Unterstützung. Ihr großes Anliegen ist es, die Menschen grundsätzlich für mehr Verantwortung gegenüber Tieren - ob Haus- und Nutztiere - zu sensibilisieren. „Denn Tierschutz ist immer auch Umweltschutz“, betont Anita. „Und jede/jeder kann im eigenen Umfeld etwas tun. Sie wies darauf hin, wie wichtig es ist, für Insekten Lebensräume zu schaffen und Blumenwiesen anzulegen. Ein englischer Rasen ist für Kleinlebewesen wie eine Wüste. Wenn Insekten verschwinden, verschwinden auch viele Vögel, weil ihnen die Nahrung fehlt. Der Schmetterling „Kleiner Fuchs“ braucht beispielsweise die Brennnessel, damit er überleben kann. Anita versuchte den Kindern auch zu vermitteln, dass nur jene sich ein Tier anschaffen sollten, die sich auch bewusst sind, was deren Haltung bedeutet und das über Jahre. Und sie plädierte für eine artgerechte Haltung der Tiere. Ein Hase in einer kleinen Kiste lebt wie in einem Gefängnis. Jedes Tier hat seine Eigenheit und seine Bedürfnisse und hat als Lebewesen Achtung verdient. Anita fordert dazu auf, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen, an kranken Tieren nicht vorbeizugehen und Streunerkatzen an den Tierschutzverein zu melden, damit sie eingefangen und kastriert werden können. Die Schülerinnen und Schüler übergaben an Anita abschließend die gespendeten 1.400 Euro. Diese bedankte sich bei jeder/jedem persönlich mit einem Dankeskärtchen.

 

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