Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Anziehungskraft von Reinhold Messner ist nach wie vor groß. Reinhold ist weit über Bergsteigerkreisen hinaus eine Legende, seine bergsteigerischen und abenteuerlichen Leistungen unvergleichlich und unerreicht. Ruhm, Sammlungen und Geld hat er vor allem in Südtirol in seine Museen, in seine Vorträge und in seine vielen Wortmeldungen und Diskussionsbeiträge investiert. Politische, wirtschaftliche und da vor allem touristische und bäuerliche Themen hat Messner nie gescheut, seine Aussagen haben oft zu Irritationen und meist zu gesellschaftlichen Diskussionen geführt. Auch wenn ihn das Tagblatt der Südtiroler so gut wie totgeschwiegen hat.
Kürzlich hat er und seine Frau Diane viele Besucher:innen zu einer Wanderung zu den Yaks nach Sulden gelockt. Ein Beweis dafür, dass Messners Ausstrahlung und Charisma nach wie vor wie ein Magnet Leute anziehen. Reinhold Messner, mit dem mumifizierten Ötzi und dem blutjungen Jannik Sinner im Dreigestirn der weltweit bekanntesten Südtiroler, wird nicht jünger, dafür abgeklärter, milder und weniger zornig. Dafür sorgen das Älterwerden und auch seine Frau Diane, die Messner zu Geduld und zu Nachsicht mahnt. Pazienza. Ich gebe zu, mir war ein zorniger Messner, der in seiner Grinta, in seinen Aussagen auch teilweise grenzüberschreitend war, sympathisch. Denn seine Kraftentfaltung war dann aufrüttelnd und erdbebengleich. Für ein Fortkommen, für ein Weiterbringen des Südtiroler Gemüts- und Diskussionszustandes waren solche messnerischen Erdbeben wie notwendiges Salz in der Suppe. Messner als Magnet mit Erdbebengarantie eben.