Rundum g’sund

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Vor allem der Depression, als zunehmende Volkskrankheit, mit mitunter tödlichem Ausgang gilt es in der „Erlebnis- und Wohlfühlgesellschaft“ entgegenzuwirken. „Es trifft auch hundsnormale Menschen“, die plötzlich durch einen Schicksalsschlag in die Erkrankung kippen. Frühe Erkenntnis kann jahrelangem Leiden entgegenwirken. Im Bild: Vize-BM Michaela Platzer, Martin Fronthaler und Waltraud Telser Gianordoli. Vor allem der Depression, als zunehmende Volkskrankheit, mit mitunter tödlichem Ausgang gilt es in der „Erlebnis- und Wohlfühlgesellschaft“ entgegenzuwirken. „Es trifft auch hundsnormale Menschen“, die plötzlich durch einen Schicksalsschlag in die Erkrankung kippen. Frühe Erkenntnis kann jahrelangem Leiden entgegenwirken. Im Bild: Vize-BM Michaela Platzer, Martin Fronthaler und Waltraud Telser Gianordoli.

Prad am Stilfserjoch - Nachhaltige Gesundheit betrifft nicht nur den Körper, sondern vor allem auch den Geist und damit auch die Psyche. Im Bürgersaal Prad fand dazu eine Veranstaltung mit anschließender Gesprächsrunde statt.
Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Prad referierte der Direktor des Therapiezentrums Bad Bachgart bei Rodeneck über psychische Gesundheit, Resilienz und aktuelle gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die Psyche betreffend. Dazu geladen hatte der Bildungsausschuss Prad vergangenen Mittwoch, den 16. März. Die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Thema psychische Gesundheit interessiert, so Martin Fronthaler. Vor allem im Vinschgau, wo bei den Veranstaltungen im Verhältnis zum Rest des Landes auffällig viele Interessierte und Betroffene erscheinen. Die Wertigkeit der Thematik sei hier anders. Die Hemmschwelle, öffentlich darüber zu reden, sei heute niedriger, die Stigmatisierung jedoch meist gleichbleibend. So versuche man vor allem in Bad Bachgart weniger den Fokus auf die „Störung“ zu legen, sondern auf die gesunden Anteile der Patienten einzuwirken. Fronthaler verwies auf die veränderte Gesellschaft vor allem seit Covid und die voranschreitende Digitalisierung, welche vor allem die Jugend betreffe. Es werden vermehrt junge Erwachsene im Therapiezentrum aufgenommen. Die Häufigkeit der Störungsbilder ist gestiegen, der Smartphonekonsum hat jeglichen Drogenkonsum längst übertroffen und es zeigen sich zunehmend die Folgen, auch bei Erwachsenen. Soziale Isolation, Flucht in digitale Welten und vor allem Beziehungsstörungen. Denn eine Online-Freundschaft ist nur in Teilen eine echte soziale Interaktion und kann z.B. jederzeit per Klick beendet werden. Man muss sich Stresssituationen, die sich in realen Beziehungen ergeben zum Teil gar nicht mehr stellen und ist dann nicht geübt darin damit umzugehen. Fronthaler stellte besorgt die Frage, „wo entwickeln wir uns hin?“. Zunehmende Individualisierung führe zu zunehmender Einsamkeit, eine „Verpoppelung“ der Kinder und Jugendlichen, in welcher man ihnen alle Probleme aus dem Weg zu räumen und all ihren Wünschen gerecht zu werden versuche, führe zunehmend zu Generationen, die in massiven Stresssituationen schneller Einknicken, weil sie mangels Erfahrung nie gelernt haben damit umzugehen. Hinzu komme die mangelnde Fähigkeit der Selbstbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen, welche sich meist nur mehr auf die digitale Welt beschränke. Resiliente Gruppen seien vor allem kollektivistisch orientiert und teilen gemeinsame, starke Werte, die in der heutigen Gesellschaft oft fehlen. Die kollektive Heilung könne einen Beitrag zu Resilienz und psychischer Gesundheit beitragen. In erkrankten Gesellschaften können auch ihre Einzelteile nicht lange gesund bleiben. Auffällig sei heute auch ein Umgang mit Aggression und Aggressivität bei Kindern und Jugendlichen, welcher im Erwachsenenalter zu Problemen führen kann. Nach seiner Präsentation lud Fronthaler zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde mit dem Publikum, welche rege Anteilnahme fand. Im Umgang mit psychischen Erkrankungen ist vor allem Akzeptanz gefragt, vonseiten der Gesellschaft, aber auch vonseiten der Betroffenen selbst und der Mut damit umzugehen, so der O-ton. (uno)

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