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Mittwoch, 25 Januar 2023 13:45

Nahversorgung: Förderbeträge angehoben

Das Land Südtirol ist weiter um die Aufrechterhaltung der Nahversorgung bemüht. Heute hat die Landesregierung die Förderbeträge angehoben. Ansuchen sind ab Februar möglich.

Die Nahversorgung in ländlichen und strukturschwachen Gebieten aufrecht erhalten, regionale Kreisläufe stärken und lokale Erzeugnisse in den Mittelpunkt rücken - darauf zielten die Sondermaßnahmen ab, auf deren Grundlage das Land den Detailhandel in ländlichen Gebieten in Südtirol finanziell unterstützt. Heute (24. Jänner) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer beschlossen, die Förderbeträge für die Aufrechterhaltung beziehungsweise die Weiterführung der Nahversorgungsbetriebe anzuheben.

"Das Handelsangebot in den Städten und der Online-Handel drängen die Nahversorgung in ländlichen Gegenden immer stärker in ein Nischendasein. Die kleinen Läden in den Dörfern sind aber für die Lebendigkeit und das soziale Leben in den peripheren Orten ausschlaggebend. Daher wollen wir diese so genannten Tante-Emma-Läden erhalten", erklärt Landesrat Philipp Achammer. "Zu diesem Zweck haben wir heute die Beitragshöhe für die Aufrechterhaltung bestehender Nahversorgungsbetriebe von derzeit maximal 9000 Euro auf bis zu 11.000 Euro angehoben. Werden Zusatzdienste angeboten, so kann dieser Beitrag um weitere 1000 Euro angehoben werden und steigt von derzeit bis zu 10.000 Euro auf bis zu 12.000 Euro." Solche Zusatzdienste können der Verkauf von Tageszeitungen und Zeitschriften, ein Lieferservice frei Haus von Einkäufen, der Verkauf von Monopolwaren, die Ausstattung als multimedialer Standort mit Internetverbindung und Fotokopierdienst sowie Postdienste sein. Auch der Verkauf von Südtiroler Lebensmittelprodukten zählt als solcher Zusatzdienst.

Voraussetzungen

Um die Landesförderung können sich Handelsbetriebe bewerben, die Detailhandel in ländlichen Gebieten beziehungsweise Ortschaften mit mindestens 150 Einwohnenden betreiben, einen durchschnittlichen Mehrwertsteuerumsatz von maximal 450.000 Euro im Jahr erzielen und eine große Auswahl an frischen und konservierten Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs garantieren. Die Landesregierung hatte 2014 erstmals Sondermaßnahmen zur Stärkung des Detailhandels in ländlichen Gebieten und in strukturschwachen Ortschaften vorgesehen.

Um Sondermaßnahmen für Nahversorgungsbetriebe für das Jahr 2023 kann ab Februar über die Plattform "myCivis" angesucht werden. Weitere Informationensind in Kürze auf der Webseite des Landes zu Arbeit und Wirtschaft unter "Wirtschaftsförderung" zu finden.

jw

Die Landesregierung hat heute (24. Jänner) entschieden, die Beihilfen zum Schutz der Wiesenbrüter weiterzuführen und die Kriterien an die neue GAP angepasst. Ansuchen sind bis 28. April möglich.

Die neue Europäische Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) umfasst eine Reihe politischer Reformen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft in der EU zu unterstützen. Sie ist mit 1. Jänner 2023 für einen Fünfjahreszeitraum in Kraft getreten. "Die Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte für Umwelt- und Klimaschutz stehen künftig noch stärker im Mittelpunkt, deshalb mussten die Kriterien für die Förderungen zum Schutz der Wiesenbrüter an die EU-Vorgaben angepasst werden“, erklärt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.

Malser Haide idealer Lebensraum für Wiesenbrüter

Die Malser Haide zwischen Glurns und St. Valentin bietet den idealen Lebensraum für Wiesenbrüter und andere Vogelarten. Die Voraussetzung für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen. Die Landesregierung hat deshalb im Jahr 2021 erstmals Richtlinien für die Gewährung einer Flächenprämie beschlossen, um den durch den späteren Mähtermin entstehenden futtermäßigen Nachteil der Wiesen auszugleichen.

Auch mit der neuen GAP werden die Beihilfen weitergeführt, einige Abschnitte der Richtlinien sind mit heutigem Beschluss an die neuen Gegebenheiten angepasst worden. Die Zugangsvoraussetzungen wurden wie folgt festgelegt: Begünstigt sind die in der landwirtschaftlichen Primärerzeugung tätigen Kleinstunternehmen, die im Projektgebiet auf der Malser Haide die Kulturart "Wiese", einschließlich deren Unterkategorien, bewirtschaften.

Mähtermine:  frühestens Ende Juni bis Anfang Juli

Das betroffene Gebiet mit einem Gesamtausmaß von rund 1500 Hektar ist in drei Unterzonen unterteilt, dementsprechend ist der frühestmögliche Mähtermin gestaffelt zwischen Ende Juni und Anfang Juli festgesetzt. Beiträge werden nur mehr für Kulturflächen ausgezahlt, die am Vorhaben "Dauergrünland" oder "Biologische Produktion“ im Rahmen der Umwelt-, Klima- und anderer Bewirtschaftungsverpflichtungen des gesamtstaatlichen Strategieplanes der gemeinsamen Agrarpolitik teilnehmen. Außerdem dürfen die betroffenen Flächen weder planiert noch entwässert werden.

"Der Beitrag wird in Form einer Flächenprämie vergeben und beträgt 600 Euro pro Hektar, wobei mindestens 200 Euro pro Gesuch erreicht werden müssen", informiert Landesrat Schuler. Der Antrag muss auf dem dafür vorgesehenen Vordruck bis zum 28. April im Amt für Viehzucht der Landesabteilung Landwirtschaft eingereicht werden. Von Einzelbeihilfen ausgeschlossen sind Unternehmen, die gemäß EU-Verordnung in Schwierigkeiten sind oder einer Rückforderungsanordnung aufgrund eines früheren Beschlusses der Europäischen Kommission zur Feststellung der Unzulässigkeit einer Beihilfe und ihrer Unvereinbarkeit mit dem Binnenmarkt nicht nachgekommen sind.

np/uli

Mittwoch, 25 Januar 2023 13:43

Gelder für Verbesserungen am Straßennetz

Um dringende Arbeiten an mehreren neuralgischen Straßenabschnitten zu machen, hat die Landesregierung heute auf Vorschlag von LR Alfreider Finanzmittel aus dem Reservefonds bereitgestellt.

Auf Südtirols Staats- und Landesstraßen stehen an mehreren Abschnitten im gesamten Landesgebiet Verbesserungsarbeiten an. "Um diese Arbeiten für mehr Sicherheit und gute Befahrbarkeit in der Zeit mit wenig Verkehrsaufkommen abwickeln zu können, müssen wir jetzt mit den Ausschreibungen starten", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.

Die Landesregierung hat deshalb heute (24. Jänner) beschlossen, Gelder aus dem Reservefonds für die Eingriffe bereitzustellen. Für die Sicherungs- und Verbesserungsmaßnahmen werden demnach 2,67 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Eingesetzt werden die Finanzmittel laut dem Direktor der Landesabteilung Straßendienst, Philipp Sicher, für mehrere Arbeiten: Auf der Staatsstraße (SS 622) soll in Sulden die Engstelle "Laganda" entschärft werden, in dem die Straße auf einer Länge von rund 200 Metern verlegt wird. Die Landesstraße (LS 113) soll in Stuls teilweise ausgebaut und begradigt sowie im Bereich des Tunnelportals besser gesichert werden. Ausgebaut werden soll auch der Abschnitt Waidbruck–Pontives der Grödner Staatsstraße (SS 242).

san

München, 25. Januar 2023. Im intensiven Apfelanbau kommen für Umwelt und Gesundheit hochproblematische Pestizide zum Einsatz, zum Teil in hoher Frequenz: Das belegen konkrete Pestiziddaten aus dem Jahr 2017 von 681 Apfelanbaubetrieben aus der Region Vinschgau, die das Umweltinstitut ausgewertet hat – ein bislang europaweit einzigartiger Datenschatz. Die Auswertung zeigt unter anderem, dass es zwischen Anfang März und Ende September keinen einzigen Tag gab, an dem im Vinschgau nicht gespritzt wurde. Die Umweltschutzorganisation fordert, dass die gefährlichsten Pestizide und alle Herbizide im Südtiroler Obstanbau sofort verboten werden.

Basis der Auswertung sind Pestizideinsatzdaten von Südtiroler Obstbäuerinnen und Obstbauern, die das Umweltinstitut 2017 gemeinsam mit dem Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler wegen übler Nachrede angezeigt hatten. Im Laufe des letztlich erfolglosen Pestizidprozesses gegen die Umweltorganisation beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft Bozen die Daten als Beweismittel und das Umweltinstitut erhielt Akteneinsicht.

Fabian Holzheid, politischer Geschäftsführer des Umweltinstituts: „Ausgerechnet in der beliebten Tourismusregion Südtirol, wo der Apfelanbau als besonders ‚naturnah und nachhaltig‘ vermarktet wird, werden massiv Pestizide versprüht, die teilweise hochgiftig für Mensch und Umwelt sind. Als wir 2017 den hohen Pestizideinsatz in Südtirols Apfelanbau angeprangert haben, zerrte uns die Landesregierung vor Gericht. Die vorliegende Auswertung beweist aufs Neue: Unsere Kritik war absolut berechtigt.“

Die Daten aus dem Vinschgau geben einen brisanten Einblick in die landwirtschaftliche Praxis des intensiven Apfelanbaus. Eine vergleichbare, detaillierte Auswertung des tatsächlichen Pestizideinsatzes in einer Region gab es in Europa bislang noch nie.

Christine Vogt, eine der Autor:innen der Untersuchung und Referentin für Landwirtschaft am Umweltinstitut: „Unsere Auswertung zeigt, dass im Vinschgauer Apfelanbau 2017 zahlreiche Pestizide zum Einsatz kamen, die für die Anwender:innen selbst, aber auch für Anrainer:innen gesundheitsgefährdend sein können. Mehrere der am häufigsten eingesetzten Pestizide sind vermutlich fortpflanzungsschädigend oder vermutlich krebserregend. Das Totalherbizid Glyphosat, das die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation als ‚wahrscheinlich krebserregend‘ eingestuft hat, wurde am fünfthäufigsten in den Apfelplantagen gespritzt. Zum Einsatz kam auch das inzwischen verbotene Chlorpyrifos-methyl, das die Gehirnentwicklung von ungeborenen Kindern schädigen kann.“  

Auch für die Umwelt gefährliche Pestizide wurden häufig eingesetzt: Bei fast einem Viertel aller Pestizidbehandlungen wurden Wirkstoffe verwendet, die als besonders schädlich für Nützlinge wie beispielsweise Schlupfwespen gelten – und das, obwohl Pestizide seit langem im Verdacht stehen, der Haupttreiber des dramatischen Insektensterbens zu sein.

Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Einsätze kamen mehrere Mittel gleichzeitig auf die Plantagen. Dabei wurden am selben Tag bis zu neun verschiedene Mittel gespritzt. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Kombination verschiedener Pestizide die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt verändern oder verstärken können – der so genannte Cocktaileffekt. Dieser wird im EU-Zulassungsverfahren für Pestizide bisher nicht ausreichend berücksichtigt.

„Ob Fungizide, Insektizide oder Herbizide: Fast 90 Prozent aller Pestizidbehandlungen führten die Betriebe 2017 mit chemisch-synthetischen Wirkstoffen durch, obwohl es alternative, nachhaltigere Maßnahmen gäbe“, kritisiert Christine Vogt. „Die Betriebe könnten zum Beispiel robustere Apfelsorten pflanzen, Beikräuter maschinell in Schach halten und natürliche Gegenspieler von Schädlingen fördern, statt diese mit der chemischen Keule zu bekämpfen.“

Die konventionellen Apfelanbaubetriebe Südtirols wirtschaften nach den Richtlinien der Arbeitsgruppe für den integrierten Obstanbau (Agrios). „Laut Südtiroler Richtlinien steht der Schutz von Mensch und Umwelt im Vordergrund, und der Einsatz chemisch-synthetischer Mittel soll auf ein Minimum reduziert werden. Unsere Auswertung zeigt jedoch einen derart hohen Einsatz dieser Mittel, dass sich die Frage stellt, ob das Label ‚integrierter Obstanbau‘ nicht vor allem Marketingzwecken dient“, so Fabian Holzheid.

Das Umweltinstitut fordert unter anderem, die gefährlichsten Pestizide sowie den Herbizideinsatz auf den Südtiroler Obstplantagen sofort zu verbieten. Außerdem setzt sich die Umweltschutzorganisation für einen europaweiten schrittweisen Ausstieg aus dem Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide bis spätestens 2035 ein. Diese Forderung war auch Bestandteil der erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative „Save bees and farmers“, zu deren Initiatoren das Umweltinstitut gehört.

Eine ursprünglich mit der Südtiroler Obstwirtschaft und Landesregierung geplante öffentliche gemeinsame Veranstaltung zur Präsentation und Diskussion der Auswertung wird nicht stattfinden. „Wir haben im Laufe der gemeinsamen Planung den Eindruck gewonnen, dass es Landesregierung und Obstwirtschaft nicht darum geht, konkret über die Probleme durch den Pestizideinsatz zu diskutieren und sich mit unserer Kritik ernsthaft auseinanderzusetzen", sagt Fabian Holzheid. „Dass unsere Vorschläge zur Tagesordnung immer wieder abgelehnt wurden, erhärtete bei uns den Verdacht, dass die gemeinsame Veranstaltung vor allem dazu genutzt werden sollte, die Marketingbotschaften des Sustainapple-Konzepts zu verbreiten. Doch für eine Greenwashing-Veranstaltung, deren Zweck es ist, den Pestizideinsatz in Südtirol zu beschönigen und als nachhaltig zu verkaufen, stehen wir nicht zur Verfügung." Dennoch bietet das Umweltinstitut an, mit der Obstwirtschaft und der Landesregierung im Gespräch zu bleiben - und hat dazu einen Runden Tisch vorgeschlagen. Bis dato haben sich weder Obstwirtschaft noch die Landesregierung zu diesem Vorschlag geäußert.

Hintergrund

Weil das Umweltinstitut 2017 den Pestizideinsatz im Südtiroler Apfelanbau kritisierte, wurde der damalige Agrarreferent des Umweltinstituts Karl Bär vom Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft und hunderten von Landwirt:innen wegen „übler Nachrede“ angezeigt. Im anschließenden Prozess wurde Bär 2022 freigesprochen. Im Zuge des Verfahrens ließ die Staatsanwaltschaft Bozen die Pestizideinsatzdaten der anzeigenden Landwirt:innen als Beweismittel beschlagnahmen. Da in der EU Intransparenz über die tatsächliche Verwendung von Pestiziden herrscht, handelt es sich um eine außergewöhnliche Datenbasis. Deren Auswertung ermöglicht erstmals Aussagen darüber, welche Pestizide wann und in welcher Menge im Vinschgauer Apfelanbau eingesetzt wurden – Informationen, die bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Mittwoch, 25 Januar 2023 13:40

Pestizidwirtschaft ade!

Südtirol hat überregionales mediales Aufsehen erregt. Leider nicht im positiven Sinn. Die Süddeutsche Zeitung sowie der Bayerische Rundfunk berichten über die pestizidbelastete Südtiroler Apfelwirtschaft. Und Südtirol kommt dabei alles andere als gut weg. Zeit, zu handeln!

Umfang- und aufschlussreich sind die in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Auswertungen von über 600 Spritzheften Vinschger Obstbauern. Die Intensität der Spritzfahrten ist extrem hoch, von März bis September gelangen täglich Pestizide auf die Obstbäume und damit in die Umwelt. Über dem Tal hängt eine riesige aber unsichtbare Pestizidwolke.

Am häufigsten kommen Pestizide gegen Pilze und Spinnmilben zum Einsatz, auch das vielkritisierte Glyphosat erfreut sich immer noch größter Beliebtheit unter den Obstproduzenten. Erschreckend ist der hohe Einsatz anderer Pestizide, die von der EU als „vermutlich krebserregend“ eingestuft wurden. Hinzu kommen andere Mittel, deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sehr kritisch zu betrachten sind. Für einige gibt es Bestrebungen, sie EU-weit aus dem Verkehr zu ziehen.

Auf  Südtirols Obstwirtschaft kommen schwere Zeiten zu: der Ausstieg aus der intensiven Pestizidwirtschaft ist unumgänglich, aber das System wehrt sich mit aller Kraft dagegen. Pestizide werden aus klimaschädlichen Erdölprodukten hergestellt, gefährden die Gesundheit der Bäuer:innen und verursachen immer noch große Schäden auf Nicht-Zielflächen, vor allem Wildbienen und Schmetterlinge gehen durch Pestizide zugrunde.

Südtirol braucht daher die Ökowende. Diversifizieung der Produktion, vermehrter Anbau von Zwischenfrüchten und massiver Ausbau des Biolandbaus sind Wege aus der Pestizidwirtschaft. 99 Prozent der Äpfel werden heutzutage exportiert und 99 Prozent des Getreidebedarfs werden importiert, so können lokale Kreisläufe nicht funktionieren.

„Obst- und Pestizidlobbys sollen endlich die Zeichen der Zeit erkennen und ihren Widerstand gegen die Ökologisierung der Landwirtschaft aufgeben. Die Pestizidwirtschaft ist in einer Sackgasse angelangt.“ sagt Hanspeter Staffler.

 

COMUNICATO STAMPA

Diciamo addio a un’economia basata sui pesticidi!

L'Alto Adige ha attirato l'attenzione dei media internazionali. Purtroppo non in senso positivo. La Süddeutsche Zeitung e il Bayerischer Rundfunk parlano oggi della produzione di mele altoatesina contaminata dai pesticidi. E l'Alto Adige ne esce tutt'altro che bene. È ora di agire!

La Süddeutsche Zeitung ha pubblicato oggi le valutazioni fatte su oltre 600 registri di irrorazione di frutticoltori della Val Venosta e che risultano essere molto complete, rivelatrici e preoccupanti. L'intensità delle irrorazioni è estremamente elevata; i pesticidi vengono sparsi sugli alberi da frutto da marzo fino a settembre e si depositano su tutto il nostro ambiente. Un'enorme, continua ma invisibile nube di pesticidi.

I pesticidi più utilizzati sono quelli contro i funghi e gli acari, mentre il tanto criticato glifosato gode ancora di grande popolarità tra i produttori di frutta. Ed è allarmante l'elevato utilizzo di altri pesticidi che a livello europeo sono stati classificati come “probabilmente cancerogeni”. A questi si aggiungono altre sostanze i cui effetti sulla salute delle persone sono piuttosto critici. Per alcuni, tra cui anche il glifosato, si spinge da tempo per il ritiro dal mercato a livello europeo. 

L'industria frutticola altoatesina sta affrontando tempi duri: il superamento graduale della coltivazione intensiva a base di pesticidi è inevitabile, ma il sistema ancora non si rassegna. I pesticidi provengono da prodotti petroliferi dannosi per il clima, mettono in pericolo la salute degli agricoltori e causano ingenti danni alle aree limitrofe; per prime sono le api selvatiche e le farfalle a soccombere.

L'Alto Adige ha quindi bisogno di una svolta ecologica. Diversificare la produzione, aumentare la presenza di colture intercalari ed aumentare notevolmente l'agricoltura biologica, sono queste le vie d'uscita dall'economia basata sui pesticidi. Oggi il 99% delle mele viene esportato e il 99% del fabbisogno di cereali viene importato, quindi i cicli locali non possono funzionare.

"Le lobby della frutta e dei pesticidi dovrebbero finalmente riconoscere i segni dei tempi e rinunciare alla loro resistenza a un’agricoltura più ecologica. L'economia dei pesticidi è arrivata a un punto morto", afferma Hanspeter Staffler.

Dienstag, 24 Januar 2023 08:25

Hennenstall

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Raimund Prugger ist bekannt für klare Worte. Der Bezirksobmann des Südtiroler Bauernbundes im Vinschgau nimmt sich kein Blatt vor dem Mund. Diese Direktheit des Tschenglser Bauern bringt Befindlichkeiten auf den Punkt, kann für Erheiterung sorgen, sie kann auch zum Nachdenken anregen. Ein Beispiel aus der Bauernversammlung vom vergangenen Montag: Der Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler fordert die Bauern offen auf, der Politik Vertrauen entgegenzubringen. Denn es sei gesagt worden, dass man der Landwirtschaft vertrauen solle. Pruggers Antwort: „Wir vertrauen euch schon. Aber zugehen tut’s bei euch oft wie in einem Hennenstall.“ Man bekomme vor Ort dann das Fett ab und da sei schon ein breiter Buckel vonnöten.
Die Aussage Pruggers betrifft wohl nicht nur die Landwirtschaft. Nicht nur, dass im Herbst 2023 die Landtagswahlen anstehen, sondern Pruggers Aussage gilt generell, der Politik im Allgemeinen gegenüber und im Besonderen der Südtiroler Volkspartei. Gesetze, die nicht nur die Bauern sondern alle Bürger betreffen, werden nämlich im Landtag beschlossen. Der vom Volk gewählte Landtag bzw. die vom Volk gewählten Landtagsabgeordneten sind demnach von fundamentaler Bedeutung und diese Bedeutung wird in den hitzigen Debatten und vor allem bei den Skandälchen und Skandalen oft vergessen. Den Bauern ist diese Bedeutung klar. „Die Entscheidungen fallen auf politischer Ebene“, sagte BB-Obmann Leo tiefenthaler und da müsse man vertreten sein. Das gilt für alle Bevölkerungsteile. 

Dienstag, 24 Januar 2023 16:20

Der 3. Stand

Schlanders-Vinschgau - Heuer war wieder eine anständige Vollversammlung des Bauernbundes Bezirk Vinschgau möglich. Viele Bäuerinnen und Bauern sind am vergangenen Montag nach Schlanders gekommen. Die Bauernriege in der ersten Reihe war fast vollständig. Nur einer hat gefehlt: Sepp Noggler.

von Erwin Bernhart

In die brauchtumsfreie Zeit zwischen Kini und kurz vor dem Start des Bauernjahres zu Lichtmess wird traditionell die Bauernbund-Bezirksversammlung gelegt. Landauf und landab. Die Vinschger Bauern waren dazu am vergangenen Montag in das Kulturhaus von Schlanders geladen und sie sind gekommen. Das Parkett im Kulturhaussaal war bis auf ganz wenige Stühle besetzt.
Von der politischen Prominenz waren mit Landesrat Arnold Schuler und Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die wichtigsten Vertreter zugegen. Befremdlich gefehlt hat ausgerechnet der Vinschger Landtagsabgeordnete und Bauernvertreter Sepp Noggler. Während die Bauernvertreter in ihren Reden ein Noggler-Lob nicht über die Lippen brachten, musste das ausgerechnet der Sarner Landtagsabgeordnete Franz Locher tun. Mit „die Vinschger sind höflich und lassen auch Auswärtige reden“ bat der BB-Bezirksobmann Raimund Prugger den schnellzüngigen Sarner auf die Bühne, der dort eine „Lanze für Sepp Noggler“ brach und sagte, dass der Sepp „unentbehrlich für den Vinschgau“ sei, bevor er zwei Tierarten als für die Bauern problematisch ansprach: den Borkenkäfer und den Wolf. Das war zum Schluss der dreistündigen Versammlung mit ununterbrochenen Reden und ohne Diskussion. Ganz zum Schluss gab es noch eine Geschenkskiste für Leo Forcher, der 39 Jahre lang dem Weinbauverein Vinschgau vorgestanden hat.
Der Bezirksobmann des Südtiroler Bauernbundes Raimund Prugger sprach die Bauernthemen 2022 nach der unendlichen Begrüßungsliste im Telegrammstil an. Die Berglandwirtschaft habe unter Wassermangel gelitten und mancherorts sei ein Schnitt weniger möglich gewesen. Bei den Schlachtviehpreisen sei es 2022 zufriedenstellend gewesen. Ob die etwas gestiegenen Milchpreise die gewaltige Kostensteigerung bei der Milchwirtschaft ausgleichen werden, müsse sich erst noch zeigen. Das Thema Tierwohl sei allerorts im Gespräch.
In der Obstwirtschaft seien durchwachsene Preise zu verzeichnen. Die Clubsorten, die im Vinschgau 10 % der Anbaufläche einnehmen seien eine Herausforderung für die Bauern und für die Vermarktung. Prugger forderte in diesem Bereich eine Konsolidierung. Beim Weinbau sei die Stimmung gut, weil die heimische Gastronomie den einheimischen Wein schätze. Auf 87 Hektar werde im Vinschgau Wein angebaut und es waren in früheren Zeiten 200 Hektar. Also sei noch Luft nach oben, wenn es auch schwierig sei, Anbauflächen zu erhalten.
Durch die gute Einlagerung in den Genossenschaften und der damit einhergehenden Zeitstreckung bei der Vermarktung könne man beim Gemüseanbau stabile Preise erzielen.
Beim Steinobst und beim Beerenanbau ließ Prugger seinem Staunen über die Vielfalt im Vinschgau freien Lauf. Bei den Kirschen habe man allerdings relativ ungenügende Preise erzielen können, bei den Marillen gab es 2022 durch Frost und Hagel eine unterdurchschnittliche Ernte und beim Anbau von Erdbeeren habe man eine kritische Untergrenze erreicht - weniger sollte es nicht werden.
Mit dem Borkenkäferbefall sei der Wald zum Problemkind geworden. 2 Millionen Festmeter Schadholz, verursacht durch den Strum Vaja, den Schneedruck und den Borkenkäfer, gebe es in Südtirol. „Das Viech ist noch wenig erforscht“, sagte Prugger. Er fordete die Politik auf, dafür zu sorgen, dass die Bringungsprämie schneller ausbezahlt werde.
Für die Imker sei 2022 passabel gewesen. Prugger sprach die Wassernutzung an und die s7 1122Raumordnung. Dem Entwurf zum Nationalpark gewann er im Bereich Baurecht Positives ab. Bei den Abschussplänen von Rotwild außerhalb des Parkes müsse wohl nachgeschärft werden, denn der Zuwachs sei trotz Einhaltung der Abschusspläne zu groß.
Beim Wolf müsse Abhilfe geschafft werden, denn sonst drohe die Auflassung der Almen. Die Schuldigen beim Wolf, so habe es der Kammerabgeordnete Spagnolli ausgemacht, seien die Bauern. Denn die machen keine Herdenschutzmaßnahmen. Prugger sagte, dass Zäune zwar die Schafherde zusammenhalten aber gegen den Wolf nicht helfen.
Und zuletzt brachte Prugger Anfragen aus den Reihen der Bauern vor, die sich für eine Wiedereinführung der Voucher aussprachen.

Der BB-Direktor Siegfried Rinner, gebürtiger Latscher, plädierte in seinem Vortrag für ein „Sowohl - als auch“. Den groß diskutierten Themen Artenschutz/Artenvielfalt - Klimwandel und Tierwohl stellte Rinner die Ernährungssicherheit gegenüber. Die Ernährungsssicherheit in Europa müssen die Bauern gewährleisten und diese Politik müsse die EU verfolgen. Es gebe Beispiele genug, wo die Versorgungssicherheit aufgegeben worden ist, etwa in der Pharmaindustrie. Da sei die Herstellung nach China ausgelagert worden. Oder in der Verteidigung - die sei in die USA ausgelagert worden. Oder in der Industrie. Die Produktion finde in China statt. Oder in der Energie, für deren Versorgungssicherheit müssen die Rohstoffe von außen angekauft werden.
Aus all diesen Gründe gebe es kein „Entweder-Oder“, Kuh oder Klima - das, so Rinner, sei Unsinn.
Die Nachhaltigkeit habe schon ihre Berechtigung. Nachhaltigkeit sei im ökonomischen, im ökologischen und im sozialen Bereich gleichwertig. Es könne also nicht sein, dass Nachhaltigkeit ausschließlich die ökologische Seite betreffen solle. Rinner erinnerte an die grüne Lanwirtschaftsministerin Renate Künast, die 30 % Bioanbau für Deutschland forderte. Daraus sei nichts geworden. „Wenn man die Bäuerinnen und Bauern nicht mitnimmt, geht es eben nicht“, sagte Rinner. Rinner forderte von der Politik mehr Mut, etwa bei der Photovoltaik. Denn wo sollen die 70 % neue Energie, die bei Energiegemeinschaften gefordert werden, herkommen.
Rinner kritisierte die Medien, die „eine negative Einstellung zur Landwirtschaft zu haben scheinen“. Medien machen Politik. Aber immerhin werde über die Landwirtschaft in Südtirol berichtet. Andernorts, in Deutschland etwa, sei das wenig der Fall.
Das neue Gesetz für die Lebensmittelkennzeichung findet Rinner sehr zielführend. Der Kunde wolle schließlich wissen, woher das Schnitzel auf seinem Teller herkomme. Man müsse eben eine Kultur für Lebensmittel schaffen, schließlich wollen die Bauern mehr Geld für ihre Produkte erlösen.
Zu den Prämien, also zu den Subventionen, meinte Rinner: „Wir bringen für wenig Geld eine super Leistung.“
Der Fokus der Landwirtschaft für 2023 ist laut Rinner klar eingestellt: Markt, Produkte, Ernährungssicherheit. „Wir versuchen viel im Hintergrund zu arbeiten. Aber manchmal muss man raus aus den Stauden“, fasste Rinner die Arbeitsweise des Bauernbundes zusammen.
Michael Crepaz informierte die Bauern über die neuen Förderrichtlinien.
Der Obmann des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau Paul Wellenzohn gab dann einen Überblick über die Tätigkeiten in der Beregnung. 30 Millionen Euro habe man 2019 – 2022 investiert. 7.700 Hektar Kulturland sind mit künstlicher Bewässerung ausgestattet, davon 5000 Hektar Obstanlagen und 2700 Hektar Grünland. 1700 Hektar verfügen über eine Frostberegnung und 2100 Hektar über eine Tropfberegnung. Aktuelle Projektplanungen liegen in einer Höhe von 96 Millionen Euro auf. Angesichts der Wasserknappheit und der Notwendigkeit auf die Umstellung auf Tropfberegnung und Erneuerungen appellierte Wellenzohn an die Politik, weiterhin für Förderungen Sorge zu tragen.
Landesrat Arnold Schuler war der Laudator für die Verleihung der Erbhofurkunde, die an den „Herrenhof“ in Latsch ging. Der Hof ist seit mehr als 200 Jahren im Besitz der Familie Lampacher. Besitzer ist heute Nikolaus Lampacher, der den Hof von Vater Mainrad übernommen hat. Mainrad Lampacher hat in seiner Zeit den Hof auf Obst umgestellt Der Akademiker Klaus Lampacher hat 2004 die sichere Stammrolle für Mathematik und Naturkunde an der Mittelschule Latsch gekündigt, um sich ganz der Hofarbeit widmen zu können. Derzeit werden auf der bewirtschafteten Fläche von 3,7 Hektar 8 Apfelsorten angebaut, davon 70 % Clubsorten. In Vorbereitung ist die Hofübernahme durch Sohn Johannes.
Schuler ließ es sich nicht nehmen, einige Themen zu streifen. Er träume davon, eine einheitliche „Südtiroler Heumilch“ am Markt zu haben. Für gutes Marketing würde er Geld zur Verfügung stellen. In der Apfelwirtschaft müsse man besser und anders als die Konkurrenz sein. Der integrierte Anbau, der vor 40 Jahren eingeführt worden ist, sei ein Meilenstein gewesen. Durch eine weitere Reduktion der Pflanzenschutzmittel könne man die Stärke Südtirols herausarbeiten. Den Konflikt im Obervinschgau habe man lösen können und die Laimburg konnte eine 70 %ige Reduzierung der Pflanzenschutzmittelrückstände auf Spielplätzen nachweisen.
Bevor Prugger die Versammlunng für beendet erklärte kamen noch Grußworte von BB-Obmann Leo Tiefenthaler, von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und vom eingangs erwähnten Franz Locher.

Vinschgau - Seit dem 26. Januar 2023 gibt es im Vinschgau eine Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen. In Schlanders, in der Göflanerstraße 28, wird jeden letzten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr eine Sprechstunde angeboten. Das Angebot kann ohne Terminvereinbarung und kostenlos in Anspruch genommen werden. Auf dem von den Sozialdiensten in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und der Initiative „Donne contro la violenza - Frauen gegen Gewalt“ aus Meran gemeinsam ausgearbeiteten Flyer geht klar hervor, wer angesprochen werden soll: „Bist du eine Frau, die von Gewalt betroffen ist? Kennst du eine Frau, die Gewalt ausgesetzt ist?“
Die Beratungsstelle in Schlanders für Frauen in Gewaltsituationen ist einer der Schritte, der konkret umgesetzt wird. Die Basis dazu bildet das Landesgesetz Nr. 13 vom Dezember 2021 „Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung geschlechterspezifischer Gewalt und zur Unterstützung von Frauen und ihren Kindern.“ Eine der darin vorgesehenen Maßnahmen ist der Aufbau von lokalen Vernetzungen unterschiedlicher Fachkräfte, um aktiv das Thema der Gewalt an Frauen anzugehen. Darauf wiesen Nadin Zöschg und Claudia Gorfer von den Sozialdiensten Vinschgau, Bereich Kinder und Jugendliche, am 17. Jänner 2023 bei der Vorstellung der neuen Beratungsstelle hin. Zöschg und Gorfer koordinieren die neue Beratungssstelle in Schlanders. Die Beratungen selbst werden von qualifizierten Frauen des Vereines „Frauen gegen Gewalt“ angeboten. Der Verein führt seit 30 Jahren den Frauenhausdienst in Meran. Es werden Verschwiegenheit und vorurteilsfreies Zuhören in einer Atmosphäre des Vertrauens zugesichert.
Gorfer und Zöschg sagen, dass es keine vinschgaupsezifischen Statistiken für Frauen in Gewaltsituationen gebe. Allerdings verweisen sie darauf, dass es südtirolweit rund 600 Frauen seien, die sich jährlich an die vorhandenen Frauenhausdienste wenden würden. Jeweils an die 100 Frauen kommen jedes Jahr neu dazu. In den Frauenhäusern in Südtirol werden jährlich rund 30 Frauen mit Kindern betreut.
Hingewiesen sei auch, dass weltweit Frauen und Mädchen die schwerwiegendste Gewalt im nahen sozialen Umfeld erleben. Deshalb spricht man auch von häuslicher Gewalt oder Gewalt in Paarbeziehungen, auch in jugendlichen Paarbeziehungen. Gewalt gegen Frauen wird in den allermeisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind die Täter meist Männer, die den Frauen nahestehen. 2021 haben über 90% der Frauen, die sich an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen in Meran gewandt haben, erzählt, dass Ehemänner, Partner, Ex-Männer, Ex-Partner, Väter, Söhne die Gewalttäter waren. Kinder sind daher oft Zeugen der Gewalt. (eb)

 

Die grüne Nummer 800014008 ist als erste Anlaufstelle 24 Stunden, 7 Tage aktiv.

Dienstag, 24 Januar 2023 09:08

Gottesstaat - Theokratie

Vom Wind gefunden - Gottesstaat ist die Bezeichnung für eine Staatsform, in der Religion, Gesetz und staatliche Herrschaft eine Einheit bilden. In einem Gottesstaat oder Theokratie steht die staatliche Ordnung unter Gottes Führung. Die Macht geht nicht wie in einer säkularisierten liberal-demokratischen Staatsordnung vom Volk aus (von Volkes Gnaden), sondern von Gott aus (Herrschaft von Gottes Gnaden). In einer Theokratie gibt es weder eine Trennung von Kirche und Staat noch von weltlichem Recht und religiösen Vorschriften. Die Staatsgewalt wird religiös legitimiert und von einer göttlich erwählten Person, einer Priesterschaft (Klerus) oder sakralen Institution (Hierokratie) auf der Grundlage religiöser Prinzipien ausgeübt. Viele alte Völker, wie die Ägypter, Azteken oder Inkas waren Theokratien, weil die Herrscher auch als Götter bzw. Gottkönige verehrt wurden. Auch die römischen Kaiser ließen sich als Götter verehren. Im Mittelalter kam es zu einer Machtteilung zwischen der weltlichen und geistlichen Macht und vielen Machtkämpfen (Investiturstreit). Seit der Aufklärung kam es in Europa zu einem modernen politischen System mit der Trennung von Kirche und Staat. Die Islamische Republik Iran ist eine Theokratie. In ihr übt ein Ajatollah, der höchste schiitische Islamgelehrte, das führende Staatsamt des Religionsführers aus. Auch das Islamische Emirat Afghanistan wird als Theokratie bezeichnet, da die Taliban einen islamischen Gottesstaat mit einer extrem streng ausgelegten Interpretation der Scharia anstreben. Der Vatikanstaat kann auch als Theokratie bezeichnet werden, da er durch den sogenannten Stellvertreter Christi auf Erden, den Papst, regiert wird. (hzg)

Dienstag, 24 Januar 2023 09:06

14 Millionen Klicks für Krampusse

Schnals/Südtirol - Sagenhafte 14,5 Millionen Klicks und 720.000 „gefällt mir“ generiert ein Kurzviedeo über die Krampusse in Schnals auf Instagram. Mit dem Account „southtyrolian“ schafft es ein Team von jungen Südtirolern immer wieder, mit professionellen Hochformat-Kurzvideos, die man auf Instagram Reel nennt, international viel Begeisterung, also viele Klicks, zu erzeugen. Einer der hauptberuflichen Mitbetreiber ist Tristan Weithaler aus Katharinaberg in Schnals. „Southtyrolian ist einer der größten Accounts Südtirols, der international unterwegs ist. Die Sprache ist deshalb Englisch“, sagt Weithaler. Die schönsten Orte Südtirols werden in regelmäßigen Abständen gepostet und man habe bereits mit den Krampusvideos aus Toblach mehr als eine Million Klicks generieren können. Das Video über die Schnalser Krampusse ging viral und hat alle Erwartungen des jungen Teams übertroffen. „Es ging „einmal um die halbe Welt“, sogar Länder wie z.B. USA, China, Russland, Saudi-Arabien usw. wurden darauf aufmerksam, wie man in den unzähligen Kommentaren lesen kann“, sagt Weithaler. Mit dem Werbeverkauf auf Instagram finanziert das Team seine Arbeit. (eb)


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