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Dienstag, 04 September 2018 12:00

Vereinbarung mit gewaltigem Haken

s9 titel19 17Glurns/Bozen - Wie es denn um die Apfelanlage vor den Stadtmauern stehe, wollte Rosa Prieth Pichler bei der Gemeinderatssitzung am 23. August 2018 unter „Allfälliges“ wissen. Bekanntlich hatte der Bauer Boris Sprenger vor den Stadtmauern ein Apfelanlage mit Holzpfählen errichtet, was zu großer Aufregung geführt hatte. Und zwar, war es Ansinnen der Stadtregierung unter dem damaligen BM Erich Wallnöfer, um die Stadtmauern aus denkmalpflegerischen Überlegungen einen Umkreis von 100 Metern frei von Obstkulturen bzw. frei von Betonsäulen zu belassen. Die Landesregierung hatte dieses Ansinnen abgeschwächt, indem sie sehr  wohl im Obstbau übliche Betonsäulen verboten hat, aber nicht generell Obstbau. Sprenger hatte diese Situation genutzt und eine Apfelanlage mit Holzsäulen direkt vor den Stadtmauern errichtet und ein nachträglicher Beschluss der Landesregierung hat ihm dies auch gestattet. Sehr zum Unmut vieler Glurnser und sehr zum Unmut im Gemeinderat. Der Gemeinderat hat den Stadtrat mehrheitlich den Auftrag gegeben, gegen diesen Beschluss der Landesregierung vorzugehen, was dann auch mit einer Eingabe beim Verwaltungsgericht geschehen ist. In der Zwischenzeit, so die Auskunft von BM Luis Frank im Gemeinderat, habe man sich mit Boris Sprenger darauf geeinigt, dass Gerüst und Bäume gegen eine Entschädigung entfernt werden sollen. Die Stadt würde, so die derzeitige Vereinbarung, an Sprenger dafür 70.000 Euro bezahlen.
Die Sache hat aber einen gewaltigen Haken. Denn die Stadtverwalter haben in dieser Vereinbarung einen Dritten involviert. Und zwar solle die Landesregierung ihren Beschluss vom 08.08.2017 dahingehend abändern, dass im Umkreis von 100 Metern um die Stadtmauern sämtliche Obstgerüste verboten würden. Die Landesregierung hatte vor einem Jahr in ihrem Beschluss eine Aufsichtsbeschwerde von Seiten der Eigentümerin Schöpf angenommen.
Einziges Zeichen aus Bozen: Das Anfechten des Beschlusses der Landesregierung durch die Stadtgemeinde ist vorerst, in beidseitigem Einverständnis, sagt BM Frank, auf Eis gelegt. Man wolle zuerst abwarten, ob sich die Sache nicht außergerichtlich lösen lässt.
Bislang sei allerdings kein Durchkommen bei Landwirtschafts-Landesrat Arnold Schuler in dieser Causa, heißt es in Glurns. BM Frank habe bisher noch keinen Termin in Bozen bekommen.
Derweil wachsen die Apfelbäume vor den Stadtmauern möglicherweise in Richtung Vollertrag. Sprenger hat in den Geld-Verhandlungen ursprünglich schon mal angedeutet, was das für die Stadtkassa bedeuten könnte: Sein erster Vorschlag war eine Entschädigung von 180.000 Euro. (eb)

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Publiziert in Ausgabe 18/2018

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