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Dienstag, 17 September 2019 15:14

Politischer Harakiri

Mals - In Mals wechselt ein Grundstück seinen Besitzer. Das Besondere daran: Der Käufer ist kein geringerer als SAD-Chef Ingomar Gatterer und das Grundstück ist von außerordentlicher strategischer, politischer und finanzieller Bedeutung. Geht das alles?

von Erwin Bernhart

Der Gemeindeausschuss von Mals hat am 26. August 2019 einen in vielerlei Hinsicht bedeutenden und bemerkenswerten Beschluss gefasst: Es sei OK, so der zusammengefasste Inhalt des Beschlusses, dass die Firma Klas GmbH die Grundparzelle 810/2 in einer Gewerbezone an die SAD AG verkaufe. Für die Gemeinde Mals schaue bei dem Verkaufspreis von 950.000 Euro nichts heraus. Das hat eine im Beschluss nicht näher erläuterte Berechnung ergeben.
Ingomar Gatterer freut sich. Der Kauf sei bereits notariell über die Bühne gegangen. Das mehr als einen halben Hektar große Grundstück liegt direkt neben dem Bahnhofsgelände. Gatterer möchte dort einen Standort für Garagen und Busabstellplätze errichten. „Strategisch liegt der Grund optimal“, sagt Gatterer dem Vinschgerwind. Am Bahnhof Mals kommen viele SAD-Buslinien zusammen. Leerfahrten könnten auf ein Minimun reduziert werden. Gatterer kauft derzeit im ganzen Land für den Nahverkehr strategisch günstige Grundstücke, um sich für die Ausschreibungen im Nahverkehr zu wappnen. Freuen dürfte sich auch Markus Moriggl von der Baufirma Klas GmbH, der seit 2015 seine Tätigkeit auf dem immer noch als Grundparzelle geführten Grundstück eingestellt und dieses nun gewinnbringend verkauft hat. Der Baufirma wurde das Grundstück im Ausmaß von 6.320 m2 im Jahr 2004 zu einem Preis von 641.480 Euro zugewiesen - mit allen dafür vorgesehenen Bindungen für Gewerbezonen. Brisant wird die Sache nicht nur für die Gemeinde Mals, sondern auch für die STA, für die Südtiroler Transportstrukturen AG. Denn auch die STA hatte große Pläne mit dem Grundstück, hat für die Planung einiges Geld in die Hand genommen und bereits Park- und Abstellplätze auf dem Grundstück geplant und zwar gemeinsam mit der Gemeinde Mals. Das gibt auch STA-Direktor Joachim Dejaco unumwunden zu. Nicht nur das: Wenn eine Bahnverbindung in die Schweiz konkret würde, wäre jedes am Bahnhof angrenzende Grundstück von größter Bedeutung, so auch die Grundparzelle 810/2. Allerdings sagt Dejaco, dass man für einen Grunderwerb kein Budget habe.
Der schlaue Gatterer ist der STA beim Kauf des Grundstückes zuvorgekommen, auch mit Hilfe vom Immobilienmakler Bernhard Wellenzohn, der, so sagt es Gatterer, „die Gesamtsituation eingefädelt hat“. So hat nicht nur die STA Steuergeld in den Sand gesetzt, sondern es geht möglicherweise auch der Gemeinde Mals einiges Geld durch die Lappen. Die Gemeinde Mals hätte nämlich auch die Option gehabt, das Grundstück rückzuenteignen.

Publiziert in Ausgabe 19/2019

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