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Freitag, 07 Oktober 2022 06:18

Beton-SVP schlägt zu

Teil der Schlanderser Kaserne ist nicht mehr. Der Abriss ist unter Polizeischutz seit heute in der Früh im Gange. Nacht und Nebel Aktion um das Projekt „Drususkaserne“ zunichtezumachen. Team K ist entsetzt über die Vorgangsweise und die Nichtinformation und Nicht Einbindung der Bevölkerung sowie der Vertreter*innen der Initiativgruppe.

„Ein weiteres Beispiel von Hinterzimmerpolitik. Immer wieder zeigt die Beton-Lobby der SVP ihre Stärke: Lieber abreißen und teuer aufbauen, als zu erhalten und einem gemeinnützigen Zweck zuzuführen. So wird mit unserem Land umgegangen“, so Paul Köllensperger vom Team K. Die Palazzina Commando mit der einzigartigen Marmorfassade aus Göflaner Stein sowie die Palazzina Misurata samt dem gesamten Freiareal sollte in einem partizipativen Prozess, der nie stattgefunden hat, für die Umwidmung und Neunutzung einer erhaltenswerten Bausubstanz für verschiedenste Projekte wie ein Schulareal und die Gewinnung von sozialem und leistbarem Wohnraum erhalten und umgebaut werden. Mit dem heutigen Abriss ist dies Geschichte, denn das gesamte Areal wurde nun als Wohnbauzone ausgewiesen worauf an die 160 Wohneinheiten für den freien und teilweise geförderten Wohnbau entstehen werden. “Wenn ein Bürgermeister unter Polizeischutz Bagger nachts auffahren lassen muss, um ein Kreativzentrum zerstören zu lassen und ohne in Dialog eintreten zu wollen, dann sieht man, wie sich dieser Bürgermeister von der Bevölkerung entfernt hat “, unterstreicht Alex Ploner, Landtagsabgeordnerter Team K.

Die Landeskonservatorin hat am Vormittag die sofortige Einstellung der Abbrucharbeiten auf dem Kasernenareal in Schlanders verfügt, da kein Antrag auf Feststellung des kulturellen Interesses vorliegt.

Die Abbrucharbeiten auf dem Gelände der Drususkaserne in Schlanderssind einzustellen. Nachdem die Gemeinde Schlanders heute (5. Oktober) in den frühen Morgenstunden begonnen hatte, das Kommandogebäude und ein weiteres Gebäude abzureißen, hat Landeskonservatorin Karin Dalla Torre am Vormittag die sofortige Einstellung der Arbeiten verfügt, da diesen Arbeiten kein Antrag auf Feststellung des kulturellen Interesses vorangegangen ist.

"Für den Abbruch öffentlicher Gebäude, die älter als 50 Jahre sind, muss eine Zustimmung des Landesdenkmalamtes vorliegen, das ein mögliches kulturelles oder denkmalpflegerisches Interesse überprüft", informiert LandeskonservatorinDalla Torre. Dies sei im Falle der Drususkaserne nicht geschehen. Vielmehr werde das gesamte Gelände derzeit im Auftrag des Landesdenkmalamtes bauhistorisch untersucht. Diese Untersuchung sei zwischen Landesdenkmalamt und Gemeinde vereinbart und noch nicht abgeschlossen worden.

Das sogenannte Kommandogebäude, das heute zerstört wurde, stammt aus den 1930er Jahren und weist eine Fassade aus Göflaner Marmor auf. Bei einem gemeinsamen Lokalaugenschein mit der Gemeinde will das Landesdenkmalamt nun klären, inwieweit die Schäden an den historischen Gebäuden behoben oder die gesetzten Maßnahmen rückgeführt werden können.

jw

So etwas hat das Land noch nicht gesehen: Mitten in der Nacht auf Mittwoch sind in Schlanders in Begleitung der Polizei Bagger aufgefahren und haben das Hauptkasernengebäude niedergerissen. Die Vorgehensweise deutet darauf hin, dass der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders Tatsachen schaffen will, um ein enormes Immobilienprojekt durchzudrücken. Das ist ein unglaublicher Skandal und eine riesige Enttäuschung für alle junge Menschen, die für sich und für den gesamten Vinschgau das Kasernenareal als lebenswerten Wohn- und Arbeitsort entdeckt haben.

„Was in Schlanders gerade passiert, ist ein Skandal. Ich will wissen, wer für diese Brutalität verantwortlich ist?“ so Hanspeter Staffler von den Grünen, die vor drei Wochen eine Anfrage (siehe Anlage) zum Kasernenareal an die Landesregierung gerichtet hatten. „Womöglich verspürten Landesregierung und Gemeinde Schlanders Angst vor dem aufkeimenden Widerstand und wollten auf brutalste Weise Tatsachen schaffen.“

Bozen, 05/10/2022

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

 

COMUNICATO STAMPA

Demolizione a sorpresa della caserma a Silandro 

Nella nostra provincia non si è mai vista una cosa simile: mercoledì, nel cuore della notte, le ruspe sono arrivate a Silandro, accompagnate dalla polizia, e hanno demolito l'edificio principale della caserma. La strana procedura indica che il sindaco del comune di Silandro ha voluto mettere tutti davanti al fatto compiuto per far passare senza troppi problemi un enorme progetto immobiliare. Si tratta di uno scandalo incredibile e di una enorme delusione per tutte/i le/i giovani che hanno scoperto l'area delle caserme come luogo di vita e di lavoro per sé e per l'intera Val Venosta.

"Quello che sta accadendo a Silandro in questo momento è uno scandalo. Vorrei sapere chi è responsabile di questa azione terribile", afferma Hanspeter Staffler dei Verdi, che tre settimane fa ha presentato un'interrogazione (vedi allegato) alla Giunta provinciale proprio sull'area della caserma. "Forse la giunta provinciale e il comune di Silandro avevano paura di una possibile resistenza e hanno voluto mettere tutti davanti al fatto compiuto nel modo più brutale e inimmaginabile".

Bolzano, 05/10/2022

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

Bei einer Tagung zur "Zukunft des Volksgruppenrechts" in Klagenfurt hob LH Kompatscher Südtirols Vorbildfunktion und Verantwortung hervor. Es brauche internationale Solidarität von Minderheiten. 

Der Minderheitenschutz in Südtirol und Kärnten habe viel mehr miteinander zu tun, als man auf den ersten Blick meinen könnte: Diese Meinung vertrat Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher am Freitag, 30. September, in seinem Referat bei der Tagung "Die Zukunft des Volksgruppenrechts" in Klagenfurt. In der zweitägigen Veranstaltung der Hermagoras/Mohorjeva hatten sich die Vortragenden mit der aktuellen Lage der Volksgruppen auseinandergesetzt und dabei vor allem für eine aktive Förderung der slowenischen Sprache in Kärnten ausgesprochen, besonders in der öffentlichen Verwaltung, in Bildungseinrichtungen und in den Medien.

Landeshauptmann Kompatscher sagte im Rahmen der Veranstaltung, Südtirol sei den Minderheiten auf der ganzen Welt Solidarität schuldig. In den Jahren 1960/1961 sei Südtirol darauf angewiesen gewesen, dass andere Länder und Staaten bei den UN-Resolutionen für Südtirol gestimmt haben: "Genauso wollen wir jetzt etwas zurück geben. Wir haben eine gute Situation für uns erreicht. Allein schon deshalb sehen wir uns in der Pflicht." Es brauche eine internationale Solidarität aller nationalen Minderheiten, zeigte sich Kompatscher überzeugt. Dies sei bei der Veranstaltung der Vereinten Nationen in New York anlässlich des 30. Jahrestages der UN-Erklärung für Minderheitenrechte deutlich zum Ausdruck gekommen. Südtirol sei dort mehrfach als Vorbild für Minderheitenschutz genannt worden. 

Wichtig sei die Erkenntnis, dass sich Minderheitenschutz stets weiter entwickeln müsse. Auch in Südtirol bedeute Stillstand immer einen Rückschritt für die Autonomie des Landes: "Vor allem nach der Verfassungsreform des Jahres 2001 hat das italienische Verfassungsgericht immer wieder Urteile gefällt, mit denen die autonome Zuständigkeit des Landes Südtirol in vielen Bereichen eingeschränkt wird. Hier gilt es endlich jenen Schritt vorwärts zu machen, den Artikel 10 der Verfassungsreform vorsieht, und die Statute der Sonderautonomien anzupassen", unterstreicht Kompatscher.

gst

Freitag, 07 Oktober 2022 06:12

Rechtschreibrat tagte in Südtirol

Der Rat für deutsche Rechtschreibung, der als Regulierungsinstitution über die Rechtschreibung des Standardhochdeutschen wacht, ist in Bozen zusammengekommen.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist die maßgebende Instanz in Fragen der deutschen Recht- schreibung und gibt mit dem amtlichen Regelwerk das Referenzwerk für die deutsche Rechtschreibung heraus. Aufgabe des Rates für deutsche Rechtschreibung ist es, die deutsche Rechtschreibung zu beobachten, sie behutsam weiterzuentwickeln und deren Einheitlichkeit zu bewahren. 

Am vergangenen Freitag (30. September) hat der Rat für deutsche Rechtschreibung in Südtirol, und zwar im Landhaus 1 in Bozen, getagt. Es war das dritte Mal, dass der Rat südlich des Brenners zusammengekommen ist: zuvor hatten im Jahr 2009 eine Ratssitzung in Bozen stattgefunden und 2015 in Brixen. 

Südtirol gehört diesem Gremium seit 2005 an. Der damalige Bildungslandesrat Otto Saurer hatte sich für eine Vertretung Südtirols im Rat stark gemacht. Der Direktor des Pädagogischen Instituts (heute Pädagogische Abteilung), Rudolf Meraner, garantierte diese Vertretung bis 2018. Vor vier Jahren hat seine Nachfolgerin, die derzeitige Direktorin der Pädagogischen Abteilung, Gertrud Verdorfer, diese Aufgabe übernommen. Direktorin Verdorfer betont, dass die Mitarbeit in diesem Gremium für Südtirol angesichts der Situation als Sprachminderheit im Staatsgebiet sehr wichtig sei: "Damit wird die Anbindung an den deutschen Sprachraum gestärkt und das Eingebundensein in die Entwicklung der deutschen Sprache über die Rechtschreibregelung gewahrt." 

Im Rat für deutsche Rechtschreibung arbeiten 41 Mitglieder aus sieben Ländern zusammen. Sie treffen sich zweimal jährlich zu Sitzungen des Gesamtgremiums. Teilbereiche des Arbeitsauftrags werden jeweils in Untergruppen bearbeitet und im Rat diskutiert, wo auch die Entscheidungen fallen beziehungsweise die Beschlüsse gefasst werden.

Die Geschäftsstelle des Rates ist am Institut für deutsche Sprache in Mannheim eingerichtet. Von dort aus werden die Arbeiten koordiniert. Auch finden dort meist die Ratssitzungen statt.

red/jw

Mittwoch, 05 Oktober 2022 07:11

#Respect

Vinschgau/Südtirol - Dorothea Kurz hat die Initiative ergriffen, Wünsche, Unmut, Überforderungen und Vorschläge in den Reihen der Pflegekräfte und Angestellten des Sanitätsbetriebes zu sammeln, zu bündeln und an die Politik und an die Verwaltungsspitzen des Sanitätsbetriebes weiterzuleiten. Kurz arbeitet als Krankenschwester auf der Mutter-Kind-Abteilung im Krankenhaus Schlanders.

von Erwin Bernhart

Der Gang in die Öffentlichkeit ist ein Ventil, ein höchst notwendiges. Wenn es auch keine unmittelbare Lösung sein kann. Unter den Mitarbeiter:innen im Sanitätsbetrieb brodelt es: Unmut, Resignation, Mutlosigkeit, auch Wut. Der vorhandene Rest an Motivation, an Arbeitsmoral bedarf höchster Beachtung und Pflege.
Was ist los hinter den Kulissen, was ist los mit den Pflegekräften, mit den Krankenschwestern, mit den Hilfskräften, mit den nichtärzlichen Angestellten im Sanitätsbetrieb? Und was den Vinschgau betrifft, wie geht es dem Personal, vor allem das nichtärztliche im Krankenhaus Schlanders? Man erinnere sich: Vor zwei Jahren wurden - in der beängstigenden Corona-Zeit - Ärzte, Krankenpfleger:innen, Koordinator:innen allseits beklatscht.
Die Krankenpfleger:innen sind zur Zeit an ihr Grenzen angelangt. Und sie wollen das der Gesellschaft mitteilen. Die Pandemie hat in der ersten Phase die Leute in den Krankenhäusern zusammengeschweißt - alle haben auf Anschlag für das Wohl der Patienten unter schwierigsten Bedingungen gerackert.
Dann kam die römische Impfpflicht für das Krankenhauspersonal und diese Impfpflicht hat entzweit, hat Gräben geöffnet. Jene, die sich nicht haben impfen lassen wollen, wurden suspendiert. Die Impfwilligen mussten und müssen die Lücken durch Mehraufwand an Arbeit schließen. Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Laborkräfte, Putzpersonal - mehr oder weniger alle am Anschlag. Und dem Krankenhauspersonal macht zu schaffen, dass eine große Pensionierungswelle ansteht.
Dorothea Kurz, Krankenschwester auf der Mutter-Kind-Abteilung am Krankenhaus Schlanders, hat sich ein Herz gefasst und die Nöte, die Ängste, die Überforderungen und auch die Lösungsvorschläge und die Forderungen des Sanitätspersonals erhoben. Mit einem Brief (sh. rechte Seite), der von mehr als 200 Bediensteten unterzeichnet ist und an den Landeshauptmann, an die Spitze des Sanitätsbetriebes, an die Landtagsabgeordneten und an Bürgermeister im Mai dieses Jahres verschickt worden ist, hat Kurz die Befindlichkeiten in den Krankenhäusern komprimiert. Zurückgemeldet hat sich Franz Ploner und Elisabeth Rieder vom Team K. Sonst niemand aus den Reihen der Politik. Der KVW Vinschgau um den Vorsitzenden Heinrich Fliri ist um Vermittlung bemüht. LH Arno Kompatscher hat als zuständiger Sanitätslandesrat zwei Termine in Schlanders absagen müssen. Am 2. November soll Kompatscher kommen.
Vertiefte und aufschlussreiche Einblicke hat auch ein Fragebogen ergeben, den mehr als 270 Angestellte akribisch ausgefüllt haben und der dem Vinschgerwind vorliegt. 57% der Teilnehmer kommen aus dem Sanitätsbetrieb Meran, 19,9% aus Brixen, 14% aus Bruneck und 9,2% aus Bozen. Auch dieser Fragebogen ist der Sanitätsspitze bekannt.
Von den 25 Fragen zu Problemen und den 22 Fragen zu Lösungsvorschlägen fasst der Vinschgerwind zwei in Form von Grafiken zusammen. Wenn bei der Feststellung: „Der Führungsstil des Südt. Sanitätsbetriebes ist weder motivierend noch wertschätzend“ von 270 Antworten 84,8 % s7 tabmit „ich stimme zu“ und 10,7% mit „ich stimme eher zu“ votieren, ist das alarmierend und der Sanitätsspitze dürften die Ohren wackeln.
Alarmierend dürften auch die Antworten auf „Ich habe bereits daran gedacht mir eine andere Arbeitsstelle zu suchen“ sein. Wenn von 269 Teilnehmenden 162 (60%) mit „ich stimme zu“ und weitere 42 (15,6%) ich stimme eher zu“ sagen, dann scheint eine Art innere Immigration eingesetzt zu haben. Dorotehea Kurz bringt es auf den Punkt: „Die müssen auf die schauen, die da sind.“ Wertschätzung, Einbindung in Entscheidungen, Lohnerhöhung, Lösungen bei Arbeitszeiten... die vielen Vorschläge von der Sanitätsbasis sind, will man Ruhe und gediegene Arbeitsmoral in die Krankenhäuser zurückbringen, wohl ernst zu nehmen.

 

Brief an LH Arno Kompatscher, an die Sanitässpitze, an alle Landtagsabgeordneten, an die BM von Schlanders, Latsch und Laas vom Mai 2022
Nunmehr sind wir MitarbeiterInnen im Pflegebereich seit zweieinhalb Jahren mit dem Problem der Corona-Pandemie konfrontiert und es ist nicht gelogen, wenn wir behaupten, dass vor allem die Pfegekräfte auf den Abteilungen und auch die soziosanitären Hilfskräfte dadurch mit einem enormen Mehraufwand an Arbeit, sowie mit einer gewaltigen physischen und psychischen Belastung zurechtkommen mussten. Inzwischen kam noch das Problem des MitarbeiterInnen-Verlusts durch die vorgeschriebene Impfpflicht dazu, was zu einer unbeschreiblich großen Belastungsprobe für die verschiedenen Berufsgruppen auf den Abteilungen und in den mannigfaltigen Diensten geworden ist. Die Leistung unzählbarer Überstunden gehört mittlerweile für jede/n ganz still und leise, abseits aller öffentlichen Diskussionen, zur Normalität des Berufsalltages. Nun stehen wir vor dem Sommerurlaub und stellen uns mit berechtigten Ängsten die bange Frage, wie das zu bewältigen sein wird, wissend, dass weitere Suspendierungen (MitarbeiterInnen haben entsprechende Mitteilung bereits erhalten!) bevorstehen. Muss das wirklich so sein, wenn alle anderen Berufsgruppen im Land inzwischen ihrer Arbeit nachgehen dürfen, ohne geimpft zu sein? ErzieherInnen und Lehrkräfte haben ebenfalls einen direkten Kontakt zu Personen, welche gefährdet und immungeschwächt sind (z.B. Kindertagesstätten mit der Betreuung von Babys udn Kleinkindern). Wieso gilt diese Regelung nur noch für Berufsgruppen im Gesundheitswesen, zumal jene MitarbeiterInnen, welchen jetzt die Suspendierung bevorsteht, alle zweimal geimpft sind, zum Teil sogar die Genesung hinter sich haben und dazu bereit sind, sich regelmäßigen Testungen zu unterziehen? Für alle Menschen im Staat gilt nach Genesung eine Frist von sechs Monaten, in welcher sie sich frei und ohne Einschränkungen bewegen dürfen. Für uns gilt nach wie vor die Pflicht, sich drei Monate nach der Genesung boostern zu lassen oder suspendiert zu werden. Irgendwann verliert man das Verständnis für die dahinterstehende Logik. So kann es nicht weitergehen in einem System, das für die gesamte Bevölkerung von größter Relevanz ist und das schon lange nur noch am Limit und aufgrund einer nicht zu unterschätzenden Opferbereitschaft der Angestellten funktioniert. Wir sind überzeugt, dass sich das Gesundheitswesen keine weiteren MitarbeiterInnenverluste im Pflegebereich mehr leisten kann, darum wollen wir mit unseren Unterschriften ein gemeinsames Zeichen dafür setzen, dass es genug ist und wir so nicht mehr weitermachen können und wollen. Uns sind die hilfsbedürftigen Mitmenschen ein Herzensanliegen, wir möchten sie weiterhin gut betreuen und begleiten, aber dazu müssen auch wir MitarbeiterInnen gesund bleiben und die Möglichkeit haben, in stabilen Teams, mit geregelten Verhältnissen und in einer Atmosphäre von Sicherheit arbeiten zu können. Wenn wir mit Bauchschmerzen jeden Tag neu darauf hoffen müssen, dass alle MitarbeiterInnen, die auf dem Plan stehen, auch tatsächlich am Arbeitsplatz erscheinen, dass niemand ausfällt, weil er krank oder suspendiert wird, ist das eine Überforderung, die nicht länger tragbar und zumutbar für uns ist. Wir appellieren an das Verständnis der Sanitätsverwaltung, des Sanitätsdirektors, der Politik, des Landeshauptmannes, der Gewerkschaften und Verbände mit der Bitte unsere Not zu sehen, uns entgegenzukommen und gemeinsam mit uns eine konstruktive Lösung zu erarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
die Pflegekräft und andere Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen und Diensten im Südtiroler Sanitätsbetrieb
(200 Unterschriften)

Mittwoch, 05 Oktober 2022 06:56

Was kann man einsparen?

Naturns - Nicht leicht haben es die Naturnser Gemeindeverwalter. Die steigenden Energiekosten machen es nötig, den gesamten Gemeindehaushalt gründlich zu durchforsten. Wenn die Preise so blieben und der Energieverbrauch der gemeindeeigenen Strukturen bis Ende des Jahres in etwa so sein werde, wie in den vergangenen Jahren, müssten rund 637.000 Euro zusätzlich aufgebracht werden. In einer Haushaltsänderung hat man bei der Ratssitzung am 26. September vorerst 272.000 Euro für Energieausgaben vorgesehen. Also bleiben noch 365.000 Euro offen. Es gebe Studien, um auf den Dächern des Pflegeheimes, des Rathauses und des Schulzentrums Photovoltaikanlagen zu errichten, sagte BM Zeno Christanell. Die Sanierung des Erlebnisbades laufe derzeit, das Ausführungprojekt für eine neue Hackschnitzelanlage stehe und man wolle demnächst mit den Ausschreibungen starten. Verworfen hat man ein geplantes gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, welches im Haushalt mit 100.000 Euro veranschlagt war. Zudem habe man für die Gemeindegebäude Energiespartipps ausgearbeitet.
Auf der Einnahmenseite konnte man 230.000 Euro Strafzahlungen in der Causa „Saumoar“ verbuchen und den Fall damit ad acta legen. Der alte „Saumoar“ ist abgerissen. Trotzdem, so BM Zeno Christanell, behänge beim Staatsrat noch ein Verfahren.
Zu einem längeren Disput kam es in Sachen Neubau Recyclinghof. Astrid Tappeiner von der Liste Zukunft Naturns beanstandet, dass die Causa Recyclinghof hinausgeschoben werde und dass das zu Unmut in der Bevölkerung führe. BM Christanell und Referent Helmut Müller äußerten eigene Unzufriedenheit. Mittlerweile sei das Projekt Neubau Recyclinghof auf einen Kostenvoranschlag von 1,7 Millionen gewachsen. Das sei nicht leicht zu stemmen. Mit Plaus habe man einen gemeinsam Recyclinghof angeregt, dann haben sich die Plauser allerdings für einen eigenen Mini-Recyclinghof entschieden. Die Vorstellung der Gemeindeverwalter ist es, mit den Raumordnungsverträgen „Lahn“ und „Etschufer“ rund 1 Million Euro erzielen zu können und man hoffe auf einen Landesbeitrag von 500.000 Euro. Eine Zusage vom Land gebe es noch nicht. Demnächst will man den Planer Michael Hofer von Pohl&Partner in den Gemeinderat einladen und Hofer soll erklären, was gesetzlich notwendig ist und was man einsparen könnte. (eb)

Mittwoch, 05 Oktober 2022 06:39

Unabhängigkeit von Brasilien und Indien

Vom wind gefunden - Im September 2022 feierten die beiden großen ehemaligen Kolonialländer Indien und Brasilien ihre Unabhängigkeit. Am 7. September feierte Brasilien 200 Jahre Eigenständigkeit. Vor 75 Jahren, am 15. August 1947 wurde Indien nach 200 Jahren unabhängig von der britischen Kolonialherrschaft. Portugals Kronprinz Dom Pedro setzte sich am 7. September 1822 am Ufer des Ipiranga an die Spitze der brasilianischen Unabhängigkeitsbewegung. Im Gegensatz zu den spanischsprachigen Kolonien Lateinamerikas entstand in Brasilien keine neue Republik, sondern eine Monarchie. 1889 wurde Brasilien Republik mit einem oligarchischen System. Brasilien wurde 1964 bis 1985 vom Militär regiert. In 200 Jahren hat sich die vertikale Gesellschaftsordnung Brasiliens kaum verändert, auch wenn es immer wieder Modernisierungsschübe gab. Heute steht Brasilien erneut an einem Scheideweg: Wird es moderner oder schreitet es weiter zurück in die Vergangenheit? Vor 75 Jahren wurde das ehemalige British India unabhängig. Gleichzeitig wurde Britisch-Indien in zwei Teile geteilt: In das mehrheitlich hinduistische Indien und das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Pakistan. Die Folgen: Mehr als zehn Millionen Menschen auf beiden Seiten mussten fliehen, wurden umgesiedelt oder vertrieben. Es kam zu Gewaltexzessen, bei denen mindestens eine Million Menschen getötet wurden. Seit der Unabhängigkeit Indiens wuchs die Zahl seiner Einwohner von rund 340 Millionen auf heute 1,4 Milliarden. Indiens Wirtschaft zählt zu den am schnellsten wachsenden weltweit. Gleichzeitig leben Millionen Menschen in Armut. (hzg)

Mittwoch, 05 Oktober 2022 06:39

Zero-Alfa-Bravo-Charlie

Mals - Die Gemeinde Mals hat seit 26. September 2022 einen beschlossenen Zivilschutzplan. Das von Toni Gögele von Securplan ausgearbeitete Dokument schreibt die Zuständigkeiten im Rahmen der vorhandenen Gesetzgebung genau fest. Im Gesetz gebe es die Beschreibung des „Notstandes“ und dabei habe die Autonome Provinz Südtirol primäre Zuständigkeit. Auf Gemeindebene ist es der Bürgermeister, der „alles tun und anordnen kann, um die Bevölkerung zu schützen.“ Der BM ist die Gemeindebehörde für den Zivilschutz. In der Hierarchie kommt dann der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr, der im Auftrag des BM handelt. Zero-Alfa-Bravo-Charlie sind die Beschreibungen des Zivilschutzstatus auf einer standardisierten vierstufigen Skala. Zero ist der Normalzustand, Alfa beschreibt eine Aufmerksamkeitsstufe, Bravo ist der Voralarm (der Voralarm wird ausgelöst, wenn ein Ereignis die Bevölkerung betrifft und einen koordinierten Einsatz erfordert) und Charlie ist die Alarmstufe (Eine Notlage ist aufgetreten, die betroffenen Zivilschutzzentren sind aktiviert, eine Katastrophenfall ist möglich). (eb)

Mittwoch, 05 Oktober 2022 07:10

„Green Communities“

Vinschgau - Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat über die BASIS rund 4 Millionen Euro aus dem PNRR-Fond zugesprochen bekommen: Ein öffentliches Gebäudeholzbauprojekt, ein Wassersparprojekt, die Gründung einer Energiegemeinschaft für die Installation von 1 Megawatt Photovoltaik, ein virtuelles Kraftwerk, Schnellladesäulen und einiges mehr sind im Plan.

Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat sich erfolgreich für die Finanzierung von Projekten im Rahmen des Nationalen Plans für Aufbau und Widerstandsfähigkeit (kurz PNRR) in der Kategorie Green Communities beworben und sich damit 4.086.200€ für die Umsetzung der im Rahmen der Antragsstellung vorgesehenen Projekte im Vinschgau gesichert.
In der Kategorie Green Communities konnten Projekte im Ausmaß von mind. zwei Mio. € bis max. 4,3 Mio. € eingereicht werden. Italienweit waren in diesem Rahmen eine Gesamtfinanzierung in Höhe von insgesamt 129 Mio. € vorgesehen. Bewerben konnten sich hierbei ausschließlich Gemeinden oder Einrichtungen des öffentlichen Rechts mit gemeindeübergreifender Ausrichtung wie Bezirksgemeinschaften oder entsprechende Konsortien. Die Bekanntmachung erfolgte am 30.06.2022 vom Vorsitz des Ministerrats – Abteilung für regionale Angelegenheiten und Autonomien – mit der Absicht mindestens dreißig Projekte auf der Grundlage von Plänen für nachhaltige Energie, Umwelt, wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu finanzieren. Die Abgabefrist endete am 16.08.2022.
BASIS Vinschgau hat im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau die gemeinsame Erarbeitung der Themenschwerpunkte und die inhaltliche Ausarbeitung des Projektantrages übernommen. Italienweit wurden knapp 150 Projekte eingereicht und bewertet. Als alleingier Antragssteller in der Provinz Bozen konnte sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit 35 weiteren Antragsstellern aus den verschiedenen Regionen Italiens erfolgreich durchsetzen und sicherte sich damit wertvolle Finanzmittel zur Realisierung nachhaltiger und ökologischer Projekte im Vinschgau.
Im Rahmen der Bezirksausschusssitzung, welche erstmals am 11.10.2022 im Seminarraum der BASIS Vinschgau stattfindet, werden die Arbeitspakete für die Umsetzung der Projekte besprochen und definiert. BASIS Vinschgau wird sich dabei um die fristgerechte Bearbeitung und Umsetzung der einzelnen Projekte kümmern, welche innerhalb 2026 mit abschließendem Bericht an das Ministerium endgültig abgeschlossen sein müssen.
Mit dem Projekt „Green Communities“ verfolgt der Bezirk Vinschgau das übergeordnete Ziel, die Bewirtschaftung und Nutzung lokaler Ressourcen wie Wasser und Holz zu verbessern und die Nutzung von Sonnenenergie zu steigern. Kurzfristige Ergebnisse und lang anhaltend positive Auswirkungen sollen die Investitionen bringen. (r)


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